von Silvia Hähnel
Am 20. Juli 1969 gelang die erste bemannte Mondlandung. Der erste Mensch auf dem Mond war der amerikanische Astronaut Neil Armstrong, der beim Betreten der Mondoberfläche den berühmten Satz aussprach: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer für die Menschheit".
Die Mondlandung war das Ziel der Raumfahrtmission "Apollo 11" der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Es wurden drei Astronauten zum Mond geschickt: Neil Armstrong, Edwin Aldrin (besser bekannt unter seinem Spitznamen "Buzz" Aldrin) und Michael Collins.
Am 16. Juli 1969 startete ihre Rakete vom Kennedy Space Center in Florida und benötigte drei Tage, um die Mondumlaufbahn zu erreichen. Einen Tag später war es schließlich soweit: Die ersten Menschen landeten auf dem Mond - und 600 Millionen Menschen auf der ganzen Welt waren an ihren Fernsehgeräten live dabei! Nach dem Erfolg von Apollo 11 fanden in den folgenden drei Jahren noch fünf weitere bemannte Mondlandungen im Rahmen des Apollo-Programms statt.
Vor dem Start
Damit der Flug zum Mond der drei Astronauten aber überhaupt stattfinden konnte, waren sorgfältige Vorbereitungen nötig. Schon Jahre zuvor gab es die ersten Pläne für eine bemannte Mondlandung, die mit der Zeit mehrfach überarbeitet und verbessert wurden. Auch musste die richtige Stelle für die Landung gefunden werden, denn genau wie die Oberfläche der Erde ist auch die des Mondes unterschiedlich beschaffen.
Es gibt Berge und auch so genannte "Mondmeere". Dabei handelt es sich um Tiefebenen, die aber K E I N Wasser enthalten. Ihren Namen haben sie daher, dass die Menschen sie früher für tatsächliche Meere hielten. Ein solches Meer wurde als Landeplatz für die Astronauten ausgewählt, nämlich das "Mare Tranquillitatis", was so viel wie "Meer der Ruhe" bedeutet. Man erwartete dort die besten Bedingungen für eine Landung, weil der Boden an dieser Stelle verhältnismäßig eben ist und er außerdem zum geplanten Zeitpunkt der Mondlandung von der Sonne erhellt sein würde. Wichtig war es auch, das Apollo-Raumschiff und die Mondfähre einigen Funktionstests zu unterziehen. Schließlich wollte man sichergehen, dass beide Raumfahrzeuge den Bedingungen im Weltall gewachsen waren.
Der Flug zum Mond
Nach der langen Vorbereitungszeit war es dann am 16. Juli 1969 um 13:32 Uhr UTC soweit: Das Raumschiff "Apollo 11" wurde an der Spitze einer "Saturn V"-Rakete von Cape Canaveral, Florida in den Weltraum geschossen. "UTC" bezeichnet übrigens die "koordinierte Weltzeit", die überall auf der Welt gleich ist und von der die Uhrzeiten der verschiedenen Zeitzonen abgeleitet werden. Verwendet wird die koordinierte Weltzeit zum Beispiel in der Luft- und Schifffahrt, in der Raumfahrt und in verschiedenen Wissenschaftszweigen.
Es dauerte zwölf Minuten, bis die Apollo 11 die Erdumlaufbahn erreichte, nach anderthalb Erdumkreisungen wurde sie schließlich durch eine erneute Raketenzündung auf Mondkurs gebracht. Der Flug zum Mond verlief O H N E Probleme, so dass das Raumschiff nach drei Tagen die Mondumlaufbahn erreichte. Um von der Mondumlaufbahn auf den Mond zu gelangen, mussten die Astronauten aber von der Apollo 11 in die kleinere Mondlandefähre umsteigen, die den Namen "Eagle" (englisch für "Adler") trug. Weil das Mutterschiff nicht allein in der Umlaufbahn des Mondes kreisen durfte, musste der Astronaut Michael Collins zurückbleiben und konnte N I C H T selbst den Mond betreten.
So bestiegen Neil Armstrong und Buzz Aldrin allein die "Eagle", um sich auf den Weg zum Mond zu machen. Dabei gab es ein paar Komplikationen: Beim Abkoppeln von der Apollo 11 hatte es geringe Bahnänderungen gegeben, weswegen der Boardcomputer plötzlich
N I C H T mehr das geplante Landegebiet, S O N D E R N eine Stelle 4,5 Kilometer entfernt anpeilte. Überhaupt gab es während des Landeanflugs erhebliche Probleme mit dem Computer, der blockierte und sich mehrfach neu startete. Letztendlich sah der Autopilot eine Landung in einem felsigen Krater vor. Auf einem solchen Boden wäre die Landung viel zu gefährlich gewesen, deshalb übernahm Neil Armstrong kurzerhand die Steuerung und landete stattdessen auf einer ebenen Stelle ein Stück weiter entfernt.
Der Adler ist gelandet!
Am 20. Juli 1969 um 20:17:58 Uhr UTC meldete Neil Armstrong per Funkspruch: "The Eagle has landed!", was auf Deutsch heißt: "Der Adler ist gelandet!". Die Astronauten waren also auf dem Mond angekommen - doch es dauerte noch eine ganze Weile bis zu ihren "Spaziergängen" auf dem Mond. Zuerst mussten Buzz Aldrin und Neil Armstrong nämlich den Rückflug zum Mutterschiff vorbereiten - zum Beispiel indem sie den Boardcomputer mit der genauen Ausrichtung der "Eagle" programmierten. Allein für diese Arbeiten brauchten die Männer zwei Stunden. Eigentlich war auch eine längere Ruhepause für die Astronauten vorgesehen, aber Aldrin und Armstrong lehnten das ab - sie wollten den Ausstieg vorziehen. Aber auch dieser musste gründlich vorbereitet werden, was ungefähr drei Stunden dauerte.
Am 21. Juli 1969 um 2:56:20 Uhr UTC war schließlich der große Augenblick gekommen: Neil Armstrong betrat als erster Mensch die Mondoberfläche und sagte die berühmten Worte: "That's one small step for a man, one giant leap for mankind!" - "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!". Gefilmt wurde Armstrong bei seinen ersten Schritten von zwei Fernsehkameras, so dass Menschen überall auf der Welt live dabei sein konnten. Auch Buzz Aldrin stieg etwa 20 Minuten nach Neil Armstrong aus der Mondfähre aus. Gemeinsam hissten die Astronauten die US-Flagge, bauten einige kleinere Forschungsgeräte auf und sammelten Gestein als Bodenproben. Nach zwei Stunden und 31 Minuten war der allererste Aufenthalt auf der Mondoberfläche zu Ende.
Zurück zur Erde
Der Rückflug der Landefähre zum Mutterschiff gelang den Astronauten
O H N E größere Probleme. Nachdem Buzz Aldrin und Neil Armstrong in die Apollo 11 umgestiegen waren, wurde die Eagle abgestoßen und das Mutterschiff nahm Kurs zurück zur Erde. Am 24. Juli 1969 um 16:50 Uhr UTC landete die Landekapsel der Apollo 11 im pazifischen Ozean und wurde vom Flugzeugträger USS Hornet an Board genommen. Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins konnten aber N I C H T so einfach die Landekapsel verlassen. Man hatte auf der Erde Angst vor unbekannten Mikroorganismen (zum Beispiel Bakterien oder Pilze), die die Astronauten von ihrem Besuch auf dem Mond mitgebracht haben könnten.
Aus diesem Grund mussten die Männer beim Ausstieg spezielle Schutzanzüge tragen und außerdem 17 Tage unter Quarantäne verbringen. Das bedeutet, dass sie sich für diese Zeit in einer geschützten Umgebung aufhalten mussten, damit niemand sonst mit den möglichen Mikroorganismen in Berührung kommen konnte. Die Bedenken waren aber unbegründet, denn die Astronauten hatten K E I N E gefährlichen Pilze oder Bakterien mit zur Erde gebracht.
Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins wurden zu Helden. Sie schrieben Bücher, gaben Fernsehinterviews und verdienten mit ihrem Ruhm viel Geld. Nur einige Jahre nach der erfolgreichen "Apollo 11"-Mission, noch in den 1970er Jahren, ließen sich die drei Astronauten in den Ruhestand versetzen und setzten außerhalb der NASA ihre Karrieren fort. Neil Armstrong und Buzz Aldrin geben auch heute noch häufig Interviews im Fernsehen, Michael Collins hat sich aus der Öffentlichkeit eher zurückgezogen.
Verschwörungstheorien: Alles nur ein Schwindel?
Es gibt viele Gerüchte und Spekulationen rund um die Mondlandungen der Jahre 1969 bis 1972, besonders aber um die erste Mondlandung, die von Zeit zu Zeit von den Medien aufgegriffen werden. Einige Menschen behaupten, dass die Mondlandungen N I E M A L S stattgefunden haben und die im Fernsehen übertragenen Bilder vom Mond N I C H T S weiter als Fälschungen seien. Dafür werden verschiedene Gründe genannt. Manche Menschen glauben, dass die USA mit den Bildern der ersten Mondlandung von den Problemen des Vietnamkriegs (1964 bis1975) ablenken wollten. Andere denken, dass die gefälschte Mondlandung den politischen Gegnern in der damaligen Sowjetunion die Macht der USA zeigen sollte. Oder fürchtete sich die NASA etwa davor, viele Millionen Dollar an Forschungsgeldern zu verlieren und simulierte deshalb einen Erfolg?
Was auch immer der Grund für den Riesenschwindel gewesen sein sollte - die meisten Verschwörungstheorien erscheinen mit ihren angeblichen Beweisen auf den ersten Blick einleuchtend und erzeugen deshalb viel Aufmerksamkeit. Betrachtet man die "Beweise" für die angebliche Täuschung allerdings genauer, lassen sie sich allesamt widerlegen. Wir können nach wie vor davon ausgehen, dass Neil Armstrong, Buzz Aldrin und ihre Nachfolger in den späteren Jahren tatsächlich auf dem Mond gelandet sind und die Weltbevölkerung nicht einem gigantischen Schwindel aufgesessen ist.
Der erste Mensch auf dem Mond
Armstrong und Aldrin stellten eine Kamera etwa 15 Meter entfernt von der Fähre auf und hissten die Fahre der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie sammelten knapp 22 Kilogramm Mondgestein ein, fotografierten alles und führten verschiedene Experimente durch. Die beiden Astronauten stellten auch einen Mondspiegel auf, der von der Erde ausgesandte Laserstrahlen zurück reflektierte. Damit war man in der Lage, die Distanz Erde - Mond auf 15 Zentimeter genau zu messen. Sie beträgt zwischen 356.410 und 406.740 Kilometer.
Die Vorbereitung für den Rückflug
Die Astronauten öffneten noch einmal die Luke und befreiten sich von allem überflüssigen Ballast, der den Start gefährden konnte. Auf dem Mond blieben Messinstrumente, das Landegestell und die Fahne zurück - und ebenso ein paar hundert Schuhabdrücke, die wahrscheinlich noch in Jahrtausenden zu sehen sind. Denn auf dem Mond gibt es
K E I N E N Wind, der sie verwehen könnte.
Zurück auf der Erde
Der Flug zum Mond hatte insgesamt 8 Tage, 3 Stunden und 18 Minuten gedauert. Die Astronauten waren bis zu 389.645 Kilometer von der Erde entfernt und wurden nach ihrer Rückkehr wie Helden gefeiert. Oder wurde die Mondlandung doch in einem Filmstudio gedreht? Viele fragen sich: Warum bewegte sich die Fahne im Wind, wo es auf dem Mond doch gar keinen Wind gibt?
Den Ingenieuren bei der NASA war sicher bewusst, dass eine normale Fahne schlaff herunterhängen würde. Deshalb wurde in einem 90°-Winkel eine Querstrebe an der Spitze befestigt. Die Fahne hing also nicht nur am Mast, sondern auch an der Querstrebe. Diese Strebe war kürzer als die Fahne, so dass der Stoff gerafft wurde und dadurch der Eindruck einer wehenden Fahne entstand. So erklärte die NASA im Nachhinein die offene Frage. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen-Universum)