Früher wurden die Schüler vom Küster unterrichtet. Die Kinder lernten nur im Winter.
von Susanne Kleine Siemer
Altenoythe - Seit dem Jahre 1651 gibt es in Altenoythe ein Schulwesen, dies geht aus Urkunden dieser Zeit hervor. In diesem Jahr inspizierte der Bischof die Schulen. Die Kinder wurden von dem damaligen Küster unterrichtet. Der Küsterdienst und der Schuldienst wurden in früherer Zeit, auf Grund des geringen Lehrergehalts, oftmals von einer Person ausgeübt.
Von 1674 bis 1732 übernahm Hermann Strüwing für 58 Jahre die Funktion des Lehrers. Schließlich wechselte im Jahre 1750 der Lehrer Georg Meier aus Cappeln nach Altenoythe, wo er auch gleichzeitig das Amt des Chorleiters übernahm. Der Visitator Overberg stellte im Jahre 1784 fest, dass die Zustände am und im Schulgebäude schlecht seien. Er kritisierte außerdem, dass Meier als zusätzliche Einkommensquelle Branntwein ausschenkte. Meier schien den Unterricht nicht allzu ernst zu nehmen: vor seinen Schülern strickte er.
Der Unterricht fand zu dieser Zeit auch N U R im Winter statt, da im Sommer die Kinder bei der Landwirtschaft helfen mussten. Nach Meier nahm Wilhelm Jannink die Lehrerposition ein. Dieser kam 1805 in Haft, da er in eine Schlägerei zwischen Kampern und Altenoythern verwickelt war, wo es unter anderem auch Tote gab. Dennoch blieb er weiter im Schuldienst. 1813 kam er aus unbekannten Gründen erneut in Untersuchungshaft. Die kath. Volksschule wurde 1869 mit zwei Klassen weitergeführt.
Mit Beginn des Schuljahres 1970/71 erhielt Altenoythe je eine eigenständige Grund- und Hauptschule. Die heutige Gerbert Schule zog 1983 in das Schulzentrum an der Schulstraße um. Momentan wird sie von 109 Grundschülern besucht. Die Grundschule Hohefeld gibt es seit 1911. In diesem Schuljahr sind dort 50 Schüler untergebracht. Die Heinrich-von-Oytha-Schule gibt es offiziell seit dem 1. August 2004. Sie ist durch die Fusion der Hauptschulen Friesoythe und Altenoythe entstanden. Aktuell werden hier 374 Schüler unterrichtet. (Quelle: Nordwest Zeitung - 19.9.10)