Durch die Therapie werden die Kinder aufmerksamer und offener. Eine halbe Stunde hören sie die Musik täglich.
von Anja Biewald
Altenoythe - Klassische Musik mal ganz anders: Im Kindergarten „Ich bin ich“ des werden Mozart, Bach und Co. für ein Hörwahrnehmungstraining bei Kindern mit Behinderung eingesetzt.
Über einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen hören die Kinder täglich für eine halbe Stunde die Musik über Kopfhörer. Die Stücke sind mal links, mal rechts wahrnehmbar und zwischendurch werden bestimmte Höhen und Sequenzen verstärkt oder weggelassen, so dass sich die Musik eigenartig anhört. Begonnen hat in dem Kindergarten das Training mit autistischen Kindern, mittlerweile nehmen auch andere daran teil. Von den Ergebnissen der Therapie sind die Betreuerinnen begeistert: „Die Kinder wurden spürbar geräuschunempfindlicher, konzentrierter und aufmerksamer. Sie reagieren auf Ansprache und bauen eine bessere auf“, erläuterte Heike Büter-Block. Ein autistisches Mädchen habe beispielsweise plötzlich direkten Augenkontakt aufgenommen. „Das war auch für die Eltern ganz großartig“, so Büter-Block. Grundsätzlich sei es schon ein Erfolg, wenn die Kinder sich die Kopfhörer für eine halbe Stunde aufsetzen ließen. Gleichzeitig werde durch das Training das Sprachzentrum angeregt.
Zwei Kinder nehmen derzeit an dem Hörwahrnehmungstraining teil. Mittlerweile verfügt der Kindergarten über eine Anlage, die auch mehrere Kinder gleichzeitig nutzen könnten. Nur das Abspielgerät koste schon 4000 Euro, so Gabriela Makkos, Leiterin des Kindergartens. Dank einer Spende der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) in über 2000 Euro konnte die Ausstattung nun optimiert werden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.12.10)