FRUCHTZUCKER: GESUND SÜß ODER KRANKMACHEND FETT?

 

Ob Wellness-Drink oder Joghurt: Immer öfter ersetzen Lebensmittelproduzenten normalen Kristallzucker durch Fruchtzucker. Schon der Name klingt natürlich und gesund, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen.

 

Ob Ketchup, Chips oder saure Gurken - würde man alle zuckerhaltigen Lebensmittel aus dem Supermarkt verbannen, dann würde nicht nur im Süßwarenregal gähnende Leere herrschen. Zucker ist inzwischen fast überall drin. Man erkennt ihn nur nicht immer auf den ersten Blick. Selbst das Studium der Zutatenliste macht nicht unbedingt schlauer, denn Zucker verbirgt sich hinter vielen Bezeichnungen. Wer sie nicht alle auswendig lernen will, kann sich merken: Zuckerarten enden in der Regel auf die Silbe "-ose".

 

Im Haushalt verwenden wir üblicherweise Saccharose, also Kristallzucker. Er wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen. Glucose ist Traubenzucker. Der besteht allerdings nicht aus Trauben, sondern wird aus Stärke hergestellt. Milchzucker ist - zumindest Allergikern - als Lactose bekannt. Und mit Fructose bezeichnet man Fruchtzucker.

 

All die Zuckerarten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Zusammensetzung, sondern auch in ihrer Süßkraft. Die von Glucose liegt beispielsweise bei 70 Prozent, die von Fruchtzucker (Fructose) dagegen bei 120 Prozent. Man braucht also weniger Fructose als Saccharose, um ein Produkt süß zu machen - ein Preisvorteil, den sich die Lebensmittelindustrie zunutze macht.

 

Mais statt Früchte

 

Immer öfter taucht Fructose in den Inhaltsangaben auf. Und hat dort eine gewisse kosmetische Wirkung: Dass zu viel Zucker schädlich ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Fructose wird dagegen oft gar nicht als Zucker erkannt, zudem klingt "Fruchtzucker" in vielen Ohren natürlicher und gesünder. Aber ist er das wirklich? In der Natur kommt Fruchtzucker beispielsweise in Honig oder Obst vor. Der industriell gefertigte Fruchtzucker hat mit Früchten allerdings wenig zu tun - er wird in der Regel aus Maisstärke gewonnen. Er macht genauso schlechte Zähne wie Kristallzucker und liefert auch genauso viel Energie, nämlich rund 410 Kalorien pro 100 Gramm.

 

Fett durch Fruchtzucker

 

Als Diätlebensmittel eignet sich Fructose also nicht - im Gegenteil: Der Blutzuckerspiegel erhöht sich durch Fruchtzucker deutlich langsamer als durch normalem Zucker. Was für Diabetiker von Vorteil ist, erweist sich für Abspeckwillige als verhängnisvoll, weil das Sättigungsgefühl ausbleibt. Die Folge: Man isst oder trinkt mehr. Studien an Menschen und Tieren legen nahe, dass Fructose die Neubildung von Fetten, insbesondere in der Leber begünstigt und zu Diabetes Typ 2 führt. Beeindruckend sind die Ergebnisse eines Mäuseexperiments: Wissenschaftler gaben den Tieren entweder Wasser,

 

Normalzuckerlösung oder Fruchtzuckerlösung zu trinken. Die Fruchtzuckermäuse wurden dicker als die, die mit Zucker gefüttert wurden - obwohl sie sonst weniger fraßen. Als gesichert gilt die Erkenntnis, dass Fruchtzucker die Blutfettwerte erhöht, zumindest bei Männern. Die Folge: Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Schlaganfall. (Quelle. Web.de- Gesundheit - Ernährung in Zusammenarbeit mit Geldsparen.de - 29.6.10)

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