IMMER MEHR GEWALT IM INTERNET

 

Cyber-Mobbing: Jugendliche betroffen – Schulen arbeiten mit Polizei zusammen

 

Immer häufiger werden im Internet Schmähungen veröffentlicht. Da besonders Schüler darunter leiden, versuchen Schulen nun, dagegen anzugehen.

von Christin Horrmann


Friesoythe - „Unter dem Deckmantel der Anonymität lassen sich oft Dinge schreiben, die man im normalen Gespräch niemanden ins Gesicht sagen würde“, sagt Günter Witte von der Polizei in Friesoythe. Er ist regelmäßig zu Besuch an Friesoythes Schulen, um auf die Gefahren des Internets aufmerksam zu machen. Meist ist es nur ein Klick und dann ist die Beleidigung öffentlich für jeden im Netz einsehbar. Das Internet lässt viel Spielraum für ein Phänomen, das sich ausweitet: Cyber-Mobbing. Witte stellt fest: „Vielen ist  G A R  N I C H T  bewusst, dass Beleidigungen im Internet auch unter Strafe gestellt werden können.“ Allerdings sei es auch schwer, die Täter zu fassen. Meist käme es  G A R  N I C H T  zur Anzeige, weil man  N I C H T  wisse, wer hinter einem Pseudonym im Netz stecke. „Man bewegt sich da in einer gewissen Grauzone mit einer hohen Dunkelziffer an Fällen. Viele Taten werden 

G A R  N I C H T  bei uns angezeigt“, so Günter Witte.


Jugendliche häufig betroffen

 

„Bei uns hat es schon mehrfach Fälle von Mobbing im Netz gegeben“, so Hermann Reiners, Schulleiter der Heinrich-von-Oytha-Schule in Altenoythe. „Dann waren die Klassenlehrer der erste Ansprechpartner für die betroffenen Schüler“, fährt Reiners fort. Daher versuche man, immer mehr auch die Lehrer für das Thema zu sensibilisieren. Mit Fortbildungen werden den Lehrern soziale Netzwerke wie facebook oder clp-community erklärt und auf die Gefahren aufmerksam gemacht. „Wenn es Mobbing-Fälle gibt, ziehen wir auch schnell die Polizei dazu“, so Reiners. Damit die Schüler  N I C H T  für alle Zeit im Netz gebrandmarkt sind, werden die Seiten anschließend im Beisein der Schüler gelöscht. Helfend zur Seite stehen außerdem zwei Sozialpädagoginnen der Schule, die auch bei Cyber-Mobbing für die Schüler da sind. Allerdings falle es vielen Schülern schwer, sich gleich Hilfe zu suchen: „Oft schämen sich die Schüler, wenn es erste Anzeichen für Mobbing im Netz gibt und denken, sie wären selbst daran Schuld“, berichtet Sozialpädagogin Kira Döpke. Sie rät den Schülern: „Man sollte frühzeitig über das Problem reden, beispielsweise mit den Eltern, damit schnell geholfen werden kann und es sich  N I C H T  zu einer Spirale des Mobbings entwickelt.“

 

Daten  N I C H T  weitergeben

 

Auch an Friesoythes Realschule versucht man, das Thema aufzugreifen, da immer mehr Schüler davon betroffen seien. Mit Hilfe von Beratungslehrern und einem „Buddy-Projekt“, bei dem Schüler für Schüler da sind, versucht man, Ansprechpartner zu bieten. Hier wird versucht, auch den jeweiligen Betreibern der Internetseiten von Mobbing-Fällen zu berichten, damit von dieser Seite dagegen vorgegangen werden kann.

Doch man muss sich  N I C H T  zwangsläufig den Schmähungen im Internet aussetzen. Es hilft, wenn man nur wenig private Daten ins Netz stellt. „Alles, was zu Kommentaren einlädt, sollte man lieber  N I C H T  ins Internet stellen“, meint Witte. (Quelle: Nordwest Zeitung - 8.11.11) 

Wolfs Infohomepage 0