„ES GEHT BEIM FRIESOYTHER HOSPIZDIENST UMS LEBEN BIS ZULETZT"

 

Hospizdienst: Waltraud Schlangen und Silke Jürges begleiten Schwerkranke


Die Frauen unterstützen die Betroffenen und deren Familien. Für dieses Ehrenamt ist eine gute Ausbildung wichtig.

von Anja Biewald


Friesoythe - „Es geht ums Leben, nicht ums Sterben“: Dieser Punkt ist Waltraud Schlangen und Silke Jürges besonders wichtig, wenn sie von ihrer ehrenamtlichen Arbeit für den Hospizdienst der Malteser Friesoythe sprechen. Sie sind dafür da, schwer kranke Menschen und deren Familien zu begleiten. Sie schenken Zeit, Zuverlässigkeit, Abwechslung und Mitgefühl – 

K E I N  Mitleid. Dieser Unterschied sei sehr wichtig, erklären die beiden Frauen. Wer mitleidet, kann  N I C H T  helfen. Ehrlichkeit und Offenheit sind im Umgang mit den Betroffenen unentbehrlich. Dinge müssen manchmal beim Namen genannt werden. „Ein neutraler Begleiter kann vieles leichter machen. Wir bieten die Möglichkeit, Belastendes loszuwerden“, erklärt Silke Jürges. Und manchmal ist es für die Patienten leichter, dies bei jemandem zu tun, der eben nicht zur eigenen Familie gehört.

Mehr Freude, mehr Leben, mehr Qualität geben: darum geht es, sagt Waltraud Schlangen. Nach dem Warum für eine Krankheit fragen sie

N I C H T . Sie wollen den Familien in ihrer jeweils aktuellen Situation helfen. „Dabei entscheidet immer die Familie, was sie gerade braucht“, so Waltraud Schlangen. Die Garrelerin macht die Hospizarbeit seit zehn Jahren und ist Gründungsmitglied der Friesoyther Gruppe. Beim ambulanten Kinderhospizdienst Oldenburg haben sich die beiden Frauen nun ein Jahr lang schulen lassen, um schwerstkranke Kinder begleiten zu können. Eine gute Ausbildung und Fachwissen gehören dazu, um diese Aufgabe zu bewältigen. „Man muss auch immer in sich selbst hineinhören, um zu überprüfen, wie es einem geht“, so Schlangen.

Bei ihrer Arbeit geben die Frauen nicht nur, sie bekommen auch viel zurück: „Wir lachen auch viel und bekommen Freude. Und man selbst nimmt viele Sachen  N I C H T  mehr so wichtig. Man ist dankbar, für die Dinge im eigenen Leben“, erklärt Silke Jürges. Die Friesoytherin ist seit drei Jahren beim Hospizdienst. Sie hat die Schulung gemacht, um den Umgang mit den Themen Sterben und Tod zu lernen. Durch ihre Arbeit weiß sie aber: „Es geht ums Leben bis zuletzt.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 27.11.10)

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