BETRUNKEN REIN – NÜCHTERN RAUS

 

Adventsserie: Gewahrsamszelle in der Friesoyther Polizeistation

 

Sechs bis acht Stunden saßen die meisten Personen ein. Der kleine gelbgrüne Raum wird aber seit sieben Jahren  

N I C H T  mehr genutzt.

von Christin Horrmann


Friesoythe - Übernachten möchte man in der  N I C H T  einmal vier Quadratmeter kleinen Gewahrsamszelle der Polizeistation Friesoythe 

N I C H T . Mit einer Pritsche und kahlen gelbgrünen Wänden sieht sie wenig einladend aus. Inzwischen muss auch niemand mehr eine Nacht darin verbringen. Seit ungefähr sieben Jahren wird die Zelle 

N I C H T  mehr für ihren ursprünglichen Zweck genutzt. „Sie entspricht 

N I C H T  mehr den Vorschriften“, erklärt Polizeihauptkommissar Heinz Niemann.


„Auch mal Handfesseln

 

Wer heute in Gewahrsam genommen wird, muss dann in Cloppenburg untergebracht werden. Doch in den Jahren ihrer Nutzung haben sich einige Personen die Nacht um die Ohren schlagen müssen. Die meisten waren zur Ausnüchterung in der Zelle. Ungefähr sechs bis acht Stunden verbrachten die Insassen durchschnittlich darin. „Einige sind 

G A R  N I C H T  dahinter gekommen, dass sie da waren“, erzählt der Polizeichef. Andere wiederum hätten sich sehr bewusst gegen den Aufenthalt gewehrt: „Da musste man in Ausnahmefällen auch mal Handfesseln anlegen“, berichtet Niemann. Wer in der Zelle sitzen musste, bekam natürlich auch Essen und Trinken: „Das hatte allerdings  K E I N E  Hotelqualität“, betont der Hauptkommissar.


Kulisse für Fernsehteam

 

Ebenfalls wurden die anderen natürlichen Bedürfnisse beachtet. Wer während seiner Haft auf die Toilette musste, konnte die Klingel gleich neben der Tür drücken. Wer heute auf den Schalter drückt, hört 

K E I N  Läuten. Auch Licht sucht man, abgesehen vom durch ein kleines Fenster eindringenden Tageslicht, vergebens. Trotz der wenig einladenden Kulisse hinter der Zellentür gibt es Menschen, die sich freiwillig hinein begeben. Schülergruppen durften schon einen Blick hinein wagen. Selbst ein Team vom Oldenburgischen Staatstheater nutzte die Zelle für eine kleine Filmproduktion. „Das waren dann so sieben bis acht Leute, die da waren“, erzählt Niemann. (Quelle: Nordwest Zeitung - 13.12.11)

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