ENSEMBLE IN FRIESOYTHE STEHT UNTER DENKMALSCHUTZ

 

Friesoythe-Lexikon: Einziges Ackerbürgerhaus in der Stadtgemeinde – Historische Gebäudestrukturen

 

Das Gebäude an der Kirchstraße in der Stadtmitte wird von einem Verein unterhalten und saniert. Früher wurde es auch landwirtschaftlich genutzt.

von Heinz-Josef Laing


Friesoythe - Als kanadische Truppen im April 1945 Friesoythe zerstörten, blieb das Haus der Familie Pancratz an der Kirchstraße 13 fast unbeschädigt. Heute ist es das einzige Ackerbürgerhaus in der Stadtgemeinde Friesoythe. Es wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert errichtet und steht als Ensemble mit Bürgerhaus, Ladengeschäft, Wirtschaftsgebäude und Malerwerkstatt seit 1989 unter Denkmalschutz.

Der „eingeschossige giebelständige Ziegelbau unter Satteldach“, so das Amt für Denkmalpflege, erinnere in seiner Kubatur und Raumstruktur an die städtischen Ackerbürgerhäuser des frühen 19. Jahrhunderts. Die Innenausstattung und das Ladenmobiliar des einstigen Maler- und Schreibwarengeschäfts sind komplett erhalten. Die Denkmalpfleger gehen von großer wissenschaftlichen Bedeutung des Inventars aus, da es selten und gut erhalten ist. Das gilt auch für die zum Teil renovierten Wand- und Deckenmalereien.

Zum Ensemble gehört die angrenzende Malerwerkstatt, in der sich heute eine Schmiede befindet. Früher war es ein landwirtschaftlich genutztes Wirtschaftsgebäude. Der „eingeschossige Ziegelbau unter Krüppelwalmdach mit mittiger Quereinfahrt und darüber liegender Ladeluke weist Giebelgesimse, Ziegelziersetzungen in den Ortgangbereichen und Klötzchenfriese als Traufgesimse“ auf, stellten die Denkmalpfleger fest.

Als Ackerbürgerhaus werden historische Gebäudestrukturen bezeichnet, die große Toreinfahrten besaßen und für eine Landwirtschaft geeignet waren.

Mit dem Friesoythe-Lexikon startet die NWZ  (Nordwest Zeitung)-Lokalredaktion eine neue Serie, in der regelmäßig Geschichte, Geschichten und Menschen vorgestellt werden, die in der Großgemeinde Friesoythe von Bedeutung sind oder waren. So entsteht ein umfassendes Nachschlagewerk von der ersten urkundlichen Erwähnung Friesoythes im Jahre 1308 bis heute. Einbezogen in die Serie sind natürlich auch die ehemaligen Gemeinden Altenoythe, Neuscharrel, Gehlenberg, Neuvrees und Markhausen, die 1974 mit der Gebietsreform Friesoythe zugeschlagen wurden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 1.5.10)

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