WARUM MAN EINEN SEITENSPRUNG 

N I E  GESTEHEN SOLLTE

 

Der Schwächere wird geschützt - Das bringen Eheverträge

 

 

DPA (Deutsche Presse Agentur)

 

 

Der Schwächere wird geschützt - Das bringen Eheverträge

 

Männer wollen Affären, sie haben gerne Geheimnisse und tolerieren es nicht, wenn ihre Partnerin ihnen nachschnüffelt. Das zumindest sind die Ergebnisse aktueller Studien und Publikationen zum Thema Partnerschaft. Frauen sollten sich daher am besten einfach damit abfinden — mit manchem zumindest.

 

Eine erfolgreiche Beziehung zu führen ist so simpel wie Rechnen. So zumindest muss man die Studien und Publikationen zusammenfassend interpretieren, die in der letzten Zeit rund um das Thema Liebe, Treue und Vertrauen erschienen sind.

 

In der Summe nämlich ist es mit all dem heutzutage nicht mehr all zu weit her zwischen Männern und Frauen. Und deshalb muss die Formel für eine glückliche Partnerschaft lauten: Minus mal Minus ergibt Plus. Wenden vor allem Frauen diese mathematische Formel bei ihrem Partner an, so steht einer glücklichen Zukunft nichts im Wege.

 

Ein Beispiel: Bei einer GfK (Gesellschaft für Konsumforschug)-Umfrage für die „Apotheken Umschau“ antwortete jeder fünfte von insgesamt 654 Männern, dass er sich einen Seitensprung auch in einer festen Beziehung vorstellen kann. Was für manche Frauen nach einer erschreckend hohen Quote klingt, ist in Augen der französischen Frauenpsychologin Maryse Vaillant noch weit untertrieben.

 

Die restlichen achtzig Prozent der Befragten müssen in ihren Augen schlicht lügen. Denn Männer können gar nicht anders, als es ständig mit anderen Frauen zu schlafen, schreibt sie in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Les hommes, l'amour, la fidélité" (Die Männer, die Liebe, die Treue).

 

Nur ein polygames sei auch ein gesundes Leben für den Mann, behauptet sie in ihrer Veröffentlichung und fordert Frauen dazu auf, zu akzeptieren, dass eine Affäre nicht zwingend bedeutet, dass die Liebe erloschen ist. Diese Einsicht könne "sehr befreiend sein", sagt sie. Und meint damit die Frauen.

 
 

 

Da es das Gros der Frauenwelt anderen Umfragen zufolge aber dennoch bitterlich schmerzt, betrogen zu werden, sollten die Betroffenen es einfach nicht wissen wollen. Denn wer glaubt, „dass man alles über den Partner wissen muss und kann, sitzt in der Falle“, sagt der Berliner Paartherapeut Christoph Uhl.

 

Und: Geheimnisse "erhalten die Spannung" zwischen zwei Partnern, die sonst nur noch wenig Spannendes aneinander zu entdecken haben. Kombiniert bedeuten diese wissenschaftlichen Erkenntnisse also: Wenn ein Mann seine Freundin beziehungsweise seine Frau betrügt, dann um Himmels Willen soll er ihr bitte schön auch nicht davon erzählen. So bleiben ihm Spannung und Spiel — und ihr auch der Spaß.

 

Doch Vorsicht: „Es gibt auch Ausnahmen, aber in den meisten Fällen ist eine Affäre eine tickende Zeitbombe und fliegt über kurz oder lang auf“, warnt Paartherapeut Uhl. Das könnte unter anderem daran liegen, dass die meisten Frauen ihren Männern eben doch misstrauen und sie deshalb gelegentlich auch kontrollieren. Sie schnüffeln in den Emails ihres Partners, im Handy und in manchen Fällen auch in seinem Portemonnaie.

 

Das zumindest ergab eine Studie der Partnervermittlung Elitepartner.de. Insgesamt wurden 7465 Singles befragt. Ergebnis: 56 Prozent der Frauen hält Kontrolle in einer Beziehung tatsächlich für besser als Vertrauen. Bei den Herren waren es ein Drittel (34 Prozent).

 

Doch Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Klingt vielleicht nach einer abgedroschenen Floskel. Ist aber wahr, besagt die Studie. 36 Prozent der Befragten würden sich nämlich trennen, wenn sie ihren Partner beim Filzen der persönlichen Daten erwischen. Aber nicht nur deshalb sei davon abgeraten. Denn hinter dem Zweifel am Partner könnte womöglich der Zweifel an sich selbst verborgen sein: „Wer soweit geht, sollte sich fragen: Was sagt das über mich, meine Befürchtungen und meine Partnerschaft aus, dass ich so eifersüchtig bin und diese Grenzen überschreite“, sagt Paartherapeut Uhl.

 

Übersetzt in die mathematische Formel Minus mal Minus ergibt Plus, haben Abstriche in den beiden Punkten "Alles vom Partner wissen wollen" und "den Partner kontrollieren" folglich als positives Ergebnis Harmonie mit sich und dem Partner zufolge.

 

Doch Frauen müssen und dürfen natürlich nicht all ihre Prinzipien über Bord werfen. Und in Wahrheit sind diese Studien und Publikationen ja auch voneinander unabhängig erstellt worden und beleuchten jeweils nur Teilbereiche der Partnerschaftssoziologie. Doch in einem sind sie sich alle einig: Männer wollen andere Dinge als Frauen.

 

„Warum Männer immer Sex wollen und Frauen Liebe brauchen“, bringt das australische Ehepaar Barbara und Allan Pease in seinem neuen Buch auf den Punkt. Seit dem Erfolg von „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können“ weltweit beliebte Beziehungsratgeber, sind auch sie der Meinung, dass zweimal weniger Anspruch einem Paar in der Summe mehr Erfüllung bringt. Allerdings nur, wenn beide Partner dazu bereit sind, Abstriche zu machen.

 

Um zu verdeutlichen, wie das geht, brachte Allan Pease in einem Interview ein Beispiel aus seinem eigenen Liebesleben. Dem zufolge akzeptiert seine Frau es als von Natur gegebenen Trieb, dass er auch mit anderen Frauen Sex haben will. Dieses Verständnis gäbe ihm genügend Befriedigung und Bestätigung als Mann, sagte er. Und im Gegenzug bleibe er ihr trotz seiner Gelüste als Bedingung für die weitere gemeinsame Zukunft treu. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 18.1.10)

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