KAUM NOCH PLATZ FÜR NEUE STUBENTIGER
Viele Herbstkätzchen sind im Heim angekommen
Einrichtung hat A U F N A H M E S T O P P
Friesoythe/Sedelsberg: Wer in diesen Tagen die Räumlichkeiten des Tierheims Sedelsberg betritt, wird sofort mit einem lauten Schnurren begrüßt. „48 Katzen leben hier zurzeit“, erklärt Tierpflegerin Kerstin Lüttmann, während sie gemeinsam mit Annett Mewe-Ulpts die vielen Näpfe mit Futter befüllt und Katzenboxen säubert. „Gerade in den vergangenen Monaten haben wir viele Neuzugänge bekommen, die einfach ausgesetzt worden sind“, fügt Annett Mewe-Ulpts hinzu, „damit sind wir nun restlos ausgelastet.“
Hatte sich die Belegungssituation auf der Katzenstation der Sedelsberger Tierunterkunft zwischenzeitlich stabilisiert, lassen nun neben den vielen neuen Herbstkätzchen auch verschiedene Infektionen den Platz in dem Gebäude an der Friesoyther Straße 19 eng werden. „Unter unseren Stubentigern gehen momentan Pilzerkrankungen um. Um weitere Ansteckungen zu vermeiden, mussten wir zusätzliche Quarantänestationen schaffen“, so Lüttmann, „das ist für Tiere wie Menschen eine Ausnahmesituation.“
Auf Grund der ausgelasteten Kapazitäten haben die Mitarbeiter E I G E N T L I C H einen Aufnahmestopp verhängt.
„ E I G E N T L I C H “, betont Lüttmann, „aber im Notfall helfen wir dann doch, obwohl wir voll belegt sind.“ Anlässe, Ausnahmen zu machen, bieten sich den Sedelsberger Mitarbeitern viele. So würden immer wieder Katzenwelpen in Pappkisten gesperrt und ausgesetzt, weiß Tierpflegerin Mewe-Ulpts zu berichten: „Wie unsere Schmusetiger Klaus und Edeltraud. Die sind in einer Schachtel vor einem Altkleidercontainer gefunden worden.“
Während die Vermittlungschancen für die überwiegend jungen Tiere im Alter zwischen acht Wochen und zwölf Monaten gut stünden, liegt den eifrigen Tierschützerinnen insbesondere das Schicksal von Katzendame Tini besonders am Herzen. Mit einer Schilddrüsenüberfunktion und einem Herzleiden ist die braune Katze in die Sedelsberger Unterkunft gekommen.
Um dem zutraulichen Tier ein wenig mehr Ruhe zu verschaffen, suchen die Mitarbeiterinnen für Tini dringend eine Pflegestelle, wobei die Kosten für erforderliche Medikamente vom Tierheim getragen würden.
Obgleich sich Lüttmann und Mewe-Ulpts über jede erfolgreiche Tiervermittlung freuen, auf eines machen sie jedoch entschieden aufmerksam: eine Abgabe von Tieren findet N I C H T zu Weihnachten statt. „Tiere gehören N I C H T unter den Weihnachtsbaum“, erklärt Lüttmann entschieden. Aus diesem Grund habe das Heim über die Feiertage G E S C H L O S S E N fährt sie fort (siehe hierzu auch den auf dieser Webseite enthalten Bericht: "Tiere sind keine Geschenkartikel"). Als Gefahr, auf diese Weise weniger Tiere zu vermitteln, sieht sie dieses Vorgehen N I C H T : „Im Gegenteil, wer ein Tier aufnehmen möchte, der hat sich das vorher gut überlegt. Auf ein paar Tage kommt es da nicht an.“
Um Tini, Klaus, Edeltraud und die weiteren Bewohner des Sedelsberger Heimes näher kennenzulernen, bietet sich Interessierten am Sonntag, 13. Dezember, eine
B E S O N D E R E Gelegenheit. Ab 14 Uhr laden alle Mitarbeiter zu einer tierischen Adventsfeier mit Waffeln, Glühwein und Zaubertrank ein und stehen für alle Fragen rund um ihre Schützlinge bereit. (Quelle: Nordwest Zeitung - 27.11.2015)