WENN LIGHT WIDE MACHT: DICKMACHER IN LIGHT-PRODUKTEN

 

Ob Joghurt, Müsli oder Eis: Luftige Pastellfarben und Aufschriften wie "light“, "fettreduziert“ oder sogar "ohne Fett“ auf der Verpackung suggerieren gesunden Genuss ohne Reue. Verschwiegen wird auf der Packung, dass häufig viel mehr Zucker in Light-Produkten enthalten ist, als in ihren "normalen" Pendants.

Sehen Sie in der Galerie Light-Produkte, nach deren Genuss Sie Ihr Fett nicht so schnell wieder wegkriegen.

Käse

Die Bezeichnung "fettreduziert“ darf laut EU-Verordnung vergeben werden, wenn 30 Prozent weniger Fett
im Käse enthalten sind, als in einem "vergleichbaren“ Produkt. Mit welchem konkreten Produkt das Light-Produkt verglichen wird, ist aber nicht festgelegt. Der Hersteller kann sich also auch auf ein extrem fettreiches Produkt beziehen. Und teilweise sind "fettreduzierte" Light-Varianten des einen Herstellers genauso fetthaltig, wie normale Käse anderer Hersteller.

 

Halbfett-Margarine und Halbfett-Butter


Halbfett-Margarine oder -Butter muss laut EU-Gesetzgebung einen Fettanteil zwischen 39 und 41 Prozent aufweisen. Damit ist der Fettanteil gegenüber normaler Margarine bzw. Butter tatsächlich auf die Hälfte reduziert. Bei Light-Produkten ist das nicht ganz so einheitlich geregelt, denn "leicht“ bedeutet lediglich, dass der Fettanteil um mindestens 30 Prozent reduziert wurde - mehr ist auch erlaubt. Es lohnt sich also, den angegebenen Fettgehalt zu vergleichen. Wer allerdings aus lauter Freude ein Halbfett-Produkt zu verwenden, das Streichfett doppelt dick aufs Brot streich, nimmt wieder genauso viel Fett zu sich, wie vorher. Alternative: normale Margarine oder Butter nur dünn aufstreichen.

 

Remoulade und Salatcreme


Auch Remoulade oder Salatcreme darf nur die Bezeichnung "light“ tragen, wenn der Fettgehalt um mindestens 30 Prozent reduziert wurde. Was dann nicht unbedingt auf der Packung steht, ist der wesentlich höhere Salzgehalt als beim normalen Produkt. Viele Aromen lösen sich nur im Geschmacksträger Fett. Um den Verlust an Würze auszugleichen, wird das Salz zugesetzt. Das macht zwar nicht dick, ist aber ungesund für Menschen mit hohem Blutdruck.

 

Joghurt


Joghurt ist aus einer gesunden Ernährung kaum wegzudenken. Und wer sich kalorienarm ernähren will, greift gern zum fettarmen Joghurt. Der Fettgehalt steht meist groß auf der Packung, teilweise nur 0,1 Prozent. Über andere Inhaltsstoffe sagt das aber nichts aus. Zucker kann trotzdem in ziemlich großen Mengen enthalten sein. Von natürlicher Süße der Früchte ist dann keine Rede mehr.

 

Müsliriegel


Müsliriegeln unterstellt man auch ganz ohne "light“-Bezeichnung einen Beitrag zu gesunder Ernährung. Sie werden mit Vollkorn und natürlichen Zutaten angepriesen, Abbildungen von goldenen Ähren ergänzen das Bild, das dem Verbraucher vorgegaukelt werden soll. Vom einem gesunden Müsli in Quaderform sind Müsliriegel allerdings weit entfernt. Der Anteil an Getreide ist gering und das was in ihnen enthalten ist, wurde meistens mit Hitze und Druck bearbeitet. In den entfernt an Körner erinnernden Mehlpops sind statt wertvoller Vitamine viel Fett und Zucker verarbeitet. Vor allem Schoko-Müsliriegel gehören daher eher ins Süßwarenregal neben die Schokoriegel, als in die Vollkorn-Müsli-Ecke.

 

Fitness- und Wellness-Getränke


Fitness- und Wellness-Getränke enthalten überhaupt kein Fett, aber Kohlenhydrate in Form von Zucker. Das ist auch in Ordnung, wenn die Getränke beim Sport eingesetzt werden und der Kohlenhydrate-Anteil nicht mehr als vier bis sechs Gramm pro 100 ml beträgt. Denn ein geringer Anteil an schnellen Kohlenhydraten sorgt für eine schnellere Aufnahme der Flüssigkeit. Außerdem wird der Zucker bei körperlicher Belastung benötigt und sofort verbraucht. Am Schreibtisch oder auf dem Sofa sorgen diese Getränke aber weder für Fitness noch für Wellness, sondern führen dem Körper unnötige Kalorien zu. Zusammen mit der für einen ausgewogenen Geschmack enthaltenen Säure steigert der Zucker zudem das Karies-Risiko.

 

Cola


"Leichte“ Cola enthält weder Fett noch Zucker. Stattdessen wird Süßstoff zugesetzt. Süßstoff hat überhaupt keine Kalorien und macht also tatsächlich nicht direkt dick. Ernährungswissenschaftler bemängeln aber, dass durch den Genuss süßer Getränke das Verlangen nach Süßem steigt - es drohen Heißhunger-Attacken. Damit wird es viel schwerer, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.

 

Fruchtgummi


Vollkommen ohne Fett kommen Gummibärchen und andere Fruchtgummis aus. Als "fettfrei“ dürfen feste Nahrungsmittel bezeichnet werden, wenn der Fettgehalt unter 0,5 Prozent liegt. Dafür bestehen diese Fruchtgummis zum größten Teil aus Zucker - so kommt man auf weit über 300 Kilokalorien in 100 Gramm. Oder anders ausgedrückt: in einer Tüte mit 300 Gramm Gummibärchen stecken umgerechnet 78 Stück Zucker! "Ohne Fett“ bezieht sich daher nur auf die Fruchtgummis - und nicht auf die Hüfte des Konsumenten.

 

Eis


Genau wie bei anderen Produkten gilt auch bei Eis: fettreduziert heißt nicht unbedingt kalorienreduziert - schon gar nicht kalorienarm. Ein Drittel Zucker macht auch Light-Eis noch zur Kalorienbombe. Daran ändern selbst gesund wirkende Zutaten wie Joghurt oder Früchte nichts. So kommt man leicht auf 150 Kilokalorien bei drei Kugeln Eis - rund ein Viertel des Tagesbedarfs.

 

Alkoholische Getränke


Auch alkoholische Getränke dürfen als "light“ bezeichnet werden, wenn der Alkoholgehalt um mehr als 30 Prozent reduziert wurde. Dadurch sinkt auch die Kalorienmenge. Außerdem gilt laut Health-Claims-Verordnung der EU: Ist mehr als 1,2 Prozent Alkohol im Getränk enthalten, darf nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen geworben werden. Kräuterschnäpse und Rotwein dürfen also nicht mit dem Hinweis angepriesen werden, der Gesundheit förderlich zu sein. Denn der Verbraucher soll nicht zu alkoholischen Getränken greifen, im Glauben, sich etwas Gutes zu tun.

 

Chips


Normale Kartoffelchips enthalten schon so viel Fett, dass selbst die Light-Varianten noch sehr fett sind. Ungefähr 24 Gramm Fett sind selbst in 100 Gramm "leichten“ Chips enthalten. Dazu kommen über 50 Gramm Kohlenhydrate. Insgesamt kommt man damit leicht auf über 450 Kilokalorien. Chips-Hersteller tricksen gern bei den Angaben und beziehen den Tagesbedarf auf eine Portion von 25 Gramm Chips - ungefähr ein Zehntel einer üblichen Packung. Aber wer gibt sich schon mit einer Handvoll Chips zufrieden? Viel Salz fördert zudem den Durst. Und zu Chips trinkt man eher kalorienhaltige Getränke wie Cola oder Bier als Mineralwasser.

 

Müsli


Ein Müsli aus Vollkorn-Flocken und frischen Früchten ist zweifellos ein gutes und gesundes Frühstück. Ganz ohne "light“-Aufschrift unterstellt man auch fertigem Müsli gesunde Eigenschaften. Was einem aber in den Supermärkten angeboten wird, ist häufig alles andere als gesund. Nicht nur, dass der Anteil an wertvollen Vollkorn-Flocken zu gering ist. Bis zu ein Drittel Zucker enthalten Müslis, Cornflakes und ähnliche Produkte. Das entspricht zehn Würfeln Zucker in 100 Gramm Müsli! (Quelle: AOL Fit & Gesund - 4.10.09)

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