Wer dieser Tage "in die Pilze" geht, kann viele Arten entdecken:
D O C H V O R S I C HT ! WELT ONLINE zeigt, welche Pilze genießbar sind und welche nicht.
Dieser Tage wurden bereits M E H R E R E Pilzsammler mit schweren Vergiftungen in Kliniken eingeliefert. Eine 69 Jahre alte Frau ist bereits gestorben, ein Ehepaar aus dem Städtischen Klinikum Braunschweig wurde in die Medizinische Hochschule Hannover verlegt. Eine Lebertransplantation sei die einzige Chance, die die beiden noch haben, sagte eine Kliniksprecherin in Braunschweig. Die übrigen Patienten sind inzwischen außer Lebensgefahr. Einige Patienten hatten definitiv Knollenblätterpilze gegessen – Knollenblätterpilze sind H O C H G I F T I G . Eine Mahlzeit kann beim Menschen Leberversagen auslösen. Wenn keine Lebertransplantation möglich ist, kann die Vergiftung zum Tod führen.
Die Betroffenen hatten die Knollenblätterpilze offenbar für Wiesenchampignons gehalten, die neben Pfifferlingen und Steinpilzen bei Pilzsammlern besonders beliebt sind.
Der Wiesbadener Franz Heller hatte als junger Mann selbst eine Pilzvergiftung. Damals habe er sich gedacht: „Entweder du lässt die Finger davon oder du machst dich sachkundig“, erinnert er sich. So sorgt er seit 1981 im Auftrag der Stadt dafür, dass auch andere Menschen pilzkundig werden. Nun bietet Heller im Umweltladen, einer Einrichtung des Umweltamts Wiesbaden, eine kostenlose Bestimmung von Pilzen an. Auch Pilzspaziergänge und ausführliche Kurse, bei denen es unter anderem auch um die Biologie des Pilzes geht, werden geboten. Gerade Wiesbaden habe eine Artenvielfalt, die in Deutschland einmalig sei, sagt Heller. Es kämen sogar Leute aus der Schweiz
Und was, wenn auch eher unwissende Hobby-Pilzsammler durch die zahlreichen Pilze angelockt werden? Pilzanbau-Experte Ulrich Groos vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) rät, sich vorher gut zu informieren. „Gute Fachbücher geben einen Hinweis, welche Pilze verwechselt werden können und wie man sie voneinander unterscheiden kann. G E R A D E A N F Ä N G E R sollten aber mit ihrem Korb voller gesammelter Pilze zu einem Pilzfachmann in der Nähe gehen“.
N E U L I N G E N rät Heller pauschal „die Finger davon zu lassen“. Die Verwechslungsgefahr sei zu groß, eine Vergiftung vorprogrammiert. „Hobby-Sammler sollten lieber einen Kurs besuchen oder sich einem Pilzclub in ihrer Nähe anschließen“. (Quelle: Welt Online - 2.9.10)