Salz, Splitt, Dreck: Der Winter nagt an der Karosse. Langsam wird es Zeit für den großen Frühjahrsputz. Doch was ist wichtig für die Pflege? Lesen Sie hier, was Sie für ihr Auto tun können.
Zugegeben: Langsam nerven Eis und Schnee im harten Winter 2010. Doch der Frühling kommt und damit wird es Zeit, den großen Frühjahrsputz in Angriff zu nehmen. Und der sollte gründlich ausfallen, denn Schnee, Salz und Splitt sind Gift für das Auto. Doch erst einmal gilt: Ballast abwerfen. Denn Schneeketten, Eiskratzer, Dachträger und Co schrauben den Verbrauch unnötig in die Höhe. Zusätzliches Gewicht gehört nach dem Winter wieder in den Keller oder die Garage - so sparen Sie bis zu zwei Prozent Sprit. Wer die Dachbox spazieren fährt, verbraucht bis zu vier Liter mehr Kraftstoff, also ab damit in den Winterschlaf nach einer gründlichen Reinigung, denn auch der zusätzliche Kofferraum will gepfegt werden. Außerdem ist der Trip durch die Waschstraße mit einer Dachbox unmöglich.
Dann ab in die Waschanlage. Doch vorher sollten Sie groben Schmutz mit dem Dampfstrahler entfernen, um Salz und groben Schmutz zu entfernen, denn beides lässt den Lack leiden, wenn es nicht vor der Fahrt durchs Auto-Bad beseitigt wird. Vor allem Radkästen und Unterboden beherbergen Salz und Schmutz, also gründlich reinigen. Auch eine Motorwäsche ist empfehlenswert, das sollte jedoch ein Spezialist erledigen, sonst kann die Elektrik leiden und teure Folgeschäden verursachen. Typische Stellen für mögichen Rost sind Kanten und Falze an Türen, der Kofferraumdeckel und die Motorhaube. Hier also besonders sorgsam vorgehen. Dichtungen mit einem Pflegestift behandeln, sie werden im Winter spröde und damit irgendwann undicht.
Im Winter sammelt sich Wasser im Innern des Fahrzeugs, die Feuchtigkeit sitzt nahezu überall: Polster und Fußmatten speichern die Feuchtigkeit, die im Verlauf des Winters durch nasse Schuhe und Kleidungsstücke ins Auto gelangt sind. Weil im Winter selten gelüftet wird, bleibt es feucht im Fahrzeug, die Heizungsluft erledigt wegen des hohen Wasseranteils den Rest. Ein eindeutiger Hinweis sind schnell beschlagende Scheiben. Also gut lüften, die Polster mit Reinigungsschaum behandeln und auch die Scheiben mit einem Glasreiniger vom Schmutz des Winters befreien. Auch der Pollenfilter sollte gereinigt oder ausgetauscht werden.
Oft leiden die Scheibenwischer im Winter besonders: Sie frieren fest, sind noch Eisreste auf der Scheibe, sägen sie kleine Risse in die Wischer. Dann ist das Wischblatt oft nicht mehr funktionstüchtig und sorgt nicht mehr für freie Sicht, da hilft nur ein Austausch. In den Wischwasserbehälter gehört im Frühjahr kein Frostschutz mehr, es darf allerdings kein Frost mehr herrschen, bevor die Wintermischung durch den Sommer-Mix ersetzt wird. Der wird zusätzlich besser mit Insektenleichen auf der Windschutzscheibe fertig. Nach der Fahrt durch die Waschstraße sieht man auch besser, wie sehr Kratzer und Steinschlagschäden dem Lack zugesetzt haben. Hier droht Rost , also gegensteuern. Bei ihrer Werkstatt gibt es Lack-Reparatursets mit einem kleinem Pinsel, Schmiergel-Papier und Schleifpaste. In der Kappe der Pinselfläschchen sitzt oft noch ein Rostradierer oder etwas Schleifpaste. Die marode Stelle leicht anschleifen und einen Lackklecks drauf tupfen. Hinterher kommt eine Schicht Klarlack drauf - fertig.
Oft sind durch Splitt auch die Scheinwerfer oder die Windschutzscheibe beschädigt. Je früher der Mangel erkannt wird, desto einfacher (und billiger) wird die Reparatur. Bei den Scheinwerfern reicht es oft, nur das Glas auszutauschen. Dringt Feuchtigkeit ein, leiden die Reflektoren. Werden diese matt (blind), muss der ganze Scheinwerfer getauscht werden, das geht richtig ins Geld. Kleine Steinschläge in der Windschutzscheibe lassen sich reparieren, bevor sie zu Rissen führen und den Austausch der Scheibe erfordern. Dann noch die Füllstände der Brems- und Kühlflüssigkeit kontrollieren. Ist die Bremsflüssigkeit trüb, muss sie in der Werkstatt ausgetauscht werden. Die Winterreifen müssen demnächst auch runter. Hier gilt die Regel: Von Oktober bis Ostern. Für den Wechsel sollte Sie bereits jetzt einen Termin vereinbaren - das erspart Wartezeiten, wenn der große Run auf den Reifenhandel beginnt.
Ein Sonderfall sind Cabriolets mit Stoffdach : Besitzer solcher Fahzeuge sollten dem Verdeck gerade jetzt etwas Pflege angedeihen lassen. Nach Möglichkeit nicht in die Waschstraße einfahren, denn deren Bürsten können nicht nur optischen Schaden anrichten, sondern langfristig auch die Stoffstruktur beschädigen. Es gibt zwar einige Waschstraßen, bei denen eine spezielle Cabriowäsche mit reduziertem Bürstendruck angeboten wird, jedoch ist auch das Reinigungsergebnis dann nicht immer befriedigend. Auf jeden Fall aber auf Heißwachs verzichten! Am besten reinigt man das Cabriodach zu Saisonbeginn mit der Hand. Sehr groben Schmutz kann man zunächst mit einer Bürste entfernen, Staub durchaus auch mit einem Staubsauger. Danach sollte man das Verdeck und vor allem verschmutzte Stellen mit einem Autoshampoo einreiben, etwas einwirken lassen und mit klarem Wasser abspülen. Falls bei starken Verschmutzungen ein Hochdruckreiniger ran muss: mindestens 50 Zentimeter Sicherheitsabstand einhalten, der scharfe Strahl kann den Stoff sonst nachhaltig beschädigen. Mit einem Imprägnierspray schützt man das Dach vor Ausbleichen und Nässe. (Quelle: AOL Auto - 16.3.10)