ZERSTÖRERISCHE "MONSTER-ORKANE": HARRIKANS UND ZYKLONE

 

Gewaltige Wirbelstürme - Teil 1

 

von Britta Pawlak - aktualisiert am - 28.08.2011

 

Vor allem Einwohner der Karibik und der USA werden jährlich von "Monsterstürmen" heimgesucht. Der Hurrikan "Irene" fegte am Wochenende über die Ostküste der USA hinweg und hat nun Kanada erreicht. Mindestens 21 Menschen wurden insgesamt getötet, es kam zu Überflutungen und Gebäude wurden zerstört. Starke Wirbelstürme können sich zu verheerenden Naturkatastrophen entwickeln. Durch Hurrikans und Tornados kommen immer wieder Menschen ums Leben oder verlieren ihr Hab und Gut. Ganze Regionen werden völlig zerstört. Wie entsteht ein Hurrikan, und warum kann er solch enorme Stärken entwickeln? Was ist der Unterschied zu einem Tornado - jener plötzlichen Erscheinung, die Menschen in Angst und Schrecken versetzt?

 

Der Begriff "Hurrikan" stammt ursprünglich aus dem Indianischen und bedeutet etwa "Gott des Windes". Es handelt sich um einen tropischen Wirbelsturm. Je nachdem, wo der Sturm wütet, wird er anders genannt. Im Atlantik heißt er also Hurrikan, im Indischen Ozean "Zyklon" und im westlichen Pazifik "Taifun". Diese Wirbelstürme entstehen über warmen tropischen Meeren. Gewaltige "Monster-Hurrikans" erreichen dabei einen Durchmesser von über 2.000 Kilometern und eine Windgeschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern.

 

Dabei bewegen sie sich relativ langsam von der Stelle. Ein Hurrikan kann sogar bis zu sechs Stunden über ein und demselben Gebiet wüten. In der betroffenen Region können die Stürme enorme Schäden anrichten. Im Zentrum des Hurrikans befindet sich das bis zu 65 Kilometer breite Auge, in dem es beinahe windstill ist. Dies wurde Menschen immer wieder zum Verhängnis, da sie dachten, der Sturm wäre vorübergezogen, obwohl sie sich tatsächlich inmitten des Hurrikans befanden. Gerade in vergangenen Zeiten wussten die Menschen schließlich noch viel weniger über die gewaltigen Wirbelstürme.

 

Hurrikans nehmen auf ihrem Weg über das Meer an Stärke zu. Außerdem treiben sie eine Flutwelle vor sich her. Mit enormer Kraft treffen sie dann auf Landregionen und schwächen sich dort mehr und mehr ab. Daher erreichen Hurrikans nur küstennahe Regionen. In Deutschland kommen sie manchmal als gewöhnliches Regentief an.

 

Wie entsteht ein Hurrikan?

 

Zur Entstehung von Hurrikans kommt es vor allem im Spätsommer in Tropengebieten, wenn Hitze und Feuchtigkeit aufeinander treffen. Ein derartiger Wirbelsturm bildet sich, wenn die Wassertemperatur der Meere ansteigt. Durch die Einstrahlung der Sonne verdunsten große Wassermassen über dem aufgeheizten Ozean. Der Wasserdampf steigt in der warmen Luft schnell auf. Dadurch entsteht über dem Meer ein "Tief" - ein Unterdruck. Dort treffen dann Luftströmungen aus verschiedenen Richtungen aufeinander.

 

Die Erddrehungen sorgen dafür, dass die Luft abgelenkt wird. Die so genannte "Corioliskraft" wirkt dabei auf bewegte Teilchen. Sie bezeichnet die ablenkende Kraft, die durch die Rotation der Erde um die eigene Achse zustande kommt. Entscheidend beeinflusst die Corioliskraft die Stärke und Richtung von Winden und Wassermassen. Sie wirkt auf der Nord- und Südhalbkugel jeweils entgegengesetzt: So sind Tiefdruckgebiete wie Wirbelstürme auf der Südhalbkugel rechtsdrehend, auf der Nordhalbkugel dagegen linksdrehend.

 

Durch diese Kraft beginnt die Luft, sich spiralförmig zu bewegen - sodass ein trichterförmiger Wirbel entsteht. Weiter oben kühlen sich die Luftmassen ab - und die Wasserteilchen prasseln als starke Regenfälle zurück auf die Erde. Nun erwärmt sich die Luft wieder, und noch größere Luftmassen steigen nach oben. Der Kreislauf beginnt von neuem - und ein Hurrikan kann dadurch jedes Mal enorm an Stärke gewinnen.

 

Trotz Satellitenaufnahmen unberechenbar

 

Einen Wirbelsturm zu stoppen, liegt  N I C H T  in der Macht der Menschen. Durch die Möglichkeiten der modernen Technik - wie Satellitenaufnahmen und speziellen Programmen - können heutige Wissenschaftler ungefähr die Stärke und den Weg eines Hurrikans voraussagen. Durch Warnungen werden viele Menschen in betroffenen Gebieten rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Dennoch können immer nur Teile der Bevölkerung umgesiedelt werden.

 

Außerdem es ist eine schwierige Aufgabe, die genaue Entwicklung eines Hurrikans vorherzusagen. Einige Wirbelstürme verlieren schnell an Kraft, während andere über der warmen Meeresströmung ganz überraschend zu wahren "Monster-Hurrikans" heranwachsen. Auch die Orte, auf welche die starken Stürme auftreffen, können  N I C H T immer exakt berechnet werden. So kommt es, dass die unberechenbaren Wirbelstürme immer wieder unterschätzt werden.

 

Jedes Jahr sterben viele Menschen bei solchen Katastrophen. Unzählige verlieren ihre Häuser und ihr Hab und Gut. Sogar ganze Landstriche werden völlig zerstört. Ein Hurrikan bringt dazu starke Sturmfluten mit sich. Nach einer derartigen Naturkatastrophe ist die Gefahr von Seuchen groß. Immer wieder bricht in solchen Fällen die Wasser- und Stromversorgung zusammen, oder die Kanalisation funktioniert 

N I C H T  mehr. Dadurch entwickeln sich aus den stehenden Gewässern zunehmend unhygienische Bakterienherde. Es besteht die Gefahr, dass sich Krankheiten wie Cholera seuchenartig ausbreiten.

 

Gelange nun zum zweiten Teil des Artikels, um mehr über die gefürchteten Erscheinungen und stärksten Winde überhaupt - die Tornados - zu erfahren.

 

GEISTERHAFT-GEFÜRCHTETE ERSCHEINUNG: DER TORNADO

 

Gewaltige Wirbelstürme - Teil 2

 

von Britta Pawlak

 

Ein Tornado galt vor allem früher als bedrohlich-geisterhafte Erscheinung, als die Menschen noch nicht genau wussten, wie es zu einem solch gewaltigen Luftwirbel kommt. Aber auch heute wird dieses Naturphänomen kaum weniger gefürchtet. Tornados sind zwar viel kleiner und kurzlebiger als Hurrikans, können aber dennoch gewaltige Schäden anrichten. Sie gelten als die stärksten Winde überhaupt.

 

Tornados können sogar Geschwindigkeiten von über 500 Stundenkilometern annehmen, erreichen aber dafür selten einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer. Im Anfangsstadium ist ein Tornado kaum sichtbar. Erst wenn er schon eine bestimmte Stärke angenommen hat, tritt er in Erscheinung. Ein derartiger Sturm wird auch "Trombe" sowie umgangssprachlich Wind- oder Wasserhose - und in den USA "Twister" - genannt.

 

Tornados entstehen, wenn zwei große Luftmassen unterschiedlicher Temperatur und Feuchtigkeit aufeinander treffen. Nahe dem Boden ist die Luft dabei feuchtwarm, in der Höhe befinden sich kühlere oder trockene Luftschichten. In höheren Lagen muss sich zudem die Windrichtung und/ oder -geschwindigkeit ändern. Die warmen Luftmassen steigen nach oben, und es bilden sich riesige Gewitterwolken. Durch Windböen gerät die Warmluft in Drehbewegung. Die kalte Luftschicht fällt schließlich in die Tiefe, während sich neue warme Luftschichten säulenförmig nach oben drehen. Aus der gewaltigen Gewitterwolke heraus entwickelt sich eine Windhose Richtung Boden. Einige Tornados nehmen dabei unglaublich an Stärke zu. Solche Stürme können auch als Wasserhose über dem Meer entstehen.

 

Gibt es auch bei uns Tornados?

 

Eigentlich können sich fast überall auf der Welt mehr oder weniger starke Tornados entwickeln. Aber in einer bestimmten Region, dem so genannten Tornadogürtel, herrschen besonders häufig die oben beschriebenen Bedingungen. Dieser zieht sich in Nordamerika von Texas bis South Dakota. In den USA kommen jedes Jahr etwa 800 dieser Wirbelstürme vor.

 

Starke Tornados sind sehr gefährlich und können unglaubliche Verwüstungen anrichten. Dabei werden Autos, Bäume, weidende Kühe und ganze Häuser durch die Luft geschleudert. Im Inneren der Wirbelstürme ist kaum Luftdruck vorhanden. Deshalb bringt der schnelle Luftdruckwechsel mitunter sogar Gebäude zum Explodieren.

 

In Mitteleuropa treten im Allgemeinen nur kleinere Wind- oder Wasserhosen auf. Sie können zwar auch Schäden anrichten, sind aber meist von viel geringerer Stärke als heftige Tornados in Nordamerika. Der gewaltigste Tornado, den es jemals in Deutschland gegeben hat, wütete 1968 in der Region um Pforzheim. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 300 wurden verletzt. Es wurden Dächer heruntergerissen, Gebäude zerstört und Bäume entwurzelt. Tornados können sich sehr kurzfristig entwickeln. Daher ist es oft schwierig, sie rechtzeitig vorherzusagen und die Menschen davor zu warnen.

 

Immer heftigere Stürme durch den Klimawandel?

 

In den letzten Jahren sind immer mehr Wirbelstürme von besonders hoher Stärke zu verzeichnen. Viele Forscher warnen davor, dass der Klimawandel auch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Sturmfluten und heftige Orkane verstärkt. Die globale Erwärmung wirke sich nämlich auch auf die Entstehung und den Verlauf von Winden aus.

 

Durch einen Treibhauseffekt erhöhen sich die Bedingungen für starke Hurrikans und Tornados. Zum Beispiel steigt die Durchschnittstemperatur der Ozeane kontinuierlich an. Es wird vermutet, dass es in tropischen Meeresgebieten zukünftig zu immer stärkeren Wirbelstürmen kommen wird. Auch bei uns geht man davon aus, dass sich häufiger starke Windhosen und andere Stürme entwickeln - wie der Orkan "Kyrill", der Anfang 2007 in Deutschland und ganz Europa tobte. Er forderte Todesopfer und brachte viele Menschen in Gefahr. Außerdem wurden Gebäude, Autos, Stromnetze und ganze Waldgebiete zerstört. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)

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