DAS WAREN DIE TRENDS DES JAHRZEHNTS
(Jahr 2000 - 2010)
Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu - was hat es uns für Trends beschert, die unser Leben verändert haben? Was wird charakteristisch bleiben für dieses Jahrzehnt, das keinen richtigen Namen hat?
Beachclubs schossen in den Städten wie Palmen aus dem Boden.
Die Copacabana an Elbe, Spree und Isar
Ob "LagoBay" in Hamburg, der "BundesPresseStrand" in Berlin oder die "Isarstrandbar" in München - wie Palmen schossen die Großstadtoasen aus dem Erdboden, denn "Beach in the City" ist inzwischen sehr in.
"To Go" - bitte!
"Soja Latte Karamell Grande To Go, bitte" - niemals zuvor in der Geschichte konnte man seinen Kaffee so klangvoll bestellen. Mit Deckel oder ohne? Ist sowieso egal, denn der passt eh nie.
Ich zwitscher mir einen
Das Leben ist eine Bühne! Ob die Fotos von der letzten Weihnachtsfeier (auch wenn die Erinnerung vom Alkohol allzu verschwommen ist) oder Live-Berichtserstattung aus dem Supermarkt ("Ich stehe gerade an der Kasse.") - Facebook, MySpace und Twitter bieten seit den Nuller-Jahren genug Raum für die persönliche Nabelschau.
Ethik zum Trinken
Als Geheimtipp in der urbanen Szene fing es an: Endlich konnte man an der Bar und auf Vernissagen stilvoll neben Shiraz und Martini auch nicht-alkoholisch bestehen. Die Bionade ist biologisch korrekt und setzt seinen Konsumenten auch noch einen ethischen Heiligenschein auf.
"Ich google das mal"
Ob den eigenen Namen, den Fahrplan oder Nachrichten - Google macht Informationen im Internet für jedermann greifbar. "Googeln" ist in den festen Sprachgebrauch übergegangen und die Suchmaschine avanciert zum absoluten Marktführer.
Der wahr gewordene Frauen-Traum
Der neue Typ Mann ist wie aus einer Frauenzeitschrift entsprungen: gepflegt, durchtrainiert, kulturell interessiert, verständnisvoll und vor allem - nicht schwul. Halleluja! Vorreiter dieser seltenen metrosexuellen Spezies ist David Beckham.
Kahlschlag
Nachdem in den 90er-Jahren das Rasieren, bzw. bei den Männern das Stutzen einzelner Körperpartien en vogue war, wurde in den 2000ern die Ganzkörperglatze salonfähig. Haare trägt man am besten nur noch auf dem Kopf.
Fliegen zum Taxi-Preis
Für 29 Euro nach Paris, für 19 Euro nach London und für 16 Euro nach Madrid! Plötzlich ist die ganze Welt für wenig Geld zum Taxi-Preis erreichbar - dachten wir zuerst. Inzwischen wissen wir, dass wir für 16 Euro höchstens am 3. März von Lübeck nach Prag fliegen können.
Champagner und Gesichtslähmung
Im Jahrzehnt von 9/11 und Finanzkrise gab es genug Gründe für tiefe Sorgenfalten: Benzinpreisschock, Mehrwertsteuererhöhung und Paris Hilton! Aber Dank Botox-Partys muss man sich zumindest über seine Runzeln keine Gedanken mehr machen.
Zeitgeist im Taschenformat
Jedem Jahrzehnt sein Lieblings-Gadget: Die 80er hatten Rubiks Zauberwürfel, die 90er Tamagotchis und Generation Praktikum hat seinen iPod.
Bunte Zeiten für Orthopäden
Pink, blau, grün, rot, gelb, lila: Wer seit den 2000ern etwas auf sich hielt, besitzt mindestens ein Paar Flip-Flops - Fußschmerzen inklusive.
Die Welt auf dem Schoß
Otto, Baur und Co. mussten umdenken, denn mit dem Laptop war es plötzlich viel bequemer und praktischer Kleidung, LCD-Fernseher oder Smartphone direkt im Internet zu bestellen, als den etliche Kilo schweren Versandhauskatalog auf dem Schoß zu wälzen.
Hauptsache gesund!
Auch unsere Nahrung wurde von der Wellness-Bewegung ergriffen. Und in den Supermärkten ist es mittlerweile schwierig, überhaupt noch etwas Nahrhaftes ohne die Aufschrift "Bio" oder "Functional-Food" zu finden.
Billig, billig, billig!
Eine von steigenden Lebenshaltungskosten und später von der Wirtschaftskrise gebeutelte Nation drehte jeden Cent einzeln um. Ein großes Technik-Kaufhaus brachte den Trend mit seiner Werbung auf den Punkt: "Geiz ist geil", hieß es dort und machte den Slogan so zum Lebensmotto einer ganzen Generation.
Parkplatzsuche im Retro-Design
Retro-Klassiker im neuen Design waren der Autotrend der Nuller-Jahre. Modelle wie "Mini Cooper" und "VW Beetle" lassen das Herz eines jeden Stadtbewohners am Anschlag pochen, denn die kleinen Flitzer haben nicht nur ordentlich PS unter der Haube. In einer vollgeparkten City erhöhen sie außerdem die Chancen, einen Parkplatz zu finden. (Quelle: AOL Lifestyle)