DER MENSCH UND DAS ERDÖL - TEIL 1

 

Erdöl als Triebkraft der Industrialisierung

 

von Björn Pawlak

 

Erdöl und auch Erdgas gehören zu den bedeutendsten vom Menschen genutzten natürlichen Rohstoffen. Ohne das "schwarze Gold" wäre es nicht möglich gewesen, den materiellen Wohlstand der modernen Industriegesellschaften aufzubauen. Es gibt aber auch viele Schattenseiten - um Erdöl wurden und werden Kriege geführt, auf Natur und Menschen nahm man bei der Erdölförderung selten Rücksicht. Oft ging es der Bevölkerung solcher Regionen, in denen Öl gefunden wurde, besonders schlecht.

 

Viele alltägliche Produkte werden mithilfe des Erdöls hergestellt, außerdem dient es als Treibstoff, zur Erzeugung von Elektrizität und als Brennmaterial. Die Erdölförderung ist äußerst kompliziert, denn der einst aus organischem Material entstandene Rohstoff liegt meist tief unter der Erde.

 

An der Erdoberfläche austretendes Erdöl - durch den Kontakt mit Sauerstoff ändert es seine Beschaffenheit und wird zu einer zähflüssigen Masse - ist den Menschen schon lange bekannt. Bereits vor Jahrtausenden benutzten es die frühen Hochkulturen im "Zweistromland" zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris, "Mesopotamien" genannt (heute liegen in diesem Gebiet die beiden Staaten Syrien und Irak) beim Bootsbau (Abdichtung) und zu Beleuchtungszwecken. Die Hochkultur der Babylonier kannte für das Öl den Namen "naptu" (von "nabatu", das bedeutet "leuchten"). In alten Kriegen wurden mit Erdöl betriebene Flammenwerfer eingesetzt. Bei den Alten Römern benutzte man es auch als Schmierstoff für Achsen und Räder.

 

Erst im 19. Jahrhundert entdeckte man jedoch, dass in den Tiefen der Erde Unmengen dieses Brennstoffs lagern. Bald startete man zahlreiche Expeditionen, um weltweit nach Ölquellen zu suchen. Nur wenige Konzerne teilten das Geschäft mit dem Öl unter sich auf und erlangten dadurch großen Einfluss. Der erste "Boom" fand in den USA statt - der US-amerikanische Geschäftsmann John D. Rockefeller gründete die "Standard Oil Company" und wurde dank des Erdöls zum reichsten Mann der Welt. Europa und Russland zogen aber bald nach. In den bald folgenden beiden Weltkriegen spielte das Erdöl eine entscheidende Rolle.

 

Die Theorie über die Entstehung des Erdöls

 

Nach gängiger Theorie ist Erdöl im Laufe von etlichen Jahrtausenden oder sogar Jahrmillionen aus abgestorbenen Meeresorganismen entstanden. Demnach hat sich das organische Material am Meeresboden abgelagert, um im Laufe der Zeit von anderen sich ablagernden Teilchen ("Sediment") zugedeckt zu werden und immer tiefer zu wandern. Druck und Temperaturverhältnisse werden schließlich so groß, dass die organischen Überreste in Erdölvorläufer (sogenannte "Kerogene") umgewandelt werden. Wichtig ist dabei die Abwesenheit von Sauerstoff, da sich organisches Material andernfalls ganz zersetzen würde.

 

Den Ort, an dem die Kerogene entstehen, nennt man "Muttergestein". Anschließend wandern die Kerogene wieder nach oben - im durchlässigeren "Speichergestein" wandeln sie sich zum Erdöl um. Über dem Speichergestein muss sich ein undurchlässiges "Deckgestein" befinden - andernfalls sickert das Erdöl aufgrund seiner Dichte bis an die Erdoberfläche nach oben. Durch das wie eine "Falle" wirkende undurchlässige Deckgestein hingegen kann kein Erdöl austreten, so dass hier eine Erdölquelle entsteht. Ebenfalls entstehendes Erdgas lagert sich meist über dem Erdöl und unmittelbar unter dem Deckgestein an. Da Erdgas beweglicher ist, kann es allerdings auch gut sein, dass es irgendwo entweicht und sich woanders ablagert oder an die Erdoberfläche gelangt.

 

Die moderne Geschichte des Erdöls

 

1859 fanden in den USA die ersten erfolgreichen Ölbohrungen statt, und zwar in Titusville/Pennsylvania. Das hier im Auftrag von der "Pennsylvania Rock Oil Company" geförderte Öl wurde durch "Destillation" zu "Petroleum" weiterverarbeitet und als Lampenöl verkauft - damals war es noch üblich, andere Materialien wie Walöl als Brennstoff für Lampen zu benutzen.

 

Die Bohrungen in Pennsylvania lösten bald einen Ölboom im ganzen Land aus. Am mächtigsten wurde die von John D. Rockefeller gegründete Standard Oil Company, die sowohl "Raffinerien" (Anlagen, in denen das Rohöl weiterverarbeitet wird) betrieb als auch in die Ölförderung einstieg.

 

Durch die Industrialisierung ging die Nachfrage nach Erdöl in Europa und Amerika stark nach oben, so dass ein internationaler Markt entstand. Durch die Erfindung von Tankschiffen konnte Erdöl auch über den Ozean transportiert werden. Auch in Russland am Kaspischen Meer fand man riesige Ölvorkommen - russisches Öl wurde zunächst mit der Eisenbahn nach Europa gebracht, später baute man Pipelines.

 

Mit der Erfindung der Glühbirne war Erdöl als Brennstoff für Lampen bald nicht mehr gefragt. Dafür entstand durch eine andere Erfindung ein noch viel größerer Absatzmarkt: Carl Benz hatte in Deutschland 1882 den mit aus Erdöl hergestelltem "Benzin" angetriebenen Verbrennungsmotor erfunden - mehrere Jahrzehnte später gab es bereits über eine Million Automobile. Die Nachfrage nach Benzin überstieg die nach Petroleum bald um ein Vielfaches.

 

Erdöl und der Erste Weltkrieg

 

Großbritannien aber auch die Niederlande nutzten ihre Kolonien in Übersee, um dort nach Öl zu bohren. Die niederländische "Royal Dutch/Shell" förderte Öl auf Sumatra im niederländischen Ostindien. In Persien (dem heutigen Iran) sicherte sich die britische Regierung mittels der "Anglo-Persian Oil Company" (später "BP"/"British Petroleum") den Zugang zum Öl. Großbritannien bot sich um 1900 ein militärisches Wettrüsten mit dem Deutschen Reich unter Kaiser Wilhelm II. - Winston Churchill (damals Marineminister) trieb im Rahmen dieses Wettrüstens die Entwicklung von mit Öl angetriebenen Großkampfschiffen voran.

 

Ab 1914 kam es dann tatsächlich zum Ersten Weltkrieg - dessen zerstörerisches Ausmaß mit zehn Millionen Toten war so groß, weil die Errungenschaften der Industrialisierung zur Kriegsführung eingesetzt worden waren. Der Erste Weltkrieg war der erste "motorisierte" Krieg, bei dem Kriegsfahrzeuge, Panzer und Flugzeuge im großen Stil zum Einsatz kamen. Die deutschen U-Boote griffen die Tankschiffe der "Alliierten" an, um deren Nachschub abzuschneiden ("U-Boot-Krieg"). Das Deutsche Reich scheiterte bei seinem Versuch, Zugang zu den Ölfeldern in Russland zu erlangen. Der Kriegseintritt der USA war entscheidend - als Sieger des Ersten Weltkriegs kontrollierten die Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und Italien gemeinsam über die weltweite Erdölförderung.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg: Der Ölboom geht weiter

 

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs stieg die Nachfrage weiter - das Automobil wurde immer mehr zu einer Massenware, Tankstellen schossen wie Pilze aus dem Boden. Großbritannien und die USA arbeiteten eng zusammen, um neue Fördergebiete für Erdöl zu erschließen - vorzugsweise im Nahen Osten im Gebiet des heutigen Iraks, wo einige der ergiebigsten Ölquellen der Welt zu finden sind. Damals hatte man darüber allerdings noch keine Gewissheit, die ersten Bohrungen waren erfolglos geblieben.

 

Mit der Zeit entwickelte man aber neue Methoden, um Erdöl auch ohne Bohrungen aufzuspüren - mithilfe von "Seismographen" lassen sich künstlich erzeugte Bodenerschütterungen analysieren, die Rückschlüsse über mögliche Ölvorkommen erlaubten. Man konnte vor einer Bohrung durch den Einsatz der Technik mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit vorhersagen, ob man fündig werden würde.

 

Auch in Mexiko und in Venezuela wurden große Mengen Erdöl gefunden. Durch die neu erschlossenen Ölfelder und ein Überangebot sank der Preis für Rohöl erstmals auf einen Tiefstand - 1930 kostete ein "Barrel" Öl in den USA ungefähr 10 Cent. (Ölmengen werden gewöhnlich nicht in Litern, sondern in Barrel (Englisch für "Fass") angegeben - 1 Barrel entspricht ungefähr 159 Litern). In den 1930ern wurden auch auf der Insel Bahrain und im Königreich Saudi-Arabien große Mengen Erdöl gefunden und von US-amerikanischen Konzernen gefördert - daher rührt auch der große Einfluss, den die USA noch heute in dieser Region besitzen.

 

Erfahre im nächsten Teil, welche Rolle das Erdöl für die weltpolitischen Entwicklungen seit dem Zweiten Weltkrieg gespielt hat. Ganze Volkswirtschaften waren in den 1970ern in der Krise, weil der Ölpreis plötzlich in die Höhe schoss. Heute fragt man sich, wie man die Abhängigkeit vom Erdöl beenden könnte, denn die weltweiten Reserven werden knapp.

 

DER MENSCH UND DAS ERDÖL - TEIL 2

 

Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart

 

von Björn Pawlak

 

Im Vergleich zum Ersten Weltkrieg hatte die technische Entwicklung noch einmal einen gewaltigen Sprung gemacht, so dass dem Erdöl im Zweiten Weltkrieg eine noch bedeutendere Rolle als zuvor zukam. Die moderne Kriegsführung in der Luft, im Wasser und zu Land funktionierte ohne Benzin quasi überhaupt nicht. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg orientierten sich weltpolitische Entwicklungen am Faktor Öl.

 

Das Deutsche Reich hatte aufgrund der Lage und des verlorenen Ersten Weltkriegs nach wie vor keinen Zugang zum Öl, dafür allerdings große Kohlevorkommen. Im Ersten Weltkrieg interpretierte man den Sieg der Alliierten auch als Zeichen der Überlegenheit des Erdöls gegenüber der Kohle. Der erfolglose deutsche Feldzug nach Russland hatte auch etwas mit den Ölfeldern in Baku und im Kaukasus zu tun, welche die Nationalsozialisten gerne in Besitz genommen hätten.

 

Am Ende des Zweiten Weltkriegs zeigte sich einmal mehr die Überlegenheit der Alliierten, die auf einer besseren Versorgung mit Treibstoff beruhte. Wie schon im Ersten Weltkrieg entschied der Kriegseintritt der USA den Ausgang des Krieges, US-amerikanisches Öl sicherte außerdem den Treibstoffnachschub Großbritanniens. Die deutschen U-Boote hatten zunächst zwar alle US-amerikanischen Tanker unter Beschuss genommen und auch einige versenkt, mithilfe von Flugzeugen und Radaranlagen schlugen die Alliierten dann jedoch entscheidend zurück.

 

Widerstand gegen britische und US-amerikanische Ölkonzerne

 

Nach wie vor kam die technische Entwicklung in den westlichen Industrieländern mit großen Schritten voran, auch wenn im zerstörten Europa erst einmal die Jahre des Wiederaufbaus anbrachen ("Marshallplan"). Beides setzte große Mengen an Erdöl voraus - das noch wenige Jahre zuvor spottbillige Gut blieb auch nach dem Kriegsende knapp. In den USA wurde erstmals mehr Öl verbraucht als gefördert - nicht zuletzt deswegen kam den Ölfeldern im Nahen Osten (Saudi-Arabien, Kuwait, Irak, Iran) eine immer größere Bedeutung zu.

 

Das weltweite Geschäft mit dem Erdöl wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von sieben hauptsächlich britischen und US-amerikanischen Ölkonzernen beherrscht, die inoffiziell auch unter dem Namen "Seven Sisters" ("Sieben Schwestern") bekannt wurden. Einige Länder wollten sich nicht mehr damit zufrieden geben, dass diese Konzerne Erdöl förderten, ohne dafür eine ausreichende Entschädigung zu leisten.

 

So waren die USA etwa in Mexiko (dort war es 1917 zur "Mexikanische Revolution" gekommen) was das Erdöl anging außen vor, nachdem dieses verstaatlicht wurde. Venezuela forderte von den US-Konzernen mehr Geld - ein Konflikt der bis in die Gegenwart reicht (Venezuelas Präsident Hugo Chávez ließ die venezolanischen Ölfelder mittlerweile verstaatlichen und hat sich so den Unmut seitens der USA zugezogen). In Saudi-Arabien, in Kuwait und im Irak mussten die ölfördernden Konzerne ebenfalls deutlich mehr als zuvor für das Öl bezahlen.

 

Im Iran hingegen kam es zum Konflikt, nachdem der iranische Premierminister Mohammed Mossadegh sich für die Verstaatlichung aller Ölfelder ausgesprochen hatte und den Ölkonzern BP des Landes verwies. Die USA und Großbritannien nutzten ihre Geheimdienste, um einen Sturz Mossadeghs herbeizuführen und den ihnen ergebenen zuvor aus dem Land geflohenen persischen "Schah" ("König") Mohammed Reza Pahlavi zurück an die Spitze des Staates zu bringen. Die geheimdienstliche Beteiligung wurde später als "Operation Ajax" bekannt. Nach dem gleichen Muster versuchten die USA noch zahlreiche weitere Male, ihnen unliebsame Entwicklungen in anderen Ländern zu unterbinden.

 

Niedrige Ölpreise und die Gründung der "OPEC ("Organisation erdölexportierender Länder)

 

In den 50er und 60er Jahren hielt der Ölboom trotz des Wunsches nach Selbstbestimmung seitens der erdölfördernden Länder ungemindert an. Noch immer wurden zahlreiche neue Ölquellen entdeckt, Erdöl galt eindeutig als Energielieferant der Zukunft (anders als die Kohle). Die Zahl der Automobile stieg noch immer stark an, vor allem in Europa, dass durch die beiden Weltkriege bedingt noch Nachholbedarf hatte. In den Haushalten ging man dazu über, die Heizungen mit Öl zu betreiben. Die Preise für das Öl blieben weltweit recht niedrig, auch weil die Sowjetunion ihr Erdöl billig auf dem Weltmarkt anbot.

 

Bereits 1960 war die "OPEC"/"Organisation erdölexportierender Länder" beziehungsweise auf Englisch "Organization of Petroleum Exporting Countries" gegründet worden. Die OPEC hat ihren Sitz in der österreichischen Hauptstadt Wien und dient der Absprache der Fördermengen der Mitgliedsländer untereinander. Dadurch soll verhindert werden, dass die Preise durch zuviel Öl auf dem Weltmarkt einbrechen. Heute (Stand 2010) gehören Algerien, Angola, Libyen, Nigeria, der Irak, der Iran, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ecuador und Venezuela der OPEC an.

 

1973 kam es in dieser Entwicklung allerdings zu einem Bruch - man spricht von der ersten "Ölkrise". Die arabischen Förderländer waren mittlerweile in eine Position gekommen, die es ihnen erlaubte, die Preise für das Erdöl deutlich nach oben zu schrauben. Anlass war der "Jom-Kippur-Krieg" zwischen Ägypten und Syrien auf der einen und Israel, das von den USA mit Waffen beliefert wurde, auf der anderen Seite.

 

Die beiden Ölkrisen der 1970er Jahre

 

Die arabischen Ölminister kamen zu einer Übereinkunft und beschlossen, rund zehn Prozent des geförderten Öls vom Markt zu nehmen ("Ölschock"). Die Verknappung sorgte nicht nur für einen Preisanstieg, sondern auch zu einem Wirtschaftsabschwung in den vom Öl so abhängigen Industriestaaten.

 

Zwar konnte man teilweise neue Ölfelder erschließen (zum Beispiel in der Nordsee), dennoch musste man sich zusätzlich neue Energiequellen suchen (die Atomenergie kam nun in Mode) oder den Energieverbrauch herabsetzen (in Deutschland etwa wurden autofreie Sonntage und ein Tempolimit auf den Autobahnen beschlossen). Erst ab 1976 erholte sich die Weltwirtschaft wieder.

 

Die zweite Ölkrise ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Im Iran war es im Jahr 1979 zur "Islamischen Revolution" gekommen - an der Spitze des neuen "Gottesstaates" stand der "Ajatollah" (das ist der Titel für das höchste religiöse Amt) Ruhollah Chomeini. In dieser Zeit setzte die Ölförderung im Iran - damals das zweitgrößte Erdöl fördernde Land - ganz aus. Die Weltmarktpreise für Erdöl stiegen nun um ein Dreifaches an (34 Dollar pro Barrel).

 

Dann brach auch noch der sich bis 1988 hinziehende Krieg zwischen dem Irak und dem Iran aus, so dass deren Ölförderung schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Ölpreis stieg weiter (auf 42 Dollar pro Barrel). Die weltweite Industrie bemühte sich einigermaßen erfolgreich um andere Energiequellen, schließlich ging die Nachfrage nach dem Öl der OPEC-Staaten wieder zurück. Die Preisentwicklung kehrte sich langsam um - 1985 sank der Preis pro Barrel Öl wieder unter zehn Dollar.

 

"Golfkriege" der USA und steigende Ölpreise

 

Schon zwei Jahre nach dem Waffenstillstand mit dem Iran befand sich der Irak schon wieder im Krieg. Iraks Diktator Saddam Hussein beschloss den Einmarsch im Nachbarland Kuwait, was zum Auslöser für den von den USA geführten "Ersten Golfkrieg" wurde. Die USA griffen die irakischen Truppen aus der Luft an und zwangen sie zum Rückzug. Die innerirakischen Aufstände der Schiiten und Kurden gegen das diktatorische Regime blieben erfolglos, nachdem die US-Streitkräfte die Kampfhandlungen abbrachen.

 

2001 folgte der "Zweite Golfkrieg". Innerhalb eines Monats war das Regime gestürzt, Hussein wurde zum Tode verurteilt. Die USA kontrollieren hier also wieder die strategisch so wichtigen Ölquellen, auch wenn die Erdölförderung im vom Bürgerkrieg zerrütteten Land nur schwer aufrechtzuerhalten ist.

 

Aktuell ist auch der Iran, der mutmaßlich in den Besitz der Atombombe zu gelangen versucht, in den Fokus eines von den USA geführten Krieges geraten - möglich, dass auch hier das strategische Interesse an den Ölfeldern eine Rolle spielt. In Afrika leidet besonders Nigeria unter den dort vorhandenen großen Ölvorkommen - hier haben die ölfördernden Konzerne der Umwelt schwere Schäden zugefügt, das Öl war Grund für bürgerkriegsähnliche Konflikte. Auch anderswo birgt das Öl Gefahren - Venezuela zum Beispiel, das seine Ölquellen verstaatlicht hat, steht seitdem im Fokus US-amerikanischer Machtdemonstration (2002 gab es einen Militärputsch gegen den gewählten Präsidenten Chávez - es gibt zahlreiche Hinweise für eine Verwicklung der US-Regierung).

 

Im neuen Jahrtausend ist der Preis für das Erdöl noch einmal kräftig gestiegen - nachdem er bereits bei weit über 100 Dollar pro Barrel stand, hat er sich momentan bei einem Wert von rund 80 Dollar eingependelt (Stand 2010). Die aufstrebenden Wirtschaftsmächte Indien und China haben einen immer größeren Ölverbrauch zu verzeichnen. Noch sind die Quellen nicht versiegt, aber man vermutet, dass das weltweite Ölvorkommen endlich ist und bereits in wenigen Jahren aufgebraucht sein könnte. Technologisch stellt sich für die Industrie also die Frage, wie man die Abhängigkeit vom Erdöl beenden könnte. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de – Bereich: Wissen, Menschen und Natur)

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