IM MOOR LIEGT DIE ZUKUNFT

 

Natur: Interessengemeinschaft will 1700 Hektar große Fläche schützen

 

Das Torfabbaugebiet wird bis 2021 vollständig wiedervernässt. Das bestehende Hochmoor am Dustmeer diene dann als „Samenbank“.

von Thomas Bücher


Bösel - Es ist wie ein Blick in die Zukunft. Sattes Grün, ein wenig Braun und viel Wasser. Manfred Meinsen, Johannes-Georg Fels und Hergen Ehrhardt stehen mitten im Naturschutzgebiet Vehnemoor – sie vertreten die Interengemeinschaft Vehnemoor. Versteckt von Straßen und Wanderwegen erstreckt sich ein großes grünes Gebiet. So wie es hier am Dustmeer aussieht, könnte es in fünf Jahren auch an der Georg-Schumacher-Straße aussehen. Die ehemaligen Torfabbauflächen sind bereits wiedervernässt, Torfmoos, schmalblättriges Wollgras erobern langsam wieder das ehemalige Moor.

„Wir können die Sorgen jedes einzelnen Landwirten verstehen“, sagt Manfred Meinsen. Aber die drei Männer von der Interessengemeinschaft haben höheres im Sinn. Das Moor ist ein langfristiger Kohlenstoff-Speicher. Der Edewechter Hergen Ehrhardt: „Mit welchem Recht erwarten wir von Ländern, dass sie ihre Urwälder nicht mehr abholzen und bringen es gleichzeitig nicht fertig, kleinste Reste von Hochmooren zu schützen.“

Mit Blick auf die Forderung der Hülsberger Siedler und Landwirte, neben einem Windschutzstreifen aus Birken auch noch Flächen vom Torfabbaugebiet als landwirtschaftliche Nutzfläche zugesprochen zu bekommen, sagt Meiners: „Das Verfahren ist ordnungsgemäß abgeschlossen.“ Der Traum davon, günstig Flächen zu bekommen sei demnach ausgeträumt. Und Fels ergänzt: „Ein Birkenwald brächte nicht viel, der ist auch feucht – Schutz gegen Stechmücken brächte der also nicht.“

Die Hülsberger hatten bisher erfolglos versucht, sich für Flächen und Schutzwald stark zu machen. Die Untere Naturschutzbehörde – der Landkreis – hatte den Antrag auf Befreiung von den Verboten der Schutzgebietverordnung abgelehnt. Und das mit Recht, wie die Interessengemeinschaft zur Rettung des Vehnemoors sagt. „Wir haben hier eine natürliche und zusammenhängende Fläche, die unseren besonderen Schutz benötigt“, sagt Ehrhardt. Und das kleine bestehende Hochmoor mitten im Naturschutzgebiet (NSG) sei hervorragend als Samenbank geeignet. (Quelle: Nordwest Zeitung - 26.6.10)

Wolfs Infohomepage 0