SONNENBRAND - WIE GEFÄHRLICH SIND UV (ULTRAVIOLETT)-STRAHLEN?

 

WIE KANNST DU DICH SCHÜTZEN?

 

von Marlen Schott und Andreas Fischer

 

Viele genießen in der warmen Jahreszeit das schöne Wetter - man kann sich in den Park legen, spazieren oder schwimmen gehen. Doch dabei sollte die Gefahr der Sonnenstrahlen nicht unterschätzt werden. Wohl jeder von uns hatte schon einmal einen Sonnenbrand. Je nachdem wie stark er war, haben wir ihn als unangenehm oder sehr schmerzhaft empfunden. Was viele jedoch nicht wissen: Mit jedem Sonnenbrand erhöht sich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Aus diesem Grund sollten wir die Sonne mit Vorsicht genießen und uns an bestimmte Regeln halten.

 

Gerade zur warmen Jahreszeit verbringen wir viel Zeit draußen und genießen auf der Wiese, im Park, im Schwimmbad, am See oder im Urlaub am Strand ein Bad in der Sonne. Sonnenlicht steigert die Aktivität, hebt die Stimmung und ist für uns alle lebenswichtig. Vielen ist aber nicht bewusst, wie bedeutend auch unser größtes Organ, die Haut, für uns ist. Allzu gerne vergessen wir, uns richtig zu schützen und regelmäßig mit einem UV-Schutz einzucremen oder einzusprühen.

 

Bereits nach 20 Minuten ist es bei vielen dann soweit: Die Haut weist erste Rötungen auf und fängt vielleicht schon an zu jucken. Leider bleibt es nicht nur bei einem unangenehmen Sonnenbrand - mit jedem Mal, das man seine Haut intensiv der Sonne aussetzt, steigt das Risiko von Hautkrebs. Menschen, die im Kindesalter zwischen null und sechs Jahren häufig Sonnenstrahlen ausgesetzt waren, eventuell sogar oft Sonnenbrände hatten, sind besonders stark gefährdet.

 

Die Ozonschicht in 15 bis 50 Kilometern über der Erdoberfläche fängt viele schädliche UV-Strahlen der Sonne auf und ist ein wichtiger Schutz für das Leben auf der Erde. Durch die Verwendung von bestimmten Gasen in der Industrie und Technik kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Ausdünnung der Ozonschicht. Am stärksten nahm sie an den Polen ab: Dort vergrößerte sich das so genannte "Ozonloch" um bis zu 40 Prozent. Die Verwendung halogenhaltiger Kohlenwasserstoffgase ("FCKW"), die die Ozonschicht zerstören, wurde stark eingeschränkt. Laut den Wissenschaftlern wird es wohl Jahrzehnte dauern, bis sich die Ozonschicht erholt hat. So dick wie noch in den 1970er Jahren wird sie vermutlich nie wieder sein.

 

Gefährliche, unsichtbare Strahlen

 

Gerade im Sommer ist die UV-Strahlung intensiver. Diese Strahlen können wir weder sehen noch spüren - genau das macht sie so gefährlich für uns. Selbst wenn der Himmel Wolken verhangen ist und wir ganz sicher keine direkte Sonne abbekommen, treffen die UV-Strahlen auf unsere Haut. Es gibt drei verschiedene Arten von UV-Strahlen: UV-A, UV-B und UV-C. Die ersten beiden schädigen die Haut nachhaltig, die UV-C Strahlen gelangen gar nicht bis zur Erdoberfläche, sondern werden durch die obersten Luftschichten der Erdatmosphäre absorbiert (in sich aufgenommen).

 

Der Irrglaube, es würde helfen, sich vor dem Urlaub noch schnell im Solarium vorzubräunen, ist weit verbreitet. Das ist jedoch falsch. Im Solarium setzen wir uns den UV-A-Strahlen aus, die in den tieferen Hautschichten wirken. Diese sind langwelliger, dringen weiter in die Haut ein und bewirken eine vorzeitige Hautalterung wie auch Veränderungen des Erbguts - welche zu Hautkrebs führen können. Der regelmäßige Gang ins Solarium ist also alles andere als gesund. Die Sonne bestrahlt uns vor allem mit UV-B-Strahlen. Diese wirken nicht in tieferen Hautschichten, wie die UV-A-Strahlen, sind deshalb aber nicht weniger gefährlich - im Gegenteil. Sie verursachen den gefürchteten Sonnenbrand.

 

Mit jedem Sonnenbrand steigt das Hautkrebsrisiko

 

Was geschieht eigentlich mit unserer Haut, wenn wir uns einen Sonnenbrand zuziehen? Zunächst schützt sich unsere Haut durch Pigmente vor den schädlichen Sonnenstrahlen. Je mehr Hautpigmente angelagert sind, desto dunkler ist die Haut - und desto besser ist sie vor dem Sonnenlicht geschützt. Die Zeit, die vergeht, bis ohne Sonnenschutz bei direkter Einstrahlung ein Sonnenbrand entsteht, heißt Eigenschutzzeit. Sie ist je nach Hauttyp unterschiedlich.

 

Die vollen Anzeichen des Sonnenbrands machen sich im Allgemeinen erst sechs bis 24 Stunden nach dem Sonnenbaden bemerkbar. Bleibt es bei leichten Rötungen, hat man sich eine Verbrennung ersten Grades zugezogen. Tritt Juckreiz auf, hat man Schmerzen oder gar Schwellungen, handelt es sich meist schon um eine Verbrennung zweiten Grades - Blasenbildung kann die Folge sein. Dass das Hautkrebsrisiko von Sonnenbrand zu Sonnenbrand enorm ansteigt, machen sich die wenigsten bewusst.

 

Vorsorge ist die entscheidende Maßnahme. Setzt man sich der Sonne aus, sollte man sich immer schon 30 Minuten vorher eincremen. Gerade zu Beginn der Saison sollte mindestens Lichtschutzfaktor 20 verwendet werden. Dieser Lichtschutzfaktor (abgekürzt: LSF) gibt an, wie viele gefährliche UV-Strahlen abgehalten werden und nicht in die Haut eindringen - jedoch nur bezogen auf die UV-B-Strahlen. Die Zahl sagt aus, wie viel länger man sich der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne Creme der Fall wäre. Sie verlängert also die Eigenschutzzeit um den angegebenen Faktor. Es ist von Hauttyp zu Hauttyp unterschiedlich, wie hoch der Faktor sein sollte (siehe auch Tabelle unten).

 

Wie schützt Du dich?

 

Die Sonnencreme ist ein wichtiger Schutz, aber längst noch nicht ausreichend. Generell darf die Haut nicht lange der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Kleinere Kinder und hellhäutige Menschen sollten möglichst überhaupt keine direkte Sonne abbekommen. Besondere Vorsicht ist nahe und auf dem Wasser geboten, da die Sonnen- und damit auch die UV-Strahlen reflektiert werden und sich die Strahlung noch deutlich erhöht. Nach dem Schwimmen sollte man sich wieder eincremen, da trotz wasserfester Creme der Schutz vermindert werden oder verloren gehen kann.

 

Der beste Schutz ist es, sich an schattigen Orten aufzuhalten und immer nur für kurze Zeit der direkten Sonne auszusetzen. Eine Sonnenbrille mit UV-Filter schützt zusätzlich die Augen, ein Sonnenhut verhindert, dass aggressive Sonnenstrahlen direkt auf die empfindliche Kopf- und Gesichtshaut einstrahlen. Vor allem Babys und Kleinkinder sollten immer einen Hut tragen. Bei intensivem Sonnenlicht ist es sinnvoll, längere Kleidung zu tragen - am besten aus leichtem Stoff und in hellen Farben. Die größte Kraft hat das Sonnenlicht mittags zwischen elf und 15 Uhr, zu dieser Zeit sollte man also im Schatten bleiben. Morgens und abends ist die Sonne dagegen weiter entfernt und scheint in einem schrägeren Winkel.

 

Sonnencreme fürs intensive Sonnenbad?

 

Im Urlaub sollte man besonders gute Vorkehrungen treffen. Denn nicht nur Wasser, sondern zum Beispiel auch Höhenunterschiede müssen berücksichtigt werden. Im Gebirge ist die Sonneneinstrahlung intensiver. Und gefährlich ist die Sonne zwar vor allem zur heißen Jahreszeit, aber nicht nur: Auch im Skiurlaub kann man sich einen starken Sonnenbrand holen, da ebenso der weiße Schnee die Strahlen reflektiert. Wer sich unsicher ist, welcher Schutz für ihn der richtige ist, sollte sich bei einem Hautarzt nach seinem Hauttyp erkundigen.

 

Sonnencreme wurde ursprünglich entwickelt, um vor allem die Menschen besser vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, die viel Zeit im Freien verbringen mussten. Mittlerweile wird Sonnencreme hauptsächlich dazu genutzt, eine "gesunde Bräune" zu erlangen und die Zeit des Sonnenbads verlängern zu können. Setzen wir uns längere Zeit der Sonne aus, werden zum Schutz vermehrt Hautpigmente gebildet - und wir werden braun. Es ist aber zu beachten, dass es keine wirklich gesunde Bräune durch Sonnenbaden gibt. Sonnencremes schützen vor Sonnenbrand. Bei langen Sonnenzeiten ist das Risiko aber ebenso groß, Erbgut in den Zellen zu schädigen und an Hautkrebs zu erkranken. Sonnencremes sollten also als Schutz verwendet werden - nicht aber, um "guten Gewissens" lange in der Sonne zu baden.

 

Was tun bei einem Sonnenbrand?

 

Hast du dir doch einen Sonnenbrand eingefangen, dann achte darauf, dass du viel trinkst. Setze dich in den folgenden Tagen auf keinen Fall mehr der Sonne aus und trage im Freien lange Kleidung. Bei einer leichten Hautrötung wird eine spezielle After-Sun-Lotion helfen. Auch Quark oder Joghurt aus dem Kühlschrank können wohltuend sein. Ebenso kalte Umschläge und kühle Duschen sind angenehm.

 

Bei Schmerzen und Blasenbildung sollte man aber einen Arzt aufsuchen. Ein starker Sonnenbrand ist nicht ungefährlich, und in besonders schweren Fällen kann sogar ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig sein. Treten Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit auf, handelt es sich bereits um einen Sonnenstich. Einige Menschen leiden nach einem Sonnenbad unter starkem Juckreiz und bekommen Quaddeln auf der Haut. Sie haben eine Sonnenallergie und müssen daher besonders vorsichtig sein.

 

Übrigens: War es vor einiger Zeit noch in Mode, so richtig braun zu sein, ist nun ein anderer Trend zu beobachten: Wohl auch aufgrund der Gefahren durch Sonnenbestrahlung ist die "vornehme Blässe" langsam wieder angesagt.

 

Hauttypen

Merkmale

 

Hauttyp I

  • meist blaue Augen
  • rötliche oder hellblonde Haare
  • sehr helle Haut, oft mit Sommersprossen
  • bekommt im Hochsommer schon nach 5 bis 10 Minuten einen Sonnenbrand
  • wird nicht braun

Empfohlener LSF (Lichtschutzfaktor): 25-35

 

 

Hauttyp II

  • meist graue oder blaue, manchmal auch grüne Augen
  • blonde oder hellbraune (selten dunkelbraune) Haare
  • helle Haut
  • erste Rötungen bereits nach 10 bis 20 Minuten
  • wird mäßig braun

Empfohlener LSF: 20-25

 

 

Hauttyp III

  • meist grüne oder braune, manchmal auch blaue oder graue Augen
  • hell- bis dunkelbraune, manchmal auch blonde oder schwarze Haare
  • mittlere Hautfarbe
  • kann sich ungefähr 20 bis 30 Minuten in der Sonne aufhalten, bevor ein Sonnenbrand entsteht
  • wird nach häufigem Sonnenbaden braun

Empfohlener LSF: 15-20

 

 

Hauttyp IV

  • braune, manchmal auch grün-braune Augen
  • dunkle Haare
  • dunklere Haut auch im ungebräunten Zustand
  • Haut rötet sich frühestens nach 40 Minuten
  • wird schnell richtig braun

Empfohlener LSF: 10-15

 

 

Hauttyp V

(Dunkle Hauttypen)

  • dunkle Augen
  • schwarze Haare
  • dunkle bis sehr dunkle Haut
  • Haut rötet sich - wenn überhaupt - frühestens nach 60 Minuten
  • bekommt kaum einen Sonnenbrand

Empfohlener LSF: 4-10

 

(Quelle: helles-koepfchen.de - Wissen, Ratgeber und Tipps)

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