INNENDÄMMUNG

 

PLUS VON VIER GRAD BEI GLEICHER HEIZUNGSEINSTELLUNG

 
Von Matthias Kutzscher
 
 
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In jedem Zimmer eines Hauses geht wertvolle Wärme über die Außenmauern verloren. Doch nicht jeder kann und möchte gleich das Erscheinungsbild des ganzen Hauses verändern und die Fassade dämmen, oder man scheut die hohen Kosten für die Einrüstung. Dann bietet sich Innendämmung an. Sie kann nicht nur für Bestandsbauten, sondern auch für Neubauten interessant sein.
 
Etwa 77 Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Haushalts entfallen nur auf das Heizen. Durch schlecht isolierte Mauern wird viel Geld in die Luft geblasen. Die Wärmeverluste einer außenliegenden Wand lassen sich mit einer Innendämmung um 50 bis 70 Prozent reduzieren. Eine Innendämmung der Wände, des Bodens oder auch der Decke lässt sich relativ leicht anbringen und kann mit der Erneuerung der Tapeten, des Innenputzes und der Fenster kombiniert werden. Ein Plus von vier Grad bei der gleichen Heizungseinstellung wie vor der Sanierung ist Experten zufolge durchaus möglich. Vor allem bei einer Modernisierung sowie beim Beheben von Feuchtigkeits- oder Schimmelschäden bietet es sich an, innen zu dämmen.

Vorsicht Schimmel

Wichtigste Voraussetzung sind intakte Wände, durch die keine Feuchtigkeit dringt. Heißt: Die Innendämmung sollte auf das vorhandene Außenmauerwerk abgestimmt werden, damit sich nach der Baumaßnahme kein Tauwasser oder Schimmelpilze bilden. Vor allem Schimmel kann schnell entstehen. Denn durch Innendämmung wird die Temperatur des Mauerwerks abgesenkt, da die Raumwärme von der Mauer abgehalten wird. So kann Feuchtigkeit am kalten Mauerwerk kondensieren. Welches Verfahren für die Dämmung angewendet wird, sollte daher mit einem Sachverständigen für Mauerwerkssanierung oder Architekten besprochen werden. Vor allem gilt es, bauphysikalische Probleme wie Wärmebrücken zu vermeiden.
 
Wichtig ist zudem das richtige Material; und da ist die Auswahl groß. In Frage kommen Kalziumsilikat-, Kork- oder Rigipsplatten sowie Foasamglasplatten oder Polyurethan-Hartschaumplatten. Darüber hinaus kann mit Mineralwolle, Holzfaser-, Zellulose- und Flachfaserplatten gedämmt werden. Bei der Auswahl entscheiden der Einsatzort, die Verarbeitung, die gewünscht Raumbiologie (umweltfreundlich/schadstofffrei), die Wärmeleitung, die Oberflächenstruktur sowie natürlich auch der Preis. Ein natürlicher Baustoff mit guten Wärmeeigenschaften sind Kalziumsilikatplatten. Sie sind unbrennbar und können bis zum dreifachen des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Weiterer Vorteil: Die Platten haben einen niedrigen Diffusionswiderstand, so dass Feuchtigkeit auch im Raum wieder gut austrocknen kann. Diese Innendämmung ist also ohne Einsatz einer Dampfbremse möglich. Sogenannte Dampfsperren, das ist ein Sammelbegriff für feinporige Folien, gewährleisten eine atmungsaktive Wand- oder Dachkonstruktion.
 
Natürliche Stoffe interessant

Eine ökologisch sinnvolle und wirksame Innendämmung wird auch durch mindestens sechs Zentimeter starke Korkplatten erzielt, die in die Tragekonstruktion einer Trockenbauwand aus Rigipsplatten eingelegt werden kann. Sogenanntes Foamglas ist ebenfalls nicht entflammbar, selbst Schwel- und Glimmbrände sind bei dem aus Altglas hergestellten Material ausgeschlossen. Die Foamglasplatten sind leicht und können problemlos zurechtgeschnitten werden. Wer möchte, kann sie auch verputzen und selbst mit Rigipsplatten verkleiden, ohne dass eine Ständerkonstruktion notwendig ist. Natur pur bei der Innendämmung bieten Holzfaserplatten, die aus Hackschnitzeln aus Kiefern-, Fichten- und Tannenholz bestehen. Weil keine Bindemittel eingesetzt werden, entstehen auch keine ausdampfenden Gase. Holzfaserdämmplatten haben eine sehr hohe Wärmespeicherkapazität. Sie eignen sich daher hervorragend für die Dämmung der Innenwände. Angrenzende Bauteile wie Decken, Bodenanschlüsse, Innenwände, Sturz- und Brüstungsbereiche sollten in die Planung natürlich mit einbezogen werden. Fachbetriebe finden Verbraucher in den Innungsbereichen Hochbaubetriebe, Putzer, Stuckateure und Trockenbauer. Praktische Tipps liefern auch Energieberater. (Quelle: biallo.de - 3.4.10) 
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