DIE ZEHN BESTEN SPAR-TIPPS FÜR DIE HEIZUNG
dpa (Deutsche Presse Agentur)
Noch hat der Winter gar nicht richtig begonnen, da bringt dieser Herbst schon Temperaturen wie sonst im Januar. Kein Weg geht daran vorbei, die Heizung anzudrehen. Doch wer clever heizt, kann prima sparen. Wer zusätzlich noch den Stromzähler im Blick hat, behält auch hier die Kosten im Griff.
Es sind die wenigen bitterkalten Tage im Jahr, die bei den Heizkosten so richtig reinhauen. Dagegen ist nicht viel zu machen, denn wenn es draußen hohe Minusgrade hat, muss man in der Wohnung dagegen anheizen. Bevor es richtig kalt wird, kann man allerdings schon übers Heizen nachdenken und die Wohnung fit machen für den Winteralltag. Es ist nicht nur einfach Konsumverzicht, der beim Sparen hilft, sondern „intelligenter Konsum: sparsam, kostenbewusst und nachhaltig", sagt Roman Leuthner, der für die Verbraucherzentrale den Ratgeber „Die Kostentreiber in den Griff bekommen“ geschrieben hat.
Gerade in der kalten Jahreszeit sollten Hausbesitzer genau überlegen, in welchen Räumen der Wohnung es warm sein soll. Die Temperatur in kurzfristig unbenutzten Zimmern kann auf 15 bis 16 Grad heruntergedreht werden – kälter sollte es allerdings nicht sein, weil der Wohnraum sonst zu stark auskühlt. Auch bei Räumen, die in einer Wohnung mehrere Tage nicht genutzt werden, reichen 15 Grad aus, länger leer stehende Zimmer können mit 12 Grad beheizt werden. Radikalkuren helfen wenig: Die Heizung sollte nie ganz ausgeschaltet sein, denn die Kälte wandert über die Wände in andere Teile der Wohnung.
Auch ein kräftiger Windstoß kann beim Sparen helfen, denn frische Luft wird schneller warm. Grundsätzlich gilt: Trockene Luft lässt sich besser heizen als Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Zudem sollten sich Verbraucher nach undichten Stellen umschauen.
Ritzen und Spalten an Fenstern und Türen müssen gut abgedichtet sein, damit die kalte Luft von draußen nicht unangenehm in die eigenen vier Wände bläst und Heizenergie verloren geht. Um herauszufinden, wo der Wind eine undichte Stelle gefunden hat, reicht an windigen Tagen meist ein einfaches Werkzeug aus: eine Kerze.
Stromsparen bremst Kosten übers Jahr
Nicht nur saisonal begrenzt sind die Sparmöglichkeiten beim Stromverbrauch. „Wer im Alltag alle Möglichkeiten zum Stromsparen nutzt, kann im Jahr zwischen 70 und 150 Euro sparen, ohne auf wichtige Helfer im Haushalt verzichten zu müssen“, schätzt Ratgeberautor Leuthner. Dabei sorgen schon kleinste Veränderungen für ein Plus im Portemonnaie: Wenn der Topf beispielsweise genau auf die Herdplatte passt, geht keine Energie verloren. Ist die Platte nur ein bis zwei Zentimeter größer als der Topf, wird bis zu 30 Prozent der anfallenden Wärme verschenkt. Zudem sollte stets ein Deckel auf den Kopftopf gelegt werden – ohne Deckel wird dreimal mehr Strom verbraucht. Beim Backen könne bequem aufs Vorheizen verzichtet werden, meint Leuthner. Das Sparpotenzial betrage 20 Prozent.
Effiziente Geräte zahlen sich aus
Auch die Suche nach Stromfressern in der Wohnung zahlt sich langfristig aus. Zwar reißt der Neukauf von Geräten mit einer guten Energieeffizienz – Geräte mit dem Schildchen A – zunächst ein Loch in die Haushaltskasse, auf lange Sicht jedoch helfen Kühlschrank, Waschmaschine & Co. jedoch beim Sparen – und schonen noch dazu das Klima. Die Stromkostenersparnis von besonders effizienten Kühlschränken mit Vier-Sterne-Fach gegenüber einem Modell mit höherem Verbrauch summiert sich in fünfzehn Jahren auf mehr als 300 Euro, rechnet Haushaltsexperte Leuthner vor. Insbesondere, wenn eine Reparatur ansteht, ist der Kauf eines neuen Gerätes meist lohnender. Bei der Anschaffung eines neuen Kühlschrankes entscheidet die Größe des Kühlfachs über den Energiebedarf der kommenden zehn bis 15 Jahre. Da sollte jeder seine eigenen Lebensgewohnheiten auf den Prüfstand stellen, um festzustellen, wie groß das Tiefkühlfach tatsächlich sein muss. Ein Blick lohnt sich auch auf die Sterne-Zahl des Gefrierfaches: Hat der Kühlschrank ein Fach mit drei Sternen, verbraucht er im Vergleich zu einem Modell ohne Gefrierfach etwa 30 Prozent mehr Energie.
Kühlschrank nicht neben die Heizung
Auch der Aufbau der Küche oder der gesamten Wohnung entscheidet über die Höhe der Strom- und Heizkosten. Ein Kühlschrank sollte beispielsweise nie direkt neben dem Herd stehen oder in der prallen Sonne.
Jedes Grad mehr oder weniger in der direkten Umgebung des Kühlschrankes bedeutet, dass der Energieverbrauch des Kühlschrankes um sechs Prozent gesteigert wird, rechnet Antje Bedbur von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vor. Oft stehen Schränkchen und Regale vor Heizkörpern und treiben damit die Kosten in die Höhe. Generell gilt: Heizkörper sollten zu allen Seiten frei von Möbeln, Handtüchern oder anderen Gegenständen sein, um einen Wärmestau zu verhindern. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie ja auch gleich noch auf der Fläche hinter der Heizung Wärme reflektierende Folie ankleben. Auch damit lassen sich rund sechs Prozent Heizenergie sparen. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 2.11.09)