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OLDENBURG - „Nach der Arbeit war ich immer so K.o., dass nichts mehr ging.“ Nils Lange (Name von der Redaktion geändert) hatte schon einen langen Leidensweg hinter sich, als 2005 bei ihm die richtige Diagnose „Sjögren-Syndrom“ gefunden wurde. Als Folge der entzündlichen Rheumaerkrankung machten dem Lehrer neben einer extremen Lichtempfindlichkeit seiner Augen seine stetig schlechter werdende Gesamtkonstitution zu schaffen. „Vor allem, weil kein Arzt die Ursache für die Beschwerden fand, ging immer mehr Lebensmut verloren“, erinnert sich der Oldenburger.
Erste Probleme mit den Augen hatten sich bei Lange im Sommer 2003 beim Motorradfahren eingestellt. Auf Lichteinfall reagierten seine Augen extrem empfindlich. Da sich auf einem Auge der Diagnoseverdacht „Grauer Star“ bestätigt habe, sei eine Linse ausgetauscht worden. Der anschließende Heilungsprozess sei dann so schlecht verlaufen, dass Lange selbst an trüben Tagen plötzlich auf eine Sonnenbrille angewiesen war, um Helligkeit ohne heftige Augenschmerzen ertragen zu können.
In der Augenklinik des Oldenburger Pius-Hospitals wurde später erkannt, dass seine Augen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Die zur Therapie trockener Augen ansonsten gut wirksamen Cremes hätten ihm nur für kurze Zeit Erleichterung verschafft. Der Weg zur Besserung sei 2005 durch eine Blutuntersuchung bei Dr. Michael Schwarz-Eywill im Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg möglich gewesen. Der Rheumatologe habe dabei typische Hinweise auf die eigentliche Ursache seiner jahrelangen Beschwerden gefunden.
Nachdem das Sjögren-Syndrom identifiziert worden war, sei es abgesehen von kleineren Rückschlägen langsam aber sicher wieder aufwärts gegangen. Auf eine umgehend eingeleitete Akut-Behandlung vor allem mit Kortison gegen die Entzündung folgte eine – nach einem Fehlversuch – schließlich erfolgreiche medikamentöse Einstellung.
Die Behandlung habe zwar nichts an seinen weiterhin trockenen Schleimhäuten geändert. Im Vergleich zu seinen früheren Beschwerden gehe es ihm heute aber sehr viel besser, so Lange: „Die Augenbeschwerden sind fast verschwunden, und die Sonnenbrille habe ich zur Seite gelegt.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 2.2.10)