ALS TORF NOCH PER SCHIFF KAM

 

Am Alten Hafen in Friesoythe  Wandel vom Handelshafen über Müllkippe bis zum Parkplatz

 

1874 wurde mit dem Bau der Wasserstraße begonnen. Sie war ein Ableger des damaligen Hunte-Ems-Kanals.

von Susanne Kleine Siemer


Friesoythe - Wenn heute die Friesoyther Bürger an der seit 2001 bestehenden Einkaufsmeile „Am Alten Hafen“ entlang gehen, kommt wahrscheinlich den wenigsten noch in den Sinn, dass bis vor 65 Jahren, hier in Friesoythe, noch ein wirklicher Hafen existierte. Dabei fuhren damals viele Schiffe von Frie- soythe über Schwaneburg nach Kamperfehn.

Im Jahr 1873 wurde der Bau des Friesoyther Kanals als Zweighafen des Hunte-Ems-Kanals genehmigt. Ein Jahr später begann dann der Bau des Kanals mit dem sogenannten Kopfhafen. Der Hafen kam dabei auf eine Gesamtlänge von 200 Meter. Insgesamt beliefen sich die Kosten damals auf 26 000 Mark.

Da auf dem Schifffahrtsweg von Kamperfehn bis nach Friesoythe hauptsächlich nur Torf und Dünger transportiert wurde, rentierte sich auf die Dauer dieser Wirtschaftsweg nicht mehr.  Vor allem ab dem Zeitpunkt nicht, als 1907 zusätzlich ein Bahngleis von Ocholt direkt an den Friesoyther Hafen gelegt wurde.

Am 28. September 1935 wurde schließlich der Küstenkanal fertiggestellt.  Aus wirtschaftlichen Gründen wurde folglich der Friesoyther Kanal bis nach Schwaneburg auf eine Länge von sechs Kilometer gekürzt. 1945 kam der Schiffsverkehr dann endgültig zum Erliegen und wurde auch nicht mehr wieder aufgenommen. Stattdessen konzentrierte man sich auf den Ausbau der Straße.

Der Hafen diente in den 50er und 60er Jahren dann zuerst als städtische Müllkippe. Erst nach Fertigstellung der B 72 im Jahr 1969 wurde das Hafenbecken endgültig zugeschüttet und als Parkplatz ausgebaut. Zeitgleich wurden noch die existierenden Schienen abgebaut. Die Straßen „Am Alten Hafen“ und „Am Hafen“ entstanden. 1978 wurde schließlich die Straße vom Hafen bis zur Sedelsberger Straße erstellt. Keine zehn Jahre später eröffnete der heutige Famila Markt. Damit bekam der alte Hafen langsam das Gesicht, wie man es heute kennt.

Von 1994 bis 2002 wurden weitere alte Wohnhäuser und Gebäude entlang des Hafens abgerissen und auf den Flächen entstanden nach und nach mehrere Geschäfte. (Quelle: Nordwest Zeitung - 28.8.10)

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