A C H T U N G
N E U E S Z U M T H E M A
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
T O P M E L D U N G E N
Wie die Stammleser ja bestimmt wissen, ist das Inhaltsverzeichnis der Topmeldungen in 2 Teile unterteilt, einmal grob nach Themen sortiert und weiter unten noch mal alphabetisch angeordnet.
Um das ganze übersichtlicher zu gestalten, werde ich davon 2 verschiedene Seiten machen! Die eine nenne ich
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die andere
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Da ich dann ja auch die Rückspringlinks auf die Inhaltsverzeichnisse unter jedem Text ändern muss, wird es noch eine Weile dauern, bis ich damit fertig bin. Haben Sie - habt also bis zur endgültigen Fertigstellung noch ein bischen Geduld!
Die Inhaltsverzeichnisseiten und die Themen können jetzt schon angeklickt werden. Die Rückspringlinks sind aber fast alle noch auf die Seite "Inhaltsverzeichnis Topmeldungen grob nach Themen sortiert" ausgerichtet, weil das die E H E M A L I G E Seite Inhaltsverzeichnis Topmeldungen war.
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
"Kaffee" bezeichnet sowohl eine Pflanze, als auch das mit ihren gerösteten Samen - den "Kaffeebohnen" - hergestellte Getränk. Die Kaffeepflanze, auch "Coffea" genannt, wächst als kleiner Baum oder Strauch und kommt ursprünglich aus dem ostafrikanischen Raum aus Äthiopien und Sudan. Das Getränk ist schon seit langem weltweit eines der beliebtesten überhaupt. Seit wann trinkt der Mensch Kaffee? Wie wird dieser hergestellt und zubereitet?
Wichtigster Inhaltsstoff des Kaffeegetränks ist das "Koffein" - ihm verdankt der Kaffee seine belebende und anregende Wirkung. Viele Menschen genießen Wohlgeruch und Geschmack eines frisch aufgebrühten Kaffees schon am Morgen nach dem Aufstehen - Kaffeetrinken ist längst zu einem Ritual geworden.
Von den vielen verschiedenen Arten der Kaffeepflanze sind zwei
B E S O N D E R S verbreitete: der Arabica-Kaffee ("Coffea arabica") und der Robusta-Kaffee ("Coffea canephora"). Der Arabica-Kaffee ist das "Original" unter den Kaffeepflanze - ursprünglich stammte er aus dem Bergland Ostafrikas. Mittlerweile baut man ihn in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern an, vor allem in Brasilien.
Was ist Kaffee? Zunächst einmal eine Pflanze!
Der Arabica-Kaffee ist wertvoller und ergiebiger als der Robusta-Kaffee - Arabica wächst eher im Hochland in gemäßigten Klimazonen, Robusta hingegen wächst auch in den tiefer liegenden heißen Regionen. Frisch aufgebrühter Kaffe - egal ob mit Filter oder mit der Espressomaschine - wird fast immer mit den Arabica-Bohnen hergestellt. Die Robusta-Bohnen verwendet man hingegen gerne bei der Herstellung von "Instantkaffee" - also Kaffeepulver, das sich im Wasser auflöst.
Der Kaffeebaum erinnert vom Aussehen her ein wenig an den Lorbeerbaum - seine Blüten sind weiß und riechen süßlich. Der Kaffeebaum produziert bereits neue Blüten, während die Früchte noch ausreifen. Die Früchte der Pflanze, die so genannten "Kaffee-Kirschen", sind kugelförmig und im reifen Zustand dunkelrot. Bei der Ernte haben sie in etwa die Größe von gewöhnlichen Kirschen. Im Inneren der Früchte befinden sich jeweils zwei, selten auch drei Samen - dies sind die späteren Kaffeebohnen. Bevor man das Kaffeegetränk herstellen kann, müssen die Samen von der Schale und vom Fruchtfleisch getrennt, gesäubert, getrocknet, geröstet und schließlich zermahlen werden.
Ein Kaffeebaum trägt etwa 15 bis 20 Jahre lang regelmäßig Früchte aus - man könnte von der "Lebensdauer" des Baumes sprechen. Es dauert allerdings auch ungefähr fünf Jahre, bis ein junger Kaffeebaum erstmals seine durchschnittliche Menge an Früchten produziert.
Die Röstung: entscheidend für den Geschmack
Der vielleicht W I C H T I G S T E Schritt bei der Verarbeitung der Kaffeesamen ist die Röstung - bei diesem Vorgang entscheidet sich, welche Geschmackseigenschaften das spätere Kaffeegetränk haben wird. Der erfahrene Kaffeekenner unterscheidet Eigenschaften wie "Aroma", "Körper", "Säuregehalt" und "Farbe". Ziel ist es natürlich, die verschiedenen Vorlieben der Menschen zu treffen - manche mögen den Kaffee gerne stark und kräftig im Geschmack, andere hingegen bevorzugen ein mildes Aroma.
Um die Geschmacksvielfalt noch zu vergrößern, ist es außerdem üblich, verschiedene Kaffeesorten und verschiedene Röstungen miteinander zu kombinieren ("Kaffee-Mischungen"). Man unterscheidet je nach Stärke hauptsächlich vier verschiedene Arten der Röstung: die "Helle Röstung", "Mittlere Röstung", "Starke Röstung" und "Doppelte Röstung". Je stärker man den Kaffee röstet, desto stärker wird er auch im Geschmack.
Die Herkunft des Kaffees: Eine Legende
Es gibt verschiedene "Legenden", die darüber berichten, wie der Mensch einst den Kaffee als Getränk für sich entdeckt hat. Unter einer Legende versteht man eine Erzählung, bei der nicht mehr festgestellt werden kann, ob sie wahr ist oder nicht. Fest scheint zu stehen, dass die ersten Kaffeetrinker im ostafrikanischen Äthiopien (damals zumeist "Abessinien" genannt) beheimatet waren.
Einer Überlieferung nach waren die Entdecker des Kaffees Ziegenhirten aus der äthiopischen Region Kaffa - ihre Tiere naschten von den Blüten und Früchten des in freier Natur wachsenden Arabica-Kaffeebaums und verhielten sich danach aufgedreht - sie sprangen wild in der Gegend umher. Ein Hirte namens "Kaldi" probierte der Legende nach selbst von der Frucht, fand sie aber ungenießbar. Angewidert spuckte er sie ins Feuer, woraufhin sich der köstliche Duft gerösteten Kaffees auszubreiten begann...
In etwas anderer Überlieferung haben die Hirten den Mönchen in einem nahe gelegenen Kloster von der Kaffeepflanze und ihrer seltsamen Wirkung bei den Ziegen erzählt - demnach waren es dann die Mönche, die den ersten Kaffee kochten, um die ganze Nacht hindurch miteinander beten zu können.
Traditionell wurden die Kaffeebohnen in Äthiopien zunächst in einer großen Eisenpfanne geröstet, anschließend dann im Mörser zerstampft und mit heißem Wasser und Zucker in einem Tonkrug - "Jabana" genannt - vermischt. Auch heute wird der Kaffee dort noch auf ähnliche Weise zubereitet.
Auch in der religiösen Überlieferung taucht der Kaffee auf - die Moslems erzählten sich die Geschichte, dass der Erzengel Gabriel dem "Propheten" Mohammed ein schwarzes Getränk darreichte, welches ihm wieder Leben und Kraft einhauchen sollte. (Ein Prophet ist ein Mensch, der Kontakt mit Gott hatte und in seinem Namen eine Botschaft verkündet. Das Christentum und der Islam hatten teilweise die gleichen Propheten - Jesus Christus zum Beispiel ist aus islamischer Perspektive einer der Propheten.) Bei dem Mohammed dargereichten Getränk handelte es sich natürlich um Kaffee. Im Islam vergleicht man die tiefschwarze Farbe des Kaffees außerdem mit der Farbe des heiligen "Schwarzen Steins", der ein Teil der "Kaaba" in Mekka ist. Die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude, ist das bedeutendste Heiligtum des Islams. Der Schwarze Stein, angeblich ein Meteorit, befindet sich an der nach Osten zeigenden Ecke der Kaaba.
Die weltweite Ausbreitung des Kaffees
Von Äthiopien aus gelangte der Kaffee Jahrhunderte später, nämlich ab dem 14. Jahrhundert nach Christus, auf die östlich gelegene Arabische Halbinsel - heute befinden sich hier die Staaten Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait und Bahrain. Wahrscheinlich waren es Sklavenhändler, die den Kaffee von ihren "Missionen" mitbrachten.
Ab jetzt stiegen arabische Kaufleute in den Handel mit Kaffee ein. Sie versuchten, die Verbreitung der Kaffeesamen nach Möglichkeit zu verhindern, um keine zusätzliche Konkurrenz zu bekommen. In der Gegend des heutigen Jemen entstanden neue Kaffee-Anbaugebiete, um die steigende Nachfrage zu stillen. Auch in Europa und in Indien begann man mit der Zeit, sich für die Ware Kaffee zu interessieren. Im 17. Jahrhundert wurde Kaffee zum ersten Mal auch auf dem amerikanischen Kontinent eingeführt - später entstanden in Süd- und Mittelamerika große Anbaugebiete für Kaffee.
In Mekka wurden im 16. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser aufgemacht. Es gab jedoch immer wieder Phasen, in denen der Kaffeekonsum durch die islamische Priesterschaft verboten und unter Strafe gestellt wurde, weil man darin zeitweise eine mit der Religion nicht verträgliche Droge sah. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Kaffee als Getränk überall in der islamischen Welt gesetzlich zugelassen.
Kaffeehäuser in Europa
In Europa war es die Handelsgroßmacht Venedig, die den Kaffee im 16. Jahrhundert für sich entdeckte und auf dem ganzen Kontinent bekannt machte. Innerhalb des nächsten Jahrhunderts wurde der Kaffee überall beliebt - zunächst konnten es sich allerdings nur sehr wohlhabende Menschen leisten, die hohen Preise für den Kaffee zu bezahlen. Es kam langsam in Mode, den Kaffee mit Milch zu trinken.
In den europäischen Metropolen wie London, Paris oder Wien wurden zahlreiche Kaffeehäuser eröffnet. In Deutschland stand das erste Kaffeehaus im Jahr 1697 in Bremen ("Haus Schütting"), allerdings hatten die Engländer zuvor schon in Hamburg ihrerseits ein Kaffeehaus eröffnet. Die Kaffeehäuser wurden auch gesellschaftlich bedeutend: Sie waren beliebte Treffpunkte für politische, künstlerische und intellektuelle Vereinigungen - man spricht in diesem Zusammenhang auch von "Clubs", "Zirkeln" oder "Kreisen".
Holland hatte für den europäischen Handel zunächst weitgehend das "Monopol", weil es in seinen Kolonien in Übersee - besonders auf der indonesischen Insel Java - im großen Stil Kaffee anbauen ließ. "Monopol" nennt man eine Marktsituation, in der es für eine bestimmte Ware nur einen einzigen Anbieter gibt. Später erschlossen die anderen europäische Großmächte ihrerseits Regionen, in denen sie ihren eigenen Kaffee anzubauen begannen.
Die Kaffeeproduktion heute
Kaffee zählt heutzutage zu den wichtigsten Handelsprodukten der Welt - in Zahlen ausgedrückt beträgt die jährlich produzierte und gehandelte Menge ungefähr acht Millionen Tonnen (Stand 2009). (Eine Tonne entspricht 1.000 Kilogramm.) Die größten Kaffeeproduzenten der letzten Jahre waren mit weitem Abstand Brasilien, dann Vietnam, Kolumbien, Indonesien und Äthiopien, das Herkunftsland des Kaffees. Aus Brasilien stammte zuletzt knapp ein Drittel des weltweit erzeugten Kaffees. Die bedeutendsten Abnehmerländer sind die USA, Deutschland, Frankreich, Japan und Italien. Den größten Kaffeekonsum pro Kopf verzeichnet Finnland - statistisch gesehen trinkt jeder Finne durchschnittlich fünf Tassen Kaffee pro Tag.
70 Prozent des weltweit produzierten Kaffees stammt aus kleinbäuerlichen Betrieben. Nur ein kleiner Anteil des letztlich für den Kaffee bezahlten Preises landet bei den Kaffeebauern - das meiste Geld bleibt bei Steuern, Zöllen, Transportkosten, Einzel- und Großhändlern sowie Plantagenbesitzern hängen.
Für manche Länder wie Äthiopien wurde es zum großen Problem, dass man in großen Mengen Kaffee für den "Export" (also für den Verkauf ins Ausland) angebaut hatte - der Preis dafür war nämlich, nicht mehr die Lebensmittel anzubauen, die für die Ernährung der eigenen Bevölkerung benötigt werden. Wenn die Kaffee-Weltmarktpreise plötzlich fallen, wird N I C H T mehr genug Geld erwirtschaftet, um die notwendigen Lebensmittel auf dem Weltmarkt zu kaufen ("Kaffeekrise"). Die Folge davon sind schreckliche Hungerkrisen - in Äthiopien kam es zu einer solchen zuletzt im Jahr 2003.
Leider wurden die bei den Großbanken im Norden (USA und Europa) verschuldeten ärmeren Länder des Südens in den letzten Jahren und Jahrzehnten mithilfe von mächtigen Institutionen wie dem "Internationalen Währungsfonds" ("IWF", auf Englisch "IMF"), der "Weltbank" und der "Welthandelsorganisation" ("WHO", auf Englisch "WTO") dazu gezwungen, die eigenen Landwirtschaften auf den Export umzustellen. Man spricht auch von "Exportwirtschaft" - das Gegenmodell ist die umweltverträglichere "Subsistenzwirtschaft", die in erster Linie am eigenen Bedarf orientiert ist.
Natürlich betrifft dieses Problem N I C H T N U R den Anbau von Kaffee, hier hat es sich aber B E S O N D E R S deutlich gezeigt. Viele Länder des Südens, die so genannten "Entwicklungsländer", haben ihre Unabhängigkeit (soweit sie diese je besessen haben) ein großes Stück weit verloren, weil sie sich - oft gezwungenermaßen - einseitig vom Weltmarkt abhängig gemacht haben. Oft wird es in der Politik so dargestellt, als ob solche Umstellungen (man spricht auch von "Strukturanpassungsprogrammen") zum Wohle eines "unterentwickelten" Landes stattfinden - die Wirklichkeit sieht aber weitgehend anders aus.
Wirkung des Kaffees auf den menschlichen Körper
Der Hauptwirkstoff des Kaffees ist das "Koffein" - man macht diesen Stoff sowohl für die aufmunternde und leicht antidepressive, als auch für die wach machende Wirkung des Kaffees verantwortlich. Koffein in Reinform zählt zu den psychoaktiven Drogen und gilt als "Stimulanzmittel".
Bildgebende Verfahren konnten nachweisen, dass die Konzentrationsfähigkeit des menschlichen Gehirns durch den Genuss von koffeinhaltigen Substanzen verstärkt wird. Besonders die Regionen des Gehirns, in denen man das Kurzzeitgedächtnis vermutet, sind unter dem Einfluss von Koffein stark aktiviert. Das Koffein regt die Produktion des Nervenbotenstoffes "Dopamin" an.
Kaffee hat eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften. Im Kaffee enthalten sind etwa die so genannten "Antioxidantien", welche dem menschlichen Körper beim Abbau von "freien Radikalen" helfen - ähnliches gilt übrigens auch für den Kakao und für den Tee. Freie Radikale sind krank machende Zerfallsprodukte von biochemischen Reaktionen im Körper. Sie entstehen beim "Verbrennungsprozess" in den menschlichen Zellen, können aber auch durch Nahrungsaufnahme und Atmung von außen in den Körper gelangen.
Dem Kaffee wird aufgrund des hohen Anteils an Antioxidantien die Eigenschaft zugeschrieben, vorbeugend gegen Krebserkrankungen zu wirken. Aufgrund des Koffeingehalts gilt Kaffee außerdem als vorbeugendes Mittel gegen die "neurologischen" Krankheiten Alzheimer und Parkinson ("neurologisch" bedeutet "das Nervensystem betreffend"). Insgesamt gibt es also eine Reihe von positiven Wirkungen, die Kaffee auf Körper und Geist ausübt. Jüngere Kinder sollten jedoch keinen Kaffee trinken, da sie das Koffein noch nicht vertragen.
Ein übermäßiger Kaffeekonsum kann sich auch gesundheitsschädigend auswirken. Vor allem Menschen, die Herzbeschwerden haben, unter Bluthochdruck leiden oder unter ständigem Stress stehen, sollten nicht zu viel Kaffee trinken. Übermäßiger Kaffeegenuss kann auch zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Wer einen empfindlichen Magen hat, verträgt Kaffee nur in Maßen. (Quelle: helles-koepfchen.de)
Vor 175 Jahren verschickten zwei Engländer das E R S T E ELEKTRISCHE Telegramm. Sie schoben damit eine ungeahnte Entwicklung an.
von Gabriel Jülke
Friesoythe - Wolfgang Letzel ächzt, als er das massive Gerät aus dem Schaukasten des Postgeschichtlichen Museums in Friesoythe hebt. „Gute deutsche Wertarbeit“, lächelt er und erklärt die eher unscheinbare Maschine. Ein Morsegerät sei es, Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Drückt man den kleinen Taster, schließt sich der Stromkreis. Der klobige Empfänger im weit entfernten Zielort schreibt die Stromstöße als Punkte und Striche auf ein Band – vor 175 Jahren war das eine Sensation. Genau am 25. Juli 1837 verschickten die beiden Engländer William Fothergill Cooke und Charles Wheatstone das erste Telegramm. Womit, kann man sich im postgeschichtlichen Museum in Friesoythe anschauen.
Elektrischer Morsecode
Gerade einmal 2,4 Kilometer betrug die Entfernung, die die Nachricht von Cooke und Wheatstone zurücklegte. Dennoch war sie eine
W E L T N E U H E I T , auch wenn sich der Nadeltelegraf, den die beiden Engländer benutzten, N I C H T durchsetzte und von Samuel Morses elektromagnetischem Telegrafen 1944 schnell
E R S E T Z T wurde. Durch die Entwicklung des Morsecodes, bei dem die Buchstaben in Kombinationen aus Punkten und Strichen codiert sind, gilt Morse als Vater der elektrischen Telegrafie.
Die am Zielort empfangene Nachricht wurde vom Morser decodiert und dann von speziellen Boten noch am selben Tag zugestellt.
Da beim Versenden jedes Wort Geld kostete, bürgerte sich eine Kurzschrift – der Telegrammstil – ein. Dadurch entstanden viele Abkürzungen und teilweise sehr kuriose Sätze“, schmunzelt Letzel. Für SMS-Liebhaber N I C H T S Neues.
Zum Fundus des Museums gehören unzählige Telegramme, viele sind wegen der Abkürzungen heute schwer zu lesen. „Für die Empfänger war es D A M A L S bestimmt auch N I C H T einfach“, so Letzel.
Einzug in Friesoythe
In Oldenburg kam die Telegrafie erst 1856 an, Friesoythe erhielt seine Station sogar erst 1870. „Allerdings blieb die Telegrafie bis in die 1990er Jahre das Medium für schnelle Mitteilungen“ so Letzel. Spätere Morsegeräte ähnelten Schreibmaschinen mit ganz normalen Tastaturen.
Das charakteristische STOP in den Telegrammen kam übrigens erst mit dem Telefon auf: Gab man nämlich telefonisch ein Telegramm auf, sagte man Stop, um das Satzende zu signalisieren. Im Text wurde es durch ++++ ersetzt.
Die Telegrafie hielt sich lange, erst in den 1980er Jahren wurden Telegramme durch die aufkommenden Faxgeräte langsam abgelöst, die heutzutage wiederum größtenteils durch den E-Mail-Verkehr verdrängt werden.
Die Systeme werden zwar immer kleiner und leistungsstärker und N E U E Übertragungswege beschleunigen die Verfahren, doch die Kurznachricht hat sich B I S H E U T E erhalten – lebt im „Short Message Service“ (SMS) weiter. Cooke, Wheatstone und Morse wären bestimmt fasziniert gewesen, was man alles in 160 Zeichen mitteilen kann. (Quelle: Nordwest Zeitung - 25.7.12)
von Tanja Lindauer - 10.04.2012
Die Geschichte der G E S U N K E N E N Titanic fasziniert die Menschen seit langem und viele Mythen ranken sich um das Schiffsunglück, das sich nun zum 100. Mal jährt: Das
D A M A L S größte Schiff der Welt stach am 10. April 1912 zum ersten Mal in See und sank nur vier Tage später, obwohl es als "unsinkbar" gefeiert wurde. Über 1.500 Menschen kamen bei dieser Katastrophe ums Leben. Bis heute sind
N I C H T A L L E Geheimnisse um das sagenumwobene Schiff geklärt, das noch immer auf dem Grund des Nordatlantiks liegt.
Der Untergang der "RMS Titanic" (RMS steht für "Royal Mail Ship", was übersetzt "königliches Postschiff" bedeutet) ist viel mehr als nur eine Legende, er ist auch das tragische Schicksal vieler Menschen. Die Titanic wurde zu ihrer Zeit als das größte, schönste und
A N G E B L I C H sicherste Luxusschiff der Welt angepriesen. Schwimmendes Luxushotel, Wunderwerk der Technik oder das größte Schiff der Welt: Für die Titanic gab es viele Spitznamen. Sie alle machen eines deutlich, die Titanic war am Anfang des 20. Jahrhunderts das berühmteste Schiff der Welt und viele Menschen wollten bei ihrer Jungfernfahrt mit an Bord sein.
Aber bereits auf ihrer ersten Fahrt von Southampton in England nach New York in den Vereinigten Staaten sollte es zu einer schlimmen Katastrophe kommen. Am 14. April 1912 stieß der Dampfer mit einem riesigen Eisberg zusammen und versank im Nordatlantik. 1.513 Menschen kamen bei diesem Unglück ums Leben, nur 711 Menschen überlebten. Erst knapp 70 Jahre später wurde das Schiffswrack auf dem Meeresgrund gefunden. Bis dahin galt es als verschollen und viele Menschen machten sich auf die Suche nach den Überresten der Titanic. Obwohl einige Menschen nach dem Unglück gerettet werden konnten, konnte sich später niemand genau darin erinnern, wo das Schiff versunken war. Man vermutete nur, wo es sich ungefähr befinden müsste und unternahm so immer wieder sehr kostspielige Expeditionen, die aber erst 1985 fruchteten.
Was machte die Titanic so besonders?
Auf einem schwimmenden Luxushotel durften natürlich auch
K E I N E Millionäre fehlen, und viele reiche Menschen wollten sich dieses Ereignis N I C H T entgehen lassen. Über 2.200 Menschen waren an Bord - rund 1.300 Passagiere und 900 Männer der Besatzung. 57 unter ihnen waren Millionäre, als die Titanic im April 1912 aus dem Hafen von Southampton auslief. Die Titanic war sage und schreibe 269 Meter lang, was D A M A L S für ein Schiff riesig war - es gab
N I C H T E I N M A L ein Gebäude von einer solchen Größe! Und auch heute wäre die Titanic noch größer als manches berühmte Gebäude. Zum Vergleich: Der Kölner Dom ist gerade einmal knapp 158 Meter und der Eifelturm 300 Meter hoch. Für damalige Verhältnisse hatte die Titanic gigantische Ausmaße.
Bei der Größe war es natürlich auch K E I N Problem, ein Schwimmbad, einen Gymnastikraum oder ein türkisches Bad auf dem Schiff unterzubringen. In Sachen Luxus sollte es den Gästen der ersten Klasse an N I C H T S fehlen und so wurden den reichen Passagieren unzählige Freizeitaktivitäten angeboten. Die erste Klasse war vom Feinsten ausgestattet: Marmor und mit Holz verkleidete Wände gehörten zum Standard und ließen vermutlich die Herzen der Reichen höher schlagen. Eine eigene Kapelle an Bord sorgte zudem für schöne Abende mit Musik. Die Eingangshalle war ebenfalls sehr imposant und eine riesige Glaskuppel sorgte für viel Licht.
In der zweiten Klasse ging es natürlich N I C H T G A N Z so luxuriös zu. Aber auch den Passagieren dieser Klasse wurde einiges geboten, wie etwa eine eigene Bibliothek und ein Rauchsalon. Die Kabinen der dritten Klasse befanden sich am Bug (ganz vorne) und am Heck (ganz hinten). Mit den anderen beiden Klassen war deren Ausstattung N I C H T zu vergleichen. Doch für die vielen ärmeren Menschen, die sich in New York ein besseres Leben erhofften, war auch hier die Ausstattung schon beinahe Luxus. Ebenso die Technik der Titanic war weltberühmt. Mehrere Kammern im Rumpf sollten im Fall des Falles verhindern, dass sie sinken würde. Das Schiff galt als
U N S I N K B A R .
Zusammenprall mit dem Eisberg
Am 10. April 1912 stach das sagenumwobene Schiff, die RMS Titanic, zum ersten Mal in See. Die Menschen an Bord freuten sich auf die Reise und waren begeistert von dem "Wunderwerk der Technik". Am Morgen der Katastrophe wurde über Funk auf Eisberge hingewiesen und davor gewarnt, diesen zu nahe zu kommen. Ungefähr zwei Stunden vor dem Unglück wurde dann gefunkt, dass sich direkt auf dem Kurs des Schiffes Eisberge befänden. Diese Warnungen sollen von den Funkern der Titanic jedoch N I C H T weitergegeben worden sein.
Am Abend des 14. Aprils entdeckte ein Mann einen Eisberg direkt vor dem Schiff. Es wurde schnell reagiert und das Schiff in die umgekehrte Richtung gelenkt, aber es war schon zu spät. Die Titanic rammte gegen 23.40 Uhr den Eisberg. Immer wieder heißt es, der Eisberg habe das Schiff meterlang aufgeschlitzt - doch das ist ein Mythos. Experten gehen davon aus, dass die Titanic mehrfach gegen den Eisberg prallte. Sechs Risse soll er in die rechte Seite des Schiffes gerissen haben. Das eiskalte Wasser schoss an Bord und immer mehr Kammern liefen mit Wasser voll. Der vordere Teil der Titanic stand in kurzer Zeit komplett unter Wasser und das Schiff begann zu sinken. Ebenso falsch ist die Behauptung, die Titanic sei die riskante nördliche Route gefahren, auf der sich besonders viele Eisberge befinden. Es gab nämlich zwei mögliche Strecken für dasselbe Ziel: Die nördliche Sommerroute war zwar kürzer, aber insbesondere im Winter weitaus gefährlicher als die südliche Winterroute, auf der sich die Titanic befand.
Panik bricht aus
Um 0.45 Uhr wurden schließlich die ersten Rettungsboote ins Meer gelassen, auf dem Schiff brach mit Sicherheit große Panik aus. Nur so ist zu erklären, dass zahlreiche Rettungsboote gerade einmal halbvoll aufbrachen und viele Menschen K E I N E N Platz mehr darin bekamen. Das war umso schlimmer, da es ohnehin zu wenig Rettungsbote für alle Passagiere gab - die vorhandenen Boote reichten theoretisch für etwa 1.000 Leute.
Nach drei Stunden sank die Titanic auf den Meeresgrund, nur die Menschen in den Rettungsbooten hatten Glück. Sie wurden am nächsten Tag aufgefunden und konnten in Sicherheit gebracht werden. Für die vielen Menschen, die aber im Wasser auf Hilfe warteten, war es schon zu spät. Zwar gab es genügend Schwimmwesten an Bord, doch in der Kälte des Meeres konnten die Schiffsbrüchigen nicht lange überleben.
Oft heißt es auch, dass vor allem die reichen Leute erster Klasse gerettet worden wären, während man die meisten ärmeren Passagiere der dritten Klasse ihrem Schicksal überlassen habe. Das stimmt so N I C H T , denn man bemühte sich, viele Frauen und Kinder zu retten - ebenso unter den Fahrgästen der zweiten und dritten Klasse. Besonders viele Opfer waren unter den männlichen Passagieren der zweiten Klasse. Zwar überlebten verhältnismäßig tatsächlich mehr Menschen der vornehmen ersten Klasse, jedoch hatte dies verschiedene Gründe: So war die erste Klasse bereits an Deck, konnte umgehend informiert werden und schneller zu den Rettungsbooten gelangen, während die Fahrgäste aus den unteren Decks, deren Übergänge auch noch verriegelt waren, einen längeren Weg nach oben hatten.
Schatzsucher und Forscher im Wettlauf
Da die Titanic ein Luxusdampfer war und viele reiche Menschen an Bord gewesen waren, erhofften sich auch Schatzsucher etwas vom Fund des Wracks. Es waren sogar vier der damals reichsten Menschen der Welt an Bord gegangen! Schatzsucher auf der ganzen Welt wollten die Titanic unbedingt finden und es begann ein regelrechter Wettlauf. Sie erträumten sich Reichtum und Berühmtheit. Gleichzeitig wollten natürlich auch Forscher das Schiff finden, um Gewissheit zu erlangen, warum das Schiff überhaupt untergegangen war. Sie hofften, in den Tiefen des Meeres Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Schließlich waren es der französische Forscher Jean-Louis Michel und der US-Amerikaner Robert Ballard, die das Wrack als Erste fanden. 41° 43´ Nord und 49° 56´ West, 450 Seemeilen vor der Küste Neufundlands - dies war die genaue Position der Titanic auf dem Meeresgrund. Die Forscher hatten K E I N E Kosten und Mühen gescheut und schaffte es dank modernster Video- und Ultraschalltechniken, das Wrack aufzuspüren. Das war zwar ein großer Erfolg, doch nun bestand die Gefahr, dass auch andere Menschen daran teilhaben wollten oder die Titanic gar plündern würden. Daher entschied man sich, den genauen Ort der Titanic vorerst N I C H T zu verraten und er wurde zur Geheimsache. Der Unterwasserort sollte nicht Opfer von Habgier und Schändungen werden.
Noch immer auf dem Grund des Meeres
Noch heute liegt der sagenumwobene Ozeandampfer auf dem Grund des Nordatlantiks und wird manches Geheimnis wohl
N I E M A L S preisgeben. Aber warum hat man die Titanic
N I C H T einfach an Land gebracht? Wissenschaftler und Forscher grübelten lange Zeit darüber, wie sie die Titanic aus dem Meer heben könnten. Doch eine Lösung, die tatsächlich funktionieren würde, konnte N I C H T gefunden werden. Allgemein wäre die Bergung eines derart riesigen Schiffes mit extrem hohen Kosten verbunden. Und es wäre sehr schwierig, die Titanic an Land zu befördern, da sie fast 4.000 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.
Daher wurden immer wieder Tauchfahrten unternommen, um sie weiter zu erforschen. Mittlerweile wurde beschlossen, das Wrack des riesigen Ozeandampfers in den Tiefen des Meeres zu lassen. Natürlich handelte man dabei auch N I C H T G A N Z uneigennützig und so werden zum Beispiel auch Tauchfahrten für reiche Touristen zum Meeresgrund der Titanic angeboten: 40.000 US-Dollar kostet eine Reise zur Titanic, auf diese Weise können also riesige Geschäfte gemacht werden.
Nun liegt die Titanic seit 100 Jahren auf dem Grund des Atlantiks und der Zahn der Zeit nagt an ihr.
Schon bald wird von dem einstigen Luxusschiff N I C H T V I E L übrig sein. Denn im Meer wimmelt es von Bakterien und Würmern, für die das Wrack wortwörtlich ein gefundenes Fressen ist. Und natürlich rostet das Schiff auch stark unter Wasser. Selbstverständlich hat man zwischenzeitlich schon einiges von dem Schiff an Land gebracht: Schmuck, Möbel, Briefe, Porzellan und vieles mehr wurden geborgen. Mehr als 6.000 Gegenstände konnten schon zutage gefördert werden und die schönsten von ihnen waren in verschiedenen Ausstellungen zu bewundern. Mit ihnen wird auch gehandelt und reiche Sammler bezahlen Unsummen für geborgene Gegenstände aus dem Schiffswrack. Dies sorgte immer wieder für Kritik. So prangerte Robert Ballard, der Entdecker des legendären Wracks, an, dass Schaulustige und Touristen viele Schäden am Schiffswrack verursacht haben und die Titanic Opfer von Plünderungen geworden ist.
"Titanic" als großes Kinoereignis
1997 entstand ein Kinofilm über die Titanic, der das schaffte, was zuvor noch keiner anderen Verfilmung gelungen war: eine sehr detailgenaue Wiedergabe des Dampfers. Das war nur möglich, weil der Regisseur James Cameron sein teures und aufwändiges Filmprojekt genauestens durchplante. Er wollte den Menschen zeigen, wie es damals auf dem Schiff wirklich hätte sein können und wie es zu diesem Unglück gekommen sein könnte - auch, wenn Cameron eine glamouröse Liebesgeschichte in den Mittelpunkt der Story rückt, in welcher nach typischer Art der Hollywood-Produktionen große Gefühle und Herzschmerz nicht fehlen dürfen.
Der Regisseur beschloss, die Titanic auf dem Meeresgrund zu besuchen, um sich ein genaues Bild von ihrem Aussehen zu machen. Er sprach mit vielen Forschern und konnte für die Hauptrollen Kate Winslet und Leonardo di Caprio für sich gewinnen. Obwohl die Zuschauer ja schon vorher wussten, wie die Katastrophe der Titanic ausgehen würde, wurde der Film zu einem Verkaufsschlager und mit 11 Oscars ausgezeichnet. (Quelle: helles-koepfchen.de - 10.4.12)
Freiberufliche Hebammen erhalten einen Ausgleich für die gestiegene Haftpflichtversicherung. Von Entspannung kann aber K E I N E Rede sein.
von Mirja Zipfel
Friesoythe - Viele, vermutlich sind es Tausende von Babys im Nordkreis, die mit Hilfe von Roswitha Funke, Claudia Schlump, Ulrike Wernke, Antonia Geibel, Gaby Hillen und Elke Meyer das Licht der Welt erblickt haben.
K E I N E Entspannung
Der Beruf der Hebamme ist nach wie vor unverzichtbar. Fast jede Gebärende möchte im Moment der Niederkunft auf das Wissen von Geburtshelferinnen zurückgreifen. Hebammen gelten als fachkundig, einfühlsam und sind stets zur Stelle. Doch während sie gesellschaftlich einen guten Ruf genießen, fällt die Bezahlung eher schlecht aus. „So schlecht, dass Berufsanfängerinnen, die N O C H N I C H T über einen festen Kundenstamm verfügen, H Ä U F I G N I C H T davon leben können“, sagt Roswitha Funke. Auch sie selber – seit 20 Jahren als freiberufliche Hebamme tätig – schaut mit Sorge in die Zukunft. Rasant sind die Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung in den vergangenen Jahren in die Höhe geschnellt: von 1218 auf 2370 Euro im Jahr 2007, und von 2370 auf 3689 im Jahr 2009. Eine Anhebung um 15 Prozent trat erneut zum 1. Juli 2012 in Kraft. 4200 Euro müssen diejenigen freiberuflichen Hebammen zahlen, die wie Roswitha Funke und ihre Kolleginnen noch klassische Geburtshilfe anbieten. Denn auch davon gibt es immer weniger. Weil sie die Kosten
N I C H T mehr tragen können, steigen bundesweit immer mehr Hebammen aus dem „Kerngeschäft“ aus und konzentrieren sich auf Vor- oder Nachsorgekurse.
K E I N Zeichen der Entspannung ist für Roswitha Funke die Nachricht, dass sich in dieser Woche die gesetzlichen Krankenkassen mit den Hebammen-Verbänden auf einen finanziellen Ausgleich verständigt haben. So werden künftig die höheren Kosten durch die stark gestiegene Prämie von den Krankenkassen übernommen. „Bei einer Beleggeburt im Krankenhaus bekomme ich dann 243,85 Euro. Das sind sechs Euro abzüglich Steuern mehr.“ Ein Witz sei das, kommentiert Funke nüchtern das Ergebnis der Verhandlungen.
Ans Aufgeben denkt die Friesoyther Hebamme, die Belegbetten im St.-Marien-Hospital unterhält, dagegen N I C H T . Roswitha Funke liebt ihre Arbeit – doch sie hat für sich persönlich die Reißleine gezogen. Statt völlig auf sich allein gestellt zu sein, hat sie sich zum 1. November 2011 mit fünf weiteren Freiberuflerinnen zusammengetan: Schlump, Wernke, Geibel, Hillen und Meyer. Gemeinsam haben sie eine Hebammenpartnerschaft gegründet. Das hat den Vorteil, dass die Hebammen im festen Schichtdienst arbeiten können. „Es handelt sich um eine 24-Stunden-Bereitschaft. Zwölf Stunden dauert ein Dienst. Dann steht ein Wechsel an“, erklärt Funke.
Längere Anfahrtswege
Sicher, die 1:1-Betreuung falle dadurch weg. Hat etwa Roswitha Funke
K E I N E N Dienst, aber das von ihr betreute Baby will trotzdem zur Welt kommen, übernimmt die Kollegin. „Ich hatte anfangs Bedenken gegen das Modell“, räumt die Hebamme ein. Aber die Aussicht, nach 20 Jahren mehr Freiräume für sich und die Familie zu schaffen, seien ausschlaggebend gewesen. Doch es haben sich auch Vorteile für Mütter und Schwangere ergeben: „Kommt ein Kind unerwartet, muss ich
K E I N E Kurse oder Termine mehr verschieben.“
Dass es möglicherweise zu einer Unterversorgung auf dem Gebiet der Geburtshilfe kommt, glaubt Roswitha Funke N I C H T : „Zumindest
N I C H T hier in Friesoythe.“ Allerdings ist es schon jetzt so, dass durch Schließungen von Krankenhäusern oder gynäkologischen Abteilungen Schwangere längere Anfahrtswege nach Friesoythe in Kauf nehmen müssen. Die Partnerschaftsgemeinschaft ist rund um die Uhr zu erreichen. Die Dienstnummer lautet Telefon 04491/940886. (Quelle: Nordwest Zeitung - 14.7.12)
von Antje Leser - 12.07.2012
Am 14. Juli wäre der berühmte Maler Gustav Klimt 150 Jahre alt geworden. Die Stadt Wien feiert seinen Geburtstag auf besondere Weise: Damit die Besucher ihren Star hautnah erleben können, hat das Kunsthistorische Museum eine riesige Stahlbrücke konstruiert, auf der man Klimts Wandgemälde aus luftiger Höhe bestaunen kann. Geliebt und gehasst war der Wegbereiter des Wiener Jugendstils prägend für eine
N E U E Epoche, die mit den verstaubten Traditionen brach und eine bedingungslose Erneuerung der Kunst forderte. Klimt gehört zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne. Sein Markenzeichen sind ausdrucksstarke Bilder von Frauenkörpern, umgeben von mosaikartigen, mit Gold verzierten Mustern.
Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 als Zweitältester von sieben Geschwistern in Wien geboren. Sein Vater, Ernst Klimt, war Goldgraveur, also ein Metallbildner, der Verzierungen und Schriften in Metall herausarbeitete. Er wollte, dass sein Sohn beruflich in seine Fußstapfen tritt, doch der junge Gustav interessierte sich mehr für die Malerei. Allein das Arbeiten mit dem Edelmetall musste ihm imponiert haben, denn für seine Bilder wurde es später zu einem Markenzeichen.
Im Alter von fünfzehn Jahren erhielt Klimt ein Stipendium und trat in die Wiener Kunstgewerbeschule ein. Dort sollte er zu einem Zeichenlehrer ausgebildet werden, doch ein paar seiner Lehrer erkannten sein Talent. Nach seiner Ausbildung arbeitete Klimt zunächst in einer Ateliergemeinschaft zusammen mit seinem Bruder Ernst sowie dem Künstler Franz Matsch. Sie entwarfen Dekorationen, Wand- und Deckengemälde und Bühnenvorhänge für das Kunsthistorische Museum in Wien. Für ihre Arbeiten für das Burgtheater erhielten sie von Kaiser Franz-Joseph I. sogar das goldene Verdienstkreuz für Kunst (1888). Doch Klimt war stets auf der Suche nach einem eigenen Stil und so entfernte er sich mehr und mehr von den traditionellen Techniken der Akademien.
Der Weg zum rebellischen Künstler des Jugendstils
Kurz vor der Jahrhundertwende verließ Klimt die Ateliergemeinschaft, um seinen eigenen Weg zu gehen. 1891 wurde er Mitglied bei der "Genossenschaft bildender Künstler Wiens" ("Künstlerhaus"). Wie viele seiner Künstlerkollegen verspürte auch er den Wunsch, sich von den traditionellen Vorstellungen von Kunst zu lösen. Eine Art Aufbruchsstimmung erfasste ihn und so schloss er sich dem aufkeimenden "Art Nouveau" oder so genannten "Jugendstil" an, der in vielen Großstädten bereits gelebt wurde. Diese neue Stilrichtung betraf alle Kunstgattungen und dauerte vom letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs.
Künstler, Dichter, Musiker, Architekten und Wissenschaftler stellten Traditionen auf den Kopf und forderten eine N E U E Einstellung gegenüber der Kunst, die sich von staatlichen Vorgaben lösen sollte. Traditionelle Kunstformen wie beispielsweise das klassische Ballett mit Tutu und Spitzenschuhen wurden als "spießig" und kleinbürgerlich betrachtet und durch den modernen Ausdruckstanz ersetzt. Die Modewelt schaffte das Korsett ab, ein Kleidungsstück für Damen, das eng geschnürt am Körper getragen und als Symbol für gesellschaftlichen Zwang betrachtet wurde. Kunst sollte in den Alltag integriert werden und so gestaltete man beispielsweise U-Bahn-Stationen so aufwändig, als wären es die Eingangsportale zu Opernhäusern. Man orientierte sich an der Natur, griff "florale Motive" (also Blüten, Blätter und Ranken) auf und kombinierte sie später mit streng geometrischen Formen.
"Wiener Secession": Abspaltung der Kunst
1894 erhielt Klimt vom Unterrichtsministerium den Auftrag, die Decke der "Aula Magna" in der Universität zu gestalten. Er entwarf drei riesige Deckenbilder, die die drei Studienbereiche Medizin, Philosophie und Jurisprudenz (also Rechtswissenschaften) darstellen sollten. Während er für das Gemälde "Philosophie" bei der Pariser Weltausstellung 1901 die Goldmedaille erhielt, lösten die Entwürfe in Wien einen Skandal aus. Man warf ihm Schamlosigkeit und Geschmacksverirrung vor, so dass Klimt seine Bilder 1905 zurücknahm und das vorausgezahlte Honorar zurückerstattete. Leider verbrannten die Bilder 1945, doch es existieren nach wie vor Fotos.
Am 24. Mai 1897 trat Klimt aus dem Künstlerhaus aus. Zusammen mit anderen Künstlerkollegen gründete er die "Wiener Secession", eine Künstlervereinigung, die sich dafür starkmachte, dass sich der Staat nicht mehr in die Kunst einmischte. Das Wort Secession stammt von dem lateinischen Wort "secessio" ab und bedeutet Abspaltung. Für die Künstler war diese Bewegung Ausdruck ihrer Abwendung von einer Kunstrichtung, die N I C H T M E H R als zeitgemäß angesehen wurde.
Sprachrohr der jungen Künstler war fortan die Zeitschrift "Ver Sacrum" ("Der heilige Frühling") und Josef Olbrich errichtete 1897 bis 1898 ein Gebäude, in dem Ausstellungen zeitgenössischer Künstler stattfanden. Noch heute nennt man es wegen seiner goldenen Blätterkuppel "Krauthappel" (Kohlkopf). Klimt entwarf die Metalltüren und gestaltete 1902 den berühmten "Beethovenfries", der zu ähnlich heftigen Auseinandersetzungen in der Presse führte wie Jahre zuvor das Gemälde "Philosophie". 1905 verließ Klimt die Gruppe, da ihm die Stilrichtung zu "naturalistisch" wurde. Die Künstler der Stilrichtung des "Naturalismus" ab Ende des 19. Jahrhunderts strebten danach, die Natur möglichst "ungeschminkt" und O H N E romantische Ideale darzustellen. Auch das "Hässliche", Armut und Elend sollten dabei N I C H T ausgespart werden.
Klimt und die Frauen
Klimt liebte die Frauen. Er heiratete zwar N I E und lebte bis zu deren Tod bei seiner Mutter. Doch er hatte zahlreiche Affären mit seinen Modellen oder seinen Auftraggeberinnen, die größtenteils aus dem wohlhabenden Großbürgertum stammten. Ein besonderes Verhältnis hatte er zu Emilie Flöge, einer Modedesignerin, die er ebenfalls mehrfach porträtierte und die ihm seinen blauen, mönchsartigen Malerkittel schneiderte. Insgesamt soll Klimt 14 uneheliche Kinder gehabt haben.
Es verwundert daher N I C H T , dass die Frauen stets im Zentrum von Klimts Arbeit standen. Sie inspirierten ihn zu einem neuen Bildtypus, in welchem die sinnliche Liebe im Vordergrund stand. Dabei suchte er sich unter seinen Modellen N I C H T N U R junge Schönheiten aus, sondern porträtierte alle Formen der Weiblichkeit, vom Baby bis zur Greisin. Mit der Darstellung von nackten Körpern wollte Klimt jedoch
N I C H T N UR rovozieren und das Tabuthema Sexualität ansprechen. Für ihn stand die Frau in einem engen Verhältnis zur Natur und er wollte den Kreislauf des Entstehens und Vergehens auf seiner Leinwand einfangen. "Der Klimt ist übergeschnappt", hieß es einmal, als der Künstler eine Schwangere porträtierte, was zu dieser Zeit als äußerst unschicklich galt. Immerhin wurde der Betrachter regelrecht dazu aufgefordert, sich Gedanken zu machen, wie denn die Dame in diesen "Zustand" geraten war. Klimt gab dem Bild den Titel "Hoffnung".
Während Gesicht und Hände der Frauenbildnisse oftmals klar zu erkennen waren, verschmolzen die Gewänder mit dem Hintergrund zu mosaikartigen Mustern. Sie waren zumeist reich verziert und mit Gold und Silber geschmückt. Durch den großzügigen Einsatz von Gold erinnerten Klimts Bilder an Ikonen, also auf Holz gemalte Heiligenbilder. Gewöhnlich fand man sie in osteuropäischen Kirchen, wo Sie den Betrachter mit Ehrfurcht vor Gott erfüllen sollten. Dass Klimt sie nun mit nackten Frauenbildnissen kombinierte, empfanden viele Menschen als respektlos und unpassend.
Doch viele beeindruckte und faszinierte dieser N E U E Stil, bei dem Weiblichkeit und Sexualität heiliggesprochen wurden. Der Höhepunkt seiner "goldenen Periode" gipfelte in dem Gemälde "Der Kuss" (1907 / 1908), von dem Experten sagen, dass dies ein Selbstporträt Klimts mit Emilie Flöge darstelle.
Internationale Anerkennung
1904 erhielt er zusammen mit seinen Freunden Kolo Moser und Josef Hoffmann von der Wiener Werkstätte den Auftrag, für die Villa eines belgischen Großindustriellen in Brüssel einen Fries für den Speisesaal zu gestalten. Der so genannte "Stoclet-Fries", ein etwa zwei Meter hohes und acht Meter langes Kunstwerk, wurde 1911 in Brüssel montiert. Spezialisten für Metall- und Goldschmiedearbeiten und Keramik fertigten nach Klimts Vorgaben mehrere aufwändige Wandbilder, auf denen ein Rosenbusch und ein Lebensbaum zu sehen sind. Außerdem eine Tänzerin, ein Ritter und ein sich umarmendes Paar. Seit 2009 zählt das Palais übrigens zum Unesco-Weltkulturerbe und das sicher N I C H T zuletzt wegen Klimts Kunstwerk.
Neben seinen Aufenthalten am Attersee in Oberösterreich, wo Klimt zahlreiche Landschaftsbilder malte, war er viel unterwegs. Er stellte in verschiedenen Städten Europas aus, wodurch er als Künstler internationale Bedeutung und zahlreiche Auszeichnungen erhielt. 1907 begegnete er erstmals Egon Schiele und Oskar Kokoschka, jungen Künstlern, deren Werke später zur Stilrichtung des "Expressionismus" gerechnet wurden. In dieser Kunstrichtung ging es vor allem um die ausdrucksstarke Darstellung der inneren Gefühlswelt des Künstlers - auch negative Stimmungen wie Wut, Enttäuschung und Angst wurden in den Werken zum Ausdruck gebracht und sollten den Betrachter innerlich bewegen. Klimt hielt viel von den beiden Expressionisten und förderte ihre Kunst. Alle drei inspirierten einander, so dass in Klimts Spätwerk expressionistische und abstrakte Elemente zu erkennen sind. In der "abstrakten Kunst" hat man sich vollständig von der realitätsgetreuen Darstellung verabschiedet und es werden meist K E I N E Gegenstände mehr dargestellt, sondern Verzerrungen und Formen, die keinen direkten Bezug zur "Wirklichkeit" haben. 1917 wurde Klimt Ehrenmitglied der Akademien in Wien und München.
Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt nach einem Schlaganfall in seiner Heimatstadt Wien. Noch heute gilt er N I C H T
N U R als wichtigster Vertreter der Wiener Secession,
S O N D E R N als einer der bedeutendsten Künstler der Moderne. 1963 stellte man sein Werk im Guggenheim-Museum in New York aus und zählt ihn seitdem zu den Klassikern des Frühexpressionismus. (Quelle: helles-koepfchen.de - 12.7.12)
Jahr für Jahr bangt die Einrichtung um ihre Existenz. Das machte Geschäftsführer Heinz Wübben deutlich.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - „Die wirtschaftliche Auftragslage ist hervorragend“, sagte Heinz Wübben, Geschäftsführer des Sozialen Briefkastens und Vorsitzender des Sozialdienstes katholischer Männer (SkM) in Friesoythe – der SkM ist Träger des Briefkastens. Dennoch stehe die Einrichtung für schwer vermittelbare Jugendliche Jahr für Jahr auf dem Prüfstand, da „wir immer wieder um die bestehenden Zuschüsse kämpfen müssen“. Langfristiges Arbeiten und langfristiges Planen sei so nicht möglich. Wübben machte am Donnerstagmorgen gegenüber Weihbischof Heinrich Timmerevers auf diesen Missstand aufmerksam. Der Bischof aus Vechta befand sich auf Visitation in Friesoythe und besuchte die Jugendwerkstatt am Grünen Hof. Dabei konnte er sich einen Überblick darüber verschaffen, was der Briefkasten alles zu bieten hat. Der Geistliche besichtigte gemeinsam mit Dechant Michael Borth und Pastoralreferentin Hedwig Sänger unter anderem die Tischlerei, die Küche und das „Soziale Kaufhaus“.
Im Anschluss saß der Bischof gemeinsam mit den SkM-Vorstandsmitgliedern Heinz Wübben, Günther Tangemann und Helmut Decker sowie Iris Schulze, Leiterin der Jugendwerkstatt, zusammen, um über die Zukunft des Sozialen Briefkastens zu sprechen. „Bei uns werden die Jugendlichen für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht“, betonte Wübben. Dafür unterhält die Einrichtung eine Tischlerei mit Möbellager und einen hauswirtschaftlichen Bereich mit einem Kleidershop. Hinzu kämen die Jugend- und Ausbildungswerkstatt, führte Wübben weiter aus. Hier werden in verschiedenen Bereichen derzeit 23 Jugendliche betreut und ausgebildet. Ein zehnköpfiges Team kümmert sich um die jungen Leute.
Damit das so bleibt, ist der Soziale Briefkasten auf Zuschüsse angewiesen. Das Offizialat ist einer der Unterstützer. Wübben warb im Gespräch mit dem Weihbischof daher um eine Erhöhung der Zulage. Neben dem Offizialat sichern unter anderem der Europäische Sozialfonds (ESF), das Land, die Stadt Friesoythe und die Caritas die Finanzierung.
Das Dilemma: Laut ESF-Richtlinie müssen mindestens 16 Plätze vorgehalten werden, um als Jugendwerkstatt anerkannt zu bleiben. Das Jobcenter hat bis vor Kurzem noch alle 16 Plätze finanziert, aber jetzt sechs Plätze gestrichen. Damit muss der Soziale Briefkasten diese Stellen selbst finanzieren, was Mehrausgaben von rund 20 000 Euro ausmacht. Eine Summe, die neben Personal- und Betriebskosten in Höhe von rund 225 000 Euro jährlich, durch Zuschüsse und Spenden schwer aufzubringen ist. (Quelle: Nordwest Zeitung - 15.6.12)
von Carola Beck
Geniale Schwingen tragen uns ohne viel Krafteinsatz durch die Luft. Ein stabiler, leichter Kran kann mühelos hin und her pendeln und schwere Gegenstände heben. Schmutz perlt einfach von der Oberfläche ab - O H N E waschen. Mit diesen Themen beschäftigen sich viele Wissenschaftler. Sie versuchen, originelle Techniken zu entwickeln und geniale Modelle anzufertigen. Erfinden müssen sie diese N I C H T , denn solch einfallsreiche und perfekte Konstruktionen gibt es bereits: in der Natur.
Die Wissenschaftler müssen also nur genau beobachten. Und dann versuchen sie das, was sie sehen, nachzubauen. Diese Wissenschaft nennt man Bionik. Das Wort setzt sich aus Biologie und Technik zusammen. Schon Leonardo da Vinci nahm sich im 15. Jahrhundert die Natur zum Vorbild. Der geniale Künstler und Wissenschaftler untersuchte den Flügelschlag von Vögeln und entwarf daraufhin "Schlagflügel". Da Vinci wird oft als historischer Begründer der Bionik angeführt, da er unter anderem den Vogelflug analysierte und versuchte, seine Erkenntnisse auf Flugmaschinen zu übertragen. Damit sollte es auch dem Menschen möglich sein, zu fliegen.
Bisher hatten die Wissenschaftler dies N I C H T umsetzen können, und auch die Modelle Da Vincis waren N O C H N I C H T flugtauglich. Der Weg war jedoch bereitet. Man forschte weiter auf diesem Gebiet, und die Fluggeräte wurden immer weiter ausgebaut. Auch Otto Lilienthal war fasziniert von der Vorstellung, durch die Luft zu gleiten. Er arbeitete ebenfalls mit dem bionischer Ansatz "der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst". Lilienthal unternahm Tausende von Gleitflügen und schaffte es, mit seinen Flugmodellen bis zu 250 Meter weit zu fliegen. Seine Leidenschaft wurde ihm allerdings zum Verhängnis: Er stürzte 1896 bei einem Gleitflug in die Tiefe. Durch starken Aufwind hatte er die Kontrolle über seine Maschine verloren. Lilienthal starb kurz darauf an den Folgen des Sturzes.
"König der Lüfte" - der Traum vom Fliegen
Auch moderne Flugzeugkonstrukteure nehmen sich den Vogel zum Beispiel: Im Gleitflug spreizt der Adler seine Flügelspitzen nach außen. Dadurch entstehen an den Flügelspitzen viele kleine Luftwirbel, die den Flug weniger stören. Die Flugzeuge liegen heutzutage durch die hoch gestellten Spitzen an den Flügelenden sicherer in der Luft und verbrauchen weniger Kraftstoff.
Noch ein Tier gab den Konstrukteuren einen entscheidenden Hinweis, auch wenn es sich nicht in den Lüften bewegt: der Hai. Der schnell schwimmende Meeresbewohner hat mikroskopisch feine, in Strömungsrichtung verlaufende Rillen in seiner Haut. Die Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt stellten nach dem Vorbild der Haifischhaut eine Folie her, mit der die Oberfläche moderner Flugzeuge ausgestattet wird. Bis zu drei Prozent des sehr teuren und umweltschädlichen Flugzeugtreibstoffs Kerosin können so eingespart werden. Das hört sich zwar N I C H T nach viel an, sind aber pro Flug über eine längere Distanz für jede Maschine etwa 2,4 Tonnen (also 2.400 Kilogramm) Treibstoff.
Vorbilder aus der Urzeit
Selbst Dinosaurier, die bereits seit 144 Millionen Jahren ausgestorben sind, bringen die Forscher heute noch auf neue Ideen. Ein Vertreter seiner Gattung, der Diplodocus, war 30 Meter lang und vier Meter hoch. Sein Hals hatte eine stolze Länge von etwa sieben Metern. Wie nur, das fragten sich auch die Saurierforscher, konnte er seinen Hals bewegen ohne umzukippen?
Nach den Erkenntnissen der Forscher am "Paul Scherrer Institut" in der Schweiz waren die Halswirbel des Diplodocus in extremer Leichtbauweise entworfen. Luftkammern reduzierten das Gewicht der Wirbel um die Hälfte. Kombiniert mit Bändern, mit denen auch wir heute unsere Bewegungen steuern, schwenkte der mächtige Dinosaurier seinen Hals biegsam hin und her. Die Forscher wollen nun einen Kran bauen, der genauso flexibel und stabil ist wie dieser Saurierhals - als Beispiel von gelungener Bionik nach "Dino-Art".
Was ist der Lotus-Effekt?
Wie schön wäre es, wenn man das Auto N I C H T M E H R waschen, Häuserfassaden N I C H T M E H R streichen und Flachdächer
N I C H T M E H R reinigen müsste. Mit dem nächsten Regen würde der komplette Schmutz einfach abgewaschen und alles wäre blütenrein. So wie bei der Lotus-Blüte. Die Blätter der asiatischen Wunderpflanze entfalten sich makellos sauber, auch wenn die Pflanze im Schlamm wächst. Diese Art der Selbstreinigung beschäftigt die Wissenschaftler. Sie machen die feine Struktur und die Wasser abstoßenden Wachskristalle für den Lotus-Effekt verantwortlich. Unter dem Mikroskop erkennt man, dass die Oberfläche aus kleinen, hoch stehenden Noppen gebildet wird. Durch das Wachs sind sie auf ihren Spitzen extrem glitschig.
Die Forscher waren zunächst verblüfft, denn sie hatten angenommen, dass eine besonders glatte Oberfläche den "Rutscheffekt" auslöst. Wasser, das auf die Blätter gelangt, wird auf den Spitzen der winzig kleinen Noppen weitergereicht. Es kommt dadurch N I C H T mit der gesamten Fläche in Berührung und kugelt sich zu Wassertropfen, die leicht abperlen. Zudem nehmen die Tropfen den Schmutz auf der Oberfläche mit. Auch Pflanzen und Tiere aus unseren Breiten besitzen einen solchen Lotus-Effekt: Die Selbstreinigung kann man auch bei Kohlpflanzen und Tulpen sowie an den Flügeln von Libellen und Schmetterlingen beobachten. Dieser erstaunliche Effekt wird heute bei der Fassadenfarbe "Lotusan" eingesetzt.
Die Natur bleibt Lehrmeister des Menschen
So wie beim Lotus-Effekt, bei dem die Oberfläche N I C H T - wie angenommen - glatt ist, sondern rau, stellen auch andere Einsichten aus der Natur bisher Gültiges auf den Kopf. Schiffe zum Beispiel laufen nach vorne spitz zu. Durch diese Form sollten sie schneller und energiesparender fahren.
Wissenschaftler, die sich an der Schwimmtechnik von Delfinen orientierten, fanden allerdings etwas anderes heraus: Der Widerstand des Wassers und der bremsende Wirbel werden viel eher durch eine runde Wölbung am Schiffsrumpf abgeschwächt. Auch für den Delfin ist die rund geformte Schnauze eine große Hilfe bei der schnellen Fortbewegung im Wasser. So bleibt die Natur weiterhin Lehrmeister des Menschen. (Quelle: helles-koepfchen.de)
Leuchtstofflampen gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen - als lange Röhren oder als sogenannte Kompakt-Leuchtstofflampen - auch Stromsparlampen genannt.
Eine Leuchtstofflampe funktioniert ganz anders als normale Glühlampen oder Halogenlampen. Sie brauchen zwar auch Elektrizität, um zu leuchten, aber das Licht entsteht N I C H T durch einen glühenden Draht in der Lampe, S O N D E R N N U R durch das Gas, was in der Röhre enthalten ist.
An den beiden Enden der Röhre befinden sich zwei Elektroden, also Metallstifte, an die der Strom angelegt wird. Nun wird durch einen etwas komplizierten Vorgang das Gas im Rohr, das sich ja nun zwischen den beiden elektrischen Polen befindet, zu einem schwachem Leuchten angeregt. Das Licht ist allerdings N I C H T wirklich schwach, es ist nur für unsere Augen noch unsichtbar. Das ist das, was man Schwarzlicht nennt und was in manchen Diskotheken benutzt wird. Eigentlich ist es aber UV-Licht.
Vielleicht hast Du schon mal solches Schwarzlicht gesehen. Das Lustige daran ist, dass man das Licht selbst N I C H T sehen kann, allerdings leuchten alle weißen Gegenstände in diesem Licht hell auf. Und genau das nutzt man bei der Leuchtstofflampe aus. Auf der Innenseite der Röhre ist eine ganz dünne Schicht eines sogenannten Leuchtstoffes (daher der Name der Lampe) aufgetragen. Dieser fängt im Schwarzlicht an zu leuchten und wandelt sozusagen das unsichtbare Licht des Gases in sichtbares weißes Licht um.
Leuchtstoffröhren haben gegenüber den Glühlampen und auch den Halogenlampen Vorteile:
Allerdings haben sie auch Nachteile:
von Birgit Kinateder
Er ist nur rund zehn Zentimeter groß und F A S T blind, aber trotzdem kann er durch seine aufgeworfenen Erdhügel so manchen Gärtner zur Weißglut bringen: der Maulwurf. Aber wieso baut der Maulwurf eigentlich Erdhügel? Wie lebt er so "unter der Erde"? Was frisst er, welche Feinde hat er und wie zieht er seine Jungen auf? Ist der Maulwurf eigentlich wirklich blind?
Bei dem Maulwurf, den man bei uns in Gärten und auf Wiesen finden kann, handelt es sich um den Europäischen Maulwurf ("Talpa europaea"). Um einen Maulwurf zu beobachten, musst Du viel Geduld haben, denn er kommt nur S E H R S E L T E N an die Erdoberfläche. Außerdem ist er nur zehn bis 15 Zentimeter groß, also gerade mal so groß wie eine Hand. Dazu kommt noch ein kleines Schwänzchen von etwa drei Zentimetern. Um sich gut in seinen unterirdischen Gängen bewegen zu können, hat sein Körper die Form einer Walze und ist nur zwei Zentimeter hoch. Insgesamt wiegt der Maulwurf etwa 80 Gramm, also etwa so viel wie eine Karotte.
Der Maulwurf ist N I C H T , wie oft behauptet wird, ein Nagetier,
S O N D E R N er gehört zu den Insektenfressern. Zu seinen nächsten Verwandten gehören der Igel und die Spitzmaus. Durch sein grau-schwarzes Fell ist er farblich gut an seine Umgebung angepasst und in einem Erdhaufen nur schwer auszumachen. Der Maulwurf hat noch einen anderen Trick, der es erschwert, ihn aufzuspüren: Die aufgeworfenen Maulwurfshaufen sind N I C H T D I R E K T am Eingang seiner Erdtunnel, S O N D E R N etwa 15 Zentimeter versetzt dazu. Wenn du also einen Maulwurf beobachten willst, musst du erst seinen Eingang in der Nähe des Haufens ausfindig machen.
Bohren, graben, schaufeln..
Der Maulwurf lebt in einem ausgeklügelten Gangsystem unter der Erde. J E D E R Maulwurf baut ein Tunnelsystem von bis zu 200 Metern Länge. Die Gänge seines Labyrinths verbinden verschiedene Kammern miteinander: die Schlafkammer, die Nestkammer und die Vorratskammer.
Die Gänge gräbt er N I C H T etwa mit dem Maul, wie sein Name "Maul-wurf" vermuten lässt, S O N D E R N mit seinen Händen. Sie sehen wie fünffingrige Schaufeln aus. Dabei "bohrt" sich der Maulwurf zuerst in den Boden hinein und schiebt dann die Erde mit seinen Schaufeln nach hinten. So kann er bis zum 20-Fachen seines eigenen Körpergewichts bewegen und pro Minute ungefähr 30 Zentimeter Tunnel graben. Die Gangwände befestigt er, indem er die Erde an der Wand festdrückt. Das übrige, lockere Erdmaterial schiebt er einfach durch die Gänge an die Oberfläche - so entsteht ein Maulwurfshügel.
Die Sinnesorgane - blind wie ein Maulwurf?
Bestimmt hast Du die Bezeichnung "blind wie ein Maulwurf" auch schon einmal gehört. Und sie stimmt wirklich: Der Maulwurf ist fast blind. Seine winzigen Augen liegen im dichten Fell versteckt und ermöglichen es ihm nur, hell und dunkel zu unterscheiden. Mehr kann er N I C H T sehen. Obwohl der Maulwurf K E I N E Ohrmuschel hat und seine Ohren im Fell verborgen sind, ist sein Hörsinn hingegen sehr gut. Damit
K E I N E Erde in die Ohren gelangt, kann er die Gehörgänge durch Hautlappen verdecken.
Die wichtigsten Sinne des Maulwurfs sind aber das Riechen und das Tasten. Mit seinem kleinen Rüssel kann er Gerüche hervorragend wahrnehmen. Außerdem sind an seiner langen, spitzen Schnauze und an seinem Schwänzchen Tasthaare angebracht. Sie führen ihn sicher durch die Gänge. Mit den Härchen kann er auch Bodenerschütterungen sehr gut erspüren. Die entstehen zum Beispiel dann, wenn sich ein Insekt oder eine Maus in einem seiner Gänge verirrt hat.
Speiseplan und Belüftung der Gänge
Der Maulwurf ist ein kleiner Vielfraß: Er frisst pro Tag mehr als die Hälfte seines eigenen Körpergewichts. Das kommt daher, dass er einen sehr aktiven Stoffwechsel hat, sein Körper verbrennt die Nahrung also sehr schnell. Innerhalb von zehn Stunden kann das Tier verhungern. Pflanzen mag der Maulwurf Ü B E R H A U P T N I C H T . Seine Leibspeise sind Regenwürmer, aber auch Schnecken, Raupen, Spinnen und Larven stehen auf dem Speiseplan.
An seine Nahrung kommt der Maulwurf dadurch, dass er regelmäßig sein Tunnellabyrinth abläuft und Tiere aufstöbert. Außerdem kann er durch seinen guten Tastsinn erspüren, wenn sich Beute in seine Gänge verirrt. Blitzschnell eilt er dann dorthin, um sie zu verspeisen. Wovon lebt der Maulwurf aber im Winter? Da er keinen Winterschlaf hält, hat er natürlich auch in der kalten Jahreszeit riesigen Kohldampf. Dann jagt er entweder über der Erde oder greift auf seinen Vorrat zurück. In seiner Vorratskammer sammelt der Maulwurf vor dem Winter "lebende" Regenwürmer. Dafür beißt er den Würmern in den Kopf und lähmt sie, sodass sie N I C H T aus der Vorratskammer fortkriechen können und über längere Zeit "frisch" bleiben.
Wenn man viel frisst, bilden sich bei den Verdauungsvorgängen besonders viele Darmgase und so muss der Maulwurf oft pupsen. Das ist im Tunnelsystem natürlich N I C H T von Vorteil - es besteht sogar die Gefahr, dass der Maulwurf erstickt. Denn unter der Erde herrscht von Natur aus Sauerstoffmangel und somit eine stickige Luft, die durch die Darmgase noch weiter verschlechtert wird. Darum baut der Maulwurf mehrere Lüftungsgänge in sein "Labyrinth". Sie führen an die Oberfläche und sorgen dafür, dass immer eine gute Belüftung herrscht.
Freund und Feind des Maulwurfs
Maulwürfe sind N I C H T besonders gesellig, S O N D E R N ausgesprochene Einzelgänger. Sie suchen sich N U R zur Paarungszeit im Frühling kurzzeitig einen Partner oder eine Partnerin. Danach geht das Paar wieder getrennte Wege.
Bereits vier Wochen nach der Paarung, zwischen April und Juni, bringt das Weibchen drei bis fünf Junge zur Welt. Die nackten und blinden Neugeborenen sind Nesthocker und verbringen die ersten sechs Wochen in der weich ausgepolsterten Nestkammer. Dort werden sie von der Mutter gesäugt. Erst nach etwa zehn Monaten werden junge Maulwürfe geschlechtsreif und gründen ihr eigenes Revier. Das ist eine sehr lange Zeit, wenn man bedenkt, dass Maulwürfe nur etwa vier Jahre alt werden.
Unter der Erde haben Maulwürfe K A U M Feinde. Über der Erde lauern Füchse, Dachse, Marder und Greifvögel, auf deren Speiseplan sie stehen - und natürlich stellt auch der Mensch eine Gefahr für sie dar. Viele Gartenbesitzer ärgern sich sehr über die aufgeworfenen Maulwurfshügel und bekämpfen die Tiere mit Fallen und Gift. Das ist aber V E R B O T E N , denn der Maulwurf ist vom Gesetz her unter Schutz gestellt und darf weder getötet oder verletzt noch gefangen werden. Wenn man ihm trotzdem etwas antut, kann man dafür bestraft werden.
Ein nützlicher Gartenbewohner
Eigentlich sollten Gartenbesitzer sehr froh sein, wenn sich ein Maulwurf in ihrem Garten ansiedelt. Denn das bedeutet, dass der Boden eine gute Qualität hat. Der Maulwurf sucht sich für sein Revier nämlich N U R "gute" Erde aus. Außerdem ist der Maulwurf ein "Schädlingsvertilger", das heißt, er frisst Tiere, die im Garten Schaden anrichten können, wie Raupen oder Larven. Der Maulwurf ist also N I C H T N U R ein sehr süßes kleines Kerlchen zum Beobachten, S O N D E R N gleichzeitig auch ein sehr nützlicher Gartenbewohner! Die kleinen Tierchen sollten
N I C H T bekämpft oder gar getötet werden, S O N D E R N sind im Gegenteil schützenswert.
Verständlich ist es natürlich, dass viele Gärtner und Gartenbesitzer sich darüber ärgern, wenn die Tiere ihre Gänge inmitten der Beete graben oder Rasenflächen zerstören. Will man den Maulwurf unbedingt loswerden, sollte man ihn aber
N I C H T verletzen, S O N D E R N allenfalls mit sanften Mitteln vertreiben, damit er seine Gänge woanders gräbt. Es gibt zum Beispiel natürliche Geruchsmischungen, die man im Handel kaufen kann. Zuerst spürt man die Gänge des Maulwurfs auf und gibt dann die Mischung hinein. Auch Hausmittel wie Essigessenz, saure Milch oder Knoblauch können helfen. Weiterhin reagiert der Maulwurf empfindlich auf laute Geräusche. Deshalb können zum Beispiel auch schräg eingegrabene Flaschen das Tierchen vertreiben, die bei Wind einen Ton erzeugen. Tierschützer sprechen sich aber auch G E G E N die "sanfteren Methoden" aus und wenden ein, dass der Maulwurf unter Schutz steht und E I G E N T L I C H N I C H T gestört werden darf.
Übrigens: Der Name "Maulwurf" kommt N I C H T etwa davon, dass der Maulwurf etwas "mit dem Maul wirft". Das Wort "Maul" leitet sich von dem sehr alten mittelhochdeutschen Wort "molte" ab, das "Erde" oder "Staub" bedeutet. Über die Zeit wurde es dann in der Volkssprache zu "Maul" und aus dem ursprünglichen "Erdwerfer" wurde der "Maulwurf" (Quelle: helles-koepfchen.de)
Sie wagte mit 19 Jahren den Schritt in die Ferne und fand in Cincinnati eine Heimat. 1958 lernte sie dort ihren Mann Manfred kennen.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Es war das Jahr 1953. Regina Hüffer aus Friesoythe war erst 19 Jahre alt, als sie ganz alleine in Bremerhaven ein Schiff bestieg. Ziel: New York. Ein Jahr zuvor legte der 17-jährige Manfred Schnetzer aus Süddeutschland mit der Mutter und drei Geschwistern an gleicher Stelle mit der MS „America“ ab. Ziel: New York. Dass sich die Wege der beiden nur wenige Jahre später in Cincinnati kreuzen und sie für immer ein Paar werden würden, ahnten sie auf der langen Seereise zwischen Deutschland und den USA natürlich N I C H T . Heute, rund 60 Jahre später, besuchen die beiden Auswanderer ihre alte Heimat, sitzen bei Reginas Verwandten Lore Hüffer in Friesoythe im Esszimmer und erzählen akzentfrei auf Deutsch von Stationen ihres aufregenden Lebens.
Verlobung in Friesoythe
Regina Schnetzer-Hüffer (78) machte sich damals von New York aus direkt auf den Weg zu ihrem in Cincinnati wohnenden Onkel. Manfred Schnetzer folgte 1955. Als der gebürtige Friedrichshafener (Bodensee) 1958 zum Militär eingezogen wurde, kam es zum ersten Kontakt zu seiner jetzigen Ehefrau. „Beim Militär war man sehr einsam. Daher fragte ich die Freundin meines Bruders und gleichzeitig Arbeitskollegin von Regina, ob sie nicht einen Kontakt herstellen konnte“, erzählt der 76-Jährige. Die Freundin konnte – und so entwickelte sich zunächst eine Brieffreundschaft zwischen den beiden. Nach zwei Monaten hatten sie sich dann das erste Mal gesehen. „Es hat sofort geknistert“, sagt die ehemalige Friesoytherin. 1960 wurde eine große Verlobungsfeier ausgerichtet – in Friesoythe. Geheiratet wurde ein Jahr später, dann allerdings in ihrer neuen Wahlheimat Cincinnati im Bundesstaat Ohio.
Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, sie sind 13-fache Großeltern. Familie hat ohnehin immer eine große Rolle im Leben der beiden Auswanderer gespielt – und tut dies auch heute noch. Der Kontakt zu den Verwandten ist ihnen wichtig. N I C H T N U R in den USA. Auch die Verbindung zu Deutschland ist stabil. Alle drei Jahre reisen die beiden Rentner in die alte Heimat, um die Familie zu besuchen. Schnetzer-Hüffer: „Bei meinen Verwandten hier im Norden sind wir immer herzlich willkommen.“
Eine Rückkehr kommt für sie aber N I C H T in Frage. Zu sehr seien sie in ihrer Wahlheimat verwurzelt. Die Eingewöhnung sei damals auch
N I C H T sehr schwer gefallen, denn „Cincinnati ist sehr Deutsch, etwa jeder zweite dort hat deutsche Wurzeln“.
Sie und ihr Mann sind auch sehr stolz auf ihre Wurzeln. Sie halten deutsche Traditionen aufrecht. Sie engagieren sich zum Beispiel in der Kolpingfamilie Cincinnati, feiern Schützenfest mit Adlerschießen und Schützenkönig und setzen sich auch sonst für den Erhalt deutschen Brauchtums ein. Manfred Schnetzer ist sogar Vizepräsident der Deutsch-Amerikanischen Bürgerliga Cincinnati, die die deutsche Kultur wahrt und fördert. Die Bürgerliga wurde 1995 gegründet und ist der Dachverband von mittlerweile 32 deutsch-amerikanischen Vereinen.
Koffer in Bremerhaven
Manfred Schnetzer hat übrigens noch einen Koffer in Bremerhaven – im Deutschen Auswandererhaus. Er wurde zwei Jahre vor der Eröffnung gefragt, ob er N I C H T noch Dinge aus der ersten Zeit in den USA hätte. Also holte er seinen kleinen Koffer von damals heraus, packte seinen Pfadfinderhut, einen Rechenschieber, alte Bilder und seine Bordkarte hinein und schickte das Paket nach Bremerhaven. Zur Eröffnung des Auswandererhauses im Jahr 2007 kam das Paar aus Cincinnati persönlich. Der Koffer samt Lebensgeschichte ist noch immer Teil des Museums.
Den ersten Teil ihrer diesjährigen Deutschlandreise – der Besuch der Hüffer-Familie – ist beendet, jetzt machen sie sich auf nach Süddeutschland, um die Schnetzer-Familie zu besuchen. Bevor es dann wieder in die USA geht, erfüllen sich die beiden noch einen Traum: Sie werden von Nürnberg aus bis Budapest die Donau bereisen. Ein Traum, der wie der in den 1950er Jahren mit einem Schiff zu tun hat. (Quelle: Nordwest Zeitung - 19.5.12)
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Kennst Du die Abenteuer des in ein Wichtelmännchen verwandelten Jungen Nils Holgersson, der auf dem Rücken des zahmen Gänserichs Martin und gemeinsam mit einer Schar von Wildgänsen durch die Landschaften Schwedens zieht? Erfunden hat diese Figur die schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf: Sie entstammt ihrem Roman "Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen".
Selma Lagerlöf war die E R S T E Frau überhaupt, die für ihr Werk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde - und zwar im Jahr 1909. Ihre Bücher wurden in über 40 verschiedene Sprachen übersetzt und werden auch
H E U T E von alten und jungen Lesern auf der ganzen Welt geschätzt.
Geboren wurde die Autorin am 20. November 1858 in der südschwedischen Gemeinde Sunne in der Region Värmland. Gemeinsam mit ihren Eltern Erik Gustaf Lagerlöf und Loise Lagerlöf (geborene Wallroth) verbrachte sie zusammen mit vier Geschwistern ihre Kindheit auf dem "Marbacka" genannten elterlichen Gutshof. In diesem abgelegenen Teil Schwedens lebten nur wenige Menschen. Dichte Wälder mit wilden Tieren wie Bären und Wölfen bestimmten hier die Landschaft.
Weil die kleine Selma mit einem angeborenen Hüftleiden zur Welt kam, konnte sie N I C H T wie ihre Geschwister draußen herumtollen. Stattdessen verbrachte sie viel Zeit im Haus, wo sie ihrer alten Großmutter dabei zuhören durfte, wie diese ihr von den uralten schwedischen Mythen berichtete. Schon in jungen Jahren kannte Selma die Märchen der Brüder Grimm halb auswendig, genauso die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Anders. Zu ihren E R S T E N Büchern gehörte eine Ausgabe der Bibel, aber im Haus der Eltern fanden sich noch viele weitere Bücher.
So verbrachte Selma also viel Zeit mit Lesen, begann aber auch schon früh damit, eigene Texte zu schreiben. Bereits im Alter von zwölf Jahren verfasste sie kurze Gedichte. Ihre große Leidenschaft für die Literatur sollte sie ihr ganzes Leben bewahren. Mit über 14 Jahren verließ sie ihre Heimat zeitweise, um in Stockholm eine weiterführende Schule zu besuchen. Zuvor wurde sie von Privatlehrern in Marbacka unterrichtet.
Eine kurze Karriere als Lehrerin
Nach ihrem Schulabschluss in Stockholm beschloss die junge Selma, dass sie Lehrerin werden möchte. Sie wollte sich mit einem Leben als Hausfrau und Tätigkeiten wie Kochen und Nähen N I C H T zufrieden geben, deshalb verspürte sie den Wunsch nach einer Berufsausbildung. In der Bildung wollte sie vor allem deshalb aktiv werden, weil sie in ihr die Möglichkeit für gesellschaftliche Veränderungen und Fortschritt sah. Besonders in Bezug auf die Rolle der Frau waren ihre Ansichten der Zeit voraus.
Von 1882 bis 1885 besuchte Selma Lagerlöf das Königliche Höhere Lehrerinnenseminar, wo sie sich zur Volksschullehrerin ausbilden ließ. Von ihrem älteren Bruder erhielt sie in dieser Zeit Geld zur Unterstützung. Die finanzielle Situation der Familie Lagerlöf war unterdessen äußerst schlecht, so dass die Familie sich Geld leihen musste. 1890 musste Marbacka wegen hoher Schulden verkauft werden. Die Angst vor dem Verlust von Haus und Hof verarbeitete die Autorin später in mehreren ihrer Werke. Nach dem Abschluss ihres Studiums ging Selma Lagerlöf als Volksschullehrerin nach Landskrona, wo sie die nächsten zehn Jahre verbrachte. Als Lehrerin war sie sehr beliebt, weil sie das Talent besaß, sehr lebendig zu erzählen. So begeisterte sie auch ihre Schüler für die Literatur.
Das Leben als Schriftstellerin
Ihr schriftstellerisches Talent lebte Selma Lagerlöf dadurch aus, dass sie für die örtliche Zeitung regelmäßig Artikel verfasste. Durch ihre Zeitungstexte wurden Anhängerinnen des damals erstarkenden Feminismus auf Lagerlöf aufmerksam und stellten Kontakt zu ihr her. So lernte sie eine der bedeutendsten zeitgenössischen Feministinnen Schwedens kennen, nämlich Sophie Aldersparre. Die beiden Frauen freundeten sich miteinander an und Aldersparre ermutigte Selma Lagerlöf dazu, ganze Bücher zu verfassen und zu veröffentlichen.
Das literarische Journal "Idun" hatte 500 schwedische Kronen für diejenige Person als Prämie festgelegt, die den besten Roman einreichen würde. Selma Lagerlöf arbeitete gerade an ihrem ersten Roman, der den Titel "Gösta Berling" trug. Sie verarbeitete in diesem Buch die in ihrer Kindheit aufgeschnappten Geschichten von Menschen in ihrer Heimat. Mit diesem Werk - oder besser gesagt den ersten bereits fertig gestellten Kapiteln - gelang es ihr tatsächlich, den Literaturwettbewerbs zu gewinnen. Die 500 Kronen gehörten damit ihr. Außerdem ermöglichte man ihr zur Belohnung, den kompletten ersten Roman zu veröffentlichen.
Das Buch "Gösta Berling" verkaufte sich allerdings anfangs eher schlecht, so dass sie kaum Geld damit verdienen konnte. Es dauerte einige Zeit, bis die Nachfrage größer wurde. Hilfreich war dabei vor allem das Lob von dem damals bekannten Literaturkritiker Georg Brandes. Brandes wirkte vor allem in Dänemark, eine positive Buchbesprechung erschien im dänischen Journal "Politiken". Somit wurde Lagerlöf in Schwedens Nachbarland Dänemark zunächst stärker wahrgenommen als in ihrer Heimat.
Durch den sich einstellenden Erfolg ermutigt, beschloss Selma Lagerlöf, ihre Karriere als Lehrerin zu beenden. Sie wollte fortan mehr Zeit zum Schreiben zu haben. "Gösta Berling" wurde später übrigens auch ein Kinoerfolg - im Jahr 1924 wurde die Filmversion mit der damaligen Starschauspielerin Greta Garbo in der Hauptrolle uraufgeführt.
E N D G Ü L T I G E R Durchbruch der Autorin
Mit dem Erzählband "Unsichtbare Bande", herausgegeben im Jahr 1894, gelang Selma Lagerlöf dann auch in ihrem Heimatland Schweden der schriftstellerische Durchbruch. Im gleichen Jahr begann ihre sehr persönliche Freundschaft mit der Autorin Sophie Elkan. Die beiden Frauen verbrachten viel Zeit miteinander und gingen gemeinsam auf Reisen.
Die Reiseziele der beiden Freundinnen waren unter anderem Italien und Jerusalem, beide Orte waren dann Ausgangspunkt für die beiden folgenden Romane. Lagerlöfs finanzielle Situation hatte sich sehr entspannt, nachdem man ihr seitens der Schwedischen Akademie eine lebenslange Pension gewährt hatte, damit sie sich ganz dem Schreiben widmen konnte.
Zunächst erschien im Jahr 1897 "Die Wunder des Antichrist", die Handlung spielt auf der italienischen Insel Sizilien. Ein wichtiges Thema des Romans ist der damals stark aufkommende Sozialismus, der von der Autorin als Nachahmung des Katholizismus gedeutet wird - so ist der "Antichrist" im Buch ein Sinnbild für den Sozialismus. Ein ganz ähnliches Motiv gibt es auch im Werk des französischen Philosophen Albet Camus.
Dann folgten in den Jahren 1901 und 1902 die beiden Romanbände "Jerusalem". Hier erzählt Selma Lagerlöf die Geschichte einer tief religiösen schwedischen Bauernfamilie, die ihre Farm und ihr Land verkaufen, um sich auf Pilgerschaft nach Jerusalem zu begeben. Einer der Familienmitglieder sorgt sich sehr um die Zukunft seiner Angehörigen und sucht nach einer Möglichkeit, den alten Besitz zurückzukaufen. Er heiratet deshalb eine reiche Dame und trennt sich dafür von der mittellosen Frau, die er liebt. Er kauft das Familiengut zurück, verliert aber die Freude am Leben. Die Geschichte spielt damit auch auf das Schicksal der Familie Lagerlöf an, welche ja ebenfalls den Gutshof Marbacka verkaufen musste.
In beiden zuletzt genannten Romanen stehen moralische Fragestellungen im Mittelpunkt - es geht um die Frage, wie man das Leben "richtig" oder "falsch" führt, und um den Unterschied zwischen "Gut" und "Böse". Die Thematik fesselte die schwedischen Leser und machte Selma Lagerlöf im ganzen Land zu einer berühmten Frau.
Die Geschichte von Nils Holgersson
Bevor die Autorin an ihrem berühmtesten Werk zu arbeiten begann, veröffentlichte sie im Jahr 1904 die Erzählung "Herrn Arnes Schatz", die von einem grausamen Raubmord handelt. "Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen" entstand kurz darauf in den Jahren 1906 und 1907. Das Buch war eine Auftragsarbeit für das Bildungsministerium der Schwedischen Regierung. Es sollte die Geschichte und das Alltagsleben des Landes thematisieren und der Jugend die "Liebe für die schwedischen Nation" nahe bringen.
Selma Lagerlöf erzählt hier die Geschichte von der Verwandlung des 14-jährigen Nils Holgersson, einem egoistischen, faulen und etwas bösartigen Jungen. Mit seinen Eltern lebt Nils auf einem kleinen Bauernhof im Süden Schwedens. Er spielt N I C H T N U R seinen Eltern Streiche, er ärgert auch die auf dem Hof lebenden Tiere. Auf dem Bauernhof gibt es einen kleinen und gutartigen Hausgeist, ein "Wichtelmännchen". Der Wichtelmann ist bekümmert über das Verhalten von Nils, zur Strafe verwandelt er ihn in einen Däumling. Nils ist jetzt nicht größer als die Innenfläche einer Hand.
Der winzige Nils verlässt den elterlichen Bauernhof. Er fliegt auf dem Rücken der weißen Hausgans Martin mit den Wildgänsen davon. Die Schar der Wildgänse mit ihrer alten und weisen Anführerin Akka von Kebnekaise ist auf dem Weg nach Norden. Dort, im fernen Lappland, suchen die Zugvögel ihre alljährlichen Brutgebiete. Nils macht auf dieser Reise viele Erfahrungen, die seine Persönlichkeit reifen lassen, und wird ein besserer Mensch.
Er geht nun liebevoll mit seinen Gefährten um und hilft den Wildgänsen durch manche Gefahr, zum Beispiel indem er sie vor Feinden wie dem listigen Fuchs Smirre beschützt. Lagerlöf nutzt die Reise der Wildgänse auch, um verschiedene Orte und Landschaften der schwedischen Heimat zu beschreiben. Es geht nicht zuletzt um die Liebe zur Natur. Nils vermisst seine Eltern schließlich immer mehr. Er empfindet Sehnsucht, wieder ein normaler Mensch zu werden. Das Ende dieses Buches wird aber nicht verraten, denn vielleicht kennst du es ja noch nicht und möchtest es selbst lesen.
Nobelpreis für Literatur
Im Jahr 1909 wurde Selma Lagerlöf als erster Frau überhaupt der Literaturnobelpreis verliehen. 1914 wurde sie Mitglied der Schwedischen Akademie. Noch immer schrieb sie fleißig an neuen Büchern. So erschien etwa im Jahr 1912 "Der Fuhrmann des Todes". Dieser Roman greift eine alte Legende auf: Die Person, die in der Silvesternacht vor Anbruch des neuen Jahres als letzte stirbt, muss ein Jahr lang als Fuhrmann dem Tod dienen und die Seelen der Sterbenden von ihren Körpern erlösen.
Erzählt wird die Geschichte eines verhassten, dem Alkohol verfallenen Mannes, der erst im Angesicht des Todes Reue verspürt und sich ändern will. Dadurch rettet er seine Frau vor dem Selbstmord - denn der Tod erlaubt seiner Seele, noch einmal ins Leben zurückzukehren. Es ist
N I C H T klar, ob es sich nur um einen Traum des Mannes handelt oder ob er wirklich von den Toten aufersteht. Der Roman wurde im Jahr 1921 meisterhaft von dem berühmten schwedischen Regisseur Victor Sjöström verfilmt.
Ein weiteres bedeutendes Buch war "Der Kaiser von Portugallien", das 1914 erschien. Hier erzählt Selma Lagerlöf von der Liebe eines Vaters zu seiner Tochter, welche zu einer Prostituierten geworden ist und ihren Körper an Männer verkauft. Der Vater verdrängt die für ihn unerträgliche Wahrheit durch eine Fantasiewelt, in der die Tochter eine Kaiserin und er selbst ein Kaiser ist.
Zwischen 1925 und 1929 entstand dann eine "Trilogie" - also ein Roman in drei Teilen: "Der Ring des Generals" (Teil 1), "Charlotte Löwensköld" (Teil 2) und "Anna, das Mädchen aus Dalarne" (Teil 3). Dieses Werk erzählt die verflochtene Geschichte einer Familie. Gegen Ende ihres Lebens verfasste Selma Lagerlöf die Biographie ihrer eigenen Lebensgeschichte, ebenfalls in drei Teilen: "Marbacka" (bereits 1922 erschienen), "Memoiren eines Kindes" (1930) und "Tagebuch der Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf" (1932).
Einsatz für soziale Gerechtigkeit
Selma Lagerlöf war N I C H T N U R nur eine bedeutende Schriftstellerin, S O N D E R N auch eine engagierte Vorkämpferin für soziale Gerechtigkeit. Sie machte sich für die Frauenbewegung in Schweden stark. Als erfolgreiche Autorin und alleinstehende Frau war sie ein Vorbild für viele nach mehr Unabhängigkeit strebende Frauen. Durch die Verleihung des Nobelpreises für Literatur wurde man auch international auf die kritische Stimme Selma Lagerlöfs aufmerksam.
In der Zeit vor dem Zwiten Weltkrieg half sie deutschen Intellektuellen, welche von den Nazionalsozialisten aufgrund ihrer Gesinnung oder wegen ihrer jüdischen Herkunft bedroht wurden. Die deutsche Dichterin Nelly Sachs erhielt in Schweden Asyl, weil Lagerlöf sich bei der schwedischen Regierung sehr für sie einsetzte.
Als die Sowjetunion im Winter 1939 Finnland angriff, stellte sich Selma Lagerlöf auf die Seite der finnischen Regierung und erregte damit Aufsehen in der Öffentlichkeit. Sie spendete ihre goldene Nobelpreis-Medaille, die für den Widerstand eingeschmolzen werden sollte. Die finnische Regierung zeigte sich sehr dankbar, gab ihr die Medaille später allerdings wieder zurück.
Selma starb in Marbacka, am gleichen Ort, an dem sie auch geboren wurde. Sie hatte den Gutshof ihrer Eltern nämlich bereits im Jahr 1910 zurückgekauft und bezahlte den Rückkauf mit der Prämie für den Literaturnobelpreis. Am 16. März 1940 erlag sie im Alter von 81 Jahren den Folgen eines kurz zuvor erlittenen Schlaganfalls. Neben ihrer letzten Ruhestätte in Östra Ämtervik befindet sich heute ein öffentliches Museum. (Quelle: helles-koepfchen.de)
von Katharina Hahn
Wie leben Bienen eigentlich und wie gefährlich ist ihr Stich? Die Honigbiene ist eines der nützlichsten Insekten, das wir kennen - und dass N I C H T N U R , weil wir den Honig so gerne essen. Denn Bienen sorgen für die Bestäubung vieler Pflanzen, tragen somit zu ihrer Verbreitung bei und sichern damit auch die Nahrung des Menschen. Um so bestürzender ist es, dass tausende von Honigbienen-Völkern in den letzten Jahren gestorben sind. Auch die Wissenschaftler kommen erst langsam dahinter, woran das liegt. Welche Folgen hätte es für den Menschen, wenn es keine Bienen mehr geben würde? Und was können wir tun, damit es den Bienen wieder besser geht?
Biologen unterscheiden neun verschiedene Honigbienenarten. Die bekannteste und am häufigsten vorkommende Art ist die westliche Honigbiene, die auf der ganzen Welt von Imkern gehalten wird, um Honig zu gewinnen. Ihr wissenschaftlicher Name ist "Apis mellifera", das ist ein lateinischer Begriff und bedeutet "Honig tragende Biene". Die Honigbiene ist eine Unterart der Familie der Bienen, von denen es auf der Welt schätzungsweise 20.000 Arten gibt. Zu ihnen gehören die so genannten "Echten Bienen" (Apidae) wie die Honigbiene und die Hummel sowie viele andere Bienenarten wie Wollbienen und Grabwespen.
Da die Biene ein Insekt ist und A L L E Insekten Gliedertiere sind, ist ihr Körper dreiteilig aufgebaut: Vorne ist der Kopf (caput), in der Mitte die Brust (Thorax) und hinten der Hinterleib (Abdomen). Am Kopf hat die Biene über den zwei großen Facettenaugen noch zusätzlich drei Punktaugen. Mit den zwei Fühlern kann sie riechen und Tasten. Der Schlund der Biene ist auffällig geformt, sie hat Mundwerkzeuge und einen Rüssel, um leicht an den Nektar in den Blüten zu gelangen. An der Brust sitzen die drei Beinpaare und zwei dünne Flügelpaare. Der größte Teil des Bienenkörpers ist der Hinterleib - er ist braun gefärbt und hat eine helle Haarbinde, durch die die Biene gestreift erscheint. Im Hinterleib sitzt auch der Giftstachel der Biene. N U R wenn sie sich bedroht fühlen, stechen Bienen zu. Der Stachel bleibt dann in der Haut stecken und die Biene stirbt. Für Menschen ist ein Bienenstich zwar schmerzhaft aber U N G E F Ä H R L I C H , wenn man N I C H T allergisch auf das Gift reagiert.
Ein streng organisierter Bienen-Staat
Bienen bilden, ähnlich wie Ameisen, Staaten. Sie bauen aus Waben, die aus Bienenwachs bestehen, einen Bienenstock, in denen sich die Larven entwickeln und Vorräte (Honig, Nektar und Pollen) aufbewahrt werden. Die Waben sind ganz gleichmäßig sechseckig gebaut und sehr stabil. 40.000 bis 60.000 Bienen leben in einem Stock zusammen und bilden ein Volk. In einem Bienenstaat leben drei verschiedene Bienenarten: Eine Königin, Drohnen und Arbeiterinnen.
Diese drei Arten haben N I C H T N U R verschiedene Aufgaben in der Bienengemeinschaft, S O N D E R N sie sehen auch unterschiedlich aus. Die Königin ist mit 15 bis 18 Millimetern am größten, männliche Drohnen, die keinen Stachel besitzen, messen 13 bis 16 Millimeter. Die Arbeiterinnen sind die kleinsten, sie werden höchstens 13 Millimeter groß. Die Bienen, die wir meistens sehen, sind die Arbeiterinnen. Sie sammeln die Nahrung, ziehen die Larven groß und kümmern sich um den Bau der Waben. Sie sind steril, können sich also N I C H T fortpflanzen. Die Drohnen haben nur eine einzige Aufgabe: sich in der Zeit zwischen April und Juli mit der Königin zu paaren. Diese legt dann täglich 1.500 Eier.
Von Bienen, Menschen, Honig und Mumien
Vor allem, weil Bienen auch unsere Nutzpflanzen bestäuben, sind sie W I C H T I G für die Landwirtschaft. An der Außenseite der Hinterbeine der Arbeiterinnen befinden sich "Körbchen" - eine Mulde, in der die Arbeiterinnen bei der Nahrungssuche den Blütenstaub aufbewahrt. Bei ihren Flügen von Blüte zu Blüte sorgen die Bienen ganz nebenbei dafür, dass die Pflanzen bestäubt werden und Früchte bilden können.
O H N E sie könnten sehr viele Lebensmittel N I C H T angebaut werden. Schon in der Antike haben Imker deswegen Bienen als "Nutztiere" gehalten.
Das bekannteste Bienen-Produkt ist Honig. Daneben liefern Bienen aber auch noch andere wichtige Dinge: Der Bienenwachs wird N I C H T
N U R für Kerzen verwendet, S O N D E R N sorgt auch dafür, dass Süßigkeiten wie Gummibärchen in der Tüte N I C H T verkleben. Auch in vielen Cremes wird ihr Wachs verwendet und in Möbel- oder Bodenpolituren. Bienen produzieren auch einen Stoff, der Propolis genannt wird. In ihrem Stock dichten sie mit diesem "Bienenharz" Ritzen und kleine Löcher ab, damit K E I N E Feuchtigkeit eindringt und es
N I C H T zu kalt wird. Mit Propolis haben schon die alten Ägypter ihre Mumien einbalsamiert. Heute wird es in Kosmetik und in Farbanstrichen für alte Möbel verwendet. Außerdem wird es vielfach in der Naturheilkunde eingesetzt - zum Beispiel zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Vorbeugung gegen Erkältungen. Sogar das Bienengift wird von uns Menschen in manchen Medikamenten genutzt.
Das große Bienensterben
Wie wichtig die Bienen für uns Menschen sind, zeigt nicht zuletzt ein Bericht der Vereinten Nationen, der folgende Schätzung enthält: Von 100 Nutzpflanzen, die 90 Prozent unserer Lebensmittel ausmachen, werden 71 vor allem von Bienen bestäubt. Gerade weil Bienen für unsere Nahrungsproduktion so wichtig sind, sind Wissenschaftler sehr beunruhigt darüber, dass auf der ganzen Welt in den letzten Jahren immer mehr Bienenvölker gestorben sind.
Die Forscher haben diesem Phänomen sogar einen eigenen Namen gegeben: "Colony Collapse Disorder". In Europa sind zehn bis 30 Prozent der Bienenvölker gestorben, in Amerika 30 Prozent und im Nahen Osten sogar 85 Prozent - also die große Mehrheit der Bienen. Auch Japan und Afrika sind von dem Massensterben betroffen. Begonnen hat das Bienensterben vor fünf Jahren in Nordamerika. Seitdem versuchen Experten herauszufinden, woran die Bienen sterben und was man dagegen tun kann.
Verschiedene Möglichkeiten wurden von offizieller Seite in Betracht gezogen und andere wiederum zurückgewiesen. So haben einige Wissenschaftler und Kritiker von gentechnisch manipulierten Pflanzen einen Zusammenhang zwischen Gen-Mais und dem Bienensterben vermutet. Denn dieser Mais wird in großen Mengen in den USA angebaut und von den Honigbienen wird sein Pollen als Futter für den Winter eingelagert. Offiziell heißt es aber, dass
K E I N E Verbindung zwischen dem Einsatz von Gen-Saat und dem Bienensterben hergestellt werden könne.
Pestizide und Klimawandel - wie wir den Bienen das Leben schwer machen
Fest steht, dass es viele - größtenteils vom Menschen verursachte - Faktoren gibt, die den Bienen das Leben schwer machen. So verwenden viele Landwirte große Mengen an Pflanzenschutzmitteln (Pestizide) und Insektenvernichtsungsmitteln (Insektizide) auf ihren Feldern, um die Pflanzen gegen Krankheiten zu schützen sowie "Unkräuter" und "Schädlinge" zu vernichten. Diese starken Gifte sind aber auch schädlich für den Menschen und gefährden ebenso nützliche Tiere wie Honigbienen.
Besonders die Kombination an Insektiziden ist sehr problematisch: Wenn zum Schutz der Nutzpflanzen viele verschiedene Gifte eingesetzt werden, ist diese Mischung G A N Z B E S O N D E R S gefährlich für die Biene. Aber vor allem das Insektizid "Clothianidin", mit dem Landwirte zum Beispiel Mais-Saatgut behandeln, wird verantwortlich für den Tod vieler Bienen auch in deutschen Regionen gemacht. Der große Pharmakonzern Bayer verdient mit diesem Insektizid eine Menge Geld. Viele Experten und Umweltschützer kritisieren nun, dass Spritzmittel mit Clothianidin, das auch auf der "schwarzen Liste" der Umweltorganisation Greenpeace steht, schon viel früher mit dem Bienensterben hätten in Verbindung gebracht werden müssen - man habe aber die Warnhinweise einfach missachtet.
In der Landwirtschaft werden auch immer mehr "Monokulturen" geschaffen. Monokulturen nennt man große Felder, die ein Landwirt anlegt, auf denen nur eine Pflanzenart angebaut wird. Das schadet aber den Böden, verdrängt andere Pflanzen und somit ebenso Tiere, die im selben Ökosystem leben. In einer solchen Umgebung leiden die Bienen unter einer einseitigen Ernährung, weil sie nicht mehr genügend Pflanzen finden. Auch durch den Klimawandel sterben viele Pflanzenarten aus, sodass die Bienen N I C H T M E H R so ein vielfältiges Nahrungsangebot haben wie früher. Eine weitere Folge des Klimawandels ist, dass sich die Blühzeiten der Pflanzen verändern. Diese Umstellung macht den Bienen zusätzlich zu schaffen.
Gefährlicher Parasit: Die Varroamilbe
Ebenso wie Menschen und andere Tiere können auch Bienen krank werden. Verschiedene Pilze, Viren, Bakterien und Parasiten können die Bienenvölker befallen. Der für die Bienen bedrohlichste Parasit ist die Varroamilbe. Diese Milbe wird 1,6 Millimeter groß und beißt sich wie ein Blutegel an den Bienen fest. Die Milben befallen vor allem die Brut der Bienen, da sie sich in den Waben, in denen die Bienen-Larven heranwachsen, entwickeln und vermehren. Besonders im Winter befallen sie aber auch erwachsene Bienen.
Die Varroamilben stammen aus Asien. Die dort heimische östliche Honigbiene ist N I C H T so anfällig für diesen Parasiten. Sie beißen den Milben die Beine ab, wenn sie befallen werden. Außerdem erkennen und entfernen sie befallene Waben, sodass sich die Milben nicht überall im Stock verbreiten können. Ende der 1970er Jahre wurde die Milbenart in Deutschland und anderen europäischen Ländern eingeschleppt, als asiatische Honigbienen zu Forschungszwecken aus ihrer Heimat mitgebracht wurden. Die hier lebende westliche Honigbiene kennt diesen Parasiten aber N I C H T und ist N I C H T in der Lage, sich auf dieselbe Weise wie ihre asiatischen Verwandten gegen ihn zu schützen. Die Milben können sich deshalb im Bienenstock stark vermehren und das Bienenvolk so schwächen, dass es den Winter
N I C H T übersteht. Wissenschaftler vermuten, dass die Varroamilbe auch andere Krankheiten auf die Bienen überträgt.
Wie können wir der Honigbiene helfen?
Biologen und Ökologen können N I C H T mit Sicherheit sagen, welche dieser Ursachen nun tatsächlich für das plötzliche große Massensterben der Bienen verantwortlich ist. Möglich ist es auch, dass die Kombination aus all diesen Dingen so viele Bienenvölker sterben lässt. Die vielen vom Menschen eingesetzten Giftstoffe, der Klimawandel und das einseitige Nahrungsangebot für die Bienen schwächt die Insekten-Völker vermutlich so sehr, dass sie gegen die Varroamilben und andere Krankheiten kaum mehr eine Chance haben.
Um das Bienensterben aufzuhalten, forschen viele Wissenschaftler an Medikamenten gegen die verschiedenen Krankheiten, die die Bienen befallen und an Maßnahmen, um die Varroamilbe zu bekämpfen. Auch nach den genauen Ursachen wird weiter gesucht. Im November diesen Jahres hat sich auch das Parlament der Europäischen Union in Straßburg mit dem Thema beschäftigt. Einige Abgeordneten fordern, dass mehr Gelder für die Bekämpfung des Bienensterbens zur Verfügung gestellt werden.
Kritische Stimmen werfen den Verantwortlichen in der Politik und Wirtschaft hingegen vor, ökonomischen Interessen den Vorrang zu geben - lobbys (also Interessengruppen) von Pharmaunternehmen und Chemiekonzernen hätten dabei viel zu viel Einfluss auf die politischen Entscheidungen. N I C H T W E N I G E Wissenschaftler werden auch von Wirtschaftsunternehmen bezahlt, um bestimmte Studien herauszubringen. Dabei sei die Aufklärung jedoch häufig mangelhaft und vor allem im Interesse der mächtigen Firmen. Ernste Probleme und Ursachen für die Umweltbedrohung werden laut vielen Kritikern und Umweltschützern N I C H T erkannt oder ernst genommen, wenn dies mit Nachteilen für die einflussreichen Konzerne verbunden ist - zum Beispiel, weil diese weiter ihre Pestizide verkaufen wollen. (Quelle: helles-koepfchen.de)
Nur einen kleinen Teil seiner Arbeitszeit kann der Friesoyther Alfred Bullermann für „freies Arbeiten“ verwenden. Seine Kunstwerke wurden schon W E L T W E I T ausgestellt.
von Heinz-Josef Laing
Friesoythe - Sein jeweiliges persönliche Befinden nimmt Einfluss auf seine künstlerische Arbeit. Wenn Alfred Bullermann (51) die Zeit findet für „freies Arbeiten“, wie er es nennt, dann kann er seinen Gedanken und Ideen freien Lauf lassen. Dann entstehen die kleinen oder großen Kunstwerke aus Metall, an denen der Schmiedemeister und Diplom-Designer der Fachrichtung Metallgestaltung so viel Gefallen findet: „Das macht mir einen Riesenspaß.“
Allerdings nimmt das „freie Arbeiten“ nur einen kleinen Teil der Arbeitszeit in Anspruch. Sonst ist der Alltag von Alfred Bullermann eher mit Auftragsarbeiten ausgefüllt. Da entstehen dann in seiner Stadtschmiede an der Kirchstraße in Friesoythe die Dinge, die schon an vielen Orten und Plätzen in der Bundesrepublik den öffentlichen Raum verschönern, „alles was man sich irgendwie aus Metall vorstellen kann“. Die Materialien, mit denen Alfred Bullermann sich beschäftigt, sind Metalle wie Stahl, Bronze, Messing, Kupfer oder auch Silber.
„Positiv abreagieren“
Alfred Bullermann sieht sich selbst als „gestalterischen Handwerker“,
W E N I G E R als Künstler. Er könne sich bei seiner freien Arbeit „positiv abreagieren“, könne abschalten, den Kopf frei bekommen und auf andere Gedanken kommen. Bullermann: „Dann haben die Dinge ein völlig anderes gestalterisches Gewicht, als wenn ich von Anfang konzeptionell damit umgehe.“ Allerdings kommen auch Kunden in die Schmiede, die ganz genaue Vorstellungen haben. Deren Ideen setzt Bullermann ebenso gerne in Kunstwerke um.
Wie entstehen die Kunstwerke aus den verschiedenen Metall? Bullermann folgt dabei einer schlichten Erkenntnis: „Einfach O H N E eine großartige Idee anfangen, dann entwickeln sich die Dinge schon.“ Das Spektrum der Arbeiten reicht von schlichten Schmuckstücken bis hin zu opulenten Großplastiken.
Der gestalterische Anspruch ist hoch. „Eisen 1“ ist der Titel eines Werkes vor dem Gebäude der Landessparkasse an der Bahnhofstraße in Friesoythe. Es ist beispielsweise eine solche Plastik, die in „freier Arbeit“ entstanden ist. Alfred Bullermann: „Es gibt dafür ganz bewusst
K E I N E N hochgestochenen Titel. Ich wollte den Leuten
K E I N E N Namen vorgeben. Die Betrachter sollen sich ihre eigenen Gedanken dazu machen.“
Expo in Hannover
Die Kunst aus der Friesoyther Schmiede ist international gefragt. Ausgestellt hat Bullermann seine Werke an vielen Orten in Deutschland, auch in den USA, in Paris, Brüssel, den Niederlanden oder Belgien. Auf der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover erregte Bullermann mit einer großflächigen Installation im Deutschen Pavillon Aufsehen.
Die E R S T E Ausstellungen gab es schon im Jahr 1991, gleich nach dem Studium. In den folgenden zwei Jahrzehnten hat der aus Markhausen stammende Metallgestalter sein Können und seine Ansprüche fortentwickelt. Die bescheidene Bilanz des Künstlers, der
K E I N E R sein will: „Ich bin froh, dass man mir die Möglichkeit gibt, kreativ sein zu dürfen.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 9.5.12)
von Björn Pawlak
Elektrizität ist K E I N E Erfindung des Menschen,
S O N D E R N eine in der Natur auftretende Eigenschaft.
B E S O N D E R S anschaulich wird dies, wenn man bei einem Gewitter die Blitze am Himmel beobachtet. Auch das Nervensystem der Lebewesen funktioniert mit elektrischen Impulsen. Erst im späten 19. Jahrhundert hat der Mensch gelernt, elektrischen Strom künstlich zu erzeugen und für sich und seine Erfindungen zu nutzen.
Elektrizität beruht auf elektrischer Ladung - diese kann entweder ruhen oder sich bewegen, genau dann fließt Strom. Die Träger der elektrischen Ladung sind Teilchen des Atoms - "Protonen" im Atomkern sind "positiv" geladen, "Elektronen" hingegen sind "negativ" geladen und umkreisen den Atomkern.
Man kann sich das Atom wie ein Planetensystem vorstellen - der Atomkern ist die Sonne und die Elektronen sind die Planeten. Positive und negative Ladung zieht sich gegenseitig an, positiv und positiv beziehungsweise negativ und negativ stoßen sich ab. Strom selbst ist die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern.
Das Thema Elektrizität beschäftigt die Menschen schon sehr lange. Im alten Ägypten und bei den alten Griechen zum Beispiel benannte man das Phänomen der Elektrizität und stellte erste Theorien darüber auf, wie es funktionieren könnte. Die Bezeichnung "Electrica" stammt aus dem 16. Jahrhundert und aus England, wo der Physiker William Gilbert Forschungen zum Magnetismus und zu den Phänomenen der Elektrizität anstellte. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine breite Anwendung der Elektrizität ein. Seit dem 20. Jahrhundert wird Elektrizität in Kraftwerken produziert und ins Stromnetz eingespeist.
Was passiert, wenn Strom fließt?
J E D E R Körper besitzt in seinen Atomen sowohl positiv als auch negativ geladene Teilchen, nämlich die Protonen und die Elektronen. Normalerweise besitzt ein Atom als ganzes gleich viele Protonen und Elektronen. Wenn dies N I C H T der Fall ist und die Anzahl von negativen Elektronen und positiven Protonen in den Atomen
N I C H T übereinstimmt hat das dann "Ion" genannte Atom eine positive oder negative "elektrostatische" Ladung. Positiv geladene Ionen werden "Kationen", negativ geladene Ionen werden "Anionen" genannt.
Elektronen können die Umlaufbahn um einen Atomkern verlassen und stattdessen an einem anderen Atom eines anderen Körpers heften bleiben. Ein gutes Beispiel ist das Kämmen der Haare - durch die Reibung mit dem Plastikkamm wird dieser negativ aufgeladen, weil Elektronen der Haaratome auf das Material des Kamms übertragen werden. Unterschiedliche Ladungen ziehen sich an, deswegen bleiben die Haare am Kamm kleben. Solche Ladungsunterschiede sind N I C H T stabil und gleichen sich schnell wieder aus.
Man spricht von einer "Stromleitung", wenn Elektronen sich gemeinsam von einem "Minuspol" (Auch "Kathode" genannt) zu einem "Pluspol" ("Anode") bewegen. Dazu braucht man einen Stromleiter - leitfähiges Material sind insbesondere die Metalle (Gold, Silber, Kupfer und Aluminium sind B E S O N D E R S gute Leiter). Die Leitfähigkeit hat wieder etwas mit der Anzahl der Elektronen zu tun, die beim Stromfluss frei beweglich sein müssen.
Die Elektronen bewegen sich aber nur, wenn man dem Stromleiter Energie zuführt. Formen der Energie sind zum Beispiel Licht, Wärme und Druck, auch bei chemischen Reaktionen kann Energie freigesetzt werden. In einer Batterie zum Beispiel nutzt man die Reaktion von unterschiedlichen Metallen und Säure, um einen Stromfluss zu erzeugen.
So funktioniert ein Stromkreis
Elektrisch betriebene Geräte und Maschinen müssen an einen Stromkreis angeschlossen werden - die Elektrizitätsquelle treibt dabei die Elektronen durch einen Draht bis zu jenem Teil der Maschine, der durch den Durchfluss des Stroms aktiviert wird. Ein einfaches Beispiel ist ein Stromkreis mit einer Batterie als Elektrizitätsquelle, an den eine Glühbirne angeschlossen wird. Nach dem Durchlaufen des Stromkreises kehren die Elektronen wieder zur Elektrizitätsquelle zurück.
Die freien Elektronen springen bei ihrer Wanderung von einem unbeweglichen Atom des Stromleiters (normalerweise sind das Metallatome) zum nächsten. Man kann einen Stromkreis wahlweise unterbrechen, indem man einen Schalter einbaut - der Fluss der Elektronen kommt dann zum Stillstand, obwohl die Elektrizitätsquelle noch immer angeschlossen ist.
Wichtige physikalische Größen der Elektrizität
Man unterscheidet hinsichtlich eines Stromkreises unterschiedliche physikalische Größen wie elektrische Spannung U (Maßeinheit "Volt"), Stromstärke I (Maßeinheit "Ampere") und elektrischer Widerstand R (Maßeinheit "Ohm"). Die Namen stammen von den "Entdeckern" des Stromflusses, Graf Alessandro Volta (1745-1827) und André Marie Ampère (1775-1836), und dem Physiker und Mathematiker Georg Simon Ohm (1787-1854).
Die Voltzahl wird von der elektrischen Quelle erzeugt und ist ein Ausdruck für die Kraft, mit der die Elektronen durch einen Stromkreis wandern können - die Voltzahl gibt an, wie groß der Unterschied der Ladung zwischen zwei Punkten ist. Ampere ist Ausdruck für die Menge des tatsächlich fließenden Stroms. Ohm hingegen ist Ausdruck für den Widerstand, der den von der Elektrizitätsquelle und dorthin zurück wandernden Elektronen im Stromkreis begegnet - so stellen der Stromleiter und insbesondere die Glühbirne einen Widerstand für die Elektronen dar.
Je größer der Widerstand ist, desto schwerer fällt es den Elektronen, innerhalb des Stromkreises zu wandern. O H N E ausreichenden Widerstand gibt es einen "Kurzschluss" - die Stromquelle selbst kann dann durch Überlastung beschädigt werden (um dies zu verhindern baut man Sicherungen in den Stromkreis ein). Die unterschiedlichen physikalischen Größen hängen zusammen: Ein Strom fließt mit einem Ampere ("A") durch den Stromkreis, wenn der Widerstand ein Ohm ("Ω") und die Spannung ein Volt ("V") betragen.
Eine weitere physikalische Größe ist die "Leistung", welche in "Watt" ("W") - benannt nach dem schottischen Erfinder James Watt (1736-1819) - gemessen wird. Die Leistung gibt an, welche "Arbeit" ein Strom in einer bestimmten Zeitspanne verrichtet. Um sie zu bestimmen, muss man das Produkt von Spannung und Stromstärke berechnen - durch eine Glühbirne mit einer Leistung von 60 Watt zum Beispiel fließt bei einer Spannung von 230 Volt Strom mit der Stärke 0,26 Ampere (230 mal 0,26 gleich ungefähr 60).
Man unterscheidet innerhalb des Stromkreises Gleichstrom und Wechselstrom - unser an die Steckdose angeschlossenes Stromnetz für den alltäglichen Gebrauch liefert Wechselstrom. Beim Wechselstrom wandern die Elektronen hin und her, weil 50mal pro Sekunde der Plus- zum Minuspol wird und umgekehrt. Für an den Stromkreislauf angeschlossene Geräte macht es oft keinen Unterschied, ob die Elektronen in die eine oder in die andere Richtung wandern.
Wechselstrom dient der einfachen Übertragung von Energie. Gleichstrom hingegen eignet sich zur Übertragung von Informationen - A L L E "digitalen" Geräte wie das Radio, der Fernseher oder der Computer besitzen deshalb ein Netzteil, welches den Wechselstrom aus der Steckdose in Gleichstrom umwandelt.
Wie wird Strom künstlich erzeugt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur künstlichen Erzeugung von Strom. Grundsätzlich wird Bewegungsenergie, die so genannte "kinetische Energie", in elektrische Energie umgewandelt, und zwar durch den Einsatz von "Turbinen" und "Generatoren" in den Elektrizitätswerken.
Turbinen (von "turbare" - das ist Lateinisch und bedeutet "drehen") wandeln Bewegungsenergie von Flüssigkeiten und Gasen in "Rotationsenergie" um - die Turbine besitzt eine Achse, die sich durch Bewegungsenergie zu drehen beginnt. Die Rotationsenergie ist der Antrieb für die Generatoren, die den Strom erzeugen.
Der Mensch nutzt ganz unterschiedliche Energiequellen - zum Beispiel Dampfkraft, Atomenergie, erneuerbare Energien wie Solarenergie, Wasserkraft und Windenergie sowie chemische Energie. Die in den Kraftwerken produzierte Elektrizität wird über ein Netzwerk von Überlandleitungen in jeden Haushalt transportiert.
Das Prinzip des Generators - der Begriff leitet sich vom Lateinischen "generare" ab, das bedeutet "erzeugen" - ist die "elektromagnetische Induktion". Bei der Induktion wird der "Magnetismus" zur Stromerzeugung genutzt. Magnetische Anziehungskräfte sind natürliche Phänomene - Beispiele sind die Kompassnadel oder unser Erdmagnetfeld mit einem Nord- und einem Südpol. Wenn ein elektrischer Strom durch einen Draht fließt, dann entsteht dabei zugleich auch ein Magnetfeld. Wenn man den Draht spiralförmig um einen Eisenstab herum zu einer "Spule" aufwickelt, erhält man bei Stromfluss einen starken Elektromagneten.
Im Generator benutzt man eine Spule, die zwischen den Polen eines größeren Magneten oder Elektromagneten durch eine Energiequelle hin und her bewegt wird. Die Wirkung ist, dass elektrischer Strom durch die Spule fließt. Die Kraft, die ein elektromagnetisches Feld auf eine elektrische Ladung ausübt, nennt man auch "Lorentzkraft". Man unterscheidet "Gleichstromgeneratoren" und "Wechselstromgeneratoren".
Vom Kraftwerk zur Steckdose
Mithilfe von "Transformatoren" (auch "Trafo" oder "Umspanner" genannt) kann die Stromspannung von eingehendem Strom umgewandelt werden - aus Hochspannung wird Niederspannung und umgekehrt. Auch die Transformatoren machen sich das magnetische Prinzip der Induktion zunutze und arbeiten A U S S C H L I E ß L I C H mit Wechselstrom.
Es gibt beim Transformator eine Spule für den Eingangsstrom ("Primärwicklung") und eine andere für den Ausgangsstrom ("Sekundärwicklung") - beide Spulen sind über einen Eisenkern magnetisch miteinander verkoppelt. Die Anzahl der Windungen der beiden Spulen ist dafür verantwortlich, ob die Spannung herauf- oder herabgesetzt wird - bei der Umwandlung hat eine Spule mehr Windungen als die andere.
Die großen Generatoren der Kraftwerke produzieren Strom mit einer hohen Spannung (mehrere Tausend Volt), welche anschließend mithilfe von "Hochspannungstransformatoren" noch um ein Vielfaches gesteigert wird (mehrere Hunderttausend Volt). Strom mit sehr hoher Spannung kann über die Hochspannungsleitungen große Entfernungen zurücklegen.
Bevor der Strom dann genutzt werden kann, wird seine Spannung erneut von Transformatoren umgewandelt. "Verteilungstransformatoren" verringern die Spannung auf einen Wert von einigen Tausend Volt - man hat es nun mit "Starkstrom" zu tun, der in Fabriken mit Hochspannungsmaschinen und von elektrisch betriebenen Hochgeschwindigkeitszügen genutzt werden kann. "Hausverteilungstransformatoren" bringen die Spannung des Stromes auf einen Wert von 230 Volt herunter - in dieser Form kommt der Strom aus der Steckdose.
Strom kann L E B E N S G E F Ä H R L I C H sein
Elektrischer Strom kann für den Menschen S E H R gefährlich werden. Schwacher elektrischer Strom macht uns N I C H T S aus - ganz im Gegenteil, ausgehend von unserem Gehirn wird unser gesamtes Nervensystem mit elektrischen Signalen gespeist. Unser Herz schlägt aufgrund von körpereigenen elektrischen Impulsen, auch unsere Organe werden durch solche Impulse gesteuert.
Die Berührung mit spannungsführenden Gegenständen kann einen Stromfluss durch den Körper erzeugen und zur Verkrampfung der Muskeln führen. Das ist auch der Grund dafür, dass man einen ergriffenen unter Spannung stehenden Gegenstand unter Umständen
N I C H T mehr loslassen kann. L E B E N S G E F Ä H R L I C H wird es I N S B E S O N D E R E , wenn der Strom über das Herz fließt - der Herzrhythmus wird gestört oder der Herzmuskel verkrampft. Herzkammerflimmern oder Herzstillstand kann den P L Ö T Z L I C H E N T O D zur Folge haben. Der kritische physikalische Wert bei Unfällen mit Elektrizität ist ein Stromfluss ab 15 Milliampere ("mA").
Wechselstrom ist bezüglich der Herzrhythmusstörung
G E F Ä H R L I C H E R A L S Gleichstrom, Gleichstrom hingegen sorgt schneller für Verkrampfungen und Verbrennungen. Eine Stromstärke ab 50 Milliampere kann sogar dazu führen, dass die Zellflüssigkeit so stark erhitzt wird, dass Körperteile absterben oder in Brand geraten. Ein dem Starkstrom ausgesetzter Organismus verbrennt innerhalb von wenigen Sekunden. Auch zu den häufigsten Brandursachen in Haushalten zählen Kurzschlüsse und Elektrogeräte, die defekt oder nicht rechtzeitig abgeschaltet worden sind.
Da elektrischer Strom unsichtbar ist, muss man beim Kontakt mit Stromquellen und -leitern S E H R U M S I C H T I G vorgehen: Steckdosen sollten N I C H T berührt werden! Kabel sollte man
I M M E R am Stecker herausziehen und
B E S C H Ä D I G T E Stecker oder Kabel N I C H T M E H R an eine Stromquelle anschließen. Vor dem Wechsel von Glühbirnen muss I M M E R der Stecker gezogen werden.
K E I N E S F A L L S dürfen elektrische Geräte in der Nähe von Wasser wie der befüllten Badewanne verwendet werden. Im Zweifel sollte man I M M E R erst mit einem Spannungsmessgerät ("Voltmeter") kontrollieren, ob auch tatsächlich K E I N E Spannung anliegt. (Quelle: helles-koepfchen.de)
GJ
Friesoythe - „Universal-Motor-Gerät“ – bei Kennern und Liebhabern wird dieses Gefährt gerne Unimog abgekürzt. Über 25 Jahre war so ein Gefährt Bernd Alberdings Dienstfahrzeug. Jetzt geht er nach 44 Jahren Dienst für die Straßenmeisterei Friesoythe in die Altersteilzeit. An seinem letzten Arbeitstag am Freitag stieg er zum letzten Mal ins Führerhaus.
Allerdings musste Albrecht auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, die Kollegen ließen es sich N I C H T nehmen, ihren altgedienten Kameraden nach Hause zu chauffieren.
Am 1. März 1968 hatte Alberding seinen ersten Arbeitstag bei der Straßenmeisterei Friesoythe, damals zunächst als Straßenhilfsarbeiter-Anwärter. Nach erfolgreicher Prüfung stieg er zum Straßenmeister auf, seit August 1986 saß er im Führerhaus des Unimog und verrichtete zum Beispiel den Räum- und Streudienst im Winter, den er in Erinnerung behalten wird. (Quelle: Nordwest Zeitung - 28.4.12)
NWZ (Nordwest Zeitung) -Redakteur Carsten Bickschlag half bei der Lebensmittelausgabe. 550 Menschen sind auf die Waren angewiesen.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Eine halbe Stunde vor Beginn der Lebensmittelausgabe biege ich am Freitagmorgen mit dem Rad auf das Gelände der Friesoyther Tafel am Scheefenkamp. Pünktlich genug, denke ich. Doch die Schlange vor der Tür ist schon mehrere Meter lang und wird immer länger. Die Leute warten darauf, dass um 9.30 Uhr die Tür der Carla aufgeht. Carla, das ist die Abkürzung für „Caritas Lebensmittelausgabe der Gemeindecaritas im Dekanat Friesoythe“. Und die Lebensmittelausgabe ist für einige Stunden mein neuer Arbeitsplatz.
Kurz vor dem Start ist die Warteschlange enorm gewachsen. Jung und Alt, Einzelpersonen und Familien, Deutsche und Ausländer – die mit leeren Taschen und Körben bestückte Gruppe ist bunt gemischt. Meine erste Station an diesem Vormittag ist die Kasse. Dort sitzt Maria Focken. Sie ist eine von rund 200 ehrenamtlichen Helfern, die die Ausgabestellen in Friesoythe, Barßel, Bösel und Garrel unterstützen. Eine Kasse deshalb, weil das Abholen der Lebensmittel für die Kunden, die übrigens ihre Bedürftigkeit nachweisen müssen, N I C H T umsonst ist.
„ J E D E R Erwachsene zahlt einen Euro, für J E D E S Kind müssen 50 Cent gezahlt werden“, sagt Focken.
N I C H T bloß Nummern
Erst wenn bezahlt wird, gibt es eine Nummer, auf der notiert ist, für wie viele Personen Lebensmittel abgeholt werden dürfen. Nach kurzer Beobachtung ist klar, dass die Kunden bei der Friesoyther Tafel aber K E I N E S W E G S bloß Nummern sind. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter der Carla haben für die Leute I M M E R ein offenes Ohr, sind Seelentröster und Zuhörer.
Gleich neben der Kasse werden die ersten Lebensmittel verteilt. Dort darf ich das erste Mal mithelfen. Bernd Blome – einst Ein-Euro-Jobber und jetzt Ehrenamtlicher – reicht mir vorgepackte Kisten. Die Vielfalt ist groß. Ich packe Wurst, Käse, Joghurts und Tee in die Tüten der Kunden, die sich freundlich bedanken und zur nächsten Station gehen. Dort gibt es heute zusätzlich Salate und Frikadellen.
Nach einer Weile wandere ich weiter zur Brot-Ausgabestelle. Die Regale sind prall gefüllt. Das wird sich im Laufe des Vormittags aber ändern. Die freiwilligen Helferinnen Alwine Kurre und Elisabeth Meyer haben alle Hände voll zu tun, sind dabei aber gut gelaunt und halten mit den Kunden auch mal ein kleines Schwätzchen. „Im Laufe der Zeit kennt man sich eben“, sagt Meyer.
Ich packe einer älteren grauhaarigen Frau ein Graubrot in den Korb. „Noch ein Toastbrot?“, frage ich. „Nein danke, das ist zu viel. Ich nehme nur das, was ich auch aufkriegen kann“, sagt die nette Dame. Ein Herr nach ihr ist da von ganz anderer Art. Er nimmt, was er kriegen kann.
Nachdenklich werde ich, als man mir von einem Kunden erzählt, der 16 Kinder hat und erst kürzlich seine Arbeit verloren hat. Das macht betroffen und man wünscht dem Vater, dass er schnell wieder Arbeit findet.
Die letzte Station für mich ist die Ausgabe von frischen Waren: Kartoffeln, Champignons, Zwiebeln, Salat. Bärbel Miersch und Jochen Achatz sind kräftig bei der Arbeit. Beide gehören zum großen Team der Ehrenamtlichen. „Wir sind eine super Mannschaft und ich mache diese Arbeit sehr gerne“, sagt Achatz und kippt einen Eimer voll Kartoffeln in eine Tüte.
Auf Augenhöhe
Nach zwei Stunden schließt die Essensausgabe. Verteilt wurden Waren für insgesamt 303 Erwachsene und 245 Kinder. Ob das ausreicht? Vielleicht. Sicher ist aber, dass die Lebensmittel vielen bedürftigen Personen eine große Hilfe sind. Die Arbeit bei der Friesoyther Tafel macht deshalb großen Spaß. Trotz des ernsten Hintergrunds – schließlich sind rund 550 Menschen im Friesoyther Stadtgebiet auf die Hilfe der Tafel angewiesen – fällt mir bei der Carla eines ganz besonders auf: Es gibt keine kleinen Bittsteller und keine großen Gönner. Kunden und Helfer begegnen sich auf sehr herzliche Art und auf Augenhöhe. Eine tolle Erfahrung. (Quelle: Nordwest Zeitung - 21.4.12)
von Tanja Lindauer und Britta Pawlak - 12.04.2012
Orang-Utans sind mit ihrem zotteligen rötlichen Fell unverkennbar. Die intelligenten und scheuen Menschenaffen sind seit längerem vom Aussterben bedroht, denn ihr Lebensraum in den Regenwäldern ist in Gefahr. Lediglich auf den Inseln Sumatra und Borneo in Südostasien kann man die Orang-Utans noch in freier Wildbahn antreffen.
Seit einigen Wochen brennen große Flächen der Regenwälder auf der Insel Sumatra. Das hat schlimme Folgen für die vielen Tierarten, die hier beheimatet sind. Das Feuer wird von Menschen vorsätzlich gelegt, um Platz für riesige Plantagen zu schaffen. Hier werden zum Beispiel Ölpalmen angebaut, aus denen Öl gewonnen und ins Ausland verkauft wird. Unter den weltweiten Produzenten von Palmöl liegen Indonesien und Malaysia, die Heimatländer der Orang-Utans, ganz vorne.
U R S P R Ü N G L I C H lebten die Menschenaffen
N I C H T N U R in Indonesien, S O N D E R N zum Beispiel auch in Südchina und Vietnam. Durch den Einfluss des Menschen auf die Natur wurde ihr natürlicher Lebensraum immer kleiner. Heute leben Orang-Utans N U R N O C H in den Regenwäldern auf Borneo und Sumatra und halten sich dort am liebsten in den Baumkronen auf. Die Insel Sumatra gehört zu Indonesien, die Insel Borneo ist zwischen den Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei aufgeteilt. In diesen Regionen werden immer größere Regenwaldflächen zerstört, um Plantagen zu errichten oder wertvolles Holz zu gewinnen, das zum Beispiel für die Herstellung von Möbeln und Papier genutzt wird. Dadurch schwindet der Lebensraum der Orang-Utans weiter.
Das Wort Orang-Utan lässt sich aus den malaiischen Wörtern "Orang", das bedeutet Mensch, und "hutan", Wald, ableiten. Ein Orang-Utan wird also von den Bewohnern Indonesiens und Malaysias als "Mensch des Waldes" bezeichnet. Der lateinische Begriff für die Affenarten lautet "Pongo pygmaeuas" für den Borneo-Orang-Utan und "Pongo abelii" für den Sumatra-Orang-Utan. Denn die Forscher unterscheiden zwischen den Orang-Utans von Sumatra und Borneo und teilen sie in zwei Arten ein. Auf Sumatra kann man die Tiere an der Westküste und in den nordwestlichen Gebieten finden, auf Borneo sind die Orang-Utans nur noch im Süden und Osten beheimatet.
Der Orang-Utan - ein Menschenaffe
Orang-Utans gehören ebenso wie Schimpansen und Gorillas zu den "Hominiden", den Menschenaffen. Auch der Mensch wird biologisch zu dieser Gruppe gezählt, denn die Hominiden haben gemeinsame Vorfahren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich der Orang-Utan im Laufe der Evolution vor ungefähr 15 Millionen Jahren von dieser Entwicklungslinie abspaltete. Unter den Menschenaffen ist er uns Menschen am wenigsten ähnlich, und dennoch stimmen ungefähr 97 Prozent seines Erbguts mit unserem überein. Die Menschenaffen, unsere nächsten Verwandten aus dem Tierreich, zeichnen sich durch eine besondere Intelligenz aus und ähneln in vielen ihrer Verhaltensweisen uns Menschen. Anders als zum Beispiel Paviane besitzen sie
K E I N E N Schwanz und halten sich oft in den Baumkronen auf.
Das orangefarbene Fell eines Orang-Utans ist lang und fühlt sich rau und drahtig an. Die langen Haare erfüllen im Regenwald eine wichtige Aufgabe, denn in den Tropen regnet es sehr häufig. Das Wasser läuft am langen Fell entlang und so bleibt die Haut darunter immer schön trocken. Je älter ein Orang-Utan ist, desto dunkler wird sein Fell und auch seine Haut wird immer dunkler. Auffällig sind die Backenwülste der männlichen Orang-Utans, mit denen sie bei den weiblichen Artgenossen Eindruck schinden möchten. Je größer die Wülste, desto gesünder und stärker ist das Männchen. Diese Wülste bestehen aus Fett und Bindegewebe. Bei der Art auf Borneo sind diese nach außen gedreht und unbehaart, Sumatra-Orang-Utans hingegen haben weiße Haare auf den Wülsten und diese liegen eng am Kopf an.
Die großen Baumbewohner können eine Körpergröße von bis zu 1,50 Meter erreichen. Eines der auffälligsten Merkmale der Orang-Utans sind ihre langen Arme, deren Spannweite bis zu 2,50 Meter betragen kann. Mit ihnen können sie sich mühelos von Baum zu Baum schwingen. Die Beine der Orang-Utans sind dagegen kurz und wirken im Vergleich eher schwach. Die Stärke eines Orang-Utans sollte man N I C H T unterschätzen. In den Affenarmen steckt eine außergewöhnliche Kraft, gegen die man als Mensch K E I N E Chance hat. Ein ausgewachsener männlicher Orang-Utan kann bis zu 100 Kilogramm wiegen, ein Weibchen bis zu 55 Kilogramm. Die Menschenaffen können ein Alter von etwa 55 Jahren erreichen. Die Orang-Utans auf Sumatra sind im Allgemeinen etwas kleiner und zierlicher als ihre Verwandten auf Borneo und auch ihr Fell ist heller als das der Borneo-Orang-Utans.
Wie leben Orang-Utans?
Die Baumbewohner in den Tropen sind in vielen Fällen "Nomaden", also Umherziehende, denn zahlreiche Orang-Utans sind N I C H T sesshaft, S O N D E R N wandern regelmäßig von Ort zu Ort. Es gibt auch Tiere, die ihr festes Revier haben - dieses kann sich mit dem anderer Artgenossen überschneiden. "Pendler" wechseln hingegen pro Jahr mehrfach den Ort, in dem sie leben. Bei den richtigen "Wanderern" unter den Orang-Utans, die ständig weiterziehen, handelt es sich meistens um junge Männchen. Manche von ihnen besitzen niemals ein festes Territorium, sondern wandern ein Leben lang umher.
Orang-Utans leben N I C H T , wie andere Menschenaffen-Arten, in größeren Gruppen zusammen, S O N D E R N sind regelrechte Einzelgänger. Eine dauerhafte Bindung gibt es also N I C H T unter den erwachsenen Tieren. Lediglich zu ihren Jungen bauen weibliche Orang-Utans eine enge Beziehung auf, die von längerer Dauer ist. Die Affen sind tagaktiv und verbringen die Nacht in einem Nest in den Baumwipfeln, das sie ständig aufs Neue bauen müssen, wenn sie auf Wanderung gehen. Dieses Nest besteht aus Blättern und Ästen, die sie sorgfältig miteinander verbinden, bis ein gemütliches "Bett" entsteht. Neben dem Menschen können den Affen vor allem Sumatra-Tiger und Nebelparder gefährlich werden. Auch Krokodile gehören zu den natürlichen Feinden der Orang-Utans.
Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Früchten, die sie in den Bäumen finden. Damit unterscheiden sie sich von ihren nächsten Verwandten, den Gorillas und Schimpansen, die vor allem das zu sich nehmen, was sie auf dem Boden finden. Aber auch Pflanzenteile, Sprossen, Baumrinden und Blüten stehen auf dem Speiseplan der Orang-Utans. Sie sind größtenteils Pflanzenfresser, aber Termiten, Heuschrecken, Raupen, Ameisen und Vogeleier sind eine willkommene Abwechslung - vor allem für ausgewachsene Orang-Utan-Männchen, die besonders viele Nährstoffe benötigen.
Ganz schön schlau
Ein Orang-Utan ist sehr schlau und weiß sich in der Natur bei vielen Problemen des Alltags geschickt zu helfen. So schützen sich die Tropenbewohner vor Regen, indem sie große Blätter als eine Art Regenschirm verwenden. Wenn es ihnen am Rücken juckt und sie mit ihren langen Armen dennoch N I C H T an die Hautstelle kommen, dann benutzen sie in vielen Fällen einen Stock, um sich zu kratzen. Dennoch setzen Orang-Utans Werkzeuge seltener ein als andere Menschenaffen - vermutlich liegt dies daran, dass sie Einzelgänger sind und daher erlernte Fähigkeiten seltener an ihre Artgenossen weitergeben.
Immer wieder haben Wissenschaftler versucht, das Verhalten, die Intelligenz und die Kommunikationsfähigkeit der Orang-Utans zu erforschen. Es hat sich erwiesen, dass die Affen in Gefangenschaft deutlich häufiger Werkzeuge einsetzen als in freier Natur und auch knifflige Aufgaben lösen können, vor die man sie stellt. Dass die Menschenaffen sehr schlau sind, hat auch ein Projekt bewiesen, in dem einigen Orang-Utans eine spezielle Symbolsprache beigebracht wurde. Mithilfe von Zeichen konnten die lernfähigen Orang-Utans den Menschen genau sagen, was sie möchten. Auf diese Weise wurde ein Männchen mit dem Namen Azy weltweit bekannt, denn es beherrscht über 70 Symbole. Dieser Orang-Utan lebt heute in einem Zoo in Albuquerque in den USA und "unterhält" sich dort mit Menschen.
Gnadenlose Jagd auf Affenbabys
Derzeit leben in freier Natur nur noch etwa 15.000 Orang-Utans und ihre Zahl wird immer kleiner. Zum Vergleich: Vor 100 Jahren soll es noch ungefähr eine Million der Menschenaffen gegeben haben. Neben der Zerstörung der Wälder ist auch die illegale - also verbotene - Jagd auf die Tiere schuld daran, dass immer weniger Orang-Utans in freier Wildbahn anzutreffen sind.
Zurzeit scheint es so, als hätten die Primaten nur noch in Naturschutzgebieten eine Überlebenschance. Schon seit einiger Zeit stehen die Affen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und trotzdem werden sie gejagt, getötet und gefangen. Vor allem Jungtiere sind begehrt, denn sie gelten in Südostasien als "exotische Haustiere". Die Affenmutter ist dann hingegen überflüssig und wird meist getötet, was schlimme Folgen für ihr Junges hat. Ähnlich wie wir Menschen bringt das Muttertier nach einer Tragzeit von acht bis neun Monaten meist nur ein einziges Junges zur Welt. Sie und ihr Kind bleiben mehrere Jahre zusammen und sind vor allem in den ersten Monaten geradezu unzertrennlich - in den Wipfeln muss sich das Kleine stets an seiner Mutter festklammern, um nicht hinunterzufallen.
Um an das Affenbaby heranzukommen, wird die Mutter von Jägern vom Baum geschossen - nicht selten stirbt dabei auch das Jungtier. Um ein Orang-Utan-Baby zu fangen, müssen in vielen Fällen erst drei Affen sterben. Die kleinen Orang-Utan-Waisen werden dann aus ihrem natürlichen Lebensraum herausgerissen und als Haustier gehalten. Manchmal werden sie auch wie Menschenbabys behandelt und sollen als Spielkamerad dienen. Doch natürlich wachsen sie mit der Zeit heran und werden dann als weniger süß erachtet.
N I C H T selten werden sie später in kleine Käfige gesperrt, vernachlässigt oder misshandelt.
Hilfe für die bedrohten Tiere
Manchmal gelingt es Tierschützern, die Tiere wieder aus den Familien, die sie als Haustiere halten, zu befreien und sie auszuwildern. Doch dies ist ein sehr langer Prozess und erfordert Geduld. Viele Tiere sind krank oder verhaltensgestört und kennen das Leben in der Freiheit N I C H T , da sie zu klein waren, als man sie ihrer Mutter entriss. Es gibt einige Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Orang-Utans zu schützen. Insgesamt gibt es in Indonesien fünf solcher Auswilderungsstationen, und ihre Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun.
So gibt es zum Beispiel auf Borneo einen Nationalpark, in denen die Tiere wieder in die Freiheit entlassen werden. Dieser Nationalpark namens Tanjung Puting umfasst etwa 300.000 Hektar tropischen Regenwald und befindet sich in der indonesischen Provinz Zentralkalimantan. Seinen internationalen Ruf verdankt der Park vor allem Biruté M. Galdikas und ihrer Erforschung der Orang-Utans. Dank der Aufforstung zählt der Park heute zu einem der artenreichsten der Welt - neben den vielen verschiedenen Säugetieren kann man hier auch über 600 Baum- und 250 Vogelarten finden. Wobei der berühmteste Bewohner wohl der Orang-Utan ist. Frau Galdikas hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschenaffen wieder auszuwildern, die gefangengenommen und als exotisches Haustier gehalten wurden.
Eine Schule für junge Affen
Es dauert sehr lange, bis ein Orang-Utan wieder in die Freiheit entlassen werden kann. Wenn die fleißigen Helfer es schaffen, einen kleinen Orang-Utan zu befreien, muss dieser erst alles Wichtige erlernen, was zum Überleben entscheidend ist. Er weiß N I C H T , wie man sich als freilebender Orang-Utan verhält - etwa wie man sich einen Schlafplatz einrichtet, Nahrung findet und vor natürlichen Feinden schützt. Es ist die schwierige Aufgabe der Betreuer, den jungen Affen zu zeigen, wie sie in der Freiheit überleben können. Meistens werden die Tiere in Gruppen mit gleichaltrigen Artgenossen "unterrichtet".
Die Betreuer müssen in dieser "Affen-Schule" vorgeben, selbst Artgenossen der Orang-Utans zu sein. Sie machen zum Beispiel Geräusche wie ein Affe, geben vor, Insekten zu verspeisen und lausen sich gegenseitig. Die kleinen Orang-Utans sollen sich dieses Verhalten abgucken und nachahmen. Wenn sie die Verhaltensweisen erlernt haben, kommen sie in die nächste "Klasse", bis sie schließlich in Gebiete gebracht werden, in denen sie nur noch wenig Kontakt zu Menschen haben. Lediglich zum Füttern kommen die Affen noch an bestimmte Stellen im Wald zusammen und treffen auf Menschen. Die Orang-Utans müssen nun lernen, dass Menschen eigentlich ihre Feinde sind. Bis sie das verstehen, vergeht aber eine ganze Weile, schließlich sind sie unter Menschen großgeworden.
Freiheit für die Orang-Utans
Die Auswilderung der Affen ist zwar schwierig und langwierig, doch in einigen Fällen glückt sie und die Orang-Utans können nach ihrem aufwändigen "Unterricht" durch Menschen endlich in die Freiheit entlassen werden, wo sie auf sich selbst gestellt sind. Jede geglückte Auswilderung ist ein großer Erfolg für die Tierschützer und ein kleiner Schritt zur Rettung der Orang-Utans. Wenn ein Affe allerdings jahrelang als Haustier gehalten wurde, kann es sein, dass man ihn N I C H T M E H R freilassen kann, da er zu sehr an Menschen gewöhnt ist.
Aber auch diesen Tieren geht es in den Stationen wesentlich besser als zuvor, denn sie können sich frei bewegen und in den Bäumen klettern. Sie kommen zurück zur Station, wenn sie zum Beispiel Hunger haben oder spielen möchten. Neben dem enormen Zeitaufwand birgt die Auswilderung auch einige Risiken für die Tiere. So können Orang-Utans sich bei Menschen zum Beispiel schnell mit Krankheiten anstecken und diese dann in der Wildnis weiter übertragen.
Wenn man Orang-Utans in der freien Wildbahn beobachten kann und sieht, wie viel Spaß sie haben, dann wird deutlich, wie wichtig es ist, sie zu schützen. N I C H T N U R in der Heimat der Orang-Utans, S O N D E R N A U C H bei uns und in anderen Ländern kann man etwas zum Schutz der Affen tun. So können wir zum Beispiel darauf achten, dass Produkte mit Holz oder Palmöl, die wir bei uns in den Läden kaufen, N I C H T von riesigen Plantagen stammen und dafür K E I N E Regenwälder zerstört werden mussten. Palmöl ist übrigens in vielen Produkten enthalten, wie Kosmetika, Tiefkühlpizza oder Margarine. (Quelle: helles-koepfchen.de - 12.4.12)
von Katrin Schönfeld
Vor etwa 30 Jahren stellte man fest, dass der Waldbestand in Deutschland extrem geschädigt ist. Große Waldflächen wiesen starke Schäden auf, viele Bäume waren abgestorben. Vor allem Nadelbäume wie Fichten in den Mittelgebirgen waren davon betroffen. Es wurde sogar gemutmaßt, dass es in einigen Jahren in vielen Gebieten keinen Wald mehr geben wird. Als Ursache für dieses Szenario galt in erster Linie die Luftverschmutzung. Zwar ist das befürchtete Waldsterben ausgeblieben, aber die Waldbestände haben sich jahrelang
N I C H T erholt. Wie ist die Situation unseres Waldes heute? Warum ist es überhaupt so wichtig, dass die Wälder gesund sind?
Jedes Jahr veröffentlicht das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) einen Bericht über den Wald in Deutschland, den so genannten Waldzustandsbericht. Darin wird beschrieben, ob und wie stark der Wald sich verändert hat, in welchen Gebieten es Schäden gibt und welche Baumarten besonders davon betroffen sind.
Doch was ist ein Wald eigentlich? Sind es einfach nur viele hohe Bäume auf einer großen Fläche? Laut Bundeswaldgesetz ist ein Wald "jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche", dazu gehören auch Waldwege, Lichtungen, Waldwiesen oder Holzlagerplätze. Doch der Wald ist mehr als das. Er ist ein komplexes Ökosystem, was bedeutet, dass in ihm verschiedenste Pflanzen und Lebewesen zusammenleben und voneinander abhängig sind.
Waldfläche in Deutschland
Deutschland gehört wie Schweden und Finnland zu den Ländern der Europäischen Union, die sehr viele Waldflächen haben. Laut aktuellem Waldbericht der Bundesregierung sind es 11,1 Millionen Hektar (ein Hektar sind 10.000 Quadratmeter, als Vergleich: Ein Fußballfeld hat 7.140 Quadratmeter). Das sind ungefähr 31 Prozent (nahezu ein Drittel) der Fläche von Deutschland. Doch N I C H T in jedem Bundesland gibt es viel Wald. So hat Rheinland-Pfalz mit 42,1 Prozent der Landesfläche den meisten Waldanteil, während es in Schleswig-Holstein nur etwa zehn Prozent der gesamten Landesfläche sind.
Man unterscheidet zwischen Laubwald, Nadelwald und einer Mischung von beidem, dem Mischwald. Der deutsche Wald besteht zu rund 40 Prozent aus Laubbäumen und zu rund 58 Prozent aus Nadelbäumen. Der Rest, etwa zwei Prozent, besteht aus den schon oben erwähnten Lichtungen, Waldwegen, Holzlagerplätzen oder Forstbaumschulen. Den größten Anteil an der Waldfläche in Deutschland haben Fichten (28,2 Prozent der Waldfläche aller Baumarten). Danach folgen Kiefern (23,3 Prozent), Buchen (14,8 Prozent) und Eichen (9,6 Prozent).
Wichtige Aufgaben des Waldes
Zum einen beheimaten unsere Wälder zahlreiche Tierarten wie zum Beispiel Rotwild, Wildschweine, Füchse, Dachse, Eichhörnchen sowie viele Vogelarten und Insekten. Außerdem bietet uns der Wald die Möglichkeit, sich in einer schönen und natürlichen Umgebung zu erholen und die Ruhe zu genießen. Auch sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Wandern, Joggen oder Klettern sind in ihm möglich. Daneben hat der Wald jedoch noch andere, sehr wichtige Funktionen.
So besteht die Nutzfunktion beispielsweise darin, Holz zu liefern. Dieses Holz wächst in unseren Wäldern stetig nach und ist ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff für beispielsweise Möbel, den Hausbau oder die Papierherstellung. Jedes Jahr produziert der deutsche Wald ungefähr 57 Millionen Kubikmeter Holz (ein Kubikmeter sind 1.000 Liter, zum Vergleich: In eine normale Badewanne passen ungefähr 200 Liter). Neben dem Holz bietet der Wald aber noch andere Dinge, die man ernten kann - Beispiele sind Pilze, Beeren oder Kräuter.
Weiterhin übt der Wald eine Schutzfunktion aus. So verhindert er, dass Regen und Wind den Erdboden einfach wegspülen. Je mehr Wurzeln die Bäume im Boden haben, desto besser können diese das Erdreich an Ort und Stelle halten. Denn das Wegspülen und Abtragen der Erde, auch Bodenerosion genannt, zerstört den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. In Gebieten, in denen viel Schnee liegt, kann ein Wald zudem verhindern, dass große Schneemassen sich lösen und den Berg hinunterrutschen. Solche Lawinen können enorme Schäden an Häusern anrichten und sind auch eine große Gefahr für Skifahrer und Wanderer. Darüber hinaus sorgt ein Wald dafür, dass der Boden
N I C H T so schnell austrocknet. Ein Quadratmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter Wasser, also ungefähr eine Badewanne voll. Neben der Wasserspeicherung ist der Waldboden ein guter Filter und sorgt somit auch für ein besseres Grundwasser.
Die grüne Lunge
Der Wald hat eine große Auswirkung auf unsere Luft und damit das Klima, in dem wir leben. Wälder filtern Schmutz - also Gase, radioaktive Stoffe und Staub - aus der Luft. Je mehr Blätter ein Wald hat, desto besser ist auch die Filterleistung. Die gereinigte, frische Luft gelangt auch in die Städte und verbessert ebenso dort das Klima. Je stärker jedoch die Luftverschmutzung durch schädliche Abgase ist, desto größer ist auch die Belastung für Wälder und Waldböden.
Wälder werden immer wieder als die "grüne Lunge" bezeichnet. Mit diesem Begriff wird umschrieben, dass die dort beheimateten Pflanzen und Bäume Sauerstoff produzieren, den Menschen und Tiere zum Atmen brauchen. Der Sauerstoff entsteht bei einem Prozess, der Photosynthese genannt wird. Bei diesem Prozess nehmen die Blätter durch winzige Öffnungen Kohlendioxid aus der Luft auf. Umgekehrt geben Menschen und Tiere beim Ausatmen Kohlendioxid an die Umwelt ab. Gleichzeitig wird Wasser aus dem Boden über die Wurzeln in die Pflanzen transportiert. Das Wasser und das Kohlendioxid werden mithilfe des grünen Farbstoffes in den Blättern (Chlorophyll) und mit der Energie der Sonneneinstrahlung zu Sauerstoff und Kohlenhydraten verarbeitet.
Während die Kohlenhydrate in der Pflanze weiter verarbeitet werden und sie dadurch wachsen kann, wird der Sauerstoff an die Umwelt abgegeben, sodass Menschen und Tiere ihn wiederum einatmen können - das Ganze ist also ein ständiger Kreislauf. Bei Atmungs- und Zersetzungsprozessen benötigen zwar auch Pflanzen selbst eine bestimmte Menge an Sauerstoff, dennoch sind sie ein entscheidender Sauerstoffproduzent für Mensch und Tier. An diesem Beispiel kann man erkennen, wie wichtig der Wald für uns ist. Nicht zuletzt wegen dieser wichtigen Funktionen sollte uns das Wohlergehen des Waldes am Herzen liegen.
Waldsterben und Waldzustandsbericht
Dem Wald geht es jedoch seit einigen Jahrzehnten
N I C H T gut. Bereits in den 1980er Jahren wurde ein Waldsterben befürchtet, als durch die Errichtung großer Fabriken immer mehr Schadstoffe wie Schwefeldioxid in die Luft gelangten und dazu führten, dass viele Waldbestände erkrankten. Besonders betroffen waren Nadelbäume wie Fichten und Tannen in den Mittelgebirgen wie Harz oder Erzgebirge. Zwar ist das damals befürchtete Waldsterben
N I C H T eingetreten, aber seitdem ist der Wald - derzeit ungefähr jeder zweite Baum in Deutschland - krank.
Das geht aus dem jährlichen Waldzustandsbericht der Bundesregierung hervor, der über die Situation des deutschen Waldes aufklärt. In diesem Bericht werden die Schäden anhand des Zustands der Baumkronen - also der beblätterten Bereiche eines Baumes - klassifiziert. Dabei wird in fünf Schadstufen eingeteilt: Bei der Schadstufe 0 beträgt der Verlust/ die Schädigung der Blätter oder Nadeln höchstens 10 Prozent, bei Schadstufe 1 bis zu 25 Prozent, bei Schadstufe 2 bis zu 60 Prozent und bei Schadstufe 3 entspricht er 61 bis 99 Prozent. Bei Schadstufe 4 liegt mit 100 Prozent ein vollständiger Blattverlust vor. Ab Schadstufe 2 spricht man bereits von einer schweren Schädigung.
Im Jahr 2008 wurden 26 Prozent aller Bäume (also etwa ein Viertel) den Schadstufen 2 bis 4 zugeordnet und gelten damit als schwer geschädigt. 43 Prozent zählten zur Schadstufe 1 und nur bei 31 Prozent der Bäume war kein (oder nur ein sehr geringer) Nadel- oder Blattverlust sichtbar (Schadstufe 0). Besonders schlimm betroffen sind die Eichen. Mehr als die Hälfte dieser Laubbaumart hat im vergangenen Jahr über 25 Prozent ihrer Blätter verloren und gilt somit als schwer krank. Hingegen haben sich die Buchen im Vergleich zu 2007 etwas erholt. Während damals noch 39 Prozent der Kronen verlichtet waren, also viele Blätter verloren hatten, waren es 2008 nur noch 30 Prozent.
Ursachen für die Zerstörung der Wälder
Die Ursachen für das damals befürchtete Waldsterben und die noch immer geschädigten Waldbestände sind vielfältig. In erster Linie ist es die Luftverschmutzung, die durch Abgase (Stickstoffoxide, Kohlendioxid und Schwefeldioxid) aus Kohlekraftwerken und Autos verursacht wird. Diese Schadstoffe lösen sich im Regenwasser, wandeln sich dort zu Säuren und gelangen als so genannter "saurer Regen" in den Boden. Der saure Regen ist ein Niederschlag, der einen sehr niedrigen pH-Wert hat, also sauer ist (der "normale" pH-Wert liegt bei 7). Dieser "versäuert" den Boden und vernichtet dort zum einen die für Pflanzen wichtigen Nährstoffe und verunreinigt zum anderen das Grundwasser, das wiederum in die Gewässer fließt. Auch durch den Einsatz von Stickstoffdünger und Gülle in der Landwirtschaft werden die Böden immer saurer.
Darüber hinaus zählen nach Meinung einiger Wissenschaftler auch ein fehlerhafter Anbau sowie die Altersstruktur der Waldbestände zu den Ursachen des Waldsterbens. Problematisch seien auch Schädlingsbefall und klimatische Veränderungen. So gibt es durch den Klimawandel vermehrt schwere Unwetter und Stürme, die die Bäume aus ihren Wurzeln holen - wie zum Beispiel der schwere Orkan "Kyrill", der Anfang 2007 über Deutschland und Europa hinwegfegte. Weiterhin bringt das teilweise zu milde Klima mehr Schädlinge wie den Schwammspinner hervor, der die Blätter der Bäume frisst. Dass sich der Bestand noch immer nicht erholt hat, liegt auch an der großen Hitzewelle, die im August 2003 herrschte und für Trockenheit und Wassermangel sorgte.
Was kann man dagegen tun?
Einige Maßnahmen wurden zwar bereits getroffen, wie Gesetzesänderungen zur Verminderung der Luftverschmutzung (das so genannte "Bundesemissionsschutzgesetz") und zur Energieeinsparung, der Einbau von Katalysatoren in Autos oder die Kalkung des Bodens (gegen die Versäuerung). Bisher reichen diese jedoch
N I C H T aus, um eine Erholung der erkrankten Wälder zu erreichen. Der Autoverkehr hat insgesamt zugenommen und auch weiterhin gibt es zahlreiche Industrieanlagen und Kraftwerke, durch die Schadstoffe in die Luft gelangen.
Mit einem umweltbewussten Verhalten kann jeder seinen Teil dazu beitragen, die Umwelt zu schonen. Man kann beispielsweise auf Ökostrom umsteigen sowie Strom sparen, indem Elektrogeräte bei N I C H T gebrauch ausgeschaltet, Kühl- und Gefrierschränke regelmäßig abgetaut und Energiesparlampen verwendet werden. Abgase vermindern kann man, indem man
N I C H T ständig fliegt - durch den Luftverkehr werden extrem hohe Mengen an schädlichem Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Auch auf das Auto könnte man öfter verzichten, indem man kurze Strecken zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad oder dem Bus fährt. Ist man auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule doch auf das Auto angewiesen, kann man auch Fahrgemeinschaften bilden. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Mensch und Natur)
Altenoythe - Die Tür, die in Kira Döpkes Büro führt, steht
F A S T I M M M E R offen. Die Sozialarbeiterin der Heinrich-von-Oytha-Schule Altenoythe will den Schülern und Lehrkräften damit signalisieren, dass sie immer für deren Fragen und Sorgen da ist. „Nur wenn ich am Telefon bin oder mit einem Schüler im persönlichen Gespräch, mache ich die Tür zu“, erzählt
Gegenüber ihres Schreibtisches lädt ein Stuhl zum Platz nehmen ein. Doch Kira Döpke ist K E I N E , die sich hinter ihrer Bürotür abschottet. So ist sie viel im Schulgebäude unterwegs. Nachmittags spielt sie öfter mit den Schülern Tischfußball, um ins Gespräch zu kommen. Mit einem Requisitenkoffer geht sie zudem mit einer Theatergruppe durch die Klassen und bringt in der Weihnachtszeit kleine Theaterstücke in die Klassenräume. So will sie zeigen, dass sie für die Hauptschüler da ist.
Die Sozialarbeiterin ist bereits seit fünf Jahren an der . Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei auf Berufsorientierung. Doch die Schüler kommen natürlich auch mit ihren ganz persönlichen Sorgen zu ihrer Sozialarbeiterin. „Das geht dann um Themen wie Weihnachten, Freundschaft, Internet oder auch um den Tod“, berichtet Döpke. Das mache die Arbeit in der Schule auch so umfangreich und vielseitig: „Man weiß nie, womit die Schüler zu einem kommen“, meint die Sozialarbeiterin. (Quelle: Nordwest Zeitung - 17.12.11) . Dann kann sie in ihrem hellen Büro die Schüler vor neugierigen Blicken schützen.
Sechs bis acht Stunden saßen die meisten Personen ein. Der kleine gelbgrüne Raum wird aber seit sieben Jahren
N I C H T mehr genutzt.
von Christin Horrmann
Friesoythe - Übernachten möchte man in der N I C H T einmal vier Quadratmeter kleinen Gewahrsamszelle der Polizeistation Friesoythe
N I C H T . Mit einer Pritsche und kahlen gelbgrünen Wänden sieht sie wenig einladend aus. Inzwischen muss auch niemand mehr eine Nacht darin verbringen. Seit ungefähr sieben Jahren wird die Zelle
N I C H T mehr für ihren ursprünglichen Zweck genutzt. „Sie entspricht
N I C H T mehr den Vorschriften“, erklärt Polizeihauptkommissar Heinz Niemann.
„Auch mal “
Wer heute in Gewahrsam genommen wird, muss dann in Cloppenburg untergebracht werden. Doch in den Jahren ihrer Nutzung haben sich einige Personen die Nacht um die Ohren schlagen müssen. Die meisten waren zur Ausnüchterung in der Zelle. Ungefähr sechs bis acht Stunden verbrachten die Insassen durchschnittlich darin. „Einige sind
G A R N I C H T dahinter gekommen, dass sie da waren“, erzählt der Polizeichef. Andere wiederum hätten sich sehr bewusst gegen den Aufenthalt gewehrt: „Da musste man in Ausnahmefällen auch mal Handfesseln anlegen“, berichtet Niemann. Wer in der Zelle sitzen musste, bekam natürlich auch Essen und Trinken: „Das hatte allerdings K E I N E Hotelqualität“, betont der
Kulisse für Fernsehteam
Ebenfalls wurden die anderen natürlichen Bedürfnisse beachtet. Wer während seiner Haft auf die Toilette musste, konnte die Klingel gleich neben der Tür drücken. Wer heute auf den Schalter drückt, hört
K E I N Läuten. Auch Licht sucht man, abgesehen vom durch ein kleines Fenster eindringenden Tageslicht, vergebens. Trotz der wenig einladenden Kulisse hinter der Zellentür gibt es Menschen, die sich freiwillig hinein begeben. Schülergruppen durften schon einen Blick hinein wagen. Selbst ein Team vom
nutzte die Zelle für eine kleine Filmproduktion. „Das waren dann so sieben bis acht Leute, die da waren“, erzählt Niemann. (Quelle: Nordwest Zeitung - 13.12.11)
Seine Acrylbilder und die Stelen aus Sandstein hat er schon in Ausstellungen gezeigt. Er arbeite figurativ, umschreibt der
von Heinz-Josef Laing
Friesoythe - „Ich bin ein kreativer Typ“. Mit dieser überzeugend klingenden Selbsteinschätzung liegt Gerd Binder (48) aus Friesoythe goldrichtig. Das großformatige vielfarbige Bild auf seiner Staffelei ist zwar unfertig, lässt jedoch erahnen, dass da jemand am Werk ist, der sein Handwerk bis zur Perfektion beherrscht.
Gerd Binder ist Polizeioberkommissar – und Künstler, K E I N Hobbykünstler, wie der Friesoyther betont: „Ich betreibe das mit sehr großer Ernsthaftigkeit.“ Impulsgeber für seine künstlerischen Aktivitäten war vor gut acht Jahren die Suche nach Gartenkunst. Binder suchte nach besonderen schönen Objekten, um die Grünanlagen an seinem Wohnhaus in Friesoythe zu verändern. „Die meiste Gartenkunst war N I C H T bezahlbar“, erinnert sich der Polizeibeamte. Schließlich stieß er in Oldenburg „auf einen Haufen Sandsteine.“ Binder kaufte die – und legte damit den Grundstock für seine Karriere als Künstler.
Heute ist Gerd Binder ein gefragter Maler und Steinbildhauer. Mit Ausstellungen in Oldenburg, Wilhelmshaven, Lingen, Osnabrück, Dortmund und Göttingen hat er auf sich und seine Werke aufmerksam gemacht. In der Künstlergruppe „Kunst in der Polizei“ tauscht er sich mit Kollegen aus, trifft sich mit Malern und Bildhauern.
„Ich arbeite eher figurativ“, umschreibt er seinen Stil, mit dem er sich nicht auf eine spezielle Kunstrichtung festlegt. Gerd Binder ist Autodidakt. In speziellen Kursen hat er sein Können und Wissen in den Bereichen Malen und Bildhauen vertieft. Skulpturen entstehen aus Sandstein, Granit und manchmal auch aus Eisen. Seine Bilder malt und spachtelt er mit Acrylfarben.
In der Anfangszeit hat er viel versucht und ausprobiert. Schnell hat Gerd Binder seinen Weg gefunden, seinen besonderen eigenen Stil kreiert. „Ich sehe eher das Menschliche im “. Wenn Gerd Binder diesen Satz sagt, sind Nachfragen provoziert. Mit Hammer und Meißel macht sich der Bildhauer an die Arbeit. Der Stein wird zum imaginären Freund, jedenfalls für den Moment. Ob am Ende nach stundenlangem Einsatz der schweren Werkzeuge wirklich vorzeigbare Kunst herauskommt, weiß Gerd Binder zunächst N I C H T : „Das entwickelt sich während der Arbeit. Ich bin da völlig unbelastet und lasse die Dinge auf mich zukommen.“ Am Ende hat Binder aus dem eine gut meterhohe Stele geschlagen: Kunst für den Außen- und Innenbereich. Doch damit ist das Werk N I C H T vollendet. Jetzt wird geschliffen und poliert. Binder: „Die Maserung des Steins, die bedeutend ist für die Ausdruckskraft des Objektes, kommt erst zur Geltung, wenn der Bildhauer intensiv und ausdauernd poliert.“
In seinem Wohnhaus hat Gerd Binder ein kleines Atelieler eingerichtet. Hier steht die Staffelei, hier malt er seine Bilder. In Harbern I am Küstenkanal hat er seine zweite „Werkstatt“. In der Atelierwerkstatt seiner aus Oldenburg kann er ungestört die Steine bearbeiten.
In Friesoythe will sich Gerd Binder nun stärker für die Kunst engagieren. Gemeinsam mit Schmied und Metalldesigner Alfred Bullermann und weiteren kreativen Köpfen aus der Gegend will er einen Kunstverein auf die Beine stellen. In der nächsten Woche findet ein erstes Treffen in der Bullermann-Schmiede statt. Binder: „Das dient dem Austausch. Wir möchten Künstler aus dem Nordkreis zusammenbringen, Workshops organisieren und Kunstaktionen veranstalten.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 26.11.11)
von Tanja Lindauer - 23.11.2011
Vor 20 Jahren, am 24. November 1991, starb einer der bedeutendsten Rocksänger des 20. Jahrhunderts, Freddie Mercury. Von der Musikzeitschrift Rolling Stones wurde er sogar auf den 18. Platz der besten Sänger aller Zeiten gewählt. Aber wer war Freddie Mercury, der weltberühmte Sänger der erfolgreichen Band Queen? Was für ein Leben führte der legendäre Musiker, der mit gerade einmal 45 Jahren an Aids starb?
Freddie Mercury wurde am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara auf Sansibar (ein Teil des heutigen Tansanias in Ostafrika) geboren. Seinen leiblichen Namen verdankte er seiner indischen Familie - seine Mutter hieß Jer und sein Vater Bomi Bulsara. Seine Kindheit verbrachte der zukünftige Sänger zunächst auf Sansibar, aber im Alter von acht Jahren wurde er von seinen Eltern nach Indien geschickt. Dort besuchte er ab 1955 das englische Internat St. Peter's School in Panchgani - ein Ort, der etwa 250 Kilometer von der indischen Metropole Mumbai entfernt liegt.
Schon im Internat erhielt Farrokh von seinen Freunden seinen Spitznamen, den er sein ganzes Leben lang tragen sollte: Freddie. Bereits als Junge zog das Musiktalent die Aufmerksamkeit auf sich, obwohl er zu dieser Zeit eher schüchtern und zurückhaltend war, und so bemerkte auch schnell der Internatsdirektor Freddies außerordentliches Talent. Der Direktor machte auch seine Eltern auf die Begabung ihres Sohnes aufmerksam und empfahl ihnen, Freddie Klavierunterricht zu geben. Das Gesangstalent erhielt allerdings nie eine Stimmausbildung. Freddies künstlerische Begabung wurde am Internat gefördert und so war er auch Mitglied des Schülerchors und spielte Theater. Als Freddie zwölf Jahre alt war, trat er der Band "The Hectics" bei, die bei Schulveranstaltungen auftrat. 1963 kehrte Freddie, mit seinem Schulabschluss in der Tasche, nach Sansibar zurück.
Doch ein Jahr später kam es zu einer blutigen Revolution, und Familie Bulsara flüchtete mit ihrem 17-jährigen Sohn und der zwölfjährigen Tochter nach London. Dort besuchte Freddie das Polytechnikum (eine technische Hochschule) und von 1966 bis 1969 das Ealing College of Art, an dem er ein Diplom als Grafikdesigner erhielt. Als Student konnte Freddie seiner Liebe zum Zeichnen und zur Mode freien Lauf lassen. Und so entwarf er auch Kleidung und zeichnete Porträts seiner Vorbilder wie Jimi Hendrix, Elizabeth Taylor oder Paul McCartney. Allmählich legte Freddie seine Schüchternheit ab, und schon bevor Queen gegründet wurde, soll er einmal gesagt haben: "Ich werde K E I N Star sein. Ich werde eine Legende sein!" Ganz schön gewagt, doch er behielt recht!
Die Band Queen wird gegründet
1968 wurde die Band "Smile" gegründet, in der ein Studienfreund von Freddie Bass spielte und sang. Der Studienfreund, Tim Staffel, stellte Freddie seinen anderen Bandkollegen vor: den Gitarristen Brian May und den Schlagzeuger Roger Taylor. Für den damals 18-jährigen Freddie ging damit ein Traum in Erfüllung, auch wenn er zunächst eigentlich mehr als Berater für die Band tätig war. Er schlug ihnen zum Beispiel vor, wie sie ihr Bühnenprogramm gestalten sollten oder wie sie sich kleiden könnten. Ein Jahr später, 1969, wurde Freddie Mercury zunächst Sänger bei einer anderen Band namens "Ibex", die sich dann in "Wreckage" umbenannte.
Bei einem Konzert im September 1969 trat Freddies Band zusammen mit Roger Taylor und Brian May auf. Vielleicht war dies ein Vorzeichen, denn Brian und Roger sind zwei spätere Bandmitglieder von Queen? Nach einem Jahr, 1970, löste sich die Band "Smile" seines Studienkollegen Staffel auf. Das war der Startschuss: Im April 1970 gründeten Brian May, Roger Taylor und Freddie Mercury die legendäre Band namens "Queen". Ein Jahr später stieß noch der Bassist John Deacon dazu. Das Logo der Band gestaltete Freddie, der ja Design studierte, selbst. Auf dem Logo sind ein Feuervogel, ein Krebs, zwei Löwen und zwei Feen, die um den Buchstaben Q verteilt sind, zu sehen. Und in dem Q ist eine Krone abgebildet. Die Originalzeichnung kann man heute im Museum of Moving Image in London bewundern.
Freddie Mercury und sein Outing
Mit der Gründung der Band beschloss Freddie, dass er sich einen Künstlernamen zulegen müsse, und so nannte er sich fortan Freddie Mercury. Das englische Wort "Mercury" hat dabei verschiedene Bedeutungen. So steht es zum einen für den Planeten Merkur und zum anderen auch für den Gott Merkur sowie Quecksilber. Was genau Freddie im Sinn hatte, als er sich für diesen Künstlernamen entschied, ist
N I C H T bekannt. In den 1970er Jahren lebte Freddie mit Mary Austin zusammen, doch er beendete die Beziehung.
Freddie Mercury bekannte sich zu seiner Bisexualität - das bedeutet, dass er Männer und Frauen liebte. Aber seine Beziehung zu Mary blieb innig und sie wurden sehr gute Freunde. Schon zwei Jahre nach der Gründung von Queen erhielten die vier einen Plattenvertrag bei EMI und ein Jahr später erschien ihr erstes Album mit dem Titel "Queen". Das Album wurde in den Medien als eines der interessantesten Projekte der Rockmusik bezeichnet. Ein Jahr später veröffentlichte die Band "Queen II" - das war ihr Durchbruch und die Musiker erlangten internationalen Ruhm. Schnell wurde Freddie für seine stimmgewaltigen Darbietungen auf der Bühne bekannt, aber auch für seine Kostümierungen: Häufig hatte der Frontmann auffällige, gewagte und schrille Kostüme auf der Bühne an.
Leben in New York, München und London
In der ersten Hälfte der 1970er Jahre lebte der Sänger in München und New York. Nachdem sich Freddie zu seiner Bisexualität bekannte, sah man ihn in München auch häufig in der "Schwulenszene" - das heißt, er war in homosexuellen Kreisen bekannt und ein gern gesehener Gast. Er soll viel gefeiert und wilde Partys mit Drogen und Alkohol veranstaltet haben - genau so, wie es dem Bild eines Rockstars entspricht.
In einem Interview soll der Sänger einmal gesagt haben: "Exzess (also ausschweifendes Feiern) ist Teil meiner Natur. Langeweile ist eine Krankheit." Bei Freddie war ständig etwas los - auch bei ihm zu Hause soll stets bis spät in die Nacht das Licht gebrannt haben und Musik zu hören gewesen sein. 1983 begann Mercury die Arbeit an einem Soloalbum, also einem Musikalbum im Alleingang O H N E die Band. Es erschien 1985 unter dem Namen "Mr. Bad Guy". Freddie Mercury war als Solokünstler erfolgreich, aber durch die Band Queen wurde er zur Legende. Immerhin erreichte sein Album aber in den englischen Charts den 6. Platz. Seine Band erlangte in den 1980er Jahren "Kultstatus" - jeder kannte sie und ihre Musik.
Bald schon zog es den Sänger wieder in seine Heimat und er kehrte zurück nach London. Dort lernte er Jim Hutton kennen, seinen neuen Lebensgefährten, der ihn bis zu seinem Tod begleiten sollte. 1987 wurde für Freddie ein Traum war und er trat zusammen mit der Opernsängerin Montserrat Caballé auf: Im Duett sangen sie das Lied "Barcelona". 1989 erschien dann das Album "The Miracle", was übersetzt "Wunder" bedeutet. Viele Fans glaubten, dass die Band das Album so genannt hatte, weil sie sich auflösen wollte und dann doch noch einmal zusammengerauft hätte. Später wurde bekannt, dass das Album aus einem ganz anderen Grund so genannt wurde: Freddie war zu dieser Zeit bereits sehr krank und es war ein Wunder, dass er die Kraft noch aufbringen konnte, das Album zu produzieren. 1990 wurde Queen mit dem Brit Award ausgezeichnet - doch Freddies Auftritt dort schockierte die Gäste und das Fernsehpublikum, denn er sah sehr krank aus und so wurde wild über seinen Gesundheitszustand spekuliert.
Das Geheimnis um seine Krankheit
Die Krankheit zeichnete sich immer mehr ab, und im Februar 1991 veröffentlichte Queen ein weiteres Album mit dem Namen "Innuendo" (das bedeutet "versteckte Anspielung"). Viele der Songs erhielten Anspielungen auf Freddie Mercurys Gesundheitszustand. So haben die Songs etwa Titel wie "The Show Must Go On" ("Die Show muss weitergehen") oder "I'm Going Slightly Crazy" ("Ich werde langsam verrückt"). Beim Videodreh zu letzterem Song konnte der Sänger von Queen seinen schlimmen Zustand N I C H T mehr verbergen. Er war abgemagert und hatte tiefe, schwarze Augenringe. Er gab häufig an, dass seine Knie wehtun würden und legte sich in seiner Kabine hin.
Freddie Mercury war zu dieser Zeit schon sehr geschwächt, doch seine Fans und auch viele Menschen aus seinem Umkreis wussten
N I C H T , was ihm fehlte. Selbst die Band wusste N I C H T von Anfang an Bescheid. Natürlich kamen Gerüchte auf und man kam hinter sein Geheimnis: Der Sänger von Queen war an Aids erkrankt. Doch Freddie Mercury verleugnete dies weiterhin - zu dem Zeitpunkt lebte er schon vier Jahre mit der Krankheit, also seit 1987. Doch bald hatte der Sänger K E I N E Kraft mehr, sich weiter zu verstellen. Am 23. November 1991 ließ er verkünden, dass er an Aids erkrankt sei. Nur ein Tag später, am 24. November 1991, starb Freddie Mercury im Alter von 45 Jahren an den Folgen seiner Krankheit.
Im April 1992 fand im Wembley-Stadion in London ein Konzert zu Ehren von Freddie Mercury statt, das so genannte "Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness". Mit diesem Konzert wollte man zum einen dem großartigen Sänger Freddie Mercury gedenken, zum anderen aber auch auf die schlimme Krankheit Aids aufmerksam machen. Brian May, Roger Taylor und John Deacon, die restlichen Bandmitglieder von Queen, begleiteten auf diesem Konzert verschiedene Sänger und es wurden die Lieder von Queen gespielt. Unter anderen traten berühmte Bands und Künstler wie Guns N'Roses, Seal, George Michael oder Elton John auf.
Freddie Mercury, der Paradiesvogel
Queen wurde zu einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten, was sie natürlich auch Freddie Mercury zu verdanken hatte. Die Stimme des Sängers ist immer noch einmalig, und niemand, so sagt man, habe es je wieder geschafft, an seine Leistung heranzukommen. Freddie besaß ein großes Talent und seine Stimme umfasste ein gewaltiges Repertoire an Farbklängen und Volumen. Er hatte eine Dreieinhalb-Oktaven-Stimme - das ist eine sehr seltene Fähigkeit. Von ganz hohen Tönen, bis zu ganz tiefen: Freddie beherrschte sie alle, eine Gabe, die nur wenigen Sängern zuteil wird.
Aber auch seine Leistung bei Live-Auftritten faszinierte die Menschen. Auf der Bühne war immer etwas los: Er tanzte und bewegte sich zur Musik, und selbst sein Mikrofonständer war nicht vor ihm sicher. Ein Mikro-Ständer mit einem unten abgeschraubten Fuß wurde zum Markenzeichen des Sängers. Darauf war Mercury eigentlich nur durch Zufall gekommen, da sich der Fuß bei einem Konzert gelöst hatte und er das Konzert deshalb N I C H T unterbrechen wollte. So nahm er den abgebrochenen Ständer einfach in die Hand. Bei anschließenden Konzerten wirbelte Freddy Mercury den Mikrofonständer immer wieder durch die Luft, spielte "Gitarre" auf ihm oder benutzte ihn als Turngerät.
Der Sänger war für eine Überraschung immer gut. Nicht zuletzt seine Kostümierungen auf der Bühne machten einen Konzertbesuch zu einem unvergleichbaren Erlebnis. Mal als König, mal in einer riesigen Flagge eingehüllt oder in hautengen Kostümen präsentierte er sich dem Publikum. Fast jeder auf der Welt kannte seine Hits und kennt sie heute noch, so wie "We are the Champions", "We Will Rock You", "Radio Ga-Ga" und und und. Queen hatte so viele Hits wie kaum eine andere Band. Der Erfolg liegt sicherlich auch darin begründet, dass die Musiker ganz verschiedenen Musikrichtungen abdecken: Elemente aus Rap, Rock und sogar Oper, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch heute noch sind Freddie Mercury und Queen Vorbild vieler Künstler. So betont zum Beispiel Lady Gaga immer wieder, dass sie von Freddie beeinflusst wäre. Die Legende Freddie Mercury gilt noch immer als einer der besten Sänger aller Zeiten. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
Im Kern der Bienentraube herrschen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Männliche Tiere werden hinausgeworfen.
von Anja Biewald
Neuvrees - „Wir müssen uns jetzt beeilen. Ansonsten wird es im zu kalt“, erklärt Herbert Janssen als er den Styropor-Deckel von einem seiner Bienenstöcke abhebt. Darunter summt es gewaltig, die Bienen drängen sich dicht an dicht auf einer Seite des Bienenstocks, die andere ist quasi verwaist. Was der Vorsitzende des Imkervereins Friesoythe und Umgebung da zeigt, ist eine so genannte Bienentraube. „So überwintern Bienen“, erklärt der Fachmann.
Die Tiere würden sich in eben so einer Traube immer dichter zusammen drängen – je kälter es draußen wird, desto kompakter wird die Traube, die Bienen rücken immer dichter zusammen. Sobald die Temperaturen draußen unter 14 Grad Celsius sinken würden, setze sich im dieser Vorgang in Gang. Im Inneren des Kerns würden die Bienen durchgehend zwischen 20 und 30 Grad Celsius halten. „Den äußeren Mantel bilden Hüllbienen, am Rand herrschen so etwa sieben bis acht Grad Celsius“, erläutert der Imker. Zwischendurch würden die Hüllbienen in den Kern wandern, um sich dort aufzuwärmen. So sei die Traube immer in Bewegung.
„Die Traube wandert außerdem immer dem Futter hinterher. Das hängt über den Köpfen der Bienen“, so Herbert Janssen. Ist in einer Ecke alles aufgefressen, wandert die Kugel ein Stückchen weiter.
Wenn Janssen den Sommerhonig aus den entfernt hat, füttert er Zuckersirup. „Ein braucht etwa 15 bis 20 Kilogramm Zucker, um über den Winter zu kommen.“ Nur starke Völker würden den Winter unbeschadet überstehen. „Instinktiv werden von den Bienen erst einmal alle überflüssigen Fresser rausgeworfen. Das ist die so genannte Drohnenschlacht. Um diese Jahreszeit gibt es im Volk K E I N E männlichen Tiere mehr, die Königin und die Arbeiterinnen bleiben unter sich.“ Auch schwache Bienen würden aus dem Stock verdrängt. „Während ein Volk zu Beginn des Sommers etwa 30 000 Bienen umfasst, sind es im Winter nur noch rund 10 000“, so Janssen weiter: „Es ist die wichtigste Aufgabe des , für ein starkes Volk zu sorgen. Die Vorbereitung auf den Winter ist wichtig, man muss die Jungvölker durchkriegen.“
Der 57-Jährige hat derzeit rund 25 Bienenvölker. Herbert Janssen wohnt in Neuvrees und hält seit rund 20 Jahren Bienen. Sein Großvater hatte rund 200 Völker, erzählt Janssen aus seiner Kindheit. Er selbst hat sich für die Imkerei interessiert, nachdem sich ein Bienenschwarm eines Nachbarn auf einem Grundstück niedergelassen hatte. „Am schönsten ist für mich das Zusammenspiel mit der Natur. Man ist dadurch auch immer viel draußen unterwegs“, erzählt der Hobby- . Bienen seien hochorganisierte Völker, das mache die Imkerei so spannend. „Die Königinnenzucht und die Zucht von Jungvölkern – das macht Spaß.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 22.11.11)
von Tanja Lindauer
Als "Entdecker der Fotografie" gelten die Franzosen Nicéphore Nièpce und Louis Daguerre, denn sie entwickelten die ersten technischen und chemischen Verfahren, um ein Motiv abzubilden. Am 22. November 1826 gelang es Nièpce erstmals, ein Bild dauerhaft und lichtbeständig festzuhalten. Die Technik wurde immer weiter verfeinert und verbessert. Im heutigen Zeitalter der digitalen Fotografie ist es schon fast undenkbar, Bilder mit einer Kamera zu machen, die noch einen Film hat. Erfahre in unserem zweiteiligen Artikel mehr über die faszinierende Geschichte der Fotografie.
Genau genommen ist es schwer zu bestimmen, wer denn nun der "eigentliche" Erfinder der Fotografie ist. Denn bereits in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts arbeiteten viele Forscher an deren Entwicklung. Allgemein gelten Nicéphore Nièpce und Louis Daguerre als die "Entdecker der Fotografie". Wichtige Voraussetzungen für die Fotografie waren aber auch Erfindungen, die schon lange vor ihrer Zeit gemacht wurden.
So baute der arabische Forscher Ibn al Haitham um 980 einen Kasten aus Holz, den er "Camera Obscura" taufte. Das ist Lateinisch und bedeutet so viel wie "dunkle Kammer". In die Vorderwand bohrte er ein kleines Loch und aus der Rückwand sägte er ein viereckiges Stück heraus. Über das viereckige Loch klebte er anschließend ein weißes Blatt Papier. Er schaute auf sein Blatt und war ganz verblüfft - dort war nämlich ein Baum abgebildet! Aber wo kam der nun her? Spukte es etwa? Natürlich
N I C H T ! Schnell entdeckte der Forscher den richtigen Baum, der sich vor seiner Kamera befand. Aber der Baum auf dem Papier war trotzdem anders, dieser wurde auf dem Papier nämlich kopfüber abgebildet. Und auch alles andere auf dem Papier stand Kopf, wie etwa Gräser.
Aber erklären konnte er sich das N I C H T . So viel er auch darüber nachdachte, er konnte keine Antwort finden. Leonardo da Vinci verstand später dann schon etwas besser, wie die Camera Obscura funktionierte. Allerdings wusste auch er N I C H T , wie man das Bild richtig herum drehen konnte. Im Mittelalter setzte man in das kleine Loch vorne eine Linse. In den nächsten Jahrhunderten rätselte man immer wieder über dieses Problem und es dauerte sehr lange, bis man schließlich eine Lösung fand. 1686 baute Johann Zahn eine kleinere Version der Camera Obscura, die man überall mit hinnehmen konnte. Er nahm einen Spiegel und baute ihn schräg im 45-Grad-Winkel zur Linse in den Kasten ein - und schon wurde das Bild richtig herum abgebildet. Viele Architekten und Künstler benutzten die Camera Obscura zum Zeichnen, denn das Bild, das man auf dem Papier sah, konnte man nun einfach abpausen.
Die ersten Bilder in der Geschichte
Joseph Nicéphore Nièpce (1765 - 1833) war der erste Erfinder, dem es gelungen ist, Bilder auf eine lichtempfindliche Schicht zu werfen. Dies schaffte er mithilfe der "Camera Obscura" - dem Apparat, mit welchem man Bilder auf einer Fläche ablichten kann. Ihm gelang es, die Bilder dann auf Chlorsilberpapier zu bannen. Leider waren die Bilder noch
N I C H T lichtbeständig - das bedeutet, nach kurzer Zeit verblassten sie wieder und bald darauf war kaum noch etwas zu erkennen.
Nièpce überlegte also, wie er es schaffen könnte, ein Bild dauerhaft festzuhalten. Er kam auf die Idee, Asphalt als Schicht zu benutzen, der bekanntlich sehr hart werden kann. Er löste den Asphalt in Petroleum auf. Die daraus entstandene Lösung trug er auf eine Zinnplatte auf. Der belichtete Asphalt wurde hart, den unterbelichteten Asphalt konnte man mit einem Lösungsmittel entfernen. So entstand eine Vorlage, mit dessen Hilfe man ein Bild anfertigen konnte. Dabei wurden die vom Asphalt befreiten Stellen graviert.
1826 gelang es Nièpce dann endlich, mit diesem Verfahren ein Bild herzustellen, das N I C H T wieder verblasste. Auf dem Bild ist der Blick aus seinem Arbeitsfenster in Chalon-sur-Saône zu sehen. Natürlich steckte in diesem Erfolg jahrelange harte Arbeit. Und das Bild war eine Sensation! Er hatte es tatsächlich geschafft, ein Motiv auf einem Bild festzuhalten. Bisher war es aber nur möglich, nichtbewegliche Objekte zu fotografieren, da die Belichtungszeit noch viel zu lang war - sie konnte bis zu acht Stunden dauern. Nièpce konnte somit weder Menschen noch Tiere fotografieren, denn wer will schon acht Stunden stillhalten. Bald schon erfuhr der Theatermaler Louis Jaques Mandé Daguerre (1787 - 1851) von Nièpces Arbeit und war fasziniert von dessen Fortschritten. 1829 wurden die beiden Partner und überlegten zusammen, wie man die Belichtungszeit verkürzen könnte.
Versuche mit der Belichtungszeit
Mit der Belichtung meint man in der Fotografie die Zeitspanne, in der beispielsweise ein Fotofilm, eine Platte wie bei Nièpce oder der Sensor bei Digitalkameras dem Licht ausgesetzt wird. Meistens wird die Dauer in Sekunden angegeben. Heute kann man mit verschiedenen Belichtungszeiten ganz verschiedene Bildwirkungen erzielen. Musste Nièpce sein Bild noch acht Stunden belichten, um überhaupt ein Ergebnis zu erzielen, so braucht man heute nur wenige Sekunden. Heute spricht man bereits von einer Langzeitbelichtung, wenn man mehrere Sekunden oder Minuten den Sensor oder einen Film belichtet. Die Motive verwischen in diesen Fotos dann aufgrund der Bewegungen und so können sehr kunstvolle Bilder entstehen.
Jahrelang versuchten Nièpce und Daguerre, ein bewegtes Objekt festzuhalten. Ihre Geduld sollte sich schließlich bezahlt machen. Jedoch starb Nicéphore Nièpce bereits im Jahr 1833, sodass er Daguerres Fortschritte N I C H T mehr mitfeiern konnte. 1837 entdeckte Daguerre, dass man mit einer kurzen Belichtung einer Jodsilberplatte ein N I C H T sichtbares (man nennt dies auch "latentes") Bild erzeugen konnte. Er musste den Vorgang aber abbrechen, da das Wetter zu schlecht war. Er packte die Platte in seinen Chemikalienschrank. Später holte er sie wieder hervor und war sehr überrascht: Man konnte doch tatsächlich ein Bild erkennen! Aber was war in seinem Schrank passiert?
Des Rätsels Lösung
Irgendetwas musste bewirkt haben, dass die Belichtungszeit verkürzt wurde. Also machte sich Daguerre daran, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Er machte immer wieder ein Foto, legte die Platte in den Schrank und entfernte dabei stets eine neue Chemikalie. Auf diese Weise wollte er herausfinden, welche Chemikalie für den Prozess verantwortlich war. Schon wieder wurde seine Geduld auf die Probe gestellt. Zum Schluss waren im Schrank nur noch ein paar Topfen Quecksilber übrig, die er versehentlich verschüttet hatte. Das war die Lösung: Quecksilber! Er behandelte die Fotoplatten also nun mit Quecksilberdämpfen und konnte damit die Belichtungszeit wesentlich verkürzen. Das Bild fixierte er anschließend mit einer Kochsalzlösung, damit es N I C H T verblasste.
Ihm gelang es, mit diesem Verfahren die Belichtung auf 20 Minuten zu reduzieren. Im Vergleich zu acht Stunden war das schon mal um einiges kürzer! Er machte weitere Versuche und schaffte es, im Sommer die Zeit auf vier Minuten und im Winter auf 15 Minuten zu verkürzen - die Unterschiede sind auf die Sonnenstunden und den Stand der Sonne zurückzuführen. Daguerre und Isidore Nièpce, der Sohn des bereits verstorbenen Partners, schlossen 1839 einen Vertrag mit der französischen Regierung.
Die Regierung hatte damit die Rechte an dem Verfahren erworben und sie übergaben die Erfindung Öffentlichkeit, damit jeder davon profitieren konnte. Dieses Verfahren wurde unter dem Namen "Daguerreotypie" bekannt. Die beiden Erfinder erhielten für den Verkauf der Daguerreotypie an die Regierung eine Rente, von der sie gut leben konnten. Allerdings konnte man von diesen Bildern noch K E I N E Abzüge machen, so wie wir es heute kennen. Jedes Bild war also ein Einzelstück, ein Unikat. Diesem Problem sollte sich Herr Henry Fox Talbot widmen.
Wie kam es, dass man mehrere Abzüge von Fotos machen konnte? Wann entstanden die ersten Farbfotos, wer erfand die ersten Kleinbildkameras und inwiefern hat die Entwicklung der Digitalkamera die Fotografie revolutioniert? Im zweiten Teil des Artikels erfährst Du mehr über die Geschichte der Fotografie.
von Tanja Lindauer
Im ersten Teil hast Du erfahren, wie die ersten Fotos entstanden sind und durch welche Entdeckungen die Technik der Fotografie immer weiterentwickelt wurde. Doch wie kam es, dass man mehrere Abzüge von Fotos machen konnte? Wann entstanden die ersten Farbfotos, wer erfand die ersten Kleinbildkameras und inwiefern hat die Entwicklung der Digitalkamera die Fotografie revolutioniert?
Der englische Wissenschaftler Henry Fox Talbot überlegte sich, wie man von einem Bild mehrere Abzüge machen könnte - zwar hatten im 19. Jahrhundert viele Forscher und Entdecker die Technik der Fotografie bereits um einiges weiterentwickelt. Aber bisher konnte man von Fotos immer nur ein Exemplar entwickeln. Wenn aber nun ein besonders schönes Bild beschädigt war, konnte man K E I N neues machen.
Mit der so genannten Kalotypie, einem "Negativ-Positiv-Verfahren", schaffte Henry Fox Talbot es 1840 E R S T M A L S , Abzüge eines Bildes zu erstellen. Bei dem Negativ-Verfahren wird Dunkles hell und Helles dunkel dargestellt - Du kennst das vielleicht noch von den "Negativen", von denen man vor den Zeiten der Digitalfotografie und des Scannens Abzüge gemacht hat, um weitere Exemplare des gewünschten Fotos zu erhalten. In einem nächsten Schritt wird dieser Prozess nämlich noch einmal umgekehrt, um ein Bild zu erhalten, das das fotografierte Objekt genauso zeigt, wie wir es sehen. Das nennt man dann Negativ-Positiv-Verfahren. Allerdings war die Qualität im Vergleich zum Originalbild anfangs noch ziemlich schlecht.
Dieses Problem konnte dann Frederick Scott Archer lösen. 1851 schaffte er es, mithilfe seines so genannten "Nassen Kollodiumverfahrens" Abzüge in guter Qualität erstellen. Kollodium wird gewonnen, indem man Baumwolle in Äther auflöst. Damit trug man das lichtempfindliche Material, das so genannte "Silberhalogenid", auf eine Glasplatte auf. Die Bilder waren nun deutlich zu erkennen und man sah sie genauso gerne an wie das Original. Allerdings war es extrem aufwendig, einen Abzug zu erstellen. Denn Kollodium ist sehr klebrig, außerdem trocknet es schnell an der Luft und wird hart. Die Fotografen mussten also immer ein Belichtungszelt dabei haben, um das Bild direkt zu entwickeln. Das war natürlich ganz schön umständlich. Und man musste Einiges mit sich herumtragen, wenn man Fotos machen wollte! 1871 gelang es Leach Maddox, das Verfahren weiter zu verfeinern. Mit einer Bromsilber-Gelatine-Schicht schaffte er es, eine Trockenplatte zu entwickeln.
Erfindung des "rollenden Films"
Mit den Platten zu fotografieren war aber immer noch sehr umständlich - und besonders praktisch ist es ja auch nicht, immer Platten mit sich herumzutragen, um ein Foto zu machen. Für jedes Bild benötigte man eine neue Platte. Stell dir vor, jemand wollte früher vielleicht 20 Bilder schießen - dann hätte er ganz schön viel Gewicht tragen müssen. Das dachte sich auch George Eastman, der Gründer der Kodak-Firma, und so entwickelte er 1889 zusammen mit seinem Partner den Rollfilm. Dadurch wurde es ganz einfach, mehrere Bilder hintereinander zu fotografieren.
Seine Überlegungen gingen auch noch weiter: Viele Menschen wollen einfach nur schöne Bilder machen, haben dann aber wenig Lust, so viel Zeit mit der Entwicklung zu verbringen, die zudem auch ganz schön teuer ist, weil man ja auch Chemikalien zum Entwickeln braucht. Er erfand eigene Kameramodelle und bot den Fotografen an, die Bilder für sie zu entwickeln. Wenn man also den Film vollgeknipst hatte, schickte man ihn samt Kamera an Kodak und man erhielt die Fotos sowie die Kamera nach ungefähr einem Monat mit einem neuen Film zurück. Allerdings war die Kamera für damalige Verhältnisse ziemlich teuer und nur wenige Menschen konnten sich das überhaupt leisten.
Die ersten Farbfotos
Der schottische Physiker Clerk James Maxwell gilt als Erfinder der Farbfotografie - bereits 1855 konnte er Farbbilder erzeugen. Dafür legte er eine schwarz-weiße Platte in seine Kamera und machte von dem Objekt drei Fotos hintereinander. Für das erste Foto verwendete er einen Rotfilter, für das zweite einen Gelbgrünfilter und für das letzte Bild einen Blaufilter, die er vor der Linse anbrachte. Von jedem Bild wurde ein durchsichtiges Foto angefertigt, ein "Diapositiv". Die Dias steckt er dann in Projektoren, die auch wieder diese Farbfilter hatten. Dann musste er die drei Bilder nur noch auf der Wand, auf der sie projiziert wurden, übereinander bringen - und schon hatte er ein farbechtes Bild. Aber erst mit der Erfindung der Brüder Auguste und Louis Lumière konnte die Farbfotografie einen großen Sprung nach vorne machen.
Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte Louis Lumière die lichtfilternde Eigenschaft von Kartoffelstärke. Mit dem "Autochrome-Prozess" konnten farbige Fotos erzeugt werden. Die Autochrom-Platten arbeiteten mit orangeroten, grünen und violetten Stärkekörnchen und einer Bromsilber-Gelatine-Emulsion. Die Stärkekörnchen wirkten dabei wie ein Filter. Dieses Verfahren ermöglichte es, ein Farbbild mit nur einer Aufnahme zu machen. Allerdings war die Belichtungszeit bei diesem Verfahren wieder sehr lang. Lumière präsentierte seine Erfindung am 10. Juni 1907 in Paris. Der erste Farbfilm wurde aber erst 29 Jahre später von Agfa entwickelt.
Die ersten Kleinbildkameras
Bis dahin musste man noch große und schwere Kameras mit sich herumtragen, um ein Bild zu machen. Die Lichtempfindlichkeit der Filme wurde aber immer weiter verbessert und so war es Anfang des 20. Jahrhunderts möglich, Kleinbildkameras herzustellen. 1905 versuchte sich bereits Oskar Barnack daran, das Negativ-Format zu verkleinern, um dann nachträglich die Fotos zu vergrößern. Er war Entwicklungsleiter bei Leica und 1915 gelang es ihm, die erste Kleinbildkamera zu entwerfen. Da aber der Erste Weltkrieg begonnen hatte, musste die Entwicklung noch etwas auf sich warten lassen.
1925 war es dann endlich so weit und die erste Leica-Kamera wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kamera hatte ein Objektiv mit 50 Millimetern Brennweite, dies sollte ein Standard werden und viele andere Kamerahersteller bauten ebenfalls Kameras mit solch einem Objektiv. In den 1950er Jahren wurden dann die ersten Spiegelreflexkameras entwickelt. Bei diesen Kameras ist ein Spiegel eingebaut, der das Licht reflektiert. Der Spiegel klappt beim Auslösen zu Seite und so kann der Lichtstrahl den Film belichten. Und auch der Blitz vereinfachte das Fotografieren maßgeblich.
Die Revolution der digitalen Fotografie
Im Laufe der Zeit wurde die Technik der Kameras immer weiter verfeinert und immer mehr Elektronik wurde in die Apparate eingebaut. Canon präsentierte beispielsweise 1963 die erste Kamera, die automatisch scharf stellen konnte. Auch das war wieder einmal eine kleine Sensation! Und schon zehn Jahre später wurde von Rollei eine Kamera gebaut, die noch viel mehr konnte als das - mit diesem Apparat wurde dem Fotografen viel Arbeit abgenommen: Er wählte automatisch die richtige Blende oder Verschlusszeit.
Ende des 20. Jahrhunderts wurden schließlich immer mehr Kameras digitalisiert - das bedeutet, die Filmrollen wurden nun überflüssig. Die Digitalkameras stellten erneut eine wahre Revolution in der Technik der Fotografie dar: Die Fotos werden hierbei auf digitalen Datenträgern, also auf Speicherkarten, gespeichert. Dabei spart man ziemlich viel Geld, weil man sie nun nicht mehr entwickeln lassen muss, sondern einfach auf den Rechner laden kann. Zudem kann man so viele Bilder schießen, wie man möchte und muss nicht darauf achten, dass man den Film zu schnell vollmacht. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass man das Ergebnis bei den modernen digitalen Kameras direkt prüfen kann. Warten wir einmal ab, was in Zukunft noch möglich sein wird. (helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Technik)
von Antje Leser
Der "Schwarze Tod" raffte im 14. Jahrhundert innerhalb von sechs Jahren mehr als ein Drittel der europäischen Bevölkerung dahin. Nun haben Forscher an Skeletten eines alten Londoner Friedhofs das Erbgut (Genom) des mittelalterlichen Pesterregers entschlüsselt. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Erreger bis heute kaum verändert hat. Diese Erkenntnis könnte helfen, in Zukunft noch bessere Wirkstoffe gegen Krankheiten zu entwickeln. Doch wie kam es eigentlich zu dieser verheerenden Seuche? Und wie bekämpften die Menschen die Pest?
Die Pest (das lateinische Wort "pestis" bedeutet Seuche) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die in der Zeit von 1347 bis 1353 in Europa mehr als 25 Millionen Todesopfer forderte. Ganze Landstriche wurden innerhalb kurzer Zeit entvölkert. Betroffen waren vor allem die Dörfer und Städte, in denen die Menschen eng beieinander wohnten, denn dort waren die hygienischen Zustände B E S O N D E R S schlecht. Die Abfälle und das Abwasser wurden direkt auf die Straße gekippt, es gab K E I N E Toiletten und Mensch und Tier lebten auf engstem Raum zusammen. Nagetiere wie Ratten huschten durch die Gassen und deren Flöhe und saugten sich an Mensch und Tier gleichermaßen voll.
Hatte sich eine Ratte mit der Pest infiziert und starb, sprangen ihre blutdurstigen Flöhe auf den Menschen über. Innerhalb von wenigen Stunden bekam der Patient Fieber, Schüttelfrost, und schmerzhafte Beulen am Hals, in den Achselhöhlen und in den Leisten ("Beulenpest"). Die Haut verfärbte sich blauschwarz, weshalb man später auch vom "Schwarzen Tod" sprach. Wer mit der Pest infiziert war, steckte
S E H R S C H N E L L seine Mitmenschen an. Es genügte ein Husten oder Niesen (Tröpfcheninfektion) oder bereits der Kontakt mit den Kleidern des Kranken oder Toten. Ein Heilmittel gegen die Pest gab es zunächst N I C H T und über Bakterien, Viren und Bazillen wussten die Ärzte damals noch N I C H T bescheid. So konnte sich die Krankheit ungehindert ausbreiten.
Rätsel über den Grund des Übels
Pestwellen hatte es bereits vor dem 14. Jahrhundert gegeben. Nach Mitteleuropa kam der "Schwarze Tod" zunächst über Asien. Die gefürchteten "Tataren" (vom griechischen "Tartaros", das bedeutet "die aus der Hölle kommen") belagerten 1347 die Stadt Caffa - das heutige Feodossija - in der Ukraine. Caffa war eine wichtige Handels- und Hafenstadt und gehörte zu Genua. Sie war gut geschützt und die Angreifer mussten bald unverrichteter Dinge abziehen. Zurück blieben ihre Toten, von denen man annimmt, dass sie bereits mit dem Pesterreger infiziert waren. Angeblich sollen sie von den Tartaren sogar über die Stadtmauern katapultiert worden sein, sodass die Pest sich schnell in der Stadt ausbreitete.
Seeleute und Händler sowie Flüchtlinge verbreiteten die Seuche schließlich über die Handelsrouten in ganz Europa. Zunächst über die Wasserstraßen, später auch über den Landweg erreichte die Pest Anfang 1348 Venedig, Pisa und Florenz, wo nur etwa ein Fünftel der Menschen überlebte. Kurz darauf wütete sie in Frankreich, Spanien und England. 1349 rollten die Pestwellen über Deutschland hinweg, wobei vor allem Hamburg, Köln und Bremen betroffen waren. Hafenstädte waren
B E S O N D E R S bedroht, weshalb man einlaufende Schiffe und deren Besatzung für 40 Tage isolierte. Das Wort "Quarantäne" (vom französischen Ausdruck "une quarantaine de jours", also "40 Tage") stammt übrigens aus dieser Zeit. Leider half auch diese Verordnung
N I C H T viel, da die infizierten Schiffsratten über die Schiffstaue an Land kletterten und die Pest in die Hafenstädte trugen.
Massenhafte Panik vor dem Schwarzen Tod
Die mittelalterlichen Ärzte wussten N I C H T , wie man diese schreckliche Krankheit behandeln sollte. Sie verordneten Brechmittel oder Einläufe, verbrannten Kräuter und ließen die Patienten zur Ader. Dabei schnitten sie ihnen eine Vene auf, um das "schlechte" Blut abfließen zu lassen. Wenn Ärzte dabei zur rechten Zeit eine Pestbeule öffneten, hatte der Patient tatsächlich eine Überlebenschance. In den meisten Fällen schadete die Prozedur den Kranken aber nur.
Viele Menschen flohen aus den Städten, ohne zu merken, dass sie die Pest bereits im Gepäck hatten. Manche machten schlechte Winde für die Ausbreitung der Krankheit verantwortlich und empfahlen, Türen und Fenster zu schließen. Andere beobachteten die Sterne und warnten vor einer vermeintlich ungünstigen Konstellation von Mars, Jupiter und Saturn. Wieder andere behaupteten, die Pest verbreite sich durch verseuchtes Wasser, das von Juden, "Zigeunern" oder Fremden vergiftet werde. In vielen Teilen Europas weitete sich diese Behauptung zu einer regelrechten Hexenjagd gegen Juden aus. In vielen Städten wurden ganze Viertel abgebrannt und ihre jüdischen Einwohner getötet. Dabei ließen die Menschen außer Acht, dass die Krankheit auch die Juden nicht verschonte. Die Panik vor der Seuche und der Wunsch, einen Sündenbock zu bestrafen, waren so groß, dass gesunder Menschenverstand aussetzte.
Der Kampf gegen die Seuche
Krankheiten waren für viele Menschen im Mittelalter ein Zeichen für den Zorn Gottes. Während die einen Wallfahrten zu heiligen Orten unternahmen, beteten die anderen zu bestimmten Heiligen oder kauften Ablassbriefe, um sich von ihren Sünden freizukaufen. Manche Gläubige, so genannte "Flagellanten", zogen von Dorf zu Dorf und geißelten (peitschten) sich vor einer Menge Schaulustiger blutig. Mit diesen Bußübungen wollten sie sich von ihren Sünden reinwaschen. Was zunächst als willkommenes Schauspiel für Abwechslung im grausamen Alltag sorgte, wurde bald verboten, da man erkannte, dass mit den Flagellanten auch die Pest Einzug in die Dörfer hielt.
Die Menschen im Mittelalter brachten zunächst ihre Kranken in Siechenhäuser (Krankenhäuser), wo sie zusammen mit anderen Kranken gepflegt wurden. Später entstanden in manchen Regionen Pesthäuser. Venedig hatte sogar eine eigene Pest-Insel, auf die die Patienten gebracht wurden. Nach ihrem Tod beerdigte man sie auf den gewöhnlichen Friedhöfen. Nachdem sie die Ansteckungsgefahr erkannt hatten, erließen die Menschen Seuchengesetze, die den Kontakt mit Kranken verboten. Ihre Häuser wurden mit Kreuzen gekennzeichnet und es war verboten, den Bewohnern Nahrungsmittel zu bringen. Im Todesfall durften die Häuser vier Wochen lang N I C H T betreten werden.
Besondere Hygienevorschriften regelten die Abfallentsorgung und die Kontrolle der Lebensmittel. Gottesdienste und öffentliche Veranstaltungen wurden verboten. Außerdem durften K E I N E Reisenden aufgenommen und keine Güter von fremden Städten angenommen werden. Selbst Beerdigungen waren untersagt. Die Leichen, die bald darauf in den Straßen lagen, wurden in Massengräber gelegt und unter einer dicken Schicht aus Kalk und Erde verscharrt. Bettler, Behinderte, "Zigeuner", Juden und Fremde wurden gezwungen, die Leichen einzusammeln. Meist überlebten sie diese Tätigkeit nicht lange.
Der Erreger wird entdeckt
Der "Schwarze Tod" ist eine "Pandemie", also einer Infektionskrankheit, die in kurzer Zeit Länder und Kontinente überrollt. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte der Schweizer Bakteriologe Alexandre Yersin den Erreger der Pest und gab ihm den lateinischen Namen "Yersinia pestis". Als bakterielle Infektionskrankheit wird sie heute mit Antibiotika behandelt. Es gibt vier verschiedene Pest-Arten. Die Beulenpest (auch Bubonenpest) wird durch den Biss des Rattenflohs übertragen, der zuvor kranke Ratten und andere Nagetiere befallen hat.
Sobald die Krankheitserreger in die Blutbahn eindringen (zum Beispiel durch Aufplatzen von Pestbeulen), kommt es zur Pestsepsis (Blutvergiftung), die alle inneren Organe befällt. Ist die Lunge betroffen, kommt es zur Lungenpest, die innerhalb weniger Tage tödlich ist. Sie kann auch von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion weiterverbreitet werden. Am harmlosesten ist noch die Abortive Pest, bei der es zu Fieber und geschwollenen Lymphdrüsen kommt. Nach Bildung von Antikörpern ist der Mensch eine Weile geschützt.
Die Pest heute
Obwohl man heutzutage wenig in den Schlagzeilen darüber liest, ist die Pest immer noch auf dem ganzen Globus verbreitet. Besonders in Zentral- und Südostasien, Indonesien, Afrika, Nord- und Südamerika sowie Russland und Kasachstan erkranken und sterben nach wie vor Menschen an der gefährlichen Nagerkrankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in den Jahren zwischen 1994 und 2003 etwa 28.350 Pesterkrankungen mit über 2.000 Todesopfern registriert.
In die USA wurde die Seuche Anfang des letzten Jahrhunderts über Schiffsratten aus Asien eingeschleppt. Von den Schiffsratten übertrug sich die Pest N I C H T N U R auf die Stadtratten, S O N D E R N auch auf die dort lebenden Erdhörnchen. Einige der zehn bis 15 Pestfälle pro Jahr sollen auf Hauskatzen zurückgehen, die mit Pest infizierte Erdhörnchen gefressen haben. Zum Glück ist die Pest heutzutage gut mit einer Kombination verschiedener Antibiotika zu behandeln. Reisende brauchen daher K E I N E Angst zu haben, wenn sie in Gebiete fahren, in denen eine Infektion aufgetreten ist. In Europa kommt die Krankheit heute
N I C H T mehr vor.
Die neuesten Erkenntnisse über den Pest-Erreger zeigen übrigens
N I C H T N U R , dass sich das mittelalterliche Pestbakterium in sechseinhalb Jahrhunderten kaum verändert hat. Mit den Ergebnissen des Forscherteams kann die Veränderung von Krankheitserregern über einen längeren Zeitraum besser nachvollzogen werden. Der "Schwarze Tod" im 14. Jahrhundert ist demnach vermutlich die erste große Pandemie, aus der alle heutigen Pesterkrankungen hervorgehen. Für die Erforschung neuer Wirkstoffe ist diese Erkenntnis sehr wichtig. (Quelle: .helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen,Geschichte und Kultur)
von Tanja Lindauer - 12.08.2011
Die Journalistin Tanja Lindauer lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist von ständigem Fernweh geplagt und bereist mit dem Rucksack die Welt. Auf helles-koepfchen.de berichtet sie von ihrer Reise nach Indien.
Indien ist ein Land der vielen Gegensätze. Und für J E D E N , der Indien besucht, wird es unvergesslich bleiben. Was man auch erlebt oder wie man es bereist, das Land wird einen auf jeden Fall verändern. Wir mussten auf unserer Reise erfahren, dass man sich auf dieses faszinierende Land N I C H T vorbereiten kann: Alles kommt ganz anders als geplant. Eine Menge Flexibilität und eine gute Portion Humor gehören damit auf jeden Fall mit ins Gepäck!
Tag 1 - Es geht los
Endlich ist es soweit! Heute fliegen wir nach Indien, gerade sitzen wir am Düsseldorfer Flughafen und warten, dass wir endlich in den Flieger können. Das Warten kommt mir vor wie eine Ewigkeit ... Josef und ich sind schon sehr aufgeregt, wir waren noch nie Indien und haben schon so viele Berichte gelesen und Geschichten gehört.
Viele sagen, dass man, wenn man zum ersten Mal nach Indien oder im Allgemeinen nach Asien reist, einen Kulturschock bekäme. Wir werden sehen! Schon lange war es ein Traum von mir, Indien zu bereisen. Da Indien aber ein sehr großes Land ist - etwa zehnmal so groß wie Deutschland - haben Josef und ich uns entschieden, nur den nördlichen Teil zu bereisen. Aber auch dort mussten wir uns auf ein paar ausgewählte Städte begrenzen.
Tag 2 - Ankunft in Mumbai
Nach zehn Stunden Flug sind wir endlich in Bombay gelandet. Als wir das Flughafengebäude verlassen, werden wir sofort von einer Horde Taxifahrer umzingelt. Ungefähr zwanzig geschäftstüchtige Inder wollen uns jetzt davon überzeugen, dass jeweils sein Taxi das Beste sei und wir nur bei ihm einen guten Preis erhalten würden. Mit der Situation sind wir etwas überfordert und nehmen einfach irgendeins. Doch die anderen Fahrer geben noch N I C H T auf und prügeln sich nun fast ... Schließlich kann sich der von uns auserkorene Fahrer durchsetzen. Da das Taxi ziemlich klein ist und die Rucksäcke N I C H T in den Kofferraum passen, werden sie kurzerhand einfach auf dem Dach festgebunden. Ich hoffe, dass später unsere Rucksäcke noch da sind?
Mumbai ist eine riesige Stadt an der Westküste Indiens. Hier leben 16 Millionen Menschen, das bedeutet natürlich viel Lärm, Dreck, Smog und kaum Platz. Alle Autofahrer hupen, sodass auf den Straßen ein regelrechtes Hupkonzert herrscht. Verkehrsregeln wie bei uns scheint es hier N I C H T zu geben. Es gilt das Gesetz des Stärkeren: Umso größer das Fahrzeug und lauter die Hupe ist, desto besser kommt man auch voran. Und auch die Fußgänger scheinen sich an K E I N E Regeln zu halten und laufen einfach quer über die Straßen und schlängeln sich zwischen den Autos lang.
Ob wir uns das auch trauen sollen? Am Anfang versuchen wir noch, uns an die uns bekannten Regeln zu halten, und warten brav an roten Ampeln. Doch vergebens, auch wenn Fußgänger grün haben, bedeutet das noch lange N I C H T , dass wir auch gefahrlos über die Straßen gehen können. Also bleibt uns gar keine andere Wahl und wir machen es den Indern nach. Ziemlich schnell haben wir auch den Bogen raus und so machen wir uns auf Entdeckungstour durch diese riesige Stadt.
Wieso heißt Mumbai auch Bombay?
Früher wurde Mumbai in der Kolonialzeit also als andere Länder nach Indien kamen, von den Portugiesen Bom Bahia (bedeutet: "Gute Bucht") genannt. Mit der Besatzung durch die Engländer wurde die Stadt dann schnell unter dem Namen Bombay bekannt und wurde seit dem 16. Jahrhundert Bombay genannt. Nachdem alle Kolonialstaaten Indien wieder verlassen hatten, beschloss Indien wieder den offiziellen Namen in Mumbai zu ändern, um sich so auch auf die eigenen indischen Wurzeln zu berufen. Daher existieren heute zwei Namen für eine Stadt. Auch andere indische Städte haben zwei Namen.
Wir entschließen uns, Mumbai erst einmal schnell hinter uns zulassen. Es ist einfach zu laut und zu hektisch hier. Wir haben ja noch genügend Zeit, uns am Ende der Reise noch einmal in diese riesige Stadt zu stürzen, immerhin müssen wir von hier aus auch wieder unsere Heimreise antreten. Also machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof, um uns ein Ticket für den Zug zu kaufen. Doch am Bahnhof erfahren wir, dass wir die Tickets gar nicht hier kaufen können, sondern am anderen Ende der Stadt, in einem Extra-Gebäude. Wir machen uns wieder auf den Weg ... Nachdem wir eine Stunde durch Mumbai geirrt sind, haben wir endlich das Gebäude gefunden. Hier wartet auch schon die nächste Hürde auf uns. Mumbai will wohl N I C H T , dass wir schon wieder fahren!?
Wir stellen uns an einer langen Schlange an. Nach einer Stunde sind wir endlich an der Reihe. Doch dann erklärt uns der Verkäufer, dass wir hier falsch sind. Für Touristen gibt es einen extra Schalter, eine Etage tiefer. Also stiefeln wir wieder die Treppen runter. Aber der Schalter ist unbesetzt, keiner da. Und nun? An einem anderen Schalter fragen wir einfach noch mal nach. Der freundliche Inder will uns aber wieder nach da schicken, von wo wir kamen. So kommen wir N I C H T weiter. Also stell ich mich einfach an einer "Frauenschlange" an. N U R Frauen dürfen hier Tickets kaufen. Die Verkäuferin versteht mich aber leider
N I C H T , sie spricht nur Hindi.
Kurzerhand helfen mir die fünf Inderinnen, die hinter mir ungeduldig warten. Ich weiß G AR N I C H T so recht, wie mir geschieht, fünf Frauen, verteilen sich nun um mich herum, diskutieren mit der Ticketverkäuferin, nehmen mir Geld aus dem Portemonnaie und ein paar Sekunden später habe ich auch endlich die beiden Tickets nach Udaipur in der Hand. Josef, der auf mich wartete, musste sich vor Lachen den Bauch halten. Es sah wohl sehr lustig aus, wie ich zwischen fünf kleinen Inderinnen stand, die mir alle gerade einmal bis zur Brust reichten, und ziemlich verdutzt geguckt habe.
Der Flug steckt uns doch noch sehr in den Knochen. Daher gehen wir früh schlafen, damit wir morgen ausgeruht unsere Reise durch Indien antreten können.
Tag 3 - Zugfahrt auf indisch
Wir sitzen im Zug nach Udaipur. Es ist ziemlich warm und der Zug ist total voll. Das wäre ja noch N I C H T einmal so schlimm, aber wir werden von allen beobachtet. Wir sind die einzigen hellhäutigen in diesem Abteil und meine blonden Haare machen die Sache auch N I C H T besser. Unruhig rutsche ich auf meinem harten Sitz hin und her, so beobachtet zu werden, ist mir doch sehr unangenehm. Eine Erlösung sind die Haltestellen, wenn Menschen ein- und aussteigen und Verkäufer mit Tee und kleinen Snacks in den Zug stürmen, um etwas zu verkaufen. Mit den Worten Chai, chai, chai rennen sie durch den Zug und wollen Tee in kleinen Plastikbechern verkaufen. Da unsere Sitznachbarn auch Tee kaufen und Samosas (kleine Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln und Erbsen) durch das Fenster von einem anderen Verkäufer erwerben, machen wir es ihnen gleich. Reisen macht hungrig!
Nach einer Weile gewöhnt man sich an die Blicke. Ich weiß zwar, dass die Inder es N I C H T böse meinen, S O N D E R N einfach nur neugierig sind, aber es erfordert schon etwas Geduld, N I C H T einfach einen der Beobachter böse anzuschauen. Wenn man bei uns so gemustert würde, wäre es schon eine Art Beleidigung. In Indien ist es eher normal und man wird sogar freundlich angelächelt, wenn man zurückschaut.
Nach drei Stunden erreichen wir unsere Haltestelle, hier müssen wir umsteigen. In diesem Zug haben wir einen Schlafplatz reserviert, weil wir schon zehn Uhr abends haben und wir noch acht Stunden Zugfahrt vor uns haben. Das Abteil teilen wir uns mit einer sehr netten indischen Familie. Wir unterhalten uns noch eine Weile vor dem Schlafengehen mit ihnen und dann ist auch schon Schlafenszeit. Wir übernachten also das erste Mal in einem Zug, an das Rütteln gewöhnt man sich ziemlich schnell und so sind wir auch schon bald eingeschlafen.
Tag 4 - Auf den Spuren von James Bond
Wir sind endlich angekommen. Ein Hostel haben wir auch ganz schnell gefunden, von der Dachterrasse kann man sogar auf einen See gucken. Und nicht auf irgendeinen! Das ist der Lake Palace, wo schon ein James-Bond-Film gedreht wurde, Octopussy. Jeden Abend kann man sich den Film auf einer der etlichen Dachterrassen anschauen. Alles ist viel kleiner und N I C H T so laut wie in Mumbai. Allerdings laufen hier sehr viele Kühe einfach auf den Straßen herum.
Kühe und Rinder sind in Indien heilig, daher haben sie hier Narrenfreiheit. (Auch bei McDonalds gibt es keine Cheeseburger und Co., sondern nur Gemüse- und Fischburger.) Wenn eine Kuh mitten auf der Straße ein Nickerchen machen will, dann macht sie das auch. Die Autos fahren einfach um sie herum. Wir sind noch ziemlich kaputt von der langen Zugfahrt, daher essen wir erst einmal etwas Leckeres und erkunden ein wenig die Umgebung.
Tag 5 - Kleider machen Leute
Heute besuchen wir den Stadtpalast, der größte in Rajasthan. Rajasthan ist einer der 28 Bundesstaaten in Indien. Wenn viele Menschen an Indien denken, dann stellen sie sich meistens viele Gewürze, Gerüche und farbenfrohe Kleidung vor und Männer, die Turbane tragen. Dieses Bild wird maßgeblich von Rajasthan beeinflusst. Dabei haben die Farben der Kleidung und die verschiedenen Kleidungsstücke ganz besondere Bedeutungen. Die Farbe des Turbans zum Beispiel zeigt die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Beruf oder Religion. Und Frauen können beispielweise nur die Farbkombination Rot-Gelb tragen, wenn sie einen Sohn geboren haben. Man sieht also, dass die Farben der Kleidung viele verschiedene Bedeutungen haben.
Wir machen uns auf den Weg zum Palast und sind vom ersten Anblick fast erschlagen: Der Palast ist wirklich beeindruckend und sehr schön! Er hat auch eine interessante Entstehungsgeschichte, denn der Palast wurde mit jedem neuen Maharadscha immer größer. Er besteht eigentlich aus vielen Einzelgebäuden und Höfen, die mit der Zeit zu einem riesigen Palast zusammenwuchsen.
Tag 6 - Ein diebischer Affe
Wir sind immer noch in Udaipur, aber heute fahren wir nach Kumbhalgarh und Ranakpur. Mit unserem Fahrer machen wir uns schon früh morgens auf den Weg, dieser ist etwas wortkarg, aber in der Formel 1 hätte er sicherlich gute Chancen. Im Nu waren wir auch schon an unserem ersten Zwischenstopp: Kumbhalgarh.
Das ist eine riesige Festungsanlage, die 1.110 Meter hoch im Aravalligebirge liegt. Das Fort wurde seit der Erbauung im 15. Jahrhundert nur einmal erobert. Man merkt, dass wir in der Wüste sind. Es ist total heiß und wir mühen uns die vielen Treppen hinauf, um einen guten Blick auf das Tal zu erhaschen. Bald machen wir uns auch schon auf den Weg nach Ranakpur, einem Jainisten-Tempel (Jainismus ist eine Religion in Indien). Der Tempel wurde aus Marmor erbaut und besteht aus 1.444 Säulen. Um den Tempel zu betreten, muss man aber zunächst seine Schuhe ausziehen und sie in die Obhut eines "Schuhbewachers" übergeben. Der Tempel ist riesig und mit vielen Details verziert. Und das alles wurde von Hand in die Steine gemeißelt!
Erschlagen von den ganzen Eindrücken, machen wir im Schatten erst einmal eine Pause, trinken etwas und essen ein paar Chips. Josef und ich sind in ein Gespräch vertieft, als plötzlich etwas hinter uns im Gebüsch raschelt. Erschrocken drehen wir uns um, aber es ist nur ein Affe. Mit großen, runden Augen guckt er uns ganz unschuldig an. Auf einmal schießt er nach vorne und klaut uns unsere Tüte Chips, schnell verschwindet auf den nächsten Baum. Da sitzt er nun und schaut uns belustigend an, während er unsere Chips vertilgt. Aber wirklich böse können wir dem kleinen Racker N I C H T sein.
von Tanja Lindauer - 23.10.2011
Die Journalistin Tanja Lindauer lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist von ständigem Fernweh geplagt und bereist mit dem Rucksack die Welt. Auf helles-koepfchen.de berichtet sie von ihrer Reise nach Indien.
Im zweiten Teil ihres Reiseberichts erzählt Tanja Lindauer von ihrem Aufenthalt in Jaipur, wo sie das Elefantenfest und den Palast der Winde besucht, über Agra zur weltberühmten Grabmoschee Taj Mahal nach Varanasi, der heiligsten hinduistischen Stadt. Dorthin pilgern viele Hindus, um sich im Fluss Ganges von ihren Sünden reinzuwaschen.
Tag 7 - Jaipur: Die rosa Stadt
Gestern haben wir einfach nur die Zeit genossen und sind etwas shoppen gewesen. Heute geht´s auch schon weiter nach Jaipur, der Hauptstadt von Rajasthan. Als Tor zum Wüstenstaat Rajasthan ist Jaipur, wie viele indische Städte, geprägt von einem regen Trubel und Gewusel: Kühe, Kamelkarren, wildgewordene Rikschafahrer (Rikschas sind zweirädrige Wagen, die von einem Menschen gezogen oder mit einem Fahrrad angetrieben werden), Fußgänger und jede Menge Touristen tummeln sich auf den Straßen.
Jaipur ist als "die rosa Stadt" bekannt. 1876 ließ Maharadscha Ram Singh nämlich die ganze Stadt rosa anstreichen. Diese Farbe symbolisiert die Gastfreundschaft und der Maharadscha wollte so König Edward VII. willkommen heißen. Als wir am Bahnhof ankommen, haben wir keine Ahnung, in welcher Richtung unser Hostel liegt. Also schnallen wir uns einfach die Rucksäcke auf und gehen los.
Sobald wir das Gebäude verlassen, kommt auch schon eine Horde Inder auf uns zu gerannt.:"Wo wollt ihr hin?", "komm, ich fahr dich mit meinem Taxi!" und "ich habe eine Rikscha! Kommt zu mir!" Mittlerweile kann uns so ein Ansturm aber nichts mehr anhaben und wir gehen ruhig an ihnen vorbei. Nur leider wissen wir ja N I C H T wohin. Es muss in der Nähe des Bahnhofs sein... Statt des Hotels finden wir in einer kleinen Seitenstraße versteckt eine Polizeistation. Wir halten uns an das Motto "Die Polizei, dein Freud und Helfer!" und fragen nach dem Weg.
Die Polizeistation besteht aus einer Bretterbude und zwei Polizisten, die geschäftig mit zwei Telefonen gleichzeitig hantieren. Wir werden angewiesen zu warten. Nach einer halben Stunde wird es uns doch zu bunt und wir fragen noch einmal nach. Endlich bewegt sich einer der Polizisten, wir zeigen ihm den Stadtplan und den Namen des Hostels. Wir müssen schmerzlich erfahren, dass viele Inder, und dazu gehört auch der Polizist, keinen Stadtplan lesen können.
Da aber alle Inder sehr höflich sind und helfen möchten, zeigen sie einfach in irgendeine Richtung. Noch denken wir uns nichts dabei und gehen in die vorgegebene Richtung, es stellt sich aber heraus, dass es genau die entgegengesetzte ist. Also geben wir auf und nehmen eine Fahrradrikscha. Endlich kommen wir am Hostel an. Aber was ist denn jetzt schon wieder? Es ist ausgebucht! In der Stadt findet das berühmte Elefantenfest statt. Also machen wir uns auf die Suche nach einer neuen Unterkunft. Nach einer weiteren Stunde werden wir endlich fündig. Wieder einmal völlig erschöpft schlafen wir an diesem Abend sehr schnell ein.
Tag 8 - Das Fest der Elefanten
Heute geht´s zum Elefantenfest, aber vorher schauen wir uns noch den Affentempel an. Eigentlich heißt der Tempel "Tempel des Sonnengottes" von Galta. Zum Tempel geht es 200 Meter steil bergauf, auf dem Weg dahin werden wir von vielen Affen neugierig beäugt, daher auch der Name Affentempel. Wir haben ein paar Leckereien für sie mitgebracht.
Auch die Affen, genauer gesagt die Rhesusaffen, sind in Indien heilig und dürfen N I C H T belästigt werden. Daher sind sie auch sehr oft in den Städten zu finden. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick über die Stadt! Jetzt müssen wir uns aber beeilen, um das Festival nicht zu verpassen!
Ein lautes Trompeten verrät uns, dass wir am Ziel sind. Jede Menge Tänzer und Tänzerinnen, Musiker, Kamele und natürlich viele Elefanten sind hier zu sehen. Die Attraktion sind aber die Elefanten: Sie sind bunt bemalt und reich geschmückt. An diesem Tag wird der schönste Elefant gekürt und wir dürfen sogar einen von ihnen am Rüssel streicheln. Das fühlt sich ganz anders an als erwartet, irgendwie weich.
Nachdem die Show vorbei ist, machen wir uns auf zum Palast der Winde, dem "Hawa Mahal". Das rosa Gebäude wurde, wie sollte es auch anders sein, von einem Maharadscha gebaut, nämlich von Sawaj Pratap Singh. Seine Haremsdamen konnten so die Festumzüge ungestört beobachten. Die Fassade besteht aus 953 kleinen Fenstern. Dadurch zirkuliert die Luft ständig durch das Gebäude, wovon sich auch der Name ableiten lässt: "Hawa" bedeutet Wind und "Mahal" Palast.
Tag 9 - Holi: Die bunte Frühlingsfeier
Heute geht es schon wieder weiter nach Agra, um das berühmte Taj Mahal zu bewundern. Vorher wollen wir aber noch einmal kurz über den Basar schlendern.
Oh, das haben wir völlig vergessen! Uns kommen einige lachende, buntbesprenkelte Inder entgegen. Es ist Holi-Fest und schon werden auch wir mit Farbe beschmissen! Holi ist das Frühlingsfest in Indien. In manchen Gegenden dauert dieses Fest sogar zehn Tage! Es ist das "Fest der Farben" und man bestreut und befeuert sich gegenseitig mit Farben. Dabei ist es egal, welchem Stand, Geschlecht oder Alter man angehört. So kann zum Beispiel ein Bettler einen Polizisten bewerfen oder ein Mädchen einen alten Greis. Mit diesem Fest wird der Frühling begrüßt und der Sieg über die kalte Jahreszeit gefeiert. Und wir sind nun mittendrin. Da wir N I C H T von oben bis unten mit Farbe beschmiert in den Zug steigen wollen, machen wir uns schnell auf den Rückweg.
Tag 10 - Taj Mahal: Weltberühmte Grabmoschee
Endlich stehen wir davor, vor dem weltbekannten Taj Mahal!
Wir sind also in Agra, einer Stadt im Bundesstaat Uttar Pradesh, angekommen. Das Taj Mahal ist ein sehr berühmtes Mausoleum - also eine Grabmoschee - und das Wahrzeichen von Indien. Zudem ist es auch ein einzigartiges Symbol der Liebe. Bei der Geburt ihres 14. Kindes ist die Hauptfrau von Maharadscha Shah Jahan gestorben. Die Liebe zu ihr war so groß, dass er seiner Frau, der persischen Prinzessin Arjuman Bano Begum, dieses Bauwerk errichtete. Es gibt viele Legenden um die Grabmoschee. So wird sich beispielweise erzählt, dass allen Handwerkern nach Beendigung des Baus eine Hand abgehackt wurde, und alle Architekten wurden getötet, damit niemand das Taj Mahal nachbauen konnte. Eine gruselige Vorstellung! Genauso gruselig ist auch die Stadt. Alles ist grau, dreckig und riesige Müllberge türmen sich an jeder Ecke. Hier wollen wir definitiv N I C H T bleiben, und so machen wir uns noch am selben Tag auf zu unserem nächsten Reiseziel: Varanasi.
Jetzt sitzen wir am Bahnhof und warten auf unseren Zug. Der hat fünf Stunden Verspätung! Um uns die Zeit zu vertreiben, spielen wir einfach Karten. Wir sind so in unserem Spiel vertieft, dass wir zuerst gar nicht merken, dass sich um uns herum eine Menschentraube gebildet hat. Alle beobachten uns und wollen wissen, wer gewinnt. Inder sind wirklich sehr neugierig! Diese Aufmerksamkeit gefällt uns N I C H T , also packen wir die Karten schnell wieder ein. Nützt aber N I C H T S : Wir werden immer noch beobachtet. Die Inder warten darauf, was wohl als nächstes passiert. Josef schnappt sich eine Zeitung, ich ein Buch und wir geben vor zu lesen. In Wahrheit warten wir natürlich nur darauf, dass alle wieder gehen.
Endlich! Sie sind weg. In zwei Stunden kommt auch schon unser Zug, es ist jetzt schon ziemlich spät am Abend. Plötzlich werden wir von einem Polizisten angesprochen. Er möchte wissen, in welchem Abteil wir schlafen und ob wir alleine reisen. Er notiert sich alles und erklärt uns, dass die Fahrt von Agra nach Varanasi für Touristen gefährlich sein kann. Hier wird oft geklaut und viele schrecken auch N I C H T davor zurück, Touristen zu bedrohen.
Viele Menschen in Indien sind sehr arm und versuchen so, sich und ihre Familien zu ernähren. Auch viele Kinder sind sehr, sehr arm und müssen auf der Straße betteln. Touristen gelten im Allgemeinen als "reich", immerhin können sie es sich auch leisten zu reisen. Meistens werden Touristen auf der Zugstrecke aus diesem Grund beklaut. Etwas mulmig ist uns jetzt schon. Im Zug schließen wir unsere Rucksäcke an und kuscheln uns in unsere Schlafsäcke ein. Doch an Schlafen ist
G A R N I C H T zu denken, stündlich werden wir von Polizisten geweckt, die von uns wissen wollen, ob es uns gut geht und ob unser Gepäck noch da ist.
Tag 11 - Varanasi: Heilige Pilgerstadt am Ganges
Jetzt sind wir in Varanasi, der heiligsten hinduistischen Stadt angekommen. Varanasi liegt an dem bekannten Fluss Ganges. Viele Inder pilgern zum Ganges, um in ihm zu baden und sich so von allen Sünden reinzuwaschen. Viele kommen auch, um hier zu sterben. Hindus, also Anhänger der hinduistischen Religion, glauben, dass dann die Folge von Wiedergeburten verkürzt wird.
Am Morgen erkunden wir die Gegend, in der Luft liegt der Geruch von Sandelholz und verbrannten Toten. Ein paar Mal kommen uns Menschen mit blumengeschmückten Baren entgegen, sie tragen die Toten zum Ufer des Ganges. Und auch hier sehen wir die Auswirkungen des Holi-Festes, selbst Kühe wurden nicht verschont!
Es ist früh am Abend und wir lassen es uns N I C H T nehmen, eine Bootsfahrt auf dem heiligen Fluss zu machen. An einem der Ghats wartet auch schon unser Bootsfahrer auf uns. Vom Boot aus können wir die vielen Tempel bewundern. Etliche Treppen führen hinab zum heiligen Fluss, die so genannten Ghats, ungefähr 100 gibt es hier. Einige von ihnen sind für Touristen gesperrt und auch fotografieren ist N I C H T erlaubt. Hier werden die Toten verbrannt, die Asche wird anschließend im Ganges verteilt. An anderen baden die Menschen, sie halten sich die Nase zu und tauchen mit dem Oberkörper unter Wasser, andere beten. Der Bootsführer erzählt uns, dass das Wasser eine Selbstreinigungskraft besäße. Wir nicken freundlich, können uns das aber N I C H T wirklich vorstellen. Es wird immer wieder davor gewarnt, wie schmutzig der Ganges ist. Man sollte noch nicht einmal eine Zehenspitze in das Wasser halten. Inder scheinen aber immun dagegen zu sein?
Die Reise nach Indien wird auf jeden Fall unvergesslich bleiben - für uns geht es jetzt schon bald weiter nach Nepal. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Freizeit, Reisen, Events und Sport)
von Daniela Mahr
Viele Menschen machen sich eine Menge Gedanken um ihre Kleidung, gehen gerne mit der Mode und tragen bestimmte Marken, die angesagt sind. Aber wo kommen all die Klamotten, die in Kaufhäusern, Läden und Internet-Shops angeboten werden, eigentlich her? In vielen Fällen ist die Kleiderherstellung mit unfairem Handel, unmenschlichen Arbeitsbedingungen und Umweltproblemen verbunden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie unsere Kleidung produziert wird und was sich hinter dem Handel mit den Textilwaren verbirgt.
Wenn man die Herkunft unserer Kleidung erforschen will, lässt sich das am besten in zwei Bereiche unterteilen - erstens geht es um die Herkunft der Materialien, aus der sie hergestellt wird und zweitens um die Orte, an denen sie produziert wird. Damit verbunden sind natürlich auch die Arbeitsbedingungen der Menschen, die an der Kleiderherstellung beteiligt sind, sowie die Folgen für die Umwelt.
Der Hauptbestandteil unserer Kleidung ist meist Baumwolle, die zum Großteil aus dem so genannten "Baumwollgürtel" stammt, welcher am 43. Grad nördlicher Breite beginnt und am 36. Grad südlicher Breite endet. Er umfasst die tropischen und subtropischen Gebiete in Mittelamerika und Asien. 86 Prozent des so genannten "Weißen Goldes" werden auf der nördlichen Erdhalbkugel geerntet. Der Anbau von Baumwolle ist sowohl für einige Farmer aus den USA als auch für viele arme Kleinbauern aus Indien, China und afrikanischen Ländern die Haupteinnahmequelle.
Am preisgünstigsten ist Baumwolle aus Afrika zu bekommen, insbesondere aus dem westafrikanischen Staat Burkina Faso. Etwa zehn bis 15 Millionen Menschen leben hier und in weiteren zentral- und westafrikanischen Ländern von dem Anbau und Verkauf der Baumwolle. Obwohl sie immerhin fünf Prozent der weltweiten Produktion ausmachen, gehören sie zu den ärmsten aller Beteiligten. Grund dafür ist das, was man "unfairen Handel" in unserer globalisierten Welt nennt. Amy Barry, Sprecherin der britischen Hilfsorganisation Oxfam, beschreibt Baumwolle sogar als das "Symbol für das Unfaire im globalen Handelssystem".
Baumwolle: Unfairer Handel und Umweltprobleme
Ein entscheidender Faktor des unfairen Handels ist die Verteilung der Subventionen, also der Gelder, mit denen ein Projekt unterstützt wird. Die USA und die EU (Europäische Union) Länder unterstützen ihre Baumwollproduktion, wohingegen die zehn Millionen Bauern in den südlichen Ländern der Welt K E I N E Hilfen erhalten. Die Farmer in den ärmeren Staaten müssen also mit finanziell unterstützten Baumwolllieferanten konkurrieren. Die Konsequenzen daraus sind Arbeitslosigkeit, hohe Verschuldung und absolute Armut. Zum Vergleich: Zur Unterstützung der etwa 25.000 US-Baumwollfarmer geben die Vereinigten Staaten ungefähr dreimal so viel aus wie für die Entwicklungshilfe an viele Millionen Afrikaner, die von Hunger und bitterer Armut betroffen sind.
Ein Großteil der Kleidung aus ärmeren Ländern wird mithilfe von Kindearbeit hergestellt. Gerade in der Textilindustrie arbeiten viele Kinder unter schweren Bedingungen zu einem Hungerlohn - insbesondere in den armen Staaten Asiens ist Kinderarbeit weit verbreitet. Das Herkunftsland muss bei Kleidungsstücken immer im Etikett stehen - dieses gibt also bereits Auskunft darüber, ob sie in betroffenen Ländern produziert wurden. Unten verlinkt findest du auch eine Liste mit Firmen, die Kinder für sich arbeiten lassen.
Des Weiteren werden aufgrund des hohen Konsums von Kleidung 24 Prozent der weltweit verwendeten Insektenvernichtungsmittel ("Insektizide") und die giftigsten chemischen Pflanzenschutzmittel ("Pestizide") auf den Baumwollplantagen eingesetzt. In den armen Ländern fehlen den meisten Arbeitern die Möglichkeiten, angemessene Schutzkleidung zu tragen, was zu erheblichen Schädigungen an Mensch und Umwelt führt. Vergiftungen und sogar Todesfälle der Arbeiter sind an der Tagesordnung. Hinzu kommt, dass die giftigen Pflanzenschutzmittel über den Boden in das Grundwasser gelangen und dadurch Brunnen und Trinkwasser vergiften. Das führt zu Krankheiten innerhalb der Bevölkerung und zum Tod vieler Kinder.
Der massive Einsatz von Pestiziden und Düngemittel trägt außerdem maßgeblich zum globalen Klimawandel bei, denn bei ihrer Herstellung wird viel Energie verbraucht und schädliches Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Weiterhin ist problematisch, dass Baumwolle meist als Monokultur angebaut wird - damit ist gemeint, dass man in einem Gebiet nur eine Pflanzenart kultiviert. Das belastet die Umwelt zusätzlich, denn es führt zur Abnutzung der Böden und zur Vernichtung anderer Arten.
Neue "grüne Revolution": gentechnisch veränderte Saat
Doch nicht nur der enorme Einsatz von gesundheitsschädlichen Insektiziden ist eine Konsequenz des hohen Konsums. Die Hoffnung auf größere Erträge bringt viele Bauern dazu, gentechnisch veränderte Baumwolle zu verwenden. Der Weltmarktführer für Gen-Saatgut ist der mächtige US-Konzern Monsanto. Er verkündete, dass die neue Baumwolle viel unempfindlicher gegen Schädlinge und Krankheiten sein würde. Das Grundprinzip ähnelt dem der Züchtung, bei welcher stets nur die besten und widerstandsfähigsten Pflanzen weiter vermehrt werden. Wir kennen das von Getreide und Äpfeln, deren Ernte durch neue Zuchtformen immer besser wurde.
Die Entwicklung von gentechnisch veränderten Samen durch riesige Agrar- und Chemiekonzerne wie Monsanto, Bayer oder Syngenta seit den 1970er Jahren geht jedoch einen großen Schritt weiter als die einfache Züchtung. Oft wird in diesem Zusammenhang auch von der "zweiten grünen Revolution" gesprochen: Die Konzerne versprachen den Landwirten, dass sich die Ernten um ein Vielfaches steigern würden, wenn sie nicht nur ihre Pestizide verwenden, sondern auch statt den eigenen die Samen ihrer Firma aussäen. Die Chemiekonzerne veränderten künstlich die Gene (also das Erbgut) der Samen - mit dem Ziel, diese unempfindlich gegen Schädlinge zu machen. Dazu fügten sie ein Gen von Bakterien ein, was bewirkt, dass die Pflanze ein Gift produziert, das Insekten tötet. Bis dahin klingt diese "transgene Baumwolle" durchaus nach einer guten Erfindung - so sehen das auf jeden Fall die Befürworter der Gentechnik.
Schattenseiten der Gen-Baumwolle
Kritiker heben jedoch hervor, dass N I C H T N U R die unerwünschten Insekten sterben, S O N D E R N auch andere Tiere, die von der Pflanze fressen - das neue Gen vernichtet alles, was ihm zu nahe kommt. Hinzu kommt, dass die Pflanzen irgendwann nicht mehr auf die Chemie reagierten, weitaus empfindlicher waren als anfangs versprochen und neue Krankheiten entwickelten. Die Bauern mussten sogar noch mehr Spritzstoffe einsetzen, was in der Folge hieß: mehr Kosten für die Bauern, mehr Gewinne für die Chemiekonzerne und erheblich mehr Schäden für Mensch und Umwelt.
Die neu erschaffene Baumwolle benötigte außerdem viel mehr Wasser als ihre Vorgänger. Vor allem in den wasserarmen Ländern wie Afrika ist das ein großes Problem, da die Pflanze, wenn sie N I C H T genug Wasser erhält, die Kapseln einfach abwirft, bevor sie reif sind. Wenn das passiert, fällt die Ernte der Bauern aus. Zuvor war es N I C H T nötig Samen zu kaufen, da die Bauern ihr eigenes Saatgut hatten. Denn sie bewahrten nach jeder Ernte einen Teil der Samen für die nächste Aussaat auf. Zum Teil erhielten sie die Samen auch vom Staat oder die Landwirte halfen sich gegenseitig aus. Konzerne wie Monsanto verpflichten die Farmer jedoch vertraglich, jährlich neues Gen-Saatgut bei ihnen zu kaufen.
Wenn die Ernte in früheren Zeiten mal weniger gut war, verdienten die Bauern zwar schlecht, zu Essen hatten sie aber trotzdem noch genug. Passiert dasselbe mit gentechnisch veränderten Samen, sind die Einzigen, die daran verdienen, die Firmen, die das Gen-Saatgut verkaufen. Mit dem Verdienst aus dem Baumwollverkauf können die Arbeiter dann gerade einmal die Spritzmittel bezahlen - um die Familie zu ernähren, reicht es aber N I C H T mehr. Deshalb haben viele von ihnen bei den Firmen Schulden aufgenommen, was sie in einen Kreislauf der Abhängigkeit bringt. Solche Ernteeinbußen haben zum Beispiel zahlreiche indische Kleinbauern in den Ruin getrieben. In der Folge nahmen sich viele verzweifelte Bauern sogar das Leben.
Fairtrade und Bio-Anbau
Um den fairen, umweltschonenden und gesunden Handel zu fördern, wurden Auszeichnungen und Richtlinien für Bio-Baumwolle und fair gehandelte (auch "fairtrade") Kleidung geschaffen. Damit die Materialien als "biologisch" oder "ökologisch" bezeichnet werden können, reicht es allerdings N I C H T , schädliche Pestizide und Insektizide gegen verträglichere Varianten auszuwechseln. Es geht darum, vor Ort ein ausgeglichenes Ökosystem zu schaffen. Der biologische Anbau kommt
N I C H T N U R der Umwelt zugute, S O N D E R N auch der Gesundheit des Menschen.
Wenn der biologische Anbau mit fairem Handel kombiniert wird, gibt das den Bauern in Lateinamerika, Asien und Afrika die Möglichkeit, auf längere Sicht ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die langfristige und verantwortungsvolle Planung nennt man auch "Nachhaltigkeit". Fairer Handel bedeutet ganz konkret: Eine Kombination von Mindestpreis und Bio-Prämien, was für die Bauern in den Ländern der "Dritten Welt" die einzige Möglichkeit ist, aus dem Kreislauf von Verschuldung, Arbeitslosigkeit und Armut auszubrechen, Anerkennung zu gewinnen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Der Verzicht auf Kinderarbeit ist bei fair gehandelter Ware selbstverständlich. Ein Teil von dem, was die Käufer für fair gehandelte Produkte ausgeben, fließt auf ein Premium-Konto für Projekte, über die die Arbeiter demokratisch bestimmen können. Das Geld kommt dem Aufbau von Schulen und sanitären Anlagen, der Trinkwassersicherung und anderen Projekten, die den dortigen Menschen ein besseres und unabhängigeres Leben ermöglichen, zugute.
Was kann ich selbst tun?
Die Frage ist nun, was wir selbst tun können. Der erste Schritt ist immer, sich zu informieren und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass unser Kaufverhalten einen großen Einfluss auf die Zustände in der Welt hat. Haben wir uns erst einmal über unfairen Handel, Kinderarbeit und nicht-biologische Ware informiert, bleibt die Frage, wo wir einkaufen können. Die Auswahl an hundertprozentig ökologisch und fair gehandelter Kleidung ist in den gängigen Geschäften leider sehr gering, was aber nicht heißt, dass es keine Alternativen gibt.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass teure Kleidung N I C H T automatisch "besser" ist, wenn es um fairen Handel und Umweltschutz geht. So sorgten beispielsweise Hennes & Mauritz (H&M) ebenso wie Esprit für negative Schlagzeilen in den Medien: Den Unternehmen wurde vorgeworfen, Kleidung und/ oder Stoffe von Kindern und sehr schlecht bezahlten Menschen unter miserablen Bedingungen herstellen zu lassen. Einige Kunden kaufen deshalb lieber gleich Second-Hand-Ware, also bereits getragene Kleidung. Denn hier hat man häufig ein großes Angebot an günstigen Kleidern, ohne dabei die Neuproduktion von Textilien zu unterstützen.
Die einzig wirklich sichere Variante ist allerdings die, auf Bio- und Fairtrade-Labels zu achten. Die Zeiten, in denen Bio-Baumwolle und Fairtrade-Kleidung nicht so schön anzusehen und fernab der neuesten Mode waren, sind zum Glück vorbei. Es gibt im Internet mittlerweile einige Angebote - unter ihnen zum Beispiel "Greenality.de", "Fairtragen.de" oder "Gluecksstoff.de". Weiterhin findet man Listen von Firmen, die einen fairen Handel unterstützen. Auch bekannte Firmen wie Jack Wolfskin und Vaude sind hier anzutreffen. Allgemein ist natürlich zu sagen, dass der übermäßige Konsum und der gleichzeitige Wunsch nach extrem günstiger Ware die Bedingungen für einen fairen Handel erheblich erschweren. Deshalb sollte man sich neben einem bewussten Kaufverhalten immer auch fragen, was man wirklich braucht. Es gibt viele Wege, aktiv zu werden und etwas zu verändern - Informieren und Nachfragen ist stets der erste Schritt. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Gesellschaft und Politik)
Die Spar- und Darlehnskasse war die erste selbstständige Bank. Die Standorte der Filialen wechselten häufig.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Seit Ende des 19. Jahrhunderts haben sich nach und nach vier Banken in Friesoythe etabliert. Das erste selbstständige Geldinstitut in Friesoythe war die Spar- und Darlehnskasse. Am 19. April 1897 wurde sie als Genossenschaft von 52 Männern gegründet. Untergebracht war die Bank zunächst beim Kaufmann Krose (Moorstraße), dann bei Gastwirt Krose (Lange Straße), Auktionator Ruske (Burgstraße) und Schepers (Lange Straße). Heute befindet sich das Institut an der Kirchstraße. Am 1. Dezember 1925 übernahm die Landessparkasse zu Oldenburg die 1921 gegründete und vor der Pleite stehende Amtssparkasse. Seit 1927 befindet sich die Sparkasse an der Ecke Bahnhofstraße/Burkamp. Die Volksbank richtete am 1. April 1920 eine Filiale bei Hanneken (Moorstraße) ein, zog dann in das Gebäude der heutigen Hansa-Apotheke und befindet sich heute an der /Hansaplatz. Die Oldenburgische Landesbank eröffnete am 5. Februar 1900 eine Agentur in Friesoythe. Nach einigen Umzügen (unter anderem Kirchstraße/Lange Straße) befindet sich die Bank heute an der Straße „Am Alten Hafen“.
Der Text bezieht sich auf folgende Quelle: Die Stadt Friesoythe im zwanzigsten Jahrhundert, von
, herausgegeben von H.B. Schepers OHG (Offene Handelsgesellschaft), Friesoythe.
Ein Spezial gibt es im Internet unter der Adresse http://www.NWZonline.de/friesoythe-lexikon (Quelle: Nordwest Zeitung -2.11.11)
Für einen Tag arbeite ich in der Näherei und Tischlerei der Sozialen Arbeitsstätte. Viele Beschäftigte fragten mich: „Wer bist du denn?“
von Annika Schulte
Altenoythe - Es ist acht Uhr und ich stehe in der Eingangshalle der Caritas- Werkstatt Altenoythe. Hier ist viel los, denn es beginnt für alle Beschäftigten der Arbeitstag. Sie strömen aus den Bussen in die Eingangshalle. Einige bleiben stehen und begrüßen mich, andere schauen mich verdutzt an. Einige werden gebeten, weiter zu laufen und an ihren Arbeitsplatz zu gehen.
Ich verbringe meinen Arbeitstag heute also nicht in der NWZ -Redaktion in Friesoythe, sondern in der Caritas-Werkstatt in Altenoythe. Bevor ich an die Arbeit gehe, händigt mir einer der Beschäftigten an der Anmeldung einen Besucherausweis aus. Dann werde ich von Ludger Rohe, dem Werksleiter, durch die Einrichtung geführt. Ich entscheide mich nach dem Rundgang, in der Näherei mitzuarbeiten. erklärt mir, dass hier zum Beispiel Taschen hergestellt werden. „Es wird A L L E S S E L B S T gemacht, vom Zuschnitt bis zum Nähen.“, sagt Astrid. Ich lasse mir von Christine Brunjes erklären, was zu tun ist: Ich lege die schwarze Taschen-Schablone auf die weiße Lkw-Plane und zeichne an der Schablone entlang. Danach schneide ich die Plane mit einer Schere aus. Eigentlich ganz einfach, nur muss ich die Plane gründlich ausschneiden, nicht zu viel und nicht zu wenig abschneide. Sonst kann man die Tasche später N I C H T nähen. Danach stülpe ich rote Taschen, die bereits zusammengenäht wurden, auf die richtige Seite. Das ist G A R N I C H T so einfach, denn die zusammengenähten Taschen aus der Lkw-Plane sind wirklich sperrig. B E S O N D E R S schwierig ist es, die Ecken der roten Taschen gründlich zu bearbeiten.
Weiter geht es für mich in der Sportstunde. Das Thema ist „Spiele und Bewegung“. „Du kümmerst dich heute um Maike!“, sagt Sportlehrer Adam Kaczmar. Maike, die körperlich und geistig behindert ist, kommt auf mich zu, nimmt mich fest an die Hand und lässt mich N I C H T mehr los. Dadurch spüre ich, dass sie sich jetzt auf mich verlässt.
Viele der Beschäftigten kamen an dem Tag auf mich zu- egal ob wir beim Mittagessen waren, auf dem Flur standen oder arbeiteten. Sie waren neugierig und fragten mich direkt „Wer bist du denn? Warum bist du heute hier?“. Ich habe ihnen alles erklärt und konnte mit vielen Beschäftigten ins Gespräch kommen. Am Nachmittag fahre ich nach Scharrel in die Außenstelle des , einer Tischlerei. Zuerst ziehe ich meine viel zu große Arbeitskleidung an und setze den Lärmschutz auf die Ohren. In der Halle riecht es nach Holz und es ist sehr laut- es wird gesägt und geschreddert. Um mich herum stehen viele große Maschinen. Peter, Angestellter in der Tischlerei, führt mich durch die Halle. Dann legen wir mit der Arbeit los: Von einem großen Stapel nehmen wir eine viereckige Holzplatte, und schneiden sie auf der Dekupiersäge rund aus. Später werden aus den Platten dann Kabeltrommeln gefertigt und verkauft.
Es hat mir gut gefallen, einmal in diese Welt hinein zu schnuppern: Ich habe viel Spaß gehabt, viele neue Eindrücke gewonnen und vieles erfahren. Dennoch freue ich mich, Montag wieder an meinem Schreibtisch zu sitzen. (Quelle: Nordwest Zeitung - 29.10.11)
von Sandra Müller und Britta Pawlak
In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November sieht man jährlich "grauenvolle Gestalten" durch die Straßen ziehen. Außerdem werden an Halloween Häuser und Gärten schaurig-schön geschmückt. Das Gruselfest stammt übrigens nicht aus den USA, wie die meisten Menschen glauben. Es hat seinen Ursprung in Europa. Wie ist es entstanden und woher hat es seinen Namen? Warum schnitzt man zur Halloween-Zeit aus Kürbisköpfen gruselige Fratzen?
Vermutlich geht Halloween auf eine Tradition der alten Kelten zurück. Sie lebten vor vielen Jahrhunderten in Irland, Schottland und weiteren Gebieten Europas und feierten damals eine Art Totenfest mit dem Namen "Samhain" - das bedeutet etwa "Ende des Sommers". Ursprünglich wurde es in der Nacht des elften Vollmonds eines Jahres gefeiert. Nach dem keltischen Kalender war dies der Winteranfang. In dieser Nacht verabschiedeten sich die Kelten vom Sommer. Da der Volksstamm nur zwischen zwei Jahreszeiten, nämlich Sommer und Winter unterschied, war damit auch das Ende des Jahres gekommen.
Damals glaubte man, dass der Sommer die Zeit des Lebens sei und der Winter die Zeit des Todes. In der Nacht des Samhain begegneten sich nach Auffassung der Kelten diese beiden Welten. Die Familien boten ihren verstorbenen Vorfahren dann üppige Speisen an, die symbolisch gemeinsam verzehrt wurden. In Mexiko feiert man bis heute noch auf eine ganz ähnliche Weise den "Tag der Toten" am 1. November: Familien ziehen mit Schnaps und leckeren Speisen auf den Friedhof, setzen sich um die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten und feiern gemeinsam ein "rauschendes Fest".
Die alten Kelten hatten noch eine völlig andere Zeitrechnung. Viel später erst wurde der Gregorianische Kalender eingeführt und das Totenfest auf ein festes Datum gelegt. Die Nachfahren der Kelten feierten es von da an jedes Jahr in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Im so genannten "Neuheidentum", also religiösen Bewegungen, die geprägt sind von den alten, vorchristlichen Kulturen wie der keltischen, wird Samhain auch heute noch gefeiert.
Den Tod überlisten
Bei den Kelten veränderte sich der Brauch im Laufe der Jahrhunderte. Die Menschen bekamen nach und nach immer mehr Angst vor dem Tod. Es entstand das Ritual, sich möglichst gruselig zu verkleiden. Man dachte, den Tod, der ja in jener Nacht besonders nahe war, auf diese Art überlisten zu könnten. Der Tod sollte denken, dass die kostümierten Menschen bereits gestorben waren und er sie deshalb nicht mehr zu holen brauchte. Um die Geister zu besänftigen, sollen die Menschen auch kleine Gaben vor ihre Häuser gelegt haben.
Man hört immer wieder von angeblichen grausamen Ritualen der Druiden, diese gehörten zur Priesterklasse der Kelten. Sie sollen in der Nacht des Samhain von Familien Kinderopfer gefordert haben, um die Geister zu beschwichtigen - sonst würde ein schlimmes Unglück über die ganze Familie kommen. Es ist geschichtlich aber N I C H T belegt, ob sich dies wirklich zugetragen hat. So wird von anderen wiederum vermutet, solche "Schauergeschichten" wären von der Kirche dazu genutzt worden, um die nicht-christlichen Heiden in Verruf zu bringen.
Im 19. Jahrhundert sind viele Iren, also die Nachfahren der alten Kelten, in die USA ausgewandert. Ihre Traditionen haben sie mitgenommen. In den Vereinigten Staaten und Kanada hat sich der "Halloween"-Brauch erneut verändert und mit der Zeit weit verbreitet. Mittlerweile ist das Gruselfest in Nordamerika mit einer großen Geschäftemacherei verbunden.
Der heutige Halloween-Brauch
Aber wie entstand nun eigentlich der Name "Halloween"? Am 1. November feiern die Katholiken seit etwa 1.100 Jahren das Fest Allerheiligen. Im Englischen heißt dieser Tag "All Hallows". Der Abend des 31. Oktober heißt deshalb auf Englisch "All Hallows Evening" - also "Allerheiligenabend". Die Abkürzung dafür lautet "Halloween".
Jedes Jahr höhlen Kinder und Erwachsene massenhaft Kürbisse aus und feiern Halloween-Partys. Kinder verkleiden sich und gehen von Haus zu Haus, um von ihren Nachbarn Süßigkeiten zu ergattern. Auch bei uns hört man in der Halloween-Nacht mittlerweile häufig den Spruch "Gib Süßes oder es gibt Saures"! Vor allem in den Städten hat sich Halloween durchgesetzt. Wenn jemand K E I N E Süßigkeiten spendiert, können die Kinder ihm laut Halloween-Brauch dann einen Schrecken einjagen - allerdings soll dies nur ein
H A R M L O S E R Streich sein.
Das heutige Halloween-Fest wird von einigen Seiten kritisch gesehen - zum einen wegen des Riesengeschäftes, das damit gemacht wird. Vor allem die christliche Kirche kritisiert außerdem, dass das "Geisterfest" verherrlicht und dieser Anlass von einigen für "makabere" Taten und Rituale genutzt würde. Die Protestanten bemängeln, dass Halloween auf den gleichen Tag fällt wie der Reformationstag. An diesem für die evangelischen Christen wichtigen Datum wird die Reformation durch Martin Luther gefeiert, die schließlich zur Spaltung des Christentums in verschiedene Konfessionen führte.
Die Schauerlegende von "Jack-O-Lantern"
Jetzt bleibt nur noch die Frage, was es mit den ausgehöhlten, leuchtenden Kürbissen auf sich hat, aus denen gruselige Grimassen geschnitzt werden. Diese Leucht-Kürbisse heißen Jack-O-Laternen (auf Englisch "Jack-O'-Lanterns"). Noch heute erzählen sich die Menschen in Irland gerne die schaurige Legende von Jack O., der zu Lebzeiten ein gerissener Schuft gewesen sein soll.
In der Nacht vor Allerheiligen soll Jack O. den Teufel überlistet haben, der ihm auf den Fersen war. Er hatte ihn gefangen - und der Teufel versprach Jack, dass er ihn in den nächsten zehn Jahren in Ruhe ließ, wenn dieser ihn wieder befreite. Nach zehn Jahren kam der Teufel erneut in der Nacht vor Allerheiligen, um Jack O. zu holen. Jack O. bat als "letzte Mahlzeit" um einen Apfel, den der Teufel ihm pflücken sollte. Als er den Teufel auf den Baum gelockt hatte, ritzte er in den Baumstamm ein Kreuz. Der Teufel kam N I C H T mehr herunter und war auf dem Baum gefangen. In seiner ausweglosen Situation musste er Jack O. das Versprechen geben, dass dessen Seele nach seinem Tod N I C H T in die Hölle kommen würde.
Als Jack O. dann einige Jahre später starb, freute er sich schon auf das Paradies. Doch im Himmel bekam er wegen seines sündigen Lebens
K E I N E N Zutritt. Auch in die Hölle konnte er N I C H T mehr. Deshalb musste Jack O. als einsamer Untoter durch diese Welt wandeln. Aus Mitleid gab ihm der Teufel ein Stück Kohle aus dem Höllenfeuer mit auf den einsamen Weg. Jack legte sie in eine ausgehöhlte Rübe, damit sie N I C H T verglüht.
Kürbisfratzen, die böse Geister abschrecken
Es entstand die Tradition, zum "Totenfest" Laternen aus Rüben zu schnitzen. Daraus hat sich nach und nach der Brauch entwickelt, Kürbisköpfe auszuhöhlen und sie in unheimliche Fratzen zu verwandeln. Die Halloween-Tradition verbreitete sich in Nordamerika, und dort gab es viele Kürbisse. Die Pflanze eignet sich besonders gut - vor allem der hartschalige Winterkürbis, der von Mitte September bis Ende Oktober geerntet wird, also genau zur "Halloween-Zeit".
Ausgehöhlte Kürbisköpfe, die "Jack-O-Laternen", gehören seitdem zu Halloween dazu. Es gibt mittlerweile sogar eine eigene Sorte, die "Jack-O'-Lantern" genannt wird. Die Kürbisfratze hat die Aufgabe, böse Geister vom Haus fernzuhalten. Deshalb soll sie möglichst Furcht erregend aussehen.
Aus den USA "schwappte" Halloween erst in den achtziger Jahren zurück in die europäischen Länder, wo es ursprünglich entstanden war. Seitdem finden sich hier jedes Jahr mehr Menschen, die im Herbst Kürbisse aushöhlen, sich schaurig verkleiden, gruselige Speisen zubereiten und am 31. Oktober Gruselpartys feiern. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
N E U E R V E R E I N
> J E D E M K I N D E I N E C H A N C E <
I N F R I E S O Y T H E
SCHNELLE UND UNBÜROKRATISCHE HILFE
Der Verein "Jedem Kind eine Chance" setzt sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche aus dem Stadtgebiet ein. Er ist auf Spenden angewiesen.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - „Die Hilfe für das Kind steht bei uns im Mittelpunkt, denn sie können oftmals nichts dafür, dass sie dort stehen, wo sie stehen“, sagte Bernd Wichmann vom Verein „Jedem Kind eine Chance“. Das Ziel des
N E U G E G R Ü N D E T E N Vereins sei es, benachteiligten Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Stadtgebiet schnelle und unbürokratische Hilfe zu gewähren. Das könne die Übernahme des Essensgeldes, die Mitfinanzierung der Klassenfahrt oder der Kauf von Kindermöbeln sein. Diese gemeinnützige Arbeit kostet natürlich Geld, der Verein ist daher auf Spendengelder angewiesen. Das wissen auch die Ortsgruppen Altenoythe, Friesoythe und Neuscharrel der
Infos zum Verein „Jedem Kind eine Chance“ erteilen Hermann Reiners, Telefon 04491/91008, und Gabi Tepe, Telefon 04491/2287. (Quelle: Nordwest Zeitung - 20.10.11)
von Britta Pawlak - aktualisiert - 19.10.2011
Ein Großteil unseres Energiebedarfs wird weiterhin aus Kernkraft, Kohle und Öl gewonnen. Die Stromgewinnung ist aber umweltbelastend, problematisch und birgt Gefahren. Energie kann auch aus natürlichen Quellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse erzeugt werden. Bisher ist die Technik noch
N I C H T ausgereift, und es gibt viel zu wenige solcher Kraftwerke. Auch als Verbraucher können wir einen Beitrag leisten und entscheiden, welche Art der Energieerzeugung wir unterstützen.
In diesen Tagen treffen sich in Berlin Experten, um über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland zu diskutieren. Ziel ist es, mehr "erneuerbare Energie" zu gewinnen - also elektrische Energie, die umweltschonend erzeugt wird. Die so genannten "regenerativen" (das heißt erneuerbaren) Energiequellen sind Sonne, Wind, Wasser und Erde. Auch Biomasse gehört dazu. Dabei wird zum Beispiel mithilfe von Pflanzenstoffen, tierischen Abfällen oder Mikroorganismen Energie gewonnen.
Hauptsächlich dienen aber immer noch Kernkraft, Kohle und Erdöl zur Energieherstellung. Durch Kohlekraftwerke werden schädliche Treibhausgase ausgestoßen. Die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas schadet der Umwelt und treibt den Klimawandel voran. "Fossilis" ist lateinisch und bedeutet "(aus-)gegraben". Hinzu kommt, dass Kohle, Gas und Öl auch einmal aufgebraucht sein werden. Das Risiko der Atomkraft ist die gefährliche radioaktive Strahlung, die bei der Kernspaltung entsteht. Auch der sich immer weiter anhäufende Atommüll ist ein großes Problem.
Wind, Wasser und Sonne statt Kohle, Öl und Kernenergie
Alternative Energie ist dagegen N I C H T N U R umweltschonend, die Träger erneuern sich auch immer wieder von selbst. Bisher wird nur ein kleiner Teil des Energiebedarfs durch Ökostrom gedeckt. Diese Energie wird zum Beispiel durch Windparks, Wasserkraftwerke und so genannte "Photovoltaik-Anlagen", welche die Sonnenkraft nutzen, hergestellt. Beim Bau von Wasserkraftwerken müssen aber natürliche Gegebenheiten berücksichtigt werden, damit sie auch wirklich umweltschonend sind. Denn große Kraftwerke zerstören den Lebensraum von Tieren, aufgestaute Seen und Flüsse greifen in die natürliche Wasserversorgung ein.
Nach Schätzungen könnte man mithilfe von erneuerbaren Energiequellen mindestens 50 Prozent des benötigten Stroms M Ü H E L O S decken. Würden die Menschen insgesamt N I C H T so verschwenderisch mit Energie umgehen, wäre der Anteil natürlich noch viel höher. Das Problem ist, dass erst einmal entsprechende Anlagen gebaut und neue Techniken entwickelt werden müssten - und das ist aufwändig und kostet Geld. Die produzierte Energie muss auch transportiert werden. Wenn zum Beispiel Strom aus Windkraft erzeugt wird, muss er zum Teil über weitere Strecken befördert werden, weshalb der Bau von neuen Leitungen notwendig wäre. Außerdem muss die Energie in speziellen Batterien gespeichert werden können, welche bisher noch relativ teuer sind.
Aber vor allem wirtschaftliche Interessen spielen eine Rolle dafür, dass erneuerbare Energien bisher zu wenig gefördert und Atom- und Kohlekraft noch immer stark unterstützt werden. So machen die riesigen Atomkonzerne weiterhin große Gewinne und haben W E N I G Interesse daran, dass mehr Strom durch erneuerbare Energiequellen produziert wird. Der Politik wird
I M M E R W I E D E R vorgeworfen, unter dem Einfluss der "Atom-Lobby" zu stehen - damit ist gemeint, dass Politiker die Interessen der Atomindustrie vertreten und bei ihren Entscheidungen vor allem auf deren Vorteil bedacht sind, während der Wille der Wähler und der Umweltschutz
V E R N A C H L Ä S S I G T werden.
Beitrag für die Umwelt? Wir entscheiden mit
Die Menschen können selbst entscheiden, welche Art von Strom sie beziehen wollen. Viele bleiben aus alter Gewohnheit bei ihrem Stromanbieter. Andere denken, dass Ökostrom sehr teuer oder die Anbieter unzuverlässig seien. Tatsächlich ist ein Wechsel in der Regel einfach und kostenlos - und die neuen Preise nicht in jedem Fall höher. Außerdem lohnt es sich, einen Beitrag für die Umwelt zu leisten und nicht einfach nur nach dem billigsten Angebot zu gehen.
Durch die steigenden Strompreise haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen ihren Stromanbieter gewechselt. Auch die großen Konzerne bieten Strom aus alternativen Energiequellen an. Der Verbraucher kann also bei seinem Anbieter bleiben, ändert aber den Tarif. Bei dem Ökostrom-Tarif zahlt man in der Regel einen gewissen Aufschlag. Eine andere Möglichkeit ist es, sich einen Energie-Produzenten zu suchen, der nur Strom aus erneuerbaren Energiequellen anbietet. Der Vorteil dabei ist, dass man einen Anbieter bezahlt, der auf die rein umweltschonende Stromherstellung setzt. Mit dem Gewinn können die Ökostrom-Produzenten neue Techniken und Projekte vorantreiben. Bleibt man bei seinem herkömmlichen Stromanbieter, unterstützt man hingegen in den meisten Fällen weiterhin einen Konzern, der hauptsächlich mit Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken handelt.
Welche Ökostrom-Anbieter gibt es?
Wenn immer mehr Menschen zu reinen Ökostrom-Anbietern wechseln, werden in der Folge auch mehr umweltschonende Kraftwerke entwickelt und gebaut. Die mächtigen Energiekonzerne und die Atomwirtschaft würden dagegen weniger Gewinne machen.
Ökostrom-Anbieter in Deutschland sind zum Beispiel "Greenpeace energy" (dieser Strom wird von der Umweltorganisation Greenpeace angeboten),
"Naturstrom AG" (Aktiengesellschaft) und die "Elektrizitätswerke Schönau (EWS)". Der größte Ökostrom-Lieferant in Deutschland mit mittlerweile über 600.000 Kunden ist "Lichtblick AG". Weiterhin ist "Clean Energy Sourcing GmbH" (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ein Anbieter, der deutsche Unternehmen in der Industrie und im Gewerbe beliefert.
In Österreich gibt es unter anderem die "oekostrom AG" und die "Alpen Adria Naturenergie" (AAN). "RegioMix" setzt sich aus mehreren großen Schweizer Energieunternehmen zusammen, die Ökostrom anbieten. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Mensch und Natur)
ÜBRIGENS HABEN AUCH BÜRGER DIE PFLICHT, IHR GRUNDSTÜCK UND ANLIEGENDE WEGE VON EIS UND SCHNEE ZU BEFREIEN (SIEHE VORLETZTEN ABSCHNITT ROT)
Der Winter naht und mit ihm Schnee und Glätte. Höchste Zeit, sich auf die bevorstehenden winterlichen Herausforderungen einzustellen.
von Christin Horrmann
Friesoythe - Die Stadt sieht sich für die kalte Jahreszeit gut vorbereitet. Mit 200 will man in Friesoythe für freie Straßen in diesem Winter sorgen. Kleine Mengen werden bereits eingelagert, um im Ernstfall rechtzeitig auf die Straßen gebracht zu werden. Der Rest kann bei Bedarf von den zuständigen Firmen angefordert werden, die für die Stadt große Mengen zurückhalten.
gibt sich zuversichtlich: „Wir haben die Streusalzmengen der letzten zwei Jahre in Betracht gezogen und dementsprechend eingekauft.“
Etwas Ungewissheit bleibt natürlich trotzdem: „Wir hoffen natürlich, dass dieser Winter weniger streng wird“, so Wimberg. Die tatsächlich benötigte Menge an Salz hängt schließlich nur vom Verlauf des Winter selbst ab. Ein Faktor, der sich jedes Jahr aufs neue schwer abschätzen lässt.
Wie das Salz auf die Straßen kommt, ist hingegen gesichert. Der stadteigene Fuhrpark ist auf den neusten Stand gebracht worden. Wenn der erste Schnee dann fällt, können innerhalb von nur anderthalb Stunden die vorbereitet und zum Einsatz gebracht werden.
Bei großen Fahrten und viel Schnee in der Nacht wird schon am Vorabend alles vorbereitet. Dann geht es für die Mitarbeiter vom Bauhof früh los. Um 4 Uhr morgens werden sie aus den Betten geholt – bis 7.30 Uhr sind die Hauptstrecken dann laut Paul Wöstec, dem stellvertretenden Bauhofsleiter, geräumt. So kann man sich darauf verlassen, dass die kommunalen Straßen rechtzeitig für alle Verkehrsteilnehmer sicher sind.
Neuanschaffungen für den städtischen Fuhrpark wurden trotz der vergangenen harten Winter N I C H T vorgenommen. „Das wäre aus wirtschaftlicher Sicht N I C H T sinnvoll gewesen, Räumungsfahrzeuge zu kaufen, die dann in den wärmeren Monaten ungenutzt bleiben“, erklärt der Bürgermeister. Unterstützt werden die städtischen Streufahrzeuge daher von privaten Firmen. Die Stadt kann also auf genügend Möglichkeiten zurückgreifen, um ihrer Räumungspflicht nachzukommen.
Knapp 200 und 50 Kilometer Geh-und Radwege müssen in Friesoythe eisfrei gehalten werden. Für die Bundes- und Kreisstraßen werden dann die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Friesoythe im Einsatz sein.
Doch auch diesen Winter werden die Bürger wieder gefragt sein, vor ihrer eigenen Haustür zu kehren. Wer seine anliegenden Wege nicht frei mache, müsse bei einem Unfall haften, so Wimberg. Bis 8 Uhr werktags und 9 Uhr sonntags hätten Anwohner Zeit, die anliegenden Gehwege von Schnee und Eis zu befreien.
Der Bürgermeister rät außerdem, sich R E C H T Z E I T I G mit zu bevorraten, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass gerade im Einzelhandel das Streusalz schnell ausverkauft sei, nachdem der erste Schnee gefallen sei. Wer also jetzt einkaufe, sei gut beraten. (Quelle: Nordwest Zeitung - 20.10.11)
von Kai Hirschmann
Gegen verstopfte Nasen hilft Nasenspray, gegen Kopfschmerzen gibt es Tabletten, und wenn du Fieber hast, wirken Zäpfchen. Aber es ist N I C H T immer gut, viele Medikamente zu nehmen. Auch ein paar alte Hausmittel können helfen. Frage aber auf jeden Fall deinen Arzt oder Apotheker, ob unsere Tipps auch für Dich geeignet sind! Wenn Du starke Schmerzen hast, dann musst Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf einige Inhaltsstoffe, die in den Medikamenten enthalten sind. Dann werden sie von den Arzneimitteln krank, die sie eigentlich gesund machen sollten.
Eine weitere dumme Eigenschaft von vielen Medikamenten sind die Nebenwirkungen. Wenn Du zum Beispiel zu viele Kopfschmerz-Tabletten nehmen würdest, dann hätte dies womöglich sehr unangenehme Folgen: Du könntest Kopfschmerzen von ihnen bekommen. Auch andere Medikamente können unangenehme Begleiterscheinungen haben. Wenn Du über einen langen Zeitraum Nasentropfen nimmst, dann könnte es passieren, dass Du am Ende N I C H T mehr gut riechen kannst.
Körper gewöhnt sich an Medikamente
An viele Arzneimittel gewöhnt sich der Körper, sodass sie N I C H T mehr helfen. Ein typisches Beispiel sind Antibiotika. Du kannst gegen sie immun werden, wie gegen eine Krankheit. Wenn Du einmal die Windpocken hattest, dann wirst Du sie normalerweise kein zweites Mal bekommen. Denn dein Körper hat Abwehrkörper gegen diese Krankheitserreger geblildet. Genauso verhält es sich aber auch bei den Antibiotika. Nur dass in diesem Fall die Krankheitserreger immun gegen die Medizin werden können - die Medikamente werden dadurch wirkungslos.
Wenn Du also oft starke Arzneimittel nimmst, obwohl Du dich nur ein bisschen schlapp fühlst, dann helfen sie dir vielleicht später N I C H T mehr, wenn Du einmal richtig schwer krank bist. Mit Medizin sollte man deshalb G R U N D S Ä T Z L I C H sparsam umgehen. Es kann sogar passieren, dass der Körper von ihnen abhängig wird. Dann geht es dir
N I C H T mehr besser, wenn du die Medizin nimmst, aber sehr viel schlechter, wenn du sie irgendwann N I C H T mehr schlucken willst.
Die Zahl der medikamentenabhängigen Menschen steigt seit vielen Jahren. Dabei kann man oft auf Arzneimittel verzichten. Denn bei vielen alltäglichen Krankheiten helfen alte Hausmittel wunderbar weiter. Aber denke daran, im Zweifelsfalle
I M M E R einem Arzt oder Apotheker zu fragen.
Halsschmerzen: Trinke heiße Milch, in der ein Löffel Honig aufgelöst wurde. Oder trinke heißen Zitronensaft, den du auch mit etwas Honig süßen kannst.
Husten: Heiße Zwiebelmilch: 2 große Zwiebeln in ½ Liter heißer Milch 20 Minuten ziehen lassen. Dann die Zwiebeln aussieben. Die warme Milch mit Honig kräftig süßen und trinken. Oder Kartoffel-Brustwickel: 4-5 heiße Pellkartoffeln auf einem Küchenhandtuch verteilen grob zerquetschen, einschlagen und anschließend mit einem Nudelholz glatt verteilen. Nun bitte die Temperatur am eigenen Unterarm 15 Sekunden lang prüfen, da der Kartoffelbrei sehr heiß ist und zu Verbrennungen führen kann. Der Kranke legt sich mit dem Rücken auf ein großes Handtuch und bekommt das Kartoffelbreipäckchen auf die Brust gelegt. Das Handtuch wird um die Brust herumgeschlagen und auf der Brust festgesteckt. Nun wird der Patient noch mal warm in eine Wolldecke eingepackt. Die Kartoffelwickel bleiben etwa 20 Minuten oder bis sie abgekühlt sind aufgelegt.
Kopfschmerzen: Tränke ein Taschentuch mit Minzöl und legen es auf die Stirn (erst für Kinder, die sechs Jahre oder älter sind).
Ohrenschmerzen: Zwiebel in Würfel hacken, in ein Taschentuch legen, etwas zerdrücken bis sich der Saft im Tuch festsetzt und dann aufs Ohr legen (ca. 30 Minuten)
Nasenbluten: Watte oder Papiertaschentuch mit weißem Essig oder Zitrone tränken und dann ins blutende Nasenloch stecken. Nun von außen 5 Minuten lang auf die ausgestopfte Nase drücken und weitere 10 Minuten in der Nase lassen. Oder lege einen kalten Waschlappen oder ein kaltes Handtuch für 5 bis 15 Minuten in deinen Nacken.
Schnupfen: In einer Schüssel 1 EL getrocknete Kamillenblüten mit einem Liter kochenden Wasser überbrühen. Nach einigen Minuten, wenn die Blüten ein wenig durchgezogen sind und das Wasser nicht mehr gar so heiß ist, den Kamillendampf einatmen. Dabei solltest du ein großes Handtuch über Schüssel und Kopf legen.
Hohes Fieber: Essigsocken: lange Wollsocken in ein Liter kaltes Wasser mit 1-2 EL Essig tauchen. Die Socken nun leicht auswringen und anziehen bis über die Waden. Anschließend noch trockene Socken drüberziehen und gut zugedeckt ins Bett legen. Falls nach 10 bis 15 Minuten das Fieber N I C H T gesunken ist und die Beine immer noch warm sind, darfst Du das ganze nach 1 Stunde noch einmal wiederholen.
Bauchschmerzen: Bei auftretenden Bauchschmerzen helfen lauwarme Bauchwickel mit einem kleinen Schuss Essig (3 x täglich wechseln - 20 Minuten)
Durchfall: Schwarzen Tee trinken mit Zwieback und etwas Bitterschokolade oder getrocknete Äpfel, Dörr-Pflaume oder getrocknete Heidelbeeren. Bei Brechdurchfall helfen manchmal Salzstangen mit Cola, aus der die Kohlensäure mit einer Gabel herausgeschlagen wurde
Verstopfung: 1 Esslöffel Sauerkraut vor dem Mittagessen gegessen hilft. Außerdem ist es sinnvoll, sich mehr zu bewegen und viel zu trinken (am besten Apfelsaftschorle)
Zahnschmerzen: Es soll helfen, eine zerschnittene Zwiebel in ein Tuch zu legen, sie dann zu zerdrücken und auf die betroffene Wange zu legen. Von einem andere Tipp sind wir ehrlich gesagt N I C H T so sehr überzeugt: Angeblich schafft auch eine Gewürznelke Linderung, auf die man mit dem betroffenen Zahn beißt soll. Sehr viel besser erscheint uns allerdings die Lösung, im Falle von Zahnschmerzen
S O F O R T den Zahnarzt aufzusuchen.
Insektenstiche: Einfach mit kaltem Wasser getränkten Waschlappen auflegen und das gestochene Körperteil hochlegen. Oft hilft auch es auch, die Stichstelle mit einer Zwiebelscheibe einzureiben. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Ratgeber und Tipps)
An der Kreuzung an der St.-Marien-Kirche gibt es K E I N Vibrationssignal. Sehbehinderte können so N I C H T erkennen, wann die Kreuzung auf Grün umspringt.
von Anja Biewald
Friesoythe - Verlässt Juliane Theisen ihr Haus, ist der weiße Stock immer ihr Begleiter. Er verrät ihr, wo sich ein Hindernis auftut, wo eine Treppe ist oder wo es schlichtweg nicht mehr weitergeht. Der weiße Stock ist der verlängerte Arm, er schützt die 74-Jährige und gibt ihr das , sich forschen Schrittes durchs Leben zu bewegen.
Netzhautablösung
Seit 1995 ist Juliane Theisen fast blind. Damals hatte sie eine Netzhautablösung. Seither kann sie nur noch Umrisse und Schatten sehen, oft auch gar nichts – je nach Lichtverhältnissen. Ist draußen strahlender Sonnenschein, sieht die
Gefährliche Kreuzung
„Es gibt jetzt weniger Ampeln mit Vibrationssignal“, ist ihr aufgefallen. Vor allem an der Kreuzung Moorstraße/Kirchstraße/
und Mühlenstraße fehle dieses Vibrationssignal, das einem oder Sehbehinderten signalisiere, dass die Ampel jetzt grün zeigt. „Dort habe ichK E I N E Chance, die Straßen zu überqueren.“ Läuft sie die Kirchstraße entlang und will über die Mühlenstraße hinweg, fragt sie manchmal Passanten um Hilfe. Ist niemand in der Nähe, geht sie ein Stück weit die Mühlenstraße hinunter und versucht dort, die Straße zu überqueren – in der Hoffnung, dass ihr Gehör sie N I C H T trügt und wirklich kein Auto kommt. „Das geht so G A R N I C H T “, sagt Juliane Theisen. Sie kann N I C H T verstehen, warum man es Blinden und Sehbehinderten so schwer macht, sich im öffentlichen Raum zurecht zu finden. An diesem Sonnabend ist weltweit der „Tag des weißen Stocks“, an dem Blinde und Sehbehinderte auf ihr Schicksal aufmerksam machen – Juliane Theisen nutzt diese Gelegenheit.
Auch für mehr Reflektorstreifen wäre sie dankbar – beispielsweise auf Treppen wie an der oder in Geschäften.
In ihrem Zuhause findet sich Juliane Theisen bestens zurecht. Ordnung ist ihr wichtig – weil sie es gerne so hat und weil Unordnung für sie zur Orientierungslosigkeit führen würde. Gegenstände müssen immer am gleichen Platz abgelegt werden. Kleidung wird farblich zueinander passend sortiert, in der Küche weiß sie genau, wo was steht.
Als sie blind wurde, musste sich die
neu organisieren. Das war schwer für sie, trotzdem ist sie froh, dass sie früher sehen konnte: „Ich habe alles gesehen – Blumen, die Berge, Vögel, die Umwelt eben. Ein Geburtsblinder kann sich davon N I C H T S vorstellen.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 15.10.11)
von Tanja Lindauer
Wer kennt sie nicht, die Märchen von Hänsel und Gretel, vom Rotkäppchen oder von Dornröschen? Fast jedes Kind auf der Welt hat schon von den Märchen der Brüder Grimm gehört. Auch Du hast bestimmt schon einige der "Grimms Märchen" gelesen. Jacob und Wilhelm Grimm haben die meisten der Märchen aber
N I C H T selbst erfunden, S O N D E R N zusammengetragen und aufgeschrieben. Wer waren die Brüder und wodurch wurden sie so berühmt?
Vor einigen Jahrhunderten wurden Märchen nur erzählt und N I C H T vorgelesen, denn so etwas wie ein Märchenbuch gab es noch
N I C H T . So entstanden verschiedene Geschichten und Mythen, die vom Volk weitererzählt und dabei auch immer wieder verändert wurden. Manche Menschen machten sich schließlich die Mühe, diese Märchen zusammenzutragen und aufzuschreiben, damit sie N I C H T in Vergessenheit geraten. Genau das machten sich auch die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm zur Aufgabe. Und so wurden die "Gebrüder Grimm" vor allem als Märchensammler bekannt.
Die so genannten "Grimms Märchen" (eigentlich heißen sie "Kinder- und Hausmärchen") werden heute fast auf der ganzen Welt gelesen. Aber
N I C H T N U R als Märchensammler konnten sich die Brüder einen Namen machen, S O N D E R N auch als bedeutende deutsche Sprachwissenschaftler. Deshalb zählen sie auch zu den "Gründungsvätern" der Germanistik - also der Wissenschaft von der deutschen Sprache und Literatur.
Die Brüder Grimm wirkten im 19. Jahrhundert und ihre Märchen werden der literarischen Epoche der Romantik zugeordnet. In diesem Zeitabschnitt, in welchem sich die Künstler und Dichter verstärkt dem Gefühlsbetonten, Fantastischen, Übernatürlichen und auch Unheimlichen zuwandten, wurde dem "einfachen Volk" eine große Rolle beigemessen, da es als das "Wahrhaftige" galt. Deshalb waren auch Volksmärchen sehr beliebt - denn die einfachen Leute und deren Verhalten waren die Symbole für das natürliche und wahre Leben. Auch andere Länder, wie Frankreich oder England, wurden von den romantischen Ideen aus Deutschland stark beeinflusst.
Die frühen Jahre
Jacob Ludwig Karl Grimm wurde am 4. Januar 1785 in Hanau geboren, Wilhelm Grimm am 24. Februar 1786, ebenfalls in Hanau. Sie waren die ältesten der insgesamt neun Geschwister der Pastorenfamilie, jedoch starben drei von ihnen bereits im Säuglingsalter. Ihre Eltern hießen Dorothea und Philipp Wilhelm Grimm. Die Brüder verloren früh ihren Vater, der 1796 an einer Lungenentzündung starb. Nach dem Tod ihres Vaters schickte Dorothea Grimm ihre beiden ältesten Söhne 1798 nach Kassel zu ihrer Tante.
Die Mutter wollte den Kindern eine gute Schulbildung ermöglichen, und so gingen beide auf das Friedrichgymnasium (damals wurde es Lyceum Fridericianum genannt). Nach dem Abitur begannen beide Brüder ein Jurastudium (Rechtswissenschaften) in Marburg - im Jahr 1802 Jacob und ein Jahr später auch Wilhelm. Sie interessierten sich aber sehr für die romantische Literatur dieser Zeit, und ihr Professor Carl von Savigny machte sie mit dieser noch besser vertraut. Denn der Lehrer erlaubte es ihnen, in seiner Privatbibliothek zu lesen. Zudem lernten sie auch berühmte Schriftsteller kennen, wie Achim von Armin und Clemens Brentano.
Begeisterung für Märchen
Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1808 wurde Jacob Privatbibliothekar des westfälischen Königs Jérome Bonaparte. Als ältester Sohn war er für den Unterhalt der Familie verantwortlich. 1811 veröffentlichten die Brüder ihre ersten Bücher: Jacob über Altdeutschen Meistersang und Wilhelm über Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen. 1812 gaben Jacob und Wilhelm Grimm den ersten Band ihrer gesammelten Kinder- und Hausmärchen heraus - die heutigen "Grimms Märchen". Weitere Auflagen sollten folgen, und vor allem der jüngere Bruder Wilhelm beschäftigte sich fast ein ganzes Leben lang mit Märchen.
Insgesamt sammelten die zwei Brüder 240 Märchenerzählungen - neben "Hänsel und Gretel" und "Aschenputtel" sind darunter viele weitere bekannte Märchen wie "Frau Holle", "Der Wolf und die sieben Geißlein" und "Rotkäppchen". Die Brüder ließen sich die Märchen von ganz verschiedenen Menschen erzählen. Eine große Hilfe war ihnen Dorothea Viehmann, die zum Beispiel die Märchenerzählungen über die "Bremer Stadtmusikanten" und "Die Gänsemagd" besteuerte.
1814 zogen die Brüder Grimm zusammen mit ihrer Schwester Lotte in eine Wohnung in Kassel. Jacob und Wilhelm waren im Alter von 30 Jahren durch ihre Bücher schon recht bekannt, bis 1814 lebten sie ausschließlich vom Erbe der Familie und Jacobs Gehalt. Von 1814/ 1816 bis 1829 arbeiteten sie an der Bibliothek in Kassel - Wilhelm als Sekretär und sein Bruder als Bibliothekar. In dieser Zeit forschten die beiden immer weiter und erhielten 1819 die Ehrendoktorwürde der Universität Marburg. Wilhelm und Jacob Grimm verdanken ihren Erfolg aber auch vielen anderen Menschen, die ihnen geholfen haben. Den ohne Unterstützung hätten sie sich nicht auf die Forschung konzentrieren und so viele Bücher veröffentlichen können. Die Kurfürstin Wilhelmine Karoline von Hessen half den Brüdern beispielsweise in Form von Geldspenden.
Erforschung der deutschen Sprache
Nach dem Tod der Kurfürstin 1821 mussten Jacob und Wilhelm Grimm zusammen mit ihrer Schwester in eine schlechtere Wohnung ziehen, da das Geld knapp wurde. Bald darauf heiratete die Schwester und verließ die beiden. Jacob Grimm begann sich intensiv mit der deutschen Sprache zu beschäftigen und veröffentlichte die "Deutsche Grammatik" - den ersten Band 1819, der Zweite folgte dann 1826.
In diesem Werk widmete er sich aber N I C H T N U R mit der Grammatik, S O N D E R N A U C H der geschichtlichen Entwicklung der germanischen Sprachen. Jacob Grimm gilt mit diesem Werk als Wegbegründer der "Etymologie" - das bedeutet, dass man die Herkunft und Entwicklung von Wörtern untersucht. Wilhelm beschäftigte sich in dieser Zeit mit Runen - das waren die alten Schriftzeichen der Germanen - und veröffentlichte im Jahr 1829 sein Hauptwerk hierzu: Die "deutschen Häldensagen" (früher wurde Held noch mit "ä" geschrieben).
1825 heiratete Wilhelm Grimm die Apothekerstochter Henrietta Dorothea Wild. Manche Menschen munkelten, dass der Grund für die Hochzeit alles andere als romantisch gewesen wäre: Schwester Lotte hatte ihre Brüder nach ihrer Heirat verlassen, und so konnte sie sich nicht länger um die beiden kümmern. Daraufhin soll Wilhelm Grimm beschlossen haben zu heiraten. Nun konnte seine Ehefrau den Platz der Schwester einnehmen: Dorothea, die "Dortchen" genannt wurde, kümmerte sich fortan um den Haushalt der Brüder Grimm. 1828 brachte sie den Sohn Herman Grimm auf die Welt. Nachdem Jacob Grimm an der Bibliothek nicht befördert wurde, entschieden sich die Brüder im Jahr 1829, nach Göttingen zu ziehen. Ab 1830 war Jacob Professor, Wilhelm arbeitete bis 1835 noch als Bibliothekar und wurde dann ebenfalls zum Professor berufen. Jacob Grimm veröffentlichte zudem bis 1837 zwei weitere Bände seiner deutschen Grammatik.
Einsatz für Menschenrechte
Die Brüder Grimm setzten sich auch politisch ein und halfen beispielweise, die Menschenrechte in Deutschland zu formulieren. 1837 hob König Ernst August II. von Hannover das Grundgesetz, das vier Jahre zuvor erlassen worden war, wieder auf. Jacob und Wilhelm protestierten mit den "Göttinger Sieben" (neben den Brüder Grimm gehörten zu dieser Gruppe beispielweise der Historiker Friedrich Christoph Dahlmann und der Physiker Wilhelm Weber) gegen diese Entscheidung - denn die vorherige Verfassung gewährte den Bürgern für die damalige Zeit recht viele Freiheiten, die nun deutlich eingeschränkt werden sollten.
Der König ließ sich das aber N I C H T bieten, und so wurden die sieben Professoren am 11. Dezember 1837 ihrer Ämter enthoben. Jacob wurde sogar des Landes verwiesen. Mithilfe eines Komitees von Bürgern wurden die Gehälter durch Spenden an die Professoren zunächst weiterbezahlt. Jacob und Wilhelm Grimm hatten aber keine Anstellung mehr. Von einem Leipziger Verleger bekamen sie schließlich das Angebot, ein deutsches Wörterbuch zu verfassen. Bis zu ihrem Tod sollte sie dieses Projekt noch begleiten, jedoch schafften sie es N I C H T , es jemals fertigzustellen.
Die Brüder kehrten nach Kassel zurück. Mithilfe von Alexander von Humboldt und anderen Befürworten wurden die Brüder Grimm am 2. November 1840 von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen nach Berlin eingeladen, bereits ein Jahr später wurden sie in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Am 16. Dezember 1859 starb Wilhelm Grimm infolge eines Schlaganfalls. Sein Bruder starb am 20. September 1863.
Im zweiten Teil stellen wir dir die berühmtesten Werke der Brüder Grimm vor.
von Tanja Lindauer
Im ersten Teil des Artikels über die Gebrüder Grimm hast Du mehr über das Leben von Jacob und Wilhelm Grimm erfahren. Nun stellen wir dir die wichtigsten Werke der beiden Brüder vor.
Das deutsche Wörterbuch
Große Forschungen zur deutschen Sprache
Die Brüder Grimm waren N I C H T N U R Märchensammler und -schreiber, S O N D E R N A U C H Wissenschaftler, die sich mit der deutschen Sprache befassten. Jacob und Wilhelm Grimm waren bekannte Sprachwissenschaftler, die sich bereits einen Namen gemacht hatten, als sie mit ihrem deutschen Wörterbuch begannen. Beide wurden später Professoren und arbeiteten als an der Universität - zunächst in Kassel, dann in Göttingen. Jacob Grimm beschäftigte sich vor allem mit der Grammatik und veröffentlichte ein zweibändiges Werk zu diesem Thema. Wilhelm Grimm widmete sich Rechtstexten und Runen. Beide interessierten sich auch für die Entstehung sowie den Ursprung der einzelnen Wörter und dafür, wie sie sich im Laufe der Jahre ändern (dies nennt man "Etymologie").
Aufgrund ihrer Liebe zur deutschen Sprache entschieden sie sich, ein deutsches Wörterbuch zu schreiben. Sie hatten das Unterfangen aber eindeutig unterschätzt und erst lange nach ihrem Tod, nämlich am 4. Januar 1961, wurde der letzte Band veröffentlicht. Die Brüder starteten das Projekt 1838, unterstützt wurden sie dabei von mehr als 80 Mitarbeitern. Sie gingen dabei alphabetisch vor und begannen so mit dem Buchstaben "A". Jacob Grimm schaffte es allerdings nur, die Buchstaben A, B, C und E zu beenden (1863), der Buchstabe D wurde von seinem Bruder übernommen. Aber auch Wilhelm sollte N I C H T viel weiter gelangen und verstarb 1859 beim Begriff "Furcht". Die beiden Brüder arbeiteten also knapp 20 Jahre an den ersten vier Buchstaben des Alphabets, das insgesamt bekanntlich 26 Buchstaben umfasst.
Ein Wörterbuch als Lebensprojekt
Man kann sich also ausrechnen, wie alt die Brüder hätten werden müssen, um alle Buchstaben zu behandeln: ungefähr ein Alter von 180 Jahren hätten sie erreichen müssen, um in diesem Tempo alle Buchstaben zu beenden. Sie wollten damit ein Standardwerk für die deutsche Sprache schaffen, den so genannten "Grimm", in dem alle Wörter enthalten sind. Jedes einzelne Wort wurde genauestens untersucht: Wo kommt das Wort her? Wie entstand es? Wie wird es verwendet? Wie wurde und wie wird es geschrieben?
Nach dem Tod der zwei Brüder übernahmen andere Sprachwissenschaftler die Aufgabe: Und endlich nach 123 Jahren konnte das Wörterbuch fertiggestellt werden. Es ist sogar das erste deutsche Wörterbuch, in dem auch Schimpfwörter untersucht wurden. Es ist eines der größten Werke der europäischen Sprachwissenschaft und besteht aus 350.000 Stichwörtern. Heute gelten die Brüder als die deutschen Gründungsväter der Germanistik (die Wissenschaft, die sich mit der deutschen Sprache und Literatur beschäftigt).
Kinder- und Hausmärchen
Märchen zur Kindererziehung
Zu ihrer Zeit als Studenten an der Universität Marburg lernten die Brüder die romantischen Schriftsteller Clemens Brentano und Achim von Armin kennen. Durch sie wurde bei Jacob und Wilhelm das Interesse an Märchen geweckt. Die beiden Brüder begannen schließlich, in Kassel mündlich überlieferte Märchen zu sammeln. Eine große Hilfe war ihnen dabei Dorothea Viehmann, eine Märchenerzählerin. Aber auch von dem Franzosen Charles Perrault (er hat in Frankreich Märchen gesammelt und aufgeschrieben) erhielten sie viele Märchenerzählungen.
Von manchen Märchen glauben einige Wissenschaftler, dass sie von den Gebrüdern Grimm selbst verfasst wurden. Das Ziel der Brüder war es, zum einen altes Volksgut zu bewahren, zum anderen aber auch die Ängste der Kinder anzusprechen. Die Märchen sollten den Kindern dabei helfen, diese Ängste zu überwinden. In dem Vorwort wiesen die Brüder daraufhin, dass die Märchen vor allem als Unterstützung zur Erziehung der Kinder dienen sollte - sie nannten ihre Märchensammlung ein "Erziehungsbuch". 1812 veröffentlichten sie die erste Ausgabe des ersten Bandes der Hausmärchen, 1815 folgte der zweite Band.
Grausam und N I C H T kindgerecht?
Jedoch blieb der Erfolg zunächst aus. Kritiker hielten die Märchensammlung aufgrund der brutalen und grausamen Darstellungen für Kinder als ungeeignet. In den folgenden Jahren überdachte Wilhelm Grimm die Kritik und überarbeitete schließlich die Sammlung. Er schrieb die Märchen teils um, teils strich er sie auch ganz. Er wollte, dass nur deutsche Märchen in der Sammlung enthalten waren. Daher strich er beispielweise die meisten französischen Erzählungen (wie etwa "Blaubart" oder "Der gestiefelte Kater") wieder. Manche französischen Erzählungen blieben aber dennoch erhalten, die Brüder waren also N I C H T ganz konsequent.
Von Rotkäppchen existiert auch eine französische Version, die die Brüder kannten, hier aber ist das Ende eher tragisch. Sie wandelten das Ende einfach ab. Und auch Aschenputtel ist alles andere als ein typisch deutsches Märchen, denn in ganz Europa wurde diese Geschichte erzählt. Es war also G A R N I C H T so einfach, zu entscheiden, welche Märchen N I C H T gestrichen werden sollten und welche doch - so wurden einige einfach etwas überarbeitet. Zum Beispiel kann man das sehr gut an Hänsel und Gretel verfolgen: Die Mutter aus Hänsel und Gretel wurde später zur Stiefmutter, denn eine Mutter, so war die Meinung, könnte so etwas Grausames, wie ihre Kinder zu verstoßen, niemals übers Herz bringen. Es gab auch neue Geschichten, die in die Sammlung aufgenommen wurden - wie etwa "Die Bremer Stadtmusikanten" oder "Hans im Glück". Die Überarbeitung der beiden Bände erschien 1819 und wurde von Kritikern sowie der Leserschaft dankend angenommen und damit positiv bewertet.
Bahnbrechender Erfolg von Grimms Märchen
Der Erfolg ließ auch N I C H T mehr lange auf sich warten. Die Märchen wurden schnell über die deutschen Grenzen hinaus bekannt und Übersetzungen in andere Sprachen durften daher N I C H T fehlen. 1825 erschien von den Kinder- und Hausmärchen eine weitere Ausgabe. In dieser nochmals überarbeiteten und kindgerechten Version waren etwa fünfzig Märchen enthalten, unter ihnen die noch heutzutage bekannten wie "Hänsel und Gretel", "Der Froschkönig" oder "Aschenputtel".
Die Brüder, vor allem Wilhelm, überarbeiteten die Sammlung ihr ganzes Leben lang weiter. Und es erschienen jede Menge neue Ausgaben. Dabei ist jede Ausgabe anders als die Vorherige - von der kleinen Auflage, in der 50 Märchen enthalten sind, gibt es 10 Auflagen (1825, 1833, 1836, 1839, 1841, 1847, 1850, 1858). Heute existieren viele verschiedene Ausgaben von Grimms Märchen, fast alle haben Illustrationen - also erläuternde Bilder - in den Büchern. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
MIK
Friesoythe - Schüler erhalten A B S O F O R T Hilfe beim Lernen in Friesoythe: Am Donnerstag wurde die N E U E Schülerhilfe in der offiziell eröffnet.
Im Rahmen der kleinen Eröffnungsfeier überreichte die -Gebietsleiterin Ammerland/Münsterland, Claudia Canisius, Lernstipendien in Höhe von 2682 Euro an Hermann Reiners. Reiners ist Schulleiter der Heinrich-von-Oytha-Schule und gleichzeitig Vorsitzender des Vereins „Jedem Kind eine Chance“. Der Verein kümmert sich um Kinder, die „durch soziale Strukturen fallen“, sagt Reiners. „Dabei handelt es sich N I C H T um Hartz-IV-Empfänger, S O N D E R N um arbeitende Eltern, bei denen hinten und vorne das Geld
N I C H T reicht.“
Ein Stipendium ermöglicht einem Kind, die Nachhilfe für ein halbes Jahr in Anspruch nehmen zu können.
Die Schülerhilfe in Friesoythe öffnete bereits am 1. August ihre Pforten. Drei Lehrer arbeiten derzeit dort, zehn Schüler werden unterrichtet, der Jüngste geht in die zweite Klasse. „Wir sind noch im Aufbau“, sagte Heide Olbrich, Schülerhilfe-Leiterin in Frie-soythe. „Aufgrund der angestrebten Schulempfehlungen herrscht oft Druck bei den Kindern. Darum kommen auch einige Grundschüler zu uns.“ Für diese gibt es den größten der drei Räume in der Lange Straße und ein spezielles . Olbrich: „Gerade Grundschüler brauchen viel Platz, um sich zu bewegen.“
Als Institut gibt es die Schülerhilfe seit 37 Jahren. Sie ist an 1000 Standorten in Deutschland aktiv. (Quelle: Nordwest Zeitung - 14.10.11)
Vor Ort könnten Bürger zusätzliche Dienste im Rathaus in Anspruch nehmen. Das Innenministerium muss noch grünes Licht geben.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Friesoythe möchte selbstständige Stadt werden. Einem entsprechenden Antrag auf Verleihung dieser Rechtsstellung wurde auf der Sitzung des Kreistages am Dienstag von den Kreistagsabgeordneten zugestimmt. Letztendlich über den Antrag entscheiden wird aber das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport.
Höhere Schlüsselzuweisung
Ein wesentlicher Aspekt für die
, diesen neuen Status zu beantragen, ist die Übernahme von Kreisaufgaben, die dann bürgernaher vor Ort erledigt werden können (die NWZ - Nordwest Zeitung berichtete).
Folgende wesentliche Aufgaben würden bei der Anerkennung auf die Stadt Friesoythe übergehen: Ordnungs- und Verkehrsrecht (unter anderem Durchführung des Waffengesetzes und Aufgaben der Gewerbeordnung und im Gaststättenrecht), Durchführung des
Für eine selbstständige Gemeinde wird sich auch die Schlüsselzuweisung seitens des Kreises erhöhen. Für die Stadt Friesoythe mit rund 20 500 Einwohnern wären das Mehreinnahmen von jährlich rund 168 000 Euro. Davon muss allerdings die Erledigung der zusätzlichen Angebote bezahlt werden. Nach Ermittlungen der Stadt steht diesen Einnahmen ein Mehraufwand an Personal- und Sachkosten für 1,5 Stellen in Höhe von rund 90 000 Euro gegenüber.
Kostensteigerung
Die Kreisverwaltung habe aber einen Mehrbedarf von 2,5 Stellen ermittelt. Das würde zusätzliche Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 150 000 Euro bedeuten. In der Beschlussvorlage des
heißt es dazu: „Doch auch unter diesen ungünstigen Bedingungen würde sich die Aufgabenübernahme für die Stadt rechnen.“ Der Antrag wurde mit einer Stellungnahme des Kreises an das Innenministerium weitergeleitet. (Quelle: Nordwest Zeitung - 12.10.11)PELZE: WENN NERZE, FÜCHSE UND ROBBEN ZU KLEIDUNG WERDEN
von Katrin Schönfeld
Wenn der Herbst beginnt und sich die Blätter an den Bäumen verfärben, müssen wieder die warmen Jacken aus dem Schrank geräumt werden. Bei manchen Leuten sind sie N I C H T N U R aus Baumwolle oder Kunststoffen, S O N D E R N aus Pelz, also aus Fellen von Säugetieren. Diese Mode wird von Tierschützern massiv kritisiert. Denn Pelze stammen meist von Tieren, die nur dafür gefangen oder gezüchtet und getötet werden. Mit welchen Pelzen wird hauptsächlich gehandelt? Wie ist die Situation in Deutschland und anderen Ländern? Und welche Einwände haben die Tierschutzorganisationen?
Laut Angaben des Deutschen Tierschutzbundes werden jedes Jahr weltweit etwa 80 Millionen Tiere - ungefähr so viele Menschen leben in Deutschland - für den Handel mit Pelzen getötet. Ihre Felle, also die mit Haar bedeckte Haut der Tiere, werden zu Mänteln, Jacken oder Mützen verarbeitet und verkauft. Für einen einzigen Pelzmantel bräuchte man beispielsweise die Felle von ungefähr 30 bis 50 Waschbären oder 14 Luchsen, 40 bis 60 Nerzen, zwölf Wölfen, 110 Eichhörnchen oder 130 bis 200 Chinchillas.
Weitere begehrte Tierpelze sind die von Robben, Kaninchen, Iltis, Zobel, Rotfüchsen, Polarfüchsen, Sumpfbibern und Marderhunden. Diese Tiere werden gejagt oder extra gezüchtet, um ihre Felle zu verkaufen. Auch mit dem Pelz von normalen Hunden und Katzen wird seit einigen Jahren gehandelt - vor allem in asiatischen Ländern wie China. Was ist nun das Besondere an Pelz? Ein bearbeiteter Pelz ist kuschelig weich und manche Menschen finden, dass er edel aussieht. Für viele ist ein Pelz auch ein Ausdruck von Luxus und Wohlstand. Die Herstellung von Pelzen ist sehr aufwändig. Damit das Fell eines Tieres weich wird, sind etwa 140 Arbeitsschritte notwendig. Aus diesem Grund sind Pelzwaren nicht billig: Ein Nerzmantel kann beispielsweise mehr als 2.000 Euro kosten.
Der Handel mit begehrten Tierfellen
Bereits in der Epoche der Steinzeit (sie begann vor etwa drei Millionen Jahren und endete vor etwa 10.000 Jahren) trugen Menschen das Fell von Tieren als Schutz gegen Kälte und Regen. Es wurde also schon früh als Bekleidungsstück verwendet. Die Tiere wurden damals jedoch in erster Linie zu Nahrungszwecken gejagt und teilweise komplett verwertet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der Mensch, Tiere
N I C H T mehr nur zur Fleischgewinnung, S O N D E R N wegen ihres Pelzes zu fangen und zu züchten. Dabei wurden einige Tierarten
F A S T ausgerottet. Weil die Nachfrage nach Pelzen stieg, wurden die Tiere in so genannten Pelztierfarmen, also Anlagen zur Pelzgewinnung, gezüchtet.
Die ersten Tiere, die aufgrund ihres Pelzes in Massen gehalten wurden, waren Silberfüchse, Sumpfbiber und Nerze. Der Nerz ist aufgrund seines Pelzes noch heute das meist gezüchtete Wildtier. Weltweit werden etwa 40 Millionen Nerze in Zuchtfarmen gehalten. Weiterhin stehen Füchse auf der Liste der begehrten Pelztiere - weltweit sind es etwa 6,5 Millionen Füchse. Die hohe Nachfrage nach Pelzen ließ die Zahl der Pelztierfarmen schnell ansteigen. In Europa gibt es mittlerweile ungefähr 8.000 solcher Farmen, in denen jedes Jahr 27 Millionen Nerze und drei Millionen Füchse hochgezogen und dann wegen ihres Felles getötet werden. Laut Angaben des Deutschen Tierschutzbundes existieren in Deutschland derzeit 29 Pelztierfarmen, in denen vor allem Nerze (etwa 330.000 Tiere), aber auch Füchse, Chinchillas und Sumpfbiber gehalten werden.
Pelzwaren für jedermann
Eine Zeit lang galt der Pelz als Luxusware, da er sehr aufwändig in der Herstellung war, und wurde daher vorwiegend von wohlhabenden Leuten getragen. Heutzutage werden Bekleidungsstücke aus Pelz auch an weniger reiche Menschen verkauft und sind bei Jüngeren durchaus beliebt. Pelzkleidung galt zwischenzeitlich eher als "out", liegt aber seit einiger Zeit wieder stärker im Modetrend. Dass Pelzwaren heute erschwinglicher sind, macht vor allem die Verwendung von Pelz als Accessoire möglich - als Teil- oder Schmuckstück an der Kleidung.
Es muss in der Modewelt N I C H T M E H R ein ganzer Pelzmantel sein, S O N D E R N es reicht, wenn der Kragen mit einem Pelzrand gesäumt ist oder die Stiefel einen Pelzbesatz haben. Das ist viel billiger und ermöglicht so den Pelz für jedermann. Laut einer Umfrage würden sich etwa 90 Prozent der Deutschen K E I N E Pelzmäntel kaufen, den Kauf von Artikeln mit Pelzbesatz schließen jedoch weniger Menschen aus. Trotzdem Pelze wieder mehr im Trend liegen, ist der Umsatz von Pelzwaren in Deutschland seit Jahren rückläufig. Während der Hauptmarkt für Pelze früher in Europa und Nordamerika war, liegt er heute vor allem in China und Russland.
Tierquälerei für die Pelzgewinnung
Viele Tierschutzorganisationen wie PETA ("People for the Ethical Treatment of Animals", deutsch: Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren) oder der Deutsche Tierschutzbund protestieren gegen die Pelztierfarmen. Mit zahlreichen Demonstrationen, Unterschriftenaktionen, Plakaten und Flugblättern machen die Organisationen auf die Problematik aufmerksam. Denn ihrer Meinung nach findet dort eine massive Tierquälerei statt.
Zum einen werden die Tiere auf grausame Weise gefangen. Sie geraten in Fangeisen oder Schlingen von Fallenstellern, in denen sie N I C H T sofort getötet werden, sich aber tagelang darin quälen, weil sie sich beispielsweise bei Befreiungsversuchen verletzt haben und K E I N E Nahrung bekommen. Zum anderen leben sie in den Anlagen zu schlechten Bedingungen. Sie sind vorwiegend in engen Drahtkäfigen untergebracht, in denen sie wegen des Gitters am Boden K E I N E N festen Halt haben und ihre natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen wie Beutejagd, Graben, Wühlen, Baden, Springen und Freilauf
N I C H T ausleben können. Auch leben teilweise Tiere, die sich in freier Wildbahn aus dem Weg gehen würden, in nebeneinander stehenden Käfigen und sind permanentem Stress ausgesetzt.
Maßnahmen der EU (Europäische Union)
In einigen Ländern haben die Regierungen gewisse Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere festgelegt. So gibt es in Deutschland seit 2006 Vorschriften für die Haltung von Pelztieren - dazu zählen größere Käfige, befestigte Böden statt solche aus Drahtgitter, Sonnenschutz, jederzeit Zugang zu Trinkwasser sowie Rückzugs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere. Füchse und Marderhunde müssen die Möglichkeit zum Graben haben, für Chinchillas sind Sandbäder und für Nerze und Sumpfbiber Schwimmbecken vorgeschrieben.
Tierschutzorganisationen sind jedoch der Meinung, dass viel mehr passieren müsste - so sind die Käfige noch immer recht klein und es ist längst keine artgerechte Haltung gewährleistet. Auch bezüglich des Handels gibt es Beschränkungen. Mit Hunde- und Katzenfellen darf seit Anfang 2009 in Europa nicht mehr gehandelt werden und in Österreich, der Schweiz, Wales, England und Schottland gilt sogar ein Zuchtverbot für Pelztiere.
Weiterhin hat das Parlament der Europäischen Union ein Einfuhr- und Handelsverbot für Felle von Robbenjungtieren aus Kanada und anderen Ländern beschlossen. Denn dort werden jedes Jahr hunderttausende Robben - darunter überwiegend Jungtiere mit noch weißem Fell ("Whitecoats") - wegen ihrer Pelze gejagt und grausam getötet. In den meisten Fällen werden sie mit Knüppeln erschlagen, zum Teil werden sie auch schwer verletzt über das Eis geschleift oder bei lebendigem Leib gehäutet. Das EU-Verbot gilt N I C H T für Pelze von Robben, die von den Inuit ("Eskimo"-Völkern) gejagt werden, um für Nahrung zu sorgen und ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Getötet wegen Überpopulation?
Weiterhin gibt es Felle von wildlebenden Tieren wie Waschbären, Rotfüchsen oder Bibern - oft heißt es, dass diese aufgrund einer "Überpopulation" getötet werden. Das bedeutet, dass in einem Gebiet übermäßig viele Tiere einer Art leben und sie immer mehr Schäden in der Natur anrichten. Um dem vorzubeugen, erlegen Jäger einen Teil der Tiere und halten auf diese Weise ihren Bestand auf einem mittleren Niveau.
Laut Pelzindustrie werden deshalb in Deutschland jährlich ungefähr 600.000 Rotfüchse getötet, deren Pelz dann weiterverarbeitet wird. Das Argument der Pelzhändler ist, dass diese Tiere nicht in erster Linie zur Pelzgewinnung getötet würden, sondern aus Naturschutzgründen. Tierschützer halten dagegen, dass der Tierbestand auf natürliche Weise und nicht durch den Menschen reguliert wird. Denn die meisten Pelztiere sind Beutegreifer - sie jagen und fressen also andere Tiere. Die Menge der Beutegreifer hängt wiederum von der Anzahl an Beutetieren ab. Gibt es weniger Futter, wird es auch weniger Beutegreifer geben, da es ihnen an Nahrung fehlt.
"Überpopulation" ist nicht selten ein willkommenes Argument der Pelzindustrie, um das Töten von Tieren zum Handel mit ihren Fellen moralisch zu verteidigen. So wird auch in Kanada und anderen Ländern, in denen Robbenjagd betrieben wird, immer wieder damit argumentiert, dass es ohnehin zu viele Robben gäbe und das natürliche Gleichgewicht gefährdet sei - tatsächlich ist der Lebensraum der Robben jedoch zunehmend bedroht. Pelzbefürworter betonen außerdem, dass einige Pelze N I C H T von Wildtieren oder Zuchttieren aus Pelzfarmen stammen, sondern von den so genannten "Nutztieren" wie Schafen und Kaninchen, die zur Fleischgewinnung getötet werden. In vielen Fällen handelt es sich allerdings überhaupt N I C H T um Felle von Tieren aus der Fleischzucht - viele Kaninchen und andere "Nutztiere" werden speziell für die Pelzindustrie gezüchtet.
Ein klares "Nein" für Pelze?
Die Tierschutzorganisationen werden bei ihren Aktionen und Kampagnen von vielen Menschen - darunter bekannte Stars aus Film, Musik und Fernsehen - unterstützt. Auch einige Kaufhäuser und Modehersteller sprechen sich gegen Pelzwaren aus. Sie verweigern sich dem Pelzhandel, indem bei der Herstellung von Kleidung auf Pelze verzichtet wird oder in den Warenhäusern keine Waren mit Pelz angeboten und verkauft werden.
Der Deutsche Tierschutzbund gibt auf seinen Internetseiten Auskunft darüber, welche Warenhäuser und Handelsketten
K E I N E Pelze anbieten. Zwar ist das Tragen von Pelzmänteln
N I C H T verboten, dennoch sollte man sich bewusst machen, unter welchen Umständen diese Produkte zum großen Teil hergestellt werden und dass Tiere dafür leiden und getötet werden müssen. Der Kauf von Pelzwaren ist also auch eine Gewissensfrage, die man N I C H T außer Acht lassen sollte. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
Im Juli sei laut Geschäftsführer Martin Windhaus am meisten Regen gefallen. Das derzeitige Wetter sei N I C H T dramatisch.
von Tanja Mikulski
Friesoythe - Seit Tagen ärgert sich so mancher über den Wetterbericht. Denn der sagt derzeit im Nordkreis nur eines voraus: Regen, Regen und nochmals Regen. Auch in Friesoythe haben sich mittlerweile große Wasserlachen auf Straßen und Fußwegen gebildet. Ohne Regenschirm trauen sich die Bürger kaum noch vor die Tür. Doch wo bleibt das ganze Regenwasser eigentlich?
Laut Martin Windhaus, Geschäftsführer der Friesoythe, gibt es verschiedene Fließwege. In besiedelten Bereichen fließt das Regenwasser von den Dächern in die Regenrinne und in einen Regenwasserkanal. Etwa zehn Minuten später läuft es in ein Fließgewässer. Es kann aber zuerst auch in ein Regenrückhaltebecken und dann erst in ein Fließgewässer laufen. In Friesoythe ist das die Soeste. Bei N I C H T besiedelten Flächen nehmen der Boden und die Pflanzen viel Wasser auf.
Mehr Regen im Sommer
Ungewöhnlich viel würde es laut Windhaus aber für den Monat Oktober
N I C H T regnen: „Wir haben viel mehr Regen im Sommer gehabt, etwa das Doppelte von dem, was sonst fällt.“ Die
So habe es im Juli/August Probleme im Bereich Altenoythe an der Lahe gegeben. Windhaus: „Wir haben aufgrund der hohen Niederschläge Teile im Altenoyther Feld entwässert. Die Gewässer standen sehr hoch. Das Wasser lief teilweise über die Böschung auf die Felder.“ Mit einem Bagger wurden die Wasserpflanzen und das Gras aus den Gewässern entfernt, damit der sogenannte Gewässerschnitt wieder frei wurde. Das Verfahren nennt sich „krauten“. „Teilweise wird das auch mit einem Boot gemacht, das Sensen hinter sich herzieht“, sagt Windhaus. Der Wasserspiegel sei durch das Krauten um 20 bis 30 Zentimeter gefallen. Durch die Entfernung der Pflanzen habe es weniger Widerstand zum Abfließen. Windhaus: „Gewässer sind Bestandteile des Naturhaushaltes. Die Lahe ist sehr fischreich. Wir müssen beim Krauten aufpassen, dass wir die ökologischen Verhältnisse beachten.“ So stand beim Krauten ein Mitarbeiter am Ufer und hat die Fische, die der Bagger versehentlich aus dem Gewässer gefischt hatte, wieder hinein geworfen.
130 Liter pro Quadratmeter
Laut Windhaus habe es im Jahr 1998 ein noch größeres Problem in Friesoythe als in Altenoythe gegeben. Da der Herbst sehr regenreich gewesen sei, wozu auch eine Regenfront aus den Niederlanden geführt habe – es fielen 130
In der Stadt werde der Regenfluss durch Kanäle geregelt. Das Regenwasser wird getrennt von Abwasser abgeführt. „Wenn durch den Regen mehr Wasser im Abwasserkanal ist, ist der Mengenstrom höher, aber noch N I C H T dramatisch“, sagt der Geschäftsführer.
Die Wasseracht in Friesoythe ist ein Verband, der zuständig ist für die Landschaftspflege und die . Dazu gehören die Einzugsgebiete der Sagter Ems mit Marka und Ohe im Oldenburger Land, sowie der Soeste mit der Lahe und der Aue. Die Wasseracht ist nicht nur für Gewässer, sondern auch für Gräben zuständig.
25 Personen widmen sich ganzjährig der Gewässerunterhaltung im Außendienst. Alle 1400
Das Verbandsgebiet der Wasseracht ist in acht Wahlbezirke aufgeteilt. Für jeden Bezirk gibt es Ausschussmitglieder, die gewählt werden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 12.10.11)
Die Finanzkrise konnte Polens stetigen Aufstieg N I C H T stoppen. Die Bürger dürften sich bei der Parlamentswahl am Wochenende dafür bedanken.
Polen steht vor einer Parlamentswahl, bei der am Sonntag eine kleine Sensation eintreten könnte. Erstmals seit 1989 hat die amtierende Regierung ernst zu nehmende Chancen, eine Wahl zu überstehen und weiterzumachen. Das liegt auch an der guten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, die sich von der Finanz- und der Euro-Krise der vergangenen Jahre weitgehend abkoppeln konnte.
So verlief auch die wirtschaftspolitische Debatte von vier Parteienvertretern, die vorige Woche im polnischen Fernsehen über die Bühne ging, N I C H T allzu dramatisch. „Wir haben die Krise der Euro-Zone vorausgesehen“, sagte Finanzminister Jacek Rostowski, „wir haben Polen Zugang zu einer Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds verschafft, das ist unsere eiserne Ration.“ Bisher musste Warschau diese Ration jedoch N I C H T in Anspruch nehmen. Rostowski verwies auch darauf, die öffentliche Verschuldung sei um die Hälfte langsamer gewachsen als im EU-Durchschnitt.
Premier Donald Tusk, zugleich Chef der regierenden liberalen Bürgerplattform (PO), geht also vergleichsweise gelassen in die Wahl. Er wird N I C H T müde, an die ersten Jahre der Finanzkrise zu erinnern, als Polen als „grüne Insel“, als einziges Land in der EU,
O H N E Unterbrechung Wachstum vorweisen konnte: 2008 waren es 5,1 Prozent, im Jahr darauf 1,6 und 2010 wieder 3,8 Prozent. Viele Institutionen erwarten für dieses Jahr etwa vier Prozent. Die Prognosen für 2012 werden in den letzten Wochen nach unten korrigiert, doch selbst die pessimistischste von ihnen liegt immer noch bei 2,6 Prozent Wachstum.
Schon eher lässt sich über die Lage der Staatsfinanzen streiten. Das Land ist heute eine einzige Baustelle, auch wegen der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr. Doch wer viel baut und renoviert, nimmt auch Kredite auf. Im vorigen Jahr hat sich Polen mit 7,9 Prozent des BIP (Bruttoinlandprodukt) eine hohe Neuverschuldung geleistet.
Doch mit der Verfassung von 1997 hatte Polen – als erstes EU (Europäische Union)-Land, wie es heißt – sich selbst eine Schuldenbremse auferlegt. Die Gesamtverschuldung darf 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts N I C H T überschreiten. Im vorigen Jahr lag sie bei 55 Prozent. Die Regierung hat versprochen, sie allmählich auf 40 Prozent zu senken. Um die Arbeitslosigkeit muss sie sich
K E I N E großen Sorgen machen: Sie ist nach einem Höchststand von knapp 20 Prozent inzwischen unter zwölf Prozent gefallen. Allerdings ist es für Berufsanfänger weiterhin extrem schwierig, Fuß zu fassen.
Was sind die Gründe dafür, dass Polen trotz Krisen erfolgreich einen Sonderweg beschreiten konnte? Leszek Balcerowicz, der Vater der polnischen Wirtschaftsreformen, heute Professor der Warsaw School of Economics (SGH), nennt im Gespräch eine Kombination von Gründen. Da seien die Größe der polnischen Volkswirtschaft, die breite Palette ihrer Exportgüter, auch der – verglichen mit Ungarn oder der Slowakei – deutlich geringere Anteil des Exports am Bruttoinlandsprodukt.
Zugleich habe die Haushaltspolitik der letzten Regierungen eine Rolle gespielt: „Sie war vorsichtiger als etwa in Ungarn, wo sie recht leichtsinnig war.“ Balcerowicz erinnert ferner an die 2009 trotz beginnender Krise durchgezogene Steuersenkung. Auch die Verschärfung der Bedingungen für Wohnungsbaukredite im Jahr 2006 – „das Gegenteil der Subprime-Politik der USA“ – sei positiv gewesen. Das Kreditvolumen war deshalb nur langsam gewachsen. Zudem hätten die Banken Polens und Ostmitteleuropas kaum in riskante ausländische Papiere investiert.
Ein weiterer Grund sind die EU-Mittel: 2010 flossen netto 7,7 Mrd. Euro aus Brüssel nach Polen, und über die vielen von der EU mitfinanzierten Projekte werden im Land selbst viel Ehrgeiz und viel eigenes Geld mobilisiert. Zu guter Letzt ist auch die nicht nachlassende Konsumfreude der Bevölkerung entscheidend. Vielleicht spielt auch die eigene Lebenserfahrung eine Rolle dabei, dass sich die Polen von der Krise
N I C H T ins Bockshorn jagen lassen: Wer vor 1989 die Mangelwirtschaft erlebt hat, dann Balcerowicz' liberale Schocktherapie, den Zusammenbruch ganzer Industrien, die Hyperinflation und eine Währungsreform, dem müssen die Sorgen Griechenlands wie Peanuts erscheinen.
Dreierlei Angst hat in den letzten zwanzig Jahren viele Polen und auch ihre Politiker umgetrieben. Das erste Schreckgespenst hieß „Europa der zwei Geschwindigkeiten“: Kaum war man in der EU, ausgezehrt nach Jahrzehnten des Sozialismus, sah man in dem Club Bestrebungen, neue Grenzen zu ziehen. Ein harter Kern aus alten Mitgliedern der Gemeinschaft würde zwangsläufig Entscheidungen treffen, die zu Lasten der neuen Mitglieder gehen.
Zeitweise sah es so aus, als sei die Euro-Zone dieser harte Kern. Doch jetzt, da unklar ist, ob die Schnellsten in der EU wirklich die Klügsten waren, dürfte das Gespenst seinen Schrecken verlieren. Zwar haben sich die EU-Neulinge im Beitrittsvertrag 2004 verpflichtet, den Euro einzuführen, doch ein Datum wurde darin N I C H T fixiert. Die Vorfreude auf den Euro ist in Polen gesunken; doch die Regierung ist so klug, dass sie sich zu diesem Thema inzwischen nur noch sehr vage äußert.
Das zweite Gespenst nannte sich „Ausverkauf“: Wie fast überall in den Transformationsländern wurde befürchtet, dass die starke westliche Konkurrenz sich die Filetstücke der eigenen Wirtschaft einverleiben und eigene Firmen G A R N I C H T erst hochkommen würden. Inzwischen haben der Bankensektor, aber auch die Medienbranche gezeigt, dass es auch umgekehrt geht: Polnische Verleger kaufen westeuropäischen Verlagshäusern Zeitungen ab, polnische Banken zeigen Interesse, die Warschauer Tochtergesellschaften ausländischer Institute zu erwerben. Rückkauf statt Ausverkauf.
Das dritte der Schreckgespenster war die Sorge, auf ewig von Russlands Rohstoffen abhängig zu sein, damit in der Preisgestaltung benachteiligt und im Krisenfall erpressbar. Die mit dem Bau der deutsch-russischen Ostsee-Pipeline angestrebte Umgehung der Transitländer und die Einstellung der Erdöllieferungen Russlands an die Raffinerie des polnischen Orlen-Konzerns (angeblich wegen einer „defekten“ Leitung) haben diese Sorge noch verstärkt.
Hier hat die Regierung unter dem Beifall der Opposition begonnen, Abhilfe zu schaffen. Nahe der deutschen Grenze entsteht derzeit das erste Flüssiggasterminal im Ostseeraum. Es soll ab 2014 etwa ein Drittel des polnischen Gasbedarfs decken. Zugleich suchen zwei Dutzend in- und ausländische Firmen nach Schiefergas; in Polen werden die größten Vorkommen Europas vermutet, die industrielle Förderung kann allerdings erst in zwei oder drei Jahren einsetzen. 2016 schließlich will Polen mit dem Bau seiner ersten zwei Kernkraftwerke beginnen.
Die Konsolidierung der polnischen Wirtschaft macht sich auch im Außenhandel bemerkbar. Im vorigen Jahr gingen ebenso viele deutsche Waren nach Polen wie nach Russland und Japan zusammengenommen. Umgekehrt kommt eine breite Palette von Produkten aus Polen nach Deutschland, von Obst und sonstigen Agrarprodukten, wo Polen teilweise EU-Marktführer ist, bis zu Fahrzeugen aus den Werken von Opel und Volkswagen. Im vorigen Jahr haben polnische Unternehmen mit 300 Mio. Euro auch erstmals größere Investitionen in Deutschland getätigt.
Doch in Infrastruktur und Gesundheitswesen klaffen große Lücken. Das Projekt, einen Abschnitt der Autobahn Berlin-Warschau von einem chinesischen Subunternehmer bauen zu lassen, scheiterte – dieses Autobahnstück wartet, wie manche andere, immer noch auf seine Fertigstellung.
Eine Gesundheitsreform und die Sanierung der Staatsbahn wurde ebenso wie eine Reform der Sozialkasse der Landwirte KRUS bisher
N I C H T in Angriff genommen. Insgesamt können die Polen jedoch, da sie ständig über Baustellen und Umleitungen stolpern, durchaus den Eindruck gewinnen, mit ihrem Land gehe es aufwärts: „Polen im Bau“ ist eine der Parolen der Regierungspartei. Ob die Wähler ihr Glauben schenken, wird sich am Sonntag zeigen. (Quelle: Welt Online - 7.10.11)
Sie zieren so machen Straßenrand in Friesoythe. Die Kinder des Kindergartens „Grüner Hof“ basteln aus Eicheln lustige Tiere.
von Tanja Mikulski
Friesoythe - Eifrig pieksen die Kinder kleine Löcher in die Kastanien und Eicheln, schmücken sie mit bunten Federn und kleben lustige Kulleraugen auf ihre kleinen Kunstwerke. Zusammen mit Erzieherin Melanie Kemper bastelt die Wolkenland-Gruppe des Kindergartens „Grüner Hof“ Spinnen, Vögel und andere fröhliche Gestalten. Denn in diesem Jahr gibt es neben Kastanien besonders viele Eicheln, die auf den Wegen liegen. „Nebenbei basteln wir schon ein bisschen damit“, sagt , „es wird aber noch mehr werden“.
Gewaltige Eichelmacht
Auch in der Altenoyther Grundschule Gerbert-Schule wird derzeit schon fleißig zum Thema Herbst mit Eicheln und Co. gebastelt.
Des Einen Freud, könnten die Eicheln wohl im Winter des Anderen Leid werden. Denn eine Bauernregel besagt: „Viele Eicheln und Buchecker im Oktober lassen einen harten Winter erwarten“. „Viele Bauernregeln treffen zu“, sagt , Hegeringleiter in Friesoythe und Leiter der Grundschule in Altenoythe. „Ich hoffe, diese trifft N I C H T zu. In diesem Jahr haben wir eine gewaltige Eichelmacht.“
Das kommt den Tieren im Wald, wie zum Beispiel den Wildschweinen, gerade recht, denn Eicheln gehören zu ihrer Hauptnahrung im Herbst. „Die Eicheln finden die Tiere im Wald selber. Wir füttern sie nur in Notzeiten,“ sagt Arends weiter.
Für Kinder sind aber N I C H T unbedingt die Eicheln interessant,
S O N D E R N eher die Kastanien, die von den Bäumen fallen. Diese können sie unter anderem bei der Revierförsterei Augustendorf abgeben.
Ein Machtjahr mit Eicheln, Kastanien und Bucheckern sei dieses Jahr laut Striowsky im Gegensatz zur Stadt Friesoythe in Augustendorf
N I C H T erkennbar: „Es gibt hier in Altenoythe N I C H T so viele davon. Da dürfte der Winter dann auch N I C H T ganz so streng werden.“
In Thüle hingegen, gibt es sehr viele Eicheln und Kastanien. Besonders in der häufen sie sich am Straßenrand. Dort sammelt sie der neunjährige Louis Lübbe seit vergangenen Monat oft nach der Schule auf.
Taschengeld aufbessern
„Die Eicheln sammeln wir nur, wenn wir sie für Dekorationszwecke benötigen“, sagt Mutter Barbara Lübbe, die mit ihrer Familie an der Kastanienallee in Thüle wohnt. Kastanien sucht Louis mit einem Freund zusammen. Da sei der Gewinn größer. Denn auch Louis gibt die Kastanien bei
ab. „Das macht schon Spaß“, sagt der Neunjährige, „ich möchte mein Taschengeld damit aufbessern“. Die meisten Kastanien seien aber bereits aufgesammelt. Vielleicht wird bald der ein oder andere kleine Sammler ganz auf Eicheln umsteigen. (Quelle: Nordwest Zeitung - 6.10.11)
von Björn Pawlak
Die Sonne soll vor Jahrmilliarden aus einer großen Gas- und Staubwolke entstanden sein - genau wie die Erde und die anderen Planeten unseres Sonnensystems. Unsere Sonne und unsere Erde sind Teil der "Milchstraße", in der es noch cirka 200 Milliarden andere sonnenähnliche Sterne gibt. Die Sonne ist der Bezugspunkt des Menschen für die Unermesslichkeit des Weltalls.
Alles Leben auf der Erde wäre ohne Sonne unmöglich. Das haben die Menschen schon immer gespürt und die Sonne schon vor langer Zeit als Gottheit verehrt und gefürchtet. Fast alle Religionen dieser Welt haben ihren Ursprung im "Sonnenkult".
Mittlerweile hat die Wissenschaft viele Methoden erfunden, um die Sonne von noch ganz anderen Seiten kennen zu lernen. Heutzutage versteht man durch die Untersuchung der Sonne auch besser, wie die anderen Sterne im Universum aufgebaut sind.
Was wissen wir über die Sonne? In diesem ersten Teil geht es um das Verhältnis zwischen Sonne, Erde und restlichem Universum. Danach kommt ein zweiter Teil, der sich mit dem inneren Aufbau der Sonne und den Prozessen im Sonneninneren beschäftigt - dort soll erklärt werden, wass Sonnenenergie eigentlich ist.
Die Sonne als "Gott": Sonnenkulte des Menschen
Bei den alten Ägyptern hieß der Sonnengott "Re" (teilweise auch "Ra") - dieser Name bedeutet im Ägyptischen "Sonne". Re galt als Erhalter und Beherrscher der geschaffenen Welt, er wurde in Menschengestalt mit einem Falkenkopf dargestellt, über dem die Sonnenscheibe schwebte. Andere Sonnengötter waren Teile von Re - so etwa "Aton" (die Sonnenscheibe am Morgen), "Chepre" (der Sonnenaufgang), "Atum" (die Sonnenscheibe am Abend), "Schu" und "Harachte" (beide Verkörperungen des Sonnenlichts). Der ägyptische Pharao "Echnaton" führte sogar einen Sonnenkult ein, bei dem es neben dem Sonnengott Aton überhaupt keine anderen Götter mehr geben durfte, die Sonne also als einzige Gottheit verehrt wurde.
Auch die alten Griechen besaßen einen Sonnengott, nämlich "Helios". Der Sage nach zog Helios jeden Tag in seinem von vier Pferden ("Feuerrosse") gezogenen "Sonnenwagen" über den Himmel, in gleicher Richtung wie die Sonne. Eine ähnliche Vorstellung gab es bereits bei den Ägyptern - der ägyptische Sonnengott reist mit der "Sonnenbarke" über den Himmelsbogen, nachts hingegen durchquert er das Wasser der "Unterwelt". Berühmt ist auch "Phaeton", der Sohn des Helios - er erbittet sich von seinem Vater, einen einzigen Tag lang den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Der Wagen gerät jedoch außer Kontrolle und verlässt die gewöhnliche Umlaufbahn - die Folge ist katastrophal, denn die Welt geht in Flammen auf.
In vielen anderen Religionen spielt die Sonne ebenfalls eine wichtige Rolle. Weitere bekannte Sonnengottheiten waren "Surya" (bei den Indern), "Utu" (bei den Sumerern) und "Schamasch" (bei den Babyloniern). Auch die frühen Hochkulturen Mittelamerikas hatten Sonnengötter: "Tonatiuh" und "Huitzilopochtli" (bei den Azteken), "Itzamná" (bei den Maja) und "Inti" (bei den Inka). Und selbst Jesus, den die christliche Lehre als "Sohn Gottes" verehrt, könnte ursprünglich eine Personifizierung für die "Wiederauferstehung" der Sonne gewesen sein.
Es gab auch Sonnengöttinnen - zum Beispiel "Saule" (bei den Balten) und "Amaterasu" (bei den Japanern). Immer wieder sind es die Sonnengötter gewesen, die in der Vorstellung der Menschen siegreich gegen die Finsternis kämpften und die Erde so zu einem Ort des Lichts, des Lebens und der Fruchtbarkeit machten. Mit den Sonnenkulten feierte man die tägliche und auch die jahreszeitliche Wiederkehr der Sonne - teilweise war der Zweck von Opfergaben oder sonstigen Ritualen gerade diese Wiederkehr, die von den Menschen herbeigesehnt und erfleht wurde.
Die Entstehung von Sonne und Erde
Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Sonne vor vielen Milliarden Jahren entstanden ist. Demnach hat sich eine große Wolke aus Gas und Staub immer schneller um sich selbst gedreht, wobei sie sich immer mehr verdichtete. Durch die auftretenden "Fliehkräfte" verformte sich die Gas- und Staubwolke zu einer Scheibe. (Die "Fliehkraft" wird auch "Zentrifugalkraft" genannt - diese Kraft bezeichnet die Tendenz eines Körpers, sich einmal in Bewegung versetzt gleichförmig und geradeaus in immer derselben Richtung weiterzubewegen.) Im Zentrum der Scheibe fand sich fast alle Materie kugelförmig zusammen - hier entstand die Sonne. Am Rand der Scheibe hingegen bildeten sich die Planeten mit ihren Monden und andere kleinere Himmelskörper. Die neu entstandene Sonne zog sich immer mehr zusammen und wurde dadurch immer heißer - die Temperatur im Sonneninneren stieg auf mehrere Millionen Grad Celsius an.
Auch die Erde war kurz nach ihrer Entstehung vor etwa fünf Milliarden Jahren ein zunächst glühend heißer Ort. Erst langsam kühlte sich der Planet ab, so dass an der Oberfläche eine feste Kruste entstand. Die Sonne sorgte dafür, dass die abkühlende Erde schließlich ein einigermaßen gleichmäßiges und Leben begünstigendes Klima ausbildete. Ganz langsam entstanden zuerst in den "Urmeeren" die "Grundbausteine des Lebens" - Aminosäuren, Vorstufen der pflanzlichen und tierischen Eiweiße. Durch die Wärme der Sonne verdampfte Wasser in den Ozeanen, welches dann als Regen das Land fruchtbar machte. Mithilfe der Sonnenenergie wuchsen Pflanzen (man spricht von "Photosynthese") - Pflanzen wiederum sorgen dafür, dass andere Lebewesen Nahrung und Luft zum Atmen haben, denn bei der Photosynthese entsteht auch der Leben spendende "Sauerstoff", den wir Menschen und alle Säugetiere zum Atmen brauchen.
Daten und Fakten zur Sonne
Die Sonne ist im Durchmesser 1,4 Millionen Kilometer groß - das ist 110-mal mehr als der Erddurchmesser, der von Pol zu Pol gemessen 12.713 Kilometer beträgt. In den ganzen Körper der Sonne würden 1,3 Millionen Erdkugeln hineinpassen. Auch die Masse der Sonne ist riesig, nämlich 330.000-mal so groß wie die der Erde. 99,87 Prozent der Masse des gesamten Planetensystems entfällt allein auf die Sonne, während die Planeten und ihre Monde nur 0,13 Prozent der Gesamtmasse unseres Sonnensystems ausmachen. Im Universum gibt es allerdings noch sehr viel größere Sterne als die Sonne.
Die Sonne dreht sich, wie die Erde auch, um ihre eigene Achse - dafür braucht sie etwa 26 Tage. Wegen der Bewegung der Erde um die Sonne muss sich diese jedoch noch zwei Tage länger um sich selbst drehen (also etwa 28 Tage), bis sie der Erde wieder genau die gleiche Seite zuwendet. Die Sonne ist gasförmig und dreht sich am Sonnenäquator schneller als in höheren Breiten, braucht dort also auch weniger Zeit für die Drehung um sich selbst. Die 26 Tage sind also ein mittlerer Wert - in den Polgegenden der Sonne dauert die Umdrehung rund 30 Tage, am Äquator dagegen nur 25 Tage.
Die mittlere Entfernung zwischen Erde und Sonne beträgt 149,6 Millionen Kilometer (von Mittelpunkt zu Mittelpunkt gemessen) - die Entfernung ändert sich, weil die Umlaufbahn der Erde um die Sonne die Form einer Ellipse hat (in deren einem Mittelpunkt die Sonne liegt). Den sonnennächsten Punkt der Erde nennt man "Perihel" - die Sonne ist dann 147,1 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der sonnenfernste Punkt der Erde - "Aphel" genannt - liegt 152,1 Millionen Kilometer weit weg von der Sonne.
Reise der Sonne um das Milchstraßenzentrum
Die Sonne selbst dreht sich um das "Milchstraßenzentrum" - von diesem ist sie etwa 30.000 "Lichtjahre" entfernt. Als "Milchstraße" bezeichnet man unsere "Galaxie" - als "Galaxie" bezeichnet man ein System von Sternen, die alle um das gleiche Zentrum wandern.
Es gibt im Universum neben dem Milchstraßensystem also noch viele andere Galaxien. Ein "Lichtjahr" ist die Strecke, die das Licht im luftleeren Raum in einem Jahr zurücklegt - die Lichtgeschwindigkeit beträgt 300.000 Kilometer pro Sekunde. Mithilfe der Maßeinheit "Lichtjahr" kann man die riesigen Entfernungen im Weltall begreifbar machen. Um einmal das Milchstraßenzentrum zu umkreisen, braucht die Sonne rund 200 Millionen Jahre - man spricht auch von einem "Galaktischen Jahr".
Die Geschwindigkeit, mit der die Sonne das Milchstraßenzentrum umkreist, beträgt 250 Kilometer pro Sekunde. Zusätzlich bewegt sich die Sonne mit einer Geschwindigkeit von etwa 19,4 Kilometern pro Sekunde in Richtung eines Sterns namens "Wega". Natürlich werden alle Planeten unseres Sonnensystems von der durchs Weltall rasenden Sonne mitgerissen. Sich alle Bewegungen gleichzeitig vorzustellen ist gar nicht so leicht, denn man merkt von ihnen als Mensch auf der Erde bewusst ja gar nichts.
Tag-Nacht-Rhythmus und die Jahreszeiten
Die Erde dreht sich nicht nur um die Sonne, sondern auch um sich selbst, und zwar von West nach Ost. Deshalb geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter, man spricht vom "Tag-Nacht-Rhythmus" der Erde.
Außerdem steht die Erdachse schräg zu der Ebene, auf der sich die Umlaufbahn der Erde um die Sonne befindet. Dadurch ist beim Umlauf der Erde um die Sonne mal die Nordhalb- und mal die Südhalbkugel der Sonne zugewandt. Das ist dann auch der Grund für die Jahreszeiten.
Im Sommer ist die Nord- beziehungsweise Südhalbkugel der Sonne zugeneigt - es kommt mehr Licht und Wärme an, die Sonne steht mittags höher am Himmel und die Tage sind länger. Wenn auf der einen Halbkugel Sommer ist, dann ist auf der anderen Halbkugel Winter. In die Phasen dazwischen fallen die anderen beiden Jahreszeiten, nämlich der Frühling und der Herbst. Auf der Nordhalbkugel beginnt der Sommer am 21. Juni, der Winter hingegen am 21. Dezember - auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt.
Sonne und Mond
Bei einer Sonnenfinsternis spielt auch der Mond eine Rolle, indem er sich zwischen die Erde und die Sonne schiebt. Außerdem haben die Mondphasen (Neumond, zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond) damit zu tun, wie der Mond im Verhältnis zu Erde und Sonne steht.
Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde verläuft schräg zur Umlaufbahn der Erde um die Sonne - zur Sonnenfinsternis kommt es nur, wenn beide Umlaufbahnen sich schneiden und der Mond dabei genau zwischen Erde und Sonne steht. (Wenn sich hingegen die Erde zwischen Mond und Sonne schiebt, kommt es zu einer Mondfinsternis.) Von der Erde aus kann man alle paar Jahre irgendwo eine Sonnenfinsternis beobachten - wer häufig eine Sonnenfinsternis beobachten will, muss in der Welt umher reisen.
Normalerweise läuft der Mond jedoch von der Erde aus gesehen "über" oder "unter" der Sonne vorbei - dann ist Neumond, denn die von der Sonne angestrahlte Seite des Mondes ist von der Erde aus N I C H T zu sehen. Die zu- oder abnehmende Mondsichel kann man sehen, wenn der Mond sich von der Sonne aus seitlich von der Erde befindet - von der Erde aus sieht man dann die beleuchtete Mondoberfläche zum Teil. Vollmond herrscht vor, wenn der Mond sich von der Sonne aus hinter der Erde befindet - von der der Sonne abgewendeten "nächtlichen" Erdhälfte sieht man dann die gesamte von der Sonne angestrahlte Mondoberfläche. Vom Mond sieht man auf der Erde immer nur die gleiche Seite - der Mond dreht sich N I C H T mehr um sich selbst (dies tat er früher einmal) und ist der Erde immer mit derselben Seite zugewandt. Das Zusammenspiel von Sonnen- und Mondmasse ist übrigens auch verantwortlich für Ebbe und Flut.
Erfahre im nun folgenden zweiten Teil, wie unsere Sonne aufgebaut ist und welche Reaktionen im Sonneninneren dafür verantwortlich sind, dass Energie erzeugt wird - die Sonnenenergie macht das Leben auf unserer Erde erst möglich.
von Björn Pawlak
Die Sonne besteht aus heißen Gasen, doch wie genau ist ihr Inneres aufgebaut? Man weiß, dass im Zentrum der Sonne durch "Kernfusion" eine gewaltige Energie entsteht, die dann in Richtung Sonnenoberfläche wandert. Von dort aus wird sie ins ganze All abgestrahlt - auf der Erde ermöglicht sie das Leben. Und noch eine Frage stellt sich, nämlich die nach der Zukunft unserer Sonne.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Sonne - wie alle anderen Sterne auch - nur eine begrenzte Lebenszeit hat. Demnach wird die Sonne eines Tages "ausbrennen", sich zu einem roten Riesenstern aufblähen und ganz zum Schluss zu einem erkalteten, inaktiven und unglaublich dichten "Weißen Zwerg" zusammen schrumpfen. Unsere Erde würde es dann schon lange nicht mehr geben. Doch noch ist unsere Sonne recht jung - bis zum "Sonnentod" soll es noch fünf Milliarden Jahre dauern.
In der "Atmosphäre", der äußeren Hülle der Sonne, unterscheidet man drei unterschiedliche Schichten: "Photosphäre", "Chromosphäre" und "Korona". (Das Wort "Atmosphäre" setzt sich aus zwei altgriechischen Begriffen zusammen - "atmós" bedeutet soviel wie "Dampf", "sphaira" bedeutet "Kugel".)
Die Atmosphäre wird nach außen hin immer dünner, bis sie fließend in den "interplanetaren Raum" übergeht ("interplanetar" bedeutet "zwischen den Planeten" - dieser Raum ist nicht leer, sondern immer noch geringfügig mit Gasen und Staub angereichert).
Was passiert in den äußeren Schichten der Sonne?
Die Photosphäre - auch "Lichtsphäre genannt - ist die für unser bloßes Auge sichtbare Sonnenoberfläche. Die Masse der Photosphäre besteht aus Wasserstoff (70 Prozent), Helium (28 Prozent) und schwereren Elementen (zwei Prozent). Sie ist etwa 200 Kilometer dick, die Temperaturen betragen hier im Durchschnitt cirka 6.000 Grad Celsius.
Die Photosphäre ist jedoch nicht überall gleich heiß - die Temperaturunterschiede sieht das menschliche Auge als Farb- beziehungsweise Helligkeitsunterschiede. Dadurch weist die sichtbare Sonnenoberfläche eine körnige Struktur auf, die man "Granulation" nennt. Die kornförmigen und besonders hellen Flecken sind heiße Materieströme, die aus dem Inneren der Sonne an die Oberfläche kommen. Jedes "Granulum" (Mehrzahl: "Granulen" oder "Granula") ist eine große Blase (bis zu 700 Kilometer im Durchmesser), die an die Oberfläche steigt, dort abkühlt und schließlich zerfällt.
Über der Photosphäre liegt die zweite Schicht der Sonnenatmosphäre, nämlich die Chromosphäre (auch "Farbsphäre" genannt). Die Chromosphäre ist rund 10.000 Kilometer dick, normalerweise kann man sie mit bloßem Auge nicht sehen. Einzige Ausnahme ist eine Sonnenfinsternis, wenn der Mond die viel hellere Photosphäre verdeckt - die Chromosphäre leuchtet dann für wenige Augenblicke in kräftigem Rot (daher rührt auch der Name - "Chromosphäre" bedeutet "Farbhülle"). Man kann die Chromosphäre aber auch sichtbar machen, indem man spezielle Filter verwendet, die für das Licht der Photosphäre undurchlässig sind. In der Chromosphäre werden die Temperaturen heißer (bis 10.000 Grad Celsius) - die aufsteigenden Sonnengranulen geben hier ihre Energie in Form von Wärme ab.
Nur bei Sonnenfinsternissen zu sehen: Die Korona
Über der Chromosphäre erhebt sich die äußerste Schicht der Sonnenatmosphäre, nämlich die Korona. Das Wort "Korona" ist ebenfalls altgriechisch und bedeutet "Krone" - gemeint ist in diesem Fall der "Strahlenkranz" der Sonne. Die Korona ist extrem heiß, da die Sonnenenergie hier nach außen abgestrahlt wird - die Temperaturen schwanken hier und steigen bis zu zwei Millionen Grad Celsius an. Die Korona hat keine scharfe äußere Grenze - nach mehreren Millionen Kilometern geht sie allmählich in den interplanetaren Raum über.
Die Korona ist für das menschliche Auge selbst mit Hilfsmitteln so gut wie unsichtbar (außer bei einer Sonnenfinsternis), weil ihr Licht von der Photosphäre völlig überstrahlt wird. Die Wissenschaft kann aber die Strahlung messen, die von der Sonnenkorona zur Erde gelangt. Das sichtbare Licht macht überhaupt nur einen ganz kleinen Teil der gesamten Sonnenstrahlung aus - die meiste Strahlung kann nur mit speziellen Geräten in "Sonnen-Oberservatorien" bestimmt werden. (Ein "Observatorium" ist ein Ort, an dem mit Unterstützung von wissenschaftlichen Instrumenten Beobachtungen gemacht werden.)
Aktivität im Inneren der Sonne
Im Inneren der Sonne entsteht Energie durch "Kernfusion" - einfach ausgedrückt ist eine Kernfusion eine Reaktion, bei der zwei Atomkerne miteinander verschmelzen ("Fusion" bedeutet "Verschmelzung"). Bei dieser Reaktion kann entweder Energie verbraucht oder aber freigesetzt werden - im ersten Fall spricht man von einer "endothermen", im zweiten Fall von einer "exothermen" Reaktion.
Im Fall der Sonne haben wir es natürlich mit einer exothermen Reaktion zu tun, bei der eine gewaltige Menge an Energie freigesetzt wird - man spricht von der "Proton-Proton-Reaktion". Die hauptsächlich beteiligten chemischen Bausteine sind Wasserstoff (chemisches Symbol "H") und Helium (chemisches Symbol "He"). Im Inneren der Sonne, wo die Proton-Proton-Reaktionen stattfinden, herrschen Temperaturen von mehr als hundert Millionen Grad Celsius vor.
Strahlungsenergie aus dem Kern
Einfach ausgedrückt sind es bei der Proton-Proton-Reaktion je vier Wasserstoffatomkerne, die über Zwischenschritte miteinander zu einem schwereren Heliumkern verschmelzen. Der neu entstandene Heliumkern ist etwas leichter als die vier Wasserstoffkerne - aus der verlorenen Masse entsteht die Energie. In der Sonne verschmelzen jede Sekunde 567 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 562,8 Millionen Tonnen Helium - die Sonne wird in jeder Sekunde 4,2 Millionen Tonnen leichter. (Eine Tonne - das Abkürzungszeichen ist "t" - entspricht 1.000 Kilogramm.)
Der Brennstoff der Sonne ist also Wasserstoff, der zu Helium umgewandelt wird - das Helium verbleibt im Inneren der Sonne, die entstandene Strahlungsenergie hingegen wandert langsam an die Oberfläche, wo sie erst Millionen Jahre später ankommt. Die Oberfläche der Sonne strahlt, weil sie unablässig mit den Energieströmen aus dem Sonneninneren versorgt wird. Der Brennstoff der Sonne ist begrenzt - wenn der Wasserstoff vollständig zu Helium umgebaut worden ist, dann wird auch die Sonne aufhören zu brennen (man geht davon aus, dass dies in etwa 5 Milliarden Jahren der Fall sein wird).
Sonnenflecken und Sonnenwind
Die kühleren Stellen der Photosphäre sehen dunkler aus als die Umgebung - das sind die "Sonnenflecken". Die Sonnenflecken sind zwischen 4.000 und 5.000 Grad Celsius heiß, aus Kontrastgründen sehen sie durch ein Fernrohr tiefschwarz aus. (Vorsicht: Man darf
N I E M A L S mit einem normalen Fernrohr oder Fernglas in die Sonne blicken, denn dabei kann es zu schweren Augenschäden und Verbrennungen kommen. Die Spezialfernrohre für die Sonnenbeobachtung besitzen deswegen so genannte "Sonnenfilter". Mit einer anderen Methode lenkt man das Sonnenlicht durch das Fernrohr hindurch auf eine weiße Fläche, um es dort zu beobachten.)
Durch die Beobachtung der Sonnenflecken stellte der berühmte italienische Wissenschaftler Galileo Galilei im 17. Jahrhundert fest, dass die Sonne sich um sich selbst dreht - die Sonnenflecken tauchen nämlich nach jeder Umdrehung wieder auf. Die meisten Sonnenflecken erscheinen in Gruppen, manche Flecken sind größer als der Umfang der Erde. Man nimmt an, dass die Flecken aufgrund von sehr starken Magnetfeldern entstehen, die den heißen Materiestrom aus dem Inneren der Sonne behindern. Wie die kornförmigen Granulen lösen sich auch die Sonnenflecken wieder auf, allerdings sehr viel langsamer - die großen Sonnenflecken haben eine Lebensdauer von mehreren Monaten.
Die Sonne hat nicht immer gleich viele Sonnenflecken - in regelmäßigen zeitlichen Abständen zeigt sie mal mehr und mal weniger Flecken.
Man spricht deshalb auch vom "Sonnenfleckenzyklus". (Das Wort "Zyklus" ist griechischer Abstammung und bedeutet "Kreis" - gemeint sind immer wiederkehrende gleichartige Ereignisse in der Natur.) Etwa aller elf Jahre kann man besonders viele Sonnenflecken beobachten, man hat es dann mit einem "Sonnenfleckenmaximum" zu tun. Die Phase mit besonders wenigen Sonnenflecken nennt man hingegen "Sonnenfleckenminimum". Wenn sich die Sonne im Sonnenfleckenmaximum befindet, ist ihre Aktivität und Strahlung besonders stark und ungleichmäßig - auf der Erde kann es dann zu Störungen des Funknetzes kommen.
Teilchenstrahlung auf der Erde
Der "Sonnenwind" ist die Ausströmung von Sonnenmaterie ins All. Das Licht und andere Strahlung der Sonne nennt man auch "Wellenstrahlung", beim Sonnenwind hingegen handelt es sich um "Teilchenstrahlung". Diese Teilchen blasen auch auf die Erde, und können dort verschiedene Störungen auslösen - so zum Beispiel bei Telefonverbindungen und Radarsystemen. Astronauten außerhalb der schützenden Hülle der Erdatmosphäre müssen sich mit Spezialanzügen gegen den Sonnenwind schützen.
Sichtbar wird der Sonnenwind bei den "Kometen" - das sind kleinere Himmelskörper, die auf sehr lang gezogenen Umlaufbahnen um die Sonne kreisen. Der Teilchenstrom der Sonne bläst Bestandteile des Kometenkörpers weg, die dann das Sonnenlicht reflektieren - der leuchtende Kometenschweif zeigt immer in die sonnenabgewandte Richtung. Auf der Erde schützt sowohl die Atmosphäre, als auch das Magnetfeld gegen den Sonnenwind - die Sonnenwindteilchen werden größtenteils um die Erde herumgelenkt. Manche Sonnenwindteilchen können jedoch in das irdische Magnetfeld eindringen - dort sind sie Ursache für das Naturphänomen der "Polarlichter". (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen-Universum)
von Birgit Kinateder
Wurdest Du schon mal in einem Chat beleidigt oder fandest ein Foto von dir auf einer Webseite, wo es N I C H T stehen sollte? Oder hast Du selbst Gerüchte über jemanden im Internet verbreitet? All das gehört zum Cybermobbing und ist leider
K E I N E Seltenheit mehr. Laut einer großen Umfrage hatten 15 Prozent der Jugendlichen schon mit Cybermobbing zu tun und 25 Prozent kennen jemanden, der schlechte Erfahrungen gemacht hat. Was genau bedeutet Cybermobbing, wie kann man sich davor schützen und was sollten Betroffene tun?
Mobbing ist K E I N E neue Erscheinung des Internets, denn früher wie heute wurden und werden manche Personen zum Beispiel in der Schule ausgegrenzt, gehänselt oder verprügelt. "Cybermobbing" (oder "Cyberbullying") findet aber N I C H T draußen in der "echten" Welt
statt, S O N D E R N in der Cyberwelt - das heißt im Internet (in Foren und Communitys, auf Facebook oder Youtube) oder über das Handy. Dabei werden Menschen anonym beleidigt, bedroht oder durch peinliche Fotos und Videos bloßgestellt.
Das Wort "Mobbing" kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie "anpöbeln"/ "fertigmachen". Das englische Wort "Cyber" zeigt an, dass das Mobbing im Internet stattfindet. Besonders unter Kindern und Jugendlichen in der Schule nimmt Cybermobbing immer mehr zu. Die Opfer leiden sehr stark unter den Angriffen und wissen oft
N I C H T einmal, wer sich hinter den Gemeinheiten, Bloßstellungen oder Bedrängungen im Netz verbirgt. Da das Internet immer mehr an Bedeutung gewinnt und viele junge Menschen sich in Foren und Communitys austauschen, ist es wichtig zu wissen, was man überhaupt unter Cybermobbing versteht und was man dagegen tun kann.
Wieso mobben manche Leute?
"Der ist irgendwie ... anders!": Leider braucht es meist
N I C H T viel, dass jemand von anderen Jugendlichen geschnitten oder tyrannisiert wird. Oft reicht es schon, dass jemand ein bisschen "anders" ist - zum Beispiel zurückhaltender oder kräftiger, keine coolen Markenklamotten trägt oder in der Schule sehr fleißig, also der "Klassenstreber" ist. Besonders in festen Cliquen sind Gemeinsamkeiten - wie bestimmte Kleidung, eine eigene Sprache oder schlechtere Noten - sehr wichtig. Wer N I C H T dazu gehört oder mitmacht, wird ausgegrenzt und fertiggemacht.
"Dem muss ich mal eins auswischen!": Konflikte, die zum Beispiel in der Schule entstehen, werden häufig im Internet ausgetragen, weil man dort versteckt "austeilen" kann. Oft gehen die Taten dann aber über ein bloßes "Auswischen" hinaus.
"Er/ sie liebt mich N I C H T !": Eine unglückliche Liebe, eine beendete Beziehung oder Untreue bringen manche Jugendliche dazu, sich am Partner zu rächen, indem sie ihn im Internet fertigmachen.
"Bevor ich selbst gemobbt werde, ...": Viele Mobber wissen, dass ihre Taten N I C H T richtig sind. Jedoch aus Angst, dass sie selbst aus einer Gruppe ausgegrenzt und zum Opfer werden, werden sie von Mitläufern zu Tätern.
"Mir ist langweilig ...": Oft stellen User aus Langeweile für sie "lustige", für andere aber peinliche und bloßstellende Fotos oder Videos online. In vielen Fällen ist den Tätern N I C H T einmal bewusst, was sie damit anrichten.
"Dir zahl ich’s heim!": Mobbingopfer wehren sich manchmal, indem sie selbst zu Tätern werden und ihre Angreifer im Internet attackieren.
Was macht Cybermobbing besonders grausam?
Obwohl sich Täter und Opfer oft persönlich kennen, kann sich der Täter in der Anonymität des Internets verstecken. Psychisch sind die Angriffe für das Opfer meist noch viel schlimmer, wenn es N I C H T weiß, wer hinter den Attacken steht.
Weiterhin verbreiten sich Bilder, Videos oder beleidigende Texte im Internet rasend schnell und sind einer riesigen Menge von Menschen zugänglich. Und schlimmer noch: Inhalte, die einmal im Web stehen, können kaum mehr entfernt werden. Denn selbst wenn sie auf einer Website gelöscht werden, können sie vorher bereits von Usern heruntergeladen und anderswo eingestellt worden sein.
Endet das "normale" Mobbing oft nach der Schule, so begleitet Cybermobbing die Opfer rund um die Uhr, denn das Internet "schläft nie". Das Opfer kann sich der Belästigung schwer entziehen - außer es schottet sich vollständig ab, was in vielen Fällen keine realistische Lösung ist.
Wie kann ich mich vor Cybermobbing schützen?
Für Kinder und Jugendlichen ist es ratsam, sich ausschließlich in betreuten Communitys und Foren - wie die Community auf Helles-Koepfchen.de - sowie überwachten Chatrooms auszutauschen. Hier werden alle Inhalte überprüft, es wird verhindert, dass User private Daten wie ihre Telefonnummer oder Adresse bekannt geben,
N I C H T jugendgerechte Inhalte und Fotos werden gelöscht sowie Benutzerkonten von Usern, die gegen die Regeln verstoßen, gesperrt.
Generell solltest du besonders in Foren und Chats K E I N E privaten Daten von dir bekannt geben. Es ist auch besser, sich mit einem Nicknamen (also einem "Spitznamen") anzumelden, anstatt den eigenen Namen öffentlich zu machen. Hat jemand erst einmal deine Telefon-/ Handynummer oder Adresse, kannst du dich N I C H T mehr verstecken. Durch das Verschicken einer Partyeinladung mit Privatadresse über Facebook, die dann aus Versehen öffentlich versendet wurde, kam es zum Beispiel schon dazu, dass auf einmal hunderte unerwünschter Partygäste bei einer Privatfeier auftauchten. Die Party musste dann von der Polizei aufgelöst werden. Wenn dir jemand Böses will, kann er dir alles und jeden vorbeischicken oder Dich auch im "realen" Leben zu Hause belästigen - wenn er deine privaten Daten hat!
Wenn Du in Chats und Communitys bedrängt oder beleidigt wirst, hast du im Allgemeinen die Möglichkeit, andere User auf eine "Ignore-Liste" zu setzen - dann können sie K E I N E N Kontakt mehr zu dir aufnehmen. Lade als Benutzerfoto in Communitys und Foren lieber K E I N E Bild von dir hoch oder verfremde Fotos, vermeide Videos! Wenn Du Fotos oder Videos von dir ins Internet stellst, solltest Du schauen, dass Du
N I C H T eindeutig zu erkennen bist. In Communitys kannst Du in deinem Benutzerkonto meist auch einstellen, dass nur von dir bestätigte Freunde deine Seite und deine Fotos sehen können. Achte darauf, wie du dich auf Fotos zeigst. Stellst du beispielsweise "sexy" Fotos oder "feuchtfröhliche" Partyvideos von Dir online, können diese problemlos auf andere Seiten kopiert werden, auf denen Du vielleicht N I C H T erscheinen möchtest - oder zum Beispiel an deinen Lehrer oder (künftigen) Chef gelangen!
Lass Dich in Chats oder Foren N I C H T provozieren und gehe
N I C H T auf Streitigkeiten ein. Es kam schon vor, dass ein auf einer Mobbingwebsite angezettelter Streit zwischen Berliner Schülern in einer brutalen Massenschlägerei endete. Wenn Du mitbekommst, dass jemand auf einer Webseite fertiggemacht wird, solltest Du dich sofort an einen Moderator, Administrator oder den Betreiber der Seite wenden, damit diese einschreiten.
Wenn Du im Internet jemanden kennenlernst, solltest du N I C H T zu gutgläubig sein, denn jeder kann sich im Internet verstellen oder vorgeben, ein anderer zu sein. Gefährlich wird es, wenn man sich darauf einlässt, seine Onlinekontakte im "realen" Leben zu treffen. Denn im Internet gibt es auch bösartige und gestörte Menschen, die dein Vertrauen missbrauchen oder andere Interessen verfolgen, als sie vorgeben. Vertraue dich auf jeden Fall einem Freund oder Erwachsenen an, bevor du jemanden triffst, denn mit solchen Treffen begibst du dich in große Gefahr!
Was kann ich tun, wenn ich zum Opfer wurde?
Im Internet gelten dieselben Gesetze, die auch im echten Leben gelten. Das bedeutet, dass Beleidigungen, Bedrohungen und der Missbrauch von Texten und Bildern, also alles, was deine "Persönlichkeitsrechte" verletzt, strafrechtlich verfolgt wird.
Verstecke und schäme dich N I C H T , wenn du über das Internet gemobbt wirst, sondern gehe dagegen vor! Als erstes solltest Du sofort mit einem Erwachsenen wie deinen Eltern, einem Lehrer oder älteren Geschwistern sprechen. Je länger Du wartest, desto weiter können sich zum Beispiel Fotos, Videos oder Texte verbreiten. Wichtig ist es außerdem, Beweise zu sammeln: Mache Screenshots von den Webseiten oder sichere Mails, SMS und Bilder. Dabei kann dir ein Erwachsener helfen, dem du dich anvertraust.
Du, deine Eltern oder andere Vertrauenspersonen sollten sich so bald wie möglich mit den Beweisen an einen Moderator, Administrator, den Betreiber der Seite oder den Handyanbieter wenden. Dieser muss dann reagieren und die Angriffe beispielsweise löschen. Suche nach dem Täter - hast Du eine Idee, wer hinter den Bedrohungen, Beleidigungen oder Bloßstellungen stecken könnte? Es wäre aber F A L S C H , Gleiches mit Gleichem zu vergelten - auf keinen Fall solltest du den (möglichen) Täter aus Rache selbst im Internet attackieren. Das führt nur zu einer Spirale der Gewalt und verschlimmert die Situation in vielen Fällen.
Wenn Du einen Verdacht hast, welcher Mitschüler oder Bekannte hinter den Angriffen stehen könnte, kannst Du mit einem Streitschlichter der Schule oder einem Erwachsenen versuchen, das Gespräch mit ihm oder ihr zu suchen. Vielleicht könnt ihr den Konflikt auf diese Weise schon ausräumen. Weißt Du nicht, wer sich hinter den Angriffen verbirgt, und sind die Bedrohungen sehr ernst, solltest du unbedingt zur Polizei gehen. Hast Du Beweise gesammelt, kannst du eine Anzeige erstatten. Weitere Hilfe zum Thema Mobbing findest du auf den unten verlinkten Webseiten.
Was gehört alles zum Cybermobbing?
Cybermobbing hat mittlerweile verschiedene Ausprägungen, dazu gehören:
Flaming: Wenn jemand im Internet beleidigt oder beschimpft wird, nennt man das Flaming (vom englischen Verb "to flame", das so viel wie "aufflammen" bedeutet).
Cyberstalking/ Cyberharassment: Der Begriff "Stalking" kommt aus dem Englischen, "to stalk" bedeutet "jagen" oder "hetzen". Hierbei wird eine Person über einen längeren Zeitraum (sexuell) belästigt oder bedroht. Es ist sozusagen die "Steigerung" von Flaming.
Cybergrooming: Das Wort kommt ebenfalls aus dem Englischen und bedeutet etwa "Internet-Streicheln"/ "-Verführen". Von Cybergrooming spricht man, wenn Erwachsene (vor allem Männer) im Internet Kontakte zu Kindern und Jugendlichen herstellen. Sie geben sich oft als Gleichaltrige aus und wollen sich mit den Jugendlichen treffen. Meist geht es ihnen darum, sich Kindern sexuell zu nähern.
Social Phishing: Phishing setzt sich aus den zwei englischen Wörtern "Password" und "Fishing" zusammen. Beim "Fischen nach Passwörtern" geht es darum, persönliche Daten in sozialen Netzwerken auszuspähen. Oft sind diese Daten die Grundlage für Mobbingangriffe.
Denigration: Das englische Wort bedeutet "Abwertung" oder "Anschwärzung". Mit der Absicht, jemanden bloßzustellen, werden Gerüchte verbreitet oder peinliche Fotos oder Videos online gestellt.
Cyberthreat: Der englische Begriff heißt so viel wie "Internet-Bedrohung". Hier werden im Netz oder per Handy gezielt Drohungen an das Opfer ausgesprochen, oft wird konkret Gewalt angedroht.
Exclusion: Den Ausschluss aus einer Gruppe, zum Beispiel einer Instant-Messenger-Gruppe, nennt man Exclusion - das ist das englische Wort für "Ausgrenzung".
Impersonation: Aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Begriff "Nachahmung". Bei der Impersonation "stiehlt" jemand die Identität eines anderen und gibt sich als dieser aus. Unter falschem Namen werden dann beispielsweise Mitschüler oder Lehrer beleidigt oder tyrannisiert.
Outing/ Trickery: Outing (auf Deutsch "Herauskommen") nennt man es, wenn jemand private Kommunikation oder Fotos und Videos öffentlich postet, um dem anderen - zum Beispiel einem Ex-Partner - zu schaden. Trickery (auf Deutsch "Betrug"/ "Schwindel") bedeutet, dem Opfer
N I C H T zu sagen, dass eine Nachricht nicht "unter vier Augen" bleibt. So schreibt die Person vielleicht Dinge, die nicht für andere bestimmt waren.
Happy Slapping: Beim Happy Slapping, was auf Deutsch so viel wie "lustiges Schlagen" bedeutet, werden unbekannte Personen spontan beleidigt, geohrfeigt oder sogar verprügelt. Der Übergriff wird mit dem Handy aufgezeichnet und im Internet veröffentlicht.
Cyber-Mobbing - Hilfe im Internet:
www.juuuport.de
Bei juuuport.de stehen dir im Forum Jugendliche zur Seite. Ihnen kannst Du dich anvertrauen und über Vorfälle reden, mit denen Du mit Erwachsenen vielleicht nicht reden möchtest.
www.nummergegenkummer.de
Telefon: 0800-111 0 333
Hier kannst Du dich K O S T E N L O S und anonym beraten lassen - bei Mobbing und allen anderen Problemen.
www.lizzynet.de
Diese Seite ist speziell für Mädchen und bietet unter anderem Rat bei Mobbingproblemen.
www.polizei-beratung.de
Unter dem Thema "Cybermobbing" findest Du Ratschläge und kannst über die Postleitzahlensuche eine Beratungsstelle in deiner Nähe suchen, an die Du dich konkret wenden kannst. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Ratgeber und Tipps)
Ab Oktober werden mehr als sieben Milliarden Menschen leben. Nahrungsmittel, Wasser und Energie sind schon knapp – und ungleich verteilt. Wohin steuert die Erde?
Alle Palmen waren abgeholzt und alle Böden ausgelaugt. Da genügten die Ernten nicht mehr, um alle Bewohner der Insel zu ernähren. Zuerst kam der Hunger, dann ein Bürgerkrieg, dann zogen die Menschen von ihren Häusern an der Küste in Höhlen. Deren Eingänge vermauerten sie, um sich besser zu schützen. Nach dem Zusammenbruch der Gemeinschaften und der Inselreligion streiften marodierende Banden über das Eiland – und die Menschen begannen, ihre Toten zu essen, weil sie keine andere Nahrung fanden.
So beschreibt der Evolutionsbiologe und Ethnologe Jared Diamond den Zusammenbruch der Gesellschaft auf den Osterinseln. In seinem Buch „Kollaps“ erzählt er von Gesellschaften, die Gefahr liefen oder laufen, die Ressourcen ihres Lebensraumes zu überdehnen und sich damit selbst auszurotten. Das Buch war weltweit ein Bestseller. Diamonds Warnung, dass wir selbst dabei sind, die Ressourcen der Erde zu überdehnen, schien auf fruchtbaren Boden zu fallen. Pessimisten warnen seit Jahrhunderten davor, dass die wachsende Weltbevölkerung die Kapazitätsgrenzen der Erde zu sprengen droht. Zwar hat sich bisher keine der Warnungen bewahrheitet, trotzdem kehren die alten Ängste zurück.
Am 31. Oktober wird ein Kind auf die Welt kommen, mit dessen Geburt die Zahl der Menschen auf dem Planeten die Schwelle von sieben Milliarden erreicht. In den kommenden 40 Jahren soll die Weltbevölkerung noch einmal um zwei Milliarden Menschen zunehmen. Die Menscheit wächst explosionsartig. Gleichzeitig leistet sie sich mehr: Der durchschnittliche Erdenbürger verbraucht heute mehr Nahrungsmittel, Wasser und Strom als vor zehn Jahren. Und in China und Indien streben 2,4 Milliarden Menschen danach, zu leben wie die im Westen: mehr Fleisch zu essen, ein Auto zu fahren und mit Smartphones im Internet zu surfen.
Die Anzeichen mehren sich, dass die Welt für diesen Entwicklungssprung bezahlen muss. Einzelbeobachtungen fügen sich zu einem düsteren Gesamtbild: Die Preise für Erdöl, Kupfer, Stahl, Weizen, Mais, Reis und Milch sind in den vergangenen Jahren teilweise auf historische Rekordwerte gestiegen, und die weltweite Nachfrage nimmt langfristig weiter zu. Was für Verbraucher in den Industrieländern ein Ärgernis ist, kann für Menschen in Entwicklungsländern Hunger bedeuten. Thunfisch und Scholle sind beinahe ausgerottet. China behält Rohstoffe für sich, die Fabriken weltweit benötigen. Vor wenigen Wochen warnte eine Gruppe von Chemikern, bald werde Phosphor knapp werden. Phosphor ist Hauptbestandteil von Düngemitteln und damit ein Stoff, der es überhaupt möglich gemacht hat, eine wachsende Weltbevölkerung zu versorgen. Mit ihrer Warnung nähren die Wissenschaftler die Furcht vor einer überbevölkerten Welt, in der die Nahrung nicht mehr für alle reicht.
Allerdings: Diese düsteren Prophezeiungen werden sich wohl als Fehlalarm herausstellen – so wie alle vorangegangenen Kassandra-Rufe. Eine der wirkungsvollsten Warnungen kam 1972 von dem Club of Rome, in dem sich Wissenschaftler, Manager und Politiker austauschen. Die Gruppe erzielte ein einziges Mal eine breite öffentliche Wirkung, als sie den Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlichte. „Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht“, hieß es. Die Warnung schien angesichts des nach oben schießenden Ölpreises berechtigt. Wenige Monate nach der Veröffentlichung brach die erste Ölkrise aus. Sie galt als Bestätigung der Prognose.
Dabei hätte bereits damals ein Blick zurück genügt, um die Kurzlebigkeit solcher Vorhersagen zu verdeutlichen. 20 Jahre zuvor hatte der Geophysiker King Hubbert gewarnt, dass die weltweite Ölproduktion in den frühen 70er-Jahren auslaufen würde. Dass es neben den bekannten noch weitere große erschließbare Ölvorkommen geben könnte, hielt er für unwahrscheinlich. Und auch alle nachfolgenden Prognosen vom Ende des Ölzeitalters wurden regelmäßig überholt: Erst vor drei Jahren entdeckte der Ölkonzern Petrobras vor der Küste Brasiliens ein gigantisches Ölfeld, möglicherweise das drittgrößte der Welt. Möglich war der Fund fünf Kilometer unter dem Meeresspiegel nur, weil neue Technologien es erlauben, Öl in der Tiefsee oder aus dem Teersand der kanadischen Tundra zu gewinnen.
Es war auch in vergangenen Jahrhunderten immer der technische Fortschritt, dank dem immer mehr Menschen auf der Erde leben konnten. Tausende von Jahren lebten die meisten Menschen in Armut, Überbevölkerung war eine permanente Bedrohung. Vor Zehntausenden Jahren brauchte eine Person zehn bis 25 Quadratkilometer für sich, um sich von Wild und Pflanzen ernähren zu können. Gruppen, die zu groß wurden, konnten nicht mehr alle Mitglieder versorgen.
Der englische Pastor und Gelehrte Thomas Robert Malthus warnte 1798 davor, dass die englische Bevölkerung schneller wachse als die Lebensmittelproduktion. Diese Entwicklung werde zwangsläufig zu Überbevölkerung und Hungersnot führen. In seinem „Essay on the Principle of Population“ warb er dafür, die Zahl der Geburten in der armen Bevölkerung zu kontrollieren. Andernfalls werde die Natur den Menschenüberschuss mit brutalen Mitteln beseitigen.
Er hat nicht recht behalten. Ironischerweise schrieb er seinen Aufsatz gerade zu einem Zeitpunkt, als die englische Gesellschaft begann, diesem Kreislauf zu entkommen. Gregory Clark, Wirtschaftshistoriker an der Universität von Kalifornien in Davis, glaubt, dass die englische Wirtschaft 700 Jahre lang, vom späten Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert, tatsächlich in der malthusischen Falle steckte: Jedes Mal, wenn neue Techniken es erlaubten, mehr zu produzieren, wuchs die Bevölkerung, und die zusätzlichen Mäuler aßen den Zuwachs schnell wieder auf. Im Schnitt blieb für alle genauso wenig wie zuvor. Nur wenn große Teile der Bevölkerung in Kriegen und Epidemien wie der Pest starben, hatten die nachfolgenden Generationen mehr zu essen.
Erst die industrielle Revolution wies den Ausweg aus der Bevölkerungsfalle. Mechanische Webstühle und Stahlproduktion, später auch Dampfkraft und Eisenbahnen trieben eine ökonomische Epochenwende; zunächst in England, später auch in Europa und Teilen von Asien: „Diese wirtschaftliche Entwicklung ist mit nichts vergleichbar, was zuvor in der Menschheitsgeschichte stattgefunden hat“, schreibt der Nobelpreisträger Robert E. Lucas. Die Bevölkerung wuchs schneller als zuvor, aber der durchschnittliche Wohlstand hielt nicht nur Schritt, sondern legte sogar noch stärker zu. Zwischen 1800 und 2000 hat sich die Weltbevölkerung versechsfacht, gleichzeitig hat sich das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen verzehnfacht – auch wenn der Wohlstand innerhalb und zwischen Gesellschaften weiterhin ungleich verteilt ist.
Diese über Jahrhunderte andauernde außerordentliche Entwicklung hat allerdings auch Schattenseiten – Umweltverschmutzung, Ressourcenverschwendung und Ausbeutung. Das provoziert neue Warnungen davor, dass der Mensch die Kapazitätsgrenzen der Erde sprengen könnte. Paul Ehrlich beispielsweise, Biologe und Professor an der US-Elite-Uni Stanford, warnte 1968 vor einer weltweiten Hungersnot und einer Katastrophe biblischen Ausmaßes. Mehr als eine Milliarde Menschen sollten in den 70er-Jahren sterben. Amerika werde sich ab 1985 in einem Zeitalter des Mangels befinden.
Die Hungersnöte, die Ehrlich vorhergesagt hat, sind nie eingetreten. Die Weltbevölkerung hat sich zwar seitdem verdoppelt, aber gleichzeitig haben neue Saaten, Kunstdünger und modernere Anbaumethoden auch in Entwicklungsländern die Versorgung mit Lebensmitteln gesichert. Die Auswirkungen dieser sogenannten Grünen Revolution, die in den 40er-Jahren begann, wurden erst 20Jahre später sichtbar – als Ehrlich bereits seine These formulierte.
Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen erwartet denn auch, dass die Landwirtschaft auch im Jahr 2030 noch genügend Lebensmittel produzieren wird, um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Allerdings warnt die Organisation auch, dass Hunderte von Millionen Menschen in Entwicklungsländern auch dann noch Hunger leiden werden. Heute verhungern jedes Jahr sechs Millionen Kinder weltweit. Das ist unnötiges Leid, die Menschheit produziert genügend Lebensmittel für alle. Einzig: Das Verfügbare ist nicht gut verteilt. Eine bittere Statistik des Internationalen Roten Kreuzes illustriert das Drama: Demnach leiden weltweit mehr Menschen unter Übergewicht als unter Hunger.
Ausgleich und internationale Zusammenarbeit sind Grundlagen globaler Lösungen für die gegenwärtigen Verteilungsprobleme. Denn politische Lösungen könnten wichtiger werden. In der Vergangenheit haben ökonomische Zwänge häufig zu Erfindungen und Einsparungen geführt. Wenn Rohstoffe knapp werden und ihr Preis steigt, lohnt es sich, nach günstigeren Alternativen zu forschen. Napoleon beispielsweise ließ Margarine als billigen Ersatz für Butter entwickeln. Und Verbraucher, Autofahrer und Firmen in Nordeuropa, Japan und den USA sparen seit den 70er-Jahren Benzin und Strom. Ökonomen wie der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz glauben allerdings, dass solche Marktmechanismen nicht für alle Ressourcen funktionieren – etwa für Wasser.
Von allem Süßwasser, das auf der Welt verbraucht wird, fließen 98,5 Prozent in die Landwirtschaft oder die Industrie. Häufig bekommen gerade Landwirte Wasser kostenlos oder stark subventioniert. Das Ergebnis ist häufig Verschwendung und falscher Einsatz von Ressourcen. Landwirte brauchen 9100 Liter Wasser, um einen einzigen Liter Biodiesel zu produzieren. Der Markt allein könne in solch einem Fall wenig ausrichten, glaubt Stiglitz. Der Staat müsse mit Steuern und Abgaben Effizienz fördern. Dafür ist internationale Zusammenarbeit nötig. Ein Wettlauf um Öl, Mineralien und landwirtschaftliche Anbauflächen, wie ihn sich China, Südkorea und andere Nationen gerade in Afrika liefern, erschwert dagegen gemeinsame Lösungen.
Nichts spricht deshalb dagegen, dass die Menschheit auch in Zukunft Wege aus dem Ressourcendilemma findet. Heute eher als jemals zuvor, denn der weltweite Austausch von Menschen, Gütern und Ideen ist heute so einfach wie nie zuvor. Das unterscheidet den modernen Menschen einer vernetzten Welt von den Bewohnern der isolierten Osterinseln im 17. Jahrhundert. Über eine Ressource verfügen wir in unbegrenzter Menge: über menschlichen Geist. (Quelle: Welt Online - 24.9.11)
von Andreas Fischer - aktualisiert - 16.09.2011
Am 20. September feierten die Menschen in Deutschland und Österreich den jährlichen Weltkindertag. "Kinder haben was zu sagen!" - so lautete das diesjährige Motto. Dieser Tag soll daran erinnern, dass Kinder Rechte haben und darauf aufmerksam machen, dass es vielen Kindern auf der Welt schlecht geht. Sie müssen für wenig Geld harte Arbeit verrichten, leiden unter Kriegen, Krankheiten oder müssen hungern. Nicht nur in armen Ländern, sondern sogar in Deutschland leben Kinder in Armut. Auch bei uns werden Kinderrechte oft N I C H T eingehalten. Kinder sind vollwertige Menschen, deren Wünsche und Nöte ernst genommen werden müssen.
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat den Tag für die Rechte der Kinder im Jahr 1954 ins Leben gerufen. Das Hilfswerk setzt sich für Kinder weltweit ein, deren Lage verbessert werden muss oder die in Not sind. N I C H T überall findet der Weltkindertag am gleichen Datum statt - in den meisten Ländern fällt er auf den 20. November. In Deutschland und Österreich wird er jährlich am 20. September gefeiert.
Viele Kinder auf der Welt müssen Hunger leiden, leben in elenden Zuständen oder in Kriegsgebieten. Vor allem in armen "Dritte-Welt"-Ländern und Krisenregionen, aber auch bei uns, geht es vielen Kindern schlecht. Einige Menschen fordern deshalb, dass die Rechte der Kinder bei politischen Entscheidungen und Regelungen viel mehr berücksichtigt werden sollten. Die Welt wird von den Erwachsenen gestaltet, die oft K E I N Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern haben - das fängt schon bei Einrichtungen, Freizeitmöglichkeiten, Spiel- und Sportplätzen für Kinder an.
Kinderrechte im Grundgesetz?
Am Weltkindertag wird daran erinnert, dass Kinder auf der ganzen Welt festgeschriebene Rechte haben, die die Erwachsenen beachten müssen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete am 20. November 1989 die "UN-Konvention über die Rechte der Kinder". In dem Übereinkommen wurden erstmals weltweit gültige Grundwerte für den Umgang mit Kindern festgehalten. So dürfen Kinder zum Beispiel
N I C H T geschlagen oder körperlich misshandelt werden. Eltern verstoßen selbst dann schon gegen das Gesetz, wenn sie ihren Kindern eine Ohrfeige geben. Hier ist ein Link zur Internetseite, auf der deine Rechte aufgelistet sind.
Damit die Kinderrechte in Deutschland aber auch wirklich beachtet werden, fordern viele Politiker, dass sie extra im Grundgesetz formuliert werden. Dort sind alle Rechte, die die Menschen in Deutschland haben, niedergeschrieben. Diese gelten zwar auch für Kinder - aber viele Menschen sind dafür, dass ihre Rechte zusätzlich im Gesetzestext festgehalten werden.
Weltweit leben Kinder in elenden Zuständen
In vielen armen Ländern - besonders in Afrika, Südamerika und Asien - kämpfen Kinder täglich ums Überleben. Sie haben zu wenig zu essen und zu trinken, müssen für einen Hungerlohn hart arbeiten - und viele von ihnen leben auf der Straße. Eine Menge Produkte, die man bei uns kaufen kann - zum Beispiel Spielzeug, Kleidung, Teppiche, Textilien und Lebensmittel -, stammen aus aubeuterischer Kinderarbeit.
Manche der Kinder müssen sogar als Kindersoldaten in Kriege ziehen. Auch Kinderprostitution ist vor allem in armen Ländern weit verbreitet: Mädchen und auch Jungen verkaufen ihren Körper, um sich mit dem dadurch verdienten Geld durchzuschlagen. Sie sehen keine andere Möglichkeit, an Geld für Nahrung zu kommen, oder sie werden von Erwachsenen dazu gezwungen.
Viele von ihnen stecken sich dann mit Aids und Geschlechtskrankheiten an. Einige Kinder, vor allem in afrikanischen Ländern, kommen schon HIV-positiv auf die Welt, weil ihre Mutter das Virus in sich trägt. Einige Kinder haben ihre Eltern durch einen Bürgerkrieg oder eine Krankheit verloren und sind gezwungen, sich alleine durchzuschlagen.
Arme Kinder in reichen Ländern
Aber sogar in unserer eigentlich wohlhabenden Gesellschaft gibt es Kinderarmut. Die betroffenen Kinder können K E I N E angesagte Markenkleidung tragen, haben K E I N E N Computer und müssen auch auf sonstige Luxusartikel, die für viele andere selbstverständlich sind, verzichten. Ihre Eltern sind arbeitslos geworden oder verdienen mit ihren Jobs kaum Geld.
Einige Kinder bekommen zu Hause N I C H T einmal jeden Tag ein warmes Essen. Sie leiden meist im Stillen darunter - nicht selten sind sie Außenseiter und werden auch noch von anderen Kindern verspottet.
Vielleicht hast auch Du Einfälle, was geändert werden sollte und wie man die Welt verbessern kann. Der Weltkindertag ist eine Gelegenheit, Vorschläge und Ideen mit Freunden oder in der Klasse zu sammeln und sie an Eltern, Lehrer oder auch Politiker weiterzugeben. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Nachrichten, Deutschland)
DIE MITGLIEDSCHAFT IST FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
K O S T E N L O S
UND IHR KÖNNT AUCH GANZ EINFACH EINE
N E U E GREENPEACE ORGANISATION GRÜNDEN, FALLS ES IN EURER STADT ODER EUREM DORF NOCH KEINE GIBT (SEHT HIERZU LETZTEN ABSCHNITT ROT)
von Kai Hirschmann und Andreas Fischer - aktualisiert - 15.09.2011
Vor 40 Jahren wurde Greenpeace in Kanada ins Leben gerufen - heute ist sie die weltweit größte Umweltorganisation. Bekannt ist Greenpeace vor allem durch Aktionen und Kampagnen gegen Atomkraft, Gentechnik, die Erderwärmung, die Zerstörung von Regenwäldern, Walfang, Robbenjagd und Überfischung.
Greenpeace wurde von Pazifisten (das sind Menschen, die Krieg aus Überzeugung ablehnen), Umweltschützern und Journalisten ins Leben gerufen, die mit ihren Ideen und Plänen schließlich immer mehr Menschen überzeugten. Alles begann mit einem Konzert im "Pacific Coliseum" von Vancouver in Kanada, bei dem unter anderen die Musiker Joni Mitchell und James Taylor auftraten. Organisiert wurde die Veranstaltung von Irving Stowe, dem späteren Mitbegründer von Greenpeace.
Die Künstler erhielten K E I N Geld für ihren Auftritt,
S O N D E R N spielten umsonst. Stattdessen sollte der Erlös des Eintrittsgeldes für die Aktion einer Gruppe von Pazifisten aus Amerika und Kanada gespendet werden: Sie planten, mit einem Schiff nach Amchitka - einer Insel der Aleuten an der Küste Alaskas - zu fahren und gegen eine bevorstehende Serie von Atomtests der USA zu protestieren. Am 15. September 1971 starteten die ersten Umwelt-Aktivisten von Vancouver aus, um die Zündung der Bomben des zweiten Atomtests zu verhindern - das war die "Geburt" von Greenpeace. Sie änderten damals den Namen ihres Fischkutters in "Greenpeace" (das heißt etwa "grüner Frieden").
Zwar fing die US-Küstenwache das Schiff der Umweltschützer ab und zwang sie zur Umkehr. Jedoch kam es in den größeren Städten in Kanada zu zahlreichen Protestaktionen und die USA verschoben den nächsten unterirdischen Kernwaffentest. Die Aktivisten unternahmen weitere Versuche, die Atomtests zu stören - dies schafften sie zwar
N I C H T , J E D O C H wurden vor der Küste Amchitkas
K E I N E weiteren Atomtests mehr durchgeführt und die Aktion der Umweltschützer sorgte W E L T W E I T für Schlagzeilen. Später verliehen sie ihrer Organisation den Namen ihres ersten Schiffes - "Greenpeace".
Weltweiter Erfolg der Umweltorganisation
In Europa ist die erste Greenpeace-Gruppe Ende der 1970er Jahre in den Niederlanden entstanden. 1980 gründete sich Greenpeace in Deutschland, 1983 in Österreich und 1984 in der Schweiz. Es ist nun 31 Jahre her, dass die Umweltschützer von Greenpeace Z U M
E R S T E N M A L in Deutschland protestierten. Sieben Aktivisten wollten damals verhindern, dass ein großes Schiff, die "Konos Titan", giftige Schwefelsäure einfach so ins Meer schüttet - viele Fische und Robben waren in Gefahr. Die Umwelt-Aktivisten hatten Erfolg: die deutschen Chemie-Konzerne stoppten nach der Aktion, von der alle großen Medien ausführlich berichtet hatten, die Entsorgung von giftigen Abfällen im Meer. Ganz nebenbei wurde die bis dahin in Deutschland kaum bekannte Organisation schlagartig berühmt.
Seitdem hat es Greenpeace immer wieder geschafft, mit spektakulären Aktionen auf Umweltsünden aufmerksam zu machen. Was die Aktivisten von Greenpeace dabei unternommen haben, war
Z U M T E I L sehr gefährlich. Sie sind auf hohe Fabrikschornsteine geklettert, um dort Plakate aufzuhängen, sie haben mit kleinen Schlauchbooten riesige Schiffe daran gehindert, auf Walfang zu gehen, und sie haben Bahngleise blockiert, um Atommülltransporte aufzuhalten.
N I C H T immer vertragen sich die Greenpeace-Aktionen mit dem Gesetz. Denn die Aktivisten fragen bei den Fabriken, auf deren Schornsteinen sie Plakate befestigen wollen, natürlich N I C H T vorher höflich um Erlaubnis. Das Erfolgsrezept ist der Überraschungseffekt. Deshalb hagelt es oft Strafanzeigen und Bußgelder. Weil die Greenpeace-Leute jedoch stets friedlich auftreten, haben auch ungesetzliche Aktionen ihrem Ansehen N I C H T geschadet. Im Gegenteil: Auf diese Weise konnte Greenpeace schon viel erreichen.
Mutige Aktionen zum Umwelt- und Tierschutz
So kletterte ein Greenpeace-Team 1995 auf einen ausgedienten Ölspeicherturm in der Nordsee, die "Brent Spar". Damals war es üblich, dass solche riesigen Anlagen einfach an einer tiefen Stelle im Meer versenkt wurden, wenn sie alt waren und N I C H T mehr gebraucht wurden - und das, obwohl sie noch voller Gifte waren. Der Treibstoff-Konzern Shell wollte die "Brent Spar" ebenfalls auf diese skrupellose Weise entsorgen, weil das billiger war, als die Insel an Land Stück für Stück fachgerecht zu zerlegen.
Viele Menschen, die durch die Greenpeace-Aktion auf diese Umweltschweinerei aufmerksam wurden, waren empört und tankten
N I C H T mehr bei Shell. Schließlich musste der Konzern nachgeben. Seitdem werden ausgediente Ölförder- und Speichertürme aus der Nordsee an Land gebracht, dort auseinandergebaut und ordentlich entsorgt.
Weitere Aktionen von Greenpeace richteten sich immer wieder gegen genmanipuliertes Essen, Atommüll, Möbel aus Tropenholz, Dieselruß und Treibhausgase. Auch im Tierschutz ist Greenpeace zum Beispiel gegen die Robbenjagd und den Walfang aktiv. Viele einfallsreiche Aktionen, die mit viel Mühe vorbereitet werden, haben zunächst keinen Erfolg. Doch die Leute von Greenpeace geben N I C H T auf - und mit der Zeit erreichen sie dann oft doch noch ihr Ziel.
Auch "dafür" statt nur "dagegen"
Greenpeace ist N I C H T einfach immer "dagegen",
S O N D E R N zeigt auch andere Wege auf. So präsentierte die Umweltorganisation mit "Greenfreeze" einen der ersten Kühlschränke, die ohne das Treibhausgas FCKW auskommen. Außerdem unterstützt sie die Entwicklung von Autos, die mit sehr wenig oder sogar O H N E Benzin fahren können. Das Greenpeace Einkaufs-Netz informiert über gesunde Lebensmittel, die frei von chemischen Rückständen und von Gentechnik sind.
Wenn eine Schule auf ihrem Dach eine Solaranlage errichtet, dann wird das seit 1998 von Greenpeace gefördert. Seit 1999 bietet "Greenpeace Energy" in Deutschland auch ökologisch erzeugten Strom. Das ist Elektrizität, die nicht von Atom- oder Kohlekraftwerken gewonnen wurde, sondern zum Beispiel von Solaranlagen, Wasserkraftwerken oder Windrädern.
Heute gibt es auf der Welt über 40 Greenpeace-Büros, und rund 1.200 Mitarbeiter sind bei der Umweltorganisation beschäftigt. Weiterhin hat Greenpeace ungefähr drei Millionen Fördermitglieder. Allein in Deutschland sind über 200 Leute fest bei Greenpeace angestellt - hinzu kommen über 562.000 Fördermitglieder sowie viele engagierte Freiwillige.
Greenteams: Jeder kann mitmachen
W I C H T I G ist Greenpeace, dass auch Kinder und Jugendliche mitmachen. Seit 1990 gibt es die Greenteams für Zehn- bis Vierzehnjährige. Und sie haben schon Einiges erreicht: So sammelten die Greenteams über 250.000 Unterschriften gegen die Treibnetzfischerei. In den Treibnetzen verfangen sich nämlich immer wieder Delfine und Robben - und sterben qualvoll. Auf Druck der Greenteams und anderer Umweltschutzorganisationen wurde die Treibnetzfischerei 1998 in der Europäischen Union V E R B O T E N .
Immer wieder laufen große Aktionen zum Schutz der Regenwälder und für ein Walfang-Verbot. Auch hier hoffen die Greenteams, dass ihre Stimme gehört wird. Informationen und Ideen für Aktionen bekommen alle interessierten Kinder und Jugendliche auf der Kinderseite von Greenpeace, die unten verlinkt ist.
Wenn auch Du bei Greenpeace mitmachen und dich für die Umwelt einsetzen willst, dann ist das ganz einfach. Du kannst dich einem der vielen Greenteams in Deutschland, Österreich oder der Schweiz anschließen. Wenn es in deiner Stadt oder deinem Dorf noch K E I N Greenteam geben sollte, dann kannst Du gemeinsam mit zwei Freunden selbst eins gründen. Kinder und Jugendliche müssen übrigens K E I N E N Mitgliedsbeitrag bezahlen, bleiben übers Internet stets auf dem Laufenden und bekommen auch A L L E Informations-Broschüren
K O S T E N L O S zugeschickt. Und zwar so viele, dass Du deine ganze Klasse damit versorgen kannst. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Nachrichten, Welt)
DER TROPISCHE REGENWALD - DIE "GRÜNE LUNGE" DER ERDE
von Britta Pawlak
Der tropische Regenwald wird häufig auch die "grüne Lunge" der Erde genannt. Er beheimatet zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind. Nur ein geringer Teil des dortigen Lebens ist bisher überhaupt erforscht worden. Viele Tiere und Pflanzen der Regenwälder sind uns also noch unbekannt. Doch wegen der massiven Vernichtung großer Waldflächen ist der Regenwald stark bedroht. Dies hat
N I C H T nur verheerende Folgen für seine Bewohner,
S O N D E R N auch für das G E S A M T E Erdklima. Wie funktioniert das faszinierende "Ökosystem Regenwald" überhaupt?
Tropische Regenwälder erstrecken sich über Regionen in Süd- und Mittelamerika, Südasien, Afrika und Australien. Sie wachsen in den "immerfeuchten Klimazonen" der Tropen mit neuneinhalb bis zwölf feuchten Monaten im Jahr. Die tropischen Regenwälder zeichnen sich durch eine große Artenvielfalt aus - viele Tier- und Pflanzenarten gibt es sonst N I R G E N D W O auf der Welt.
Typisch ist hier der so genannte "Stockwerkbau": Er besteht aus sehr hohen Regenwaldbäumen, Baumgräsern und Pflanzen von mittlerer Höhe sowie den "Aufsitzerpflanzen", den "Epiphyten". Diese wachsen auf anderen Pflanzen und können so das Licht besser nutzen, als es am dicht bewachsenen Waldboden möglich wäre. Und Sonnenlicht ist sehr entscheidend für das Pflanzenwachstum. Epiphyten haben verschiedene Methoden entwickelt, um an Nährstoffe zu gelangen. Einige nehmen durch spezielle Öffnungen Regenwasser sowie darin gelöste Nährstoffe auf. Andere ernähren sich von herabfallenden Pflanzenteilen und verendeten Tieren.
Ein einzigartiger Kreislauf
Die Roterden der Regenwälder sind alles andere als fruchtbar, sondern eigentlich recht nährstoffarm. Dies scheint zunächst erstaunlich und widersprüchlich, denn gerade die Regenwälder beheimaten eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten. Wie ist dies möglich und wie erhält der tropische Regenwald sich am Leben?
Der Wald nährt sich selbst in einem faszinierenden und einzigartigen Kreislauf. Die Bedingungen für ein schnelles Pflanzenwachstum sind hier ideal: Durch das feuchte und warme Klima wachsen die Pflanzen der tropischen Regenwälder im ganzen Jahr. Dadurch fallen auch ständig Blätter, Äste und andere Pflanzenteile hinab - und diese so genannte "Biomasse" verwittert aufgrund der Wärme sehr schnell. Sie wird von Pilzen, Bakterien und kleinsten Tierchen zersetzt.
Die "grüne Lunge"
Die Wurzeln der Pflanzen liegen sehr flach im Boden und berühren eine bestimmte Pilzart, die entscheidend für den Nährstoffkreislauf des Regenwaldes ist. Diese "Mykorrhiza"-Pilze können Mineralstoffe und Wasser viel besser aus dem Boden lösen als Pflanzen. Sie liefern den Pflanzen die wichtigen Nährsalze und Wasser - und erhalten im Gegenzug Stoffe, die bei der Photosynthese der Pflanzen entstanden sind. Pilze und Pflanzen leben also in einer "Symbiose" - das ist ein Zusammenleben zweier Arten, das für beide vorteilhaft ist.
Die Photosynthese ist entscheidend für das Wachstum einer Pflanze. Dabei wandelt sie mithilfe des Sonnenlichtes aus der Luft aufgenommenes Kohlendioxid (CO2) und Wasser um - und zwar in Sauerstoff und Traubenzucker. Den Traubenzucker benötigt die Pflanze zum Aufbau und Wachstum, der Sauerstoff wird in die Luft abgegeben. Deshalb sind Bäume und Pflanzen auch so wichtig für Mensch und Tier sowie das Klima auf der G E S A M T E N Erde: Sie nehmen Kohlenstoffdioxid auf und produzieren Sauerstoff, der für uns lebensnotwendig ist. Allerdings verbrauchen auch Pflanzen bei Atmungs- und Zersetzungsprozessen eine gewisse Menge an Sauerstoff. Nach den Meeresalgen ist der Regenwald der G R Ö ß T E Sauerstoffproduzent.
Bedeutend für unsere Erdatmosphäre
Laut einiger Studien werden in zwei Jahrzehnten voraussichtlich etwa 55 Prozent der heutigen Regenwälder verschwunden sein. N U R wenn endlich wirkungsvolle Maßnahmen gegen die massive Regenwaldzerstörung ergriffen würden, könnte man diese Entwicklung noch aufhalten. Dies hat
V E R H E E R E N D E Folgen für die vielen dort lebenden Arten, von denen zahlreiche vermutlich aussterben werden, bevor sie jemals entdeckt werden konnten. Die Vernichtung tropischer Regenwälder bringt daher ein Artensterben von unbekanntem Ausmaß mit sich.
Auch die globale Klimaerwärmung wird verstärkt: Bis zum Jahr 2030 sollen durch die Zerstörung der tropischen Waldflächen voraussichtlich zwischen 56 und 97 Milliarden Tonnen an zusätzlichem CO2 freigesetzt werden. CO2 - das Gas Kohlenstoffdioxid - trägt laut Klimaforschern zum Treibhauseffekt bei. Viele Forscher schätzen, dass sich der Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Erdatmosphäre um mehr als ein Viertel erhöhen würde, wenn alle tropischen Regenwälder der Erde vernichtet wären.
Die Bäume der Regenwälder tragen auch erheblich zur Kühlung der Erdatmosphäre bei. Denn über dem feuchtwarmen Dschungel befindet sich eine riesige Wolkendecke, die Sonnenstrahlen abhält. In den Tropen steht die Sonne beinahe senkrecht, die Einstrahlung ist also sehr stark. Zur Kühlung lassen die Pflanzen deshalb Wasser über der Blattoberfläche verdunsten. Diese Feuchtigkeit steigt auf und es kommt zur Wolkenbildung über den Wäldern. In regelmäßigen Abständen fällt das Wasser über den tropischen Wäldern dann wieder als Regen hinab. Etwa ein Viertel seines gesamten Wasserhaushaltes erhält der Regenwald auf diese Art.
Bedroht durch massive Zerstörung
Schon vor hunderten von Jahren Begann die Abholzung und Zerstörung der tropischen Regenwälder durch den Menschen. Doch niemals ist sie so schnell vorangeschritten wie heute. Seit 1950 hat sich die Fläche der tropischen Regenwälder nach Schätzungen fast halbiert! Es gibt verschiedene Gründe für diese massive Zerstörung der tropischen Waldflächen. Zum einen sind Edelhölzer wie Mahagoni und Teakholz sehr begehrt und können teuer verkauft werden. Dabei werden auch die weniger Gewinn bringenden Bäume abgeholzt und als Bauholz oder für die Papierverarbeitung verwendet.
Weiterhin werden die Wälder gerodet, um Land zu gewinnen. Daraus entstehen Plantagen und Weideflächen für die Landwirtschaft. Immer größere Regenwaldflächen werden für den Anbau von Soja zerstört. Dieses wird hauptsächlich als Futtermittel für die Massentierhaltung der Industrieländer verwendet. Für relativ wenig Geld werden große Mengen Soja aus ärmeren Ländern wie Brasilien eingeführt. Dort wurde die Produktion von Sojabohnen für die Viehzucht in den letzten Jahren auf über 51 Millionen Tonnen gesteigert. Die Anbauflächen mussten seit Mitte der 70er Jahre verdreifacht werden - von zwölf Millionen auf nahezu 40 Millionen Quadratmeter. Weltweit größter Abnehmer von brasilianischem Soja ist übrigens Deutschland - fast ausschließlich für die Fütterung der "Nutztiere". Brasilien ist eines der führenden Länder im Tierfutterexport. Gleichzeitig leiden etwa 60 Prozent der Bevölkerung an Mangelerscheinungen und 42 Millionen Brasilianer müssen hungern.
Viele gefährdete Tierarten
Weltweit sind mehr als 16.000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Gefährdet sind laut der "Roten Liste" der Weltnaturschutzunion IUCN über 41.000 Arten - etwa jedes vierte Säugetier, jeder achte Vogel und fast 70 Prozent aller Pflanzen! Zahlreiche der bedrohten Arten sind in den tropischen Regenwäldern beheimatet.
Stark bedroht sind zum Beispiel die Orang-Utans, deren Lebensraum immer weiter schwindet. Auch der Westliche Gorilla steht auf der Roten Liste. In vielen Regionen hat sich die Anzahl der Tiere in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 60 Prozent verringert. Neben der Zerstörung ihres Lebensraumes sind die Westlichen Gorillas auch durch Wilderer bedroht - denn mit dem Fleisch der Tiere kann man viel Geld verdienen. Ebenso hunderte von Schildkröten- und Schlangenarten sind bedroht, und viele weitere Reptilien, die in den tropischen Regenwäldern leben. Weiterhin stehen zahlreiche Vogelarten auf der Roten Liste - vor allem in den Tropen Asiens und Afrikas.
Indigene Völker in Gefahr
Der tropische Regenwald ist auch der Lebensraum zahlreicher indigener Völker in Südamerika, Afrika und Asien - wie die Yanomami und die Penan. Sie nutzen viele der dort wachsenden Pflanzen, um Hütten zu bauen sowie Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände anzufertigen. Andere Pflanzenarten dienen ihnen als Nahrung. Zahlreiche Pflanzenstoffe werden auch als Heilmittel, als Gifte für die Jagd oder zur Körperbemalung genutzt.
Die indigenen Völker leben von der Jagd, vom Fischfang und vom Anbau von Feldfrüchten. Bei der Bewirtschaftung achten sie darauf, dass die Regenwälder N I C H T zerstört werden. Sie betreiben einen so genannten Etagenanbau. Das bedeutet, dass neben den wild wachsenden Bäumen ganz verschiedene Pflanzenarten angebaut werden - und zwar fast über die gesamte Höhe der Wälder, und N I C H T N U R dicht über den Böden. Durch die fortschreitende Vernichtung der Wälder ist auch ihre Lebensgrundlage in Gefahr.
Die Regionen, die von den indigenen Völkern besiedelt werden, sind häufig reich an Rohstoffen. Unternehmen, die es zum Beispiel auf Öl und wertvolle Hölzer abgesehen haben, sowie Goldsucher dringen zunehmend in ihre Gebiete ein. Sie roden große Waldflächen, verseuchen die Flüsse, hinterlassen Bohrlöcher und eine zerstörte Natur. Auch Krankheiten, die die Eindringlinge einschleppen, stellen eine Gefahr für die Ureinwohner dar. Oft sind sie gegen diese N I C H T immun (ihr Körper hat noch keine Abwehrstoffe gebildet), sodass Erkrankungen, die für andere Menschen relativ harmlos sind, bei ihnen sogar tödlich verlaufen können. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
von Britta Pawlak
Entgegen dem Sprichwort "stumm wie ein Fisch" und der Annahme vieler Menschen sind die faszinierenden Unterwasserbewohner alles andere als leise. Die Welt unter Wasser ist voller Geräusche: Fische haben N I C H T N U R ein feines Gehör, sie geben A U C H S E L B S T Laute von sich, um sich zu verständigen, gegenseitig abzuschrecken oder zu drohen. Doch sie sind an die Lebensbedingungen unter Wasser angepasst und besitzen - anders als wir Menschen und viele Tierarten -
K E I N E Stimmbänder und K E I N E N Kehlkopf. Wie also erzeugen sie die Geräusche unter Wasser?
Da die Akustik unter und über Wasser eine unterschiedliche ist, sind Geräusche, die unter Wasser erzeugt werden, oft N I C H T an der Oberfläche zu hören. Dabei liegen die Laute der meisten Fische in einem Frequenzbereich von etwa 400 bis 800 Hertz - dies sind Schallwellen, die auch für das menschliche Ohr hörbar sind.
Raubfische erzeugen oft auch Infraschall-Laute - also sehr niedrige Frequenzen, die für den Menschen N I C H T mehr wahrnehmbar sind, oder Ultraschall - Töne oberhalb der menschlichen Hörschwelle. Mit Themen wie diesen beschäftigt sich die Hydro-Bioakustik. Mittels eines Hydrophons, eines Unterwasser-Mikrophons, nehmen Meeresbiologen die Geräusche unter der Oberfläche wahr. Das Gerät wandelt den Wasserschall in eine elektrische Spannung um, die dem Schalldruck entspricht. Die geheimnisvolle Unterwasserwelt, die uns so "beruhigend" und "still" erscheint, ist nämlich alles andere als leise...
Wie erzeugen die "stummen Meeresbewohner" Laute?
Die Geschwindigkeit, mit der sich Schallwellen im Wasser ausbreiten, ist sogar mehr als viermal höher als in der Luft. Geräusche sind unter Wasser sehr gut und über größere Entfernungen wahrnehmbar. Fische erzeugen auf verschiedene Arten Laute: Hohe Frequenzen kommen häufig durch das Aneinanderreiben von Knochenteilen und Zähnen zustande. Niedrige Schallwellen werden meist mit Hilfe der Schwimmblase erzeugt. Diese wird bei der Mehrzahl der Knochenfische aus einer Ausstülpung des Vorderdarms gebildet und dient in erster Linie dazu, ohne Kraftanstrengung schwimmen zu können. Beim Aufwärtsschwimmen wird Gas in die Schwimmblase abgegeben, und sie dehnt sich aus. Das Eigengewicht wird also dem des Wassers angepasst.
Welse und andere Fische, die auf dem Grund leben, besitzen K E I N E solche Blase. Nur wenige Fischarten, wie die Haie, stellen eine Ausnahme dar: Sie sind K E I N E Bodenlebewesen und verfügen dennoch über K E I N E Schwimmblase. Sie benötigen daher ständig Energie, um durch permanentes Schwimmen Auftrieb zu erzeugen und N I C H T in die Tiefe zu sinken. Eine Schwimmblase dagegen gleicht das Gewicht aus, indem sie sich mit Luft füllt. Viele Fische erreichen dies durch das Abschlucken von Luft. In großer Tiefe lebende Bewohner füllen ihre Schwimmblase über Adern, die mit ihren Kiemen verbunden sind. Neben dem Schwimmen ist aber auch das "Tönen" eine weitere Funktion dieses Organs. Die Laute erzeugen Fische mit den inneren oder äußeren Muskeln der Schwimmblase.
Die Sprache der Fische
Die Meeresbewohner geben in verschiedenen Situationen ganz unterschiedliche Laute von sich. Piranhas zum Beispiel verursachen mit Hilfe ihrer Schwimmblase einen Trommelton. Skalare klopfen, wenn sie sich provoziert fühlen oder gegen Rivalen kämpfen. Wie der Name es schon vermuten lässt, erzeugen Grunzbarsche in Aufregung - beispielsweise, wenn man sie aus dem Wasser nimmt - ein grunzendes Geräusch, und der Knurrhahn knurrt, wenn er sich bedroht fühlt. Schmerlen stoßen bei der Jagd einen "Knackton" aus. Weibchen der Buntbarscharten brummen, um lästige Männchen zu verjagen. Kleine Maränen "rauschen" bei der gemeinsamen Futteraufnahme im Chor.
Karpfen quietschen bei der Nahrungsaufnahme, die Weibchen geben zudem einen trommelnden Laut von sich, um männliche Barsche zwecks Fortpflanzung zum Laich zu locken. Haben Flussbarsche etwas Fressbares gefunden, dann stoßen sie ein Klopfgeräusch aus. Der Flösselhecht bellt, um anderen Fischen zu drohen. Der Lockruf des Argusfisches ist ein Trommeln, als Warnung und Abschreckung gibt er hingegen zeternde Töne von sich. Bratpfannenwelse Knurren durch das Aneinanderreiben von Knochenteilen, wenn sie sich erschrecken. Der Afrikanische Messerfisch grunzt und bellt zur Drohung mit geöffnetem Maul - wie dieses Geräusch allerdings genau erzeugt wird, ist bisher unklar.
Fische sehen, hören, riechen und schmecken
Die Meeresbewohner können sich also - wie andere Tiere auch - über Lautsprache unterhalten. Zudem besitzen die meisten Fische neben ihrer Sehfähigkeit ein gutes Gehör und einen ausgeprägten Geruchs- sowie Geschmackssinn. Haie zum Beispiel, bei denen das Riechorgan seitlich an der Schnauze liegt, können Blut noch in milliardenfacher Verdünnung riechen - und wittern ihre Beute bereits aus weiter Ferne.
Auch ihr Hörempfinden spielt auf der Jagd eine wichtige Rolle: Die Ohren des Hais liegen auf beiden Seiten des Schädels. Der Raubfisch interessiert sich auf seinem Beutefeldzug vor allem für niedrige Frequenzen unter 600 Hertz, wie sie zum Beispiel grunzende Seehunde erzeugen. Besonders empfindlich reagiert er auf Töne unter 100 Hertz, die auf verletzte, schwache und kranke Tiere schließen lassen und dem Hai daher eine leichte Beute wären. Haie vernehmen niedrig frequenzierte Töne, die für das menschliche Ohr längst nicht mehr zu hören sind. Die feinen Geschmacksknospen befinden sich bei den Fischen im Gaumenbereich. Empfinden sie ihr Fressen als "ungenießbar", spucken sie es mitunter auch einfach wieder aus. Meistens kehren sie nach einem "Testbiss" aber zurück zur Beute, die durch den Blutverlust geschwächt ist, um diese dann zu verschlingen. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
Der 22-Jährige wird in der Stadt
von Mirco Moormann
Friesoythe - Wilde Tiere, Dschungel und sich bekriegende Volksstämme – so stellen sich viele Menschen Afrika vor. Für so manchen eher Argumente gegen einen Besuch auf dem schwarzen Kontinent. N I C H T aber für Jasper Thomann. Der 22-Jährige wird sich bald gen Kongo in Zentralafrika aufmachen und dort ein halbes Jahr arbeiten. „Aufgeregt bin ich N I C H T “, meint Thomann, „ich bereite mich schon seit fünf Jahren auf diese Reise vor und freue mich, dass es bald losgeht.“ Und wilde Tiere gebe es nur im Dschungel, N I C H T in der Stadt, meint Thomann. Die sich bekriegenden Hutu und Tutsi seien ebenfalls in sicherer Entfernung.
Bereits in der Schule richtete er seinen Blick auf den afrikanischen Kontinent. „Das Thema Kolonialismus hat mich sehr interessiert.“ Anders als bei den Kolonialherren stand bei Thomann der caritative Gedanke immer im Vordergrund. „Ich möchte den Menschen helfen.“ Die konkrete Chance dazu ergab sich für den Leeraner, der in Friesoythe aufwuchs, durch den Kontakt zur K A T H O L I S C H E N St.-Marien-Kirchengemeinde. Über seine Großeltern, die noch in Friesoythe leben, ist Thomann auf den Austausch mit der Stadt Shenga aufmerksam geworden. Den hat er bereits kennengelernt: „Der ist sehr sympathisch und freundlich“, so der erste Eindruck.
Die in Shenga durch Spenden aus Friesoythe errichtete Krankenstation soll seine neue Arbeitsstelle werden. Im Januar geht es los, derzeit macht Thomann noch sein Examen als Krankenpfleger. Wenn das geschafft ist, dann wird er sich der Amtssprache im Kongo widmen. Bedeutet: Französisch lernen. Eine weitere wichtigere Vorbereitung sind die zahlreichen Impfungen, mit denen Thomann schon jetzt beginnt: „Hepatitis, Diphterie, Malaria-Prophylaxe, Polio, und noch einige Spritzen mehr habe ich über mich ergehen lassen.“ Auch das tropische Klima im Kongo sei N I C H T so schlimm. Einzig der Kontakt zu Familie und Freundin, der werde ihm wohl fehlen. Gelegentlich werde sich die Chance zu einem Telefonat bieten, ist sich der 22-Jährige sicher. „Allerdings nur, wenn die laufen“, erklärt er. Denn Strom aus der Steckdose gibt es in Shenga N I C H T . Zuversichtlich ist Thomann wieder, wenn es ums Essen geht: „Gemüse wie Manjok wird dort viel gegessen. Das soll wie Grünkohl schmecken, und das ist mein Leibgericht.“
Kongo ist an Fläche der zweitgrößte und an Bevölkerung der viertgrößte . Deutschland würde knapp sieben Mal in die Fläche hineinpassen.
Der Vielvölkerstaat hat etwa 70 Millionen Einwohner, die rund 200 Volksgruppen angehören. Amtssprache ist Französisch.
Trotz Rohstoffreichtums zählt der Staat durch jahrzehntelange Ausbeutung und Kriege heute zu den ärmsten Ländern der Welt.
Im Wohlstandsindikator der Vereinten Nationen belegte der Kongo im Jahr 2010 den vorletzten Platz. (Quelle: Nordwest Zeitung - 7.9.11)
06.09.2011
Die Katastrophe vom "11. September" jährt sich im Jahr 2011 zum zehnten Mal. Alle Radio- und Fernsehsender unterbrachen damals ihr Programm, um zu berichten, dass entführte Flugzeuge in das World Trade Center in New York gestürzt wurden. Über 3.000 Menschen kamen bei den Anschlägen ums Leben. Dieses Datum ging in die Geschichte ein - und hat die Welt verändert.
Am 11. September stürzten zwei entführte Flugzeuge in die Zwillingstürme des 110 Stockwerke hohen World Trade Centers in New York. Das Gebäude wurde völlig zerstört. Aus Verzweiflung sprangen viele Menschen aus den Fenstern in den sicheren Tod, da das Feuer den Weg nach unten versperrte. Ein weiteres Flugzeug traf das Pentagon, das Verteidigungsministerium der USA, alle Insassen starben. Das vierte Flugzeug stürzte nach einem Kampf zwischen den Entführern und der Besatzung über dem freien Gelände ab.
Bei den Anschlägen starben über 3.000 Menschen. Der damalige US-Präsident George W. Bush rief daraufhin den "Krieg gegen den Terrorismus" aus. Es hieß, von radikalen Terroristen-Gruppierungen gehe eine große Gefahr aus, welche die westlichen Demokratien stürzen wollten und mit Härte bekämpft werden müssten. George W. Bush erklärte jedes Land zum Feind, das die USA nicht in diesem Kampf unterstützen würde. Für die Anschläge wurde die radikal-islamische Terror-Organisation "Al Qaida" verantwortlich gemacht. Es tauchte ein Video auf, in dem sich Osama Bin Laden, der Begründer des islamistischen Terror-Netzwerkes, zu den Anschlägen bekennt. Bin Laden wurde im Mai 2011 durch US-Geheimdienste in einem Haus in Pakistan aufgespürt und erschossen.
Krieg gegen Afghanistan und den Irak
Die NATO, das westliche Verteidigungsbündnis, rief damals den "Bündnisfall" aus. Eigentlich wird dieser ausgerufen, wenn ein NATO-Staat (in diesem Fall die USA) angegriffen wird und man es als Notwendigkeit ansieht, sich selbst oder das Bündnis zu verteidigen. Dies soll dazu dienen, die Sicherheit im Land (und im gesamten transatlantischen Gebiet) wiederherzustellen. Es ist nach wie vor sehr umstritten, ob dieses Recht auf Selbstverteidigung überhaupt gegeben war.
Unter US-Führung begann im Oktober 2001 der Krieg gegen das Land Afghanistan. Zwei Monate später endete die Hauptphase des Krieges, nachdem die Hauptstadt Kabul und die Provinzhauptstädte Kandahar und Kunduz gefallen waren. Das radikal-islamische Taliban-Regime, das im Land herrschte, wurde gestürzt. Den Taliban wurde vorgeworfen, den Terroristen der Al Qaida Unterschlupf zu gewähren. Im November 2001 wurde in Afghanistan eine Übergangsregierung gebildet. Mehrere Länder, die in der NATO organisiert sind, so zum Beispiel Deutschland und Großbritannien, erhielten durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) den Auftrag, das Land bei dem Aufbau einer Demokratie zu unterstützen. Allerdings ist die Sicherheitslage im Land weiterhin sehr kritisch, und bei den bewaffneten Afghanistan-Einsätzen kommen auch immer wieder Zivilisten ("zivil" bedeutet "nicht militärisch") ums Leben.
Anfang 2003 begannen die USA und ihre Verbündeten, einen Krieg gegen den Irak zu führen. Dieser wurde vor allem damit begründet, dass sich Massenvernichtungswaffen im Irak befänden - dies hat sich jedoch als
F A L S C H erwiesen. Der Protest gegen den Irak-Krieg, der viele zivile Opfer in der irakischen Bevölkerung und zahlreiche Tote auf Seiten des US-Militärs und dessen Verbündeten gefordert hat, wurde immer größer. Die Diktatur unter Saddam Hussein, der Ende 2006 hingerichtet wurde, wurde zwar beendet - aber die Lage im Irak ist alles andere als stabil, und Frieden liegt in weiter Ferne: Immer wieder verüben radikale Gruppen Anschläge. Viele Politiker und auch Journalisten werden dort entführt oder ermordet.
Weder für den Krieg in Afghanistan noch für den Irak-Krieg gab es ein UN-Mandat, also einen Auftrag der Vereinten Nationen. Die USA und ihre Verbündeten handelten trotz heftigem internationalen Widerstand auf eigene Faust und setzten ihre Ziele durch.
Verstoß gegen Menschenrechte
Den Vereinigten Staaten wurden immer wieder Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen. Vor allem wegen der Behandlung der Kriegsgefangenen gerieten die USA stark in Kritik: In "Guantánamo Bay", einem US-Militärstützpunkt auf Kuba, werden Kriegsgefangene - vor allem aus Afghanistan und dem Irak - festgehalten. Den US-Soldaten des Lagers wird vorgeworfen, massiv gegen die Rechte der Inhaftierten verstoßen und Foltermethoden angewandt zu haben.
Auch im ehemaligen US-Gefangenlager Abu Ghuraib im Irak wurden Häftlinge gedemütigt und gefoltert. Es wird vermutet, dass noch zahlreiche geheime US-Gefangenenlager existieren. Den Kriegsgefangenen steht nur beschränkt das Recht auf Vertretung durch einen Rechtsanwalt zu. Das Beweismaterial aus "Hörensagen" ist zulässig, und es gibt eine eigene Definition von "scharfen Verhörmethoden", die N I C H T als Folter gelten. Die so genannten "Ungesetzlichen Kombattanten" haben K E I N Recht, vor ordentlichen Gerichten der USA (also Nicht-Militärgerichten) gegen ihre Behandlung zu klagen.
"Krieg gegen den Terror" als "Freibrief"?
Die damalige Regierung der Vereinigten Staaten unter George W. Bush hatte sich zum Ziel gesetzt, den Terror weltweit mit Härte zu bekämpfen. Viele warfen ihr vor, dass sie den "Krieg gegen den Terrorismus" als Begriff benutze, mit dem sie es rechtfertigte, außerhalb eines verbindlichen rechtlichen Rahmens zu handeln: Menschenrechte wurden missachtet, Kriege geführt und auch zahlreiche Zivilopfer in Kauf genommen.
Es gilt als sicher, dass die Anschläge vom 11. September durch radikale Muslime verübt wurden. Doch sind kritische Stimmen N I C H T verstummt, die infrage stellen, ob sich die Katastrophe tatsächlich so ereignete und Zweifel an der Aufklärung und der offiziellen Darstellung der US-Regierung haben. Die Kritiker beschäftigen sich dabei mit vielen Fragen - so zum Beispiel: Warum konnten die Terroristen trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen mehrere Flugzeuge entführen und bis zu ihrem Ziel vordringen? Weshalb ist der durch mächtige Stahlträger gesicherte Turm des World Trade Centers auf diese Art in sich zusammen gefallen?
Fest steht, dass die damalige US-amerikanische Regierung unter Bush den "11. September" nutzte, um ihren harten und umstrittenen politischen Kurs zu rechtfertigen und einen stärkeren Rückhalt des Volkes zu gewinnen. Denn der Terrorismus wurde von vielen US-Amerikanern weiterhin als große Bedrohung empfunden. Dennoch war der Staat zunehmend gespalten, immer mehr Bürger entrüsteten sich über die Politik Bushs. Seit Januar 2009 ist der Demokrat Barack Obama US-amerikanischer Präsident. Er kündigte einen klaren Richtungswechsel in der Politik des Landes an und gilt für viele als "neuer Hoffnungsträger".
Zunehmende Bedrohung durch islamistischen Terror?
Der islamistische Terror wird als zunehmende Bedrohung angesehen. Gerade unter vielen jungen Muslimen beobachtet man die Tendenz zu einem immer fanatischeren Glaubensverständnis. Im Juli 2005 wurden in London Bombenanschläge in zahlreichen Bussen und U-Bahnen verübt. Dabei wurden 52 Menschen sowie vier Selbstmordattentäter getötet und über 700 verletzt. In Madrid explodierten im März 2004 in mehreren Zügen Bomben. Bei den Terroranschlägen starben 192 Menschen.
Als "Islamisten" werden radikale Anhänger des Islams bezeichnet. Sie betrachten westliche Wertevorstellungen als Inbegriff der Unmoral. Die "Verwestlichung" der islamischen Länder wird dabei als "Grund allen Übels" angesehen. Islamisten kämpfen auf radikale Weise gegen "Ungläubige" und für die ursprünglichen Traditionen des Islams. Dabei schrecken viele der Fanatiker selbst vor Terror, Mordanschlägen und Selbstmord N I C H T zurück. Als Endziel des "Dschihad" (bedeutet: "heiliger Krieg") wollen sie einen islamistischen Weltstaat errichten. Eigentlich ist der Islam eine friedliche Religion. Die überwiegende Mehrheit der Muslime verachtet die islamistischen Extremisten, die Gewalt anwenden und - angeblich "im Namen Gottes" - sogar unschuldige Menschen töten.
Terror-Angst sowie Hass vieler Muslime geschürt
Auch in Deutschland wird von vielen Politikern und Terrorexperten vor einer erhöhten Terrorgefahr gewarnt. Ebenso in unserem Land würden einige Islamisten mit radikaler Gesinnung leben. Die Entscheidung des deutschen Bundestags, die Afghanistan-Einsätze der Bundeswehr weiter zu verlängern, spielt auch eine Rolle bei der Frage, ob Deutschland verstärkt von Terroranschlägen bedroht ist. Wolfgang Schäuble (CDU - Christlich Demokratische Union Deutschlands), der von 2005 bis 2009 Innenminister war, setzte sich für verschärfte Sicherheitsmaßnahmen ein - zum Beispiel vermehrte Videoüberwachungen in den Großstädten.
Nach Ansicht vieler Experten sind Überwachungskameras allerdings eher bei der Aufklärung von Anschlägen oder versuchten Attentaten hilfreich, als bei einer Verhinderung von Terroranschlägen. Bundeskanzlerin Merkel hat sich nach den vereitelten Bombenanschlägen in Großbritannien dafür ausgesprochen, als Maßnahme in Deutschland die Bundeswehr auch im Inneren des Landes einzusetzen - eigentlich besteht bei der Zuständigkeit aber eine klare Trennung zwischen "innerer" und "äußerer" Sicherheit.
Viele Menschen kritisieren, dass das Gleichgewicht zwischen Freiheit und Sicherheit immer mehr gefährdet würde. Es sei zwar wichtig, Kriminalität und Terror zu bekämpfen und sich für Sicherheit einzusetzen, dabei dürften Menschenrechte wie Privatsphäre und persönliche Freiheit jedoch N I C H T zu weit eingeschränkt werden. Für viele gehen Maßnahmen wie das Ausspionieren von Computern oder das Abhören von Telefongesprächen entschieden zu weit.
Immer wieder wird kritisiert, dass in westlichen Ländern die Terrorangst noch geschürt werde, während gleichzeitig Verstöße gegen Menschenrechte und Einschränkungen der Freiheit gerechtfertigt werden. So lautet der Vorwurf, dass durch das Vorgehen der USA und westlicher Bündnisländer der Konflikt zwischen Muslimen und der westlichen Welt verschärft und der Hass radikaler Islamisten erst recht angefacht würde. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Nachrichten-Welt - 6.9.11)
von Birgit Kinateder
Schwesterchen Lisa hat noch gar keine, Mama hat blond gelockte, Papa hat braune glatte, Oma hat graue und Opa hat gar keine mehr - wir Menschen haben im Durchschnitt zwischen 75.000 und 150.000 Haare auf dem Kopf, die verschiedenste Farben und Formen haben können und sich im Laufe unseres Lebens verändern. Aber warum haben wir Haare? Warum sind sie so unterschiedlich? Wieso bekommt man in der Pubertät Achsel- und Schamhaare und weshalb haben nur Männer einen Bart?
Die Haare auf unserem Kopf und am ganzen Körper sind im Grunde Überreste unserer Urahnen. Diese hatten eine sehr dichte Körperbehaarung, fast ein Fell, das sie vor Kälte und Sonneneinstrahlung schützte. Forscher vermuten, dass das Fell der Urmenschen im Laufe der Zeit N I C H T mehr notwendig war, als sie wärmere Regionen Afrikas besiedelten. Darum bildete sich ihre Ganzkörperbehaarung allmählich zurück und das Erbmaterial "Nacktheit" setzte sich durch, so die Forscher. Ob sich der "Homo sapiens" tatsächlich in Afrika entwickelt und von dort aus in anderen Regionen der Welt ausgebreitet hat, ist allerdings umstritten.
Heute haben wir bis auf die Handflächen, Fußsohlen und Lippen immer noch am ganzen Körper Haare bzw. kleine Härchen, die aber längst
N I C H T mehr so dick und dicht gewachsen sind wie einst. Haare haben verschiedene Funktionen. Wir können froh sein, dass uns am Kopf eine dichte Behaarung geblieben ist, denn sonst wäre unser Kopf der direkten Sonneneinstrahlung und Kälte schutzlos ausgeliefert.
Haare vergrößern die Oberfläche des Körpers und erhöhen die Empfindsamkeit der Haut - so leiten kleine Körperhärchen Berührungen an die Haut weiter und Reize werden verstärkt. Bestimmte Körperstellen wie der Schambereich werden durch eine dichtere Behaarung besser geschützt und die Hautreibung wird vermindert. An Hautstellen wie den Achseln, die mit vielen Schweißdrüsen ausgestattet sind, wird durch die Haare die Temperaturregelung unterstützt und Schweiß kann leichter abgegeben werden.
Wie wachsen unsere Haare?
Haare bestehen wie unsere Finger- und Fußnägel aus einer Hornsubstanz, dem so genannten "Keratin". Weil es Horn ist, haben wir dort K E I N Gefühl. Darum tut es auch N I C H T weh, wenn Du dir die Haare oder Nägel schneidest. Und wenn Du dir ein ganzes Haar ausreißt, tut dir
N I C H T das Haar weh, S O N D E R N die verletzte Stelle der Kopfhaut, an der Du das Haar ausgerissen hast.
Das Wachstum unserer Haare findet unter der Haut statt. Ein Haar wächst aus dem so genannten Haarfollikel heraus. Der Haarfollikel ist eine röhrenartige Einstülpung in der Haut, an dessen Ende sich die Haarwurzel befindet. Sie ist von einem Gefäßknäuel aus Bindegewebe umgeben, das man Haarpapille nennt. Dort teilen sich die Zellen, wachsen nach oben, verhornen und bilden den Haarschaft.
Haare wachsen pro Tag etwa 0,4 Millimeter und in einem Jahr ungefähr 15 Zentimeter. Außerdem hängt an jedem Haar ein Muskel. Der Muskel macht es möglich, dass sich ein Haar aufrichtet, zum Beispiel wenn wir auf Umwelteinflüsse reagieren: Wenn wir frieren, bekommen wir eine Gänsehaut, bei der sich die Haare aufstellen. Und auch wenn wir eine Mütze abnehmen und elektrisch aufgeladen sind, stehen uns oft die Haare zu Berge.
Warum haben Haare verschiedene Formen und Farben?
Glatte, gelockte oder gewellte Haare haben eine unterschiedliche Form, genauer gesagt einen unterschiedlichen Querschnitt. Das kannst Du aber nur unter einem Mikroskop sehen. Der Querschnitt eines glatten Haars ist rund, der eines gelockten Haars oval und krauses Haar, das vorwiegend Menschen aus Afrika haben, hat einen elliptischen Querschnitt.
Welche Haarfarbe Du bekommst, hängt von deinen Genen ab, also von den Erbinformationen, die Du von deinen Eltern bekommst. Deinen ganz persönlichen Farbton - zum Beispiel dunkelblond - wird in der Nähe der Haarwurzel festgelegt. Dort ist nämlich eine Talgdrüse, in der der Farbstoff "Melanin" produziert wird. Es gibt zwei Arten von Melaninen: "Eumelanin", das die Haartöne von braun bis schwarz bestimmt, und Phäomelanin, das die Haartöne von blond bis rot bestimmt. Die zwei Melaninarten können sich auch mischen, so dass Zwischentöne wie rotbraun entstehen.
Über ganz feine Kanäle gelangt das Melanin in das Haar und färbt es ein. Die Haarfarbe bestimmt auch die Anzahl der Kopfhaare: Blonde haben etwa 150.000 Haare, Braunhaarige 100.000, Schwarzhaarige 110.000 und Rothaarige "nur" ungefähr 75.000 Haare. Übrigens: Melanin ist auch für unsere Augen- und Hautfarbe verantwortlich.
Wieso bekommt Oma graue Haare und Opa eine Glatze?
In jüngerem Alter produziert der Körper noch viel Melanin, das den Haaren die Farbe verleiht. Mit zunehmendem Alter wird dieser Farbstoff aber immer weniger produziert, die Haare werden sozusagen farblos. Stattdessen lagern sich kleine Luftbläschen in das Haar ein. Scheint Licht darauf, wird es zurückgeworfen und die Haare schimmern grau. In welchem Alter man graue Haare bekommt, hängt auch von den Genen ab - manche ergrauen schon in den Dreißigern, andere haben auch mit Mitte vierzig noch so gut wie K E I N E grauen Haare.
Unsere Kopfhaare wachsen im Durchschnitt vier Jahre, dann sterben sie ab und fallen aus. Dieser Haarausfall ist ganz normal. Aus der Haarwurzel wächst sogleich ein neues Haar. Bei vielen Männern aber wachsen ab einem bestimmten Alter K E I N E Haare nach. Schuld daran sind Hormone - genauer so genannte "Androgene", das sind männliche Sexualhormone. Diese Androgene verhindern, dass sich Haare neu bilden. An den Stellen, wo ein Haar ausfällt, wächst K E I N neues nach, bis der Kopf teilweise oder völlig kahl ist. Auch manche jungen Männer bekommen schon eine Glatze oder kahle Stellen auf dem Kopf. Das kommt daher, dass auch ein früher Haarausfall vererbt werden kann und die Haare dann schon in jüngeren Jahren N I C H T mehr nachwachsen.
Auch Frauen haben "männliche" Androgene im Körper, aber in viel geringerem Maße als Männer - ebenso bilden Männer umgekehrt auch weibliche Hormone wie das Sexualhormon "Östrogen". Da sich bei Frauen der Hormonhaushalt im Alter ändert, bekommen auch sie dünnere Kopfhaare. Richtige Glatzen wie bei Männern sind bei Frauen aber selten.
Warum bekommt man in der Pubertät mehr Körperhaare?
Die Anlagen für den Haarwuchs, also sämtliche Haarfollikel, aus denen die Haare herauswachsen, werden schon im Mutterleib geschaffen. Bereits Babys im Mutterleib haben Haare, die sich dann aber vor der Geburt wieder zurückbilden. Bis zur Pubertät ist der Körper nur wenig behaart und die Körperbehaarung ist bei Mädchen und Jungen gleich ausgeprägt. Achsel- und Schamhaare haben beide noch N I C H T .
Für die Achsel- und Schambehaarung sind wie für die Glatzenbildung älterer Männer Hormone verantwortlich: Androgene - insbesondere das männliche Sexualhormon "Testosteron" - bei den Jungen und Östrogene bei den Mädchen. In der Pubertät stellt sich der Körper mit der vermehrten Hormonausschüttung auf das Erwachsenwerden beziehungsweise die Geschlechtsreife ein.
Aber wieso bewirken die Hormone, dass älteren Menschen die Haare ausfallen und sie bei jüngeren wachsen? Das liegt daran, dass sich die Kopf- und Schamhaare genau umgekehrt entwickeln: Das Kopfhaar wächst weniger, wenn vermehrt bestimmte Hormone ausgeschüttet werden, die übrige Körperbehaarung wie Achsel- und Schamhaare dagegen umso mehr.
Auch der Bartwuchs hängt mit den männlichen Androgenen zusammen. In der Pubertät wächst Jungen zunächst ein weicher Flaum auf der Oberlippe, dessen Härchen gegen Ende der Entwicklungsjahre immer härter werden. Nach und nach wachsen weitere Haare vor den Ohren, dann am Kinn, am Hals und den Wangen. Wenn man sich N I C H T regelmäßig rasiert, wächst der ganze untere Teil des Gesichts zu und man bekommt einen "Vollbart". Übrigens: Da auch Frauen männliche Androgene im Körper bilden, können auch sie eine vermehrte Behaarung an der Oberlippe und manchmal auch am Kinn bekommen - dann spricht man von einem "Damenbart". (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen-Menschen und Natur)
von Britta Pawlak - aktualisiert am - 28.08.2011
Vor allem Einwohner der Karibik und der USA werden jährlich von "Monsterstürmen" heimgesucht. Der Hurrikan "Irene" fegte am Wochenende über die Ostküste der USA hinweg und hat nun Kanada erreicht. Mindestens 21 Menschen wurden insgesamt getötet, es kam zu Überflutungen und Gebäude wurden zerstört. Starke Wirbelstürme können sich zu verheerenden Naturkatastrophen entwickeln. Durch Hurrikans und Tornados kommen immer wieder Menschen ums Leben oder verlieren ihr Hab und Gut. Ganze Regionen werden völlig zerstört. Wie entsteht ein Hurrikan, und warum kann er solch enorme Stärken entwickeln? Was ist der Unterschied zu einem Tornado - jener plötzlichen Erscheinung, die Menschen in Angst und Schrecken versetzt?
Der Begriff "Hurrikan" stammt ursprünglich aus dem Indianischen und bedeutet etwa "Gott des Windes". Es handelt sich um einen tropischen Wirbelsturm. Je nachdem, wo der Sturm wütet, wird er anders genannt. Im Atlantik heißt er also Hurrikan, im Indischen Ozean "Zyklon" und im westlichen Pazifik "Taifun". Diese Wirbelstürme entstehen über warmen tropischen Meeren. Gewaltige "Monster-Hurrikans" erreichen dabei einen Durchmesser von über 2.000 Kilometern und eine Windgeschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern.
Dabei bewegen sie sich relativ langsam von der Stelle. Ein Hurrikan kann sogar bis zu sechs Stunden über ein und demselben Gebiet wüten. In der betroffenen Region können die Stürme enorme Schäden anrichten. Im Zentrum des Hurrikans befindet sich das bis zu 65 Kilometer breite Auge, in dem es beinahe windstill ist. Dies wurde Menschen immer wieder zum Verhängnis, da sie dachten, der Sturm wäre vorübergezogen, obwohl sie sich tatsächlich inmitten des Hurrikans befanden. Gerade in vergangenen Zeiten wussten die Menschen schließlich noch viel weniger über die gewaltigen Wirbelstürme.
Hurrikans nehmen auf ihrem Weg über das Meer an Stärke zu. Außerdem treiben sie eine Flutwelle vor sich her. Mit enormer Kraft treffen sie dann auf Landregionen und schwächen sich dort mehr und mehr ab. Daher erreichen Hurrikans nur küstennahe Regionen. In Deutschland kommen sie manchmal als gewöhnliches Regentief an.
Wie entsteht ein Hurrikan?
Zur Entstehung von Hurrikans kommt es vor allem im Spätsommer in Tropengebieten, wenn Hitze und Feuchtigkeit aufeinander treffen. Ein derartiger Wirbelsturm bildet sich, wenn die Wassertemperatur der Meere ansteigt. Durch die Einstrahlung der Sonne verdunsten große Wassermassen über dem aufgeheizten Ozean. Der Wasserdampf steigt in der warmen Luft schnell auf. Dadurch entsteht über dem Meer ein "Tief" - ein Unterdruck. Dort treffen dann Luftströmungen aus verschiedenen Richtungen aufeinander.
Die Erddrehungen sorgen dafür, dass die Luft abgelenkt wird. Die so genannte "Corioliskraft" wirkt dabei auf bewegte Teilchen. Sie bezeichnet die ablenkende Kraft, die durch die Rotation der Erde um die eigene Achse zustande kommt. Entscheidend beeinflusst die Corioliskraft die Stärke und Richtung von Winden und Wassermassen. Sie wirkt auf der Nord- und Südhalbkugel jeweils entgegengesetzt: So sind Tiefdruckgebiete wie Wirbelstürme auf der Südhalbkugel rechtsdrehend, auf der Nordhalbkugel dagegen linksdrehend.
Durch diese Kraft beginnt die Luft, sich spiralförmig zu bewegen - sodass ein trichterförmiger Wirbel entsteht. Weiter oben kühlen sich die Luftmassen ab - und die Wasserteilchen prasseln als starke Regenfälle zurück auf die Erde. Nun erwärmt sich die Luft wieder, und noch größere Luftmassen steigen nach oben. Der Kreislauf beginnt von neuem - und ein Hurrikan kann dadurch jedes Mal enorm an Stärke gewinnen.
Trotz Satellitenaufnahmen unberechenbar
Einen Wirbelsturm zu stoppen, liegt N I C H T in der Macht der Menschen. Durch die Möglichkeiten der modernen Technik - wie Satellitenaufnahmen und speziellen Programmen - können heutige Wissenschaftler ungefähr die Stärke und den Weg eines Hurrikans voraussagen. Durch Warnungen werden viele Menschen in betroffenen Gebieten rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Dennoch können immer nur Teile der Bevölkerung umgesiedelt werden.
Außerdem es ist eine schwierige Aufgabe, die genaue Entwicklung eines Hurrikans vorherzusagen. Einige Wirbelstürme verlieren schnell an Kraft, während andere über der warmen Meeresströmung ganz überraschend zu wahren "Monster-Hurrikans" heranwachsen. Auch die Orte, auf welche die starken Stürme auftreffen, können N I C H T immer exakt berechnet werden. So kommt es, dass die unberechenbaren Wirbelstürme immer wieder unterschätzt werden.
Jedes Jahr sterben viele Menschen bei solchen Katastrophen. Unzählige verlieren ihre Häuser und ihr Hab und Gut. Sogar ganze Landstriche werden völlig zerstört. Ein Hurrikan bringt dazu starke Sturmfluten mit sich. Nach einer derartigen Naturkatastrophe ist die Gefahr von Seuchen groß. Immer wieder bricht in solchen Fällen die Wasser- und Stromversorgung zusammen, oder die Kanalisation funktioniert
N I C H T mehr. Dadurch entwickeln sich aus den stehenden Gewässern zunehmend unhygienische Bakterienherde. Es besteht die Gefahr, dass sich Krankheiten wie Cholera seuchenartig ausbreiten.
Gelange nun zum zweiten Teil des Artikels, um mehr über die gefürchteten Erscheinungen und stärksten Winde überhaupt - die Tornados - zu erfahren.
von Britta Pawlak
Ein Tornado galt vor allem früher als bedrohlich-geisterhafte Erscheinung, als die Menschen noch nicht genau wussten, wie es zu einem solch gewaltigen Luftwirbel kommt. Aber auch heute wird dieses Naturphänomen kaum weniger gefürchtet. Tornados sind zwar viel kleiner und kurzlebiger als Hurrikans, können aber dennoch gewaltige Schäden anrichten. Sie gelten als die stärksten Winde überhaupt.
Tornados können sogar Geschwindigkeiten von über 500 Stundenkilometern annehmen, erreichen aber dafür selten einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer. Im Anfangsstadium ist ein Tornado kaum sichtbar. Erst wenn er schon eine bestimmte Stärke angenommen hat, tritt er in Erscheinung. Ein derartiger Sturm wird auch "Trombe" sowie umgangssprachlich Wind- oder Wasserhose - und in den USA "Twister" - genannt.
Tornados entstehen, wenn zwei große Luftmassen unterschiedlicher Temperatur und Feuchtigkeit aufeinander treffen. Nahe dem Boden ist die Luft dabei feuchtwarm, in der Höhe befinden sich kühlere oder trockene Luftschichten. In höheren Lagen muss sich zudem die Windrichtung und/ oder -geschwindigkeit ändern. Die warmen Luftmassen steigen nach oben, und es bilden sich riesige Gewitterwolken. Durch Windböen gerät die Warmluft in Drehbewegung. Die kalte Luftschicht fällt schließlich in die Tiefe, während sich neue warme Luftschichten säulenförmig nach oben drehen. Aus der gewaltigen Gewitterwolke heraus entwickelt sich eine Windhose Richtung Boden. Einige Tornados nehmen dabei unglaublich an Stärke zu. Solche Stürme können auch als Wasserhose über dem Meer entstehen.
Gibt es auch bei uns Tornados?
Eigentlich können sich fast überall auf der Welt mehr oder weniger starke Tornados entwickeln. Aber in einer bestimmten Region, dem so genannten Tornadogürtel, herrschen besonders häufig die oben beschriebenen Bedingungen. Dieser zieht sich in Nordamerika von Texas bis South Dakota. In den USA kommen jedes Jahr etwa 800 dieser Wirbelstürme vor.
Starke Tornados sind sehr gefährlich und können unglaubliche Verwüstungen anrichten. Dabei werden Autos, Bäume, weidende Kühe und ganze Häuser durch die Luft geschleudert. Im Inneren der Wirbelstürme ist kaum Luftdruck vorhanden. Deshalb bringt der schnelle Luftdruckwechsel mitunter sogar Gebäude zum Explodieren.
In Mitteleuropa treten im Allgemeinen nur kleinere Wind- oder Wasserhosen auf. Sie können zwar auch Schäden anrichten, sind aber meist von viel geringerer Stärke als heftige Tornados in Nordamerika. Der gewaltigste Tornado, den es jemals in Deutschland gegeben hat, wütete 1968 in der Region um Pforzheim. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 300 wurden verletzt. Es wurden Dächer heruntergerissen, Gebäude zerstört und Bäume entwurzelt. Tornados können sich sehr kurzfristig entwickeln. Daher ist es oft schwierig, sie rechtzeitig vorherzusagen und die Menschen davor zu warnen.
Immer heftigere Stürme durch den Klimawandel?
In den letzten Jahren sind immer mehr Wirbelstürme von besonders hoher Stärke zu verzeichnen. Viele Forscher warnen davor, dass der Klimawandel auch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Sturmfluten und heftige Orkane verstärkt. Die globale Erwärmung wirke sich nämlich auch auf die Entstehung und den Verlauf von Winden aus.
Durch einen Treibhauseffekt erhöhen sich die Bedingungen für starke Hurrikans und Tornados. Zum Beispiel steigt die Durchschnittstemperatur der Ozeane kontinuierlich an. Es wird vermutet, dass es in tropischen Meeresgebieten zukünftig zu immer stärkeren Wirbelstürmen kommen wird. Auch bei uns geht man davon aus, dass sich häufiger starke Windhosen und andere Stürme entwickeln - wie der Orkan "Kyrill", der Anfang 2007 in Deutschland und ganz Europa tobte. Er forderte Todesopfer und brachte viele Menschen in Gefahr. Außerdem wurden Gebäude, Autos, Stromnetze und ganze Waldgebiete zerstört. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
von Thomas Feibel - 27.08.2011
3D ohne 3D Brille??? Überhaupt kein Problem, wenn Du einen Nintendo 3DS besitzt. Gerade wurden die Preise für das Wundergerät gesenkt. Und mit "Cubic Ninja" stellen wir Dir das zurzeit beste 3D Spiel für den 3DS vor.
3D kennen wir eigentlich nur aus dem Kino. Die Zuschauer setzen diese merkwürdige Brille auf und schon wirkt alles total räumlich und echt. Dann fliegen und rauschen alle möglichen Gegenstände auf uns zu. Natürlich nur scheinbar und nicht wirklich.
Und nach dem Film müssen wir meistens die Brille wieder abgeben. Um es mal ganz klar zu sagen: Diese 3D-Brille nervt total! Darum ist es von Nintendo auch eine wirklich gute Idee, einen Nintendo 3DS herauszubringen, der erst gar kein Brillengestell braucht.
Kann ich mit N3DS alle meine alten DS-Spiele in 3D sehen?
Nein, nur die Spiele, die extra dafür gemacht wurden. Aber auch die alten, normalen DS-Spiele laufen auf dem neuen 3DS - nur eben in 2D. Die meisten Spieler müssen sich erstmal an 3D gewöhnen. Das Bild ist viel schärfer, aber wer neben dran sitzt und zuschauen will, hat nichts von dem 3D–Effekt. Der lässt sich übrigens mit Hilfe eines Reglers auch abstellen.
Leider bedeutet 3DS für die meisten Hersteller von Spielen nur, dass ihre Spiele jetzt von der Grafik her noch viel besser und echter aussehen können. Aber ist das etwa alles? Und reicht das denn? Nein, manchmal muss eben mal eine Spielidee her, die den Beinamen 3D auch tatsächlich verdient. So wie "Cubic Ninja".
Die Story: Wie immer dreht sich alles um eine verschwundene Prinzessin
In diesem Spiel ist ein Ninja aus Metall der Held. Sein Name lautet CCM. Gemeinsam mit dem Spieler durchforstet er die 100 Level, um eine verschwundene Prinzessin zu finden. Aber ganz ehrlich: Die Geschichte ist total pillepalle - der Spielverlauf allerdings N I C H T . In jedem Level muss der Ninja den Ausgang finden. Das geht aber G A R N I C H T so leicht vonstatten.
Denn überall lauern Hindernisse: Klotzige Kisten und Kästen versperren den Weg, fiese Gegner kreuzen unsere Wege und Stromblitze schaden dem Ninja derart, dass dann das Level noch einmal von vorne beginnt. Nach 20 Aufgaben kommt der Endgegner. Zugegeben, bis dahin klingt das Spiel N I C H T gerade nach etwas Neuem. A B E R die Steuerung ist hier anders. Ganz anders.
Erstaunlich: Drehen und wenden wie beim iPhone
Dieses 3D-Spiel ist deshalb so überzeugend, weil es völlig anders gelenkt wird. Um hier den kleinen Ninja CCM durch ein kompliziertes und gefährliches Labyrinth zu bewegen, drückt sich hier keiner mehr die Daumen platt, sondern benutzt jetzt den 3DS wie ein iPhone.
Das Gerät wird je nach Bedarf ständig gewendet und gedreht: Senkt der Spieler den 3DS nach links, rutscht der Ninja nach links. Hält er ihn nach rechts, poltert der arme Kerl nach rechts. Verlagert der Spieler das Gewicht nach hinten, rutscht CCM prompt in den hinteren Bereich.
Nix für Anfänger: Taktik und Geschick sind gefragt
Am Anfang mag ja alles noch ganz einfach wirken. Aber dann wird es doch ganz schön knifflig. Besonders weil der Spieler in dem kleinen Fenster einfach nie die ganze Spielfläche übersehen kann. Er weiß also nie, was als nächstes passiert. Noch schlimmer wird es, wenn sich dann auch noch die Schwerkraft ändert.
Das Spiel lässt sich später wahlweise mit einem Gummi-Ninja spielen, dann jedoch dotzt der Held wild durch die Gegend und lässt sich noch schwerer steuern. Dies alles ist oft sehr knifflig und setzt räumliches Denkvermögen, großes Geschick und taktische Vorgehensweise voraus.
Kurzes Spiel, hoher Nutzen: Warum sich „Cubic Ninja“ lohnt
Zwar sind die 100 Level ratzfatz durchgespielt, aber CCM sammelt unterwegs jede Menge Items ein, damit er sich dann mal im Level-Editor umsehen kann. Denn "Cubic Ninja" erlaubt dir nicht nur, dass du es einfach spielst. Vielmehr kannst du damit sogar ganz eigene Herausforderungen zusammenstellen und ausprobieren. Deine Aufgaben zeigst du dann deinen Freunden. Sollen die sich ruhig daran die Zähne ausbeißen.
Titel: Cubic Ninja
System: Für Nintendo 3DS
Hersteller: Ubisoft
Preis je nach Plattform ca. 30 Euro
Helles-Köpfchen-Bewertung: | |||||
(5 von 5 Sternen) |
(Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Spiele/ Game-Tests - 27.8.11)
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Für die alten indianischen Kulturen war die Kakaopflanze samt ihrer Erzeugnisse etwas Göttliches. Die Europäer lernten die Kakaobohnen erst kennen, als der Entdecker Christoph Kolumbus und seine Begleiter im Jahr 1502 nach Mittelamerika verschlagen wurden.
Ohne die entsprechende Zubereitung schmeckten die Bohnen bitter, und so hielt man sie anfangs für ungenießbar. Erst der Mexiko-Eroberer Hernán Cortés brachte einige Jahre später in Erfahrung, wie man den Kakao genießen kann. Des Rätsels Lösung war, die Bohnen zu rösten und zu zermahlen - die zerkleinerten Bohnen wurde dann mit Gewürzen und Wasser verrührt. Zur Süßigkeit wurde der Kakao erst viel später durch die Beigabe von Rohrzucker.
Bei den Indianern spielte der Kakao seine Rolle nicht als Süßigkeit, sondern als "zeremonielle" Speise. ("Zeremonie" nennt man eine feierliche Handlung, oft im Rahmen von religiösen Praktiken.) Der lateinische Name "Theobroma cacao" weist auf diesen Zusammenhang hin - er leitet sich von den griechischen Wörtern "theos" (das bedeutet "Gott") und "broma" (das bedeutet "Speise") ab. Der mehrere Meter groß werdende Kakaobaum ist eine sehr anspruchsvolle Pflanze und wächst nur in den äquatornahen tropischen Gebieten. Die dank seiner Frucht hergestellte Schokolade ist heute weltweit die beliebteste Süßigkeit.
Kakao bei den Maya
Die indianische Hochkultur der "Maya" hält man heute für die erste, die den Kakao gezielt anbaute und verzehrte. Die Maya fanden die Pflanze in den tropischen Urwäldern, gruben sie aus und kultivierten sie anschließend in ihren Gärten. Es ist unbekannt, wann genau die Maya mit dieser Praxis begannen - die Blütezeit der Maya-Kultur liegt zwischen dem 2. und dem 10. Jahrhundert nach Christus. Auf jeden Fall fand man später Spuren und Gerätschaft der Kakaokultur im gesamten Herrschaftsbereich der Maya - heute gehört dieses Gebiet zum Süden Mexikos, zu Guatemala, Belize, Honduras und El Salvador. In diesen Ländern wird auch heutzutage Kakao angebaut.
Die Maya trennten die Samen aus der Kakaopflanze heraus. Anschließend unterzogen sie die gewonnenen Kakaobohnen einer besonderen Behandlung - zuerst wurden die Bohnen "fermentiert" und dann in der Sonne getrocknet. Die "Fermentation" ist der chemische Umwandlungsprozess, bei dem die Aromastoffe der Kakaobohne freigesetzt werden - die noch mit Fruchtfleisch ("Pulpa") zusammenklebenden Kakaobohnen wurden zu diesem Zweck in besonderen Behältern für einige Tage aufbewahrt. Bei der Fermentierung kann auch Alkohol entstehen - möglicherweise nahmen die alten Indianer den Kakao auch in Form einer alkoholischen Flüssigkeit zu sich.
Die getrockneten Bohnen wurden von den Maya mit Feuer geröstet - so wurden die Schalen der Kakaobohnen entfernt, außerdem wurden diese dadurch haltbar und behielten lange ihren Geschmack. Vom Prinzip her behandelt man die Kakaobohnen auch heute noch so wie damals. Zum Schluss wurden die Bohnen mit einem aus Stein hergestelltem Werkzeug ("Metate" genannt) klein gerieben - mit Wasser vermischt ergab dies eine starke und bittere Flüssigkeit, die von den Maya getrunken wurde. Man verzehrte den Kakao ausschließlich in flüssiger Form. Zu unterschiedlichen Anlässen wurde das kakaohaltige Getränk verschieden zubereitet, zum Beispiel durch das Beimischen von Pfefferschoten oder Maismehl. Zucker kannten die Maya nicht, zum Süßen benutzten sie deshalb höchstens Bienenhonig.
Der Kakao war innerhalb der Maya-Kultur allen Menschen zugänglich, unabhängig von ihrer sozialen Stellung. An den zum Teil sehr kunstvoll und aufwendig hergestellten Trinkgefäßen konnte man den indianischen Adel und seinen Reichtum erkennen. Es gab für verschiedene gesellschaftliche und religiöse Anlässe ganz unterschiedliche Trinkgefäße, auf den schönsten heute noch erhaltenen Stücken sind oftmals Götter und Tiere abgebildet. Der Kakao war ein wichtiger Bestandteil bei Hochzeitsfeiern und bei religiösen "Opferfesten", bei denen er mit tierischem oder menschlichem Blut vermischt wurde.
Kakao bei den Azteken
Die "Azteken" sind die Namensgeber der "Schokolade": ihr kakaohaltiges Getränk nannten sie "Xocóatl", das bedeutete so viel wie "bitteres Wasser". Auch für die Azteken wurde der Kakao also noch nicht zu der Süßigkeit verarbeitet, die wir heute kennen. Die Azteken waren ab dem 14. Jahrhundert die vorherrschende Zivilisation in Mittelamerika - mit anderen indianischen Kulturen wie den Maya fand ein kultureller und wirtschaftlicher Austausch statt. Durch den Kontakt mit den Maya kamen die Azteken auch in Berührung mit der Kakaopflanze und den Gebräuchen ihrer Nutzung.
Auch die Azteken begannen also, kakaohaltige Getränke zuzubereiten und zu verzehren. Zusätzlich waren die gerösteten Kakaobohnen als "Geld" im Umlauf - die Kakaobohnen konnten also dazu benutzt werden, sie gegen andere Waren einzutauschen. Die Bohnen mit einer besonders gleichmäßigen Form waren von höherem Wert. Mit dem Kakaogeld kamen viele Indios in Kontakt - als Getränk wurde der Kakao hingegen nur von den wohlhabenden Adeligen und von Kaufleuten genossen, indianische Priester benutzten ihn zudem im Rahmen von religiösen Praktiken. Noch immer galt der Kakao als Geschenk der Götter und als Opfergabe für sie.
Das Hauptgebiet der Azteken befand sich im zentralen Flachland des heutigen Mexikos, das nicht für den Anbau der Kakaopflanze geeignet war. Für die Versorgung mit Kakao mussten die Azteken also Handelsbeziehungen mit den Maya pflegen. Damit der Kakao auf dem weiten Weg aus dem Maya-Reich in die aztekische Hauptstadt Tenochtitlán nicht verdarb, musste der Fermentierungs- und Trocknungsprozess der Maya noch weiter verbessert werden. Die Azteken erfanden weitere Rezepte, um den Kakao zuzubereiten. Für ihre religiösen Praktiken etwa färbten sie das Kakaogetränk mithilfe eines Pflanzenfarbstoffes (gewonnen aus den Samen des Annattostrauches) blutrot - der Kakao symbolisierte dann das Blut.
Wie auch die Maya verbanden die Azteken die Kakaopflanze in ihrer Mythologie mit einem ganz besonderen Gott, nämlich mit "Quetzalcoátl" (bei den Maya hieß dieser Gott "Kukulkan"). Der Legende nach brachte dieser Gott den Menschen die heilige und eigentlich nur für die Götter bestimmte Kakaopflanze als Geschenk - zur Strafe wurde er von den anderen Göttern aus dem Paradies verstoßen.
Europa entdeckt den Kakao für sich
Conquista" ist ein spanischer Begriff, er bedeutet "Eroberung". Gemeint ist damit die Ankunft der Europäer (zuerst der Spanier und Portugiesen) in Amerika und die damit beginnende Unterwerfung und Vernichtung der indianischen Ureinwohner - Christoph Kolumbus unternahm seine erste Reise zu amerikanischen Inseln im Jahr 1492, amerikanisches Festland betraten die europäischen Seefahrer erstmals im Jahr 1502. Natürlich entdeckten die Europäer viele unbekannte Bräuche und Produkte - darunter auch alles rund um den Kakao.
Christoph Kolumbus beachtete den Kakao nicht weiter, aber der spanische Eroberer Hernan Cortes wurde von den Azteken in das Geheimnis des Kakaos eingeweiht. Die Azteken empfingen die spanischen Eroberer anfangs freundlich und beschenkten sie mit Gold, Edelsteinen und indianischem Schmuck. Die Absicht von Cortés und seinen Leuten war es jedoch schließlich, das prächtige Aztekenreich zu unterwerfen und für die spanische Krone auszubeuten. Cortés stellte eine Armee auf, die einen siegreichen Eroberungszug gegen die Azteken und ihren Herrscher Moctezuma unternahm und in die Hauptstadt Tenochtitlán vorrückte. Cortés führte über alles Buch - seine Schrift "Die Eroberung Mexikos", die er für den spanischen Kaiser Karl V. verfasste, ist bis heute eine der bedeutendsten historischen Quellen über die Azteken.
Mit Schiffen gelangten die ersten Kakaobohnen nach Spanien, zum ersten Mal wahrscheinlich im Jahr 1528. Dort wurden sie aufgrund ihrer Fremdheit und ihres exotischen Geschmacks mit viel Neugierde zur Kenntnis genommen. Die Spanier begannen damit, den Kakao auf eine neue Weise zuzubereiten - es kam in Mode, das kakaohaltige Getränk zu süßen. Zum ersten Mal wurde dem Kakao Zucker und Vanille beigemischt, ein ganz neuer Geschmack entstand. Da der Kakao noch sehr selten und deswegen teuer war, konnten sich nur reiche Adlige das Kakaotrinken leisten. Die alten Reiche der Maya und der Azteken waren nun spanische Kolonien - die mittelamerikanischen Kakaoplantagen stillten jetzt die Nachfrage aus Europa. Für viele Jahre besaßen die Spanier das "Monopol" für den Handel mit der Kakaobohne. "Monopol" nennt man eine Marktsituation, in der es für eine bestimmte Ware nur einen einzigen Anbieter gibt - nur die Spanier produzierten und verkauften anfangs den Kakao.
Erfahre im nun folgenden zweiten Teil mehr über die Geschichte des Kakaos. In Europa wurde er ab dem 17. Jahrhundert vor allem zur Schokolade weiterverarbeitet. Doch wie genau stellt man Schokolade eigentlich her? Und warum macht ihr Genuss gute Laune?
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Der Kakao ist eine Pflanze, die den mittelamerikanischen indianischen Hochkulturen der Maya und der Azteken schon lange vor den Europäern bekannt war. Die Europäer kamen als Eroberer nach Mittelamerika und brachten die Kakaopflanze mit in ihre Heimat zurück.
Die alte indianische Kakaokultur geriet hier in Vergessenheit. Stattdessen bereiteten die Europäer mit dem Kakao nun süße Getränke zu, die sich zuerst in den reichen Adelskreisen höchster Beliebtheit erfreuten. Später begann man mit der Herstellung von Schokolade - die alte Kulturpflanze Kakao eroberte mit der Zeit die ganze Welt, aus dem Luxusgut wurde eine Süßigkeit für Jedermann.
Heutzutage wird die Kakaopflanze vor allem in Gebieten angebaut, in denen sie ursprünglich nicht heimisch war. Um den weltweiten Bedarf zu decken, wurden auch in Afrika und Asien riesige Anbauflächen geschaffen. Die Wissenschaft hat einige Antworten dafür gefunden, warum der Kakao und die Schokolade bei den Menschen so beliebt sind. Der Kakao ist gesund - bestimmte Inhaltsstoffe des Kakaos helfen beim Abbau von giftigen chemischen Zerfallsprodukten im menschlichen Körper. Außerdem wirkt sich der Verzehr von Kakao auch auf den Hirnstoffwechsel aus, Kakao ist somit eine "ganz leichte Droge".
17. Jahrhundert: Kakao wird weltweit angebaut
Der europäische Adel ließ sich von den Kakao trinkenden Spaniern anstecken - innerhalb eines Jahrhunderts war das Kakaogetränk auf dem ganzen Kontinent bekannt. Der italienische Kaufmann Francesco Carletti verbreitete die neue Mode im Süden Europas. Der französische König Ludwig XIV. heiratete die spanische Prinzessin Maria Teresa, die den Franzosen das Kakaotrinken nahe brachte. In Deutschland wurde Kakao zuerst zu medizinischen Zwecken eingesetzt und gehandelt - man verschrieb den Kakao zur Förderung von Verdauung und Fruchtbarkeit und zum Widerstand gegen Erkältungen und die Grippe.
Andere europäische Staaten begannen damit, die Kakaopflanze in den eigenen Kolonien anzubauen - die Engländer auf Sri Lanka im Indischen Ozean, die Franzosen auf den karibischen Inseln Martinique und Guadeloupe, die Holländer auf den indonesischen Inseln Java und Sumatra. Durch die neuen Anbaugebiete war die europäische Nachfrage nach Kakao gesichert. Nicht nur Kakao, sondern auch andere landwirtschaftliche Produkte wie Zucker, Tabak und Baumwolle wurden mittlerweile in riesigen Mengen in den Kolonien angebaut, um dann in Europa konsumiert zu werden.
In Mittelamerika, der Heimat des Kakaos, war die indianische Urbevölkerung stark geschrumpft - die Europäer hatten ansteckende Krankheiten wie Pocken, Masern, Mumps, Keuchhusten, Grippe, Windpocken und Typhus in die Kolonien eingeschleppt. Die Europäer (und auch die Afrikaner) waren gegen diese Krankheiten teilweise "immun" geworden ("immun" bedeutet "unempfindlich"), man starb an diesen Krankheiten nicht. Der Urbevölkerung Amerikas hingegen waren diese Krankheiten unbekannt, sie verfügten also auch nicht über Abwehrkräfte gegen sie. Insgesamt wurde bis Mitte des 17. Jahrhunderts fast 90 Prozent der amerikanischen Ureinwohner ausgelöscht. Der Mangel an Arbeitskräften in Amerika war der Grund für die Einführung von afrikanischen Sklaven, die dann auch auf den Kakaoplantagen arbeiteten.
In den europäischen Häfen kam der Kakao in Form von getrockneten und gerösteten Bohnen an, vor Ort konnte er dann mithilfe von Wasser- und Windmühlen klein gemahlen werden. Sehr begehrt war nun auch der Zucker zum Süßen, der wie der Kakao ein Rohstoff aus den Kolonien war. Um 1700 kam man auf die Idee, die Kakao-Zucker-Mischung mit Milch zu verrühren - eine Erfindung des englischen Wissenschaftlers Sir Hans Sloane von der "Royal Society" ("Königliche Gesellschaft"), der den Geschmack des Kakao-Getränks verfeinern wollte.
Industrielle Revolution und Massenherstellung
Die um 1800 zuerst in England einsetzende Industrielle Revolution veränderte auch die Herstellungsweise von Schokolade und anderen Kakao-Fertigprodukten. Technische Neuerungen vereinfachten die Herstellung, so dass Kakao und Schokolade schließlich als Massenprodukte auch den weniger wohlhabenden Menschen zur Verfügung standen, nicht mehr nur den Königshäusern und dem Kirchenadel. Es wurden neue Maschinen erfunden, die das Rösten und Mahlen von Kakao und das Kneten der Kakaomasse erleichterten.
Mitte des 19. Jahrhunderts revolutionierte man die Schokoladenherstellung, indem man nach neuem Rezept essbare Schokolade herstellte. Auch zuvor gab es schon mit Wasser hergestellte feste Schokolade, die jedoch noch sehr brüchig und trocken und dazu recht bitter war. Die frühe Tafelschokolade war in Apotheken erhältlich und wurde eher als Medizin denn als Genussmittel verkauft. Erst durch das Beimischen von Kakaobutter wurde die Schokolade weicher. Die Kakaobutter ist ein hellgelbes Fett, das man durch Walzen der zerkleinerten Kakaobohnen gewinnt. Der holländische Apotheker Coenraad van Houten entwickelte ein Verfahren, bei dem der gemahlene Kakao mithilfe einer "hydraulischen" Presse entfettet werden konnte. ("Hydraulik" nennt man eine Technik, die mit Flüssigkeitsdruck arbeitet.) Man hatte mit dem Kakaopulver und der Kakaobutter nun zwei "reine" Zutaten, die nach Belieben miteinander kombiniert werden konnten - "schwarze" Schokolade enthält einen besonders hohen Anteil an Kakaopulver, "weiße" Schokolade hingegen besteht nur aus Kakaobutter und Zucker.
Die Mischung aus Kakaopulver und Kakaobutter goss man in geschmolzenem Zustand in Gussformen, anschließend ließ man die Masse erkalten. Die erste essbare Tafelschokolade wurde 1847 von der englischen Firma "Fry & Sons" (heute "Cadbury") in Bristol hergestellt. Eine wichtige technische Neuerung war auch die "Conchiermaschine" - eine Erfindung des Schweizer Schokoladenherstellers Rodolphe Lindt. Mit diesem Gerät wurde der Schokoladenteig unablässig maschinell geknetet und durchlüftet - dadurch verschwanden alle Bitterstoffe des Kakaos, die Schokolade bekam einen zarten Schmelz. Später verfeinerte man die Schokolade zusätzlich mit Milch.
Kakaoanbau und Schokoladenherstellung heute
In der heutigen Zeit gibt es Anbaugebiete für Kakao auf der ganzen Welt. Die größten Mengen werden nicht mehr in den Ursprungsländern der Kakaopflanze in Mittelamerika hergestellt, sondern vor allem in den ehemaligen europäischen Kolonien in Afrika. Der Hauptproduzent für Rohkakao ist seit einigen Jahren die Elfenbeinküste (der offizielle Name ist französisch und lautet "République de Côte d’Ivoire"), weitere Hauptproduzenten sind Ghana, Indonesien, Nigeria, Kamerun und Brasilien.
Der Anbau und die Weiterverarbeitung des Rohkakaos findet in unterschiedlichen Ländern statt - in den tropischen Ländern wird geerntet, in den Industrieländern der Nordhalbkugel wird der Kakao zur Schokolade weiterverarbeitet (die größten Verarbeiter von Kakaobohnen sind die USA, die Niederlande und Deutschland). Pro Jahr werden weltweit ungefähr 3,6 Millionen Tonnen Kakao produziert, die Gesamtmenge der hergestellten Schokolade hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre fast verdoppelt (Stand 2009). (Eine Tonne entspricht 1.000 Kilogramm.)
Es gibt deutliche Unterschiede beim Anbau - man unterscheidet die Massenherstellung durch "Monokulturen" und die kleinbäuerliche "Mischwirtschaft". Von "Monokultur" spricht man, wenn auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche nur eine bestimmte Pflanzenart angebaut wird - in diesem Fall der Kakao. Durch diese Methode gewinnt man zwar große Mengen, der Nachteil ist jedoch, dass man durch die einseitige Nutzung langfristig die Böden zerstört. Außerdem machen in Monokulturen gezogene Pflanzen den Einsatz von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln nötig. Von "Mischwirtschaft" spricht man, wenn der Kakao auf einem Boden zusammen mit anderen Pflanzen (zum Beispiel mit Mais oder Bananen) angebaut wird. In der Mischwirtschaft kann ganz auf "Chemie" verzichtet werden ("Öko-Anbau") - das ist schonender für Umwelt und Gesundheit. Allerdings ist diese Methode sehr viel arbeitsaufwendiger und die Erntemenge fällt kleiner aus als auf Großplantagen. Deswegen ist "Bio-Schokolade" auch so teuer.
Chemische Wirkstoffe von Kakao und Schokolade
Wissenschaftler haben herausgefunden, warum bestimmte Inhaltsstoffe in Kakao und Schokolade eine anregende Wirkung haben. "Theobromin" etwa regt die Nierentätigkeit an, löst aber auch Reaktionen im Zentralen Nervensystem aus. Auch "Coffein" ist ein Inhaltsstoff der Schokolade, seine belebende Wirkung kennt man vor allem vom Kaffee, aber auch vom Tee.
Ein anderer Inhaltsstoff der Schokolade greift in das von Hormonen gesteuerte menschliche "Belohnungssystem" ein, nämlich das "Phenylethylamin". Dieser Stoff ist eng verwandt mit den körpereigenen Wirkstoffen "Dopamin" und "Adrenalin", die vermehrt ausgeschüttet werden, wenn ein Mensch "Lust" empfindet. Manchen gilt Schokolade deswegen auch als "Aphrodisiakum", also als "Liebesdroge". Auch die körpereigenen Botenstoffe "Serotonin" und "Endorphin" werden nach dem Genuss von Kakao und Schokolade vermehrt ausgeschüttet - beiden sagt man eine "aufheiternde" Wirkung nach.
Vor kurzem wurde entdeckt, dass das ebenfalls in der Schokolade vorkommende "Anandamid" im menschlichen Gehirn ähnlich reagiert wie "THC", der Wirkstoff aus der Hanfpflanze ("Cannabis"). Die Konzentration in der Schokolade ist allerdings so gering, dass ein Drogenrausch ausgeschlossen ist. Dennoch könnte dieser Stoff mit dafür verantwortlich sein, dass Menschen "süchtig" nach Schokolade werden können.
Zum Schluss müssen noch die "Polyphenole" erwähnt werden - diese Inhaltsstoffe von Kakao und Schokolade sind deshalb gesund, weil sie die so genannten "freien Radikalen" im Körper unschädlich machen können. Freie Radikale sind krank machende Zerfallsprodukte von biochemischen Reaktionen im Körper, sie entstehen beim "Verbrennungsprozess" in den menschlichen Zellen, können aber auch durch Nahrungsaufnahme und Atmung von außen in den Körper gelangen. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
von Silvia Hähnel
Am 20. Juli 1969 gelang die erste bemannte Mondlandung. Der erste Mensch auf dem Mond war der amerikanische Astronaut Neil Armstrong, der beim Betreten der Mondoberfläche den berühmten Satz aussprach: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer für die Menschheit".
Die Mondlandung war das Ziel der Raumfahrtmission "Apollo 11" der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Es wurden drei Astronauten zum Mond geschickt: Neil Armstrong, Edwin Aldrin (besser bekannt unter seinem Spitznamen "Buzz" Aldrin) und Michael Collins.
Am 16. Juli 1969 startete ihre Rakete vom Kennedy Space Center in Florida und benötigte drei Tage, um die Mondumlaufbahn zu erreichen. Einen Tag später war es schließlich soweit: Die ersten Menschen landeten auf dem Mond - und 600 Millionen Menschen auf der ganzen Welt waren an ihren Fernsehgeräten live dabei! Nach dem Erfolg von Apollo 11 fanden in den folgenden drei Jahren noch fünf weitere bemannte Mondlandungen im Rahmen des Apollo-Programms statt.
Vor dem Start
Damit der Flug zum Mond der drei Astronauten aber überhaupt stattfinden konnte, waren sorgfältige Vorbereitungen nötig. Schon Jahre zuvor gab es die ersten Pläne für eine bemannte Mondlandung, die mit der Zeit mehrfach überarbeitet und verbessert wurden. Auch musste die richtige Stelle für die Landung gefunden werden, denn genau wie die Oberfläche der Erde ist auch die des Mondes unterschiedlich beschaffen.
Es gibt Berge und auch so genannte "Mondmeere". Dabei handelt es sich um Tiefebenen, die aber K E I N Wasser enthalten. Ihren Namen haben sie daher, dass die Menschen sie früher für tatsächliche Meere hielten. Ein solches Meer wurde als Landeplatz für die Astronauten ausgewählt, nämlich das "Mare Tranquillitatis", was so viel wie "Meer der Ruhe" bedeutet. Man erwartete dort die besten Bedingungen für eine Landung, weil der Boden an dieser Stelle verhältnismäßig eben ist und er außerdem zum geplanten Zeitpunkt der Mondlandung von der Sonne erhellt sein würde. Wichtig war es auch, das Apollo-Raumschiff und die Mondfähre einigen Funktionstests zu unterziehen. Schließlich wollte man sichergehen, dass beide Raumfahrzeuge den Bedingungen im Weltall gewachsen waren.
Der Flug zum Mond
Nach der langen Vorbereitungszeit war es dann am 16. Juli 1969 um 13:32 Uhr UTC soweit: Das Raumschiff "Apollo 11" wurde an der Spitze einer "Saturn V"-Rakete von Cape Canaveral, Florida in den Weltraum geschossen. "UTC" bezeichnet übrigens die "koordinierte Weltzeit", die überall auf der Welt gleich ist und von der die Uhrzeiten der verschiedenen Zeitzonen abgeleitet werden. Verwendet wird die koordinierte Weltzeit zum Beispiel in der Luft- und Schifffahrt, in der Raumfahrt und in verschiedenen Wissenschaftszweigen.
Es dauerte zwölf Minuten, bis die Apollo 11 die Erdumlaufbahn erreichte, nach anderthalb Erdumkreisungen wurde sie schließlich durch eine erneute Raketenzündung auf Mondkurs gebracht. Der Flug zum Mond verlief O H N E Probleme, so dass das Raumschiff nach drei Tagen die Mondumlaufbahn erreichte. Um von der Mondumlaufbahn auf den Mond zu gelangen, mussten die Astronauten aber von der Apollo 11 in die kleinere Mondlandefähre umsteigen, die den Namen "Eagle" (englisch für "Adler") trug. Weil das Mutterschiff nicht allein in der Umlaufbahn des Mondes kreisen durfte, musste der Astronaut Michael Collins zurückbleiben und konnte N I C H T selbst den Mond betreten.
So bestiegen Neil Armstrong und Buzz Aldrin allein die "Eagle", um sich auf den Weg zum Mond zu machen. Dabei gab es ein paar Komplikationen: Beim Abkoppeln von der Apollo 11 hatte es geringe Bahnänderungen gegeben, weswegen der Boardcomputer plötzlich
N I C H T mehr das geplante Landegebiet, S O N D E R N eine Stelle 4,5 Kilometer entfernt anpeilte. Überhaupt gab es während des Landeanflugs erhebliche Probleme mit dem Computer, der blockierte und sich mehrfach neu startete. Letztendlich sah der Autopilot eine Landung in einem felsigen Krater vor. Auf einem solchen Boden wäre die Landung viel zu gefährlich gewesen, deshalb übernahm Neil Armstrong kurzerhand die Steuerung und landete stattdessen auf einer ebenen Stelle ein Stück weiter entfernt.
Der Adler ist gelandet!
Am 20. Juli 1969 um 20:17:58 Uhr UTC meldete Neil Armstrong per Funkspruch: "The Eagle has landed!", was auf Deutsch heißt: "Der Adler ist gelandet!". Die Astronauten waren also auf dem Mond angekommen - doch es dauerte noch eine ganze Weile bis zu ihren "Spaziergängen" auf dem Mond. Zuerst mussten Buzz Aldrin und Neil Armstrong nämlich den Rückflug zum Mutterschiff vorbereiten - zum Beispiel indem sie den Boardcomputer mit der genauen Ausrichtung der "Eagle" programmierten. Allein für diese Arbeiten brauchten die Männer zwei Stunden. Eigentlich war auch eine längere Ruhepause für die Astronauten vorgesehen, aber Aldrin und Armstrong lehnten das ab - sie wollten den Ausstieg vorziehen. Aber auch dieser musste gründlich vorbereitet werden, was ungefähr drei Stunden dauerte.
Am 21. Juli 1969 um 2:56:20 Uhr UTC war schließlich der große Augenblick gekommen: Neil Armstrong betrat als erster Mensch die Mondoberfläche und sagte die berühmten Worte: "That's one small step for a man, one giant leap for mankind!" - "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!". Gefilmt wurde Armstrong bei seinen ersten Schritten von zwei Fernsehkameras, so dass Menschen überall auf der Welt live dabei sein konnten. Auch Buzz Aldrin stieg etwa 20 Minuten nach Neil Armstrong aus der Mondfähre aus. Gemeinsam hissten die Astronauten die US-Flagge, bauten einige kleinere Forschungsgeräte auf und sammelten Gestein als Bodenproben. Nach zwei Stunden und 31 Minuten war der allererste Aufenthalt auf der Mondoberfläche zu Ende.
Zurück zur Erde
Der Rückflug der Landefähre zum Mutterschiff gelang den Astronauten
O H N E größere Probleme. Nachdem Buzz Aldrin und Neil Armstrong in die Apollo 11 umgestiegen waren, wurde die Eagle abgestoßen und das Mutterschiff nahm Kurs zurück zur Erde. Am 24. Juli 1969 um 16:50 Uhr UTC landete die Landekapsel der Apollo 11 im pazifischen Ozean und wurde vom Flugzeugträger USS Hornet an Board genommen. Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins konnten aber N I C H T so einfach die Landekapsel verlassen. Man hatte auf der Erde Angst vor unbekannten Mikroorganismen (zum Beispiel Bakterien oder Pilze), die die Astronauten von ihrem Besuch auf dem Mond mitgebracht haben könnten.
Aus diesem Grund mussten die Männer beim Ausstieg spezielle Schutzanzüge tragen und außerdem 17 Tage unter Quarantäne verbringen. Das bedeutet, dass sie sich für diese Zeit in einer geschützten Umgebung aufhalten mussten, damit niemand sonst mit den möglichen Mikroorganismen in Berührung kommen konnte. Die Bedenken waren aber unbegründet, denn die Astronauten hatten K E I N E gefährlichen Pilze oder Bakterien mit zur Erde gebracht.
Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins wurden zu Helden. Sie schrieben Bücher, gaben Fernsehinterviews und verdienten mit ihrem Ruhm viel Geld. Nur einige Jahre nach der erfolgreichen "Apollo 11"-Mission, noch in den 1970er Jahren, ließen sich die drei Astronauten in den Ruhestand versetzen und setzten außerhalb der NASA ihre Karrieren fort. Neil Armstrong und Buzz Aldrin geben auch heute noch häufig Interviews im Fernsehen, Michael Collins hat sich aus der Öffentlichkeit eher zurückgezogen.
Verschwörungstheorien: Alles nur ein Schwindel?
Es gibt viele Gerüchte und Spekulationen rund um die Mondlandungen der Jahre 1969 bis 1972, besonders aber um die erste Mondlandung, die von Zeit zu Zeit von den Medien aufgegriffen werden. Einige Menschen behaupten, dass die Mondlandungen N I E M A L S stattgefunden haben und die im Fernsehen übertragenen Bilder vom Mond N I C H T S weiter als Fälschungen seien. Dafür werden verschiedene Gründe genannt. Manche Menschen glauben, dass die USA mit den Bildern der ersten Mondlandung von den Problemen des Vietnamkriegs (1964 bis1975) ablenken wollten. Andere denken, dass die gefälschte Mondlandung den politischen Gegnern in der damaligen Sowjetunion die Macht der USA zeigen sollte. Oder fürchtete sich die NASA etwa davor, viele Millionen Dollar an Forschungsgeldern zu verlieren und simulierte deshalb einen Erfolg?
Was auch immer der Grund für den Riesenschwindel gewesen sein sollte - die meisten Verschwörungstheorien erscheinen mit ihren angeblichen Beweisen auf den ersten Blick einleuchtend und erzeugen deshalb viel Aufmerksamkeit. Betrachtet man die "Beweise" für die angebliche Täuschung allerdings genauer, lassen sie sich allesamt widerlegen. Wir können nach wie vor davon ausgehen, dass Neil Armstrong, Buzz Aldrin und ihre Nachfolger in den späteren Jahren tatsächlich auf dem Mond gelandet sind und die Weltbevölkerung nicht einem gigantischen Schwindel aufgesessen ist.
Der erste Mensch auf dem Mond
Armstrong und Aldrin stellten eine Kamera etwa 15 Meter entfernt von der Fähre auf und hissten die Fahre der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie sammelten knapp 22 Kilogramm Mondgestein ein, fotografierten alles und führten verschiedene Experimente durch. Die beiden Astronauten stellten auch einen Mondspiegel auf, der von der Erde ausgesandte Laserstrahlen zurück reflektierte. Damit war man in der Lage, die Distanz Erde - Mond auf 15 Zentimeter genau zu messen. Sie beträgt zwischen 356.410 und 406.740 Kilometer.
Die Vorbereitung für den Rückflug
Die Astronauten öffneten noch einmal die Luke und befreiten sich von allem überflüssigen Ballast, der den Start gefährden konnte. Auf dem Mond blieben Messinstrumente, das Landegestell und die Fahne zurück - und ebenso ein paar hundert Schuhabdrücke, die wahrscheinlich noch in Jahrtausenden zu sehen sind. Denn auf dem Mond gibt es
K E I N E N Wind, der sie verwehen könnte.
Zurück auf der Erde
Der Flug zum Mond hatte insgesamt 8 Tage, 3 Stunden und 18 Minuten gedauert. Die Astronauten waren bis zu 389.645 Kilometer von der Erde entfernt und wurden nach ihrer Rückkehr wie Helden gefeiert. Oder wurde die Mondlandung doch in einem Filmstudio gedreht? Viele fragen sich: Warum bewegte sich die Fahne im Wind, wo es auf dem Mond doch gar keinen Wind gibt?
Den Ingenieuren bei der NASA war sicher bewusst, dass eine normale Fahne schlaff herunterhängen würde. Deshalb wurde in einem 90°-Winkel eine Querstrebe an der Spitze befestigt. Die Fahne hing also nicht nur am Mast, sondern auch an der Querstrebe. Diese Strebe war kürzer als die Fahne, so dass der Stoff gerafft wurde und dadurch der Eindruck einer wehenden Fahne entstand. So erklärte die NASA im Nachhinein die offene Frage. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen-Universum)
von Kai Hirschmann
Hamburger mit Fritten, Spaghetti mit Tomatensoße, Hot Dogs, Dosenravioli und Döner Kebab - das hast Du sicher schon oft gegessen. Dass das nicht so besonders gesund ist, weißt Du zwar, aber es ist dir eigentlich egal. Hier findest Du ganz andere Rezepte, die auch lecker und schnell zubereitet sind: Gewürzfladen, italienische Malfatti und eine mittelalterliche Brotsuppe zum Nachkochen. Das schmeckte schon zu Großmutters Zeiten.
Auch früher hat’s den Kindern sehr gut geschmeckt. Obwohl die alten Gerichte viel weniger Salz, Pfeffer und Zucker enthalten, schmeckten sie
N I C H T langweilig. Denn das Essen war mit vielen verschieden Kräutern abwechslungsreich gewürzt. Das schmeckt auch heute noch toll. Und ganz nebenbei sind die alten Speisen auch noch gesund.
Also koche es doch einfach mal nach.
Gewürzfladen
Diese leckeren kleinen Fladenbrote gibt es auf Mittelaltermärkten. Du kannst sie so essen, aber auch mit Kräuterquark, Frischkäse oder Tzatziki.
Zutaten:
150 g Weizenvollkornmehl, 30 g Weizenmehl, ¼ Päckchen Trockenhefe, 1 EL Öl, ½ TL Salz, 100 ml Wasser.
Belag: Rosmarin, Thymian, Knoblauch, Käse, Pfeffer, Zwiebeln
Zubereitung:
A L L E Zutaten zu einem Teig verarbeiten, circa 15 Minuten Ruhen und Gehen lassen. Dann 50 g-Teilstücke abwiegen, zu flachen Fladen formen und mit würzenden Zutaten bestreuen. Ungefähr nochmals 15 bis 20 Minuten gehen lassen. Dann bei 190 Grad etwa 15 bis 20 Minuten backen.
Malfatti (Italienische Spinatklöße)
Die Klöße sind mal was anderes als immer nur Spaghetti. Am besten schmecken sie mit einer leckeren Tomatensoße.
Zutaten:
250 g Spinat * 1 gehackte Zwiebel * ½ fein gehackte Knoblauchzehe * 1 EL Olivenöl * 150 g Vollkornbrösel * ½ Bund fein gehackte Petersilie * Salz * Pfeffer * 1 TL fein gehacktes Basilikum * 2 Eier (am besten aus Bio- oder Freilandhaltung).
Zubereitung:
Spinat in einem Topf mit kochendem Wasser 5 Minuten kochen. Zwiebeln und Knoblauch in eine Pfanne mit Olivenöl glasig dünsten. Nun den Spinat in ein Sieb abgießen und mit Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern, Salz und Pfeffer in eine Schüssel geben und vermischen. Dann Eier aufschlagen und dazugeben (ohne Schale). Aus dem Teig mit nassen Händen kleine Klöße formen.
In einen Topf Wasser erhitzen und 1 Brühwürfel hineingeben. Das Wasser soll sieden, also kleine Bläschen werfen, aber N I C H T kochen (viele große Blasen). Nun die Klöße hineingeben und weiter sieden, bis die Klöße oben schwimmen. Das dauert nur etwa 5 Minuten.
Nun die Klöße in ein Sieb abgießen, in Teller geben und mit Tomatensoße servieren.
Mittelalterliche Brotsuppe
Im Mittelalter hatten die einfachen Leute nicht viel - oft mussten sie Hunger leiden. Oft gab es Suppe oder Eintopf.
Diese Suppe schmeckt interessant und ist leicht nachzukochen.
Zutaten:
150 g Brotreste * 1/4 l Gemüsebrühe * 100 g Hartkäse * Safran * Salz * Pfeffer * Petersile * Schnittlauch * 3 EL Öl
Zubereitung:
Das Brot (egal ob Schwarz- oder Weißbrot) wird zerbröselt. Jetzt das Öl in einem Topf erhitzen die Brotkrumen anrösten. Nun die Brühe angießen und weiter köcheln. Kurz bevor das Brot ganz zerkocht ist, kommt der geriebenne Hartkäse dazu. Schließlich die Suppe noch mit dem Safran, Salz, Pfeffer und den Kräutern würzen, gut durchmischen und heiß servieren. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Freizeit/Rezeptideen)
von Birgit Kinateder
Die Alpen sind Europas höchstes Gebirge - und auch Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze mit ihren 2.962 Metern, liegt in den Alpen. Du wirst es kaum glauben, aber dort, wo heute die Alpen in die Höhe ragen, war einst ein großes Meer! Um der Entstehung der Alpen genauer auf den Grund zu gehen, müssen wir in der Geschichte sehr weit zurückgehen - bis in die Zeit vor den ersten Dinosauriern.
Vor etwa 300 Millionen Jahren waren die fünf Kontinente Europa, Asien, Nord- und Südamerika, Afrika und Australien noch K E I N E getrennten Kontinente, S O N D E R N sie waren miteinander verbunden und bildeten eine zusammenhängende Landmasse. Die Geologen nennen diesen riesigen "Superkontinent" Pangäa.
Vor etwa 200 bis 100 Millionen Jahren zerbrach Pangäa in mehrere Platten und die afrikanische und die europäische Platte begannen "auseinanderzudriften". "Driften" bedeutet, dass die Kontinente auf einem zähflüssigen Untergrund treiben - vergleichbar mit Eisbergen im Wasser. Dabei entstand zwischen Afrika und Europa ein großes Meer, das so genannte "Thetys-Meer". Dort, wo heute kühne Kletterer Alpenfelsen erklimmen, tummelten sich also einst Fische und Muscheln!
Thetys - ein Meer "in den Alpen"
Zunächst war das Thetys-Meer ein seichtes Küstenmeer, in dem sich Korallen und Algen ansiedelten. Durch die Bewegungen der Erdkruste dehnte es sich dann aber weiter nach Europa hin aus. Dort, wo vorher seichtes Küstenland oder Festland war, bildeten sich so genannte "Sedimentationsbecken" (Ablagerungsbecken), die durch Landbrücken voneinander getrennt waren. Die Geologen nennen diese Becken "Helvetikum", "Penninikum", "Ostalpin" und "Südalpin". Sie sind für die Geologie von großer Bedeutung, weil die Alpen aus verschiedenen Gesteinsarten bestehen, die in diesen Becken entstanden.
Und das kam so: In einem Becken lebten zum Beispiel viele kalkabscheidende Lebewesen wie Korallen, Algen und Muscheln. Ihre Ausscheidungen und kalkhaltigen Schalen sanken auf den Meeresboden und lagerten sich dort als Sedimente (Ablagerungen) ab. Im Laufe der Zeit verfestigten sich die Sedimente durch Druck und Hitze und wandelten sich zu Gestein um. Daher finden wir in den Alpen sehr viel Kalkstein. An den Küsten hingegen lagerten sich Sand- und Tonsedimente ab, die von den Flüssen ins Meer gespült wurden. Auch sie sanken auf den Meeresgrund ab und verfestigten sich. Diese am Meeresgrund entstandenen Gesteinsarten aus Kalk-, Sand- und Schotterablagerungen bilden heute den Großteil der Alpen.
Die Alpen steigen empor
Die eigentliche "Orogenese" (Gebirgsbildung) der Alpen fand vor etwa 100 bis 20 Millionen Jahren statt, als der afrikanische Kontinent begann, sich auf den europäischen Kontinent zu zubewegen. Diese Verschiebung nennt man auch "Kontinentalverschiebung". Durch den dabei entstandenen Druck und die Hitze wurden die Kalk-, Sand- und Tongesteine des Thetys-Meeres stark zusammengepresst und verfestigten sich zu Gesteinsplatten. Als der afrikanische Kontinent weiter nach Norden driftete, wurde das Thetys-Meer zusammengeschoben und seine ozeanischen Gesteinsplatten tauchten in einen Tiefseegraben unter das Festland des afrikanischen Kontinents ab. Diesen Vorgang nennt man "Subduktion".
Vor etwa 50 Millionen Jahren hatte der Tiefseegraben vor Afrika schließlich so viel Gestein "geschluckt", dass der Zwischenraum zum europäischen Kontinent immer enger wurde. Es kam zu einer Kollision, das heißt einem Zusammenprall zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent. Dennoch drückte der afrikanische Kontinent weiter nach Norden. Dadurch wurden große Teile der oft hundert Meter dicken Gesteinsmassen zusammengeschoben und gefaltet und schoben sich über andere Platten.
Aufgrund dieses Vorgangs, den man in der Geologie auch die "alpidische Faltung" nennt, bezeichnet man die Alpen als "Faltengebirge". Die Schubbewegung des afrikanischen Kontinents in Richtung Norden und die Faltung des Gesteins hatten zwei geologisch interessante Folgen: Viele Gesteine der Alpen liegen heute Hunderte von Kilometern von ihrem ursprünglichen Bildungsort entfernt und oft lagert erdzeitgeschichtlich jüngeres Gestein unter viel älterem Gestein. Die in dieser Phase gefalteten Gesteinsplatten drückten stark nach unten in den Erdmantel. Zum Ausgleich dieses Drucks wölbte sich schließlich vor etwa 30 Millionen Jahren das Gestein aus der Tiefe in die Höhe und bildete ein Gebirge. Diesen Vorgang nennt man auch "alpidische Hebung". Einzelne Alpenteile wurden dabei bis zu 30 Kilometer emporgehoben.
Die Erde in Bewegung - die Alpen heute
Natürlich gibt es heute K E I N E N Gipfel mehr, der 30 Kilometer - also 30.000 Meter - hoch ist. Selbst der höchste Berg der Alpen, der Mont Blanc in Frankreich, ist "nur" 4.810 Meter hoch, das Matterhorn in der Schweiz lediglich 4.478 Meter. Dieser starke Größenschwund ist auf die Erosion (Materialabtragung) durch Wind und Regen, vor allem aber durch Gletschereis zurückzuführen. Und das ging so vonstatten: Während der letzten Eiszeiten waren die Alpen von einer dicken Eisdecke überzogen. Als vor etwa 10.000 Jahren die letzte Eiszeit beendet war, schmolzen die Gletscher ab. Das Gletschereiswasser floss die Berge herab und trug Gestein mit ab. Diese Abtragung gab dem Landschaftsbild der Alpen ihre heutige Gestalt.
Die Kontinentalverschiebung und damit die Gebirgsbildung der Alpen sind
N O C H N I C H T zu Ende. Die zwei Kontinente bewegen sich immer noch mit einer Geschwindigkeit von fünf Zentimetern pro Jahr aufeinander zu, wodurch die Alpen zunächst um etwa ein bis zwei Zentimeter pro Jahr wachsen. Allerdings wirkt hier die Erosion entgegen, sodass sich das Anwachsen und die Abtragung fast im Gleichgewicht halten. Die Alpen wachsen somit tatsächlich nur um etwa ein Millimeter pro Jahr.
Wir können weder dieses Wachstum der Alpen noch den Schub Afrikas in Richtung Norden wahrnehmen. Dennoch hat die Kontinentalverschiebung eine große Auswirkung und wird der Welt im Laufe der nächsten Jahrmillionen ein ganz neues Aussehen bescheren. So vermuten Geologen, dass die Alpen N I C H T das einzige Gebirge bleiben werden, das durch die Nordbewegung des afrikanischen Kontinents entsteht. Sie nehmen an, dass das Mittelmeer, ähnlich dem Schwund des Thetys-Meeres, in etwa 80 Millionen Jahren einer neu entstehenden Gebirgskette weichen wird. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Mensch und Natur)
AUSSTELLUNG VOM 15.9.11 BIS ZUM 7.10.11 GEPLANT.
DAFÜR WERDEN NOCH AUSSTELLUNGSSTÜCKE GESUCHT (SIEHE ROT GESCHRIEBEN)
Der Stadttor-Verein sucht Steine, Bilder und andere Dinge. Sie sollen in einer Ausstellung in der LzO (Landessparkasse zu Oldenburg) in Friesoythe gezeigt werden.
von Heinz-Josef Laing
Friesoythe - Damit die Idee zum Wiederaufbau des 1945 zerstörten alten Friesoyther Stadttores nicht in der Versenkung verschwindet, sorgen die Mitglieder des Vereins „Altes e.V. (eingetragener Verein)“ immer wieder für öffentliche Aufmerksamkeit. Jetzt will der Verein mit dem „Postgeschichtlichen Museum“ Friesoythe eine Ausstellung mit Erinnerungsstücken an das alte Stadttor organisieren.
Deshalb wendet sich der -Verein mit einem Aufruf an die Bevölkerung. Gesucht werden Exponate, die in irgendeiner Form mit dem Stadttor in Verbindung zu bringen sind. Vereinsvorsitzender Georg Litmathe: „Es gibt in vielen Haushalten noch Dinge, die an das Stadttor erinnern. So haben sich Zeitzeugen alte Ziegelsteine des zerstörten Stadttores gesichert. Die möchten wir in der Ausstellung ebenso zeigen wie beispielsweise alte Fotos, Gemälde oder andere Dinge.“
Einiges haben die Vereinsmitglieder bereits gesammelt, darunter eine Bleiverglasung aus dem Fenster eines Abbruchhauses an der . Das „Postgeschichtliche Museum“ stellt für die Ausstellung alte Fotos und Postkarten mit dem Motiv des Stadttores zur Verfügung. Doch die Ausstellung, die vom 15. September bis zum 7. Oktober in der Schalterhalle der Filiale der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) in Friesoythe gezeigt wird, soll möglichst vielfältig bestückt werden. Deshalb wendet sich an die Bevölkerung: „Wer noch solche Erinnerungsstücke besitzt, kann sie uns für die Dauer der Ausstellung gerne ausleihen.“
Wer die Ausstellung unterstützen möchte, kann sich an Dr. Günter Meschede (Telefon 04491/1766) oder an Georg Litmathe (Telefon 04491/3623) wenden. Lithmathe: „Die Exponate werden als Leihgabe gekennzeichnet und in Glasvitrinen ausgestellt.“
Die Ausstellung wird sich auch mit der Frage befassen, ob der Wiederaufbau des eine Rolle bei der Verbesserung der Attraktivität der Innenstadt spielen kann. Der Verein kümmert sich in erster Linie um die Finanzierung eines Wiederaufbaus. Als Standort favorisieren die Vereinsmitglieder den ursprünglichen Platz in Höhe der Einmündung der Burgstraße auf die Lange Straße. Zum Friesoyther Stadtjubiläum hatte der Verein vor einigen Jahren ein Modell in Original-Größe aufstellen lassen.
Weil die Lange Straße und die Bahnhofstraße bislang eine Landesstraße (L 832) sind, auf der N I C H T einfach ein Stadttor erbaut werden kann, hat die Stadt Friesoythe inzwischen – wie berichtet – die Umwidmung der Straße betrieben.
: „Die Umstufung dieser Straßen erleichtert straßenrechtlich die Voraussetzungen für die geplante Wiedererrichtung des Stadttores.“ Bei einer kommunalen Straße, die auch noch verkehrsberuhigt werden soll, könnte die Wiedererrichtung des Stadttores auch dem Zweck der Verkehrsberuhigung sehr entgegenkommen, so der Bürgermeister. (Quelle: Nordwest Zeitung - 6.8.11)
Als seine Ratskarriere startete, verfügte die SPD über fünf Sitze. Als er den Rat verließ, waren es elf Sitze.
von Heinz-Josef Laing
Friesoythe - Ein wenig Stolz schwingt in der Stimme mit, wenn er die Entwicklung der SPD in der CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands)-Domäne Friesoythe skizziert. Bis 1974 saßen drei wackere Sozialdemokraten neben einer übermächtigen CDU im Rat der Stadt. Jetzt sind es immerhin elf – neben 23 von der Union.
Stärkste SPD-Fraktion
Günter Graf (69) ist ein Urgestein der Friesoyther Kommunalpolitik. Er hat seit 1974 für die SPD dem Rat angehört. 2008 zog er nach Dötlingen in den Nachbarlandkreis Oldenburg und gab seine Ämter im Rat und im Kreistag auf. Seinen berechtigten Stolz begründet der frühere Bundestagsabgeordnete (1987 bis 2002): „Die SPD hat hier eine gute Entwicklung gehabt. In Friesoythe gibt es jetzt die stärkste SPD-Fraktion im
Seine politische Karriere startete der inzwischen längst pensionierte Polizeibeamte im Jahre 1972 in Friesoythe. Damals scheiterte er als parteiloser Einzelbewerber für den Stadtrat, trat 1973 in die SPD ein, wurde 1974 in den Rat gewählt und zum Vorsitzenden einer fünfköpfigen SPD-Fraktion bestimmt. erinnert sich: „Damals waren die Diskussionen von den Folgen der kommunalen Gebietsreform geprägt, mit der Altenoythe, Neuscharrel, Gehlenberg, Neuvrees und Markhausen zu Friesoythe kamen.“ Es sei um unterschiedliche Interessenlagen in den Dörfern und in der Stadt gegangen, „oftmals Kleinkram“. Im Umland habe die Meinung vorgeherrscht, dass die Stadt bevorteilt werde. Graf: „Es war N I C H T immer ganz einfach zu vermitteln, dass Friesoythe der Kern der Stadt ist.“
Wünsche N I C H T erfüllt
Berechtigte Unzufriedenheit habe es allerdings in
Später machte die SPD im Stadtwesten Boden gut. Kandidaten aus Markhausen und Gehlenberg wurden gewählt. Die Ratsfraktion wurde von Wahl zu Wahl langsam etwas größer. Günter Graf war immer dabei, erhielt bei zwei Wahlen die meisten Stimmen, mehr als der der CDU. Die „großen Themen“ von damals hat Graf N I C H T vergessen. Der Streit um die Schuleinzugsgrenzen in den 1980-er Jahren mobilisierte die Massen. „500 Leute kamen zur Sitzung des Schulausschusses,“ erinnert sich der SPD-Mann.
„Ich helfe gerne“
Die Frage, ob die viele Millionen teure Sanierung der Innenstadt gelungen sei, beantwortet Graf mit „Jein“. Sie sei zwar „irgendwie gelungen“, „entscheidende Dinge“ seien aber N I C H T realisiert worden. So sei die verkehrliche Anbindung des Einkaufszentrums am alten Hafen an die Innenstadt N I C H T umgesetzt worden. Die geplante Durchgangsstraße mit Geschäften gebe es bis heute N I C H T . Der Attraktivität des Stadtkerns schade das Fehlen dieser Verbindung. Graf: „Es fehlt Leben in der Innenstadt.“
Die politischen Entscheidungen in Friesoythe beobachtet Günter Graf immer noch sehr genau. Die aktuelle Finanzpolitik ärgert ihn dabei besonders: „Es ist ein Desaster, dass die mit 30 Millionen Euro verschuldet ist. Das kann ich N I C H T mehr nachvollziehen. Am Ende ist für die Kinder K E I N Geld mehr da.“
So ganz lässt Günter Graf die Finger noch N I C H T von der Politik. Nun setzen die Sozialdemokraten in Dötlingen auf den zugezogenen Friesoyther. Graf kandidiert dort am 11. September für den Gemeinderat. Sein knapper Kommentar: „Als Pensionär, der sich fit fühlt, trete ich an und helfe gerne.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 4.8.11)
Rund 200 Helfer packen bei der Lebensmittelausgabe mit an. 50 Fahrer sammeln die Lebensmittel ein.
von Anja Biewald
Friesoythe - Februar 2006, Garage der in Friesoythe: Es sind ungefähr 30 Kunden, die in einer Schlange stehen und bei der neuen Carla-Lebensmittelausgabe eine Kiste entgegennehmen. Darin sind allerlei Lebensmittel enthalten – überwiegend Grundnahrungsmittel, aber auch Obst und Gemüse und einige Süßigkeiten.
Zweigstellen eröffnet
Mittlerweile sind es rund 480 Körbe wöchentlich, die bei der Lebensmittelausgabe gepackt werden. Sie werden in Friesoythe verteilt und an die Zweigstellen in Barßel, Bösel und Garrel geliefert.
Agnes Fuhler, Elisabeth Fuhler und Hedwig Ewen haben diese Entwicklung von Anfang an mitgemacht. Sie gehören zu den rund 200 Helfern, die sich aus dem gesamten für Carla engagieren.
Die drei Frauen fühlen sich etwas unwohl: Sie wollen nicht im Mittelpunkt stehen, mit dem was machen. „Wir sind nur drei unter vielen“, sagt Elisabeth Fuhler: „Jeder leistet seinen Beitrag.“ Es sei immer das gesamte Team, dass die Carla ausmache, die ganze Arbeit wäre mit einigen wenigen Helfern gar nicht zu stemmen.
Denn: Für die rund 480 Körbe, die gepackt werden, müssen die Lebensmittel auch erst in den vielen Geschäften abgeholt werden. Dafür sind rund 50 Fahrer unterwegs. In Friesoythe wird dann bei der Carla am Scheefenkamp alles sortiert und verpackt. Rund 1500 Menschen profitieren auf diese Weise jede Woche von den Lebensmitteln.
„Es war von der Gemeindecaritas Friesoythe, die ursprünglich die Idee für die Carla hatte“, erinnert sich Elisabeth Fuhler: „Sie hat mich angesprochen“, so . Sie habe gleich zugesagt: „Ich kann ja nicht den ganzen Tag in unserem Haus rumsitzen. Man kann froh sein, wenn man so ein Ehrenamt hat.“ Dann wurden Agnes Fuhler und Hedwig Ewen mit ins Boot geholt – und die Dinge nahmen ihren Lauf: Hedwig Ewen (70) sammelte Spenden und sprach mit Sponsoren, Agnes (65) und (70) begeisterten weitere Helfer: „Wir mussten niemanden lange bitten.“
Der Lohn der Arbeit für die Helfer ist immer die Dankbarkeit der Kunden, erzählen die Frauen. Die sei immer spürbar. Deshalb macht ihre Arbeit den Frauen Spaß. Agnes Fuhler: „Wir lachen viel.“
Andererseits: „Eigentlich ist es traurig, dass es dieses Ehrenamt gibt“, findet Elisabeth Fuhler. Sie fände es besser, wenn niemand darauf angewiesen wäre, Lebensmittel bei der Carla abzuholen: „Wir wollen einfach nur helfen, wir machen die Leute froh. Und die Lebensmittel würden ansonsten weggeworfen, so werden sie verteilt.“ Und es seien immer tolle Sachen, die die Geschäfte für die Carla zur Verfügung stellen. Weitere Unterstützung kommt von vielen Vereinen und aus Schulen, die für die Carla spenden.
Geschenke an Weihnachten
Die Kunden bekommen ihre Körbe zudem N I C H T kostenlos: Ein Euro wird pro Erwachsenem und 50 Cent je Kind für die Lebensmittel genommen. Und selbst dieses Geld könnten die Familien manchmal kaum aufbringen.
Die beschränken sich N I C H T nur auf die Ausgabe der Lebensmittel. Elisabeth Fuhler: „Wir bieten auch Kochkurse an, damit die Leute lernen, mit den Lebensmitteln etwas anzufangen.“ Und für die Kinder, die bei der Ausgabe mit ihren Eltern in der Schlange stehen, werden Spielangebote vorgehalten. An Weihnachten wird eine Geschenke-Aktion auf die Beine gestellt – denn gerade die Kleinsten verstehen nicht, warum sie nichts vom Weihnachtsmann bekommen. (Quelle: Nordwest Zeitung - 3.8.11)
von Andreas Fischer und Britta Pawlak
Heute ist für uns ein Leben ohne Elektrisches Licht kaum mehr vorstellbar. Von vielen wird der amerikanische Forscher Thomas Edison als Erfinder der Glühbirne gefeiert. Doch liegen sie damit wirklich richtig? War Edison tatsächlich der erste Mensch, der auf die Idee gekommen ist? Oder war es der Uhrmacher Heinrich Göbel, der vor allem in Deutschland als "Pionier der Glühbirne" gilt? War es vielleicht sogar ein ganz anderer "heller Kopf", dem dieses Licht zuerst aufging?
Die Frage, wer nun der "echte" Erfinder der Glühbirne ist, kann
N I C H T eindeutig beantwortet werden. Für viele ist es zwar der US-amerikanische Forscher Thomas Alvar Edison (1847-1931), doch es ist nachgewiesen, dass vor ihm bereits andere auf die Idee gekommen sind. In Deutschland herrscht die Meinung vor, der in die USA ausgewanderte deutschstämmige Uhrmacher Heinrich Göbel (1818 - 1893) sei der "wahre" Erfinder der Glühbirne. Doch dies wird angezweifelt.
Trotzdem findet man sowohl Lehrbücher und andere Quellen, in denen Edison als sicherer Erfinder angeführt wird, als auch solche, in denen Göbel der angeblich "unumstrittene" Pionier ist, dem das Licht zuerst aufging. Nicht zuletzt durch die Propaganda der Nazis im Dritten Reich ist in Deutschland auch heute noch die Ansicht weit verbreitet, Göbel sei der "wahre Erfinder". Doch schon im frühen 19. Jahrhundert gab es einige Wissenschaftler, die an dem Modell der Glühlampe forschten und verschiedene Modelle konstruierten. Man könnte sagen, dass die Glühbirne gleich mehrere Erfinder hat.
Die ersten Entwickler der Glühlampe
Im Jahr 1835 präsentierte der Schotte James Bowman Lindsay (1799 - 1862) in Dundee ein beständiges elektrisches Licht. Er gilt heute für viele als der Erfinder der ersten experimentellen (also noch N I C H T alltagstauglichen) Glühbirne. Seine Idee wurde in den folgenden Jahrzehnten von einigen Entwicklern verfeinert.
Frederick de Moleyns erhielt 1841 das vermutlich erste Patent auf eine Glühlampe. Ein Patent ist ein rechtlicher Schutz des Inhabers, der garantiert, dass eine Erfindung nicht unerlaubt von anderen verwendet werden kann. Bei de Moleyns' Modell befanden sich unter einem luftleeren Glaskolben Platindrähte, deren Zwischenräume mit Kohlepulver gefüllt waren.
Auch der US-Amerikaner John Wellington Starr patentierte im Jahr 1845 eine Glühlampe. Bei seiner Konstruktion dienten Karbonstifte als Glühmaterial. Der in die USA ausgewanderte Heinrich Göbel, der sich später Henry Goebel nannte, behauptete, er habe schon ab 1850 mit Glühlampen experimentiert, die mit Kohlefäden funktionieren. Angeblich hatte er dabei entleerte Parfümfläschchen als Glaskolben verwendet. Vor Gericht konnte er jedoch K E I N E Beweise dafür vorlegen. Dennoch wird er seit dem 20. Jahrhundert in Deutschland als Erfinder der elektrischen Glühlampe geehrt. Im Jahr 2004 druckte man seine angebliche Erfindung von 1854 auf einer deutschen Briefmarke ab.
Patentstreit der Erfinder
Joseph Wilson Swan (1828 - 1914), ein britischer Physiker und Chemiker, entwickelte 1860 ebenfalls eine Glühlampe. Als Glühfaden verwendete er verkohltes Papier. 1878 gelang ihm schließlich die Herstellung einer elektrischen Glühlampe, die auch von praktischem Nutzen war. In England meldete er das Patent für seine Erfindung 1878 an - also zwei Jahre früher als Edison sein vergleichbares Patent in den Vereinigten Staaten erhielt.
Sowohl Swan als auch Edison entwickelten eine für den Masseneinsatz geeignete Glühlampe und führten einen Patentstreit, aus dem Edison als Sieger hervorging. Noch während des Prozesses meldete sich Göbel als angeblich "eigentlicher Erfinder" zu Wort und versuchte im Jahr 1882, ebenfalls mit einem Patent sein Recht durchzusetzen. 1893 wurde ihm das Patent zwar erteilt, doch er starb noch im gleichen Jahr. Die Entwicklung von Edison setzte sich weltweit durch, da sie für den praktischen Gebrauch besonders geeignet war.
Ebenso der russische Forscher Alexander Lodygin (1857 - 1923) konstruierte eine Glühlampe. Ab 1890 experimentierte er mit verschiedenen Metallfäden. Da er als Glühfaden auch das chemische Element Wolfram verwendete, gilt er für viele als Erfinder der Wolframfadenlampe. Dieses Metall findet noch heute bei normalen Glühlampen Verwendung. 1906 verkaufte Lodygin sein Patent dafür an den US-Konzern "General Electric". Dort wurde das heutzutage noch gebräuchliche Modell von nun an hergestellt. Dafür, dass die Glühbirne auf den Markt kam und in großer Stückzahl gefertigt wurde, sorgte allerdings ein anderer: Thomas Edison.
Thomas Edison: Vermarkter der Glühlampe
Auch Thomas Edison suchte den perfekten Glühdraht, der besonders lange brennt. Seine Entdeckung waren zunächst verkohlte Bambusfäden, mit denen die Birne fast zwei ganze Tage brennen konnte. Er entwickelte das noch heute verwendete Sockelgewinde - das so genannte "Edison-Gewinde". Eine entscheidende Entdeckung Edisons war die Möglichkeit, den elektrischen Strom auf mehrere Glühlampen aufzuteilen.
Thomas Edison war äußerst geschäftstüchtig. Er plante, seine Konstruktion erfolgreich auf den Markt zu bringen. Zur Stromerzeugung ließ er in New York ein Elektrizitätswerk errichten. Ab 1880 konnte man die ersten Glühbirnen kaufen. Anfangs war der Umsatz noch recht gering. Die wenigsten Haushalte verfügten überhaupt über elektrischen Strom. Mit der Zeit gab es immer mehr Werke zur Stromerzeugung. Nach und nach setzte sich das Modell der Glühbirne in Industrie und Privathaushalten durch. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Kohlefadenlampen durch Metallfadenlampen (vor allem mit Wolfram und Tantal) abgelöst. Edison ist unumstritten der größte Glühbirnen-Produzent und schaffte es, die Ideen anderer weiterzuentwickeln - und vor allem, sie zu vermarkten. Ihn als E R S T E N Erfinder der Glühbirne zu bezeichnen, ist aber F A L S C H .
Heutzutage ist für die zivilisierte Welt ein Leben ohne Strom und elektrisches Licht undenkbar geworden. Allerdings ersetzen die wesentlich effizienteren und umweltfreundlicheren Energiesparlampen immer mehr die herkömmlichen Glühbirnen.
Wie funktioniert die Glühbirne?
Die Glühbirne, die auch als Glühlampe oder Glühfadenlampe bezeichnet wird, ist eine künstliche Lichtquelle, die durch elektrischen Strom betrieben wird. Dabei wird ein elektrischer Leiter durch den Strom aufgeheizt und dadurch zum Glühen gebracht.
Früher wurde der Glaskolben evakuiert (also luftleer gemacht), heute wird stattdessen ein Schutzgas (zum Beispiel Stickstoff oder Argon) verwendet. Ansonsten würde der Draht nämlich sehr schnell verbrennen, wenn er mit Luft in Kontakt käme.
Herkömmliche Glübirnen benötigen allerdings extrem viel Energie. Das Licht, das wir wahrnehmen, macht nur einen kleinen Teil der Energie aus, die die Glühbirne tatsächlich verbraucht. Der größte Teil wird als Wärme abgestrahlt oder als für uns N I C H T sichtbares ultraviolettes Licht abgegeben. Nur ungefähr fünf Prozent der Elektroenergie werden bei einer normalen Glühbirne in sichtbares Licht umgewandelt. Um die Umwelt zu schonen und Geld zu sparen, sollte man daher lieber auf die wesentlich effizienteren Energiesparlampen, die aus Leuchtstoffröhren bestehen, umsteigen. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen/Technik)
von Thomas Feibel - 31.07.2011
Dieses Spiel macht dich "rasend": Disneys "Cars2" ist noch besser als der Film. Mit dieser fetzigen Mischung aus fröhlichem Spaßrennspiel und krachender Action bringst Du deinen Controller zum Glühen.
Autorennspiele gibt es wie Sand am Meer. Wer heute ein neues Rennspiel für Kinder herausbringen will, muss sich deshalb zuvor genau anschauen, was es bereits auf dem Markt gibt. Bei den Fun-Racern schlägt ja Nintendos "Mario Kart" bekanntlich alles, und davon haben wir schon genug Nachahmer gesehen. Die meisten waren stinklangweilig.
Für "Cars2" hat aber Disney seine Hausaufgaben gründlich gemacht und sich gut überlegt, was den Spielern Neues geboten werden könnte. Die Antwort fiel ganz einfach aus: Noch mehr Spaß, noch mehr Witz und eine gehörige Portion knackiger Action. Wenn dann die Reifen quietschen und Explosionen krachen, schlägt gleich jedes Spielerherz höher.
Wie im Leben: Erst mal fahren lernen
Zum Glück verzichten die Macher vollkommen darauf, die Geschichte des zweiten Teils des Films nachzuerzählen. Selbst die sonst eher üblichen, unglücklich abgehackten Filmausschnitte bleiben uns erspart. Stattdessen herrscht die ganze Zeit totale Geheimagentenstimmung und überall wabert die Gefahr spürbar durchs Spiel.
Gleich im Übungsraum mit dem komplizierten Namen "Computergestütztes Hauptquartier der Regierung für Operative Motorspionage" (C.H.R.O.M) lernst Du in einem ausführlichen Tutorial alle wichtigen Steuerungstricks. Zwischendurch bekommst Du schon erste Rennen serviert, um die neuen Kniffe gleich in der Praxis auszuprobieren.
Huch: Was dein Auto alles kann
Fahren, bremsen, steuern- soweit funktioniert alles normal. Und wie in jedem klassischen Autorennen bringst Du den Wagen in den Kurven ganz schön zum Driften. Auf diese Weise sammelst Du haufenweise Energie für den Powerschub, der deinen Wagen ein gehöriges Stück nach vorne bringt.
Der Turbo wird auch durch tolle Stunts oder Rückwärtsfahren verdient. Je länger Du verkehrt herum durchhältst, desto besser. Aber das ist natürlich gar nicht so einfach: Denn die Lenkung funktioniert dann anders herum. Superschräg ist das Hopsen und Springen. Damit erreichst Du verschiedene Plattformen, die das ein oder andere Item zu bieten haben.
Alles erlaubt: Fahren wie die wilde Wutz
Bei "Cars2" gibt es eigentlich keine Verkehrsregeln, die mit der Wirklichkeit auch nur annähernd übereinstimmen. Hier ist einfach alles erlaubt. Du kürzt Strecken beliebig ab und setzt andere Wagen an deiner Seite mit einem schweren Schlag außer Gefecht.
Die meisten Rennen auf knapp 20 Strecken haben dabei drei Runden- und in denen alles Möglich ist: Hier mal ein kleiner überraschender Steinschlag, dort setzen Kräne verschiedene Ladekisten einfach so mitten auf die Straße oder gleich auf dein Auto. Volles Reaktionsvermögen ist also unbedingt notwendig. Das aber auch noch aus einem anderen Grund....
Peng, peng, peng: Hier wird scharf geschossen
Höhepunkt dieses Spiels ist natürlich wieder einmal die Action. Ständig sammelst Du Waffen und Munition ein und feuerst munter auf die anderen Wagen. Dabei gibt es viele verschiedene Spielmodi. Einmal geht es nur darum, das Rennen zu gewinnen. Ein andermal fährst Du nach Zeit und kannst durch das Treffen deiner Gegner wertvolle Sekunden hinzugewinnen.
Bei einer anderen Herausforderung ist es sogar so, dass dich alle anderen Fahrer angreifen und Du dich deiner Blechhaube erwehren musst. Explosionen gehören dabei zur Tagesordnung. Agenten leben eben gefährlich.
Nun mal sachte: Nach und nach freispielen
Cars2" hat einen sehr großen Widerspielwert. Zum einen kannst Du nach und nach immer mehr frei spielen, zum anderen willst Du natürlich auch deine Leistung ständig verbessern. Richtig Abwechslung kommt jedoch in das Spiel, wenn Du den Mehrspielermodus nutzt und zusammen mit Freunden spielst.
Damit wird garantiert jeder langweilige und verregnete Nachmittag gerettet. Am Besten gelungen ist der gute Mix aus Spaß, Spannung und Tempo.
Titel: Cars2
System: Für PS3, Xbox, Wii, PC, DS
Hersteller: Disney
Preis je nach Plattform ca. 20-48 Euro
Helles-Köpfchen-Bewertung: |
(5 von 5 Sternen) |
(Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Spiele/Game-Tests)
Die Badezeiten von Frauen und Männer waren strikt getrennt. Ein hoher Bretterzaun schützte vor Blicken.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Als es in Friesoythe noch K E I N E Badeanstalt gab, holten sich die Bürger vor allem in den umliegenden Flüssen und Seen Abkühlung und Erholung. Aber schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist von einem Badeverein Friesoythe die Rede. Gebadet wurde in der Soeste in Höhe der Mitte der Soestenallee.
1925 baute die Stadt Friesoythe dann am jetzigen Standort an der für 1500 Mark eine Badeanstalt. Schützenwiese und Schießstand hat es dort damals schon gegeben. Ein über zwei Meter hoher Bretterzaun schützte die Badegäste vor den Blicken von außen. Es gab hölzerne Gemeinschaftsumkleiden und Einzelkabinen. Als Becken diente zunächst ein Baggerloch. Erster Bademeister war Anton Anneken.
Frauen und Männer hatten zur damaligen Zeit getrennte . Das war Ende der 50er-Jahre – nach einer Predigt von Dechant Wehage – ein großes Thema, das selbst der Wochenzeitung „Der Spiegel“ einen großen Artikel wert war.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Badeanstalt immer weiter zu einem Frei- und Hallenbad ausgebaut. Derzeit wird geplant, die Badeanstalt für über sechs Millionen Euro am jetzigen Standort Thüler Straße zu einem modernen Allwetterbad umzubauen.
Einige Angaben in diesem Artikel beziehen sich auf das Buch „Die Stadt Friesoythe im zwanzigsten Jahrhundert“ von , 2003 erschienen im Verlag H. B. Schepers, Friesoythe. (Quelle: Nordwest Zeitung - 20.7.11)
von Mareike Potjans - 12.07.2011
Unsere Gene bestimmen, ob wir blonde oder braune Haare haben, durch grüne oder blaue Augen blicken - und auch bestimmte Krankheiten sind genetisch bedingt. Nach einer künstlichen Befruchtung können Ärzte sie in vielen Fällen bereits dann feststellen, wenn ein Baby aus noch nichts weiter als ein paar Zellen besteht. Wenn der Arzt zu diesem Zeitpunkt schon weiß, dass ein Kind sehr schwer krank sein und vielleicht nicht lange leben wird, darf er diese Zellen dann einfach zerstören? Das ist die schwierige Frage, über die die Abgeordneten im deutschen Bundestag am 7. Juli 2011 entscheiden mussten. Ihre Antwort: Ja, aber nur in wenigen Ausnahmefällen.
Das schwierige Wort für diese schwierige Frage lautet: "Präimplantationsdiagnostik", abgekürzt und viel einfacher auszusprechen PID. Wenn ein Kind auf natürlichem Weg entsteht, also dadurch, dass ein Paar miteinander Sex hat, können Ärzte diese Methode N I C H T anwenden. Denn das Kind wächst geschützt in der Gebärmutter der Frau heran. Will man schon sehr lange vor der Geburt etwas über die Gene des Babys herausfinden, ist das nur bei einer künstlichen Befruchtung möglich. Eine solche wird oft angewandt, wenn Paare auf natürliche Weise K E I N E Kinder bekommen können: Der Arzt entnimmt der Frau zunächst eine Eizelle. In einer Plastikschale bringt er dann die weibliche Eizelle und den Samen des Mannes zusammen. Die Eizelle wird befruchtet.
Jetzt könnte der Arzt die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einsetzen und hoffen, dass der Embryo sich dort einnistet und in ihr heranwachsen kann. Will er aber herausfinden, ob das Kind gesund sein wird, muss er die Zellen untersuchen, aus der später das Kind entsteht. Was geschieht aber, wenn er eine schwere Krankheit in den Genen findet oder bereits jetzt weiß, dass das Kind schon im Mutterleib sterben würde? Hat er die Möglichkeit, der Mutter die befruchtete Eizelle erst gar nicht einzusetzen, sondern sie einfach wegzuwerfen? Ist es erlaubt, mittels dieser Methode über das Leben eines ungeborenen Kindes zu entscheiden?
PID ist nur in Ausnahmefällen erlaubt
Die Abgeordneten des Bundestages haben am 7. Juli 2011 darüber abgestimmt und entschieden: Die PID ist grundsätzlich verboten, denn so könnte man Kinder einfach aufgrund bestimmter Merkmale aussortieren - zum Beispiel auch dann, wenn deren Geschlecht oder Haarfarbe den Eltern N I C H T passt. Aber in ganz wenigen Ausnahmefällen ist sie erlaubt. Nämlich dann, wenn Eltern Gene in sich tragen, die ein Kind mit großer Wahrscheinlichkeit schwer krank machen oder die dazu führen, dass ein Embryo nur tot oder viel zu früh geboren werden würde.
Solche Fälle sind selten. Mediziner schätzen, dass es etwa 200 pro Jahr in Deutschland sein werden. Und selbst diese Paare können N I C H T einfach zu irgendeinem Arzt gehen, der ihre Zellen untersucht und eine Präimplantationsdiagnostik vornimmt. Es wird ganz bestimmte "Kinderwunschzentren" für die PID geben. Diese Idee stammt aus Frankreich, wo die Methode schon seit 1999 erlaubt ist. Außerdem muss eine Ethikkommission sich jeden Fall anschauen und entscheiden, ob eine PID bei genau diesem Paar erlaubt sein soll.
K E I N Recht auf Leben?
Manche Menschen haben trotzdem Angst, dass mit dieser Entscheidung der Weg für eine Zukunft geöffnet wurde, in der N I C H T N U R Kindern mit Behinderungen und anderen Krankheiten einfach das Recht auf Leben abgesprochen werden würde. Auch könnten Eltern sich schon vor der Geburt ihres Kindes bestimmte Eigenschaften wie die Haar- und Augenfarbe aussuchen. Ihre Horrorvorstellung ist es, dass es irgendwann nur noch "perfekte Menschen" geben wird und dass alle, die nicht ganz so schön oder intelligent sind oder bestimmte Schwächen haben, vom Arzt in der Plastikschale aussortiert werden.
Die katholische Kirche ist strikt gegen die PID: In ihrer Vorstellung beginnt das menschliche Leben bereits, wenn sich Eizelle und Samen vereinigen, also wenn das spätere Kind erst aus ganz wenigen Zellen besteht. Wenn der Mensch nun entscheide, welche Zellen überleben dürften und welche N I C H T , mache er sich zum Herrn über Leben und Tod. "Jedes menschliche Leben ist von Gott geschaffen und schützenswert. PID ist N I C H T hinnehmbar, weil Menschen bestimmen, was lebenswert ist und was
N I C H T lebenswert ist. Damit dürfen wir G A R N I C H T erst anfangen", sagte Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, der katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Außer der katholischen Kirche setzt sich aber mittlerweile keine wichtige Organisation mehr dafür ein, die PID komplett zu verbieten. Die evangelische Kirche ist zu diesem Thema gespalten.
Drei Anträge im Bundestag
Hätten die Abgeordneten des Bundestages die PID verboten, hätte das bedeutet, dass ein Embryo, der erst aus ein paar Zellen besteht, besser geschützt ist als einer im Mutterleib. Denn dieser darf bis zum dritten Schwangerschaftsmonat abgetrieben werden. Wenn sich bei Untersuchungen herausstellt, dass das Kind schwer behindert zur Welt kommen würde, darf die Mutter sogar noch später abtreiben.
Die Abgeordneten konnten sich zwischen drei Vorschlägen entscheiden: ein totales Verbot der PID, ein Verbot mit Ausnahmen oder eine begrenzte Zulassung. Das Verbot mit Ausnahmen sah vor, dass die PID nur dann erlaubt ist, wenn Paare wegen eines Erbfehlers in ihren Genen bereits eine Tot- oder Fehlgeburt erlitten haben. 326 Abgeordnete stimmten am Ende für die begrenzte PID-Zulassung, 260 von 594 Abgeordneten dagegen, acht enthielten sich. Der dritte Antrag (Verbot mit Ausnahmen) war bei der Endabstimmung G A R N I C H T mehr dabei, weil am Anfang zu wenige für ihn gestimmt hatten.
Das Besondere bei der Abstimmung war, dass die Abgeordneten allein ihrem Gewissen folgen konnten. Normalerweise legt sich die Fraktion (ein Zusammenschluss von Abgeordneten einer Partei) vorher auf einen Vorschlag fest und die Abgeordneten einer Partei wählen dann auch so. Weil die Entscheidung aber so wichtig und persönlich war, durfte jeder frei entscheiden.
In vielen Ländern Europas (unter anderem Belgien, Frankreich und Großbritannien) und auch in den USA ist die PID bereits erlaubt. (Quelle: .helles-koepfchen.de - Bereich: Nachrichten, Deutschland - 12.7.11)
FASZINIERENDE UND WICHTIGE TIERE: DIE INSEKTEN
von Silvia Hähnel
Sehr viele Menschen haben ein gespaltenes Verhältnis zu Insekten. Sie ekeln sich oder haben sogar Angst vor ihnen. Nicht selten werden auch harmlose Krabbeltiere mit Fliegenklatsche oder Zeitung erledigt, sollten sie den Fehler machen, sich in menschliche Behausungen zu verirren. Dabei können nur verhältnismäßig wenige Insekten dem Menschen überhaupt schaden - die Anzahl der Insekten, die uns wirklich gefährlich werden können, ist verschwindend klein. Die Tierklasse ist also vor allem missverstanden durch den Menschen. Insekten sind wichtige und faszinierende Tiere, über die es viel zu erfahren gibt!
Erstaunlich ist zunächst einmal, wie viele verschiedene Insekten es auf der Welt gibt. Von allen bekannten Tierarten dieses Planeten gehören über 80 Prozent zu den Insekten, nämlich etwa eine Million Arten. Doch wahrscheinlich gibt es noch sehr viele mehr, denn Wissenschaftler vermuten, dass sich vor allem in den tropischen Regenwäldern noch ein paar Millionen unentdeckter Insektenarten tummeln.
Insekten, die neben verschiedenen anderen Tierklassen wie Tausendfüßern, Spinnen- und Krebstieren zu dem Stamm der Gliederfüßer gehören, weilen auch schon sehr lange auf der Erde - nämlich seit mindestens 400 Millionen Jahren! Sie gibt es überall: In der Nähe des Äquator, in eiskalten Polargebieten und auch in den Höhen des Himalaya-Gebirges.
Merkmale der Insekten
Das Wort "Insekt" ist die eingedeutschte Form von der lateinischen Bezeichnung "insectum". Dieser Begriff leitet sich von "insecare" ab, was so viel wie "einschneiden" bedeutet. Ein Insekt ist also sozusagen ein eingeschnittenes Tier. Alle Insekten haben nämlich eines gemeinsam: Ihr Körper ist ganz deutlich in drei Abschnitte gegliedert: Kopf, Brust und Hinterleib. Diese drei Teile des Insektenkörpers bestehen jeweils auch aus mehreren Segmenten (Abschnitten).
Am Kopf befinden sich die so genannten Komplex- oder Facettenaugen. Diese heißen so, weil sie aus vielen Einzelaugen zusammengesetzt sind. Ebenfalls am Kopf sitzen die Mundwerkzeuge der Insekten sowie ihre Antennen, die sie zum Fühlen und Riechen benötigen. Der Brustabschnitt hat alles, was ein Insekt zur Fortbewegung benötigt, nämlich drei Beinpaare und dazu ein bis zwei Flügelpaare. Der hintere Teil des Körpers enthält die Eingeweide und die Fortpflanzungsorgane des Insekts.
Eine weitere Sache, die alle Insekten gemeinsam haben, ist ein fester Panzer aus einem Material namens Chitin. Er ist sozusagen das Skelett des Insektes. Er wächst nicht mit, was dazu führt, dass sich Insekten ab und zu häuten müssen. Auch die Atmung funktioniert anders als bei uns: Der Körper eines Insektes ist von vielen kleinen Röhren durchzogen, den Tracheen. Sie sind durch kleine Löcher im Chitinpanzer mit der Außenwelt verbunden und ermöglichen, dass der Körper mit Sauerstoff versorgt wird.
Spinnen gehören, wie schon erwähnt, nicht zu den Insekten. Sie bilden mit einigen anderen Arten die Klasse der Spinnentiere. Im Gegensatz zu den Insekten sind sie "Kopfläufer", denn Kopf- und Brustteil ist bei Spinnentieren miteinander verwachsen, sodass die vier Beinpaare am Kopf platziert sind.
Insekten sind wichtig
Nur ganz wenige Insekten gelten allgemein als schöne Tiere. Schmetterlinge sind so ein Beispiel. Mit ihren häufig gemusterten Flügeln sehen sie ein bisschen aus wie bunte Blumen - und die Tatsache, dass sich eine dicke kleine Raupe verpuppt und nach einer Weile zu einem hübschen Schmetterling wird, beflügelt die Fantasie. Niedlich finden wir auch den Marienkäfer, weil er so schön gefärbt ist und interessante Punkte hat. Die meisten anderen Insekten sind aus Menschensicht aber hässlich oder zumindest fremdartig, vor allem aber schlecht einzuordnen.
Dabei sind Insekten äußerst nützliche Tiere! Bei manchen Insekten ist das auch hinreichend bekannt, zum Beispiel fressen Marienkäfer Blattläuse - klar, dass sie das bei Pflanzenfreunden beliebt macht. Wie man weiß, stellen Bienen und Hummeln Honig her und tragen außerdem Blütenstaub von einem Ort zu anderen, sodass sie Pflanzen bei der Fortpflanzung helfen. Aber das tun nicht nur die Bienen! Ein Großteil aller Wildpflanzen wird mit der Hilfe verschiedener Insektenarten bestäubt. Ohne die Insekten gäbe es also bei Weitem nicht so viele verschiedene Pflanzenarten und damit auch nicht so viele Wirbeltierarten, denn schließlich ernähren sich viele Tiere ausschließlich von Pflanzen.
Doch Insekten können auch auf andere Arten nützlich sein. Sie sind zum Beispiel daran beteiligt, dass Laub und andere Bio-Abfälle kompostiert werden und sich letztlich wieder in neue Erde verwandeln. Es gibt also Insekten, die für die "Müllverwertung" verantwortlich sind - und es gibt auch Käfer, die nicht nur Totengräber sind, sondern auch so heißen. Die kleinen Käfer sorgen nämlich dafür, dass verstorbene Kleintiere in der freien Wildbahn unter die Erde kommen und dort zersetzt werden.
Erstaunliches aus der Welt der Insekten
Im Reich der Insekten gibt es viel Spannendes zu entdecken. Viele Insekten verfügen über ganz erstaunliche Fähigkeiten. Zum Beispiel sind Insektenkörper vollkommen mit feinen Härchen überzogen, mit denen sie die kleinsten Veränderungen im Luftwiderstand spüren können. Das hilft ihnen, herannahende Feinde schnell zu bemerken. Mit ihren Facettenaugen können Insekten sogar Farben sehen, die uns Menschen völlig verborgen bleiben!
Die verschiedenen Arten von Termiten, Ameisen und Bienen leben in riesigen Insektenstaaten zusammen. In diesen Staaten sind alle Aufgaben ganz genau verteilt und die Mitglieder unterliegen einer strikten Rangordnung. Zum Beispiel gibt es eine Königin, die für das Eier legen zuständig ist, einige Drohnen, die die Königin befruchten, kämpferische "Soldaten" und viele Arbeitertiere. Damit das Zusammenleben so vieler Tiere funktioniert, haben die Insekten interessante Arten entwickelt, miteinander zu kommunizieren. Das geschieht nämlich zum Teil durch Düfte, aber auch mit Hilfe einer Zeichensprache. Honig sammelnde Bienen teilen zum Beispiel ihren "Kolleginnen" durch Tänze in der Luft mit, wo sie Nahrung finden können.
Da es Insekten in ganz unterschiedlichen Lebensräumen gibt, haben sie alle einzigartige Wege gefunden, möglichst gut in ihrer Umgebung zurechtzukommen. Das gilt auch für ihre Art, sich vor Feinden zu verteidigen - und da sind manche Insekten sehr erfinderisch. Wird der Bombardierkäfer bedroht, entzünden sich Gase in seinem Hinterleib und er kann seinem Feind eine ätzende Flüssigkeit ins Gesicht sprühen, um sich zu verteidigen. Der Gelbrandkäfer spielt seinen Trumpf aus, wenn es für andere schon viel zu spät wäre. Wenn er von einem Fisch oder Frosch gefressen wird, stößt er ein Hormon aus, dass auf seine Feinde lähmend wirkt und kann so doch noch entkommen.
Ekel vor Insekten wird erlernt
Der Mensch hat aber zunächst keinen Grund, vor Insekten Angst zu haben, zumindest nicht in unseren Breitengraden. Den meisten Menschen ist das schon bewusst, aber trotzdem gruselt sie der Anblick der sechsbeinigen Krabbler. Die Angst vor Insekten ist aber nicht unbedingt angeboren. Der Ekel vor diesen Tieren wird zum großen Teil erlernt.
Viele Menschen sehen als Kind schon, wie Erwachsene angewidert auf Käfer reagieren oder panisch nach Wespen schlagen. Da ist es nur logisch, dass sie später das gleiche Verhalten an den Tag legen. Aber warum haben so viele Menschen Angst vor allem was krabbelt? Im Grunde genommen ist es einfach die Angst vor dem Unbekannten. Die Welt der Insekten mit ihrer Artenvielfalt ist den meisten Menschen völlig fremd, obwohl es überall um uns herum summt und krabbelt. Wenn man die eigene Scheu überwindet und sich ein bisschen mehr mit ihr beschäftigt, kann man unglaublich viel Neues entdecken. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
von Thomas Feibel - 04.06.2011
Vor ein paar Jahren hatte LEGO eine geniale Idee: Wie wäre es, wenn Kinder in die Rollen berühmter Kinohelden schlüpfen und dann die kompletten Filme selbst nachspielen könnten? So wurden aus „Star Wars“, „Indiana Jones“, „Batman“ und „Harry Potter“ richtig coole Games, die dabei vor allem eins gemeinsam hatten: Jede Menge pralle Action. Es wird eifrig gekämpft, gepeitscht, geflogen und – ups - sogar geschossen. Bei jedem anderen Spiel dieser Art würden sich wahrscheinlich viele Eltern die Haare raufen oder sich große Sorgen machen. Wegen der Klötzchen-Optik wirkt aber alles halb so wild. Stirbt eine Figur, zerfällt sie eben in einzelne Legosteine.
Im neusten LEGO-Streich darfst Du die Story gleich aller vier Teile von „Fluch der Karibik“ in witzigen Animationen betrachten und in unzähligen Levels durchspielen. Du schlüpfst einfach persönlich in die Rolle von Capt’n Jack Sparrow, dessen LEGO-Figur Johnny Depp sogar erstaunlich ähnlich sieht, und suchst dir jede Menge Kumpanen zusammen, um dir die „Black Pearl“ zurückzuholen.
Jeder Mitstreiter hat dabei bestimmte nützliche Fähigkeiten, und Du schwimst jederzeit die Spielfigur wechseln, um zum Beispiel von Kronleuchter zu Kronleuchter zu springen oder mit einem Schmiedehammer bestimmte Geräte funktionstüchtig zu machen. Wie sich das aber für ein echtes Piratenspiel gehört, darfst Du hier auch tüchtig mit dem Säbel rasseln und sogar mit einer Kanone auf feindliche Schiffe schießen. Das macht einfach einen Riesenspaß.
K E I N E Langeweile: Alle Hände voll zu tun
Langeweile kommt in diesem Spiel bestimmt N I C H T auf. Denn Du hast alle Hände voll zu tun, um dich in schwindelnden Höhen des Segelmastes mit einem diebischen Affen anzulegen oder auf einer Insel eine unterirdische Höhle zu finden. Mal brauchst Du Feuer für das Dynamit, mal eine Schaufel damit Du nach LEGO-Steinen gräbst.
Du schwimmst im Meer und tauchst sogar ein paar Sekunden. Nur solltest Du dann unbedingt aufpassen: Schnell kommt mal ein Hai - und mit einem Haps wirst Du zum herzlich willkommenen Frühstück.
LEGOs große Stärke: Bauen, konstruieren, bauen
Immer wieder findest Du Drehräder und andere Teile, die bestimmte Maschinen in Bewegung setzen. Denn was wäre LEGO O H N E seine Konstruktionen? Auch in diesem Spiel darfst Du bestimmte Steinchen mit wenigen Knopfdrückereien zusammenbauen. So reparierst Du zum Beispiel zerstörte Hängebrücken, baust Pferdekarren zusammen, bewegst Gitter im fiesen Verließ oder findest jede Menge Geheimgänge.
Manchmal fällt die Aufgabe auch schwieriger aus, wenn Du zum Beispiel die Einzelteile eines beweglichen Lastengeräts findest, zusammenbaust und so an der richtigen Stelle aufstellst, dass die schwere Kanone oben an Deck gelangt.
Ein bisschen Mecker: Hektisch und unübersichtlich
Allerdings ist Dir vermutlich nicht immer dabei sofort klar, was Du eigentlich im jeweiligen Level schaffen sollst. Das macht das Spiel oft ein wenig unübersichtlich. Am Besten nimmst Du dir Stück für Stück vor und baust, was zu bauen geht oder sammelst nützliche Items, die Du dann gleich einsetzt. Pfeile weisen Dir den Weg. Leider kommt noch hinzu, dass die tolle und mitreißende Abenteuermusik nicht nur für reichlich Spannung sorgt, sondern ebenso für eine gehörige Portion Hektik.
Hier gilt dann folgender Tipp: Nerven behalten und Ruhe bewahren. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn Du unter Wasser mit wenig Luft im Inneren eines Bootes nach einem Ausgang tauchst. Der Spaß bleibt aber deswegen keinesfalls auf der Strecke. Das Beste: „Pirates Of Caribbean“ hat eine unglaubliche Spieltiefe. In ein paar Stunden schaffst Du es bestimmt nicht, es durchzuspielen.
Coop-Modus: Vier Däumen drücken mehr als zwei
Der Coop-Modus ist bei LEGO legendär. Von wegen umständlich anmelden oder neustarten; bei „Pirates Of The Caribbean“ kann der zweite Spieler J E D E R Z E I T ein- oder aussteigen. Wenn dein Freund nach Hause muss, spielst Du trotzdem in deinem Level weiter. Zu zweit entfaltet das Spiel erst seine ganze Pracht, wobei Ihr euch dann absprechen müsst und gemeinsam Strategien ausprobiert. Wegen der Hektik kann der Ton dann durchaus gereizt sein. Macht nichts, Piraten sind N I C H T zimperlich.
Fazit: Das coolste Spiel des Jahres (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Spiele-Game-Tests - 4.6.11)
Carsten Hokema schult seine Glaubensbrüder. Sein Missionsgebiet umfasst ganz Norddeutschland.
von Stefanie Dosch
Eversten - Carsten Hokema packt zwei Koffer aus dem Kofferraum seines Autos und stellt sie auf den Sandstrand. Darin liegt jede Menge Plastikfolie, bedruckt mit roten Backsteinen. Er verbindet zwei Ventilatoren mit dem Plastik und schließt die Ventilatoren an einen Generator. Zehn Minuten später steht – wenige Schritte von den Wellen der Nordsee entfernt – eine Kirche samt Turm.
Der 46-jährige Everster Carsten Hokema ist Baptisten-Pastor. Doch seine Gemeinde ist nicht die Kreuzkirche an der Eichenstraße. Da sei er nur ganz normales Mitglied, erklärt der dreifache Familienvater. Er arbeitet seit vier Jahren für den als Referent. Sein Missionsgebiet reicht von Flensburg runter bis nach Köln. „Ich bin sozusagen der Außendienstmitarbeiter Gottes.“
Von seinem Glauben ist der Baptisten-Pastor felsenfest überzeugt. „Jesus Christus ist das Wichtigste in meinem Leben.“ In Hamburg hatte der gebürtige Kieler am theologischen Seminar studiert, war zunächst Jugend-, später Gemeindepastor in Hamburg-Altona und arbeitete dann als für den gesamten Nordwesten. Von da ab wurde Oldenburg zu seinem Lebensmittelpunkt.
Seinen Glauben will Carsten Hokema auch heute noch weitergeben. In erster Linie berät er andere Baptisten bei ihrer Gemeindearbeit: Ohne seine aufblasbare Kirche zieht er von Gemeinde zu Gemeinde. In Schulungen erklärt er dort den Teilnehmern, wie sie am besten ihren Glauben „nach außen tragen“ können. Doch irgendwann fürchtete der Pastor, der sich selbst als lebensnah beschreibt, den Bezug zur Realität zu verlieren: „Das wirkt dann wie, wenn der Blinde von der Farbe redet.“
Carsten Hokema wollte wieder selber missionieren: „Wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen, muss die Kirche zum Menschen kommen.“ Diesen Satz, den er seinen Schulungsteilnehmern oft gepredigt hat, nahm der begeisterte wörtlich und verknüpfte zugleich Freizeit und Beruf. Er ließ die aufblasbare Kirche bauen und zog damit den Drachenfliegern hinterher.
Finanziert wird diese Wander-Kirche allein durch Sponsoring von Firmen und finanzieller Unterstützung privater Spender.
Die aufblasbare Kirche ist vielfältig: Sie ist Ausstellungsraum für Bibeltexte und Illustrationen. Sie ist Café für eine wärmende Tasse Kaffee zwischendurch. Sie ist Infostand mit Materialien rund ums Drachenfliegen. Und hin und wieder ist sie außerdem ein : Denn Carsten Hokema zelebriert zwischen den luftgepolsterten Wänden auch Messen und hält Predigten. Knapp 30 Gläubige passen in den Raum. „Eine kuschelige Atmosphäre.“ Im vergangenen Sommer hat er hier sogar ein Ehepaar getraut.
Bis zu zehn Wochenenden im Jahr steht Carsten Hokema in seiner Kirche. Mal an der Nordsee, mal an der Ostsee und demnächst auch bei sich vor der Haustür: Vom 29. bis 31. Juli findet in Oldenburg ein Drachenfest statt. (Quelle: Nordwest Zeitung - 4.6.11)
von Silvia Hähnel
Schon seit langer Zeit beschäftigt die Menschen das Rätsel um die Insel Atlantis. Der Mythos besagt, dass das prachtvolle Inselreich mitsamt aller seiner Bewohner innerhalb von nur einem Tag und einer Nacht komplett im Meer versank. Doch was steckt hinter dem Mythos? Gab es Atlantis wirklich? Und wenn ja - warum hat noch niemand die Überreste der riesigen Insel gefunden?
Das mächtige Inselreich Atlantis wurde zum ersten Mal von dem griechischen Philosophen Platon (427 bis 347 vor Christus) erwähnt und auch ganz genau beschrieben. Der Name "Atlantis" bedeutet soviel wie "Insel des Atlas". In der griechischen Mythologie war Atlas der älteste Sohn des Meeresgottes Poseidon, den er mit einer sterblichen Frau gezeugt hat. Ihm wurde laut Überlieferung die Macht über die Hauptstadt von Atlantis übertragen, während seine Brüder über das übrige Reich herrschen durften.
Das Inselreich Atlantis soll abseits der "Säulen des Herakles" (heute bekannt als "Straße von Gibraltar") im Atlantik gelegen haben. In der Antike konnten die Seefahrer des Mittelmeers noch relativ sicher bis in dieses Gebiet segeln, dahinter warteten die unberechenbaren Weiten des "großen Ozeans" - und der Legende nach auch Atlantis.
Der Untergang von Atlantis
Die Bewohner der Insel - die Atlantiden - sollen eine mächtige Seemacht gewesen sein, die große Teile von Europa und Afrika unterworfen hatte. Als Atlantis es allerdings mit Athen aufnehmen wollte, wurden sie klar von den Athenern geschlagen. Laut Platon wurden die Atlantiden dadurch von den Göttern für ihre Gier nach immer mehr Macht und Reichtum bestraft.
Nur kurz nach dieser Niederlage, um 9600 vor Christus, soll es dann zum legendären Untergang von Atlantis gekommen sein. Schuld daran, dass das gesamte Inselreich auf Nimmerwiedersehen im Meer verschwand und alle seine Bewohner mitriss, war der Überlieferung nach eine gewaltige Naturkatastrophe. Ein starkes Erdbeben wühlte die See auf und Atlantis wurde völlig überflutet.
Die reiche Insel
Glaubt man Platons Beschreibungen war Atlantis riesig, nämlich größer als Lybien und Asien zusammen. Nach heutigen Vorstellungen entspricht das etwa der Fläche Nordafrikas ohne Ägypten und einigen Teilen Vorderasiens. Das riesige Inselreich soll äußerst fruchtbar gewesen sein, denn Platon spricht von unzähligen Pflanzen und Früchten, die auf der Insel wuchsen. Auch viele Tierarten sollen die weiten Ebenen von Atlantis bevölkert haben, sogar Elefanten sollen dort heimisch gewesen sein.
Aber Atlantis war Platons Beschreibungen zufolge nicht nur reich an Tier- und Pflanzenarten, sondern auch reich an Rohstoffen. Die Atlantiden verfügten über Gold, Silber und ein feurig schimmerndes Metall namens "Oreichalkos". Atlantis war völlig von Kanälen durchzogen, die in Ringen und Strahlen verliefen und von Schiffen befahren werden konnten. Dadurch war der Kontinent in eine Hauptinsel und mehrere kleinere Binneninseln unterteilt.
Die Stadt Atlantis
Platon beschreibt auch, dass sich eine prachtvolle Stadt auf der Hauptinsel befunden hat. Sie war das Herz des mächtigen Inselreichs. Die Hauptstadt soll ringförmig angelegt gewesen sein: In ihrer Mitte stand eine Akropolis und neben ihr ein Poseidontempel mit einer großen Statue des Meeresgottes auf einem sechsspännigen Streitwagen. In der Nähe der Akropolis befanden sich auch die Häuser der Herrscher und der Mächtigen.
Die Stadtmitte war durch eine ringförmige Mauer umschlossen und so besonders gut geschützt. Weiter außen lagen die Wohnbezirke der Wachen, Krieger und normalen Bürger. Drei weitere ringförmige Mauern umschlossen die gesamte Stadt und schützten sie vor Feinden. Laut Platon wurden zwei der außen liegenden Kanäle als Häfen genutzt, so hatte Atlantis einen Kriegshafen und einen Handelshafen.
Wahrheit oder Legende?
Ob es Atlantis wirklich gegeben hat, kann niemand mit völliger Sicherheit sagen. Das Rätselraten begann schon in der Antike und es dauert bis heute an. Die meisten Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass Atlantis - ein Inselreich als "idealer Staat" - nur eine Erfindung Platons ist. Darüber, was er damit genau bezwecken wollte, ist man sich aber nicht einig. Nach Meinung vieler Wissenschaftler war das Ganze eine Art Gedankenspiel. Was wäre, wenn Athen gegen eine mächtige Seemacht wie Atlantis ankämpfen müsste? Vielleicht war Atlantis auch als eine Art warnendes Beispiel gedacht: Hochmut kommt vor dem Fall.
An der Theorie, dass Atlantis nichts weiter als eine Erfindung Platons ist, gibt es aber immer wieder Zweifel. Normalerweise hat es Platon nämlich immer sehr deutlich gemacht, welche seiner Geschichten seiner Vorstellung entsprungen sind und bei welchen es sich um tatsächliche Begebenheiten handelte. Bei seiner Schilderung des versunkenen Kontinents war Platon allerdings nicht so deutlich. An keiner Stelle bezeichnet er Atlantis klar als Mythos. Außerdem beschreibt Platon den Inselstaat sehr detailliert - eigentlich völlig unnötig bei einem bloßen Gedankenexperiment. Darum glauben auch heute noch viele Menschen daran, dass es Atlantis wirklich gab oder dass die Geschichte zumindest einen wahren Kern beziehungsweise ein historisches Vorbild hat.
Suche nach Atlantis
Versuche, die Überreste der Insel Atlantis zu finden, gab es viele. Schon in der Antike wurde darüber spekuliert, wo das versunkene Königreich verborgen sein könnte, aber besonders viele Theorien wurden seit der Renaissance aufgestellt. (Der französische Begriff "Renaissance" bezieht sich auf den Zeitraum des 15. und 16. Jahrhunderts und bedeutet "Wiedergeburt". Gemeint ist die "kulturelle Wiederentdeckung" der Antike - also des klassischen griechischen und römischen Altertums mit seiner Wissenschaft, Kunst und seinem gesellschaftlichen Verständnis.)
Seit der Entdeckung Amerikas glaubten viele Menschen daran, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis man auch hinter das Geheimnis von Atlantis kam. Geologen sind sich heute allerdings sicher, dass es um 9600 vor Christus an der von Platon beschriebenen Stelle keine große Insel im Atlantik gab.
Für viele ist das noch lange kein Beweis dafür, dass Atlantis niemals existiert hat. Bei einer Jahrtausende alten Überlieferung könnten sich schließlich leicht Fehler eingeschlichen haben! Die versunkene Insel wurde schon an den verschiedensten Orten gesucht. Frühe Theorien vermuteten Atlantis bei den Kanarischen Inseln, in der Nähe Kretas oder sogar um Helgoland. Auch das Bermuda-Dreieck kam für die Atlantisforscher in Frage. Bisher hatte aber noch keiner der Forscher Erfolg bei seiner Suche nach der Insel. Niemand konnte beweisen, dass es Atlantis wirklich gab - aber andererseits kann das Gegenteil auch nicht bewiesen werden. Atlantis wird uns also weiter Rätsel aufgeben, es sei denn, seine Überreste werden tatsächlich irgendwann gefunden.
Lebendiger Mythos
Der Mythos um Atlantis ist aber nicht nur deshalb spannend, weil niemand weiß, ob es Atlantis wirklich gegeben hat. Die Geschichte vom schnellen Untergang der Insel mit all ihren Bewohnern ist noch dazu besonders tragisch. Schon seit der Antike regt Atlantis die Fantasie vieler Menschen an. Zahlreiche Künstler haben sich im Laufe der Zeit mit dem Mythos auseinander gesetzt. Heute zählt der Untergang von Atlantis zu den meistverwendeten Themen in Literatur und Film.
Atlantis taucht in unzähligen Büchern auf, besonders im Fantasy und Science Fiction wird der Mythos häufig verarbeitet. Die bekannte Schriftstellerin Marion Zimmer-Bradley erzählt zum Beispiel in "Das Licht von Atlantis" die Geschichte zweier Priesterinnen auf Atlantis. In der Science-Fiction-Serie "Perry Rhodan" ist Atlantis nach einem Kampf außerirdischer Mächte aufgrund einer Verschiebung der Erdachse untergegangen. Auch in Film und Fernsehen wird Atlantis immer wieder gern behandelt. Bekannte Beispiele dafür sind die Fernsehserie "Stargate: Atlantis" oder der Disney-Zeichentrickfilm "Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt", der im Jahr 2001 in die Kinos kam. Viele Menschen sehen in "Atlantis" die Vorstellung von einer besseren Welt, von der man träumen kann - und die vielleicht doch irgendwo existiert.. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
lbl
Friesoythe - Mucksmäuschenstill wird es im Forum am Hansaplatz in Friesoythe, als ein kleiner Herr mit schütterem Haarkranz zur Begrüßung sagt: „Shalom.“ Und hinzufügt: „Das ist hebräisch und bedeutet Frieden.“
Der Mann ist 86 Jahre alt, heißt Salomon „Sally“ Perel und ist jüdischer Abstammung. Er ist gekommen, um den Schülern und Schülerinnen des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) in Friesoythe von seinem Leben in der Hitlerjugend in der Zeit des Nationalsozialismus zu erzählen. Das Besondere an seiner Geschichte: Er war als Jude vier Jahre lang unter dem Namen „Josef“ unentdeckt Mitglied der Hitler-Jugend (HJ) und hat an der Front in der Wehrmacht gekämpft. Für seine Autobiografie „Ich war “ und dessen Verfilmung wurde er weltberühmt.
„Vier Jahre war ich in der HJ – für mich waren es vier Ewigkeiten“, erzählt Sally. Man sei zu Hass erzogen worden, und Hass führe zu Verbrechen, lehrt er die Zuhörer. Dennoch habe er sich sogar teilweise mit der Nazi-Ideologie identifiziert – mit Ausnahme der Massenmorde an seinem Volk. „Der Rest war so überzeugend. Es gab keine Zweifel“, betont Sally. Er habe zwei Seelen gehabt, die N I C H T miteinander vereinbar waren. Deutschland sei die Eine, sein Mutterland, mit dem er emotional verbunden sei. Die andere sei Israel, sein Vaterland, die rationale Welt, die die Deutschen zerstören wollten.
Immer wieder hebt er energisch die Stimme, um seine Worte zu untermauern. Dass er die Zeit in der überlebt hat, habe er nur seiner einzigen „Waffe“ gegen die Deutschen zu verdanken: der Lüge. Zum Abschluss richtet er einen Appell an die Schüler: „Seid kritisch, hinterfragt die Dinge. Ihr seid jetzt Zeitzeugen. Ihr müsst die Wahrheit an Eure Kinder überliefern, damit so etwas nie wieder geschieht.“
Seine Mission ist noch lange N I C H T erfüllt. An diesem Tag geht es für Sally noch weiter: am Laurentius-Siemer-Gymnasium in Ramsloh hielt der einen weiteren Vortrag. „Und wenn ich nur einen rechtsradikalen Jugendlichen überzeugt habe, auszusteigen, bin ich schon sehr zufrieden.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 26.5.11)
KÖNIG DER ARKTIS: DER EISBÄR
von Marlen Schott und Britta Pawlak
Weiß, groß und stark ist das Erscheinungsbild des Eisbären. Er ist das größte an Land lebende Raubtier und bewohnt den Nordpol. Der Eisbär steht in der Nahrungskette ganz oben und hat keine natürlichen Feinde. Trotzdem ist der Bewohner der Arktis bedroht. Wie ist es möglich, dass Eisbären in klirrender Kälte überleben? Welche Tiere gehören zu ihrer Beute? Wie werden die Jungen aufgezogen? Liegt die Ursache dafür, dass einige Weibchen in Zoos ihre Neugeborenen gefressen haben, in der Gefangenschaft der Tiere?
Nur noch den Inuit ("Eskimos") ist es heute erlaubt, Eisbären zu erlegen - jedoch unmotorisiert. Im Jahr 1967 traf man ein Abkommen, in dem Eisbären unter Schutz gestellt wurden. Seither hat sich die Situation etwas entspannt und die Anzahl der Eisbären ist von schätzungsweise 10.000 auf 25.000 angestiegen. Es gibt jedoch keinen Grund zur Entwarnung.
Der Eisbär wird zwar nicht mehr wegen seines Fells von den Menschen gejagt, jedoch ist sein natürlicher Lebensraum bedroht. Als Folge der fortschreitenden Erderwärmung schmilzt das "ewige Eis" an den Polen. Das Packeis ist nur noch halb so dick wie vor etwa 20 Jahren. Im Frühling schmilzt es immer früher, im Herbst gefriert es später. Aus diesem Grund wird die Jagdzeit der Eisbären zunehmend kürzer.
Eisbären - auf Lateinisch "Ursus maritimus" ("Seebären") - werden auch Polarbären genannt und gehören zur Familie der Bären. Von ihren Artverwandten unterscheiden sie sich nicht nur durch ihr weißes Fell, sie sind außerdem die Giganten unter den Bären. Mit bis zu 3,5 Metern Länge und einem Gewicht, das bei einigen Männchen an die 1.000 Kilogramm erreicht, sind sie die größten an Land lebenden Fleischfresser weltweit. Eisbären bewohnen die nördliche Erdhalbkugel, die Arktis und die angrenzenden Länder. Die gigantischen Tiere trotzen den Extrembedingungen am Nordpol und haben sich ihrem Lebensraum hervorragend angepasst. Ein Eisbär kann in der Wildnis bis zu 30 Jahre alt werden.
N I C H T durch Kälte, S O N D E R N durch Wärme bedroht
Den Großteil ihrer Zeit verbringen Eisbären damit, der Eisgrenze zu folgen. Denn nur in diesem, sich ständig verändernden Gebiet herrschen die für Eisbären ideale Temperaturen. Die großen Tiere bewegen sich sehr bedächtig, dafür aber ausdauernd. Es ist keine Seltenheit für einen Eisbären, hundert Kilometer täglich auf Wanderschaft zurück zu legen. Der Kopf des Eisbären ist, wenn man ihn mit der Proportion des Braunbären vergleicht, verhältnismäßig klein.
Sein cremefarbiges Fell verleiht ihm nicht nur ein stolzes Aussehen, sondern es bietet zusätzlich zur Fettschicht darunter vor allem ausreichend Schutz vor Kälte. Außerdem lässt sein Fell die Sonnenstrahlen bis zu seiner schwarzen Haut durch. Dadurch erwärmt diese sich sehr schnell, denn das warme Sonnenlicht wird komplett absorbiert, also aufgenommen. Die Fähigkeit, sich vor Erfrierungen zu schützen, ist jedoch nicht nur von Vorteil: Eisbären kämpfen oft mit Überhitzung. Durch große Anstrengungen, wie beispielsweise schnelles Laufen, erhitzt der Körper des Eisbären rasch. Außerdem ist der Eisbär durch die zunehmend wärmeren Temperaturen bedroht: Durch den Klimawandel werden die Eisschollen im Polarmeer dünner. Die Bären sind durch die Eisschmelze gefährdet, und immer mehr junge Bären ertrinken im Meer.
Bären auf Wanderschaft
Eisbären sind am Tag aktiv. Während sie einen Großteil der Zeit mit Wanderungen und Schwimmen verbringen, machen nur wenige Prozent davon das eigentliche Jagen und Fressen aus. Über die Hälfte des Tages ruhen sich die Bären wiederum aus oder lauern auf Beutetiere. In den Wintermonaten ernähren sich Eisbären ausschließlich von Fleisch.
Eisbären sind zwar hervorragende Schwimmer, im Wasser haben sie jedoch kaum Chancen, die schnelleren Robben zu fangen. An den Atemlöchern der Robben im Eis warten sie geduldig, bis ein Tier auftaucht, um Luft zu holen. Mit ihren mächtigen und kraftvollen Pranken ziehen sie ihre Beute blitzschnell aus dem Wasser. Die Tiere, die sie mit einem Schlag an Land befördern, wiegen manchmal ganze 200 Kilogramm. Bei ihrer Jagd können Eisbären eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Kilometern pro Stunde annehmen.
Außer Robben, die wegen ihres hohen Körperfettanteils zur bevorzugten Beute gehören, jagt der Eisbär auch Lachse, Polarfüchse, Hasen und Wühlmäuse. Ebenso Walrosse, Wale und verletzte Rentiere stehen gelegentlich auf seinem Speiseplan, wenn auch seltener. Setzt im Sommer das Tauwetter ein, verlässt der Eisbär das Packeis und wandert in für ihn weniger futterfreundliche Orte: Gebiete auf dem Festland. Dort fällt die Nahrungssuche um einiges spärlicher aus. In den Sommermonaten ernährt er sich meist von kleineren Tieren, Vögeln und auch von Beeren und Pflanzen wie zum Beispiel Seetang. Mit dem Einbrechen des Winters macht der Eisbär sich dann wieder auf seinen Weg Richtung Süden.
Aufzucht der Jungen in Schneehöhlen
Eisbären machen keinen Winterschlaf. Während die Männchen auch in den Wintermonaten durchgehend aktiv sind, halten trächtige Weibchen lediglich eine Winterruhe. In der Zeit, die sie in Höhlen verbringen, werden Atemfrequenz und Herzschlag stark heruntergefahren. Die Körpertemperatur geht - anders als bei Tieren, die Winterschlaf halten - nur leicht zurück. Geschlechtsreif sind Eisbären, wenn sie ein Alter von fünf bis sechs Jahren erreicht haben. Die Paarung der Tiere findet in den Frühlingsmonaten März bis Juni statt.
Erwartet eine Bärin Junge, muss sie sich in den spärlichen Sommermonaten ausreichend Reserven anfressen, um für die Strapazen der Geburt und der anschließenden Aufzucht der Jungbären gewappnet zu sein. Stellt der Körper des Weibchens im Oktober aber fest, dass keine ausreichenden Grundlagen vorhanden sind, setzt ein raffinierter Schutzmechanismus ein: Das bereits seit dem Frühling vorhandene Ei wird resorbiert. Es nistet sich also nicht ein, und das Weibchen wird damit nicht trächtig. So erhalten die weiblichen Eisbären eine Chance, bei den schwierigen Bedingungen zu überleben. Ist das Weibchen ausreichend genährt und wird trächtig, sucht es sich eine geschützte Stelle in einem Südhang und gräbt dort eine Höhle, in der es die nächsten Monate verbringt. Die eigentliche Tragzeit der Jungen dauert etwa drei Monate.
Eisbärenbabys: blind und winzig klein
Im Januar ist es dann soweit: Die Jungen kommen zur Welt. Ein Wurf besteht aus ein bis vier, durchschnittlich aber zwei Bären. Die Jungen sind anfangs noch blind, gerade mal knapp 600 Gramm schwer und etwa kaninchengroß. Sie sind völlig auf ihre Mutter angewiesen. Nach etwa vier Monaten verlassen sie dann erstmals die Höhle, in der sie aufgewachsen sind. Jetzt haben die Kleinen schon ein Gewicht zwischen zehn und 15 Kilogramm erreicht. Sie fressen bereits von den gefangenen Robben der Mutter mit.
Die Wanderschaft beginnt für die kleinen Bären schon recht früh nach wenigen Ausflügen aus der Schneehöhle. Dann laufen sie bereits bis zu 50 Kilometer am Tag ihrer Mutter hinterher und lernen allmählich, in der Arktis zu überleben. Das Eisbärenweibchen hält sich mit ihren Jungen von männlichen Artgenossen fern. Kommen sie ihr und ihrem Nachwuchs zu nahe, verjagt sie diese mit Drohgebärden. Bei den Männchen ist Kannibalismus - also das Fressen der eigenen Art - nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen sich Eisbärenjunge davor in Acht nehmen, nicht als Beutetiere älterer Männchen zu enden.
Der Eisbär und der Mensch
Die Mutter trennt sich erst nach zwei bis drei Jahren von ihren Jungen. Von da an geht für das Tier alles wieder den gewohnten Lauf im "Einzelgänger-Dasein", zumindest bis zur nächsten Schwangerschaft. Zwar gelingt es immer wieder, Eisbären in Gefangenschaft zu züchten, trotzdem ist die Züchtung dieser Tierart sehr kompliziert und oft von Misserfolgen geprägt.
Eisbären sind sehr neugierige Tiere und ständig auf der Suche nach Nahrung. Daher scheuen sie auch nicht vor Beutezügen bis in die Siedlungen der Menschen zurück. Zunehmend wird den Bären der schon von Natur aus sehr eingeschränkte Lebensraum durch den Menschen entzogen. Den Menschen sehen sie normalerweise nicht als Beute an. Dennoch sind Eisbären für ihn nicht ungefährlich. Es sind nicht nur Neugier oder extremer Hunger, die die Tiere zur Gefahr machen können. Eisbären verfügen kaum über eine sichtbare Mimik oder Gestik und gelten deshalb als schwer einzuschätzen und damit unberechenbar. Meist spielt aber vor allem die Unvorsichtigkeit von Menschen eine Rolle, wenn es zum Angriff durch einen Eisbären kommt.
Bären in Gefangenschaft - Tierquälerei?
Tierschützer kritisieren immer wieder die Haltung von Eisbären - wie auch die anderer Wildtiere - in Zoos und Tierparks. Als artgerecht kann das Dasein der Bären in Gefangenschaft nicht bezeichnet werden. Der Eisbär lebt normalerweise am Nordpol und hat sich durch seinen Körperbau der eisigen Kälte angepasst. Bei warmen Temperaturen fühlt er sich weniger wohl. Außerdem kann er in Gefangenschaft weder jagen noch seinen sonstigen Gewohnheiten, die er in der Wildnis pflegt, nachgehen. Er lebt in einem kleinen Gehege, sein Futter muss er sich nicht selbst beschaffen.
Kritiker sagen, dass der Eisbär im Käfig völlig unnatürliche Verhaltensweisen annimmt. So gibt es zum Beispiel eine Diskussion darüber, warum es in Zoos immer wieder vorkommt, dass Eisbärenmütter ihre Jungen verstoßen oder auffressen. Während manche der Ansicht sind, dass dies kein unnormales Verhalten sei, da es auch in der freien Natur beobachtet wird, sehen Tierschützer die Ursache in der Gefangenschaft der Tiere. Tatsächlich kommt es auch in der Wildnis vor, dass Muttertiere ihren Nachwuchs vernachlässigen, töten und auch fressen. Allerdings sind viele Forscher überzeugt davon, dass die Ursachen völlig andere sind.
Nicht selten töten Mütter ihre Jungen in freier Natur, wenn diese ohnehin keine Chance haben zu überleben. Auf diese Weise wird ihnen mitunter ein qualvoller Tod erspart. Aber auch Konkurrenzdenken und Nahrungsmangel können zum Auffressen der Jungen führen. Unter Löwen kommt es zum Beispiel vor, dass ein männliches Tier nach dem Sieg über den Rudelführer dessen Junge tötet. Tierschützer sind überzeugt, dass die Eisbärenweibchen im Zoo ihre Neugeborenen aus völlig anderen Gründen getötet haben. So können Enge, Langeweile und Stress dazu führen, dass die Tiere ein unnatürliches Verhalten entwickeln. Denn die Bedingungen in Zoos sind widernatürlich, und deshalb verändert sich auch das Wesen der Tiere. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Die ersten Spuren für die Verwendung von Kosmetikartikeln finden sich bei den alten Ägyptern. Die Ägypter schmückten sich, um den Göttern "ähnlicher" zu werden. Die Schönheitsrezepte der alten Pharaonen waren streng gehütete Geheimnisse. Wahrscheinlich haben sich Menschen schon sehr viel früher Farben ins Gesicht gemalt. Der moderne Lippenstift ist gerade einmal hundert Jahre alt.
Ältestes Zeugnis für die Verwendung von hergestellten Farben ist die steinzeitliche Höhlenkunst - die mit Feuerstein geritzten Figuren wurden mit Farben nachgezeichnet. Man benutzt dieses Datum auch gerne, um vom "Beginn" der menschlichen Kultur zu sprechen.
Von den alten Ägyptern weiß man, dass sie die hergestellten Farben auch für die eigene Schönheitspflege benutzten. Aber auch von den alten Sumerern, Babyloniern, Hethitern, Assyrern, Persern, Griechen, Chinesen, Indern und den südamerikanischen Inkas könnte man behaupten, dass sie "Erfinder" der Kosmetik gewesen sind.
Spuren in der Kulturgeschichte: die alten Ägypter
Die alten Ägypter glaubten, dass die körperliche Erscheinung eines Menschen seine Seele widerspiegle. Um auf der Oberfläche der Körper das Wohlgefallen der Götter zu erwecken, benutzten sie verschiedene Erzeugnisse wie Augenschminke, Gesichtscremes und viele verschiedene Öle zur Pflege der Haut.
Bei Ausgrabungen fanden Archäologen zahlreiche Gegenstände für die Körperpflege wie zum Beispiel Kosmetikkästchen, Salbengefäße, Schminklöffel, Handspiegel, Pinzetten, Kämme und Klingen zum Entfernen von Körperbehaarung. Kosmetika und Kosmetikgegenstände wurden auch den Toten als Grabbeigabe hinterlassen. Aufgrund des heißen und trockenen Klimas bemühten sich die alten Ägypter besonders um die Herstellung von Cremes zum Schutz vor der Sonne. Auch bei der Mumifizierung von Toten verwendete man eigens dafür zubereitete Salben, um den körperlichen Verfall aufzuhalten.
Anders als heute mussten die Ägypter damals ausschließlich mit natürlichen Zutaten auskommen. Durch die Beigabe von Blüten, Baumrinden und Harzen zum Beispiel gelang es ihnen, verschiedene Öle mit unterschiedlichen Wohlgerüchen zu versehen. Mineralische und metallische Spurenelemente wie "Eisenoxid", "Antimon" und "Malachit" vermischte man mit Wasser zu einer Masse, die dann zur Gesichtspflege aufgetragen werden konnte.
Tierische Fette, der Honig der Bienen und Bienenwachs waren weitere wichtige Zutaten für Cremes, außerdem noch "Ambra" (wachsartige Substanz aus dem Verdauungstrakt von Walfischen), "Moschus" (Absonderung aus einer Drüse des Moschushirsches), "Myrrhe" (Harz eines Balsambaumgewächses) und "Zibet" (von der Zibetkatze ausgeschiedene Substanz). Zum Aufbewahren der Cremes benutzte man die hohlen Stängel von Pflanzen, die dann wie eine Tube ausgedrückt wurden.
Beide Geschlechter schminkten sich
Zum Färben der Handflächen und der Fingernägel und für andere kosmetische Bemalungen verwendete man die Blätter des Hennastrauchs. Dazu wurden die Blätter pulverisiert und mit Wasser angerührt - eine Praxis, die auch heute noch gebräuchlich ist (vor allem in den arabischen Ländern).
Um die Augen herum benutzten die alten Ägypter Schminke aus Harzen und Mineralien wie "grüner Malachit" und "grauer Bleiglanz" oder auch Holzkohle und Ruß für eine schwarze Färbung. Für Lippen und Wangen wurde eine fetthaltige rote Paste unter Beimischung des Minerals "Cinnabarit" ("Zinnober") benutzt.
Einige der von den Ägyptern benutzten Zutaten waren, wie man heute weiß, hochgiftig. Für die Herstellung der Kosmetika sind Priester und ihre Gehilfen zuständig gewesen. Die ältesten bekannten Rezepte zur Herstellung von Kosmetikprodukten finden sich in einer alten medizinischen Schrift, "Papyrus Ebers" genannt. Dieses Dokument fand man bei archäologischen Ausgrabungen im 19. Jahrhundert in der alten Königsstadt Luxor.
Nicht nur die vornehmen Frauen am Hofe der Pharaonen schminkten sich, sondern genauso die vornehmen Männer. Beide Geschlechter traten also je nach Anlass mehr oder weniger auffällig geschminkt auf.
Griechische Antike: Lernen von den Ägyptern
Als im vierten vorchristlichen Jahrhundert der makedonische König Alexander der Große mit seinem Kriegsheer zuerst Ägypten und dann auch noch das persische Großreich erobert hatte ("Alexanderzug"), waren ihm und seinen Begleitern auch Informationen über die Herstellung von in den griechischen Stadtstaaten unbekannten Kosmetika in die Hände gefallen.
Sowohl Ägypter als auch Perser waren Meister in der Erzeugung von Cremes, Salben, Tinkturen und Duftstoffen. Die Griechen übernahmen von den Ägyptern die Rezepte für die Zubereitung all dieser Kunstprodukte und benutzten sie bei ihrer Körperpflege, zu medizinischen Zwecken und auch als Hilfsmittel bei sexuellen Praktiken. Ebenso von den Persern erhielten die Griechen Anregungen, besonders was die Herstellung von Parfüm angeht.
Die Griechen fanden auch den passenden Namen "Kosmetik" - das griechische Verb "kosméo" bedeutet soviel wie "ordnen" oder "schmücken". Die neuen Produkte waren bei den Griechen so beliebt, dass Händler bald blühende Geschäfte mit dem Verkauf von Schminke, Badesalzen, parfümierten Salben und Salbölen machen konnten. Die griechische Körperkultur maß vor allem dem Baden und der Massage große Bedeutung bei, beides wurde in den extra dafür gebauten "Badestuben" und "Salbräumen" praktiziert. Hier gab man sich unter Verwendung der Kosmetika einer ausgiebigen Körper- und Schönheitspflege hin.
Luxus im alten Rom
Die alten Römer übernahmen viel von der Lebensweise der Griechen, auch wenn vornehme und reiche Römer einen noch "luxuriöseren" Stil prägten.
Für Schönheitswaschungen wurden Früchte mit Milch und wohlriechenden Konzentraten vermengt, man benutzte verschiedene Parfüms für die unterschiedlichen Körperteile. Allerdings waren sich die Römer nicht darüber einig, in welchem Maße man die Kosmetika anwenden sollte - manche lehnten sie auch ganz ab.
Von den Römern stammt der Name "Parfüm", der auf die Anwendung von Räucherstoffen verweist - abgeleitet ist der Name von den lateinischen Worten "per" (bedeutet "durch") und "fumum" (bedeutet "Dampf").
Europa: "Kosmetikfeindliches" Mittelalter und "Wiedergeburt" der Schminke
Mit dem Aufkommen des Christentums in Europa wurde der ausschweifende Gebrauch von Kosmetika bald eingeschränkt - dem Körper zuviel Aufmerksamkeit zu widmen galt als Sünde. Die "Kirchenväter" verlangten im Sinne der Frömmigkeit, dass die Menschen sich um die "inneren" Werte bemühen. Die "äußerliche" Schönheit hingegen wurde gering geschätzt. Allerdings hatten auch die christlichen Missionare nichts gegen die medizinische Nutzung von Ölen, Salben und Cremes einzuwenden.
Währenddessen blühte die Kunst der Kosmetikherstellung anderswo, nämlich in China und im Orient. Im "Fernen Osten" bemühte man sich unter dem Einfluss der daoistischen Religion, die "Seele" aus den Pflanzen zu "befreien", um sie dann in Form von Parfüm aufzubewahren. Die chinesischen Duftstoffe gelangten über die große Handelsroute der "Seidenstraße" schließlich auch nach Europa. Auch über die heilenden Kräfte der Pflanzenauszüge wussten die alten Chinesen eine ganze Menge. Im Orient wurde an der Tradition der Kosmetikherstellung und -nutzung auch nach der Ausbreitung des Islam festgehalten, so dass auch europäische Kreuzritter auf ihren Zügen in den Osten wieder mit Kosmetika und deren verführerischer Wirkung in Berührung kamen.
In den geschichtlichen Epochen der "Renaissance" und besonders im Zeitalter des "Rokoko" (auch "Spätbarock" genannt) erlebten die Kosmetika auch in Europa wieder einen Höhepunkt. Allerdings praktizierte man die Körper- und Schönheitspflege an den Adelshöfen damals auf eine aus heutiger Sicht seltsame Weise. Statt sich ausgiebig zu waschen, zog man es vor, die unangenehmen Körpergerüche mit Parfüm, Puder, Cremes und Salben zu übertünchen. (Erst mit der Französischen Revolution im ausgehenden 18. Jahrhundert kam es auch zum Ende dieser merkwürdigen Phase von Körperkultur.)
"Vornehme" Frauen und Männer bedienten sich dabei der Kosmetika gleichermaßen. Durch die neue Mode setzte man sich vom "gemeinen Volk" ab - eine blasse Gesichtsfarbe galt als besonders edel und auch die Perücke durfte weder bei den Herren noch bei den Damen fehlen. Für die weiße Haut wurde ein stark giftiges Färbemittel hergestellt, das so genannte "Bleiweiß". Dazu färbte man aber auch die Wangen und die Lippen rot, wofür wieder einmal das giftige Färbemittel "Zinnober" verwendet wurde.
Moderne Zeiten: Kosmetika für alle
Im 19. Jahrhundert und im Fahrwasser der Industriellen Revolution wurden Mittel zur Körperpflege mehr und mehr als Massenprodukte hergestellt und somit erschwinglich für die Allgemeinheit. Man fand jetzt Seifen in nahezu jedem Haushalt, und auch schweißhemmende Deodorants wurden langsam aber sicher zu einem Allgemeingut - zunächst jedoch in einer ammoniakhaltigen und deshalb giftigen Variante. Mit dem Aufkommen der chemischen Industrie gelang es, die aufwendigen natürlichen Herstellungsschritte bei der Erzeugung von Kosmetika zu ersetzen.
Der erste moderne Lippenstift wurde im Jahr 1883 auf der Weltausstellung in Amsterdam der Öffentlichkeit präsentiert, und zwar von Pariser Parfümherstellern. Der in Seidenpapier gewickelte Stift war aus "Rizinusöl" (ein Produkt des afrikanischen "Wunderbaums"), "Hirschtalg" (Körperfett des Hirsches) und Bienenwachs hergestellt - am Anfang war er noch sehr teuer und nur wenige Frauen trauten sich, ihn zu benutzen. Erst in den 1920er-Jahren hatten Chemiker an der Erzeugung eines Lippenstifts mitgewirkt, der zu einem erschwinglichen Preis über die Ladentheke ging. Einer der ersten beliebten Modelle trug den französischen Namen "Rouge Baiser" - auf Deutsch "roter Kuss". In den 1950er-Jahren kam dann auch die Drehmechanik hinzu, die heute bei vielen Lippenstiften Standard ist.
Die Kosmetikindustrie heute: ein riesiges Geschäft
Mit der Weiterentwicklung der chemischen Industrie kamen rasch neue künstliche Produkte auf den Markt, zum Beispiel Wimperntusche und Cremes zum Bräunen der Haut oder gegen Falten. Das neu geschaffene Massenmedium "Kino" hatte großen Einfluss auf die Nachfrage nach Kosmetikartikeln, besonders nach der Entwicklung des Farbfilms. Die ersten Ladenketten für Kosmetikartikel entstanden, so dass man an vielen Orten gleichzeitig dieselben Produkte anbieten konnte.
Die Entwicklung wurde allerdings stark gebremst durch den Zweiten Weltkrieg, als vielen Konsumenten das Geld zum Kauf von Waren fehlte und die Konsumgüter streng aufgeteilt wurden. Zur Erzeugung von Kosmetika notwendige Chemikalien wurden jetzt eher zur Waffenproduktion eingesetzt, außerdem fehlten zur Kosmetikherstellung notwendige Fette und Alkohol. Nach dem Krieg wurde die Sorge um das eigene Aussehen bei den Menschen aber wieder zum bestimmenden Thema. Mittlerweile ist der Handel mit Kosmetikartikeln ein Milliardengeschäft - sowohl was den Umsatz, als auch was den Gewinn angeht. Der weltweit größte Kosmetikhersteller "L'Oréal" verkauft seine Produkte in über 130 Ländern und wirft riesige Gewinne ab (Stand 2009).
Übrig bleibt oft noch immer die Frage nach gesundheitlichen Risiken der chemisch hergestellten Kosmetika. Die Standards sind von Land zu Land sehr verschieden, natürlich weiß man oft auch nichts über Langzeitfolgen. Für Skandale sorgten zum Beispiel billige Mittel zum Bleichen der Haut, die in afrikanischen und asiatischen Ländern angeboten wurden. Natürlich ist es auch traurig, wenn gesellschaftlicher Druck so groß wird, dass Menschen nicht mehr zu ihrem Aussehen stehen können. In vielen Gegenden der Welt zum Beispiel sehen dunkelhäutige Mädchen ihre Hautfarbe als ein Hindernis an, und versuchen mithilfe von Hautbleichmitteln "hellhäutig" zu werden. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
von Carola Beck und Britta Pawlak
"Bereit zum Entern!" - den Überfall auf fremde Schiffe praktizieren die gefürchteten Piraten über Jahrhunderte hinweg. Abgesehen haben es die Seeräuber auf die Schiffsladung, aber nicht selten müssen dabei Kapitän und Besatzung der gekaperten Schiffe ihr Leben lassen. Pirat war einmal ein richtiger Beruf. Die gefährlichen Freibeuter machten die Seewege für Kaufleute unsicher, die ihre wertvollen Frachten in andere Länder verschifften. Seeräuber entwickelten ebenso listige wie grausame Strategien, um Schiffe zu entern und Gegner auszuschalten. Sogar heute noch werden Schiffe auf ihrem Handelsweg von Piraten überfallen. Was besagen die gruseligen Legenden berühmter Seeräuber?
Sobald die Menschen begannen, Waren über die Meere in andere Länder zu verschiffen, waren die gefürchteten Piraten nicht mehr weit. Bereits im Jahr 1200 v. Chr. überfielen Seevölker im Mittelmeer nicht nur Schiffe, sondern auch Städte in Küstennähe. In dieser Zeit waren die Schiffe mit Rudern versehen - die "Galeeren" waren wendiger und damit geeigneter für das Überfallmanöver.
In der Antike raubten die Piraten zum Beispiel Getreide, das aus Ägypten nach Rom verschifft wurde. Bei Überfällen auf dem Wasser ging es aber nicht nur um die Waren friedlicher Handelsschiffe. In Seeschlachten fochten verfeindete Länder und Völker Kriege aus. Die Schlacht zwischen den Seevölkern und den Streitkräften des ägyptischen Ramses III. im Nildelta von 1198 bis 1166 v. Chr. ist das älteste Ereignis eines solchen Machtkampfes auf See, das heute bekannt ist.
Die so genannte Strandpiraterie beinhaltet Plünderungen von gestrandeten Schiffen und Angriffe auf küstennahe Fahrzeuge von Land aus. Ziel der Seeräuber waren vor allem Handelsschiffe, während sie Kriegsschiffe aller Art mieden. Diese waren größer und besser bewaffnet - und es gab dort im Allgemeinen keine Reichtümer und wertvollen Waren zu holen, wie auf Handelsschiffen.
Wie eroberten Piraten die Schiffe, um sie auszurauben?
Die Taktiken der Piraten waren verschieden. Beschossen sie andere Schiffe mit Kanonen, drohte ein direkter Rückschlag der Gegner. Außerdem bestand die Gefahr, dass das Schiff in Brand geriet, explodierte oder sank - und man hatte es schließlich auf die wertvolle Fracht abgesehen. Schiffe wurden also meist im Enterkampf erobert - denn im Nahkampf waren die Kaufleute den erfahrenen Seeräubern unterlegen. Oft hatten Piraten kleinere, aber schnelle Fahrzeuge, um das Heck des Handelsschiffes zu erreichen. Oder sie versteckten sich in Buchten, um einen überraschenden Überfall auf heranfahrende Schiffe zu starten.
Seeräuber benutzten nicht selten Pulver aus Ätzkalk, das durch den Wind in die Gesichter der Gegner wehte und sie blendete. An Bord wurden die Fallen gekappt, damit die Segel herabstürzten und die Besatzung unter sich begruben. Ab dem 17. Jahrhundert waren die Kaufleute mit besseren Waffen gerüstet, um sich gegen Übergriffe zu schützen. Aber auch die Taktik der Seeräuber änderte sich.
Sie beschossen Mast, Segel und Tauwerk der Gegner mit Kettenkugeln - zwei Eisenkugeln, die durch eine Kette miteinander verbunden waren. Diese wurden aus einer einzelnen Kanone abgeschossen und sollten die Seile des Schiffes durchtrennen oder Masten einreißen, um das Schiff fahrtuntüchtig zu machen. Verlangsamte sich das feindliche Schiff, kamen die Piraten näher heran, um Enterhaken zu werfen und das Fahrzeug zu sich heranzuziehen. Psychologische Kriegsführung der Piraten war es, den Gegner abzuschrecken. Sie stießen einen Schlachtschrei aus, schwangen Entermesser oder Säbel und hissten schreckliche Flaggen mit Totenköpfen und Skeletten.
Freibeuter: Kaperfahrt als Heldentat
Fremde Schiffe zu überfallen, galt auch als Heldentat. Noch zu Odysseus-Zeiten im 8. Jahrhundert n. Chr. waren die Kaperfahrten der Haupterwerb vieler Zeitgenossen. Die Raubzüge auf See galten als ehrenhafte Art, Geld und Reichtum zu vermehren. Im 12. Jahrhundert stellten Länder Seeräubern so genannte "Kaperbriefe" aus. Er gab dem Kapitän das Recht und den Auftrag, Schiffe fremder Nationen zu überfallen und auszurauben.
Im Gegenzug zahlten die Seeräuber einen Teil der Beute an die Auftragsgeber und fanden in ihrem Hafen einen sicheren Ankerplatz. Piraten wurden so als Söldner, also bezahlte Soldaten, eingesetzt, die bei der strategischen Kriegsführung vieler Länder bedeutend waren. Man nannte sie "Freibeuter". Ein empfindlicher Schlag gelang dem Niederländer Piet Heyn im Jahr 1628 gegen Spanien. Die spanische Silberflotte brachte Unmengen von Silber aus Mexiko und Bolivien in das Heimatland. Spanien finanzierte mit dem kostbaren Metall die Kriege gegen seine europäischen Nachbarstaaten. Mit den Niederlanden befand es sich im 80-jährigen Krieg. Vor Kuba erbeutete Piet Heyn einen Großteil der Fracht der spanischen Silberflotte. Spanien wurde dadurch als Kriegsmacht in Europa stark geschwächt.
Im zweiten Teil unseres Artikels wirst Du mehr über die gruselige Sage des berühmten Piraten Störtebeker und andere Seeräuber-Legenden erfahren. Außerdem berichten wir, welche verschiedenen Piratenflaggen es gibt und was sie bedeuten.
von Britta Pawlak und Carola Beck
Im zweiten Teil unseres Artikels berichten wir von der gruseligen Sage des berühmten Piraten Störtebeker und anderen Seeräuber-Legenden. Welche verschiedenen Piratenflaggen gibt es - und was bedeuten sie? Auch heute noch gibt es die Schrecken der Meere: Vor den Küsten einiger afrikanischen und asiatischen Länder überfallen Kriminelle immer wieder fremde Schiffe, entführen Mitglieder der Schiffsbesatzung oder töten sie sogar.
Längst nicht alle Freibeuter hielten sich an den Auftrag, den die Regierungen ihnen erteilten. Sie brachen das Abkommen, das sie mit dem Kaperbrief geschlossen hatten, und behielten die Beute nicht selten ganz und gar ein. Oft überfielen sie auch die Schiffe der eigenen Auftraggeber und schlossen sich mit Freibeutern verfeindeter Nationen zusammen. Ein berühmtes Beispiel ist der Hamburger Freibeuter und spätere Pirat Klaus Störtebeker.
Im 14. Jahrhundert arbeitete er zunächst als Freibeuter für die "Hanse". Das war eine Vereinigung von Kaufleuten aus den Städten Hamburg, Bremen, Rostock, Stralsund und Wismar in Norddeutschland. Sie hatten sich zusammengeschlossen, um die sichere Überfahrt ihrer bestellten Waren zu garantieren. Im Jahr 1389 herrschte Dänemark fast über ganz Schweden. Doch Stockholm, die Stadt der hanseatischen Kaufleute, leistete Widerstand. Dänemark versuchte mit einer Seeblockade, den Widerstand zu brechen. Der Bevölkerung standen immer weniger Lebensmittel zur Verfügung. Die Hansestädte Rostock und Wismar beauftragten Störtebeker und seine Kameraden, um die Blockade aufzubrechen und den Handel mit Stockholm aufrechtzuerhalten.
Gruselige Sage: Die Hinrichtung des Piraten Störtebeker
Störtebeker durchbrach mit seinen Verbündeten, den Vitalienbrüdern, die Blockade - und Stockholm war frei. Der Auftrag war für Störtebeker also erledigt, und er stand Jahre später für die Niederlande unter Vertrag. Diesmal lautete sein Auftrag: Die Schiffe der hanseatischen Kaufleute sollten gekapert werden…
Auf Helgoland gelang es der Hanse, ihren Feind und einstigen Verbündeten Störtebeker festzunehmen. Bis heute wird erzählt, dass Störtebeker bei seiner Hinrichtung am 20. Oktober 1401 in Hamburg etwas Unglaubliches vollbracht haben soll. Ihm und 73 seiner Kameraden stand die Enthauptung bevor.
Laut der Legende handelte er mit dem Bürgermeister aus, dass alle Kameraden frei sein sollten, an denen er nach seiner Enthauptung vorüberging. Störtebeker soll tatsächlich - ohne Kopf - noch an elf seiner Kameraden vorbeigegangen sein. Und er wäre noch weitergelaufen, heißt es, hätte der Henker ihm nicht den Richtblock vor die Füße geworfen. Geholfen hat es den Kameraden allerdings nichts. Sie alle wurden hingerichtet - und ihre Köpfe nagelte man, wie damals üblich, auf Pfähle. Diese wurden zur Seerichtung hin aufgestellt, um andere Seeräuber abzuschrecken.
Die Piratenflagge: Totenkopf mit gekreuzten Knochen
Das Sinnbild der Piraten ist bis heute der Totenkopf mit den gekreuzten Knochen oder Entermessern. Diese Flagge wird "Jolly Roger" genannt. Möglicherweise leitet sich die Bezeichnung von dem Begriff "Jolie Rouge" ab, den französische Seeräuber verwendet haben sollen. Das bedeutet aus dem Französischen übersetzt etwa "hübsches Rot". Zu Beginn waren viele Seeräuber-Flaggen nämlich blutrot. Allerdings gibt es verschiedene Theorien über die Wortherkunft von "Jolly Roger". Die Fahne hieß übrigens auch "Black Jack", in Anlehnung an den Union Jack, die britische Flagge.
Die erste Fahne, auf der ein Totenkopf abgebildet war, stammte vermutlich von dem französischen Piraten Emanuel Wynne um 1700. Nicht alle Seeräuber-Fahnen sahen gleich aus: Manche zeigten auch ganze Skelette oder eine Sanduhr, die den Opfern signalisieren sollte, dass ihre Zeit abgelaufen sei. Andere Symbole wie Pfeil und Speer symbolisierten ein gewaltsames Ende, ein blutendes Herz sollte einen langsamen und grausamen Tod ausdrücken.
Nicht immer dienten die Fahnen aber zur sofortigen Abschreckung der Gegner. Ihre Totenkopf-Flagge hissten viele Piraten erst, wenn sie ein Schiff erfolgreich geentert hatten. Zuvor zogen sie nicht selten die "falsche Flagge" auf, um andere Schiffe zu täuschen. So setzten sie beispielsweise den Union Jack, um britische Schiffe in Sicherheit zu wiegen. Die Fahne sollte auch die Verachtung der anderen Nationalflaggen ausdrücken.
Berühmte Seeräuber-Legenden
Als Schrecken der Meere waren übrigens auch Frauen unterwegs. Offiziell war ihnen der Aufenthalt auf Piratenschiffen verboten, aber die Engländerin Mary Read und die Irin Anne Bonny segelten, getarnt in Männerkleidern, als Piratinnen über die Weltmeere. Sie galten als unerschrocken und besonders grausam.
Ein weiterer berühmter Pirat war Francis Drake, der im 16. Jahrhundert lebte. Der gefürchtete Seeräuber überfiel spanische Schiffe, die mit Schätzen aus Amerika befrachtet waren. In fast drei Jahren schaffte er es als erster Engländer, die Welt zu umsegeln. Von Queen Elisabeth I., der damaligen Königin von England, wurde er sogar zum Ritter geschlagen: Sir Francis Drake kämpfte von nun an im Auftrag der englischen Krone gegen die spanische Flotte.
Ein besonders berüchtigter und grausamer Seeräuber war der Engländer Blackbeard (bedeutet: "Schwarzbart"), der Anfang des 18. Jahrhunderts das Karibische Meer unsicher machte. Auch er wurde schließlich enthauptet, und seinen Kopf hingen seine Gegner am Schiffsbug auf. Gemäß der Legende vollbrachte auch Blackbeard nach seinem Tod ein Wunder: Sein Körper soll noch mehrere Runden um das Schiff geschwommen sein, bevor er hinabsank. Das Schiff des berühmten Freibeuters wurde 1996 in North Carolina entdeckt und kann als Touristenattraktion bewundert werden.
Schrecken der Meere gibt es auch heute noch
Seeräuber-Legenden wurden weitererzählt und über die Jahrhunderte immer mehr ausgeschmückt. Viele Piraten wurden zu wahren Helden gemacht und ihr Leben romantisch verschönt. Oder sie wurden als besonders grausam dargestellt und man schuf gruselige Schauergeschichten - wie die Sage über die Hinrichtung des Seeräubers Blackbeard.
Auch unzählige Piraten-Filme handeln von mutigen Freibeutern und dem abenteuerlichen Leben der "Herren der sieben Meere". Dabei waren die "heldenhaften Motive" der meisten Seeräuber nichts anderes als Habgier. Auch Matrosen, die sonst keine Arbeit fanden, heuerten auf Piratenschiffen an. Einige Freibeuter hatten ein solch hohes Ansehen, da sie im Auftrag ihrer Regierungen handelten und jenen dabei halfen, Reichtümer anzuhäufen und ihre Macht auszubauen.
Piraten gibt es auch heute noch. Allerdings verzichten sie auf die Flaggen der früheren Seeräuber. Vor den Küsten einiger afrikanischer und asiatischer Länder überfallen Piraten immer wieder fremde Schiffe und verdienen mit dem Verkauf der Beute ihr Geld. Manchmal entführen sie auch Mitglieder der Schiffsbesatzung, um Lösegeld für sie zu erpressen. Im Jahr 2004 wurden 325 Piratenüberfälle bekannt. 30 Menschen wurden dabei getötet. Die Armut spielt in Ländern wie Somalia eine große Rolle. So haben viele Kinder nicht die Möglichkeit, auf eine Schule zu gehen - und immer mehr junge Menschen schließen sich den Seeräubern an. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
von Thomas Feibel - 16.05.2011
Kannst auch Du von den SIMS einfach nicht genug bekommen? Dann folge ihnen ins dunkle Mittelalter, um in der Rolle von tapferen Rittern, klugen Königen und raffinierten Magierinnen jede Menge Quests zu lösen.
Alles begann vor über zwanzig Jahren, als der SIMS-Erfinder Will Wright an Computerspielen arbeitete, die N U R eines im Sinn zu haben schienen: Zerstörung. Irgendwann hatte Will dazu K E I N E Lust mehr und dachte stattdessen darüber nach, wie es wohl wäre, wenn er den umgekehrten Weg ginge: Ein Spiel zu erfinden, in dem Du etwas erschaffen kannst anstatt zu vernichten.
So entstand 1989 "SIM CITY". Der Spieler wurde zum Bürgermeister und baute seine eigene Stadt auf. Die herumwuselnden Personen bekamen im Jahr 2000 mit "Die SIMS" ihr eigenes Spiel.
Wenn Du das echte Leben spielen kannst
Und damit stand plötzlich N I C H M E H R der Aufbau einer Stadt im Vordergrund, S O N D E R N der Mensch. "Die SIMS" war
das erste Computerspiel, das B E S O N D E R S G U T bei Mädchen ankam. Das lag N I C H T N U R daran, dass Du dir deinen SIM nach Herzenslust gestalten und stylen kannst. Vielmehr ist es für viele Mädchen auch total spannend im Spiel zu heiraten, Karriere zu machen und das heimische Nest einzurichten.
Mittlerweile gibt es jetzt "SIMS3", das noch mehr Möglichkeiten bietet. Zwischendurch versuchten die Macher auch neue Formen und Umgebungen für die SIMS zu finden. Zum einen kannst Du sie jetzt auch auf Konsolen zocken, zum anderen gibt es immer N E U E Spielwelten. So kann es dir zum Beispiel passieren, dass Du auf einer Insel mit Schiffbrüchigen strandest. Die Faszination an diesen Spielen besteht vor allem darin, dass Du immer schauen kannst, wie du in bestimmten Situationen reagierst und welche Folgen das dann hat.
Husch, husch, ins Mittelalter
"SIMS Mittelalter" geht N E U E und vor allem andere Wege: Statt in einem verträumten SIM-Städtchen in der Gegenwart zu leben, begibst Du dich schnurstracks mitten in die Zeit der Burgen, Ritter und Sagen. Hier führst Du nicht länger das Dasein einer Bürokauffrau oder eines Mathelehrers, sondern darfst nun vielmehr in die spannenden Rollen von großen Königen, tapferen Rittern, klugen Priesterinnen, geheimnisvollen Magiern und talentierten Minnesängern schlüpfen.
Die Mittelalter-SIMS sind auch N U R Menschen und müssen natürlich auch mal schlafen, dürfen sich verlieben und dann eine Familie gründen. Und in dieser Fassung bestimmst Du immer noch auf die Geschicke: Du bist immer noch für das persönliche Wohlbefinden deiner altertümlich gekleideten Figuren verantwortlich. Und Du stellst auch sicher, dass sie ausreichend zu essen bekommen - allerdings besteht hier die Nahrung aus Grütze, Aalsuppe oder Wildschweinbraten. Örgh.
Was ist noch neu im Mittelalter der SIMs? Die Quests:
Aber eine Sache hat sich am Spielprinzip der mittelalterlichen SIM-Version doch G E Ä N D E R T . S T A T T um dein persönliches Lebensglück geht es J E T Z T S T Ä R K E R um andere Dinge. Vielmehr stehen Entwicklung, Ausbau und Sicherheit deines Königreichs im Mittelpunkt. Dafür musst Du mehrere deiner Helden durch bestimmte Quests führen, die eher in Richtung Rollenspiel als Simulation gehen.
Mal sollst Du einen rätselhaften Geheimtrunk brauen, mal darfst Du dich darin versuchen, mit einem fiesen Mittelalter-Drachenmonster fertig zu werden. Das ist spannend und abwechslungsreich. Für eine gelöste Quest-Aufgabe gibt es Punkte, mit denen Du dein Reich erweitern kannst. Zum neuen Kloster, zur Kaserne oder zum Markt kommen dann der jeweilige Held wie zum Beispiel Priester, Ritter oder Händler und auch viele neue Quests ins Spiel.
SIMS Mittelalter: Du liebst es oder du hasst es
Im Netz ist unter den Fans ein regelrechter Streit entfacht. Die eingefleischten SIMS-Fans sind enttäuscht, weil es sich gerade N I C H T um einen simplen SIMS-Abklatsch handelt, der "nur" im Mittelalter spielt. Das stimmt. Aber es muss den Machern zu Gute gehalten werden, dass sie mal etwas Neues ausprobiert haben. Zum Beispiel kannst Du die gleiche Herausforderung noch einmal aus verschiedenen Blickwinkeln zu spielen.
Während der Minnesänger etwa eine Nagerplage im Wald mit einer musikalischen Darbietung lösen würde, um dadurch alle ungeliebten Tierchen zu vertreiben, geht der Ritter da schon ganz anders vor. Vielleicht liegen die zwiespältigen Meinungen auch daran, dass SIMS Mittelalter sich doch eher an ältere Kinder wendet. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Spiele/Game-Tests - 16.5.11)
von Marlen Schott
Wer hat nicht schon einmal von dem gigantischen Seeungeheuer gehört: "Nessie", wie es die Einheimischen liebevoll nennen. Dieser Name verbreitete sich schließlich auf der ganzen Welt. Das Ungeheuer von Loch Ness zählt zu den bekanntesten Mysterien unserer Zeit - neben UFO-Sichtungen, Geistererscheinungen oder Yeti, dem Schneemenschen. Jährlich Pilgern viele Touristen und "Nessie-Fans" zum See namens Loch Ness in Großbritannien - in der Hoffnung, möglicherweise auch einen Blick auf das Ungeheuer zu erhaschen. Was steckt hinter diesem Mythos und wie entstand er?
Der legendäre See Loch Ness liegt in den Highlands Schottlands, ganz im Norden der Insel Großbritannien. Mit einer Länge von 37 Kilometern und einer Breite von 1,5 Kilometern ist er der zweitgrößte See Schottlands. Mit ungefähr 226 Metern ist er ungewöhnlich tief. Wälder säumen den See. Inverness ist die nächstgelegene Stadt und circa fünf Kilometer vom Ufer entfernt. Der Loch Ness ist einer von mehreren "Lochs" in Schottland - im Gälischen heißt "loch" nämlich "See" oder "Fjord".
Eigentlich ist es eine nicht unbedingt ungewöhnliche Gegend, wären da nicht die mysteriösen Berichte, die von einem gigantischen Tier erzählen, das in den Tiefen des Sees lebt. Dadurch erlangte "Loch Ness" Berühmtheit, und sofort verbindet jeder N I C H T zuerst einen von mehreren Seen Schottlands, S O N D E R N die Legende um ein riesiges Ungeheuer mit diesem Namen. N I C H T der See, die schöne Gegend oder die geschichtsträchtige Stadt Inverness locken Scharen von Touristen aus aller Welt an - S O N D E R N einzig die Geschichte dieses geheimnisvollen Wesens, die Menschen bis heute in ihren Bann zieht.
Augenzeugen berichteten von einem Seeungeheuer
Das Ungeheuer von Loch Ness, das inzwischen verniedlicht "Nessie" genannt wird, wurde bis heute angeblich schon einige tausend Mal gesichtet. Es existieren Bilder, Filme und Gemälde von Nessie - ein wahrer Kult hat sich um das Ungeheuer entwickelt, und die Sammlung wird von Jahr zu Jahr größer. Umso erstaunlicher erscheinen deshalb die Diskussionen, die unter den Anwohnern, Wissenschaftlern und selbsternannten Spezialisten aufkommen, sobald es um die Frage geht, wer oder was Nessie überhaupt ist.
Bereits im Jahr 565 soll die erste dokumentierte Begegnung mit dem Ungeheuer gewesen sein. Damals hat ein Heiliger der Geschichte zufolge einem schottischen Mann, der sich auf dem See aufhielt, das Leben gerettet. Angeblich wollte das Ungeheuer den Mann verschlingen. Der Heilige soll das Seeungeheuer in die Flucht geschlagen haben, indem er ein Kreuz in die Luft zeichnete und heilige Worte aussprach. Der Grundstock einer Legende war geschaffen.
Erst knappe 1.000 Jahre später wurde von einer weiteren Begegnung mit dem Seeungeheuer berichtet. Von da an gab es immer wieder neue Berichte von merkwürdigen Erscheinungen in und um den See, die dokumentiert wurden. Im ersten Zeitungsbericht über Nessie, der 1933 in einem örtlichen Nachrichtenblatt abgedruckt wurde, berichteten Einheimische von einem riesigen, tauchenden Tier, das im See Loch Ness gesichtet worden wäre. Dieser Artikel weckte prompt das Interesse größerer Zeitungsverlage in London, die verschiedene Journalisten nach Schottland schickten.
Ein mysteriöses Foto taucht auf
Nessie erlangte bald nationale Berühmtheit. Jeder wollte der Erste sein, der ein Foto des geheimnisvollen Seeungeheuers machte. Erstaunlich ist, dass vom Jahr 565 bis zum Jahr 1933 gerade mal sieben Beobachtungen eines Seeungeheuers schriftlich festgehalten wurden. Bis heute dagegen ist Nessie angeblich schon über 4.000 Mal gesehen worden. Nach Dutzenden Zeitungsberichten, die dem ersten folgten, verbreitete sich die Neuigkeit eines geheimnisvollen, gigantischen Monsters in Windeseile.
Als das angeblich erste Foto Nessies in der Zeitung abgedruckt wurde, brach eine riesige Welle der Begeisterung los. Das Foto, das Auslöser des "Nessiefiebers" war, ist - wie wir heute wissen - eine Fälschung. Anhand von Aussagen und weiteren "Beweisen" kamen verschiedene Vermutungen auf, um welche Art Tier es sich bei Nessie handeln könnte. Oft wird Nessie als eine gigantische Seeschlange beschrieben. Auch von Ähnlichkeiten mit dem längst ausgestorbenen Plesiosaurier ist die Rede. Dieser Saurier aus dem Mesozoikum, der vor etwa 180 bis 70 Millionen Jahren lebte, hatte einen langen Hals, einen kleinen Kopf und Flossen zur Fortbewegung.
Nessie - ein Saurier aus Urzeiten?
Als realistisch kann die These, Nessie gehöre zur Art der Saurier,
N I C H T angesehen werden. Warum sollte ausgerechnet im See Loch Ness ein Exemplar der eigentlich längst ausgestorbenen Tiere überlebt haben? Abgesehen davon müssten gleich mehrere Saurier im See leben, um sich fortzupflanzen. Denn ein einzelner hätte N I C H T über eine solch lange Zeit überleben können. Würde es sich um mehrere Tiere handeln, müsste es deutlich mehr Sichtungen geben. Plesiosaurier tauchten jedenfalls regelmäßig auf, um Luft zu holen.
Nessies Größe soll angeblich bis zu zehn Meter betragen. Eine weitere Frage, die sich stellt, wäre: Wovon könnte sich ein solch großes Tier in einem See wie Loch Ness ernähren? Die meisten Forscher und Experten sind sich jedenfalls einig, dass der See K E I N E Voraussetzungen für das Leben großer Reptilien bietet. Kaum ein Wissenschaftler hält die Existenz eines solchen Wesens überhaupt für möglich. Wegen der Tiefe des Sees war es allerdings noch N I C H T möglich, diesen bis auf den Grund zu erforschen. Dies halten all diejenigen, die die Existenz von Nessie bis heute N I C H T ausschließen, entgegen.
Vermutlich unterlag aber schon manch einer, der ernsthaft glaubte, ein Seeungeheuer zu sehen, einem leicht erklärbaren Irrtum: So können große und ungewöhnliche Fische wie der Stör, der auch im See Loch Ness lebt, für Verwechslungen sorgen. Auch Wasservögel könnten bei Nebel für mysteriöse Wesen gehalten werden, oder einfach auf dem Wasser treibende Holzstücke. Ebenso Luftspiegelungen können eine Erklärung für merkwürdige Erscheinungen sein.
Das "Geheimnis von Loch Ness"
Eine ganze Reihe Bilder und Filme sammelten sich über die Jahre an - und der Mythos um Nessie wuchs mit jedem neuen "Beweisstück". Obwohl es heißt, dass sich die meisten der Bilder und Filme mit absoluter Sicherheit als Fälschung und Manipulation herausgestellt haben, bleibt der Glaube an das Seeungeheuer namens Nessie weiter bestehen. Eigentlich ist dies auch N I C H T verwunderlich, denn die Verbindung zwischen Nessie und dem Tourismus um Loch Ness herum ist offensichtlich. Und viele Menschen finden weiterhin Reiz an der legendären Geschichte.
Nessie hat mittlerweile ein echtes Gespür für touristische Flauten. Sobald das Interesse an ihm nachlässt und weniger Touristen in die dortigen Highlands pilgern, tauchen plötzlich neue Bilder, Ton- oder gar Filmaufnahmen auf. Meist schemenhaft ist darauf etwas zu erkennen, was ein langer Hals mit einem kleinen Kopf sein könnte. Durch die Unschärfe der Bilder bleibt der Fantasie genügend Spielraum - und man kann überzeugt sein, dass das Tier gigantische Ausmaße haben muss. Erneut ist das Interesse der Öffentlichkeit geweckt. Wieder einmal siegt die Neugier der Menschen, und die Lust auf Sensationen. Neue Reisebusse machen sich auf den Weg, um dem "Geheimnis von Loch Ness" auf den Grund zu gehen - sofern es ein solches geben sollte. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
FREITAG DER 13. - WARUM GILT ER ALS UNGLÜCKSTAG?
von Marlen Schott
Warum Freitag der 13. bei uns als Unglückstag gilt, wissen viele
G A R N I C H T . Zu Unrecht wird behauptet, seinen Ruf verdanke dieses Datum dem so genannten "Schwarzen Freitag" des Jahres 1929, dem großen Börsenkrach in den USA - denn dieser fiel nicht auf den 13. und begann eigentlich schon am Donnerstag. Durch die Medien wurde der schlechte Ruf des Datums verbreitet, sodass wir heute ganz selbstverständlich diese Tage mit Vorsicht genießen. Doch woher stammt nun eigentlich der Aberglaube, ausgerechnet Freitag der 13. sei ein "Unglückstag"?
Der Wecker klingelt, es ist Freitag - gerade willst Du aus deinem Bett aufstehen, als es dir durch den Kopf schießt: Es ist der 13. des Monats und ausgerechnet heute, an diesem Freitag, schreibst Du eine Mathearbeit. Das kann ja nur schief gehen… Merkwürdig, wie wir ganz selbstverständlich an solchen Tagen vom Aberglauben heimgesucht werden und mit dem "Schlimmsten" rechnen.
Dabei besagen Statistiken, dass sich an einem Freitag dem 13.
N I C H T mehr oder gar größere Unglücke ereignen als an einem anderen Datum - warum auch? Trotz allem scheint es vielen so, als ob sie an diesem Tag regelrecht vom Pech verfolgt werden. In jedem Jahr gibt es mindestens einen und höchstens drei Freitage, die auf den 13. fallen. Woher haben diese Freitage ihren schlechten Ruf? Ist uns wirklich das Unglück auf der Spur - oder N I C H T eher wir dem Unglück? So gehört sich das eben für einen Freitag den 13.
Auf der Suche nach dem Unglück
An diesem Datum verlassen viele schon sehr vorsichtig die Wohnung, immer im Kopf, dass ein Unglück passieren könnte. Zwangsläufig geschieht es dann auch eher - und erleben wir solch ein Missgeschick, werden wir wiederum bestätigt, dass dieser Tag ein Unglückstag sein muss. Oft handelt es sich um Vorfälle oder Situationen, die an jedem beliebigen anderen Tag für uns ohne Bedeutung wären.
Der amerikanische Börsenkrach vom Oktober 1929, der auch in Europa eine schlimme Krise auslöste, begann eigentlich schon an einem Donnerstag. Wegen der Zeitverschiebung war jedoch in Europa bereits Freitag. Außerdem begann die Weltwirtschaftskrise N I C H T am 13.,
S O N D E R N am 24. Oktober 1929. Der große Börsenkrach hatte zur Folge, dass sich viele Firmen auflösten und unzählige Menschen weltweit arbeitslos wurden. Das Datum ging als "Schwarzer Freitag" (im Englischen "Black Thursday", also "Schwarzer Donnerstag") in die Geschichte ein und verstärkte bei uns den Ruf vom "Freitag den Unglückstag". Dass dieser Tag für den Mythos um den "Freitag den 13." verantwortlich ist, stimmt jedoch
N I C H T . T A T S Ä C H L I C H gab es am Freitag, den 13. Mai 1927, einen Kurseinbruch an der Berliner Börse. Vermutlich wurden diese beiden Ereignisse vermischt und so verbreitete sich bei uns die falsche Behauptung.
Vor langer Zeit, vor über 700 Jahren, war für die berühmten Tempelritter ein schwarzer Tag: Es heißt, an einem Freitag den 13. des Jahres 1307 habe Philipp IV., der König von Frankreich, die Ritter des Templerordens in ganz Europa verhaftet. Viele Tempelritter wurden schließlich wegen Ketzerei angeklagt, in Kerker gesperrt und hingerichtet. Der französische König hatte es auf die Reichtümer der Ritter abgesehen. Die Templer - Ritter und Mönche zugleich - waren ein wohlhabender Orden der christlichen Kirche.
Schon in früheren Zeiten ein schlechtes Omen?
Der Aberglauben verbreitete sich in Deutschland erst vor etwa 50 Jahren in der breiten Bevölkerung. Im Jahr 1957 wurde der Stapellauf eines Öltankers verschoben, der sonst auf einen Freitag den 13. gefallen wäre. Darüber machte sich ein Journalist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einer großen deutschen Tageszeitung, lustig und trug somit zur Verbreitung des Aberglaubens dieses gefürchteten Freitags bei. Unabhängig voneinander wurde sowohl der Freitag als auch die Zahl 13 aber schon lange mit Unglück in Verbindung gebracht.
Dafür gibt es mehrere Ursprünge. Der Freitag gilt bei den Christen beispielsweise als Trauertag, da Jesus am Karfreitag gekreuzigt wurde. Außerdem war es ein Freitag, an dem Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, da sie die Früchte vom Baum der Erkenntnis aßen - im christlichen Glauben ebenfalls ein großes Unglück. Jedoch war der Freitag, bis er sich seinen Ruf als Freitag den 13. machte, bei den Protestanten sogar als Glückstag angesehen. Oft wurde an Freitagen geheiratet, da solche Ehen als besonders glücklich gelten sollten. Anders als die Katholiken, die den Freitag aufgrund der biblischen Hintergründe eher mit Unheil und Leid in Verbindung brachten. So hieß es, ein Jahr, dass an einem Freitag begann, bringe Unglück - und am Freitag geborene Kinder wurden als "Unglückskinder" bezeichnet.
Die runde zwölf und die schiefe 13
Die Zahl 13 gilt, wie auch der Freitag, in einigen Kulturen schon lange als schlechtes Omen. Die 13 verdankt ihren Ruf mehr oder weniger der zwölf. Diese Zahl gilt in vielen Kulturen als "heilig". Sie symbolisiert Ordnung und Vollkommenheit. Ganz im Gegensatz zu der darauf folgenden 13, die auf seltsame Weise alles "in Unordnung bringt". Sie erscheint uns nicht rund und gleichmäßig, sondern eher kantig, chaotisch und unberechenbar. Oft wird sie auch mit dem Teufel in Verbindung gebracht und als "Teufelsdutzend" - nämlich 12+1 - bezeichnet.
Die Zahl zwölf - auch "ein Dutzend" genannt - taucht in vielen Zusammenhängen auf. Das Jahr hat zwölf Monate, Tag und Nacht zählen jeweils zwölf Stunden, in der Bibel ist von den zwölf Aposteln die Rede. Auch in Märchen erscheint sie oft und steht für Harmonie und Ordnung, während die Zahl 13 eine negative Bedeutung hat - zum Beispiel ist es im Märchen Dornröschen die dreizehnte Fee, die durch ihren Zauberspruch das Unglück über die Königsfamilie bringt. Es wäre möglich, dass die negative Bedeutung der Zahl 13 ihren Ursprung in der Geschichte des letzten Abendmahls hat. Jesus hielt das Abendmahl mit seinen zwölf Jüngern - mit Jesus waren es also 13. Von Judas, dem dreizehnten Gast, wurde Jesus noch am gleichen Abend verraten.
Einige glauben, dass der Ruf der Zahl 13 mit dem Mondkalender zusammenhängt. Unser heutiger Kalender orientiert sich an der Sonnenzeit, daher umfasst er auch zwölf Monate. Vor der Einführung des Sonnenkalenders lebten die Menschen nach der Mondzeit. Laut des Mondkalenders, der zum Beispiel bei den Kelten üblich war, hatte das Jahr einen Monat mehr, also 13. Damals stand die Zahl 13 noch für Glück. Mit der Einführung des Sonnenkalenders unter anderem durch die Christen änderte sich dies jedoch. Man versuchte, die Menschen mit allen Mitteln von dem Mondkalender abzubringen und verlieh der einstigen Glückszahl eine negative Bedeutung.
Zimmer Nummer 13? Nein, danke!
Heute ist die Annahme, die Zahl 13 bringe Unglück, ganz oben auf der "Rangliste" des Aberglaubens in unserer sonst so wissenschaftlich ausgerichteten Gesellschaft angekommen. Die Angst vor der 13 geht sogar so weit, dass viele Hotels sich angepasst haben und einfach den 13. Stock oder auch Zimmer mit der Nummer 13 auslassen. Übrigens hat die Zahl 13 in Afrika und Asien N I C H T mehr oder weniger Bedeutung als irgendeine andere Zahl.
I N T E R R E S S A N T ist zudem, dass beispielsweise in Ländern wie Spanien oder Griechenland Dienstag der 13. als Unglückstag gilt, wobei in Italien Freitag der 17. gefürchtet wird. Die Zahl 13 galt im Römischen Reich und im alten China sogar als heilig. Noch heute ist die 13 zum Beispiel in Mexiko eine Glückszahl. Es wäre also nützlicher, Tage, die auf einen Freitag den 13. fallen, einfach als Glückstage anzusehen - oder zumindest als "ganz gewöhnliche Daten". Das würde vielen das Leben an diesen Tagen bestimmt angenehmer gestalten. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
Die Vorrichtung sorgt für einen schnelleren Abfluss des Regenwassers. Der Tipp des Gärtnermeisters ist einfach umzusetzen.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Wenn Christoph loslegt, wird der heimische Garten schnell zur Fußballarena. Der Achtjährige spielt in der F-Jugend des und trainiert auch gerne zu Hause. Das geht aber N U R bei gutem Wetter. Wenn es geregnet hat, dann ist im Garten von Familie Anneken aus Friesoythe eher Wasserball angesagt. „Das Regenwasser läuft N I C H T ab und es bilden sich auf der Rasenfläche Pfützen“, sagt Christa Anneken (44), die im Rahmen der NWZ (Nordwest Zeitung)-Gartenwochen Woche für Woche Tipps vom bekommt.
Der Gärtnermeister empfiehlt die Verlegung von Drainagerohren. Die hat Familienvater Ludger Anneken vor einiger Zeit auch schon verlegt. „Das hat er auch sehr gut gemacht“, sagt Wreesmann, nachdem er ein Rohr nach wenigen Spatenstichen auf Anhieb findet. Die Drainage liegt fachmännisch in einem Kiesbett, dass F A S T bis zur Rasennaht aufgefüllt ist. Und da liegt das Problem. N U R F A S T . „Diese dünne Schicht Mutterboden kann schon verhindern, dass das Wasser N I C H T in den Boden sickert“, so der Gartenexperte und zeigt auf eine N U R wenige Zentimeter dicke Schicht aus dunklem Boden.
S E I N T I P P : Der Einbau eines kleinen Gullys. Dazu wird ein T-Stück in das vorhandene eingesetzt. Darauf wird dann ein kurzes Stück Drainagerohr gesetzt, dass bis zur Grasnarbe reicht. Zum Abschluss wird das Rohr mit einem Deckel, in den zuvor kleine Löcher gestochen wurden, zugedeckt. Die Grube wird dann aufgefüllt mit Kies – Wreesmann verwendet hierfür feinen Estrich-Kies. „So kann das Regenwasser durch diese Vorrichtung besser ablaufen“, sagt . Ein Tipp des Experten, der nur wenige Euro kostet und schnell umgesetzt werden kann. Christoph wird es freuen, wenn der kleine Gully im Rasen große Wirkung zeigt. (Quelle: Nordwest Zeitung - 10.5.11)
Torf speichere hervorragend die Feuchtigkeit im Boden. Auch die Durchlüftung des Erdreichs wird durch den Torf optimiert.
von Anja Biewald
Friesoythe - Endlich kommt mehr Farbe ins Beet von Familie Anneken: Eine ganze Auswahl an Stauden hat SOS-Gärtner Hubert Wreesmann mit in den Garten der Familie gebracht. Zum Beispiel Geranium Spessart, die in einem Blassrosa erblüht, oder eine blau blühende Brunnera macrophylla oder die gelb blühende Waldsteinia ternata . . . Die Auswahl an Stauden kann sich sehen lassen.
Doch bevor Familie Anneken die Pflanzen ins Beet setzen kann, empfiehlt der SOS-Gärtner, das Erdreich noch etwas aufzubessern. In diesem Fall arbeitet Hubert Wreesmann Torf vorsichtig in den Boden ein. Torf habe vor allem hervorragende Wassereigenschaften: Feuchtigkeit werde vergleichsweise lange gespeichert und eine gute Durchlüftung des Bodens gewährleistet. Jetzt sei auch die richtige Zeit, um Kompost auf die Beete aufzubringen, erläutert der Fachmann.
Dann können die Stauden ins Beet gesetzt werden. Wer sich in der Welt der Stauden N I C H T auskenne, müssen sich am Schild orientieren. Hilfreich seien auch Staudenbücher zum Nachschlagen – oder der Gang zum Fachmann.
Die gelbe Waldsteinia ternata hat es Christa Anneken jedenfalls angetan. Sie soll auf jeden Fall ins neue Beet. Die Pflanzen werden einfach nur locker ins Erdreich gesetzt und leicht angedrückt. Gruppenweise können so die Pflanzen zusammengesetzt werden, so dass sich Annekens bald schon ein farbenfroher Blick in das neu gestaltete Beet bietet. (Quelle: Nordwest Zeitung - 26.4.11)
A C H T U N G
H I E R F O L G T D E R
G A R T E N T I P P
Wer Rasen N E U ansät, M U S S diese Fläche I M M E R feucht halten. Wenn das Saatgut einmal aufgegangen ist, darf es
N I C H T austrocknen, so SOS-Gärtner Hubert Wreesmann. Der Fachmann E M P F I E H L T aber, mit der Aussaat zu
W A R T E N , bis die Temperaturen nachts
S T A B I L E R sind. (Quelle: Nordwest Zeitung - 26.4.11)
TEIL 1
von Carola Beck
Sie werden geschmäht und geächtet, und manch einer läuft bei ihrem Anblick schreiend davon. "Ist die eklig!", unsere Aussagen über die achtbeinigen Krabbeltiere sind oft wenig schmeichelhaft. Dabei sind Spinnen ebenso nützlich wie faszinierend. Was stört uns an den gefürchteten Webkünstlern? Was kann man gegen die panische Angst vor Spinnen tun?
Schon vor 400 Millionen Jahre besiedelten Spinnen die Erde. Sie sind damit mehr als doppelt so alt wie Dinosaurier und gehören neben den Haien und Krokodilen zu den ersten Tieren überhaupt. Dank ihrer genialen Konstruktion und Anpassungsfähigkeit haben sie im Gegensatz zu den riesigen Reptilien bis heute überlebt. Spinnen können sowohl im Gletscher als auch im heißen Wüstensand oder unter Wasser leben. Erst viel später, vor ungefähr sechs Millionen Jahren, gab es die ersten Menschen.
Manche Wissenschaftler glauben, dass die Angst vor Spinnen bereits in die Wiege der Menschheit gelegt wurde. Sie vermuten, dass sich bei den frühen Menschen ein Mechanismus entwickelt hat, der schon beim kleinsten Hinweis auf die "krabbelnde Gefahr" Alarm auslöst. Dagegen spricht allerdings, dass die Angst vor der Spinne überwiegend im westlichen Kulturkreis vorherrschend ist. Die Spinne war hier schon im Mittelalter ein Symbol für Tod, Teufel, Pest und Hexen. Bei einigen Naturvölkern dagegen werden Spinnen als "gottnahe Wesen" verehrt, die den Menschen Schutz und Weisheit schenken und ihm die "Kunst des Webens" gezeigt haben.
Die Sinne der Spinne
Spinnen sind hochsensibel. Die hauchdünnen Tasthärchen an den Beinen registrieren feinste Luftströmungen und Bewegungen. Mit den winzigen Sensoren können die Tiere in fast vier Meter Entfernung einen Artgenossen von einem Beutetier unterscheiden. Spinnen haben acht Beine und unterscheiden sich damit von Insektenarten, welche in der Regel nur über sechs Beine verfügen. Eine Spinne hat bis zu acht Augen. Ein Augenpaar ist für die Feinheiten zuständig, die Übrigen nehmen in der Regel eher grobe Bewegungen wahr.
Auf Gefahren können Spinnen mit einer schnellen Flucht reagieren. Allerdings geht der Spinne dabei - je nach Körpergröße - bereits nach wenigen Metern "die Puste aus". Denn die Muskeln können nur über eine kurze Strecke mit Sauerstoff versorgt werden, dann muss die Spinne sich erholen. Es ist also typisch, wenn eine Spinne nach hektischem Losrennen erst einmal sitzen bleibt.
Wie spinnen Spinnen?
Nur die Hälfte aller Spinnenarten webt Netze. Es sind wahre Kunstwerke, die das kleine Tier zum Beutefang anfertigt. Die verschiedenen Spinnenarten beherrschen, bestens angepasst an ihren Lebensraum, unterschiedliche Arten des Netzbaus. Die Kreuzspinne etwa webt ein Radnetz, das durch regelmäßig verbundene Fäden gekennzeichnet ist. Sichtbar werden die durchsichtigen Fäden nur, wenn sich dort Tau oder Staub festsetzt, oder Sonnenlicht in einem bestimmten Winkel einstrahlt.
Baldachinspinnen setzen kleine Netze in die Gräser einer Wiese. Darunter sitzt die Spinne dann wie unter einem kunstvoll gewebtem Dach, dem Baldachin. In trichterförmigen Netzen verfängt sich die Beute der Trichterspinnen. Eine sehr originelle Art, ihre Beute zu fangen hat die Wurfnetzspinne. Die in den Tropen vorkommende Art spinnt ein nur sehr kleines Netz, das sie zwischen den Vorderfüßen aufspannt. Damit "fischt" sie die Insekten - wie mit einem Fischernetz - aus der Luft.
So gut wie alle Spinnentiere sind Jäger, die ihre Beutetiere mit Gift töten. Die Art, wie Spinnen ihre Beute fangen und fressen, empfinden viele Menschen als befremdlich oder gar abstoßend: Die Spinne greift ihr Opfer und spritzt Gift in den Körper hinein. Dabei wird dem Beutetier ein Verdauungssaft eingeflößt, der die Innereien des Tiers auflöst. Anschließend saugt sie ihr Opfer aus. Zu den Beutetieren von Spinnen gehören überwiegend Insektenarten.
High-Tech-Material: Der Spinnfaden
Den Faden nutzt die Spinne aber nicht nur, um Netze zu weben. Der Spinnfaden ist extrem belastbar, enorm zugfest und gleichzeitig hochelastisch. Spinnenseide ist hundertmal belastbarer als ein Stahlfaden in gleicher Dicke. Der Spinnfaden kann außerdem um das Vierzigfache ausgedehnt werden, ohne zu reißen. Pilze und Bakterien können dem Faden nichts anhaben, dennoch ist er biologisch abbaubar.
Manche Spinnen kleiden ihre Wohnhöhlen damit aus, weben Kokons für den Nachwuchs und fesseln ihre Beute damit. Insbesondere junge Spinnen nutzen den Faden als "Flughilfe", da er sie über mehrere Kilometer weit tragen kann. Bei allen Spinnen dient der Faden auch als Sicherungsleine. Selbst Jagdspinnen, die keine Fangnetze weben, heften den Faden an und seilen sich bei Gefahr ab.
Wissenschaftler würden einiges dafür geben, wenn sie ein Material herstellen könnten, das so beschaffen ist wie die Spinnenfäden. So forscht die NASA daran, Raketen und Flugzeugteile aus einem solchen Material zu konstruieren. Auch an kugelsicheren Westen, die so leicht wie Seidenfäden sind, wird geforscht.
von Carola Beck
Einige Giftspinnen - so wie die Syndney Funnel Web Spinne - können auch Menschen gefährlich werden. Die meisten der etwa 35.00 Arten sind allerdings völlig harmlos. Eine gewisse Aufregung verspüren viele, wenn sie eine haarige Spinne sehen. Einige Menschen leiden aber unter der so genannten "Arachnophobie". Darunter versteht man die panische Angst vor Spinnen. Sogar eine kleine Spinne kann dann schon Schweißausbrüche und Herzrasen auslösen. Was für Therapien helfen dagegen?
Spinnen sind also wahre Wundertiere. Trotzdem schüttelt es uns, wenn wir durch ein Spinnennetz laufen, vor allem, wenn darin noch eine dicke Spinne mit acht langen Beinen sitzt. Die hektischen, für uns schwer einzuschätzenden Bewegungen der Krabbeltiere sind häufig der Auslöser für unsere Angst. Die schnelle Beinabfolge signalisiert Chaos, und das können wir schlecht einordnen.
"Eine gewisse Aufregung verspürt fast jeder Mensch, wenn er eine Spinne sieht", sagt der Biologe und Spinnenfreund Dr. Stephan Loksa. "Oft lernen Kinder dazu noch von ihren Eltern, dass Spinnen eklig seien". Daraus kann eine übertriebene Spinnenangst werden. Man muss Spinnen ja nicht unbedingt mögen. Sobald uns die Furcht aber kontrolliert, wird es problematisch. Bei manchen löst sogar eine kleine Spinne Schweißausbrüche und Herzrasen aus. Wer etwa einen Raum nicht mehr betritt, weil eine Spinne darin sitzt oder im Freien hinter jedem Grashalm voller Angst eine Spinne vermutet, kann etwas dagegen tun.
Gegen die Angst vor Spinnen, die so genannte "Arachnophobie" gibt es spezielle Therapien. Nahezu allen Methoden ist gemeinsam, dass die Teilnehmer mehr über diese Tiere erfahren. So werden Vorurteile abgebaut, die sehr oft Auslöser für Ängste sind. Manchmal krabbelt sogar eine Vogelspinne über Arme oder Köpfe der Teilnehmer. So wie bei Dr. Stephan Loksa, der in Schulen und Kindergärten über seine Lieblingstiere informiert. Das wirkt oft Wunder: Die meisten finden eine große, dicke Spinne, die sich eher langsam bewegt, gar nicht so abschreckend. Vogelspinnen sind zudem harmloser als ihr Ruf: Ein Biss dieser Tiere ist in den meisten Fällen nicht gefährlich, sondern höchstens mit dem einer Wespe zu vergleichen.
Mehr Nutzen als Schaden
Richtig gefährlich werden Spinnen sehr selten: Nur knapp 25 von weltweit 35.000 Spinnenarten sind so giftig, dass sie dem Menschen gefährlich werden können. Die giftigste Spinne ist die Sydney Funnel Web Spinne. Sie wird 1,5 bis 4,5 Zentimeter groß und lebt in der australischen Stadt Sydney und deren Umgebung. Ihr Biss kann tödlich sein, wenn nicht rechtzeitig ein Gegengift verabreicht wird. Erstaunlicherweise ist ihr Gift vor allem für Menschen und Affen gefährlich, während es bei anderen Säugetieren kaum Wirkung zeigt. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass bei dieser Spinnenart das deutlich kleinere Männchen etwa fünfmal giftiger ist, als das Weibchen - während bei anderen Spinnenarten für gewöhnlich das Gift des Weibchens wesentlich stärker ist.
Generell sind Spinnen eher nützlich für den Menschen, als dass sie uns schaden. Neben den Singvögeln sind sie die größten Schädlingsbekämpfer. Auf einem Hektar Wiese krabbeln mehr als eine Million Achtbeiner, die jährlich zehn Zentner Insekten verspeisen. Der Insektenfresser ist aus dem heutigen Ökosystem nicht mehr wegzudenken. Würden die Spinnen von jetzt auf gleich fehlen, fräßen die Insekten innerhalb von sechs Monaten alle Pflanzen der Erde auf.
Wir Menschen kommen als Beute für sie nicht in Frage. Die meisten Achtbeiner ernähren sich schließlich schon über Jahrmillionen - als es den Menschen noch lange nicht gab - von Insektentieren. Und bei uns gibt es keine Spinnenarten, die auch dem Menschen gefährlich werden können. Also: Kein Grund zur Panik, oder? (Quelle beider Teile: .helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
von Anja Biewald
Friesoythe - Schaut Christa Anneken von ihrer Terrasse aus in den Garten auf das Beet auf der anderen Seite, dann fehlt da etwas. Sie schaut auf grüne Flächen und Sträucher. Mehr Struktur, mehr Farbe, mehr Tiefe: So sieht die Lösung des für dieses Problem aus. „Wir haben dort einfach hin und wieder eine Pflanze eingesetzt, O H N E konkreten Plan“, erzählt . Zwei Rosen wachsen in dem Beet, es gibt Buchsbäume, Narzissen und Efeu.
Jetzt muss in dem Beet Platz geschaffen werden. Also langt kräftig zu: Er entfernt aus einer Hasel eine Menge Zweige und ganze Äste, um das Gesamtbild lichter erscheinen zu lassen. „Ein Gärtner ist da einfach mutiger. Man selbst traut sich gar nicht, so viel wegzuschneiden“, sagt Christa Anneken.
In der vorderen Reihe im Beet sitzt ein großer Buchsbaum. Der versperrt die Sicht auf die hinteren Reihen – also wird er umgesetzt. Die zwölfjährige Janina Anneken holt einen Spaten und hilft beim Ausgraben. Seinen neuen Platz bekommt der rund-gestutzte Buchsbaum weiter hinten im Beet. Wreesmann: „Das Ganze bekommt so mehr Tiefe.“ Die hohen Pflanzen stehen hinten, zu ihren Füßen kommen mittelhohe Gewächse und vorne sollen die Farbpunkte gesetzt werden. Was dort bald die Blicke auf sich ziehen soll, müssen Christa und Ludger Anneken mit ihren Kindern nun beraten. „Blaue Katzenminze würde sich da gut machen“, schlägt Hubert Wreesmann vor. Auch Sonnenhut käme in Frage. (Quelle: Nordwest Zeitung - 12.4.11)
von Silke Bauerfeind
Jedes Jahr werden allein in Deutschland etwa 1400 Kinder mit einer Fehlbildung an den Lippen und am Gaumen geboren - so genannte Lippen-Kiefer-Gaumenspalten gehören zu den häufigsten Fehlbildungen. Sie entstehen bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Kinder und Jugendlichen leiden oft sehr unter den Reaktionen in der Öffentlichkeit. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie es zu diesen Veränderungen kommt und wie man am besten mit Betroffenen umgeht.
Sicher hast Du schon einmal jemanden mit einer großen Narbe oberhalb der Lippen gesehen oder gehört, dass jemand näselnd spricht - also so, als würde man ihm ständig die Nase zuhalten. Oft wurden diese Menschen mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren, die dann zwar behandelt wurde, aber dennoch in gewisser Weise sichtbar bleibt.
Wenn das Baby im Mutterleib heranwächst, bilden sich die Teile des Gesichts zunächst getrennt voneinander aus. Nase, Lippen und Gaumen wachsen dann erst später zusammen. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt es dabei zu Störungen kommt, können Fehler auftreten, die zu verschiedenen Arten von Spalten an Lippen und am Gaumen führen.
Ganz genaue Kenntnisse über die Ursachen dieser Störung hat man leider noch nicht. Da aber in den letzten Jahrzehnten die Häufigkeit dieser Fehlbildung stark angestiegen ist, konnte man immer mehr Erfahrungen sammeln. Man vermutet inzwischen, dass mehrere Gründe zusammen kommen. Wenn die werdende Mutter zum Beispiel bestimmte Medikamente während der Schwangerschaft einnimmt oder raucht und Alkohol trinkt, kann das eine Rolle spielen. In vielen Fällen hatten aber bereits andere Familienmitglieder diese Fehlbildung. Daher geht man davon aus, dass die Veränderungen auch erblich bedingt sind. Das Zusammenspiel beider Ursachen ist wahrscheinlich.
Welche Arten von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten gibt es?
Man unterscheidet zwischen Spalten, die nur den Gaumen betreffen, und Spalten, die auch die Lippen durchziehen. Die Gaumenspalten verlaufen meist in der Mitte und enden hinten im Rachen. Die anderen Spaltenarten treten an der Seite auf und betreffen manchmal auch beide Seiten des Gesichts.
Hier kennt man zum einen die Lippenspalten, die sich vom Rot der Lippen bis zum Naseneingang ziehen können. Zum anderen gibt es die kombinierten Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, bei der die Spalte im Kiefer zwischen Eckzahn und Schneidezahn verläuft. Nach hinten wird sie dann meist breiter. Diese Formen der Spaltbildung sind gut erkennbar. Daneben gibt es aber auch andere, die nur die unter der Haut liegende Muskulatur betreffen. Von außen betrachtet erkennt man hierbei keine Veränderung.
Wenn die Lippe gespalten ist, kann man dies inzwischen oft bereits während der Schwangerschaft auf Ultraschallbildern erkennen. Die Familien haben dann die Möglichkeit, sich früh auf die besondere Situation einzustellen. Offene Gaumenspaltungen erkennt man normalerweise gleich nach der Geburt. Eine geschlossene Gaumenspaltung fällt aber meistens erst auf, wenn sich das Sprechen in den ersten Lebensjahren des Kindes nicht normal entwickelt.
Das genetisch bedingte "Pierre-Robin-Syndrom" bringt eine meist U-förmige Gaumenspaltung mit sich. Außerdem haben die Kinder einen kleinen Unterkiefer und eine Zunge, die so weit hinten im Rachen liegt, dass sie oft Atemprobleme bekommen. Dieser Gendefekt tritt aber sehr selten auf, nur eines von etwa 15.000 Kindern ist betroffen. Etwa 30 bis 40 Prozent der Kinder, die ein Pierre-Robin-Syndrom haben, leiden zusätzlich am "Stickler Syndrom". Hier haben die Betroffenen eine Bindegewebsschwäche, die dazu führen kann, dass Augen, Ohren, Gelenke, Knochen, Organe und das Herz erkranken. Diese Probleme sind unterschiedlich stark ausgeprägt und treten nicht immer zugleich auf.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Offene, aber auch geschlossene Spaltbildungen müssen behandelt werden. Ein Ziel der Behandlung ist es, die sichtbare Spaltbildung zu beseitigen, damit das Gesicht schöner aussieht. Dies ist für die Betroffenen sehr wichtig, da sie in der Öffentlichkeit von ihren Mitmenschen oft angestarrt werden. Viele haben auch mit Vorurteilen zu kämpfen - weit verbreitet ist zum Beispiel der Glaube, dass Menschen mit so einem Gesicht "geistig zurückgeblieben" oder "dümmer" als andere sein müssten, was natürlich völliger Unsinn ist.
Ein anderes, sehr wichtiges Ziel der Behandlung ist, das Gewebe im Mund und Rachen richtig zusammenzufügen. Damit wird erreicht, dass sich Sprache, Gehör, Schlucken und Kauen normal entwickeln können. Andernfalls könnten Teilbereiche davon ein Leben lang Schwierigkeiten bereiten. Auch die Zahnstellung muss regelmäßig kontrolliert werden, weil der Kiefer und damit auch die Zähne eine andere Ausrichtung haben können. Bei der Behandlung arbeiten viele Spezialisten zusammen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Genauso wie der Rest des Körpers, wächst und verändert sich auch das Gesicht im Kindesalter und in der Jugendzeit. Deshalb sind Behandlungen nötig, bis die Betroffenen ausgewachsen sind.
Bei einem Baby mit Gaumenspalte muss gleich nach der Geburt eine "Trinkplatte" (Gaumenplatte) eingesetzt werden. Damit wird erreicht, dass der Mundraum vom Nasenraum abgetrennt wird und Schlucken und Saugen normal möglich sind. Außerdem wird mit dieser Platte der Kiefer stabilisiert und die Zunge in eine normale Position gebracht. Wenn nötig, gehen die Kinder ab etwa vier Jahren zur Logopädie, das ist eine Sprachheilbehandlung.
Eine Lippenspalte wird bei Säuglingen operiert, wenn sie ungefähr fünf bis sechs Monate alt sind und mindestens fünf Kilogramm wiegen. Die Spalte wird geschlossen, so dass der Mund danach unauffälliger aussieht und die Muskeln in der Lippe besser zusammen arbeiten können. Manchmal wird bei dieser Operation auch gleich ein eventuell abstehender Nasenflügel angelegt und ein fehlender Nasenboden geschaffen.
Eine Gaumenspalte wird operiert, wenn das Kind etwa ein Jahr alt ist. Dies ist wichtig, da die Kinder in diesem Alter anfangen, mehrere Wörter beim Sprechen aneinander zu reihen. Sie sollen dabei möglichst nicht durch ihre Gaumenspalte behindert werden. So können sie sich geistig normal entwickeln und haben weniger Probleme, mit anderen Kindern Kontakte zu knüpfen. Im Alter von fünf bis sechs Jahren folgen dann Operationen, bei denen kleine Korrekturen an der Lippe oder am Naseneingang vorgenommen werden.
Ab diesem Alter werden auch oft Zahnspangen verwendet, damit sich der Kiefer langfristig in die richtige Position schiebt. Wenn die betroffenen Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren ausgewachsen sind, werden endgültige Korrekturen an der Nase oder an den Gesichtsknochen und Zähnen vorgenommen. Manche haben über die bereits genannten Fehlbildungen hinaus Probleme beim Atmen, mit dem Gehör oder ihrer Mimik. Außerdem kann es verstärkt zu Hals-, Nasen- und Ohrentzündungen kommen. Daher ist es wichtig, dass während der ganzen Behandlungszeit Ärzte und Therapeuten gut zusammen arbeiten.
Wie man mit Betroffenen umgehen sollte
Ihr habt nun einen Überblick darüber bekommen, wie viele Behandlungen und Operationen sich Kinder und Jugendliche unterziehen müssen, die unter einer Form der erklärten Spaltenbildungen leiden. Sicher könnt Ihr Euch auch vorstellen, dass das mit vielen Sorgen, Ängsten, Schmerzen und auch Selbstzweifeln verbunden ist.
Da man die Fehlbildung oder später die Narben im Gesicht meist deutlich sehen kann, sind die Betroffenen es gewohnt, dass sie mehr gemustert werden als andere. Umso mehr wünschen sie sich, dass sie nicht angestarrt oder gar verspottet, gemieden und ausgegrenzt werden. Vielleicht habt Ihr schon einmal gehört, dass eine Lippenspalte auch "Hasenscharte" oder eine Gaumenspaltung manchmal "Wolfsrachen" genannt wird. Die meisten Menschen, die mit den Fehlbildungen leben, empfinden das verständlicherweise als Beleidigung, man sollte solche Ausdrücke daher nicht verwenden.
Menschen mit Spaltbildungen haben dieselben Wünsche, Bedürfnisse und Hobbies wie andere und sind darin normalerweise auch nicht eingeschränkt. Sie können trotz ihrer Besonderheit liebenswürdige und schöne Menschen sein, die in der Lage sind, ihr Leben selbstständig zu meistern - so wie alle anderen auch. Wenn ihr Fragen zu den Problemen oder der Behandlung habt, solltet ihr offen aufeinander zugehen - das ist meistens der beste Weg. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
Die Erde dreht sich bekanntlich in 24 Stunden einmal um die eigene Achse, weshalb es morgens hell und abends dunkel wird. Außerdem dreht sie sich innerhalb eines Jahres um die Sonne. Wie hängt das alles mit den Jahreszeiten zusammen und weshalb sind manche Tage länger als andere? Was ist die Sonnenwende - und warum wird es in den nördlichen Regionen Skandinaviens, Finnlands und dem Baltikum zur Zeit des "Mittsommers" Ende Juni selbst nachts überhaupt nicht oder nicht richtig dunkel?
Vom "Sonnenstand" hängt auf der Erde Einiges ab - zum Beispiel die Jahreszeiten, die Klimazonen und die Temperaturen. Wie wir alle wissen, zieht die Erde innerhalb eines Jahres in einer ellipsenförmigen (eiförmigen) Bahn um die Sonne. Außerdem dreht sich die Erde täglich um ihre eigene Achse - diese müssen wir uns als Gerade vorstellen, die durch die Erde verläuft und drei Punkte, nämlich den Nordpol, den Südpol und den Erdmittelpunkt, miteinander verbindet.
Die Drehung um die eigene Achse ist für den Wechsel zwischen Tag und Nacht zuständig: Wir wenden uns der Sonne am Abend ab, befinden uns nachts auf der zur Sonne abgewandten Seite und drehen uns gegen Morgen wieder in Richtung Sonne - deshalb scheint es so, als ob die Sonne am Himmel aufgeht und im Verlauf des Tages "wandert". Wenn bei uns die Nacht hereinbricht, beginnt in anderen Regionen der Erde - zum Beispiel in Neuseeland - schon der nächste Tag.
Die Jahreszeiten: Der Sonne zu- oder abgeneigt
Jedoch hätten wir keine Jahreszeiten, sondern ungefähr gleich bleibende Temperaturen, wenn die Achse der Erde senkrecht zu ihrer Umlaufbahn um die Sonne stehen würde. Doch wie wir wissen, gibt es auf der nördlichen und auch auf der südlichen Erdhalbkugel unterschiedliche Jahreszeiten - wenn bei uns auf der nördlichen Halbkugel der Winter einbricht, ist es in Regionen der Südhalbkugel - zum Beispiel in Südafrika - warm und sommerlich.
Wie genau kommen die verschiedenen Jahreszeiten zustande? Die Achse der Erde hat einen Neigungswinkel von 23,5 Grad zur Senkrechten. Da die Erde sich um die Sonne dreht, ist die Stellung der Erdachse nicht immer gleich: Einen Teil des Jahres ist die Nordhalbkugel mehr der Sonne zugeneigt als die Südhalbkugel und umgekehrt. Je senkrechter die Sonneneinstrahlung in einer Region gerade ist, desto wärmer sind die Temperaturen - denn je "gerader" und damit direkter die Strahlen auf die Erde treffen, desto weniger Energie haben sie auf ihrem Weg durch unsere Atmosphäre verloren. Zur warmen Jahreszeit steht die Sonne am Mittag auch höher am Himmel und die Tage sind insgesamt länger.
In den kälteren Jahreszeiten treffen die Strahlen in einem schrägeren Winkel auf die Erdoberfläche, dadurch legen sie einen weiteren Weg zurück und verlieren an Energie und somit an Wärme. Je näher eine Region am Äquator liegt - dieser befindet sich auf dem nullten Breitengrad genau in der Mitte zwischen dem Nord- und dem Südpol -, desto weniger ausgeprägt sind die Jahreszeiten. Denn am Äquator macht sich die Neigung der Erde kaum bemerkbar, deshalb sind auch die Tage und Nächte stets ungefähr gleich lang. In diesen Regionen der Erde, in welchen die Sonnenstrahlen nahezu senkrecht auftreffen, ist es das gesamte Jahr über warm. In den Regionen nahe den Polen herrschen dagegen stets eisige Temperaturen, da die Sonnenstrahlen hier immer im flachen Winkel einfallen.
Sonnenwende: Wenn die Tage kürzer oder länger werden
Den nördlichen Wendepunkt hat die Sonne am 21. Juni erreicht - sie ist dem nördlichen Teil der Erde dann besonders zugeneigt. Dieses Datum wird auch als "Sommersonnenwende" (Sommeranfang) bezeichnet: Nun erleben wir den "längsten Tag" des Jahres, die Sonne scheint fast senkrecht über dem nördlichen Wendekreis der Erde zu stehen.
Nach dem früheren Julianischen Kalender hat man die Sommersonnenwende am 24. Juni, am Tag des Geburtstags von Johannes dem Täufer, gefeiert - Sonnenwend- und Johannistag fielen also zusammen. Noch heute werden rund um die Sommersonnenwende und den Johannistag viele Feste veranstaltet: Es finden Sonnenwendfeuer statt, und auch am Johannisfest werden Feuerwerke veranstaltet und Feuer entfacht, die als Symbol für die Sonne und im christlichen Glauben für Jesus Christus stehen. In vielen Ländern ist es Tradition, zum Johannisfest ums Feuer zu tanzen oder darüber zu springen, was Glück bringen soll.
Danach werden die Tage allmählich wieder kürzer und die Nächte länger. Bei der Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember nimmt die Sonnenhöhe mittags am Himmel nicht mehr weiter ab, sondern die Sonne steigt wieder langsam empor - von nun an werden die Tage wieder länger. Überall auf der Welt feierten alte Völker nun die "Wiedergeburt" der Sonne.
Wenn es bei uns auf der Nordhalbkugel Winter ist, ist es auf der Südhalbkugel warm - von der Südhalbkugel aus gesehen sind Sommer- und Wintersonnenwende genau vertauscht, die Sommersonnenwende fällt daher auf den 21. oder 22. Dezember. Jeder von uns kennt wahrscheinlich den kleinen Vers "Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen will sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehn." Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn man auf dem südlichen Teil der Erdkugel lebt - hier ist die Sonne hingegen im Süden nicht zu sehen.
Mittsommer: Wenn die Nacht zum Tag wird
Als Mittsommer in den nördlichsten Ländern Europas wie Finnland, Norwegen und Schweden wird die Zeit um Ende Juni herum bezeichnet, zu der die Sonne der nördlichen Hemisphäre (Nordhalbkugel) zugewandt ist. Zu dieser Zeit ist es bei uns sommerlich warm und Badewetter angesagt. Durch die Neigung der Erde wird es in den nördlichsten Teilen dieser Länder selbst nachts nicht oder zumindest nicht richtig dunkel - man spricht deshalb auch von den "Weißen Nächten" im Norden: Die Sonnenstrahlen dringen über den Nordpol hinweg im hohen Norden auch zu der Seite der Erde vor, auf der gerade Nacht ist. In den Gebieten nördlich des nördlichen Polarkreises - zum Beispiel auf der norwegischen Insel Spitzbergen - geht die Sonne um die Sommersonnenwende herum überhaupt nicht mehr unter und ist nachts noch vollständig sichtbar, dies wird als "Mitternachtssonne" bezeichnet.
Diese Zeit wird in den skandinavischen und nordischen Ländern ausgiebig gefeiert - das Mittsommerfest ist dort eines der wichtigsten Feste des Jahres: In Schweden wird der "Midsommar" immer an dem Samstag gefeiert, der zwischen dem 20. und dem 26. Juni liegt. Die Häuser werden mit Laub und Blumen verziert und es werden geschmückte Baumstämme aufgestellt. Die Menschen veranstalten dann zusammen Feste mit Tanz und volkstümlichen Liedern. Zu Essen gibt es Jungkartoffeln, die meist zusammen mit Hering und Sauerrahm serviert werden.
In Dänemark und Norwegen wird am 23. Juni, am Vorabend des Johannistages, zum "Sankt-Hans-Fest" ein großes Feuer veranstaltet. Die Dänen verbrennen oft auch eine Strohhexe - als Symbol für die "bösen Kräfte", die ferngehalten werden sollen. In Estland wird das Mittsommerfest, das als wichtigster Feiertag des Landes gilt, vom Abend des 23. bis in den Morgen des 24. Juni hinein gefeiert. Zu dieser Zeit sind die Städte fast menschenleer, da das bedeutende Fest auf dem Land gefeiert wird. Auch in Finnland ist das Mittsommerfest eines der wichtigsten Feste im Jahr - "Juhannus" fällt immer auf den Samstag zwischen dem 20. und dem 26. Juni. In dieser Nacht wird ausgelassen gefeiert, getanzt und gesungen und es werden riesige Feuer entfacht - meist am Strand oder auf Lichtungen. Dem traditionellen Glauben nach vertrieb man durch die Feierlichkeiten "böse Geister" und sorgte für eine gute Ernte. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
Reise in den menschlichen Körper
von Björn Pawlak
Mit unserer Stimme können wir Informationen in Form von Sprache übermitteln - aber auch Singen, Schreien, Weinen oder Lachen ist nicht ohne die Stimme möglich. Doch was genau ist eigentlich die Stimme, und wie funktioniert sie? Ein Blick in den menschlichen Körper wird verständlich machen, warum wir all die unterschiedlichen Klänge und Töne erzeugen können, aus denen unsere gesprochene Sprache sich zusammensetzt.
Die menschliche Stimme ist eigentlich ein Luftstrom, der in der Lunge erzeugt und dann auf dem Weg durch Hals und Mund klanglich geformt wird. Dieser Luftstrom streift die Stimmlippen im Inneren des Kehlkopfs und versetzt diese in Schwingungen - dadurch entsteht der Grundton der menschlichen Stimme.
Zum gesamten menschlichen Stimmapparat gehören neben der Lunge auch die Zwerchfellmuskulatur, die Luftröhre, der Kehlkopf mit der Stimmritze sowie Rachen, Mundhöhle und Nasenraum.
Die Hohlräume oberhalb der Stimmlippen werden "Vokaltrakt" oder "Ansatzrohr" genannt - hier wird der Grundton der menschlichen Stimme verstärkt und klanglich geformt. Bei der Erzeugung der einzelnen Laute sind mehr als hundert Muskeln beteiligt, deren Bewegungen aufeinander abgestimmt werden müssen.
Nur dank der Atmung können wir sprechen
Zuerst muss Luft eingeatmet werden - der Ton entsteht, wenn diese Luft wieder ausgeatmet wird. Dann fließt die Atemluft gewissermaßen über den Kehlkopf und entweicht durch die Stimmritze ("Glottis"), die von den beiden Stimmlippen gebildet wird.
Ein wichtiges Organ für die Stimmerzeugung ist also die Lunge, deren Hauptaufgabe darin besteht, das Blut mit Sauerstoff zu versorgen. Mit der Zwerchfellmuskulatur kann in der Lunge ein Unterdruck erzeugt werden, der dazu führt, dass Atemluft in die Lunge einströmt (Bauchatmung). Diese Luft wird dann zum Träger für die Stimme.
Bei der Erzeugung von stimmhaften Lauten sind die Stimmlippen ein Widerstand, der beim Ausatmen durch einen sich aufbauenden Überdruck "aufgesprengt" werden muss. Wenn dies geschieht, werden die Stimmlippen in Schwingungen versetzt. Anschließend schließen sie sich nach Abbau des Überdrucks wieder. Beim Sprechen wird dieser Vorgang unablässig wiederholt - die Stimmlippen können dabei mehrere hundert Mal pro Sekunde zusammen schlagen.
Unsere Sprache besteht zum einen aus stimmhaften Lauten: Dazu gehören alle Vokale - also "a", "e", "i", "o", "u" - und einige Konsonanten wie "m" zum Beispiel und "n". Daneben besteht unsere Sprache auch aus stimmlosen Lauten - bei diesen ist die Stimmritze zu keinem Zeitpunkt verschlossen: Dazu gehören einige Konsonanten wie zum Beispiel das "s" im Wort "Fass". Nur beim Flüstern sind alle Töne stimmlos. Die Stimmlippen sind dann fast ganz geschlossen und schwingen nicht - die Luft entströmt beim Flüstern durch eine kleine Öffnung am knorpeligen Ende der Stimmlippen, das "Flüsterdreieck" genannt wird.
Durch den Rachen strömt die Luft dann weiter in Mundhöhle und Nasenraum, durch Mund und Nase verlässt sie den Körper wieder. Fast alle Töne der gesprochenen Sprache entstehen auf die eben beschriebene Art und Weise - nur bei den mit Zunge und Lippen geformten Schnalz- und Klicklauten ist die Atmung nicht beteiligt.
Der Kehlkopf: Fabrik für die Töne
Der Kehlkopf sitzt an der Schnittstelle zwischen Luftröhre und Speiseröhre - er besitzt einen Verschlussmechanismus, der verhindert, dass Fremdkörper in die Atemwege und in die Lunge eindringen können.
In der Entstehungsgeschichte der Gattung Mensch (der "Phylogenese") waren die Stimmlippen wahrscheinlich zunächst in ihrer Funktion darauf beschränkt, diesen Verschlussmechanismus zu gewährleisten. Im Laufe der Zeit sollte jedoch eine weitere Aufgabe hinzukommen - der Mensch entwickelte sich zu einem sprechenden Wesen weiter.
Bei Neugeborenen steht der Kehlkopf im Hals noch sehr weit oben - Säuglinge können deshalb gleichzeitig atmen und trinken, ohne sich zu verschlucken. Ab dem sechsten Lebensmonat wandert der Kehlkopf weiter nach unten - oberhalb des Kehlkopfs entsteht der Raum, der notwendig ist, um den weiter unten entstandenen Klang zur Sprache weiterzuverarbeiten.
Der auf dem Kehlkopf sitzende Kehldeckel ("Epiglottis") verhindert bei der Nahrungsaufnahme, dass der Speisebrei in die unteren Luftwege eindringt. Beim durch Druck mit der Zunge gegen den hinteren Gaumen ausgelösten Schluckreflex klappt der Kehldeckel nach innen und verschließt dadurch den Eingang des Kehlkopfs. Auch die Stimme wird durch die Lage des Kehldeckels beeinflusst - je weiter er nach hinten abgesenkt wird, desto dunkler sind die beim Sprechen erzeugten Töne. Der Verschluss des Kehlkopfs durch das Anstauen von Luft ermöglicht außerdem, dass eingedrungene Fremdkörper oder auch Schleim aus der Lunge abgehustet werden.
Die Stimmlippen: aufgehängt zwischen Knorpeln
Die Bewegungen des Kehlkopfs werden durch kleine Muskeln ermöglicht - durch kontrollierte An- und Entspannung werden die gelenkig miteinander verbundenen Knorpel bewegt, die durch Bänder zusammengehalten werden. Diese Knorpel heißen "Ringknorpel", "Schildknorpel" und "Stellknorpel". Der Kehlkopf ist fast überall mit Schleimhaut bedeckt. Die Bewegungen im Kehlkopf werden größtenteils vom Gehirn gesteuert - Äste des Hirnnervs namens "Nervus vagus" sind zu diesem Zweck mit dem Kehlkopf verbunden.
Der Ringknorpel befindet sich im Kehlkopf ganz unten, direkt über der Luftröhre - auf ihm sitzen Schildknorpel und Stellknorpel. Der Schildknorpel besteht aus zwei Platten, die in der Mitte zusammengewachsen sind. Besonders beim Mann kann man ihn als "Adamsapfel" deutlich auch von außen sehen.
Der Stellknorpel ist doppelt vorhanden - die beiden Stellknorpel sitzen am hinteren Rand des Ringknorpels. Zwischen der Innenseite der Schildknorpelplatte und den Stellknorpeln sind die Stimmlippen aufgespannt. Mehrere Muskeln ermöglichen die Beweglichkeit der Stellknorpel und damit der Stimmlippen.
Die Stimmlippen schwingen bei der Erzeugung von Tönen
Die Stimmlippen selbst (auch "Stimmbänder" genannt) sind bei Frauen zwischen 1,7 und 2 Zentimeter, bei Männern zwischen 2 und 2,4 Zentimeter lang. Die Muskeln, durch die sich die Stimmlippen bewegen lassen, sind teils direkt mit ihnen, teils mit den Knorpeln des Kehlkopfs verwachsen. Nicht alle Muskeln im Kehlkopf dienen der Bewegung der Knorpel und der Stimmlippen gegeneinander.
Die "äußeren Muskeln" sind für die Stabilität und den Zusammenhalt des Kehlkopfes insgesamt verantwortlich, während die "inneren Muskeln" die Bewegungen der Stimmlippen kontrollieren. Durch das Zusammenspiel der äußeren Muskeln kann der Kehlkopf trotz aller Kopf- und Halsbewegungen funktionieren. Bei den inneren Muskeln unterscheidet man "Glottisöffner" (sie öffnen die Stimmlippen), "Glottisschließer" (sie verschließen die Stimmlippen) und "Stimmlippenspanner" (sie spannen die Stimmlippen wie die Sehne bei einem Bogen).
Je nach Höhe und Lautstärke der Töne sind die Stimmlippen verschieden stark gespannt. Um lauter zu sprechen, muss die ausgeatmete Luft mit mehr Druck aus der Lunge gegen die Stimmlippen gepresst werden. Bei Erwachsenen sind die Stimmlippen in der Regel dicker als bei Kindern, deswegen klingen ihre Stimmen auch tiefer.
Bei tiefen Tönen ist die Stimmritze leicht geöffnet, die Stimmlippen sind entspannt und schwingen mit weiten und eher langsamen Bewegungen. Je höher der Ton wird, desto gespannter und gestreckter sind die Stimmlippen - bei den ganzen hohen Tönen ist die Stimmritze nur noch ein kleiner Spalt, der vordere Bereich der Stimmlippen schwingt dann sehr schnell.
Das Ansatzrohr: aus Tönen wird Sprache
Mit dem Kehlkopf alleine könnten wir zwar Töne von uns geben, aber kaum verständlich sprechen. Erst im so genannten Ansatzrohr (auch Vokaltrakt genannt) werden die Klänge, die zuvor von den Stimmlippen erzeugt wurden, verstärkt und geformt. Zum Ansatzrohr gehören Mund-, Nasen- und Rachenraum.
Die von den Stimmlippen erzeugten Grundtöne nennt man auch "primäre Kehlkopftöne". Die primären Kehlkopftöne sind das Ausgangsmaterial für die Veränderungen im Ansatzrohr, die man auch "Artikulation" nennt (Der Begriff kommt vom lateinischen Verb "articulare", das "deutlich aussprechen" bedeutet).
Durch Bewegungen mit Lippen, Zunge und Zähnen wird das Ansatzrohr größer oder kleiner gemacht. Wenn wir zum Beispiel ein "i" sprechen, dann liegen die Zahnreihen viel näher beieinander als etwa beim "a" - durch den größeren beziehungsweise kleineren Raum, aber natürlich auch durch die genaue Position aller Teile des Ansatzrohrs, werden die Grundtöne zu den einzelnen klanglichen Bausteinen unserer gesprochenen Sprache umgewandelt. Man spricht auch von den "Resonanzen", die das unterschiedlich geformte Ansatzrohr jeweils aufweist. ("Resonanz" ist ein Begriff aus der lateinischen Sprache und bedeutet "Widerhall".)
Einordnung der Laute nach Ort und Entstehungsweise
Je nach Entstehungsort und Entstehungsweise werden die einzelnen sprachlichen Laute benannt. Wie schon erwähnt, unterscheidet man stimmlose und stimmhafte Laute. Nach der Art der Entstehung werden weiterhin "Plosive" ("Verschlusslaute"), "Nasale" und "Frikative" ("Reibelaute") unterschieden.
Bei den Verschlusslauten entweicht der Schallfluss plötzlich, nachdem er zuvor durch die Lippen gebremst wurde. Nasale sind solche Töne, bei denen der Schallfluss auch durch die Nase entweicht. Bei den Reibelauten wird irgendeine Stelle im Ansatzrohr so verengt, dass der Schallfluss beim Entweichen Reibelaute erzeugt.
Die einzelnen Bausteine des Ansatzrohres sind folgende: Lippen, Zähne, Zahndamm (der Bereich hinter den oberen Schneidezähnen), Zunge (bei Beschreibung der Artikulation unterscheidet man Zungenwurzel, Zungenrücken und Zungenspitze), Kehldeckel, Gaumen (man unterscheidet harten und weichen Gaumen) und Zäpfchen. Das hintere Ende des Gaumens - auch "Gaumensegel" genannt - kann die Öffnung vom Rachen zur Nase verschließen, so dass der Schallfluss nur noch durch den Mund entweicht.
Alle Bausteine des Ansatzrohres haben lateinische Namen - diese setzt man voraus, wenn man den Entstehungsort der Artikulation hinsichtlich einzelner Töne beschreibt. Mit den Lippen artikulierte Töne heißen zum Beispiel "labial" (abgeleitet von "labium", dem lateinischen Wort für Lippe). Weiterhin nennt man den Artikulationsort "dental" (Zähne), "apikal" (Zungenspitze), "dorsal" (Zungenrücken) "alveolar" (Zahndamm), "palatal" (harter Gaumen), "velar" (weicher Gaumen), "uvular" (Zäpfchen), "pharyngal" (Rachen), "epiglottal" (Kehldeckel) oder "glottal" (Stimmritze). (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
von Björn Pawlak und Felicia Chacón Díaz
Bananen gibt es in zahlreichen Formen und Farben - von den essbaren Arten schmecken manche süß und haben ein weiches Fruchtfleisch, andere hingegen sind so hart, dass man sie vor dem Verzehr kochen muss. Bananen sind wertvolle Energielieferanten - deswegen sind sie bei Sportlern so beliebt. Den Ursprung dieser Frucht vermutet man in Südostasien, von dort gelangten sie zunächst nach Afrika und später auch nach Amerika.
Viele Menschen bei uns in Europa denken, dass Bananen nur die süßen und gelben Früchte sind, die man in jedem Supermarkt findet. Dabei gibt es Bananenarten, die in anderen Ländern - insbesondere in den tropischen Regionen - zu den Grundnahrungsmitteln gehören, bei uns jedoch nur in ganz speziellen Läden zu finden sind.
Grundsätzlich unterscheidet man die bei uns so beliebten süßen Bananen von den "Kochbananen", welche in rohem Zustand nicht zum Verzehr geeignet sind. Kochbananen, die aufgrund ihres Stärkegehalts im Geschmack und in der Bissfestigkeit an Kartoffeln erinnern, können sowohl im reifen wie auch im unreifen Stadium nach entsprechender Zubereitung gegessen werden. Im Vergleich zu den süßen Bananen haben die Kochbananen einen deutlich niedrigeren Wassergehalt.
Beide Bananensorten sind nachweislich schon im siebten Jahrhundert vor Christus von den Menschen als Nahrung verwertet worden. Einer alten Legende aus dem Gebiet des heutigen Staates Myanmar (gelegen zwischen Indien und Thailand) nach waren es die Vögel, welche es den Menschen vormachten - einer der ersten bekannten Namen für die Banane hatte deshalb die Bedeutung "die Vögel haben es erzählt".
Die ursprüngliche Banane sah noch etwas anders aus als die meisten uns heute geläufigen Arten - die von Fruchtfleisch umgebenen großen schwarzen Samen sind bei den meisten gegenwärtig kultivierten Bananenpflanzen verschwunden, wahrscheinlich infolge der Kreuzung verschiedener Arten. Die Bananenfrüchte wachsen nicht an Bäumen, sondern an so genannten "Stauden" - das sind feste Blätter, die so dicht aneinander liegen, dass sie wie ein Stamm aussehen. Die Bananenstaude trägt nur ein einziges Mal Früchte, danach stirbt sie ab. Je nach Sorte wird sie bis zu sechs Meter hoch.
Wie werden Bananen angepflanzt?
Obwohl die Stauden beider Bananensorten wie Palmen aussehen, ist die Bezeichnung "Palme" inkorrekt. Die Bananenpflanze ist das ganze Jahr hindurch grün und gedeiht nur unter tropischen Klimabedingungen - viel Sonne, Durchschnittstemperaturen von mindestens 27 Grad Celsius und ausreichend Niederschlag. Der Boden darf nicht zu fest sein, so dass das Regenwasser abfließen kann. Außerdem benötigt sie ausreichend Schatten, da die Früchte sonst Schaden nehmen würden.
Es dauert ungefähr zwei Jahre, bis die Bananenstaude Früchte trägt - anschließend stirbt die Pflanze ab. Neue Pflanzen entstehen nicht aus einem Samen heraus, sondern indem "Schösslinge" der Mutterpflanze sich trennen (oder künstlich getrennt werden) und anschließend im Erdreich eigene Wurzeln schlagen.
Im Alter von etwa acht Monaten wächst an der Spitze der Pflanze ein einziger "Blütenstand", aus dem die rot gefärbten weiblichen Blüten hervorgehen. Zwischen den Blüten wachsen später die Bananen und eine einzige von bräunlich gefärbten Blättern geschützte männliche Blüte empor - die Last der Früchte biegt den Blütenstand zusehends nach unten. Je ungefähr 20 Bananen wachsen fingerähnlich nebeneinander, man spricht von den "Fingern" einer "Bananenhand" (der Name "Banane" geht übrigens auf das arabische Wort für Finger zurück). Bis die Früchte selbst, die botanisch zur Familie der "Beeren" gehören, zu voller Größe herangewachsen sind, können mehr als zwei Jahre vergangen sein.
Eine einzige Bananenstaude trägt zwischen zehn und 20 Bananenhände, also durchschnittlich rund 300 Früchte, die es gemeinsam auf ein Gewicht von 35 bis 50 Kilogramm bringen. Normalerweise ist die Färbung der meist krummen Früchte grün, die mit wachsender Reife ins Gelbe übergeht - es gibt aber auch rot und blau gefärbte Früchte. Wenn die Früchte reif geworden sind, stirbt die Mutterpflanze ab - ohne menschlichen Eingriff überlebt an ihrer Stelle der Schössling, der nahe der Mutterpflanze Wurzeln treibt.
Was weiß die Geschichtsschreibung über die Banane?
Die ersten Bananen wuchsen in der Gegend, in der sich heute die Länder Malaysia und Thailand befinden - also in Südostasien. Die dort lebenden Menschen verzehrten die Früchte von wilden Vorfahren der heute unter den Namen "Musa acuminate colla" und "Musa balbisiana colla" bekannten Bananenarten. Später gelangten die Früchte nach Indien, den Beleg dafür findet man in den so genannten "Pali-Schriften".
"Pali" selbst, was so viel wie "Text" bedeutet, war eine indische Schriftsprache - die buddhistischen Urtexte, die sich mit religiösen und philosophischen Fragen befassen, waren in Pali verfasst. Der Buddhismus besteht aus einer Vielzahl von Traditionen, Vorstellungen und Praktiken, die auf den Religionsstifter Siddhartha Gautama zurückgehen, der im 6. Jahrhundert vor Christus als "Buddha" (das bedeutet etwa "Erleuchteter") wirkte.
Als der makedonische König Alexander der Große mit seinem griechischen Heer seinen Feldzug durch Asien veranstaltete, kosteten er und seine Mitstreiter wahrscheinlich im Jahr 327 vor Christus zum ersten Mal eine Banane. In den folgenden Jahren erlangte die Frucht auch in Europa einen gewissen Bekanntheitsgrad - namentlich erwähnt wird sie zum Beispiel in den Texten der altgriechischen Schriftsteller Megasthenes und Theophrastos sowie in den Werken des römischen Autors Plinius des Älteren.
Händler bringen die Banane von Ost nach West
Größere Verbreitung im Mittelmeerraum fand die Banane dann einige Jahrhundert später im Rahmen der Ausbreitung des Islams ("Islamische Expansion") im siebten Jahrhundert nach Christus. Arabische Händler brachten die Pflanze außerdem auf die afrikanische Insel Madagaskar, wo ebenso wie auf dem afrikanischen Festland hervorragende klimatische Bedingungen für einen gezielten Anbau herrschten.
Die Banane breitete sich auf dem ganzen afrikanischen Kontinent aus. Dabei kam es zu Genmutationen (das sind plötzliche Veränderungen bestimmter Erbanlagen), welche die Banane den uns heute bekannten Arten immer ähnlicher machten. Die asiatische Urbanane wies schwarze Kerne im hellen Fruchtfleisch auf, die bei der afrikanischen Variante langsam verschwanden.
Zur weiteren Verbreitung der Banane trugen portugiesische Händler bei, welche die Bananenpflanze auf die Kanarischen Inseln vor der westafrikanischen Küste brachten. Portugiesen und Spanier nahmen die Banane im 15. und 16. Jahrhundert außerdem mit in die "Neue Welt" nach Amerika - auch hier herrschten auf dem äquatornahen Festland und auf den Inseln der Karibik nahezu perfekte Bedingungen für einen Anbau der Frucht.
In Nordamerika war die Frucht im 19. Jahrhundert billig zu haben und wurde zu einem beliebten Nahrungsmittel. Daraus zogen US-amerikanische Firmen wie die "United Fruit Company" einen Vorteil, welche die Wirtschaft ganzer Länder in der Karibik und in Mittelamerika dominierte und die Politik vor Ort nach eigenen Interessen lenkte - daher rührt auch der Name "Bananenrepublik". Die großen Bananenplantagen wurden zu einem einträglichen Geschäft, wovon die dortige Bevölkerung jedoch kaum einen Nutzen hatte.
Wirtschaftliche Bedeutung der Banane heute
Afrika, Mittelamerika und der Karibikraum sind in der Gegenwart sowohl die größten Konsumenten als auch die größten Produzenten von Bananen. Obwohl bei uns in Europa die süßen "Dessertbananen" so beliebt sind, werden weltweit deutlich größere Mengen an Kochbananen erzeugt - das Verhältnis liegt bei etwa 80 zu 20 Prozent. Manche Länder wie Brasilien, China, Indien und Thailand produzieren Bananen hauptsächlich für den eigenen Bedarf.
Die Hälfte aller Bananen wächst auf afrikanischem Boden, aber auch hier deckt ein Großteil der produzierten Früchte den Bedarf der dort lebenden Bevölkerung. Weitere bedeutende Bananenexporteure (ein "Exporteur" ist ein Händler, der seine Ware an andere Länder verkauft) sind Kolumbien, Costa Rica, Honduras, Jamaika und Panama (Hauptabnehmer sind die europäischen Länder und die USA) sowie die Philippinen und Taiwan (Hauptabnehmer sind die asiatischen Länder). Der größte Exporteur von Bananen ist Ecuador, wo ein Viertel aller Erwerbstätigen direkt oder indirekt mit dem Anbau und Export (Verkauf ins Ausland) von Bananen beschäftigt ist - die Bedingungen für die auf den Plantagen arbeitenden Menschen sind wie anderswo auch größtenteils katastrophal.
Es waren vor allem zwei mit der Zeit riesige Unternehmen, die das Bananengeschäft von Anfang an beherrschten - die bereits erwähnte "United Fruit Company", die 1874 in Costa Rica in das Geschäft einstieg und sich anschließend in der gesamten Region ausbreitete sowie die "Standard Fruit Company". Beide Konzerne wurden so mächtig, dass sie die Gesetzgebung der einzelnen Staaten Mittelamerikas zu ihren Gunsten beeinflussen konnten - dortiges Land wurde auf diese Weise zu niedrigsten Preisen von United Fruit und Standard Fruit in Besitz genommen. Die Marktführer heute heißen "Dole", "Chiquita" (ehemals "United Fruit Company") und "Del Monte".
Die Lebensumstände der Menschen vor Ort ließen es zu, massenhaft billige Arbeitskräfte für die Plantagen anzuwerben. Proteste innerhalb der Bevölkerung blieben nicht aus. Erst im Jahr 1974 schlossen sich die Bananenexporteure Costa Rica, Kolumbien, Honduras, Guatemala und Panama unter dem Namen "Unión de países exportadores de banano" ("UPEB", Spanisch für "Union der Bananen exportierenden Staaten") zu einer Interessengemeinschaft zusammen, welche für faire Preise und bessere Bedingungen für die an der Produktion beteiligten Menschen einsteht.
Wofür Bananenpflanzen nützlich sind
Nur Reis und Getreide sind für die Deckung des Nahrungsbedarfs der Weltbevölkerung noch bedeutender als die Banane - vor allem in den ärmeren Ländern der so genannten "Dritten Welt" sind insbesondere Kochbananen aufgrund des einigermaßen erschwinglichen Preises der Hauptlieferant für Vitamine, Ballaststoffe, Zucker und Mineralstoffe.
In den Ländern, in denen die Bananen wachsen, hat man auch für andere Teile der Pflanze eine Verwendung - nicht immer geht es dabei ums Essen. Die Bananenblätter eignen sich hervorragend, um Zutaten einzuwickeln, die in Wasser gekocht oder dem Wasserdampf ausgesetzt werden sollen. Man kann die Blätter auch anstelle von Tellern benutzen, um Speisen zu servieren - man muss später weder abwaschen noch hinterlässt man Müll, der die Umwelt belastet. Ein aus Bananenblättern zubereiteter Teeaufguss hilft gegen Kopfschmerzen und Blasenentzündungen.
Bananenblätter dienen auch als Baumaterial für Behausungen, zum Beispiel als Abdeckung für das Dach. Ebenso auf Plantagen nutzt man Bananenblätter als Baumaterial zum Schutz gegen die Sonne - im Schatten der Bananenblätter gedeihen andere Pflanzen wie Mais, Kakao, Kaffee oder die Kokosnuss. Aus Bananenblättern lassen sich außerdem recht stabile Schnüre herstellen.
Mit dem Saft der Bananenblätter erhält man ein natürliches Färbemittel, das etwa bei Lederarbeiten zum Einsatz kommt. Andere Bestandteile der Bananenstaude lassen sich ebenfalls verwenden, etwa bei der Herstellung von Papier und Karton. Bereits beschädigte oder für den Menschen ungenießbare Früchte der Bananenpflanze werden gemeinsam mit anderen Pflanzenbestandteilen häufig an Rinder, Schweine und Nagetiere verfüttert.
Zubereitungsarten der verschiedenen Bananensorten
Auch die aus Bananen hergestellten Speisen und Getränke sind äußerst vielseitig. In afrikanischen Ländern wie Uganda oder Tansania zum Beispiel braut man aus Bananen eine Art Bier, das von Menschen jeden Alters getrunken wird und ein wichtiger Bestandteil der täglichen Nahrung ist. Speisen wie Brot, Kuchen, Pfannkuchen, Brei oder Pudding werden häufig mit Bananen versetzt.
In lateinamerikanischen Ländern kennt man gekochte, zerdrückte und dann in heißem Öl gebratene Kochbananen unter dem Namen "Patacones" oder "Tostones" - sie dienen als Beilage oder zusammen mit Bohnen und Reis auch als Hauptgericht. Auch Bananenchips werden hergestellt, indem die Früchte dem heißen Öl ausgesetzt werden.
Kochbananen werden wie Kartoffeln zubereitet oder mit Zwiebeln, Pfeffer und anderen Gewürzen als Salat angemacht. Auch als Dessert in Zucker und Butter gebraten oder als Auflauf im Ofen mit Käse überbacken können Kochbananen eine Delikatesse sein. Getrocknete Bananen können zu Mehl weiterverarbeitet werden, aus dem dann verschiedene Backwaren entstehen. In asiatischen Ländern wie Malaysia, Singapur oder Indonesien werden Bananen in einen Teig gehüllt, den man anbrät und als Dessert reicht.
DIE FÜNF FETT-WEG-TRICKS
Sie möchten 2011 endlich Ihren Traum vom Idealgewicht erfüllen? Wir verraten Ihnen die besten Tricks, mit denen Sie Ihre Fettverbrennung sofort auf Hochtouren bringen. So nutzen Sie die volle Kraft ihres Fettstoffwechsels aus – garantiert!
Die beste Nachricht vorweg: Es stimmt N I C H T , dass die Fettverbrennung erst nach einer halben Stunde Sport einsetzt. Selbst bei einem niedrigeren Trainingsumfang nutzt der Körper von Anfang an auch das Körperfett als Energiequelle. Allerdings gibt es Tricks, mit denen Sie die Fettverbrennung weiter optimieren und den Abnehm-Effekt zusätzlich erhöhen.
1. Eine negative Energiebilanz muss sein
Leider heißt eine hohe Fettverbrennung nicht automatisch weniger Speck und weniger Kilos auf der Waage – denn unterm Strich nehmen Sie nur ab, wenn Sie insgesamt weniger Kalorien essen als Sie verbrauchen. Und das über einen längeren Zeitraum. Futtern Sie also die im Training eingesparten Kalorien N I C H T gleich doppelt und dreifach nach – sonst machen Sie den Fettverbrennungs-Effekt schnell wieder zunichte.
2. Viel Wasser trinken
Vergessen Sie N I C H T , ausreichend zu trinken (mindesten 2,5 Liter/Tag, am besten Mineralwasser). Mit einem Flüssigkeitsmangel laufen die gesamten Stoffwechselprozesse nur noch sehr langsam ab – auch der Fettstoffwechsel! Außerdem erhöht sich Ihr Energieumsatz um bis zu 100 Kalorien, wenn Sie am Tag mindestens zwei Liter Wasser trinken. Und im Effekt
N I C H T zu unterschätzen: Das Hungergefühl wird unterdrückt.
3. Zwischensprints statt monotonem Ausdauertraining
Wollen Sie während Ihres Trainings die Fettverbrennung steigern, legen Sie öfter mal einen Zwischensprint ein. Kanadische Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Fettverbrennung bei einem Intervalltraining um 36 Prozent höher liegt als bei einem konstant moderaten Ausdauerprogramm. Außerdem ist der Gesamtenergieverbrauch bei niedrigen Intensitäten deutlich geringer als bei höherer Anstrengung.
4. Weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß
Abnehmwillige sollten weitgehend auf Pasta und Co. verzichten. Denn jede Aufnahme von Kohlenhydraten blockiert aufgrund der Insulinausschüttung sofort den Fettstoffwechselvorgang. Gerade bei intensiveren längeren Einheiten oder Intervalltraining läuft die Fettverbrennung auf vollen Touren. Wenn Sie also eine hohe Fettverbrennung erreichen möchten, passen Sie lieber in den zwei Stunden vor und während des Trainings die Ernährung an und vermeiden Sie in diesen Phasen Kohlenhydrate (z. B. Süßigkeiten, Softdrinks, Stärkebeilagen wie Kartoffeln oder Nudeln). Fahren Sie außerdem nach dem Training den Kohlenhydratanteil runter und nehmen Sie stattdessen mehr Eiweiß auf (z. B. mageres Fleisch, ungesüßte Milchprodukte und Fisch).
5. Dreimal Hauptgang statt ständig zwischendurch
Bei jeder Mahlzeit – und ist sie noch so klein – steigt der Blutzuckerspiegel und die dadurch ausgelöste Insulinausschüttung bringt die Fettverbrennung vorübergehend zum erliegen. Bei einem üppigen Hauptgang mit langen Pausen von etwa 4-5 Stunden sinkt hingegen der Insulinspiegel zwischendurch wieder ab – und der Körper nutzt seine Fettdepots als Energiereserve. Schlagen Sie also zum Abnehmen zukünftig beim Hauptgang (Frühstück, Mittag- und Abendessen) ordentlich zu und lassen lieber die Zwischensnacks weg. Sie werden merken, dass Sie viel weniger Heißhunger haben und schneller abnehmen. (Quelle: web.de - Gesundheit - in Kooporation mit Fit - 29.01.11)
Wolfgang Letzel (61) kommt aus Friesoythe. 1988 startete er in der alten Hansestadt eine Erfolgsgeschichte.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Als Wolfgang Letzel 1988 gemeinsam mit Albrecht Schrader das ins Leben rief, war das der Startschuss zu einer einmaligen Erfolgsgeschichte. Mit 17 000 Exponaten aus dem Post- und Fernmeldewesen im Bereich Weser-Ems ist das Museum heute eines der größten dieser Art in Norddeutschland und genießt – dank Wolfgang Letzel – einen exzellenten Ruf. Rund 2000 Besucher werden jährlich durch die räume im alten geführt.
Fast jeden morgen ist der 61-jährige Friesoyther im Postmuseum anzutreffen. Zurzeit ist er mit der aufwendigen Arbeit beschäftigt, Fotos, Dias und Filme digital zu archivieren.
Der dreifache Großvater ist aber nicht nur wegen seines Engagements für das Postmuseum zum „Mann des Jahres 2010“ gewählt worden, sondern auch für seinen Einsatz als stiller Helfer. Zum Beispiel unterstützt er den Aktionskreis Friesoyther Innenstadt, hilft aus beim und gilt als die „treue Seele“ des Bildungswerkes. Er ist im erweiterten Vorstand des Heimatvereins und ist zweiter Vorsitzender im Briefmarkenverein. In allen Vorschlägen, die bei der NWZ (Nordwest Zeitung) eingingen, wurde deutlich: Wolfgang Letzel ist immer da, wenn man ihn braucht. (Quelle: Nordwest Zeitung - 22.1.11)
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Alle weiblichen Säugetiere besitzen Milchdrüsen, um damit ihre Neugeborenen zu säugen. Auch wir Menschen nehmen zuerst Milch zu uns, bevor wir in der Lage sind, auch Brei und später festere Nahrung zu verarbeiten. Milch und Milchprodukte bestimmter Tiere, hauptsächlich von Kühen, gehören darüber hinaus zu den menschlichen Grundnahrungsmitteln. Sie sind wertvolle Lieferanten für Eiweiße, Fette und Vitamine. Doch seit wann konsumiert der Mensch überhaupt Milch von Kühen und anderen Tieren?
Im Laufe der Zeit hat sich der Konsum von Milch und Milchprodukten stark verändert - es wird angenommen, dass der Mensch sich seit etwa 12.000 Jahren systematisch auch von Tiermilch ernährt. Für Babys ist es ein natürlicher Instinkt, an der Brust der Mutter zu saugen. Der Verzehr von tierischen Milchprodukten, die oft erst durch komplizierte Behandlung hergestellt werden können, kann hingegen als eine "kulturelle" Leistung des Menschen verstanden werden.
Es stellt sich also die Frage, wie es kam, dass das Säugetier Mensch auch die Muttermilch anderer Säugetiere trinkt. Von Natur aus war der Mensch nämlich kein geborener Milchtrinker, und noch heute reagiert ein Großteil der Menschen mit Unverträglichkeit auf den Verzehr von Milch. Ursprünglich konnte dieser Stoff wahrscheinlich nur von Säuglingen verdaut werden, die noch Muttermilch bekamen. Schuld daran ist der Milchzucker, "Laktose" genannt. Noch heute vertragen längst nicht alle Menschen die Milch, insbesondere in Südost- und Zentralasien.
In Ägypten und Vorderasien, später auch in Mittel- und Nordeuropa, passten die Menschen sich vor rund 8.000 Jahren körperlich einigermaßen daran an, Tiermilch als Nahrung zu verwerten. Man gewann die Milch von Kühen, aber auch von Ziegen, Schafen, Eseln, Pferden, Büffeln und Kamelen. Damals "entdeckte" man auch die Methoden, um andere uns bekannten Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark, Butter oder Sahne herzustellen.
Der Mensch entdeckt die Milch
Die Menschen entdeckten die Milch für sich, als sie damit begannen, "sesshaft" zu werden und sich so genannte "Nutztiere" zu halten. Es gelang ihnen also, Tiere zu ihren Zwecken zu zähmen und zu züchten. Diese "Nutztiere" verrichteten zum einen Arbeit in der Landwirtschaft (zum Beispiel, um die Äcker umzupflügen), zum anderen nutzte man ihr Fleisch oder ihre Erzeugnisse als Nahrung oder auch zu anderen Zwecken (Wolle und Felle).
Bevor die Menschen sesshaft wurden, ernährten sie sich als "Jäger und Sammler" von erlegten Tieren und wild wachsenden Pflanzen - auf dem Speiseplan standen Knollen, Wurzeln, Gräser, Samen, Nüsse, Beeren, Käfer, Schnecken, Insekten, Muscheln, Eier und gelegentlich auch Fisch und Fleisch. Danach stiegen sie auf die Landwirtschaft um und kultivierten Getreide und Gemüse - das Fleisch und die Milch der Nutztiere war als Quelle für tierische Eiweiße eine wichtige Ergänzung zur überwiegend pflanzlichen Ernährung.
Da zunächst nur verhältnismäßig wenige Tiere nahe der Siedlungen der Menschen gehalten wurden, war ihr Fleisch und ihre Milch ein nur in begrenzten Mengen vorhandenes Gut. Man kann in dieser Zeit noch nicht wirklich von einer "Milchproduktion" sprechen - die Menschen wussten weder, wie man die Milch haltbar machen kann, noch wie man Tiere züchtet, die besonders viel Milch geben. Die Hochkulturen der Sumerer, Ägypter, Griechen, Römer und Germanen waren schon einen Schritt weiter und stellten bereits einige der uns heute bekannten Milchprodukte her.
Die ältesten Überlieferungen berichten von den "Nomadenvölkern" des Nahen Ostens, die Milch in den Mägen von Kühen transportierten - damals waren Tiermägen ein übliches Transportgefäß. ("Nomadenvölker" nennt man solche Völker, die keinen festen Wohnsitz haben und je nach äußeren Umständen ihren Standort wechseln.) In den Mägen von noch nicht ausgewachsenen Kühen befindet sich "Lab", ein Gemisch von "Enzymen", das dafür sorgt, dass Milch eindickt, ohne sauer zu werden. ("Enzyme" sind bestimmte Eiweißstoffe, die eine wichtige Funktion beim Stoffwechsel von Organismen haben.) Rückstände dieses Labs reagierten mit der Milch in den Mägen, welche von den Nomaden transportiert wurden - das Ergebnis war der Legende nach der erste Käse. Eine andere Überlieferung erklärt die Erfindung von Buttermilch und Kefir - deren Erfinder sollen asiatische Reitervölker gewesen sein. Durch die ständige Bewegung beim Reiten soll die Milch, die man als Proviant mit auf die Reise mitnahm, so kräftig und gleichmäßig durchgeschüttelt worden sein, dass sie zum noch heute beliebten Getränk gerann.
Frühe Milchproduktion
Die Massenproduktion von Milch begann frühestens gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Nordeuropa, insbesondere in England. Dort stellte man die Landwirtschaft um und machte sie leistungsstärker, zur gleichen Zeit wuchsen langsam auch die Städte.
Die von England und dann von Europa ihren Ausgang nehmende "Industrialisierung" nahm allmählich erste Züge an und bahnte sich ihren Weg. (In der Geschichtsschreibung ist mit der Industrialisierung im engeren Sinne eigentlich von Ereignissen die Rede, die erst im 18. Jahrhundert beginnen.) Noch war die Produktion von Milch und Milchprodukten vor allem eine Leistung der Frauen - die traditionelle "Arbeitsteilung" zwischen Mann und Frau sah es so vor.
Mit den größer werdenden Städten wuchs dort auch die Nachfrage nach Lebensmitteln, die außerhalb der Städte produziert und dann dorthin gebracht und verkauft wurden. Das Geschäft mit der Milch begann sich zu verselbstständigen und bald wurde es nötig, die traditionelle Milchproduktion zu modernisieren. Dies geschah durch Arbeitsteilung: Die Milch und besonders der abgeschöpfte Milchrahm wurden nicht mehr an Ort und Stelle verbraucht, sondern von Zwischenhändlern aufgekauft und in Fabriken weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Käse und Butter.
Industrialisierung: Haltbarmachung der Milch
Ohne besondere Vorkehrungen sind Milch und Milchprodukte eine leicht verderbliche Ware - bis zum Ende des 19. Jahrhunderts galt Milch als Gesundheitsrisiko, vor allem bei Kindern. Oft wurde der Tod von Kindern auf den Verzehr von verdorbener Milch zurückgeführt. Es war lange Zeit üblich, die Milch mit Wasser zu "strecken" - der Wasseranteil dieses Gemisches lag bei bis zu 50 Prozent. Diese Vorgehensweise stellte ein zusätzliches Gesundheitsrisiko dar, weil das Wasser oftmals aus verunreinigten Flüssen oder Brunnen stammte und deshalb giftig war. Nur durch das Abkochen von Flüssigkeiten konnte man sich sicher sein, es mit einigermaßen "sauberer" Ware zu tun zu haben.
In Bezug auf die Milch sind es vor allem drei technische Neuerungen gewesen, die zu einer längeren Haltbarkeit und deswegen auch zur Möglichkeit der Massenproduktion führten: technische Möglichkeiten der Kühlung (die ersten Kühlschränke wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut) und die so genannten Verfahren der "Pasteurisierung" und "Homogenisierung".
Die industriell behandelte Milch eignete sich dazu, auf dem immer länger werdenden Weg vom Erzeuger zum Verbraucher "frisch" zu bleiben. Die Kühlhaltung erfolgte beim Transport meist durch entsprechend eingerichtete Eisenbahnwaggons - die Eisenbahn entwickelte sich im 19. Jahrhundert in Europa und Nordamerika zu einem dichten Verkehrsnetzwerk, ohne welches die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen wäre.
Neue Methoden und Produkte
Das Pasteurisieren geht auf den französischen Chemiker Louis Pasteur (1822 bis 1895) zurück, daher auch der Name. Pasteur fand heraus, dass man durch ein kurzzeitiges Erhitzen der Milch viele der darin enthaltenen Mikroorganismen abtöten kann. Beim Pasteurisieren erhitzt man die Milch eine halbe Minute lang auf über 70 Grad Celsius, anschließend kühlt man sie sofort ab. H-Milch wird sogar auf über 130 Grad Celsius erhitzt ("Ultrahocherhitzung"). Pasteurisierte Milch ist weitgehend frei von krank machenden Keimen und hält sich deutlich länger.
Das Homogenisieren ist ein Verfahren, bei dem man die in der Milch enthaltenen Fettbausteine auf eine ähnliche Größe bringt - der Begriff "Homogenität" setzt sich zusammen aus den griechischen Wortelementen "homoios" (das bedeutet "gleich") und "gen" (das bedeutet "beschaffen"). Man erreicht das, indem man die Milch mit hohem Druck durch winzige Öffnungen ("Düsen") presst und anschließend auf eine metallene Oberfläche spritzt. Die Homogenisierung findet maschinell statt.
Bei der in den USA durch Gail Borden eingeführten Methode der "Kondensation" von Milch - physikalisch ist damit der Übergang vom dampfförmigen in den flüssigen Zustand gemeint - wird die Milch mittels eines industriellen Verfahrens für rund 20 Minuten auf bis zu 100 Grad Celsius erhitzt und anschließend homogenisiert. Kondensmilch ist dickflüssiger als Frischmilch und sehr viel länger haltbar, oft wird sie zusätzlich gesüßt. Im Amerikanischen Bürgerkrieg und später auch im Ersten Weltkrieg war Kondensmilch eine wichtige Lebensmittelration für die Soldaten.
Am jüngsten ist die Methode, der Milch jegliche Flüssigkeit zu entziehen, um so eine Milchtrockenmasse ("Milchpulver") zu gewinnen. Milchpulver wird für die Herstellung von Käse, Joghurt, Gebäck und Schokolade benutzt, außerdem ist es ein Hauptbestandteil von Instant-Babynahrung und Muttermilchersatz. Es dient - wie gewöhnliche Milch auch - ebenso als Zusatz von Kakao, Kaffee und Tee..
Gesundheitliche Bedenken und Massentierhaltung
Neben den technischen Neuerungen führte auch die menschliche Manipulation der Milch gebenden Tiere zu einem Anstieg der Gesamtproduktion von Milch und Milchprodukten - Kühe sind mittlerweile zu "Milchproduktionsmaschinen" reduziert worden. Die Massenproduktion und der dafür notwendigen Massentierhaltung haben aus den Nutztieren "Gegenstände" gemacht, deren Wert nur noch nach Leistung bemessen wird.
"Hochleistungskühe" bekommen ein mit Eiweißstoffen angereichertes Spezialfutter und leben nicht mehr länger auf der Weide, sondern in geschlossenen und teilweise nicht dem Tageslicht zugänglichen Ställen ("Stallwirtschaft"). Das Futter der Milchkühe wird größtenteils aus in Nord- und Südamerika angebauten Sojabeständen hergestellt, die Kühe werden damit künstlich überfüttert. Die Tiere produzieren zwar mehr Milch, sind dafür aber auch krankheitsanfälliger. Sie benötigen in großem Umfang Medikamente - zum Beispiel "Antibiotika". Rückstände von Medikamenten und auch von den zur Leistungssteigerung verabreichten Hormonen finden sich auch in der Milch, landen also letztlich beim Menschen. Besonders die US-amerikanische Firma "Monsanto" sorgte mit gentechnisch hergestellten Rinderwachstumshormonen für Skandale und beschwor Widerstand seitens der Verbraucher herauf.
Kühe aus Massentierhaltung liefern qualitativ schlechtere Milch und leben in keiner Weise "artgerecht" - Omega-3-Fettsäuren und Vitamin-D zum Beispiel fehlen in der Milch aus Massentierhaltung. Von einer "Symbiose" zwischen Tier und Mensch - so nennt man ein Zusammenleben von Organismen verschiedener Arten, das für beide Seiten vorteilhaft ist - kann man bei der modernen Nutztierhaltung keinesfalls mehr sprechen. Vielmehr handelt es sich um eine einseitige Ausbeutung der Tiere seitens der Menschen. Die Alternative dazu ist die "Weidewirtschaft" - diese wäre möglich, wenn die in Überfluss lebenden Menschen in den Industrieländern ihr Konsumverhalten bezüglich der Milchprodukte einschränken würden.
Überproduktion und Schädigung der "Dritte-Welt-Länder"
In Europa ist der Markt mit Milch "überschwemmt", gleichzeitig wird diese Massenproduktion in Form von "Subventionen" (das sind finanzielle Hilfen) aufrecht erhalten - die EU (Europäische Union) manipuliert den Markt, indem sie Subventionen an die europäischen Milchproduzenten vergibt. Das Argument ist wie so oft, dass dadurch Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft erhalten werden.
In den Ländern der Europäischen Union und in den USA gibt es heutzutage eine Überproduktion von Milch - diese wird auch in den ärmeren "Dritte-Welt-Ländern" abgesetzt, wo auf diese Weise die dortige Land- und Milchwirtschaft zerstört wird. Auch in Europa und Nordamerika sind die Milch produzierenden Kleinbetriebe mehr und mehr zugunsten von Großbetrieben verschwunden. Die Massenproduktion der EU-Länder ist schuld daran, dass in den so genannten "Entwicklungsländern" keine eigenständigen nationalen Milchwirtschaften entstehen. Ganz abgesehen ist der übermäßige Genuss von Milch nicht gesund. 80 Prozent der Menschen sind sogar "laktoseintolerant", so dass der Verzehr von Milch für sie allgemein schädlich ist.
Zu einem Skandal kam es in Afrika, wo die weltweit Handel treibende Schweizer Firma "Nestlé" in den 1970er- und 1980er-Jahren ihren Muttermilchersatz auf den Markt brachte und sich später dem Vorwurf ausgesetzt sah, für den Tod von Tausenden von Babys verantwortlich zu sein. Für das Kind ist es nämlich sehr gefährlich, wenn das Milchpulver mit verseuchtem Wasser zubereitet wird - und genau dies geschah massenhaft. Außerdem ist Muttermilch für das Baby viel wertvoller und gesünder als dieser Milchersatz. Die weibliche Brust hört allerdings auf Milch zu bilden, wenn man das Stillen durch den Einsatz von Milchpulver-Babynahrung unterbricht.
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Die Werbung möchte uns mit Slogans wie "Die Milch macht's!" weismachen, dass Milch in jedem Fall gesund ist und uns "fit" hält. Milch ist natürlich nicht zwangsläufig schädlich. Trotzdem ist es sinnvoll, sich auch über die Risiken dieses Lebensmittels bewusst zu werden. Nicht jeder Mensch verträgt Milch! Außerdem hat die Massenproduktion dazu geführt, dass die Qualität der Milch in vielen Fällen auf der Strecke bleibt
Obwohl Milch fast alle Nährstoffe enthält, die der menschliche Organismus zum Leben braucht, gibt es hinsichtlich des Milchverzehrs auch gesundheitliche Risiken.
Vor allem muss man bedenken, dass die Mehrheit der Menschen den Milchzucker nicht verdauen kann - man spricht von "Laktose-Intoleranz". "Laktose" ist der lateinische Name für den Milchzucker - "lactis" bedeutet "Milch", "ose" steht für "Zucker". Von einer "Intoleranz" spricht man dann, wenn ein bestimmter Stoff nicht vertragen wird.
Menschen mit Laktose-Intoleranz bekommen von der Mich Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Außerdem gibt es in der Forschung auch Hinweise darauf, dass der Verzehr von Milch und Milchprodukten auch bei anderen Krankheiten und bei Fettleibigkeit eine Rolle spielen kann.
Milch aus Massentierhaltung kann auch deshalb gesundheitsschädigend sein, weil man hier Rückstände von Medikamenten (insbesondere "Antibiotika") und von Wachstumshormonen findet - all dies wird den Kühen verabreicht, um die Milchproduktion zu erhöhen und die Tiere trotzdem gesund zu halten.
Wer verträgt Milch?
Einer der Milchbestandteile ist verantwortlich dafür, dass die Mehrheit der Menschen Milch nicht gut vertragen kann, nämlich der Milchzucker. Während in Nord- und Westeuropa und in Nordamerika weit über 90 Prozent der Menschen keine Probleme damit haben, auch den Milchzucker zu verdauen, ist gerade dies für die Mehrzahl der erwachsenen Menschen in Afrika, Asien, Osteuropa und Südamerika ein Problem.
Die meisten Menschen verlieren also die Eigenschaft von Säuglingen, Milch verdauen zu können. Man spricht bei ihnen von der Laktoseintoleranz und meint damit, dass die einzelnen Milchzuckermoleküle chemisch nicht "aufgespaltet" und deswegen auch nicht verwertet werden können.
Achtzig Prozent der Menschheit ist laktoseintolerant - man bezeichnet laktoseintolerante Menschen als "Alaktasier". Im Norden Europas werden Milchprodukte noch am besten vertragen - in Skandinavien sind nur drei Prozent der Bevölkerung laktoseintolerant, in Deutschland sind es 15 Prozent, bei den Italienern und Griechen im Süden des Kontinents sind es bereits an die 70 Prozent.
Weiße Nordamerikaner, weiße Südafrikaner, Australier und Neuseeländer vertragen gewöhnlich Milch - sie alle stammen von hellhäutigen europäischen Einwanderern ab. Asiaten, australische und neuseeländische Ureinwohner, nord- und südamerikanische Ureinwohner, Eskimos und Afrikaner sind zwischen 90 und 100 Prozent ihrer Bevölkerungen laktoseintolerant.
Milchverträglichkeit: Ein Ergebnis der menschlichen Evolution
Entwicklungsgeschichtlich nimmt man an, dass die Fähigkeit Erwachsener, den Milchzucker zu verdauen, mit der Wanderungsbewegung des Menschen aus wärmeren Regionen in den kalten Norden zu tun hat. In den kälteren Klimaregionen gingen die Menschen dazu über, sich Kleidung zu beschaffen, zum Beispiel aus Tierfellen.
Dadurch, dass die Menschen ihre Haut verhüllten, bekamen sie weniger Sonnenlicht ab. Ohne Sonnenlicht leidet der Körper leicht an einem Vitamin D-Mangel, und infolge davon auch an einem Calzium-Mangel. Nur durch eine zusätzliche Calzium-Zufuhr konnte dieser Mangel ausgeglichen werden.
Milch ist ein natürlicher Lieferant von Calzium - es war also sehr im Sinne der menschlichen Evolution, die Aufnahmefähigkeit für Milch zu verbessern. Hauptsächlich hellhäutige Menschen aus Nordeuropa bildeten diese Fähigkeit aus.
Milch spielte übrigens auch für die Herstellung von Kosmetika eine Rolle: Die alten Kulturen der Ägypter, der Griechen und der Römer wussten darüber Bescheid, dass Milch sich auch dazu eignet, die Haut geschmeidig zu machen. Von der ägyptischen Pharaonin Kleopatra sagt man, dass sie sich regelmäßig in Milch badete...
Milchzucker: Warum ist er so schwer zu verdauen?
Milch besteht hauptsächlich aus Wasser - das trifft natürlich auf alle Flüssigkeiten zu. Die weiteren Bestandteile der Kuhmilch sind der "Laktose" genannte Milchzucker (knapp fünf Prozent), Fett (knapp vier Prozent), Eiweiß (etwa dreieinhalb Prozent), die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Phosphor und die Vitamine A, B1, B2, C, D und E (weniger als ein Prozent). Die Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe sind von Tierart zu Tierart verschieden.
Milchzucker ist ein so genanntes "Disaccharid", eine aus zwei einfachen Zuckermolekülen zusammengesetzte chemische Verbindung. Nur wenn die Verbindung in zwei einfache Zuckermoleküle ("Monosaccharide") aufgespaltet wird, kann sie im menschlichen Dünndarm verwertet werden. Die Spaltung erfolgt bei den Menschen ohne Laktoseintoleranz in der Schleimhaut des Dünndarms durch das Enzym "Laktase" - Enzyme sind Eiweißkörper, die chemische Reaktionen auslösen.
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase, deswegen wird der Milchzucker nicht abgebaut. Stattdessen wird er im Dickdarm von den Darmbakterien, auch "Darmflora" genannt, als Nährstoff genutzt - als Darmflora bezeichnet man die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm des Menschen besiedeln. Die Folgen können Blähungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein.
Milch und andere Krankheiten
Manche Inhaltsstoffe der Milch wirken sich in hoher Konzentration deutlich negativ auf den menschlichen Organismus aus. Milch und Milchprodukte wie Käse, Butter und Sahne haben einen hohen Cholesterin- und Fettgehalt - zuviel Milch und Milchprodukte ist auch aus diesem Grund schädlich für die Gesundheit. Durch eine unausgewogene Ernährung mit vielen Milchprodukten steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Vielen Milchkühen werden Antibiotika und Wachstumshormone verabreicht - man steigert dadurch die Milchproduktion und verhindert bei den Kühen gleichzeitig eine Entzündung der Milchdrüsen. Rückstände der verabreichten Medizin finden sich später natürlich auch in den Produkten, die dem Menschen als Nahrung dienen. Allgemein kann man sagen, dass diese Tatsache ein zusätzliches Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellt.
Milch und Milchprodukte sind in der Ernährung nicht unbedingt nötig und teilweise sogar schädlich für die Gesundheit. Man sollte sich selbst in seinem Konsumverhalten beobachten - gegebenenfalls lässt sich eine Laktoseintoleranz durch medizinische Tests feststellen. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
von Daniela Mahr
Wusstest du, dass die Zeitrechnung auf die Beobachtung von Himmelskörpern zurückgeht? Der Gregorianische Kalender als Sonnenkalender ist heute weltweit im Gebrauch - dennoch gibt es Kulturen, die ein ganz anderes Kalendersystem besitzen. So befinden wir uns nach dem jüdischen Kalender zurzeit bereits im Jahr 5771 und nach dem islamischen Kalender erst im Jahr 1432. Es gibt nicht nur Kalender, die sich an der Sonne orientieren, sondern auch solche, die sich zusätzlich oder ausschließlich nach dem Mond oder nach bestimmten Sternen richten. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Kalender auf der Welt?
Es ist kein Zufall, dass die Erde zwischen 365 und 366 Tage benötigt, um die Sonne zu umkreisen, und etwa 24 Stunden, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen - denn unser Kalendersystem orientiert sich an der Sonne. Zwar hat sich der Gregorianische Kalender im Laufe der Zeit weltweit durchgesetzt, dennoch sind auch die heutigen Kalender nicht überall auf der Erde gleich. Sie lassen sich in vier größere Gruppen zusammenfassen: Sonnen- und Mondkalender, Lunisolarkalender als Mischform und stellare Kalender.
Vorab ist zu erwähnen, dass sich die verschiedenen Kulturen gegenseitig beeinflussten. Die ersten bekannten Kalender sind etwa 5.000 Jahre alt und stammen von den ägiptischen und mesopotamischen Hochkulturen. Später fügten die Babylonier die siebentägige Woche hinzu. Bereits hier richteten sich die Menschen nach Sonne, Mond und anderen Himmelskörpern.
Orientierung an Mond, Sonne und Sternen
Die Sonnenkalender orientieren sich am Lauf der Erde um die Sonne. Dass sie Sonnen- und nicht Erdkalender heißen, liegt an unserer "verfälschten" Wahrnehmung, die Sonne bewege sich am Himmel, obwohl sich tatsächlich die Erde um die Sonne dreht.
Mondkalender berechnen den Monat und das Jahr anhand der Mondphasen und gehören zu den ältesten existierenden Kalendern der Menschheit. Das ist einleuchtend, da der Mond die einfachste und eindeutigste Orientierungshilfe für die Kalenderrechnung war. Der neue Monat begann, wenn das "neue Licht", also der neue Mond, wieder am Himmel erschien. Das Mondjahr besteht aus zwölf Monaten, ist jedoch elf Tage kürzer als das Sonnenjahr, das schwieriger zu berechnen ist.
Der Lunisolarkalender stellt eine Mischform dar - man kann ihn mit den lateinischen Wörtern "Luna" (Mond) und "Sol" (Sonne) übersetzen. Seine Monate richten sich nach dem Mond, das Jahr wird allerdings anhand der Sonne festgelegt. Das bedeutet, es wird zum Beispiel von einem Frühlingsanfang bis zum nächsten oder von einer Sonnenwende bis zur nächsten gerechnet. Es gibt zwei Sonnenwenden innerhalb eines Jahres: Die Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember (Winteranfang) und die Sommersonnenwende am 21. Juni (Sommeranfang). An diesen Tagen erreicht die Sonne ihren größten Abstand zum Himmelsäquator, von da an ändert sie ihre Bewegungsrichtung und nähert sich wieder dem Äquator an.
Bei der Wintersonnenwende passiert Folgendes: Nachdem die Sonne den Winterpunkt erreicht hat, nimmt die Sonnenhöhe mittags am Himmel nicht mehr weiter ab, sondern die Sonne steigt anschließend wieder langsam empor - von nun an werden die Tage also wieder länger. Alte Völker überall auf der Welt feierten zu diesem Zeitpunkt den "Tod" und die "Wiedergeburt" der Sonne und des Jahres. Auch wird vermutet, dass das Datum des Weihnachtsfestes, an welchem die Christen die Geburt Jesu feiern, in Verbindung mit der Wintersonnenwende steht.
Der Stellare Kalender orientiert sich an dem jeweiligen Stand verschiedener Sterne, wobei die Sonne und auch der Mond eine untergeordnete Rolle spielen. Ein Jahr beginnt hier also zum Beispiel nicht mit dem Wiedererscheinen des Mondes, sondern eines bestimmten Sternes. Solche Kalendersysteme verwendeten die alten Ägypter, die Maya und einige andere alte Kulturen (siehe auch: Schrift und Kalender – Rätsel der Maya-Kultur).
Der Gregorianische Kalender
Unter Julius Cäsar wurde im Jahr 46 vor Christus das Jahr auf 365,25 Tage (also 365 Tage und sechs Stunden) festgelegt. Das war ein Versuch, sich den 365,2422 Erdumdrehungen eines Sonnenjahres rechnerisch anzunähern. Das Julianische Jahr (benannt nach Julius Cäsar) ist aber damit gegenüber dem Sonnenjahr um elf Minuten und 14 Sekunden zu lang, sodass die Abweichung im 14. Jahrhundert schon mehr als sieben Tage betrug.
Deshalb führte im Jahr 1582 Papst Gregor XIII. eine Reform ("Erneuerung") des Kalendersystems durch. Um die Abweichung zum Sonnenjahr auszugleichen, wurden vom 4. Oktober 1582 einfach zehn Tage übersprungen und direkt beim 15. Oktober 1582 weitergezählt. Zudem wurden verbesserte Schaltregeln eingeführt, um den Abweichungen entgegen zu wirken: Nur noch diejenigen Jahre am Ende eines Jahrhunderts sollten Schaltjahre sein, die sich durch 400 teilen ließen (wie 1600, 2000 und so weiter), sodass 400 Jahre im Gregorianischen Kalender um drei Tage kürzer sind als im Julianischen.
Auf diese Entwicklung geht unser heutiger Kalender zurück. In etwa der gleichen Zeit wurde auch der Jahresbeginn reformiert. Noch im Mittelalter begann das Jahr zu unterschiedlichen Zeiten. Nun wurde der Beginn des neuen Jahres offiziell auf den ersten Januar verlegt. Der Name des Monats stammt von dem lateinischen Wort "ianua", was in etwa Tür, Eingang oder Durchgang bedeutet. Die Wahl des ersten Januar als Jahresbeginn hat vermutlich etwas mit der Wintersonnenwende sowie der Geburt von Jesus Christus zu tun.
Diese Zeitrechnung wurde nach und nach von einem Großteil der Welt übernommen, zuletzt von der Türkei im Jahr 1926 und von China im Jahr 1949. Die orthodoxe Kirche machte diese Reform allerdings nicht mit. Orthodox bedeutet übersetzt "geradlinig" - und somit blieben sie bei ihrer Linie, weshalb sie auch heute noch Weihnachten am 6. Januar feiern.
Der islamische Kalender
Es gibt noch weitere Kulturen, die (zusätzlich) einen anderen Kalender benutzen. Der islamische Kalender, der in einigen islamischen Ländern neben dem Gregorianischen Kalender verwendet wird, ist ein reiner Mondkalender. Das heißt, dass ein neuer Monat immer dann beginnt, wenn der Mond nach Neumond wieder sichtbar wird.
Die Zeitrechnung beginnt nicht, wie in der christlich geprägten Kultur, mit der Geburt Jesu, sondern mit der "Hidschra" - das ist die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina und die Ankunft in der Moschee von Qubâ. Das Jahr 2011 entspricht nach islamischer Zeitrechnung dem Jahr 1432/1433. Der Jahresbeginn ist der 1. Muharram, welcher 30 Tage umfasst. Der erste Wochentag im islamischen Kalender ist der Sonntag und der letzte der Samstag. Das hat er unter anderem mit dem jüdischen Kalender gemeinsam.
Auch der Fastenmonat "Ramadan" richtet sich bei den Muslimen nach dem islamischen Mondkalender - er beginnt, wenn die Mondsichel nach dem Neumond erstmals wieder zu sehen ist. Da ein Jahr des islamischen Mondkalenders nur 354 Tage dauert, beginnt Ramadan nach unserer Zeitrechnung jedes Jahr elf Tage früher und durchläuft innerhalb von 33 Jahren alle Jahreszeiten.
Der Iran und Afghanistan stellen hierbei jedoch eine Ausnahme dar. Zwar beginnt auch für sie die Zeitrechnung mit der Hidschra, doch zählen sie keine Mond- sondern Sonnenjahre, was dazu führt, dass der iranische und afghanische Kalender 42 Jahre zurückliegt. Das liegt daran, dass 33 Mondjahre 32 Sonnenjahren entsprechen. Da das Mondjahr in 32 Sonnenjahren 33 Mal durch die Jahreszeiten wandert, ist ein 33-jähriger islamischer Mensch nach der westlich Zeitrechnung erst 32 (Sonnen-)Jahre alt.
Der jüdische Kalender
Der jüdische Kalender ist ein Lunisolarkalender: Er richtet seine Monate nach den Mondphasen, es werden jedoch Schaltjahre eingefügt, um sich dem Sonnenjahr anzupassen. Im Gegensatz zum christlichen Brauch beginnt das jüdische Jahr nicht im Frühling, sondern im Herbst - zu biblischen Zeiten begann das jüdische Jahr allerdings ebenfalls im Frühling. Die Festlegung erfolgte im Jahr 359 durch den Patriarchen Hillel II. (ein Patriarch ist ein männlicher Herrscher - in diesem Fall ein Rabbi, also das religiöse Oberhaupt der Juden).
Auch den Beginn des jüdischen Kalenders legte Hillel II. fest, und zwar auf den Zeitpunkt der biblischen Schöpfung der Welt - laut seinen Berechnungen das Jahr 3761 vor Christus. Deshalb befinden wir uns nach dem jüdischen Kalender bereits im sechsten Jahrtausend. Manchmal werden die Jahreszahlen im jüdischen Kalender aber nur dreistellig angegeben (das jüdische Jahrtausend wird dabei als bekannt vorausgesetzt). Zur Zählung der Jahre setzte sich der Kalender erst im 11. Jahrhundert durch. Noch heute wird er in Israel verwendet. Das Jahr 2011 ist nach jüdischer Zeitrechnung bereits das Jahr 5771/5772. Der wöchentliche Ruhetag "Sabbat" fällt jeweils auf den Samstag als letzten Tag der Woche und erinnert im Judentum an den Ruhetag Gottes nach der Schöpfung der Welt.
Der indische Kalender
Es gibt verschiedene hinduistische Kalender - sowohl reine Sonnen- als auch Lunisolarkalender. Nach der Unabhängigkeit Indiens wurde ein neuer Kalender errechnet, der die indische Zeitrechnung vereinheitlichen sollte. Zur Erstellung dieses Kalendersystems wurden zuvor mehr als 30 verschiedene Kalender analysiert. Der indische Nationalkalender wurde am 22. März 1957 eingeführt - dieses Datum ist nach indischer Zeitrechnung der 1. Chaitra 1879 Saka Ära.
Das neue Jahr beginnt nach dem indischen Kalender mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche - dem Zeitpunkt zu Beginn des Frühlings, an dem Tag und Nacht in etwa gleich lang sind. Das geschieht auf der Nordhalbkugel nach unserer Zeitrechnung um den 20. März herum. Der indische Kalender beginnt jeweils mit dem Monat Chaitra. Die Monate sind zwischen etwa 29 und 31 Tagen lang. Ein Monat beginnt ungefähr mit dem Eintritt der Sonne in ein neues Tierkreiszeichen. Das Jahr wird etwa alle vier Jahre durch einen zusätzlichen Schalttag ergänzt - diese Schaltjahre sind an die des Gregorianischen Kalenders gekoppelt, der Monat Chaitra wird dann jeweils um einen Tag auf 31 Tage verlängert.
Die Wochentage wurden in Indien, wie auch in der westlichen Kultur, nach Planeten, dem Mond sowie der Sonne benannt. Planeten waren nicht nur einfache Himmelskörper, sondern sie wurden als Gottheiten verehrt. So ist Mars zum Beispiel das Sinnbild des Kampfes und des Krieges und Venus das der Liebe und der Schönheit. In Indien wird der Sonntag ("ravivar") von der Sonne beherrscht, der Montag ("somavar") vom Mond, der Dienstag ("mangalavar") vom Mars, der Mittwoch ("budhavar") vom Merkur, der Donnerstag ("guruvar") vom Jupiter, der Freitag ("shukravar") von der Venus und der Samstag ("shanivar") vom Saturn.
Der chinesische Kalender
In China existiert neben dem Gregorianischen der chinesische Kalender, der zu den kompliziertesten Kalendersystemen überhaupt gehört: Er kombiniert nämlich drei verschiedene Systeme - einen Lunisolar- sowie einen Sonnenkalender und daneben eine zyklische Kalenderstruktur (unter einem Zyklus versteht man einen Kreis(-lauf)). Neben der Aufteilung in Mondmonate wird das Sonnenjahr anhand genauester mathematischer Berechnungen in 24 Halbmonate eingeteilt - die Orientierung an diesen 24 Jahresstationen ist auch heute noch wichtig für die traditionelle Landwirtschaft in China.
Weiterhin beinhaltet er wichtige Zyklen: nämlich durch die Kombination von den zehn so genannten "Himmelstämmen" (diese beziehen sich auf die chinesische Lehre der fünf Elemente und der von Yin und Yang), den zwölf "Erdzweigen" (sie entsprechen dem Chinesischen Tierkreis) und dem Zyklus von 60-er Einheiten - die Berechnungen ergeben einen Zyklus von jeweils 60 Jahren. Wiederum 60 Zyklen, was 3.600 Jahren entspricht, bilden eine Epoche. Der chinesische Kalender hat keine beständige Jahreszählung - ursprünglich wurden die Epochen durch die Kombination der Jahresnamen gekennzeichnet. Zur besseren Verständlichkeit kam seit der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert die Bezeichnung des jeweils verstorbenen Kaisers dazu.
Die Zeitrechnung beginnt 2636 vor Christus - der Legende nach soll der Kaiser Huang Di in diesem Jahr den chinesischen Kalender erfunden haben. Zur Zählung der Jahre, die nur bei dem Lunisolarkalender stattfindet, wird eine Methode eingesetzt, die schon zur Zeit der Han-Dynastie, also vor 2.000 Jahren, angewandt wird. Nach dem chinesische Kalender begann mit dem Jahr 1984 unserer Zeitrechnung der 18. Zyklus der 2. Epoche - das bedeutet, der insgesamt 78. Zyklus.
Das neue Jahr beginnt in China zum zweiten Neumond vor dem Frühlingsanfang. Der Jahresanfang wird stets so gelegt, dass die Wintersonnenwende auf den elften Monat fällt. Im Jahr 2011 fällt das Neujahrsfest in China auf den 3. Februar. In der volkstümlichen Zählung verfügen die Jahre über einen Tiernamen (Tiger, Drache, Maus, Schlange, Rind, Ziege, Hund, Affe, Schwein, Pferd, Hahn, Hase), der mit einem der fünf chinesischen Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Holz, Metall) kombiniert wird. Das Jahr 2010 war das Jahr des Metall-Tigers, das Jahr 2011 ist das Jahr des Metall-Hasen. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
von Silke Bauerfeind
Untersuchungen zufolge hat einer von 20 Menschen im Laufe seines Lebens mindestens einen so genannten epileptischen Anfall. Wer schon einmal einen solchen "Krampfanfall" hatte, ist aber nicht automatisch auch an Epilepsie erkrankt. Dennoch ist sie die häufigste chronische (also lang andauernde oder dauerhafte) Krankheit des Nervensystems bei Kindern und Jugendlichen. Was ist Epilepsie genau, was passiert bei einem epileptischen Anfall und was bedeutet die Krankheit für Betroffene?
Der Begriff "Epilepsie" kommt aus dem Altgriechischen - das Wort "epílēpsis" bedeutet etwa "Anfall" oder "Übergriff". Im Deutschen wurde er für die Bezeichnung eines Krankheitsbildes eingeführt, das die Betroffenen manchmal als "zuckende Blitze im Gehirn" beschreiben - es fühlt sich für sie an, als werden sie plötzlich ergriffen oder gepackt, wie es der Wortstamm schon sagt. Ein leichter Anfall wird auch als "Wahrnehmung eines Lufthauches" ("Aura") beschrieben, der eher einem Vorgefühl für einen Anfall entspricht. Meistens können sich die Betroffenen daran erinnern und erzählen von Konzentrationsschwierigkeiten oder Vergesslichkeit, aber sie schildern auch Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Nadelstiche in Körperteilen. Manche haben Halluzinationen oder unangenehme Gefühle in der Magengegend.
Meistens enden epileptische Anfälle nach einigen Minuten von selbst, aber es können auch mehrere Anfälle kurz hintereinander auftreten. Wenn Sie nach 20 Minuten nicht vorüber sind, spricht man von einem "Status epilepticus", der mitunter in Bewusstlosigkeit übergeht. Wenn ein Anfall sehr lange dauert, ist die Gefahr groß, dass das Gehirn Schäden davon trägt, die nicht wieder gutzumachen sind. Für Außenstehende sieht es meist so aus, als seien die Betroffenen geistig abwesend. Manche, die an Epilepsie erkrankt sind, zucken oder zittern bei einem Anfall. Man nennt einen epileptischen Anfall deshalb auch Krampfanfall. Danach sind die Erkrankten oft sehr müde, manche kann man nur schwer wecken und später erinnern sie sich meist nicht mehr daran.
Im antiken Griechenland stellte man sich unter Epilepsie eine heilige Krankheit vor, die dem Menschen durch Dämonen oder Götter auferlegt wurde. Sie wurde deshalb auch oft verheimlicht, man schämte sich dafür, weil man sie als Schande ansah. Auch in unserer heutigen Zeit gibt es noch viele Vorurteile, mit denen die Betroffenen umgehen müssen, weil die meisten Mitmenschen zu wenig darüber wissen und daher Angst vor dem Kontakt mit Erkrankten haben. Wichtig ist es zu wissen, dass Epilepsie keine Geisteskrankheit ist und keine Störung der Persönlichkeit des Menschen darstellt, sondern eine Krankheit eines Organs (des Gehirns) - so wie viele andere Krankheiten auch. Einige Menschen, die von Epilepsie betroffen sind, müssen zwar auch mit weiteren Beeinträchtigungen (wie zum Beispiel einer Zerebralparese oder geistigen Behinderung) leben - die meisten Betroffenen haben aber "nur" Epilepsie und sind ansonsten normal leistungsfähig und gesund.
N I C H T dasselbe: Epileptische Anfälle und Epilepsie
Normalerweise arbeiten in unserem Gehirn Milliarden von Nervenzellen über chemische und elektrische Signale miteinander perfekt zusammen. Wenn ein Krampfanfall auftritt, wird dieses Gleichgewicht gestört. Die Nervenzellen entladen sich dann zum Teil gleichzeitig und unkontrolliert. Dadurch werden Teile des Gehirns plötzlich zu sehr gereizt, so dass ein Anfall ausgelöst wird, der sich auch auf das ganze Gehirn ausbreiten kann.
Epileptische Anfälle und Epilepsie sind jedoch nicht dasselbe. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe des Lebens an epileptischen Anfällen. Meistens treten diese aber nur vorübergehend auf und bedeuten nicht automatisch, dass eine Epilepsie vorliegt. Bei einem spontan auftretenden Anfall findet man auch nicht immer heraus, warum dieser stattgefunden hat. Mögliche Gründe sind zum Beispiel eine Entzündung im Gehirn, eine Vergiftung, eine Kopfverletzung, Alkoholentzug bei Suchtkranken, Sauerstoffmangel oder ein Stromschlag. Durch diese Einwirkungen entladen sich Neuronengruppen im Gehirn, die dann zu einem Krampfanfall führen.
Eine so genannte "aktive Epilepsie", also eine bleibende, entwickelt sich dagegen bei etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung - von 200 Menschen ist davon mehr als einer betroffen. Erkrankte werden auch "Epileptiker" genannt. Durch eine stetige Veränderung des Gehirns treten die epileptischen Anfälle immer wieder auf und bleiben bei einigen Betroffenen ein Leben lang bestehen. Manche Epilepsien heilen aber auch aus. Vor allem kleine Kinder haben gute Chancen, dass die Epilepsie im Lauf der Zeit heilt.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland ungefähr 35.000 Menschen neu an Epilepsie. Es handelt sich aber nicht um eine Erbkrankheit - nur die Bereitschaft oder die Wahrscheinlichkeit, Krampfanfälle zu bekommen, wird bei etwa zehn Prozent der Menschen vererbt, ohne dass damit sicher ist, dass es tatsächlich zu epileptischen Anfällen kommen muss. Bei Kindern und Jugendlichen handelt es sich um die häufigste chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems.
Es gibt verschiedene Arten von Epilepsie
Je nachdem, welche Teile des Gehirns betroffen sind, unterscheidet man verschiedene Formen von Epilepsie. Es ist auch möglich, dass das gesamte Gehirn betroffen ist. So gibt es mehr als 30 Arten dieser Krankheit, die in "fokale" (einen Ort betreffende) und "generalisierte" (den ganzen Bereich betreffende) Formen unterteilt werden: Bei fokalen Anfällen findet der Krampf in einer bestimmten Region der Hirnrinde statt. Es kann sich dabei um einen leichten Anfall handeln, aber auch um einen "komplexen", also schwereren fokalen Anfall. Bei diesem haben die Betroffenen für einige Zeit ein getrübtes Bewusstsein - das heißt, sie wissen nicht mehr genau, was um sie herum geschieht oder können sich später nicht mehr daran erinnern.
Fokale Anfälle können sich ausbreiten und in generalisierte Anfälle übergehen. Bei generalisierten Anfällen ist das ganze Gehirn vom Krampf betroffen. Der Erkrankte ist dann bewusstseinsgetrübt oder verliert sogar das Bewusstsein - manche haben auch Muskelzuckungen, die den Mitmenschen auffallen. Zu beiden Arten gibt es weitere Unterformen. Außerdem existieren auch epileptische Anfälle, die man nicht genau zuordnen kann.
Epilepsien werden auch nach ihren Ursachen unterschieden: So nennt man die Krankheit "idiopathisch" ("eigenständig auftretend"), wenn sie vererbt wurde und der Mensch keine weiteren Krankheiten hat, die Epilepsie verursachen können. Wenn man eine konkrete Ursache für das Auftreten der Krampfanfälle ausmachen kann, nennt man sie "symptomatisch" ("kennzeichnend" für ein bestimmtes Leiden).
Manchmal vermutet man eine Hirnschädigung als Ursache, kann diese aber nicht nachweisen - dann spricht man von einer "kryptogenen" ("verborgenen") Epilepsie. Ihr seht schon an dieser kurzen Zusammenfassung, dass es viele verschiedene Epilepsiearten gibt. Damit Betroffene, Ärzte und Familien genau wissen, um welche Krankheitsform es sich handelt und was man dagegen tun kann, wurden detaillierte Listen erstellt, in denen die exakte Einteilung der Epilepsien zusammengefasst wird. Das ist notwendig, weil man den an Epilepsie Erkrankten am besten helfen kann, wenn man die Ursache und Form erkannt hat.
Wie kann die Krankheit genau bestimmt werden?
Bei der Diagnosestellung geht es darum, herauszufinden, welche Epilepsieform vorliegt. Dafür muss der Erkrankte genau von Ärzten untersucht werden. Wichtig ist zunächst, dass die Angehörigen des Patienten detailliert beschreiben, was sie während des Anfalls beobachtet haben. Dabei sollen sie möglichst alle Einzelheiten schildern, damit der Arzt exakt Bescheid weiß.
Am wichtigsten ist jedoch die Erstellung eines so genannten EEGs ("Elektroenzephalografie"). Bei einem EEG werden die elektrischen Aktivitäten der Nervenzellen des Gehirns gemessen und in einer Grafik aufgezeichnet. Dadurch kann man feststellen, ob bei dem Patienten eine erhöhte Bereitschaft für epileptische Anfälle besteht. EEGs erstellt man, wenn der Betroffene wach ist, aber auch ein EEG während des Schlafens kann wichtige Ergebnisse liefern. Oft wird der Schlafende gleichzeitig per Video überwacht, damit die jeweiligen Erkenntnisse anschließend in einen Zusammenhang gebracht werden können.
Um bereits vorliegende Hirnschäden aufzudecken, verwendet man bildgebende Verfahren - dazu gehören die Computer-Tomographie (CT) und die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), die auch Kernspintomographie genannt wird. Beim CT werden Röntgenbilder des Gehirns, die aus verschiedenen Richtungen aufgenommen wurden, in ein dreidimensionales Bild umgesetzt. Bei der Magnet-Resonanz-Tomographie werden mit Magnetfeldern und elektromagnetischen Wechselfeldern Schnittbilder des Gehirns erstellt, ohne dass Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen. So kann man Fehlbildungen in der Hirnrinde, die häufig eine Ursache für Epilepsie sind, aufdecken.
Alle Ergebnisse der genannten Verfahren werden anschließend zusammengefasst und führen in vielen Fällen zu einer Diagnose, so dass der Betroffene dann weiß, an welcher Epilepsieform er erkrankt ist. Leider findet man trotz dieser Untersuchungsmethoden nur bei etwa der Hälfte aller betroffenen Kinder und Jugendlichen die Ursache für die Epilepsie heraus.
Wie wird Epilepsie behandelt?
Wenn ein epileptischer Anfall kein einzelnes Ereignis bleibt oder eine bestimmte Epilepsieform diagnostiziert wurde, wird die Krankheit mit Medikamenten ("Anti-Epileptika") behandelt. Ziel der Behandlung ist es, die Anfälle zu verhindern - je früher man mit der Einnahme der Medikamente beginnt, desto größer ist die Heilungschance. Das ist bei ungefähr 60 bis 70 Prozent der Erkrankten der Fall. Leider kann nicht jede Epilepsie geheilt werden, aber mit Hilfe des richtigen Medikaments wird die Anzahl der Anfälle deutlich verringert.
Die Auswahl des Medikaments wird für jeden Patienten einzeln getroffen. Dabei müssen die Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Sehstörungen, verlangsamtes Denken und Handeln, Übelkeit, Konzentrationsprobleme, Hautausschläge oder Fieber bedacht werden. Der Wechsel auf ein anderes Medikament oder auch eine veränderte Dosierung dämmen die Beschwerden aber meistens ein und lassen sie oft auch ganz verschwinden. Die Behandlung mit Medikamenten erstreckt sich oft über Monate oder Jahre, manchmal auch über ein ganzes Leben. Dabei ist es sehr wichtig, dass sie regelmäßig eingenommen werden, damit keine Verschlechterung der Epilepsie eintritt.
Wenn Kinder und Jugendliche über zwei Jahre hinweg keine Anfälle mehr hatten, wird meist die Medikamentengabe nach und nach verringert, bis im Idealfall keine Behandlung mehr nötig ist. Zwei Drittel der Epileptiker bleiben danach für immer anfallsfrei. Ungefähr 15 Prozent der Epilepsie-Patienten erfahren leider trotz einer Behandlung mit Medikamenten keine Besserung. Manchmal wird dann auch versucht, den kranken Hirnabschnitt bei einer Operation zu entfernen oder die betroffenen Nervenbahnen im Gehirn zu durchtrennen. Auch kann eine Veränderung der Lebensweise die Anfälle verringern, indem man zum Beispiel darauf achtet, ausreichend viel zu schlafen, keinen Alkohol zu trinken und sich nicht übermäßig körperlich anzustrengen.
Einige Erkrankte lernen auch, einen beginnenden Anfall zu unterbrechen, indem sie die so genannte "Bio-Feedback-Methode" einsetzen. Die Patienten haben gelernt, die eigenen Körperfunktionen, wie zum Beispiel den Herzschlag, ihren Blutdruck oder auch die Hirnströme bewusst wahrzunehmen. Sie können diese Funktionen dann auch gezielt beeinflussen und damit sich ankündigenden Krampfanfällen ("Aura") entgegenwirken. Diese Methode setzt konsequentes Training und einen äußerst bewussten Umgang mit dem eigenen Körper voraus.
Alltag und Freunde
Kinder und Jugendliche, die an Epilepsie erkrankt sind, können ganz normal in die Schule gehen, wie alle anderen auch. Trotzdem haben sie es manchmal nicht leicht, sich in die Schulgemeinschaft oder eine Clique einzugliedern. Sie haben oft Angst, einen Anfall zu bekommen und damit ihre Freunde zu verschrecken oder sogar ausgelacht zu werden, weil diese über ihre Krankheit nicht genug wissen. Es ist nicht leicht für die Betroffenen, auf Aktivitäten zu verzichten, an denen sie wegen ihrer Epilepsie nicht teilnehmen können.
Wenn die Medikamente nicht so optimal wirken, dass die Anfälle komplett ausbleiben, besteht bei manchen Sportarten, wie zum Beispiel Geräteturnen, im Falle eines plötzlichen Anfalls ein zu großes Verletzungsrisiko. Auch Schwimmen ist wegen Ertrinkungsgefahr zu gefährlich, wenn nicht sicher ist, dass kein Anfall droht. Daher müssen sich die Betroffenen bei diesen Aktivitäten zurückhalten und werden dann leider oft als Außenseiter gesehen, ohne dass sie etwas dafür können.
Es ist daher eine gute Sache, freundlich nachzufragen, warum ein Mitschüler bestimmte Dinge nicht mitmacht und sich zurückhält. Meistens hat sie oder er wirklich gute Gründe, wie eine Epilepsie-Erkrankung. Mit einer netten Frage kann man anderen auch Mut machen, offen über ihr Problem oder ihre Krankheit zu sprechen, für die sie sich nicht schämen müssen. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Menschen und Natur)
WARUM WEINEN WIR? - DIE BEDEUTUNG VON TRÄNEN
Woher kommt eigentlich der Ausdruck "Krokodilstränen"?
von Britta Pawlak
Weinen ist bei Menschen zum einen eine Schutzfunktion des Auges, zum anderen ein Ausdruck von Gefühlsregungen. Aus Trauer, Verzweiflung, Wut oder auch Freude können einem schon einmal die Tränen kommen. Warum weinen wir eigentlich? Und wie ist es bei Tieren, können auch sie Tränen des Kummers weinen? Woher kommt eigentlich der Ausdruck "Krokodilstränen"?
Ebenso wie Menschen tränen auch Tieren die Augen, wenn diese gereizt sind oder ein Fremdkörper ins Auge gelangt. Menschen und Säugetierarten besitzen einen Tränenapparat, um das Auge zu schützen. Bei Bedarf wird Tränenflüssigkeit gebildet - und ein möglicher Fremdkörper wird aus dem Auge herausgeschwemmt.
Tränen wirken reinigend. Ein Enzym in der Tränenflüssigkeit wirkt Infektionen entgegen und hemmt Bakterien. Auch bei bestimmten Dämpfen, wie beim Schneiden von Zwiebeln, laufen uns die Tränen. Diese Reizstoffe lösen einen Reflex aus, um die Tränendrüsen zu aktivieren und Flüssigkeit zu produzieren. Durch den anschließenden Lidschlag wird die Träne wieder herausgespült, und das Auge ist gereinigt. Träne ist aber nicht gleich Träne. Warum weinen Menschen aus Emotionen heraus? Meistens sind es Tränen der Trauer.
Es gibt viele Theorien dazu, und die Forscher streiten sich bis heute darüber. Zum einen hat dies einen sozialen Aspekt, der das menschliche Zusammenleben betrifft. Babys zum Beispiel weinen vor allem, um auf sich aufmerksam zu machen und sich mitzuteilen. Denn sie können - anders als ältere Kinder und Erwachsene - noch nicht auf andere Weise kommunizieren, wenn sie Hunger haben, krank sind oder Zuwendung brauchen. Richtige Tränen kommen ihnen allerdings in den ersten Lebensmonaten noch nicht.
Warum weinen wir, wenn wir traurig sind?
Auch Kinder und Erwachsene weinen, um beachtet zu werden, anderen Menschen ihre Gefühle zu zeigen und sie auf etwas aufmerksam zu machen. Ein weinender Mensch erregt Mitgefühl, und wir kümmern uns um ihn. Nicht immer weinen Menschen allerdings, um Reaktionen bei ihren Mitmenschen auszulösen. Vielmehr ist das Weinen vor anderen Menschen den meisten unangenehm, je älter sie werden. Oft ist es gesellschaftlich sogar geächtet, auf diese Art seine Gefühle zu zeigen, es wird als "Schwäche" ausgelegt. Vor allem gilt es als "unmännlich", sodass sich viele Männer das Weinen regelrecht abtrainieren. Bis zur Pubertät weinen Mädchen und Jungen etwa gleich viel.
Dabei sind Kummertränen menschlich und ein natürlicher Ausdruck unserer Emotionen, der einem nicht unangenehm sein müsste. Trauer ist ein wichtiges Gefühl, das uns sensibel für andere macht. Wir setzen uns mit Dingen auseinander, die uns bewegen und die bedeutsam für uns sind. Gerade Erwachsene weinen oft sogar "heimlich", somit kann das Weinen nicht nur den Zweck haben, Mitleid zu erregen. Es ist wohltuend, sich Gefühle zuzugestehen und sie auszuleben. Oft fühlt man sich danach befreit. Menschen, die Emotionen oder negative Stimmungen stets unterdrücken und alles in sich "hineinfressen", sind dagegen viel unausgeglichener.
Die Wissenschaftler vermuten, dass emotionale Tränen auch einen körperlichen Hintergrund haben. Ein Stoff in den Tränen soll eine Art körpereigenes "Beruhigungsmittel" sein, das über die Haut und die Augen von der Tränenflüssigkeit aufgenommen wird. Und der Mensch scheidet mit den Tränen Schadstoffe aus, die sich durch Stress und seelische Belastungen im Körper ansammeln. Eine Träne enthält auch Hormone und Salze wie Calcium, Kalium und Mangan. Menschen, die nicht weinen, sollen schneller krank werden. Das Gefühl der Erleichterung und Beruhigung, das viele Menschen nach dem Weinen verspüren, hat also vermutlich auch einen biologischen Hintergrund.
Weinen auch Tiere Tränen des Kummers?
Bisher gehen Forscher davon aus, dass Tiere nicht aus Gefühlsregungen heraus weinen. Viele Tiere drücken ihre Gefühle auf völlig andere Art aus. Hunde zum Beispiel wedeln mit dem Schwanz, bellen oder jaulen. Allerdings wurde in einigen Fällen dennoch davon berichtet, dass Muttertiere nach dem Verlust ihres Jungen "Kummertränen" geweint hätten oder Tieren in Gefangenschaft die Tränen gekommen seien. Ob dies allerdings tatsächlich Tränen des Schmerzes waren, ist nicht sicher.
Man hat außerdem beobachtet, dass manche Mäuse und Ratten rote Tränen weinen, wenn sie nicht artgerecht gehalten werden oder unter großem Stress stehen. Vielleicht sind die blutigen Tränen doch ein Ausdruck von Kummer und Verzweiflung. Genaueres über die Gründe dieses Tränenflusses, den man eher selten bei den Nagetieren beobachtet hat, wissen die Forscher noch nicht. Da wäre auch noch die Frage zu klären, warum man bei Tränen auf die gefürchteten Reptilien zu sprechen kommt...
Krokodilstränen: "Geheuchelte Trauer"?
Die Bezeichnung "Krokodilstränen" hat tatsächlich einen Hintergrund. Unsere heutige Bedeutung für dieses Wort hat allerdings wenig mit den eigentlichen "Krokodilstränen" zu tun. Die Raubtiere "weinen" nämlich dann, wenn sie ihre Beute verschlingen. Dies ist wohl kein Ausdruck von Emotionen - auch nicht vorgetäuschter. Das Hinunterwürgen des Beutetiers ist anstrengend. Das Krokodil öffnet dabei sein Maul sehr weit und presst es zusammen. Dabei wird ein Druck auf die Tränendrüsen ausgeübt, und den Tieren laufen Tränen hinunter.
von Anna Schäfer und Sandra Müller
O H N E Wolken ist das Leben auf der Erde N I C H T vorstellbar. Wenn man sich Fotos von der Erde anschaut, die aus dem Weltall aufgenommen wurden, sieht man, dass die Erde größtenteils von Wolken verhüllt ist. Wie entstehen eigentlich Wolken? Warum fallen manchmal faustdicke Hagelsteine oder zarte Schneeflocken vom Himmel? Und was passiert bei einem Gewitter?
Ein wolkenfreies Bild erhält man nur, wenn man die Erde viele tausend Male von Satelliten fotografieren lässt und dann immer nur den Ausschnitt verwendet, auf dem gerade keine Wolke die Sicht versperrt. Die einzelnen Bilder werden dann wie bei einem Puzzle zusammengesetzt.
Aber wie entstehen Wolken eigentlich? Der Ursprung der Wolke liegt eigentlich in einer Blase aus warmer Luft. Wenn Luft durch die Sonne erwärmt wird, steigt sie als Blase in die Höhe. Ganz ähnlich wie ein mit Helium gefüllter Luftballon. Je höher die Blase steigt, desto größer wird sie. Das liegt daran, dass sich der Luftdruck verändert. Er ist am Boden am höchsten und wird nach oben hin immer niedriger. Die Blase kann sich deshalb immer weiter ausdehnen, je höher sie steigt.
Gleichzeitig wird es in der Höhe immer kälter. Wenn die Warmluftblase in eine solche kalte Zone hinein gerät, setzt sich an den winzig kleinen Staubteilchen, die in der Blase enthalten sind, Wasserdampf ab. Die Staubteilchen werden so zu Wolkentropfen - und viele Wolkentropfen gemeinsam bilden eine Wolke.
Regentropfen, Eiswolken und Schneekristalle
O H N E Staubteilchen gäbe es also K E I N E Wolken. Und
O H N E Wolken gäbe es K E I N E N Regen. Regen entsteht, wenn sich in einer Wolke sehr viele Wolkentropfen befinden. Wenn es in der Wolke eng wird, verschmelzen sie miteinander. Sie werden schwer und fallen schließlich als Regentropfen hinunter zur Erde.
Für einen einzigen Regentropfen müssen mindestens hundert Wolkentropfen miteinander verschmelzen! Deshalb müssen Wolken groß und dick sein, um regnen zu können. Manchmal ist es in der Wolke so kalt, dass das Wasser gefriert. Dann bilden sich aus den Wolkentropfen winzige Eiskristalle. Solche Eiswolken hast Du bestimmt auch schon oft gesehen. Sie ziehen sich meistens wie ein feiner Schleier über den Himmel.
Damit aus den Schneekristallen eine richtig schöne Schneeflocke entsteht, müssen sich bis zu hundert solcher Kristalle ineinander verhaken. Schnee fällt bei kälteren Temperaturen um Null Grad Celsius herum - je tiefer die Temperatur unter Null sinkt, desto kleiner werden die Flocken. Auch für die Bildung von Schnee sind Wassertropfen und kleine Staubteilchen in der Luft entscheidend - diese nennt man auch "Kristallisationskeime". (Ein Kristall bezeichnet eine regelmäßige Anordnung von Atomen und Molekülen.)
Zum Wachstum der Schneekristalle kommt es, wenn immer mehr Wassertröpfchen aus der Luft an einem solchen Kristallisationskeim gefrieren. Daraus bilden sich je nach Temperatur größere Schneekristalle in unterschiedlichen Formen aus. Bei etwas höheren Temperaturen entstehen sechsarmige Sterne, bei tieferen Plättchen oder Prismen. Schneeflocken bestehen aus mehreren Kristallen, die miteinander "verkleben". In den Zwischenräumen der Flocken befindet sich viel Luft.
Aufzugfahrt in der Gewitterwolke
Neben Regen und Schnee gibt es noch eine dritte Form, in der das Wasser aus der Wolke hinunter zur Erde fallen kann: als Hagel nämlich. Bei heftigen Gewittern hast Du wahrscheinlich auch schon erlebt, dass es richtige kleine Eisbrocken regnet. Diese Hagelsteine können aber auch ganz schön groß und schwer werden - der schwerste je gefundene Hagelstein wog fast zwei Kilo! Solche Brocken können natürlich auch ziemlich heftige Schäden anrichten.
Auch Hagelkörner haben ihren Ursprung in einem winzig kleinen Staubkorn. Wenn ein Staubkorn in eine Gewitterwolke gerät, wird es zunächst zu einem Wolkentropfen. Doch statt zu einem Regentropfen zu verschmelzen und hinunterzufallen, kann es durch die starken Aufwinde in der Gewitterwolke weiter in die Höhe getragen werden, bis es gefriert.
Irgendwann ist dort oben die Luft so dünn, dass das schwere Eisteilchen wieder herunterfällt. Entweder schmilzt es jetzt und fällt als Regen herab, oder es wird wieder von einem der starken, nach oben ziehenden Winde erfasst und erneut in die Höhe gerissen. Bei jeder dieser "Aufzugfahrten" nach oben gefriert um das Hagelkorn eine neue Eisschicht - es wird größer und größer. Wenn es dann schließlich zur Erde hinab fällt, taut es zwar ein bisschen - aber eben nicht ganz. Deshalb kommt es vor, dass mitten im Sommer die Straße von Eisbröckchen übersät ist. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Mensch und Natur)
Er engagiert sich ehrenamtlich für den Erhalt der Heimatgeschichte. Schwerpunkte: Post und Telekommunikation
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Sein großes Interesse für Heimatkunde gepaart mit seiner ausgeprägten Sammelleidenschaft machen ihn für Friesoythe so wertvoll. Wolfgang Letzel (60) hat in seinem Leben schon mehrere zehntausend Exponate gesammelt und dokumentiert – alles dreht sich dabei um Friesoythe, die Post und die Telekommunikation. „Irgendwann packt dich die Sammelleidenschaft“, sagt der Rentner, der zuvor einige Jahrzehnte bei der Deutschen Post und Telekom beschäftigt war.
1988 gründete er gemeinsam mit Albrecht Schrader das . Allein in diesem Museum, das sich im Rathaus Stadtmitte in Friesoythe (Lange Straße) befindet, gibt es
17 000 Exponate, die mit der Post und dem Fernmeldewesen im Bereich Weser- Ems zu tun haben. Mittlerweile ist das Postmuseum das größte im gesamten Nordwesten. 2000 Besucher werden pro Jahr unter seiner ehrenamtlichen und fachmännischen Leitung durch die Räume geführt. „Das macht mir großen Spaß. Jeder hat irgendwie mit dem Thema zu tun und kann Geschichten erzählen“, sagt Letzel. Die Führung von Schulklassen und Kindergruppen übernimmt
Derzeit fährt der Friesoyther jeden morgen zum Museum und steht dabei vor einer riesigen Herausforderung: „Ich bin dabei, unser Archiv zu digitalisieren – bevor es kaputt geht.“ Das bedeutet: 10 000 Bilder einscannen, 4000 Dias digital umwandeln und zahlreiche Lehrfilme auf DVD brennen. Natürlich muss dann noch alles betitelt werden. „Das ist einen Aufgabe für die nächsten 50 Jahre.“
Auch für das in Friesoythe (Kirchstraße 13) ist Letzel aktiv. Dort kümmert er sich hauptsächlich – wie könnte es anders sein – um die Archivierung der unzähligen Gegenstände und Unterlagen, die in dem historischen Gebäude gefunden wurden.
Besondere Freude hat Letzel auch an seinen drei Enkelkindern Ann-Kathrin (13), Malte (11) und Linus (8). Der Mittlere kommt mit ihm auch öfter ins Museum. Mit ihm teilt er die Faszination für Technik, „aber nicht für das Sammeln“, fügt Letzel schmunzelnd hinzu. (Quelle: Nordwest Zeitung - 18.12.10)
Die Vögel werden derzeit in Friesoythe und Umzu gesichtet. Sie gehören zu einem Aufzucht-Programm des Tier- und Freizeitparks.
BIC
Friesoythe - Störche über den Dächern von Friesoythe sind schon an wärmeren Tagen eine Seltenheit. Umso verwunderter waren am Donnerstagabend Anwohner der , als sich mitten im Winter zwei Störche auf einem Wohnhaus in ihrer Straße niedergelassen hatten (die NWZ - Nordwest Zeitung berichtete). Normalerweise sind die Zugvögel längst in heißeren Gefilden. Nicht so diese beiden Weißstörche.
Am Freitag klärte sich die Herkunft der beiden Vögel auf. Alfred Grothaus vom Tier- und meldete sich bei der NWZ und erklärte, was es mit dem Storchpaar auf sich hat. „Die Störche gehören zum Zoo. Wir haben insgesamt drei Vögel, die frei herumfliegen und sich frei entwickeln können“, sagte der Geschäftsführer des Tierparks. Eigentlich hätten sich die zwei Störche auch längst auf den Weg machen sollen. Doch das taten sie nicht. Schaden wird es den Tieren nach Angaben von Grothaus aber nicht: „Die Vögel wissen, dass sie bei uns ein Zuhause haben. Hier werden sie auch gefüttert.“
Die beiden etwa sechs Monate alten Störche gehören zu einem Aufzucht-Programm des Tier- und Freizeitparks Thüle. „Unser Ziel ist es, dass die Störche immer wiederkehren, um hier selber zu brüten. Sie sollen hier flächendeckend eine Heimat finden. Das Soestetal, das Markatal und das bieten dafür ideale Voraussetzungen“, so Grothaus. Das sei aber ein Programm, dass langsam wachsen müsse. Grothaus ist aber überzeugt, dass es erste Erfolge bereits in vier bis fünf Jahren geben könne. (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.12.10)
Durch die Therapie werden die Kinder aufmerksamer und offener. Eine halbe Stunde hören sie die Musik täglich.
von Anja Biewald
Altenoythe - Klassische Musik mal ganz anders: Im Kindergarten „Ich bin ich“ des werden Mozart, Bach und Co. für ein Hörwahrnehmungstraining bei Kindern mit Behinderung eingesetzt.
Über einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen hören die Kinder täglich für eine halbe Stunde die Musik über Kopfhörer. Die Stücke sind mal links, mal rechts wahrnehmbar und zwischendurch werden bestimmte Höhen und Sequenzen verstärkt oder weggelassen, so dass sich die Musik eigenartig anhört. Begonnen hat in dem Kindergarten das Training mit autistischen Kindern, mittlerweile nehmen auch andere daran teil. Von den Ergebnissen der Therapie sind die Betreuerinnen begeistert: „Die Kinder wurden spürbar geräuschunempfindlicher, konzentrierter und aufmerksamer. Sie reagieren auf Ansprache und bauen eine bessere auf“, erläuterte Heike Büter-Block. Ein autistisches Mädchen habe beispielsweise plötzlich direkten Augenkontakt aufgenommen. „Das war auch für die Eltern ganz großartig“, so Büter-Block. Grundsätzlich sei es schon ein Erfolg, wenn die Kinder sich die Kopfhörer für eine halbe Stunde aufsetzen ließen. Gleichzeitig werde durch das Training das Sprachzentrum angeregt.
Zwei Kinder nehmen derzeit an dem Hörwahrnehmungstraining teil. Mittlerweile verfügt der Kindergarten über eine Anlage, die auch mehrere Kinder gleichzeitig nutzen könnten. Nur das Abspielgerät koste schon 4000 Euro, so Gabriela Makkos, Leiterin des Kindergartens. Dank einer Spende der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) in über 2000 Euro konnte die Ausstattung nun optimiert werden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.12.10)
von Björn Pawlak
Tee wird schon seit Tausenden von Jahren von den Menschen zubereitet und getrunken, ursprünglich stammt er aus Asien. Als Getränk ist er das weltweit am meisten verbreitete überhaupt, abgesehen natürlich von Wasser. Aber was ist eigentlich Tee und wie wird er hergestellt?
Man stellt dieses Getränk her, indem man die zuvor getrockneten und speziell behandelten Blätter und Blüten des Teestrauchs mit kochendem oder heißem Wasser aufgießt. In manchen Gegenden der Welt werden Teeblätter auch gegessen, gekaut oder in getrockneter Form geschnupft.
Schon lange bevor die Europäer nach Asien gelangten, wurde der Tee dort im alten China und in den umliegenden Ländern angebaut und verarbeitet. Man unterschied ursprünglich den "Assamtee", aus dem schwarzer Tee, und den "Chinatee", aus dem grüner Tee gewonnen wird. Alle heutigen Teesorten stammen von diesen beiden Urformen ab. Der in der Pflanzenkunde gängige lateinische Name für den Teestrauch lautet "Camellia sinensis". Die immergrünen Teesträucher tragen ihre Blüten in den Monaten von Oktober bis Februar.
Viele andere Getränke, bei denen Kräuter, getrocknete Früchte oder andere pflanzliche Bestandteile mit Wasser aufgekocht oder aufgegossen werden, bezeichnet man alltagssprachlich auch als "Tee" - so zum Beispiel Früchtetee, Kräutertee, Rooibostee, Matetee und Lapachotee. Nur der Schwarztee und der grüne Tee werden jedoch tatsächlich aus dem Teestrauchgewächs hergestellt.
Tee als Pflanze
Die ursprüngliche Heimat der Kulturpflanze Tee lag im Gebiet des Länderdreiecks zwischen der indischen Region Assam, dem Norden Birmas und dem südlichen China. Heutzutage wächst der Tee nicht mehr wild, stattdessen wird er weltweit in nahezu allen "tropischen" und "subtropischen" Regionen angebaut. Die tropischen Gebiete liegen beiderseits des Äquators. Die subtropischen Gebiete sind etwas weiter vom Äquator entfernt, weisen aber immer noch jährliche Durchschnittstemperaturen von mindestens 20 Grad Celsius auf. Die Teepflanze braucht also viel Sonne, um zu gedeihen.
Der Teestrauch kann eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen, wenn man ihn nicht stutzt. Um die Erntearbeit zu erleichtern lässt man beim Teeanbau höchstens eine Länge von bis zu eineinhalb Metern zu. Die Blüten des Teestrauchs sind weiß oder schwach rosa - aus ihnen entwickeln sich die holzigen und kapselförmigen Teestrauchfrüchte, falls man nicht schon zuvor aberntet. Die besten Teeanbaugebiete liegen meist etwas höher - so zum Beispiel die Region Darjeeling im Himalaja, Herkunftsort des weltberühmten "Darjeeling-Tees".
Die Herstellung des Tees
Weit über 90 Prozent des auf dem Weltmarkt gehandelten Tees ist schwarzer Tee, der sich besonders bei den Europäern, aber auch im arabischen Raum größter Beliebtheit erfreut. In Japan und in China, aber auch in manchen Gegenden Nordafrikas, trinkt man anders als in der restlichen Welt hauptsächlich grünen Tee. Beim Herstellungsprozess des schwarzen Tees kann man vier Phasen unterscheiden, bei der Herstellung von grünem Tee drei.
Zuerst müssen die geernteten Teeblätter und -blüten getrocknet werden, man nennt das auch "Welken" (erste Phase). Dabei sinkt der Wassergehalt der Blätter von über 70 auf zwischen 40 und 50 Prozent, die Blätter werden also leichter. Anschließend werden die Blätter gerollt und gesiebt, man spricht von der "Rollung" (zweite Phase). Ursprünglich geschah all dies in Handarbeit, indem die Blätter einzeln zwischen den Handinnenflächen gerollt wurden - heutzutage helfen größtenteils Maschinen.
Beim Aufrollen der Blätter wird ihre innere Struktur (man spricht von "Pflanzenzellstruktur") teilweise "aufgebrochen", was wichtig dafür ist, dass die chemischen Inhaltsstoffe des Tees sich später im heißen Wasser lösen können. Tee zählt zu den "psychoaktiven" Pflanzen - er hat also bei denen, die ihn trinken, Einfluss auf das psychische Befinden. Bei den Buddhisten zum Beispiel wird der Tee als ein Getränk angesehen, welches der Meditation zuträglich ist. Beim Rollen der Blätter trifft Saft aus den Blattzellen aus. Werden die Blätter nun sofort bei großer Hitze getrocknet, entsteht der grüne Tee. Beim schwarzen Tee geht der endgültigen Trocknung eine zusätzliche Phase voraus.
Geheimnis des Schwarztees: Die Fermentation
Die dritte Phase bei der Herstellung von Tee ist die "Fermentation" - so bezeichnet man in der Biotechnologie die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von Bakterien-, Pilz- oder Zellkulturen oder durch den Zusatz von "Enzymen" (das sind Eiweißstoffe, die biochemische Reaktionen auslösen).
Bei der Teeherstellung muss man nichts extra hinzufügen - der Zellsaft der Teeblätter reagiert mit Sauerstoff (man nennt das "Oxidation"), es kommt zum chemischen Prozess der "Gärung". Dabei werden die Blätter zusätzlich bei hoher künstlich erzeugter Luftfeuchtigkeit mit warmer Luft angeblasen - das beschleunigt den Prozess der Fermentation. Das Fermentieren der Teeblätter ist entscheidend für den späteren Geschmack und für das Aroma des Tees und dauert mehrere Stunden. Nach dem Fermentieren sind die Teeblätter kupferrot gefärbt.
Die vierte und letzte Phase beim Herstellen des schwarzen Tees ist die endgültige Trocknung. Die Fermentierung wird beendet, indem man die Blätter sehr heißer und bewegter Luft ausgesetzt werden. Der Feuchtigkeitsgehalt der Blätter sinkt jetzt auf unter fünf Prozent ab. Dieser Vorgang dauert etwa eine halbe Stunde, die Temperatur des heißen Luftstroms liegt zwischen 85 und 125 Grad Celsius. Nach dem Trocknen werden die nun schwarz gewordenen Teeblätter abgekühlt und danach sortiert und abgepackt.
Grüntee und seine Legenden
Für die Hersteller des Tees ist es sehr wichtig, die richtigen Zeiten für alle vier Phasen genau einzuhalten. Bei der Herstellung des grünen Tees überspringt man die Phase der Fermentation, alles andere läuft ähnlich ab. Als Zwischenstufe zwischen schwarzem und grünem Tee gibt es den "Oolong-Tee", dessen Blätter beim Herstellungsprozess nur sehr kurz fermentiert werden. Schwarzer Tee ist koffeinhaltiger und daher anregender. Der Vorzug des grünen Tees ist es, dass in der Pflanze enthaltene Vitamine und noch andere Inhaltsstoffe, die bei der Fermentation zerstört werden, erhalten bleiben. Ursprünglich wurde die Fermentierung beim Tee eingeführt, um diesen haltbarer zu machen. In alten Zeiten trank man ausschließlich grünen Tee.
Je nach Größe und Form der Teeblätter sowie nach Art der Rollung und der übrigen Behandlung werden die Teesorten unterschieden. Zudem sind die einzelnen Sorten auch häufig nach den Regionen benannt, aus denen sie ursprünglich stammen - "Darjeeling-Tee" zum Beispiel hat eine ostindische Herkunft. Viele Schwarzteesorten werden aromatisiert, indem man die Blätter vor der letzten Herstellungsphase der Trocknung mit ätherischen Ölen oder anderen Aromastoffen behandelt - beim "Earl Grey-Tee" zum Beispiel werden die Blätter vor dem Trocknen mit dem Öl der Zitrusfrucht Bergamotte beträufelt.
Die asiatischen Legenden über den Ursprung des Tees reichen natürlich viel weiter zurück als die europäischen. So wird erzählt, dass der chinesische Kaiser Shen Nung vor fast 5.000 Jahren zum ersten Mal in den Genuss des Teetrinkens kam, als beim Abkochen von Flusswasser einige Blätter der als Brennholz benutzten Teestrauchzweige in den Kochtopf fielen. Andere Legenden berichten davon, dass der erste Teestrauch dort wuchs, wo ein buddhistischer Mönch seine Augenlider abgeschnitten hatte, damit sie ihm beim Meditieren nicht mehr zufallen würden. Der Legende nach erklärt sich so die zu Wachheit und Geistesklarheit führende Wirkung des Tees beim Teetrinker.
Schwarztee: Produkt des Kolonialismus
Mit dem Kolonialismus der europäischen Großmächte in Asien begann die "Erfolgsgeschichte" des Schwarztees. Die noch gültige Einteilung der verschiedenen Schwarzteesorten stammt größtenteils von den Engländern, die mit ihrer "Britischen Ostindien-Kompanie" ("British East India Company") bis ins 19. Jahrhundert hinein weitgehend das "Monopol" für den Handel mit Tee in Europa und Amerika innehatten. ("Monopol" nennt man eine Marktsituation, in der es für eine bestimmte Ware nur einen einzigen Anbieter gibt.)
Den Tee kauften die Briten den Chinesen ab - später bauten sie ihn auch selbst in Indien und Ceylon an, wo sie Kolonialmacht waren. Im 19. Jahrhundert kam es zwischen den Briten und den Chinesen zum den beiden "Opium Kriegen", weil China sich weigerte, seinen Markt für das von der Britische Ostindien-Kompanie produzierte Opium zu öffnen. Auch beim Unabhängigkeitskrieg der späteren USA gegen das britische Mutterland spielte der Tee eine Rolle - am 16. Dezember 1773 kam es zur "Boston Tea Party", als Schiffsladungen mit Tee der Ostindien-Kompanie aus Protest ins Meer geworfen wurden.
Die Holländer mit der "Niederländischen Ostindien-Kompanie" ("Vereenigde Oostindische Compagnie") waren jedoch die ersten, die den Tee nach Europa brachten. Die ersten Teeladungen aus ihren Kolonien im heutigen Indonesien erreichten Europa zu Beginn und Nordamerika in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Damals dauerte der Seeweg von Fernost nach Europa noch mehrere Monate.
In Europa breitete sich der Tee zunächst innerhalb des Adels aus - ähnlich war dies auch beim Kakao und beim Kaffee der Fall. Es entstanden "Teegesellschaften", die sich in den neu eingerichteten "Teehäusern" trafen, um sich gemeinsam dem Teetrinken zu widmen. Dabei ging es nicht nur um das Getränk, sondern vor allem auch um Geselligkeit und um das Gespräch über alle möglichen Themen. In der chinesischen und japanischen Alltagskultur sind die Teehäuser auch heutzutage sehr bedeutend und an vielen Orten zu finden - in Europa und Amerika hingegen findet man eher Cafés, die jedoch eine sehr ähnliche gesellschaftliche Funktion haben.
Die Zubereitung des Tees
Die in Westeuropa bekannteste Zubereitungsart ist die klassisch englische - man lässt den zerkleinerten und getrockneten Tee im Teebeutel, im Teefilter oder direkt in der Kanne einige Minuten lang im heißen Wasser ziehen. Zum Würzen und Süßen des Tees benutzt man Zitronensaft und Zucker, oft wird dem Tee auch Milch oder Sahne beigemischt. Der Teesatz wird bei der englischen Zubereitungsart nur ein einziges Mal benutzt. Im 20. Jahrhundert kam man in Europa und Amerika zusätzlich auf die Idee, den Tee gekühlt zu servieren ("Eistee").
Im ostasiatischen Kulturkreis (China, Japan, Korea und Vietnam) gießt man das heiße Wasser gewöhnlich direkt über die Teeblätter in der Tasse oder in der Kanne. Die Blätter sind meist unzerkleinert, so dass man sie nach der Zeit, in der man den Tee ziehen lässt, auch ohne Filter leicht entfernen kann. Der Teesatz wird in Ostasien mehrere Male aufgegossen, wobei der Tee mit jedem neuerlichen Aufguss natürlich etwas schwächer wird. Bei manchen Grünteesorten ist es sogar so, dass erst der zweite Aufguss manche in den Blättern vorhandenen Inhaltsstoffe im Wasser freisetzt, so dass man den ersten Aufguss wegschüttet. Während Schwarztee mit kochendem Wasser übergossen wird, erhitzt man beim Grüntee das Wasser nur auf etwa 60 Grad Celsius - zudem lässt man den grünen Tee kürzer ziehen als den schwarzen. Es ist in Ostasien nicht üblich, den Tee zu süßen oder mit Milch und Sahne zu verfeinern.
In Indien hingegen kocht man den Tee gerne mit etwas Milch und mit Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Ingwer, Pfeffer oder Nelken auf. Eine Besonderheit ist der tibetanische "Buttertee" - eine Mischung aus Schwarztee, Salz und der Butter von Yak-Kühen - dieses suppenartige Getränk versorgt den Körper mit lebenswichtigen Fetten und passt zu dem kalten Klima, dem die im Himalaja-Hochgebirge lebenden Menschen ausgesetzt wird.
In Russland haben die Menschen sich angewöhnt, den Tee mit dem "Samowar" herzustellen, einem metallenen Wasserkocher mit Ablasshahn. Den Schwarztee bereitet man als sehr starkes "Konzentrat" in einer anderen Kanne her, indem man viele Blätter mit nur sehr wenig kochendem Wasser zusammen bringt. Zum Trinken verdünnt man eine kleine Menge des Tee-Konzentrats mit dem Wasser aus dem Samowar. In Russland und auch im Orient wird der Schwarztee gerne sehr kräftig und stark gesüßt getrunken.
In Deutschland bildete sich nur in Ostfriesland eine eigene Teekultur aus - der "Ostfriesentee" ist kräftig und wird mit flüssiger Sahne und großen Kandiswürfeln ("Kluntjes") zubereitet. Der Tee wurde in Ostfriesland schlagartig beliebt, als holländische Kaufleute sich im 18. Jahrhundert hier niederließen - um eine englische Handelssperre gegen niederländische Handelsschiffe zu umgehen, segelten die Holländer damals unter ostfriesischer Flagge. Der Teekonsum der Ostfriesen ist weltweit der größte überhaupt - pro Jahr und Kopf verbraucht ein Ostfriese 2,5 Kilogramm Schwarztee, das entspricht einer Menge von 290 Litern (Stand 2009). Das ist deutlich mehr als bei den restlichen Deutschen, die eher Kaffee als Tee trinken - nur die Engländer verbrauchen mit 2,3 Kilogramm ähnlich viel Schwarztee wie die Ostfriesen (Stand 2009).
Tee und seine Wirkung auf den Organismus
Tee allgemein, aber besonders der Grüntee, hat zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. So geht man in der Medizin heute davon aus, dass Teetrinken vorbeugend gegen Krebserkrankungen wirkt. Grüner Tee senkt zudem den Blutdruck, stärkt das Immunsystem und die körperlichen Abwehrkräfte und fördert den Stoffwechsel. Auch das Herz wird durch den Genuss von grünem Tee gestärkt.
Im Tee enthalten sind auch die so genannten "Antioxidantien", welche dem menschlichen Körper beim Abbau von "freien Radikalen" helfen - ähnliches gilt übrigens auch für den Kakao und für den Kaffee. Freie Radikale sind krank machende Zerfallsprodukte von biochemischen Reaktionen im Körper. Sie entstehen beim "Verbrennungsprozess" in den menschlichen Zellen, können aber auch durch Nahrungsaufnahme und Atmung von außen in den Körper gelangen.
Außerdem ist Tee ein Mittel mit stimmungsaufhellender Wirkung - diese Eigenschaft teilt er mit dem Kakao und dem Kaffee. Man sagt dem Tee nach, das körperliche Wohlbefinden zu erfrischen, die Schläfrigkeit zu vertreiben und die geistige Aktivität und Konzentration anzuregen - diese Eigenschaften sind biologisch gesehen vor allem eine Folge der im Tee vorhandenen und auf das Zentralnervensystem einwirkenden chemischen Verbindungen Koffein und Theobromin. Diese beiden Verbindungen regen die Produktion von Nervenbotenstoffen an. Dazu ist der Tee - insbesondere der grüne - reich an körperwichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
Elektronikketten wie Media Markt und Saturn versprechen Schnäppchen ohne Ende. Dabei betreiben sie eine knallharte Mischkalkulation
Bei der Eröffnung des ersten Media Marktes in China vor ein paar Tagen drängten tausende Kunden in Shanghai in die Einkaufshallen. Als 2009 in München Deutschlands größter Media Markt eröffnet wurde, mussten 80 Wachleute und 24 Polizisten dafür sorgen, die rund 5000 Kunden in Schach zu halten, die zur Schnäppchenjagd stürmten, ebenso wie 2007 in Berlin hier. „Geiz ist geil!“, „Ich bin doch nicht blöd!“ und „Billiger geht so!“ Wer kennt sie nicht, die Werbeslogans von Europas größter Elektronikkette Media Markt und Saturn. Mit ihrer lautstarken Preisknaller-Werbung füttern sie das Image des Schnäppchenmarkts für Elektronik.
Die clevere Werbestrategie mit dem eingängigen Schlachtrufen funkioniert, viele Kunden glauben, dort die günstigsten Angebote im Techniksektor zu finden. Doch der Schein trügt. Abgesehen von einigen akuellen Topangeboten sind die meisten Waren in diesen Elektronikmärkten N I C H T billiger als bei der Konkurrenz. Oft sind sie sogar T E U R E R als im Fachhandel oder im Internet. Wer nicht „blöd“ sein will, sollte daher genau hinschauen und Preise vergleichen.
Ein Blick ins Internet bietet oft große Ersparnis. Dabei ist es ratsam, mehrere Preissuchmaschinen zu nutzen, da deren Ergebnisse sich deutlich unterscheiden. Gerade bei teureren Anschaffungen lassen sich mitunter Summen im dreistelligen Bereich sparen. So kostet beispielsweise ein Sony Flachbildfernseher der Reihe Bravia KDL-55EX505 (55 Zoll) bei einer Münchener Media Markt-Filiale 1899 Euro. Ein Online-Hifi-Shop bietet dieses Gerät zum Preis von 1497 Euro. Die Espressomaschine von DeLonghi, ESAM 6700 PrimaDonna steht in München für 1449 Euro im Regal, online gibt es den Vollautomat für 1334 Euro.
B E S O N D E R S Zubehör ist beim Filialisten teuer. So kostet das USB-Ladekabel "Apple iPod dock connector" bei einer Berliner Media Markt-Filiale 19 Euro. Im Internet war es bereits für 8 Euro plus 2,10 Euro Versandkosten zu erstehen. Auch Akkus oder Batterien sollten preisbewusste Verbraucher besser online bestellen. Beim Berliner Media Markt kostet die 4er-Packung "Panasonic Mignon Alkaline" 5,49 Euro; online gibt es sie ab 1,81 Euro. Da hier 4,50 Euro Versandkosten dazu kommen, lohnt sich eine größere Bestellung.
Der Online-Preisvergleich von Produkten aus dem Prospekt ist aber mitunter auch mit Hindernissen verbunden. So ergab ein Test der Verbraucherzentrale NRW, dass fehlende oder falsche Serien- und Typenbezeichnungen von angebotenen Geräten die Recherche oft unmöglich machen. Getestet wurden zwei Dutzend Werbebeilagen der Technik-Anbieter Saturn und Media Markt, sowie von ProMarkt und Karstadt. Der Fokus lag dabei auf den Top-Angeboten. Das Ergebnis: Bei rund einem Fünftel der Offerten war kein Preisvergleich möglich.
Rätselhaft fanden die Tester auch „das Phänomen der One-Hit-Wonder“. Dabei handelte es sich um groß beworbene Geräte, die es im Internet gar nicht gab. So war beispielsweise eine Hoover-Waschmaschine aus einem Saturn-Flyer auch zwei Monate nach Reklame-Beginn online nicht existent, obwohl als „Neuheit“ angepriesen. Solche konkurrenzlosen Produkte machten bei der Stichprobe der Verbraucherzentrale rund zwei Drittel aller Angebote aus. Auf Nachfrage heißt es oft, es handle sich um exklusive Modellvarianten, die eigens für die jeweiligen Märkte angefertigt oder konfiguriert würden.
Eigene exklusive Produktvariationen bietet mitunter auch der Einzelhändler. So unterschied sich beispielsweise ein Plasma-TV von Panasonic nur in zwei kleinen Details von der herkömmlichen Modellreihe, die in den Elektromärkten stand: Er hatte statt drei nur zwei HDMI-Anschlüsse und verzichtete auf eine verchromte Zierleiste. Dafür war das Gerät aber gut 200 Euro günstiger.
Besser mal zum Fachhändler um die Ecke gehen
Generell lohnt sich I M M E R ein Besuch beim kleinen Fachhändler um die Ecke. Denn auch hier gibt es Produkte oft günstiger als bei Media Markt, Saturn und Co. Dabei unterbieten die Einzelhändler die Preise bei einzelnen Angeboten bewusst, um im Rennen zu bleiben. Auch profitieren viele als Mitglied von Verbundgruppen wie Electronic Partner, einer Gruppe mit rund 5000 angeschlossenen kleinen und mittelständischen Unternehmen, von günstigen Konditionen bei Herstellern und Exklusivprodukten durch Sammelbestellungen.
Zwei Preisbeispiele zeigen die Ersparnis beim Fachhändler: Die Fotokamera Canon EOS 7D bietet die Berliner Media Markt-Filiale in der Wilmersdorfer Straße für 1449 Euro. Im Einzelhandel (Foto Hess) gibt es die Kamera für 1345 Euro. Für das Kameraobjektiv Canon EF 24-105 mm 4,0L IS USM zahlt der Kunde bei Media Markt 1200 Euro. Im Fotoladen (Foto Meyer) gibt es das Objektiv für 950 Euro. Den Preis konnte nicht mal das Internet unterbieten.
Im Internet ist es meist günstiger
„Das Preisniveau im Internet ist durchschnittlich niedriger als in Ladengeschäften, da der Online-Handel in der Regel mit niedrigeren Fixkosten kalkulieren kann", erklärt Guenstiger-Chef Philipp Hartmann im Rahmen einer n-tv-Studie. Die Suche nach Schnäppchen im lokalen Handel lohne sich dennoch: „Bei einzelnen Produkten unterbieten die Händler ganz gezielt den Internet-Preis, um auch für Online-Shopper wieder attraktiv zu werden“, so Hartmann. Generell gilt, dass kleinere Händler in der Preispolitik offenbar flexibler sind als große Elektromarktketten.
Das bestätigt auch Thomas Rotthowe, Vorstandsmitglied der Unternehmensberatung Nymphenburg und Experte für Konsumgüterindustrie und Handel: „Gerade große Filialisten haben bei der Preispolitik oft nicht so einen Handlungsspielraum, wie der Händler um die Ecke. Die großen Ketten funktionieren nach dem klassischen Prinzip der Mischkalkulation. Einzelne Artikel werden verbilligt angeboten, andere zum Normalpreis.“ Dabei sei die Promotion-Strategie entscheidend. Große Filialen fahren eine aggressive Strategie, bei der ausgesuchte Produkte extrem verbilligt offeriert werden. Der kleine Fachhändler hingegen wähle eine moderatere Strategie. Dadurch könne er dann mehrere Produkte unterhalb des Herstellerpreises anbieten.
Neben der Preisflexibilität bietet der Fachhändler aber vor allem auch einen guten Service. Der Kunde wird hier ausführlich beraten, Geräte werden kostenlos nach Haus geliefert und installiert. In diesem Punkt können große Elektroketten oft nicht mithalten. Das Deutsche Institut für Servicequalität testete kürzlich acht Elektromärkte und Verbundhändlergruppen hinsichtlich Service, Kundenberatung und Angebot. Testsieger in allen Punkten war Medimax. Hier gab es auch die kompetenteste Beratung. Saturn und Media Markt punkteten zwar mit dem besten Angebot. Was die Servicequalität insgesamt anbelangt, so belegte Saturn den fünften und Media Markt den vorletzten Platz. Nur ProMarkt war noch schlechter. (Quelle: Welt Online - 29.11.10)
Täglich werden in dem Unternehmen in drei Schichten bis zu 800 000 Meter Kapitalbänder gefertigt. Auch für den Bestseller „Sturz der Titanen“ von Ken Follett.
von Heinz-Josef Laing
Friesoythe - In Deutschlands Buchhandlungen ist Ken Folletts „Sturz der Titanen“ in den vergangenen vier Wochen zum Bestseller avanciert. Wenn sich die Leser mit der Geschichte um drei Familien im Europa des 1. Weltkrieges befassen, halten sie ein Buch in den Händen, zu dem entscheidende Einzelteile aus der Manufaktur der Friesoyther Bandweberei Güth & Wolf stammen. Dort werden die so genannten Kapitalbänder und Lesezeichen für die deutsche Ausgabe des neuen Follett gewebt.
Betriebsleiter Willehard Plaggenborg: „Kapitalbänder halten den Staub aus den Buchrücken fern und haben eine optische und designerische Wirkung.“ Das seit 52 Jahren an der Sedelsberger Straße in Friesoythe ansässige Unternehmen fertigt mit seinen 80 Beschäftigten in drei Schichten täglich bis zu 800 000 Meter Bänder für die Buchindustrie sowie Hebe- und Zurrgurte. Plaggenborg: „Das Geschäft boomt. Wir produzieren monatlich für 20 bis 25 Millionen Bücher die Kapitalbänder.“ Damit ist das Friesoyther Unternehmen nach eigenen Feststellungen Marktführer in Europa. Plaggenborg: „Wir beliefern außerdem Kunden in Übersee mit unseren Produkten beispielsweise für Gebetbücher mehrerer Konfessionen, darunter auch der Koran.“
Die aus Seide gewebten Kapitalbänder zieren neben Ken Folletts Büchern auch alle deutschen Ausgaben der Harry-Potter-Reihe. Zudem wird der dicke Otto-Katalog in Millionen-Auflage mit Bändern aus Friesoythe bestückt. Und auch die zum Stadtjubiläum erschienene Chronik Friesoythes ziert ein Kapitalband von Güth & Wolf. Willehard Plaggenborg: „Für einen einzigen Harry-Potter-Band werden zehn Zentimeter Kapitalband benötigt.“
Doch Willehard Plaggenborg ist nicht nur stolz auf die Produkte des Unternehmens. Die Firmentreue der Mitarbeiter sei besonders nachhaltig, meint der Betriebsleiter von Güth & Wolf: „Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit unserer Mitarbeiter liegt bei 15 Jahren.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 27.11.10)
Die Frauen unterstützen die Betroffenen und deren Familien. Für dieses Ehrenamt ist eine gute Ausbildung wichtig.
von Anja Biewald
Friesoythe - „Es geht ums Leben, nicht ums Sterben“: Dieser Punkt ist Waltraud Schlangen und Silke Jürges besonders wichtig, wenn sie von ihrer ehrenamtlichen Arbeit für den Hospizdienst der Malteser Friesoythe sprechen. Sie sind dafür da, schwer kranke Menschen und deren Familien zu begleiten. Sie schenken Zeit, Zuverlässigkeit, Abwechslung und Mitgefühl –
K E I N Mitleid. Dieser Unterschied sei sehr wichtig, erklären die beiden Frauen. Wer mitleidet, kann N I C H T helfen. Ehrlichkeit und Offenheit sind im Umgang mit den Betroffenen unentbehrlich. Dinge müssen manchmal beim Namen genannt werden. „Ein neutraler Begleiter kann vieles leichter machen. Wir bieten die Möglichkeit, Belastendes loszuwerden“, erklärt Silke Jürges. Und manchmal ist es für die Patienten leichter, dies bei jemandem zu tun, der eben nicht zur eigenen Familie gehört.
Mehr Freude, mehr Leben, mehr Qualität geben: darum geht es, sagt Waltraud Schlangen. Nach dem Warum für eine Krankheit fragen sie
N I C H T . Sie wollen den Familien in ihrer jeweils aktuellen Situation helfen. „Dabei entscheidet immer die Familie, was sie gerade braucht“, so Waltraud Schlangen. Die Garrelerin macht die Hospizarbeit seit zehn Jahren und ist Gründungsmitglied der Friesoyther Gruppe. Beim ambulanten Kinderhospizdienst Oldenburg haben sich die beiden Frauen nun ein Jahr lang schulen lassen, um schwerstkranke Kinder begleiten zu können. Eine gute Ausbildung und Fachwissen gehören dazu, um diese Aufgabe zu bewältigen. „Man muss auch immer in sich selbst hineinhören, um zu überprüfen, wie es einem geht“, so Schlangen.
Bei ihrer Arbeit geben die Frauen nicht nur, sie bekommen auch viel zurück: „Wir lachen auch viel und bekommen Freude. Und man selbst nimmt viele Sachen N I C H T mehr so wichtig. Man ist dankbar, für die Dinge im eigenen Leben“, erklärt Silke Jürges. Die Friesoytherin ist seit drei Jahren beim Hospizdienst. Sie hat die Schulung gemacht, um den Umgang mit den Themen Sterben und Tod zu lernen. Durch ihre Arbeit weiß sie aber: „Es geht ums Leben bis zuletzt.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 27.11.10)
FRÜHE WECHSELJAHRE: K E I N VERLUST DER WEIBLICHKEIT
Hamburg (dpa/tmn) - Wenn Frauen mit Mitte 30 Hitzewallungen oder Schlafstörungen haben, denken sie selten an vorzeitige Wechseljahre. Die Diagnose ist dann umso schockierender - eine gute psychologische Betreuung ist daher ebenso wichtig wie die körperliche Behandlung.
Wechseljahre sind etwas, das viele Frauen nicht gerade herbeisehnen. Da drohen nicht nur unangenehme Begleiterscheinungen. Die Wechseljahre gelten auch als Mitte des Lebens. Danach beginnt das Alter. Für Frauen, bei denen die Wechseljahre früher als erwartet einsetzen, ist es besonders schwer, mit körperlichen Beschwerden und psychischer Belastung umzugehen.
Als Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet man die Zeit der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Phase einer Frau. Sie fängt normalerweise etwa mit dem 45. Lebensjahr an und dauert um die zehn Jahre. Im Zentrum der Wechseljahre steht die Menopause. "Sie ist definiert als die letzte Regelblutung. Das gilt jedoch nur, wenn ein Jahr lang danach keine weitere Monatsblutung mehr stattfindet", erklärt Wolfgang Cremer, Facharzt für Frauenheilkunde in Hamburg.
"Wenn die letzte Menstruation vor dem 40. Lebensjahr stattfindet, spricht man von vorzeitiger Menopause", erläutert Prof. Olaf Ortmann von der Universität Regensburg. Bezogen auf die Wechseljahre heißt das: Wenn diese vor dem 35. Lebensjahr beginnen, werden sie als früh bezeichnet. "Betroffen sind davon schätzungsweise bis zu zehn Prozent aller Frauen."
Viele von ihnen merken dies nur mit Verzögerung. Mit Mitte 30 denkt eine Frau nicht gleich an Wechseljahre, wenn sie mal unter Schlafstörungen oder Hitzewallungen leidet. "Eine eindeutige Diagnose gibt es meist dann, wenn bei einer Untersuchung die Hormonwerte gemessen werden", sagt Cremer.
Das vorzeitige Eintreten der Wechseljahre kann medizinisch bedingt sein - beispielsweise durch eine Chemotherapie oder die Entfernung der Gebärmutter. Darüber hinaus gibt es sogenannte spontane vorzeitige Wechseljahre. "Die Ursache kann eine Stoffwechselerkrankung oder auch eine Chromosomenstörung sein", erläutert Ortmann. Meist seien die Ursachen jedoch unklar.
Gemeinsam ist allen Betroffenen: "Sie sind überrascht und stark verunsichert von den Veränderungen in ihrem Körper. Sie müssen erst einmal lernen, sich damit auseinander zu setzen, auch mit möglichen medizinischen Folgen", sagt Beate Schultz-Zehden, Medizin-Psychologin aus Berlin.
Frauen mit einer frühzeitigen Menopause sollten behandelt werden, weil sich sonst langfristig erhebliche gesundheitliche Probleme bilden - zum Beispiel Osteoporose, sagt Ortmann. "Diese lassen sich durch eine Hormonersatztherapie verhindern oder mindestens verzögern." Hormonersatztherapie bedeutet: eine Östrogen-Pille nehmen. "Anders als bei Frauen über 50 ist diese Behandlung völlig unumstritten", betont Cremer. "Dennoch sollte die Patientin zusammen mit dem behandelnden Arzt in regelmäßigen Abständen prüfen: Brauche ich das Präparat eigentlich noch?"
Neben den körperlichen Beschwerden gilt es, mögliche psychische Probleme zu beachten. "Viele Frauen verschieben heute ihren Kinderwunsch zum Beispiel aus beruflichen Gründen nach hinten", sagt Schultz-Zehden. Frühzeitige Wechseljahre bedeuten dann, dass sie den Zeitpunkt verpasst haben. Das kann zu großer psychischer Belastung führen. "Für viele Betroffene ist ein weiteres psychisches Problem, dass sie sich nicht mehr als weiblich fühlen", ergänzt Ortmann.
In dieser Situation sind vor allem der Partner und gute Freundinnen wichtige Stützen. Rat und Hilfe finden Frauen bei einem Gynäkologen mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung oder bei einem Psychotherapeuten. Für Patientinnen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, sind Psychoonkologen wichtige Ansprechpartner.
Ob eine Hormonersatztherapie angewandt wird, muss jede Patientin mit ihrem Arzt sorgfältig besprechen. So warnt beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: Eine Hormonersatztherapie sei nach einer behandelten Brustkrebserkrankung nicht angezeigt.
Auch Frauen mit Thrombosen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie starke Raucherinnen oder Frauen mit hohem Übergewicht brauchen Fachleuten zufolge besondere Beratung, sollten möglichst niedrige Dosen und nur für einen engen Zeitraum einnehmen. (Quelle: Web.de - Gesundheit - 25.11.10)
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete fordert mehr ehrenamtliches Engagement. Er möchte die Chancengleichheit unter den jungen Schülern verbessern.
von Anna Maria Weiss
Friesoythe - Ehrenamtliche Arbeit ist wichtig. Und besonders der Einsatz für Kinder muss verstärkt werden. Diese Grundsätze vertritt der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Günter Graf (68) mit Leib und Seele. Und so rannten vor knapp 13 Jahren Eltern der Ludgeri-Schule Friesoythe mit dem Anliegen, Graf möge den Vorsitz eines neuen Fördervereins der Grundschule übernehmen, offene Türen ein. Graf erinnert sich: „Ich war zuerst etwas verwundert, dass man damals an mich herantrat. Aber es war wohl bekannt, dass, wenn ich etwas mache, dann auch richtig.“
75 000 Euro erwirtschaftet
Der Förderverein hat sich auf die Fahnen geschrieben, in all jenen Fällen helfend einzugreifen, in denen die Stadt – und somit Träger der Schule – nicht handelt. „Wir wollten auf jeden Fall die Lernmöglichkeiten an der Schule verbessern. Es ist uns auch wichtig, dass es ein gutes Miteinander gibt und die Chancengleichheit der Schüler verbessert wird“, so Graf.
Das Team des Fördervereins, das seit der Gründung weitestgehend komplett geblieben ist, war dabei sehr erfolgreich. Graf berichtet: „In den 13 Jahren, in denen es den Verein gibt, haben wir rund 75 000 Euro erwirtschaftet.“ Mit diesem Geld hat der Förderverein neben Spielgeräten für die Pausen auch allerlei technisches Gerät angeschafft, dass Schülern und Lehrern den Unterricht erleichtert. Dazu gehören eine Digitalkamera, Headsets für die Theater-AG und 15 komplett neue PC-Anlagen samt Computertischen. Auch die Schulbücherei wird jährlich mit einem Betrag von 250 Euro für Neuanschaffungen unterstützt.
Neben Material für den täglichen Unterrichtsbedarf kümmert sich der Förderverein auch um außerschulische Aktivitäten. „Wir versuchen jedes Jahr an einem Wochenende einen Ausflug für die neuen Erstklässler auf die Beine zu stellen. In diesem Jahr ging es zum Beispiel nach Lohne zur Freilichtbühne“, so Graf.
Eltern unterstützen
Bei ihren Aktionen, wie den Erstklässler-Ausflügen oder der Tombola auf dem Herbstmarkt, bekommen die Förderkreisler Unterstützung von Eltern und Lehrern, die bei der Organisation und Durchführung mit anpacken.
Dem Dötlinger macht das ehrenamtliche Engagement für die Kinder soviel Freude, dass selbst sein Wegzug aus Friesoythe ihn nicht am Weitermachen hinderte. Und ans Aufhören denkt er noch lange nicht. „Wenn man in die Kinderaugen blickt und die Freude sieht, macht man doch gerne weiter. Es wird zwar immer schwieriger, neue Ehrenamtliche zu finden, aber ich kann jedem nur sagen, dass es sich lohnt“, sagt Graf. (Quelle: Nordwest Zeitung - 24.11.10)
von Björn Pawlak - 19.11.2010
Wenn es um das Thema Hunger geht, hört man immer wieder das Argument, dass auf der Welt zu viele Menschen leben. "Überbevölkerung" spielt natürlich eine Rolle, trifft aber nicht den Kern des Problems, denn theoretisch könnten weltweit genügend Lebensmittel produziert werden. Trotzdem hungern auf unserem Planeten über 900 Millionen Menschen. Warum ist das so und welche Chancen haben die Anstrengungen, an dieser Situation etwas zu ändern?
Jedes Jahr erscheint ein aktueller "Welthunger-Index" - erstellt wird er von einer Einrichtung namens "Internationales Forschungsinstitut für Ernährungspolitik" (auf Englisch "International Food Policy Research Institute") und den Hilfsorganisationen "Welthungerhilfe" und "Concern Worldwide".
Der Welthunger-Index vergleicht den Anteil unterernährter Menschen, die Zahl untergewichtiger Kinder und die Kindersterblichkeit. Für das Jahr 2010 geht man von 925 Millionen hungernden Menschen in der Welt aus. In 29 Ländern schätzt man die Hungersituation als "sehr ernst" oder sogar als "gravierend" ein. Statistisch gesehen stirbt dem Index zufolge alle 15 Sekunden ein Kind an den Folgen von Unterernährung. Zum Vergleich: Statistisch gesehen werden drei Menschen pro Sekunde geboren.
Besonders betroffen ist der afrikanische Kontinent, allen voran die Demokratische Republik Kongo, Burundi, Eritrea und der Tschad - hier wird die Lage als "gravierend" bezeichnet. Außerhalb Afrikas ist die Lage in Haiti und im Jemen besonders katastrophal. Im bevölkerungsreichen Asien leben die meisten vom Hunger betroffenen Menschen - in Afrika hingegen ist der Bevölkerungsanteil der an Hunger Leidenden am höchsten. Weltweit sind auf dem Land drei Mal mehr Menschen von Hunger betroffen als in der Stadt - eine Folge davon ist eine überall zu beobachtende "Landflucht" (das Verlassen ländlicher Gebiete und ein Bevölkerungszuwachs in Städten) und die Entstehung von städtischen "Elendsquartieren".
Die Bevölkerungsgruppe der Kleinkinder ist besonders stark vom Hungertod oder von langfristigen gesundheitlichen Schäden bedroht. Man spricht von den entscheidenden "ersten tausend Tagen" eines Menschenlebens - Unterernährung zu dieser Zeit führt meist zu nicht mehr gut zu machenden Schäden und zu Störungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung.
Was sind die Ursachen für den Hunger?
Hunger ist kein Phänomen, welches plötzlich auf der Welt erschienen ist. Schon immer ist die Menschheit von Hungersnöten heimgesucht worden und für zahlreiche unserer Vorfahren war es harte Arbeit, ausreichend Nahrung zu bekommen.
Heute kennt man den Vergleich zwischen den "entwickelten" und den "unterentwickelten" Ländern - letztere werden auch "Entwicklungsländer" genannt. Selbst in den "entwickelten" Ländern gibt es vereinzelt Menschen, die so arm sind, dass sie sich um die eigene Ernährung sorgen müssen. In manchen "unterentwickelten" Ländern hingegen ist Hunger ein Massenphänomen. Die Ursachen dafür sind vielfältig und die "Experten" streiten sich darüber, wie eine Lösung gefunden werden könnte.
Die "Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen" (im Englischen "Food and Agriculture Organization", abgekürzt "FAO") unterscheidet zwei Formen des Hungers - den einen nennt sie "strukturell", den anderen "konjunkturell". Dieser Unterscheidung liegen verschiedene Ursachen für den Hunger in der Welt zugrunde. Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
"Konjunktureller" und "struktureller" Hunger
"Konjunktur" bedeutet soviel wie "Wirtschaftslage" - in Bezug auf den Hunger meint man eine schlagartige Verschlechterung der Versorgungssituation. Grund dafür kann zum Beispiel eine Dürreperiode verbunden mit der Zerstörung der Ernte sein, oder aber eine Naturkatastrophe wie zuletzt das Erdbeben in Haiti.
Auch ein plötzlich ausbrechender Krieg - dafür gibt es vor allem in Afrika in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Beispiele - kann zu einer konjunkturell bedingten Hungersnot führen. Bei einer konjunkturellen Hungersnot ist eine sofortige internationale Hilfe nötig, weil in einer solchen Extremsituation vor Ort keine Mittel mehr zur Verfügung stehen.
"Struktur" meint den Aufbau einer Sache oder eines Systems - strukturelle Ursachen für den Hunger sorgen für einen ständigen, auch "chronisch" genannten Nahrungsmangel. Gründe hierfür sind etwa die allgemeine wirtschaftliche Unterentwicklung eines Landes, eine fehlende Infrastruktur (also Einrichtungen wie zum Beispiel Straßen oder Leitungen für die Strom-, Gas-
Anders als beim konjunkturellen Hunger schädigt der strukturelle Hunger die Menschen langsamer - meist sterben betroffene Menschen nicht am Hunger direkt, sondern an Krankheiten und Fehlentwicklungen, die infolge des Hungers ausbrechen. So zum Beispiel an der "Kwashiorkor" genannten Eiweiß-Mangelernährung, die dafür sorgt, dass Kinder nicht mehr weiter wachsen und langsam sterben. Oder aber die Menschen sterben nicht, sondern führen ein Leben in Krankheit - Vitamin-A-Mangel etwa führt zur Erblindung. Um den strukturellen Hunger aus der Welt zu schaffen, müsste die weltweite wirtschaftliche Ordnung nachhaltig verändert werden.
Technischer Fortschritt gegen den Hunger?
Trotz des technischen Fortschritts ist der Hunger nicht aus der Welt geschafft - in manchen Ländern hat sich die Situation in den vergangenen Jahren sogar noch verschlimmert. Der technische Fortschritt ist keine Garantie dafür, dass der Hunger verschwindet.
Dennoch gibt es hier einen Anhaltspunkt für Hilfe: Technische Neuerungen können die Situation entspannen - zum Beispiel durch besonders widerstandsfähiges Saatgut, eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht. Andererseits birgt technischer Fortschritt auch die Gefahr, die traditionellen landwirtschaftlichen Strukturen zu zerstören - die Folge sind Arbeitslosigkeit und die Flucht vieler Menschen in die Elendsquartiere der Städte.
Gentechnisch verändertes Saatgut soll höhere Erträge gewährleisten (man spricht auch von der "Zweiten Grünen Revolution") - die Schattenseiten sind eine Zerstörung der Artenvielfalt und eine Verdrängung kleinerer Produzenten durch die großen Agrarunternehmen.
Gentechnisch verändertes Saatgut kann oft nicht für eine zweite Aussaat genutzt werden - traditionell haben Bauern stets einen Teil ihrer Ernte genau zu diesem Zweck zurückgehalten. Neuerdings müssen sie neues Saatgut alljährlich von riesigen Unternehmen wie Monsanto, DuPont und Syngenta aufkaufen, welche den Markt "monopolistisch" beherrschen. ("Monopol" nennt man eine Marktsituation, in der es für eine bestimmte Ware nur einen einzigen Anbieter gibt.) Oft wird das Argument genannt, mit Gentechnik könne man den Hunger bekämpfen - tatsächlich geht es aber vielmehr um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen.
Hunger in einer Welt des Überflusses
Ein entscheidender Faktor beim Thema Hunger ist die ungleiche Verteilung. Die weltweite wirtschaftliche Ordnung ist ein Grund dafür, dass der Hunger zum großen Teil durch den Menschen selbst verursacht wird. Das erstaunliche ist nämlich, dass auch solche Länder von Hunger betroffen sind, die eigentlich alle Voraussetzungen für eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion haben.
Länder wie Brasilien stellen große Mengen an Lebensmitteln für den "Export" (also den Verkauf ins Ausland) her, während ein Teil der eigenen Bevölkerung hungert. In Brasilien angebaute Sojabohnen - für die Anbauflächen wird der Regenwald abgeholzt - dienen zu einem Großteil nicht der Ernährung von Menschen, sondern der Ernährung von "Schlachttieren" in Europa und Nordamerika. Dort benötigt man Tierfutter, um genügend Fleisch für den Weltmarkt zu produzieren.
Rund ein Viertel des weltweit produzierten Getreides wird verwendet, um Tiere, die für den späteren Verzehr durch den Menschen bestimmt sind, zu mästen. Im Grunde ist dies eine riesige Verschwendung: Ohne Massentierhaltung- und entsprechend im Falle einer deutlichen Einschränkung des Fleischkonsums - könnten wesentlich mehr Menschen auf der Welt satt werden. Ein neuer Trend ist der Anbau von Mais für Biotreibstoffe - während also ein Teil der Weltbevölkerung hungert, nutzt man Lebensmittel gleichzeitig für Zwecke, die viel weniger dringlich erscheinen.
Wie die Börse Lebensmittelpreise beeinflusst
Manche Hungersnöte wurden schon ausgelöst, weil Preise für Lebensmittel plötzlich in die Höhe schossen. Genauso dramatisch kann es sein, wenn ein Land auf den Verkauf eines bestimmten Produktes angewiesen ist, um sich vom Gewinn lebensnotwendige Nahrungsmittel zu kaufen. Wenn der Weltmarktpreis für das eigene Produkt plötzlich fällt, kann es zur Zahlungsunfähigkeit von Ländern und infolgedessen zu Hungernsnöten kommen.
Viele Länder in der so genannten "Dritten Welt" sind von mächtigen Institutionen wie dem "Internationalen Währungsfonds" ("IWF", auf Englisch "IMF"), der "Weltbank" und der "Welthandelsorganisation" ("WHO", auf Englisch "WTO") erpresst worden, nur noch einseitig bestimmte Lebensmittel zum Export herzustellen. Kurzfristig hat das zum Teil Sinn gemacht - der Preis ist allerdings, dass diese Länder nicht mehr in der Lage sind, ausreichend Lebensmittel für sich selbst herzustellen.
Es ist schwierig zu verstehen, wie Börsenspekulationen im Detail Preise nach unten oder nach oben schnellen lassen und wer davon auf welche Weise Gewinne macht. Vereinfachend lässt sich sagen, dass Preise sich dann erhöhen, wenn man von einem bestimmten Produkt weltweit weniger Waren anbietet als nachgefragt sind. Ist das Angebot von Waren größer als die Nachfrage, dann fällt der Preis. Da weltweit tätige Lebensmittelhändler eine große Machtfülle haben, gibt es hier Möglichkeiten, solche Entwicklungen künstlich zu beeinflussen.
Bei einem kurzfristigen Preisanstieg von Nahrungsmitteln können konjunkturelle Hungersnöte ausbrechen, weil Staaten nicht mehr zahlungsfähig sind. Die Schäden werden dann von den Menschen und so gut es eben geht von internationalen Hilfsorganisationen getragen. Zuletzt kam es im Jahr 2008 zu einem sprunghaften Anstieg der Preise für Weizen, Reis und Mais - in Ländern wie Ägypten, Indonesien oder Haiti waren Ernährungsengpässe und Hungeraufstände die Folge.
Eine weitere Rolle spielen die "Agrarsubventionen" - so nennt man Hilfszahlungen, mit denen beispielsweise im EU-Raum die Landwirtschaft unterstützt wird, um deren Überproduktion aufzufangen. Die Landwirtschaft in den Industrieländern ist sehr viel leistungsstärker als die in den so genannten "unterentwickelten" Ländern. Dank dieser Subventionen können die Industrieländer selbst in den ärmeren Ländern (beispielsweise in Afrika) bestimmte Waren anbieten, die billiger sind als die dort produzierten Waren. Die Folge davon ist, dass die eigene kleinbäuerliche Landwirtschaft in diesen Ländern zerstört wird. Das führt einmal mehr zu einer Abhängigkeit von Lebensmitteln aus dem Ausland, die zur Bedrohung wird, wenn es einmal zur Unterbrechung des Warenflusses kommt.
Hunger als Erbe des Kolonialismus?
Man darf auch beim Thema Hunger nicht vergessen, dass der europäische Kolonialismus eine Verantwortung dafür trägt, dass die gegenwärtige Welt im Ungleichgewicht ist. Im Zuge der Unterwerfung und Ausbeutung Afrikas und Amerikas durch die Europäer wurde den Menschen die Landwirtschaft aufgezwungen, die aus Sicht der Eroberer erwünscht war.
Statt für sich selbst mussten die Menschen in der Folgezeit für andere produzieren - ganz abgesehen davon, dass wertvolle Rohstoffe einfach abtransportiert wurden. Und auch heute ist sehr viel Land eigentlich nicht im Besitz der Staaten und seiner Bürger, sondern im Besitz von "multinationalen" (das bedeutet "in mehreren Staaten ansässigen") Agrarunternehmen.
Versuche vor Ort, an dieser Situation durch "Reformen" ("Neuordnungen") oder "Revolutionen" ("Umstürze") etwas zu ändern, sind immer wieder von den Kolonialmächten zunichte gemacht worden. Im Prinzip hat sich daran bis zum heutigen Tag nichts geändert. Es ist eine Illusion, dass jedes Land auf der Welt das Recht auf Selbstbestimmung besitzt.
Oft genug regiert eine "korrupte" ("bestechliche") und "diktatorische ("durch Zwang herrschende") Oberschicht, die durch Geschäfte mit dem Ausland reich wird und die Ordnung im eigenen Land notfalls auch mit Waffengewalt aufrecht erhält. Demokratisch gewählte Regierungen sind nicht selten Opfer von aus dem Ausland unterstützten Staatsstreichen und Militärputschen geworden (das bedeutet, dass die bestehende Regierung gewaltsam gestürzt wird), weil sie mehr soziale Gerechtigkeit durchsetzen wollten.
Die Kolonialmächte zwangen die Bauern in den Kolonien, solche Pflanzensorten anzubauen, die für die europäische Industrie und für den europäischen Markt geeignet waren. Das ist der Hauptgrund, warum zahlreiche Länder eine sehr einseitige Landwirtschaft verfolgten, die sich später äußerst negativ bemerkbar machte. Wenn ein Land hauptsächlich ein einziges Produkt anbaut, spricht man von einer "Monokultur". Eine monokulturelle Landwirtschaft führt dazu, dass andere Lebensmittel auf dem Weltmarkt aufgekauft werden müssen. Das verursacht eine gefährliche Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen und trägt zur Verschuldung vieler Länder bei. (Quelle: helles-koepfchen.de – Bereich: Wissen, Gesellschaft und Politik – 19..11.10)
von Björn Pawlak
Die Geschichte des Papiers führt ins alte China, wo man vor über 2.000 Jahren eine Methode zur Herstellung von Papier entwickelte. In Europa wurde Papier erst ein Jahrtausend später hergestellt. Vor der Industrialisierung war die Papierherstellung noch aufwendige handwerkliche Arbeit, so dass nur wenige sich diese Kostbarkeit überhaupt leisten konnten. Heute ist Papier zu einem Wegwerfprodukt geworden, das massenhaft hergestellt wird.
Schon vor der Erfindung des Papiers war der Mensch stets auf der Suche nach Schriftträgern, auf denen Vorstellungen und Erinnerungen festgehalten werden konnten. Schon vor 15.000 Jahren entstanden Malereien auf Fels, auf denen Abbilder von Gegenständen und sogar erste Bildschriftzeichen zu sehen sind.
Auch Holz, Bambus, Knochen, Muscheln oder Elfenbein wurden verwendet, indem man Schriftzeichen darin einritzte. Die alten Hochkulturen kannten außerdem die Technik, feuchten Ton mit Schriftzeichen zu versehen. Die bekanntesten Vorstufen des Papiers waren der pflanzlich hergestellte "Papyrus" und das aus Tierhäuten hergestellte "Pergament".
Papyrus: Wichtigstes Schreibmaterial des Altertums
Die ersten Vorläufer des Papiers entstanden, als der Mensch damit begann, pflanzliche Bestandteile zu einem blattartigen Schreibmaterial zu verarbeiten. Der wichtigste Beschreibstoff des Altertums war der nach der Papyruspflanze benannte Papyrus. Die Papyruspflanze (auch "Papyrusstaude" genannt) ist eine Art Schilfgras, die besonders gut in tropischen Sumpfgebieten gedeiht. An den Ufern des Nils wuchs sie meterhoch.
Man stellte Papyrus zuerst im alten Ägypten her - der Begriff selbst entstammt allerdings dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Stoff des Pharaos". Bei der Herstellung von Papyrus schnitt man das Mark des Pflanzenstengels in Streifen, die kreuzweise übereinander gelegt, auf einem Brett geschlagen und dann gepresst wurden - durch den stärkehaltigen Pflanzensaft hielten die einzelnen Streifen fest zusammen. Die so entstandenen Papyrusblätter mussten vor dem Beschreiben oder Bemalen sorgfältig getrocknet werden. Durch das Zusammenkleben mehrerer Papyrusblätter wurden die Schriftrollen hergestellt.
Weitere Vorstufen des Papiers
Die ältesten bis heute erhaltenen Papyrusrollen wurden in den Gräbern der Pharaonen gefunden - sie sind über 5.000 Jahre alt! Außer in Ägypten wurde auch in Palästina, Mesopotamien und Sizilien Papyrus hergestellt. Ebenso die alten Griechen und Römer benutzen Papyrus, um ihre literarischen Schriftstücke und auch ihre offizielle Dokumente anzufertigen.
Auch andere Kulturkreise kannten Vorstufen des Papiers. In Afrika, Amerika, Polynesien und Südostasien stellte man ein unter dem polynesischen Namen "Tapa" bekanntes tuchartiges Material aus der Rinde verschiedener Bäume her. Tapa ähnelt dem noch heute hergestellten "Vlies".
Bei der Herstellung von Tapa wurden Rindenfasern eingeweicht und danach auf einer harten Unterlage mit einem Schlagholz so lange bearbeitet, bis sie die gewünschte Form hatten. Tapa war nicht nur ein Stoff zum Beschreiben und Bemalen, sondern auch ein Material für die Herstellung von Kleidern.
Das von den Maya aus Rinde hergestellte Material nannte sich "Huun" - auf diesem hinterließen sie ihr kompliziertes Kalendersystem. Und auch die Azteken sowie andere amerikanische Ureinwohner waren in der Herstellung von Schreibmaterial bewandert - dieses wurde vorwiegend aus der inneren Rinde des Feigenbaums hergestellt und nannte sich "Amatl".
Wie wird Papier hergestellt?
Das Herstellungsverfahren des Papiers unterscheidet sich von dem der eben kennengelernten Vorstufen - doch was genau ist die Besonderheit? Bei der Papierherstellung werden die einzelnen Pflanzenfasern zunächst völlig zerstückelt und mit Wasser zu einem Brei verarbeitet, anschließend entwässert man sie mit Hilfe eines Siebs. Der Behälter, in dem man den wässrigen Faserbrei herstellt, wird "Bütte" genannt.
Beim Herstellungsverfahren in der Bütte "verfilzen" die einzelnen Faserstücke miteinander, wodurch man schließlich die sehr gleichmäßige Oberfläche des Papiers erzeugt. Der Ursprung dieses Verfahrens liegt im Fernen Osten, wo man auf eine lange Schriftkultur zurückblicken kann.
Die ersten Abbildungen chinesischer Schriftzeichen fand man auf Knochen und Schildkrötenpanzern sowie auf Bambusstreifen und Holztafeln. Auch die seltenen und deswegen kostbaren Seidenbänder wurden als Schriftträger verwendet. Das älteste in China gefundene Papier wurde aus der Hanfpflanze hergestellt und stammt aus einer geschichtlichen Epoche, die man als "frühe Han-Dynastie" bezeichnet (etwa 180 bis 50 vor Christus).
Papier im alten China
Es gibt aus dieser Zeit auch eine schriftliche Überlieferung darüber, wie genau dieses Papier hergestellt wurde. Sie stammt von einem chinesischen Minister namens Cai Lun, weswegen man auch vom "Cai-Lun-Papier" spricht.
Cai Lun beschrieb, wie aus den Fasern des Maulbeerbaums, aus Hanfabfällen und aus alten Fischernetzen durch Stampfen in Steinmörsern und unter Zugabe von Wasser ein Brei hergestellt wurde. Diesen Brei schöpfte man mit einem Sieb und setzte ihn zum Trocknen der Sonne aus. Mit Steinen wurde das so entstandene erste Papier schließlich geglättet und mit Färbemitteln behandelt.
Im Rahmen der chinesischen Kultur genoss die Literatur höchstes Ansehen, so dass die Nachfrage nach Papier entsprechend groß gewesen sein muss. Auch der chinesische kaiserliche Verwaltungsstaat war auf Papier angewiesen, um zu funktionieren. Außerdem wurde Papier in Form von Papiergeld in Umlauf gebracht. Bestimmte Falttechniken ("Origami") machten aus dem Umgang mit dem Papier eine Kunstform.
Weltweite Verbreitung des Papiers
Mehrere Jahrhunderte lang wurde nur in China Papier hergestellt. Doch eine so weit reichende Erfindung wie die der Papierherstellung konnte nicht ewig vor den Nachbarvölkern geheim gehalten werden. Im achten Jahrhundert nach Christus befanden sich die Chinesen mit den im Westen siedelnden Arabern im Kriegszustand - chinesische Papiermacher, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren, überlieferten den Arabern ihre Handwerkskunst.
Von China aus verbreitete sich die Technik der Papierherstellung zuerst nach Korea und Japan, wo man die Kunst der Herstellung noch verfeinerte. In Japan, wo Papier eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Buddhismus spielte, wird handgemachtes Papier ("Washi") noch heute nach dem alten Verfahren hergestellt. Japan hatte wegen der natürlichen Beschaffenheit des Landes stets außergewöhnlich hochwertige Rohstoffe für die Papierherstellung.
Papier galt als ein heiliges Symbol, weswegen es bei religiösen Zeremonien zum Einsatz kam - kleine Papierstreifen werden noch heute als Glücksbringer an heiligen Stätten aufgehängt. Andererseits ließen sich aus Papier auch zahlreiche nützliche Gegenstände wie Fächer, Schirme, Fahnen, Masken oder Laternen herstellen. Schließlich ging man auch in Zentral-Asien, in Indien und in Persien dazu über, Papier nach dem chinesischen Muster herzustellen.
Buchdruck in Europa: Papier in Massenproduktion
Im islamischen Einflussgebiet wurde das erste Papier in der Stadt Samarkand im heutigen Usbekistan hergestellt. Zunächst wurde das gesamte arabische Herrschaftsgebiet von Samarkand aus mit Papier beliefert. In den Städten Bagdad (heute im Irak) und Damaskus (heute in Syrien) entstanden im achten Jahrhundert größere "Papiermanufakturen". ("Manufakturen" waren fabrikähnliche Einrichtungen, in denen bereits die später für die Industrialisierung typische Arbeitsteilung eingeführt wurde.)
Ab dem zehnten Jahrhundert wurde der Handel mit Papier bis nach Byzanz ausgeweitet - in Europa schrieb man im Mittelalter vorwiegend auf Pergament. Die Mauren brachten die Papiererzeugung auf ihrem Eroberungszug schließlich nach Spanien, von wo aus sie sich dann in ganz Europa verbreiten sollte. Im Jahr 1144 wurde in Xativa bei Valencia zum ersten Mal Papier in Europa hergestellt. Hier errichtete man auch die erste europäische Papiermühle.
Von Spanien aus breitete sich die Papierherstellung über Südfrankreich und Italien nach Mitteleuropa aus. In den zu jener Zeit zahlreichen Klöstern benutzte man Papier, um christliche Handschriften anzufertigen. Im weltlichen Leben fand Papier in Form von Urkunden, Zeugnissen, Verträgen, Geldscheinen und ähnlichen Dingen Verwendung. Besonders in Italien wurde die Herstellungstechnik - zum Beispiel die Versiegelung der Papieroberfläche - weiter verbessert. Faserrohstoff für die Papierherstellung waren bis zum 19. Jahrhundert Textilstoffe aus Leinen, Hanf, Baumwolle oder Wolle - "Lumpensammler" kauften alte Kleidung bei der Bevölkerung auf, um sie dann an die Papiermühlen weiterzuverkaufen.
Nach der Entwicklung des neuen Druckverfahrens mit beweglichen Lettern ("Buchdruck") von Johannes Gensfleisch (genannt "Gutenberg") im 15. Jahrhundert stieg die Papiernachfrage gewaltig an, weil Bücher und Zeitschriften nun mit deutlich größerer Auflage hergestellt wurden. Die Papiermacher orientierten sich immer stärker an einer Massenproduktion.
Erfahre im zweiten Teil, wie die Papierherstellung durch technische Neuerungen immer weiter verbessert wurde und warum Papier heutzutage nicht mehr das ist, was es einmal war.
von Björn Pawlak
Trotz der neuen Medien wie Radio, Fernsehen und Internet gleicht unsere heutige Welt einem "Blätterwald", in dem Tageszeitungen, Zeitschriften und Bücher täglich in millionenfacher Auflage gedruckt werden. Auch Verpackungen sind zu einem großen Teil aus Papier hergestellt. All dies wäre ohne die Industrialisierung auch in der Papierproduktion nicht möglich gewesen. Was hat sich bei der Papierherstellung seit dem Mittelalter verändert? Wo kommen die Rohstoffe her und wie genau entsteht heutzutage Papier?
Von den Chinesen und mittels der arabischen Welt gelangte die Kunst der Papierherstellung bis nach Europa, wo im späten Mittelalter dank der Erfindung des Buchdrucks in Deutschland eine große Nachfrage nach Papier herrschte. Bis ins 19. Jahrhundert veränderte sich die Papierherstellung bis auf maschinelle Verbeserungen kaum - das alte Grundrezept lautete nach wie vor, eine dünne Schicht eines mit Wasser versetzten Breis aus zerriebenen Pflanzenfasern mit Hilfe eines Siebs zu entwässern und dann zu trocknen, zu pressen und zu glätten. Als man dann jedoch Holz als Rohstoff für die Papierherstellung entdeckte, setzte ein rascher Wandel ein.
Die Erfindung zur maschinellen Herstellung von Papier stammte aus Frankreich, wo ein Mann namens Nicolas-Louis Robert in Paris die erste Papierfabrik errichtete. In England, dem Mutterland der Industrialisierung, gelang es Geschäftsleuten und Ingenieuren gemeinsam, die maschinelle Papierherstellung zu einem lohnenden Geschäft zu machen. Die eigentliche Industrialisierung der Papierherstellung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte dazu, dass bei der maschinellen Herstellung deutlich weniger Arbeiter gebraucht wurden - die Einsparung von Arbeitskräften durch die Industrialisierung betraf jedes Gewerbe, in dem produziert wurde.
Die Papiermaschine: schneller und günstiger
Bis zum 19. Jahrhundert wurde Papier ausschließlich von Hand hergestellt. Das gewährleistete zwar eine gute Qualität, machte das Papier andererseits aber auch sehr teuer. Die Papiermühlen zerstampften zwar mit Wasserkraft die Rohstoffe für die Papierherstellung, das Abschöpften aus der Bütte hingegen und auch die weiteren Arbeitsschritte des Trocknens, Pressens und Zurechtschneidens fand nicht mechanisiert statt. Die ständig steigende Nachfrage konnte mittels der alten Technik nicht mehr befriedigt werden.
Der französische Papiermacher Robert baute die erste "Langsieb-Papiermaschine" - statt die Blätter einzeln zu schöpfen sollte eine zusammenhängende Papierbahn entstehen. Roberts Maschine besaß mit Handkurbeln bewegte Walzen, um die ein Sieb lief - der Brei aus der Bütte wurde auf das Sieb gebracht, die feuchte Papierbahn wurde auf einer der Walzen aufgewickelt und von dort zur Weiterverarbeitung abgenommen. Mit dieser Erfindung war der erste Schritt auf dem Weg zur Mechanisierung der Papierherstellung gemacht.
Eine wesentlich verbesserte Papiermaschine wurde einige Jahre später in England gebaut - verantwortlich dafür waren zwei Brüder, nämlich die Papiergroßhändler Henry und Sealy Fourdrinier, und ein Ingenieur namens Bryan Donkin (er baute zeit seines Lebens an die 200 Papiermaschinen). Auch bei der "Fourdrinier-Maschine" wurde der Faserbrei auf ein endloses und sich ständig bewegendes Drahtsieb gegeben und auf einer Walze aufgerollt - anschließend brachte man die noch feuchte Masse auf ein Filztuch, um sie mithilfe weiterer Walzen zu trocknen. Die Fourdrinier-Maschine machte es möglich, die Arbeitsschritte unmittelbar aufeinander folgend durchzuführen. Wenige Arbeitskräfte konnten nun bewerkstelligen, wofür vorher noch über 50 Personen benötigt wurden.
Die Suche nach einem neuen Papierrohstoff
Nicht nur die Technik war ein Problem bei der Herstellung von größeren Mengen an Papier. Es verhielt sich auch so, dass Rohstoffe knapp waren. Ein Durchbruch bei der Suche nach neuen Rohstoffen gelang dem sächsischen Weber Friedrich Gottlob Keller, der einen Faserbrei mit abgeschliffenem Holz ("Holzschliff") herstellte und daraus kleine Papiermengen produzierte.
Holzschliff eignet sich hervorragend, um mit anderen Rohstoffen vermischt zu werden - ausschließlich aus Holzschliff hergestelltes Papier wird ohne vorherige chemische Behandlung schnell brüchig und ist somit nicht besonders lange haltbar.
Unter großem Druck und mit Chemikalien gekocht hingegen verändert Holzschliff seine Eigenschaften dergestalt, dass es auch als alleinige Zutat bei der Papierproduktion taugt. Grund dafür ist die Isolierung von "Cellulose", dem Hauptsbestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Ein entsprechendes Verfahren wurde noch im 19. Jahrhundert entwickelt. Papier von höherer Qualität wird fast ausschließlich aus Cellulose hergestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Rohstoffe für die Papierproduktion in eigenen Zellstoff-Fabriken hergestellt. Die Rohstofferzeugung war damit von der Papierherstellung abgetrennt - eine wichtige Voraussetzung für die Massenherstellung von Papier.
Industrialisierung: Papier für alle Zwecke
Um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert wurden die Papiermaschinen auf elektrischen Antrieb umgestellt. Zuvor hatte die Dampfmaschine bereits den Antrieb durch Wasserkraft abgelöst. Außerdem stellte man nun für unterschiedliche Zwecke ganz unterschiedliche Papiermaschinen her - für die Erzeugung von Pappe und Karton benutzte man die so genannte "Rundsiebmaschine", dünneres Papier hingegen war ein Produkt der "Selbstabnahmemaschine".
Teilweise wurden in den immer größer werdenden Maschinen mehrere Siebe miteinander kombiniert, so dass man mehrlagiges Papier herstellen konnte. Im 20. Jahrhundert konnten die Papiermaschinen mehrere Meter breite Bögen erzeugen. Die Geschwindigkeit konnte innerhalb eines Jahrhunderts von wenigen Metern pro Minute auf über 500 Meter pro Minute gesteigert werden. Papier wurde nun auch zu hygienischen Zwecken eingesetzt - so zum Beispiel in Form von Klopapier.
Papierherstellung in der Gegenwart
Durch den Einsatz von moderner Mess- und Regeltechnik wurden Qualitätsstandards für die Papierherstellung eingeführt - die Erzeugnisse waren nun einheitlich und noch besser den verschiedenen Zwecken angepasst. Eine moderne Papiermaschine kann sich selbst überwachen - der Mensch muss nur noch eingreifen, wenn etwas kaputt geht. In der zweiten Hälfte konnte die Geschwindigkeit von Papiermaschinen auf über 2.000 Meter pro Minute gesteigert werden. Die Arbeitsbreite wuchs auf über zehn Meter - und das trotz steigender Qualität. Eine einzelne Papiermaschine kann heutzutage mehrere Hunderttausend Tonnen Papier pro Jahr herstellen.
In den letzten Jahrzehnten spielte vor allem das Bestreben eine Rolle, die Papierherstellung "ökologischer" zu gestalten. "Ökologie" ist die Wissenschaft, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und ihrer natürlichen Umwelt auseinandersetzt - der Begriff leitet sich von den griechischen Worten "oikos" (das bedeutet "Haus") und "logos" (das bedeutet "Lehre") ab. Es stellte sich nämlich heraus, dass das beim Bleichen von Papier eingesetzte Chlorgas hochgiftig ist und der Umwelt schadet. Heutzutage bleicht man größtenteils chlorfrei durch den Einsatz von Sauerstoff und einer Substanz namens Wasserstoffperoxid.
Weltweiter Papierverbrauch: Raubbau an der Natur?
Ein großes Problem im Zusammenhang mit der Papierproduktion ist die Beschaffung des nötigen Holzes - trotz "Recycling" (Wiederverwertung) von Papierabfällen werden weltweit Waldflächen abgeholzt, um benötigte pflanzliche Frischfasern zu beschaffen. Die Umweltorganisation "WWF" ("World Wildlife Fund") spricht davon, dass stündlich eine Regenwaldfläche von 500 Fußballfeldern allein für die Herstellung von Papierprodukten zerstört wird. Im Jahr sind das drei Millionen Hektar Wald, die zwecks Papierherstellung vernichtet werden. (Ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern.)
Der steigende Papierkonsum war und ist ein Faktor für die Zerstörung der Artenvielfalt und für denKlimawandel. Fast jeder zweite gefällte Baum wird heutzutage zu Papier verarbeitet. Deutschland alleine konsumiert pro Jahr etwa genauso viel Papier wie die Menschen in Afrika und Südamerika gemeinsam - der Papierverbrauch jedes Deutschen pro Jahr beträgt rund 250 Kilogramm! Wenn woanders in der Welt Wald abgeholzt wird, dann hat dies unmittelbar mit dem Konsumverhalten der Menschen in den so genannten "entwickelten" Ländern zu tun. Die sich rasant entwickelnden Länder - allen voran China, das seinen Bedarf durch die Abholzung indonesischen Regenwalds deckt - tragen dazu bei, dass der Papierverbrauch weiter steigt. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Mensch und Natur)
Die Beratungsstelle ist ein Haus des Dialogs. Das sagte CSW (Caritas-Sozialwerk)-Bereichsleiter Klaus Karnbrock bei der Einweihung.
EB
Friesoythe - „Dank der Gemeinde St. Marien konnten wir jetzt alle Dienste in Friesoythe unter einem Dach vereinigen“, sagte Klaus Karnbrock, Bereichsleiter beim (CSW), während der Einsegnungsfeier der Beratungsstelle in der Barßeler Straße 24. Neben Dechant Michael Borth und den CSW-Mitarbeitern konnten auch Kollegen des Sozialdienstes katholischer Frauen und der Suchtberatung der Edith-Stein-Stiftung begrüßt werden, die regelmäßig in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle zu Gast sind. „Die CSW-Beratungsstelle ist ein Haus des Dialogs. Für die Ratsuchenden und auch für die Mitarbeiter, die sich nun Dank der räumlichen Nähe optimal untereinander abstimmen können“, betonte Karnbrock. : „Die Arbeit des Caritas-Sozialwerks ist ein Bekenntnis zu Jesus, der Licht schenkt, wo andere Dunkelheit sehen.“
Die Liste der Beratungsdienste, die in dem von der Pfarrgemeinde gemieteten Haus zu finden sind, ist lang: Soziale Schuldnerberatung, Allgemeine Sozialberatung, Familien- und Kurberatung, , Gemeindecaritas, Entlastender Dienst für pflegende Angehörige, sowie der Jugendmigrationsdienst und die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer.
Judith Block vom Pro-Aktiv-Center kündigte an, dass das Haus bei einem Tag der offenen Tür, der für den Spätsommer 2011 geplant ist, der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. (Quelle: Nordwest Zeitung - 12.11.10)
Die „Energienetze Nordwest GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)“ wurde in Friesoythe ins Leben gerufen. Die Kommunen können dieser Firma in zwei Jahren die Konzessionsrechte übertragen.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Die Unterschriften aller 13 Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Landkreis Cloppenburg zieren seit Dienstag den Gründungsvertrag zur „Energienetze Nordwest GmbH“ (ENW). Die Urkunde wurde im Friesoyther Rathaus am Stadtpark unterzeichnet. Anlass für die Gründung der Gesellschaft ist das Auslaufen der Strom- und Gaskonzessionsverträge mit der EWE (Energieversorgung Weser Ems) AG (Aktiengesellschaft) Ende 2012.
Jede einzelne Kommune ist gesetzlich in zwei Jahren in der Lage, neu über die Vergabe des Versorgungsnetzes – hierbei geht es N U R um die Leitungen, N I C H T um den Strom oder das Gas selbst – zu entscheiden. Die neue Netzgesellschaft kann sich dann im Rahmen des Bekanntmachungs- und Auswahlverfahrens bei den Kommunen um die Energiekonzessionsverträge bewerben – so wie andere Gesellschaften, etwa die EWE AG, auch.
Drei Optionen
„Somit hat jede Kommune drei Optionen“, erklärte Rainer Rauch, Bürgermeister in Lindern und Vorsitzender des Kreisverbandes des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes. Zum einen könnten sie die Konzession an die EWE AG neu vergeben. Zum anderen könnten die Kommunen eigene Stadtwerke gründen. Oder sie könnten die Konzessionsrechte auf eine gemeinsame Gesellschaft, eben die ENW, übertragen, an der sich auch ein privater Dritter beteiligen könne. Rauch: „Es stehen alle Wege offen.“
Die Bürgermeister machten am Dienstag K E I N E N Hehl daraus, dass es sich bei der Vergabe der Konzessionsverträge um ein Geschäft handelt, „mit dem viel Geld verdient wird“, so Rauch. Bislang würden alle 13 Kommunen rund sechs Millionen Euro von der EWE AG erhalten. Das ist ihnen zu wenig. „Wir wollen mehr“, sagte Emsteks Bürgermeister Michael Fischer.
So sei es sogar möglich, dass die neue Gesellschaft das komplette Strom- und Gasnetz im Kreis Cloppenburg kauft. Das wäre immerhin ein geschätzter Kaufpreis zwischen 140 und 190 Millionen Euro. „Wir alle sind überzeugt, dass sich das für uns lohnen würde“, sagte Rauch, immerhin würden durch die Netzentgelte „auskömmliche Summen erzielt“.
„K E I N Risiko für uns“
Wie sich jede einzelne Kommune letztendlich entscheide, sei zum heutigen Zeitpunkt noch völlig offen. Doch durch die Neugründung wolle man die Chance schaffen, selbst in die Anfang des kommenden Jahres beginnenden Verhandlungen über die Konzessionsverträge einzusteigen. Wie Bösels Bürgermeister Hermann Block betonte, bestünde für die Kommunen K E I N Risiko: „Das einzige, das passieren kann ist, dass alles so bleibt wie es ist.“
Der Sitz der „Energienetze Nordwest GmbH“ ist in Cloppenburg. Als Geschäftsführer wurden die Ersten Stadträte von Cloppenburg und Friesoythe, Andreas Krems und Dirk Vorlauf, bestellt. Das Stammkapital beträgt 100 000 Euro. (Quelle: Nordwest Zeitung - 10.11.10)
LAUFEND KRÄFTIGER
Krafttraining für Ausdauersportler? Was soll das denn bringen? Sehr viel! Denn wenn Ihre Muskeln beim Laufen ermüden, wirkt sich das auf die gesamte Haltung aus.
Die Körperspannung lässt nach, die Laufökonomie leidet – im Klartext: Jeder Schritt kostet Sie mehr Energie, Sie gehen frühzeitig in die Knie. Mit Hilfe von gezieltem Krafttraining können Sie Ihr Tempo konstant halten. Jeder Schritt ist kraftvoller, und obendrein schützen Sie sich vor Verletzungen: Wenn Ihre Kräfte nachlassen, steigt nämlich auch das Risiko eines Sturzes. Zudem hilft Krafttraining, muskuläre Ungleichgewichte zu beheben. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, künftig noch besser zu laufen.
Richtig trainieren:
Läufer haben viele rote Muskelfasern, die für die Kraftausdauer sorgen. Um sie optimal zu fordern, nehmen Sie wenig Gewicht und steigern die Wiederholungszahl auf allerhöchstens 25. Schaffen Sie weit mehr, erhöhen Sie das Gewicht.
Richtig dosieren
Trainieren Sie Muskeln nicht übermäßig, weil zu viel Muskelmasse Ihre Laufleistung mindern kann. Zwei bis drei Einheiten pro Woche genügen. Reduzieren Sie zwei Wochen vor einem Rennen Ihr Krafttraining auf eine Einheit in der Woche.
Richtig essen
Eine feste Mahlzeit drei bis vier Stunden vorm Lauf einnehmen, Getränke 30 bis 60 Minuten vorher. Im Rennen ist etwa 45 Minuten lang keine Verpflegung nötig. Dauert es länger, alle fünf Kilometer 0,2 Liter trinken, nach 90 Minuten zwei Energiegels pro Stunde zuführen. Nach dem Lauf viel trinken, feste Nahrung ein bis zwei Stunden nach Zieleinlauf. (Quelle: Web.de - Gesundheit - In Kooperation mit MensHealth.de - 5.11.10)
Die besonders vorsichtige Technik des "Da Vinci SHDI" genannten Roboters habe es möglich gemacht, die Bauchspeicheldrüse der Patientin mit lediglich drei kleinen Einstichen und einem nur sieben Zentimeter langen Schnitt zu transplantieren, teilte der ausführende Chirurg Ugo Boggi von der Medizinschule der Universität Pisa am Mittwoch mit.
Die Bauchspeicheldrüse solle der Frau aus den Abruzzen helfen, die seit knapp zwei Jahrzehnten an Diabetes vom Typ 1 leide und bereits Nieren transplantiert bekommen habe. Bisher sei die Verpflanzung von Bauchspeicheldrüsen höchst "invasiv" (Nichtinvasiv und minimal-invasiv sind Begriffe aus der Medizin und bezeichnen Prozeduren, bei denen Geräte oder Katheter entweder gar nicht (nichtinvasiv) oder in geringerem Maße als üblich (minimal-invasiv) in den Körper eindringen. Typischerweise werden die Begriffe verwandt, um die geringen Unannehmlichkeiten und Risiken bestimmter Verfahren zu betonen.) gewesen mit oftmals erheblichen Komplikationen nach der Operation, sagte Boggi. Das liege auch an der Empfindlichkeit dieses Organs.
Die Operation mit der umsichtigen Robotmethode habe am 27. September etwa drei Stunden gedauert. Die Patientin konnte am 30. Oktober das Krankenhaus wieder verlassen. Bei der Nachbehandlung sei alles bei ihr normal gewesen. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Krankheiten, 4.11.10)
von Björn Pawlak
Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther die berühmten 95 Thesen veröffentlicht haben. Die evangelische Kirche feiert jährlich an diesem Tag den Reformationstag. Luther wurde zum "Spalter" des Christentums und zum Urheber der "Reformation". Er griff gängige Praktiken der Römisch-Katholischen Kirche an, besonders den "Ablasshandel": Durch den Kauf von Ablassbriefen sollten Menschen sich angeblich von ihren Sünden "freikaufen" können. Wer war Martin Luther und wie kam es zur Reformation" der Kirche?
In seinen Schriften forderte Luther, religiöse Glaubensfragen wieder streng nach Vorbild der Bibel zu beantworten. Seine Übersetzung der Heiligen Schrift aus dem Altgriechischen ins Deutsche ("Lutherbibel") gilt als Meisterwerk und machte ihn zum meistgelesenen Autor in deutscher Sprache.
Luther war Augustinermönch und Professor der Theologie an der Universität in Wittenberg. Er arbeitete eigene Glaubensgrundsätze heraus, die dann zu einem dramatischen Umdenken innerhalb des Christentums führten. Die neu entstandene christliche Bewegung, "Protestantismus" genannt, breitete sich zunächst vor allem in den deutschen Fürstentümern und in der Schweiz aus. Vor allem taten sich die Protestanten schwer damit, die uneingeschränkte Vorherrschaft des Papstes anzuerkennen.
Luther und andere "Reformatoren" gelten als Erneuerer des Christentums, sie selbst verstanden ihre Standpunkte aber eher als eine Rückbesinnung auf ursprüngliche christliche Werte. Der Begriff "Reformation" spiegelt das gut wider: er leitet sich vom lateinischen Wort "reformatio" ab, welches nichts anderes bedeutet als "Rückformung".
Reformatorische christliche Bewegungen
Es gab viele verschiedene reformatorische Bewegungen innerhalb des Christentums, schon lange vor Luther. Zu nennen wären etwa die vor allem im italienischen Raum lebenden "Waldenser", die bereits im zwölften Jahrhundert darüber klagten, dass die Kirche Reichtümer anhäufe. Für die Katholische Kirche waren die Reformer "Häretiker" ("Glaubensabweichler"), sie wurden durch die kirchliche Gerichtsbarkeit der "Inquisition" verfolgt und hart bestraft. Bedeutende frühe Kirchenreformer waren John Wyclif in Oxford (um 1330 bis 1384) und Jan Hus in Prag (um 1370 bis 1415).
Die schwerwiegendste reformatorische Umwälzung begann dann aber zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Deutschland, Ausgangspunkt war dort das Werk Martin Luthers. Die große Reformation des 16. Jahrhunderts ließ neue christliche Religionsparteien entstehen, die sich zum "Protestantismus" bekennen. Der Begriff "protestantisch" leitet sich vom Lateinischen "protestare" ab, was soviel bedeutet wie "öffentlich kundtun". Die protestantische Bewegung spaltete sich dann selbst noch weiter auf.
Wichtige Reformer neben Luther waren Jean Calvin in Genf (1509 bis 1569) und Ulrich Zwingli in Zürich (1484 bis 1531). Ihre Forderungen waren noch radikaler und unversöhnlicher als die von Martin Luther. Auch innerhalb des Katholizismus kam es nun zu einer Reformbewegung, auch "Gegenreformation" genannt. Der Hauptvertreter dieser katholischen Reformation war der von Ignatius von Loyola (1491 bis 1556) gegründete Orden der "Jesuiten", auch "Gesellschaft Jesu" genannt. Bedeutend war außerdem die Loslösung der "Kirche von England" ("Church of England"), die sich im Jahr 1534 nicht mehr länger von Rom aus kontrollieren ließ.
Werdegang Martin Luthers
Luther kam am 10. November 1483 in Eisleben zur Welt. Luthers Vater war Bauer und Bergmann, in seinem Sohn Martin sah er einen kommenden Rechtsgelehrten. Luther studierte an der Universität zunächst die "Sieben Freien Künste" und dann auch die Rechtswissenschaften. (Die "Sieben Freien Künste" setzten sich seit der Antike aus den Fächern Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie zusammen - man verstand sie damals als eine Art Grundstudium.) Gegen den Willen des Vaters entschied er aber, in das Augustinuskloster in Erfurt einzutreten. Er ließ sich dort zum Priester weihen, widmete sich dem Studium der Theologie und lernte Griechisch und Hebräisch.
Prägend wird für Luther eine Fußreise nach Rom im Jahr 1510, die ihn fünf Monate Zeit kostete. Er zweifelte damals noch nicht an der Allmacht des Papstes, auch wenn er sich schon kritisch zum "Sittenverfall" der Kirche äußerte. Es war die ständige Lektüre der Bibel, die ihn später zu ganz neuen Einsichten brachte. Ihm wurde nach eigenen Angaben klar, dass die Gnade Gottes keine Kirche und keinen Papst brauchte und jedem gläubigen Christen unmittelbar gegeben war.
Luthers 95 Thesen
In seinen 95 Thesen fasst Luther seine Auffassungen über die Rolle der Kirche zusammen - vor allem wendet er sich dabei gegen den kirchlichen Ablasshandel. Die Ablassbriefe wurden von der Kirche offiziell an die "Sünder" verkauft: Durch den Kauf dieser Dokumente konnten die Sünden nach gängiger Vorstellung "getilgt" und die Menschen von ihren Sünden "freigekauft" werden. Der katholische Glaube ging davon aus, dass der Mensch nach seinem Tode im "Fegefeuer" für seine Sünden büßen müsste. Das Fegefeuer muss man sich als einen Ort zwischen "Himmel" und "Hölle" vorstellen. Je nach Schwere der Schuld konnte dieser reinigende Prozess demnach länger oder kürzer andauern. Nach der Lehre der Kirche konnte der Kauf von Ablassbriefen die Zeit im Fegefeuer verkürzen.
Luthers 95 Thesen, die er angeblich am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg nagelte, griffen die Praxis des Ablasshandels und die Machtfülle des Papstes an. Evangelische Christen feiern heute deshalb am 31. Oktober den Reformationstag. Auf jeden Fall ließ Luther verschiedene gedruckte Exemplare seiner Thesen anfertigen und verteilte sie an einflussreiche Leute. Durch die technische Neuerung des Buchdrucks konnten die 95 Thesen schnell vervielfältigt werden und eine große Leserschaft erreichen.
Nach Luthers religiösem Verständnis gab es eine direkte Verbindung zwischen dem glaubenden Menschen und seinem Gott, das Ablasswesen hielt er für unwirksam. Die Einmischung der Kirche sah Luther als unzulässig an, weil nur Gott darüber befinden könne, wie er die Sünden der Menschen bestraft. Außerdem kritisierte Luther, dass die im Ablasshandel eingenommenen Gelder dazu benutzt wurden, um prunkvolle Einrichtungen für die Kirche zu bauen. So wurde in Rom der prächtige Petersdom errichtet, auch Bischöfe und Ablassprediger bereicherten sich persönlich.
Versteck auf der Wartburg und Bibelübersetzung
Der deutsche Kaiser Karl V. erklärte auf dem Reichstag in Worms im Jahr 1521 im "Wormser Edikt" Luther zum "Feind" der Kirche und des Reiches. Zuvor hatte schon der Papst in Rom Luther "exkommuniziert" (das bedeutet "ausgeschlossen"). Trotzdem hatte Luther unter den Mächtigen seiner Zeit auch Verbündete. Friedrich der Weise, der Kurfürst von Sachsen, half Luther unterzutauchen, indem er ihn auf der Wartburg bei Eisenach versteckt hielt. Die Macht der kaiserlichen Zentralgewalt wurde also nicht von allen unumschränkt akzeptiert, und auch das geldgierige Papsttum hatte sich längst unbeliebt gemacht, was wiederum Luther Sympathien einbrachte. In seinem Zimmer auf der Wartburg tarnte sich Luther als "Junker Jörg" und wartete ab, wie sich seine Sache weiterentwickeln würde.
Die freie Zeit nutzte Luther übrigens, um seine Bibelübersetzung ins Deutsche zu beginnen. Innerhalb von wenigen Wochen übersetzte er das Neue Testament in die deutsche Sprache, dank des Buchdrucks konnte die Übersetzung schnell vervielfältigt werden. Innerhalb von wenigen Jahren gab es schon mehr als 100.000 Kopien. Fahrende Buchhändler boten die Luther-Übersetzung im ganzen Reich zum Kauf an. 1534 war die vollständige Übersetzung der Heiligen Schrift fertig gestellt. Sie gilt als Meilenstein der deutschen Schriftsprache und war ein Fundament für eine Vereinheitlichung der vielen unterschiedlichen regionalen Eigenheiten der Sprache
Bauernaufstände und Luthers Zweifel
Unterdessen spitzte sich die Situation auf deutschem Boden immer weiter zu, auch weil die Bauern einen Aufstand probten und mehr Gerechtigkeit von den Herrschenden verlangten. Sie stützten sich bei ihren Forderungen auch auf den Reformator Luther, dieser aber hatte seine Beschützer gerade auch unter den Landesfürsten. Die Bauern wurden durch hohe steuerliche Abgaben belastet, außerdem begehrten sie gegen "Frondienst" und Leibeigenschaft auf ("Frondienst" bezeichnete die Dienstleistungen, die die Bauern ihren Grundherren erbringen mussten).
Luther wurde von den Landesfürsten nun dazu auserwählt, im Konflikt mit den Bauern schlichtend einzugreifen. Die Hoffnungen der Bauern, in Luther einen Mitstreiter für ihren Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu finden, sollten jedoch enttäuscht werden. Luther konnte sich nicht dazu durchringen, den Kampf der Bauern auch zu seinem zu machen. Nachdem es zu gewaltsamen Übergriffen durch Bauern gegen Adlige gekommen war, schwenkte Luther vollständig um und forderte eine notfalls auch blutige Unterdrückung der Bauernaufstände. Den Kampf der Bauern bezeichnete er gar als Kampf der "Mächte des Bösen".
Machtkampf zwischen Kaiser und Fürsten
Gleichzeitig kam es zum Machtkampf zwischen den Luther unterstützenden Landesfürsten und dem papsttreuen deutschen Kaiser Karl V. Im Jahr 1530 fand in Augsburg ein Reichstag statt, bei dem die unterschiedlichen Positionen ausgetauscht wurden. Die Protestanten bemühen sich um eine friedliche Beilegung des Konflikts, sie legten dem Kaiser das "Augsburger Bekenntnis" vor, in dem sie die religiöse Unabhängigkeit vom Papst einforderten. Diesem aber war daran gelegen, die alten Zustände und die Einheit der Kirche wiederherzustellen. Dies gelang aber nicht, nur Bayern, Österreich, Böhmen und die westrheinischen Gebiete blieben auch in den Folgejahren römisch-katholisch. In allen anderen deutschen Gebieten verlor der Papst jeglichen Einfluss und der Protestantismus fasste Fuß.
Gegen Kaiser Karl V. gründeten die protestantischen Fürsten im Jahr 1531 den "Schmalkaldischen Bund" als Schutzbündnis. Dieser Bund wurde im "Schmalkaldischen Krieg" 1547 von Karl V. und den kaiserlichen Truppen zerschlagen. Bereits im Jahr zuvor war Luther im Alter von 62 Jahren gestorben. Sein Grab befindet sich in der Schlosskirche in Wittenberg. Der Glaubenskrieg in Europa war zu Luthers Lebzeiten noch lange nicht beendet. Die konfessionellen Lager bekämpften sich weiter, besonders schlimm während des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
Ein körpereigenes "Killer-Protein" weckt britischen und australischen Forschern zufolge Hoffnungen auf Fortschritte im Kampf gegen Krebs, Malaria und Diabetes.
Das Eiweiß Perforin greife anormale Zellen im Körper an, sagte der Leiter des Forschungsprojekts, James Whisstock, von der Universität Monash im australischen Melbourne. Es bohre ein Loch in die Membran der kranken Zellen, um Enzyme hineinzulassen, welche diese Zellen zerstörten. "Perforin ist die reinigende Waffe unseres Körpers", sagte Whisstock. "
O H N E es kann unser Immunsystem diese Zellen N I C H T zerstören."
Laut Whisstock konnten die Forscher mithilfe von extrem hochauflösenden Mikroskopen in Australien und am Londoner Birkbeck College die Struktur und Funktion von Perforin untersuchen. Dabei sei ein "mächtiges Molekül" zum Vorschein gekommen, welches bösartige oder infizierte Zellen angreife. Studien an Mäusen zeigten den Forschern zufolge einen Zusammenhang zwischen einem Perforin-Mangel und Leukämie sowie zwischen Perforin-Mangel und einem erhöhten Anteil bösartiger Zellen.
Die Studie liefert auch Erkenntnisse für Patienten mit Autoimmunkrankheiten wie Typ-1-Diabetes und für Transplantationspatienten: Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Perforin auch gesunde Zellen zerstören kann und dass es für die Abweisung organischer Zellen verantwortlich ist. "Jetzt, da wir wissen, wie es funktioniert, können wir die Nutzung (von Perforin) für den Kampf gegen Krebs, Malaria und Diabetes anpassen", sagte Whisstock. Sein Kollege Joe Trapani vom Krebszentrum Peter MacCallum in Melbourne sagte, die über zehn Jahre vorgenommene Studie habe gezeigt, dass die Struktur von Perforin der Struktur bakterieller Gifte wie Listerien oder Milzbrand ähnele.
Das lasse darauf schließen, dass sich der menschliche Körper im Laufe der Evolution von Krankheiten Abwehrmethoden abgeschaut habe. Laut Trapani können die Erkenntnisse des Forscherteams nützlich sein im Kampf gegen Dritte-Welt-Krankheiten wie Malaria bis hin zu der "eher westlichen" Transplantationsmedizin. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Krankheiten - 2.11.10)
Die Belastungen im Arbeitsalltag bereiten den Menschen zunehmend Probleme mit ihrer Stimme. Während vor 100 Jahren nur ein Fünftel der Berufe hohe kommunikative Anforderungen stellte, sind es heute schon zwei Drittel, erklärte der Dresdner Professor Dirk Mürbe. Als Beleg nannte er die Arbeit in Schulen, im Kindergarten oder in einem Call-Center. Auch wenn beim Telefonieren nicht laut gesprochen werde, könne der Dauereinsatz der Stimmbänder gesundheitliche Probleme auslösen. "Die Überlastung der Stimme wird in einem frühen Stadium oft nicht erkannt", sagte Mürbe. Meist gebe ständiges Räuspern einen ersten Hinweis.
Mürbe zufolge reagiert der mit Schleimhaut ausgekleidete Kehlkopf bei hoher Belastung mit vermehrter Schleimbildung und Verspannungen. Dadurch müssten sich Betroffene beim Sprechen mehr anstrengen. "Die Folge ist eine permanente Heiserkeit, die für manche die Ausübung des Berufes erschwert oder irgendwann unmöglich macht."
Mit frühzeitigem Training ließen sich Defizite beseitigen. In der Arbeitswelt gebe es aber kaum eine Prävention. Mürbe empfiehlt als Stimmhygiene ausreichend Sprechpausen - auch zur mentalen Entspannung. Wenn möglich sollte eine Reduzierung des Lärmpegels am Arbeitsplatz angestrebt werden. "Wer immer gegen hohe Geräuschkulissen ankämpfen muss, redet lauter und strapaziert damit die Stimmbänder mehr."
Für Kindergärtnerinnen könnten beispielsweise "Lärmampeln" Abhilfe schaffen: Immer dann, wenn die Kinder zu laut werden, schaltet die Ampel auf Rot und gibt so ein Signal, die Lautstärke beim Spielen zu drosseln. Auch eine vernünftige Sprechtechnik halte die Belastung in Grenzen, sagte Mürbe. Wer sich Gehör verschaffen wolle, müsse nicht unbedingt lauter reden.
Entscheidend für die Durchsetzungskraft einer Stimme sei deren Tragfähigkeit, ihr Timbre oder Klang. "Die Stimme entsteht aus dem Zusammenspiel von Atmung, dem Schwingen der Stimmbänder und der Resonanz im Rachenraum. Dieser Raum lässt sich durch besondere Einstellung von Lippen, Mundöffnung, Zunge und Gaumensegel so formen, dass die Stimme besonders tragfähig wird", erklärte der Professor.
Mürbe verwies darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen Stimmung und Stimme gibt. "Wer verstimmt ist, klingt anders." In einem solchen Fall sei das Schwingungsverhalten der Stimmbänder verändert. Auch die Umwelt beeinflusst. Saubere Luft ist auf jeden Fall besser für die Stimme als "dicke Luft" mit vielen Reizstoffen. Der Staub auf der Opernbühne kann Sängern ordentlich zu schaffen machen.
Experten wie Mürbe warnen ferner vor Rauchen und verrauchten Räumen, vor sehr heißen oder eisgekühlten Getränken und "scharfen" Bonbons, deren ätherische Öle die Schleimhäute zusätzlich angreifen. Auch Flüstern stelle oft keine Lösung des Problems dar und könne sogar zu weiteren Einschränkungen führen.
Mürbe ist Inhaber von Sachsens einziger ordentlicher Professur zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen und Störungen der Sprache, der Stimme und von kindlichen Hörstörungen (Phoniatrie und Pädaudiologie). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist auch die Operation und Nachsorge von Patienten mit Cochlear-Implantat genannten Hörprothesen. Am Dresdner Universitätsklinikum ist das Sächsische Cochlear Implant Centrum (SCIC) angesiedelt. Als Stimmen-Experte betreut Mürbe, der neben Medizin auch Gesang studierte, professionelle Sänger und leitet zudem das Studio für Stimmforschung an der Dresdner Musikhochschule. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Krankheiten - 11.10.10)
ANTIVIRALE GRIPPEMITTEL WIRKEN NUR BINNEN 48 STUNDEN
Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln auf dem Portal "gesundheitsinformation.de" hin. Problematisch ist außerdem, dass die Medikamente nur gegen sogenannte Influenzaviren wirken, nicht aber gegen viele andere Viren, die grippeähnliche Symptome auslösen können - etwa Erkältungsviren.
Handelt es sich um eine echte Influenza und werden die Mittel rechtzeitig genommen, klingen die Beschwerden etwas früher ab. Auch für eine vorbeugende Behandlung eignen sich die Medikamente laut IQWiG: Kommt es in einer Familie zu einem Grippefall, können sich die Angehörigen mit der Einnahme davor schützen, sich anzustecken.
Um zu ermitteln, ob hinter den Beschwerden tatsächlich Influenzaviren stecken, sind relativ aufwendige Laboruntersuchungen nötig. Sie werden dem IQWiG zufolge nicht routinemäßig vorgenommen. So kann es zu einem unsachgemäßen Einsatz der antiviralen Mittel kommen. Das führt dazu, dass die Viren resistent dagegen werden. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Erkältung - 22.2.10)
Wer dieser Tage "in die Pilze" geht, kann viele Arten entdecken:
D O C H V O R S I C HT ! WELT ONLINE zeigt, welche Pilze genießbar sind und welche nicht.
Dieser Tage wurden bereits M E H R E R E Pilzsammler mit schweren Vergiftungen in Kliniken eingeliefert. Eine 69 Jahre alte Frau ist bereits gestorben, ein Ehepaar aus dem Städtischen Klinikum Braunschweig wurde in die Medizinische Hochschule Hannover verlegt. Eine Lebertransplantation sei die einzige Chance, die die beiden noch haben, sagte eine Kliniksprecherin in Braunschweig. Die übrigen Patienten sind inzwischen außer Lebensgefahr. Einige Patienten hatten definitiv Knollenblätterpilze gegessen – Knollenblätterpilze sind H O C H G I F T I G . Eine Mahlzeit kann beim Menschen Leberversagen auslösen. Wenn keine Lebertransplantation möglich ist, kann die Vergiftung zum Tod führen.
Die Betroffenen hatten die Knollenblätterpilze offenbar für Wiesenchampignons gehalten, die neben Pfifferlingen und Steinpilzen bei Pilzsammlern besonders beliebt sind.
Der Wiesbadener Franz Heller hatte als junger Mann selbst eine Pilzvergiftung. Damals habe er sich gedacht: „Entweder du lässt die Finger davon oder du machst dich sachkundig“, erinnert er sich. So sorgt er seit 1981 im Auftrag der Stadt dafür, dass auch andere Menschen pilzkundig werden. Nun bietet Heller im Umweltladen, einer Einrichtung des Umweltamts Wiesbaden, eine kostenlose Bestimmung von Pilzen an. Auch Pilzspaziergänge und ausführliche Kurse, bei denen es unter anderem auch um die Biologie des Pilzes geht, werden geboten. Gerade Wiesbaden habe eine Artenvielfalt, die in Deutschland einmalig sei, sagt Heller. Es kämen sogar Leute aus der Schweiz
Und was, wenn auch eher unwissende Hobby-Pilzsammler durch die zahlreichen Pilze angelockt werden? Pilzanbau-Experte Ulrich Groos vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) rät, sich vorher gut zu informieren. „Gute Fachbücher geben einen Hinweis, welche Pilze verwechselt werden können und wie man sie voneinander unterscheiden kann. G E R A D E A N F Ä N G E R sollten aber mit ihrem Korb voller gesammelter Pilze zu einem Pilzfachmann in der Nähe gehen“.
N E U L I N G E N rät Heller pauschal „die Finger davon zu lassen“. Die Verwechslungsgefahr sei zu groß, eine Vergiftung vorprogrammiert. „Hobby-Sammler sollten lieber einen Kurs besuchen oder sich einem Pilzclub in ihrer Nähe anschließen“. (Quelle: Welt Online - 2.9.10)
Viele Produkte aus der früheren DDR (Deutsche Demokratische Republik) sind verschwunden. Doch einige haben sich durchgesetzt, wenige haben sogar Westfirmen übernommen.
Auch im real existierenden Sozialismus wurde konsumiert – und viele Produkte in der DDR trugen Namen, die 20 Jahre später in ganz Deutschland angekommen sind. Die „Welt am Sonntag“ stellt Marken und ihre Geschichten vor: Kleine Stücke ostdeutscher Wirtschaftsgeschichte
Köstritzer
Für Köstritzer in Thüringen begann die Marktwirtschaft mit einem Absatzeinbruch. Die Brauerei, seit 1543 im beschaulichen Bad Köstritz ansässig, produzierte 1990 mit 300 Mitarbeitern 200.000 Hektoliter Bier. 1991 waren es nur noch 145.000 Hektoliter und 120 Mitarbeiter. „Die Leute haben uns im Regal stehen lassen“, sagt Geschäftsführer Andreas Reimer. Die Rettung kam in Gestalt einer Großbrauerei: Seit 1991 gehört Köstritzer zur Bitburger-Gruppe, die inzwischen auch die Pilsbrauerei Wernesgrüner besitzt. Köstritzer konzentriert sich auf Schwarzbier. Die Brauerei wirbt in der Jazz-Szene, sponsert Bands und Festivals. 380.000 Hektoliter werden inzwischen im Jahr produziert. Für die Vermarktung spielen die 41 Jahre als Volkseigener Betrieb keine Rolle mehr: „Viele Kunden denken, dass wir aus Bayern kommen“, sagt Geschäftsführer Reimer.
„Wir wollten nie ein DDR-Produkt sein.“ Entsprechend ausgeglichen sind die Verkaufszahlen: 52 Prozent des Bieres werden im Westen, 48 Prozent im Osten getrunken. Was auch daran liegt, dass die Bitburger-Gruppe die Marke deutschlandweit vertreibt. Ohne den Mutterkonzern wäre die Umstellung auf die Marktwirtschaft für sein Unternehmen schwieriger geworden. „Wir haben in den ersten fünf Jahren nach der Wende kein Geld verdient“, sagt Reimer. Um dem sinkenden Bierkonsum in Deutschland zu begegnen, will Köstritzer jetzt in Asien – vor allem in China – expandieren. Nina Trentmann
F6
Zumindest musikalisch ist der Ost-Zigarette F6 der Sprung in den Westen geglückt: Beim jährlich ausgelobten „F6 Music Award“ gewann die Band Polarkreis 18 einen der Preise und landete später mit dem Titel „Allein, allein“ in ganz Deutschland einen Tophit. Seit 1997 nahmen 6000 Nachwuchsbands aus Ostdeutschland mit 20.000 Musikern an dem Wettbewerb teil. Vielleicht ein Grund, weshalb F6 zur beliebtesten Zigarettenmarke in der Region aufgestiegen ist. Philip Morris, der Marlboro-Konzern aus den USA, hatte im September 1990 den Zuschlag für die Vereinigten Zigarettenfabriken Dresden bekommen und neben F6 noch Juwel und Karo erworben.
Auch die anderen Ostmarken gingen damals an Großkonzerne: Reemtsma kaufte das Werk Nordhausen mit Cabinet, Juno und Salem, Konkurrent Reynolds die Club-Zigaretten und die Berliner Produktionsstätte. Doch während der frühere Markführer Club heute eher ein Nischendasein fristet, hat sich F6 mit 18 Prozent Marktanteil im Osten fest etabliert – im gesamtdeutschen Markt ist sie mit 3,5 Prozent die Nummer acht. Den Geschmack der 1958 eingeführten, ersten Filterzigarette der DDR hat Philip Morris kaum verändert. Auch die Packung ähnelt noch alten Zeiten. Der Name F6 steht übrigens für „Filterzigarette“ und „60er-Jahre“. Birger Nicolai
In seiner Zeit als Bundeskanzler presste Gerhard Schröder bei Pneumant in Fürstenwalde schon seinen eigenen Reifen. Der Pneu „Gerhard Schröder“ fand seinen Platz im Büro des Werksleiters. Das war im Sommer 2001. Pneumant galt damals als Vorzeigeunternehmen in Ostdeutschland. Wenige Jahre zuvor hatte das noch anders ausgesehen: Die Treuhand hatte erwogen, alle fünf Werke des Reifenproduzenten in Fürstenwalde, Riesa, Dresden, Heidenau und Neubrandenburg stillzulegen. Mit alten Maschinen und zu vielen Mitarbeitern war die Firma der Konkurrenz aus dem Westen hilflos unterlegen
Dann entschied die Treuhand, die Werke Fürstenwalde und Riesa zu erhalten und auf die Produktion von Fahrzeugreifen umzustellen. Pneumant verabschiedete sich von Luftmatratzen, Schlauchbooten und Plastikbesteck – und wurde so attraktiv für den Investor Dunlop SP Reifenwerke, der 1995 einstieg. Dunlop ließ für über 130 Millionen Euro beide Produktionsstätten modernisieren, sodass Pneumant bald wieder schwarze Zahlen schrieb. Heute ist der Reifenhersteller durch ein Joint Venture in den Konzern Goodyear eingebunden, der in Deutschland Marktführer ist. 600.000 Pneumant-Reifen werden jedes Jahr produziert, die Hauptabnehmer leben noch immer im Osten. Lara Sogorski
Der Ort Glashütte südlich von Dresden hat nur knapp 7000 Einwohner, ist aber weltweit ein Synonym für Präzision, Qualität und Luxus. Seit 1845 wurden hier Uhren hergestellt, unter anderem von Ferdinand Lange, der mit seiner Firma „Lange & Cie.“ den Grundstein für die deutsche Feinuhrmacherei legte. 1951 gingen die Unternehmen im VEB Glashütter Uhrenbetriebe auf, der vier Jahrzehnte lang praktisch alle in der DDR verkauften Uhren herstellte. Nach der Wende wurde daraus die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH, die vor allem wegen ihrer Marke „Glashütte Original“ bekannt ist.
Seit 2000 gehört die Firma zur Swatch Group. Auch Lange?& Söhne gibt es heute wieder: 1990 gründete Walter Lange die Firma ein zweites Mal, nachdem seine Familie 1948 enteignet wurde und in den Westen ging. Rund 450 Mitarbeiter hat der 85-Jährige heute, seine Uhren werden für mehrere Tausend Euro verkauft. Inzwischen steht Glashütte auch für einen dritten Namen: Nomos wurde 1990 gegründet. Nina Trentmann
Für Deutschlands älteste Schokoladenfabrik, Halloren aus Halle an der Saale, begann nach der Wende ein Kampf um Regalplätze. Zu DDR-Zeiten eine geschätzte Rarität, wurden die Schokokugeln 1990 in vielen Läden von Westprodukten verdrängt. „Die Herausforderung war, die Marke Halloren im Bewusstsein der Verbraucher zu halten“, sagt Sprecher Tino Müller. Dazu kam: Zu DDR-Zeiten gab es nur die Original Halloren Kugeln in Sahne-Cacao, dazu Geleeartikel, Weinbrandbohnen und Kokosflocken. „Wir mussten das Sortiment sehr schnell erweitern“, sagt Müller. Heute stellt die Firma knapp 180 verschiedene Schokoladen- und Trüffelsorten her und hat im Osten einen Bekanntheitsgrad von fast 94 Prozent. Im Westen kennt die Marke nur jeder Dritte. Deshalb beschäftigt Halloren Uwe Seeler als Werbeträger und bietet Pralinenseminare an. Nina Trentmann
Sie war ein Geschenk zum 20. Geburtstag der DDR: Die Club-Cola, kam 1969 in die Ost-Supermärkte. Zuvor wurde sie beim VII. Parteitag der SED vorgestellt. Das Pendant zu Coca-Cola und Pepsi muss den Genossen geschmeckt haben, denn sie genehmigten die Gründung des VEB Getränkekombinats Berlin. Auch in Rostock und Cottbus wurde Cola produziert – die vor allem bei Jugendlichen gut ankam. „Club-Cola war mehr wert als der Einlass im Jugendklub“, sagt Susanne Liedtke von der Spreequell GmbH, zu der Club-Cola heute gehört. Spreequell vermarktet Club-Cola gezielt als Ost-Produkt – allerdings mit begrenztem Erfolg: Die Cola, die während der DDR-Zeit das umsatzstärkste Produkt des Berliner Getränkekombinats war, trägt heute nur noch fünf Prozent zum Spreequell-Umsatz bei. „Club-Cola ist heute eher eine Spezialität“, sagt Liedtke. Sie wird deshalb vor allem in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verkauft. Nina Trentmann
Erst selten und begehrt, dann verschmäht, verschwunden, wiederbelebt – die Geschichte der Nuss-Nougat-Creme Nudossi ist voller Dramatik. Die „Nutella des Ostens“ gab es seit den 70er-Jahren. Doch Rohstoffe wie Kakao und Nüsse waren in der sozialistischen Mangelwirtschaft knapp. Daher war Nudossi selten in den Regalen zu finden. Produziert wurde es von der Firma Vadossi, die 1972 dem Dresdner Süßwarenhersteller VEB Elbflorenz zugeschlagen wurde. Nach der Wiedervereinigung kauften die Ostdeutschen lieber das Westprodukt Nutella – Vadossi, 1991 privatisiert, ging pleite.
Mitte der 90er-Jahre erwarb der Konditormeister Karl-Heinz Hartmann aus Freital die Namensrechte und belebte die Marke neu. Eine Weile lief das Geschäft, 2005 folgte eine weitere Insolvenz. Nudossi-Freunde schickten Unterstützerpost, deckten sich mit Ware ein – und der Insolvenzverwalter gab der Marke noch eine Chance. Mittlerweile ist der Nudossi-Produzent, Hartmanns Sächsische und Dresdner Back- und Süßwaren GmbH und Co. KG, auf Wachstumskurs. Seit die Zeitschrift „Öko-Test“ 2009 Nudossi bei einem Vergleich von Nuss-Nougat-Cremes zum Testsieger kürte, interessieren sich auch Verbraucher im Westen für den Brotaufstrich. Christian Gaertner
Wer in Thüringen unterwegs ist, begegnet dem Aromatique: einem Magenbitter, der oft eiskalt auf den Tisch kommt – ähnlich wie der Schierker Feuerstein im Ostharz. Hergestellt wird der Likör seit 1828 in Neudietendorf, einem kleinen Ort im Landkreis Gotha. Als damals in der Gegend eine Epidemie ausbrach, mischte der Apotheker Daniel Thraen eine alkoholhaltige Tinktur und nannte sie „tinctura aromatica compostita“. So wird es zumindest überliefert. Die Seuche ging, die Mixtur blieb. Bis Mitte der 50er-Jahre, so berichtet es die Firmenchronik, gab es noch fünf „Aro“-Hersteller. Es folgte die schrittweise Enteignung bis hin zum Volkseigenen Betrieb im Jahr 1972. Nach der Wende wurde das Unternehmen 1991 reprivatisiert. Heute hat die Aromatique GmbH Spirituosenfabrik mehrere ostdeutsche Gesellschafter und 18 Mitarbeiter. Außer dem „Aro“ verkauft die Firma Halbbitter-, Apfel-, oder Pfefferminzliköre. In den Export geht ein geringer Teil davon, etwa nach Israel, Finnland oder Nordirland. Die wichtigsten Absatzmärkte bleiben aber Thüringen und die ostdeutschen Bundesländer. Alexandra Ringleb
Spee ist eine der wenigen ostdeutschen Marken, die sich nach der Wiedervereinigung in den westlichen Bundesländern durchsetzen konnte. Das Kult-Waschmittel ist heute deutschlandweit die Nummer drei. Von den damaligen Marktanteilen des DDR-Vorzeigewäschereinigers kann der heutige Mutterkonzern Henkel trotzdem nur träumen. Immerhin kam Spee – der Name ist die Abkürzung für „Spezial-Entwicklung“ – kurz vor der Wende auf einen Anteil von 80 Prozent. Hergestellt und entwickelt wurde Spee zu DDR-Zeiten vom VEB Waschmittelwerk Genthin. Dass Henkel dieses Werk und damit Spee 1990 von der Treuhand übernahm, war kein Zufall: Der Düsseldorfer Konzern hatte die Produktionsstätte im Jahr 1921 selbst gegründet, 24 Jahre später war sie von den sowjetischen Militärbehörden eingezogen und später in einen Volkseigenen Betrieb umgewandet worden.
Seit vergangenem Jahr produziert allerdings der Henkel-Konkurrent Hansa Group in Genthin, da der Persil-Konzern die Spee-Produktion nach Düsseldorf umgesiedelt hat. Hergestellt werden insgesamt 13 Produkte in den Variationen Pulver, Gel und Megaperls. Markenzeichen von Spee ist ein reimender Fuchs, der heute in 36 Ländern für das Waschmittel wirbt. Carsten Dierig
„Im Osten gibt man seinen Senf gern dazu“, lautet der aktuelle Werbeslogan der sächsischen Traditionsmarke Bautz’ner. Tatsächlich wird nirgends in der Republik so viel Senf gegessen. 850 Gramm verputzt der Durchschnittsdeutsche jährlich. Bei der regionalen Verteilung zeigt sich, dass im Osten dreimal mehr Senf gegessen wird als im Westen. Bautz’ner steht dabei oben auf der Einkaufsliste. Der beliebteste Senf der DDR hat auch im Westen den Durchbruch geschafft: Mit mittlerweile 24 Millionen Bechern – zehn Millionen Kilo – Jahresproduktion ist Bautz’ner nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland. Hergestellt wird der Mostrich aus der Lausitz seit 1953, anfangs im VEB Lebensmittelbetriebe Bautzen und heute in einer nicht weit entfernten Senf- und Feinkostfabrik im Vorort Kleinwelka. Inhaber von Marke und Werk ist Develey. 1992 hatten die Bayern die DDR-Kult-Marke von der Treuhand übernommen und bundesweit in die Supermärkte gebracht. Carsten Dierig
Angesichts der Genussmittelknappheit in der DDR versprach der Name Rotkäppchen ein bisschen Luxus. Und die Mitarbeiter des Sektherstellers waren entsprechend privilegiert: Pro Monat zwei Flaschen Sekt durften sie zum halben Preis erwerben – und hielten damit ein heiß gehandeltes Tauschprodukt in den Händen: „Wie eine zweite Währung“ seien die Flaschen gewesen, erinnern sich Mitarbeiter. Sie bezahlten damit einen Handwerker, eine gute Wurst oder Westware. Als die Mauer fiel, war es damit vorbei. Statt 15 Millionen Rotkäppchen pro Jahr wurden nur noch 1,5 Millionen Flaschen gekauft. Doch der Hersteller der „Kommunistenbrause“ schaffte nicht nur den Sprung in die Marktwirtschaft, er lehrt inzwischen die Westkonkurrenz das Fürchten. Denn das Unternehmen schluckte westdeutsche Traditionsmarken wie Mumm, MM, Geldermann, Blanchet und Chantré. Heute kommt fast jede zweite Sektflasche hierzulande von Rotkäppchen-Mumm. Ileana Grabitz
Radeberger galt als eines der besten Biere der DDR. Wohl deshalb war das Markenprodukt im Land selbst nur schwer erhältlich. Fast die gesamte Produktionsmenge ging in den Export. Heute zählt Radeberger zu den meistgetrunkenen Biermarken im Osten. Gebraut wird unverändert im sächsischen Radeberg, einer Kleinstadt bei Dresden. Schon 1872 begann dort die Geschichte des Unternehmens, das nach eigenem Bekunden als erste deutsche Brauerei ausschließlich nach Pilsner Brauart produzierte. Herr im Hause ist heute das Bielefelder Familienunternehmen Oetker, das seine Biersparte im Jahr 2002 in Radeberger Gruppe umbenannte. Unter dem Dach von Deutschlands größter privater Brauereigruppe sind mittlerweile rund 40 Marken zusammengefasst, darunter Ostbiere wie Berliner Bürgerbräu, Potsdamer Rex, Freiberger, Rostocker, Ur-Krostritzer und Sternburg. 2009 lag der Gesamtausstoß der Braugruppe bei rund 13,4 Millionen Hektolitern – ein Marktanteil von rund 15 Prozent. Carsten Dierig
Die kleinen eckigen Lutschbonbons Pfeffi kennt fast 60 Jahre nach ihrer Erfindung beinahe jeder aus Ostdeutschland. Zu DDR-Zeiten waren die Pfefferminzbonbons ein Verkaufsschlager, jedes Schulkind hatte sie im Ranzen dabei. Seine Geburtsstunde feierte das Pfeffi-Bonbon 1954 beim Arzneimittelhersteller Fahlberg List in Magdeburg. Anfang der 60er-Jahre übernahm der Bonbonspezialbetrieb Konsü Markkleeberg die Pfeffis und machte sie berühmt. Das Unternehmen führte Bonbons mit Zitronengeschmack ein, die jedoch nie so beliebt wurden wie das Minzprodukt. Die Wende bedeutete für Pfeffi zunächst das Aus. Der Vorstand des Bonbonherstellers entschied damals, die Produktion stillzulegen und nur die Immobilien zu halten. Erst 1998 fand sich mit der Pit Süßwaren und Nährmittelfabrik aus Bayern ein neuer Hersteller. Zur Süßwarenmesse 2000 gab es sie dann wieder: Pfeffis mit Pfefferminzgeschmack und Zitrone. Sofort nahmen mehrere Großhändler das Produkt in ihre Liste auf. Mittlerweile gibt es Pfeffis auch als Himbeerbonbons und seit diesem Jahr als kleine „Pfefferlinge“. Lara Sogorski
Zuerst nur als Pulver, kurze Zeit später flüssig in der Glasflasche: So kam das erste Fit-Spülmittel 1955 in die ostdeutschen Regale. In Flaschen, die dem „Roten Turm“ in Chemnitz nachempfunden und bis heute unverändert sind. Fit mauserte sich zum DDR-Reinigungsmittel schlechthin. Die Leute wuschen damit nicht nur Töpfe und Teller, sondern polierten mit Fit auch ihre Autos. Doch nach der Wiedervereinigung griffen viele Ostdeutsche lieber zu Produkten aus dem Westen. Produzierte VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt 1989 noch 55.000 Tonnen Fit, so waren es 1991 nur noch 9000. Kurzfristig half eine neue Verkaufsstrategie: Das Unternehmen ließ seine Produkte per Lkw vor westdeutsche Supermärkte fahren und dort von der Laderampe verkaufen. Der Chemiker Wolfgang Groß aus dem Westen machte die Fit GmbH wieder zum führenden ostdeutschen Putzmittelhersteller. Heute vertreibt Fit 20 verschiedene Produkte, darunter die Westmarken Rei und Sanso. Lara Sogorski
Zur Fußball-WM und zur -EM brachte die Eberswalder Wurstfabrik Würstchen in den Signalfarben Schwarz-Rot-Gelb auf den Markt. 300 Tonnen „Weltmeister-Griller“ – ohne künstliche Farbstoffe – gingen über die Ladentheke. Am Sitz in Britz arbeiten für das heutige Familienunternehmen Eberswalder Wurst GmbH 250 Mitarbeiter, die jährlich 10.000 Tonnen Würste produzieren. Allein drei bis vier Millionen der traditionsreichen Eberswalder Würstchen stellen sie jede Woche her. Zu DDR-Zeiten stand dahinter die Marke für Europas größte Fleischfabrik, das Schlacht- und Verarbeitungskombinat Eberswalde (SVKE). Gegründet 1977, entwickelte sich der Betrieb bis zur Wiedervereinigung zu einer hoch modernen Anlage mit rund 3000 Mitarbeitern. Mit dem Ende der DDR zerbrach der Vorzeigebetrieb und ging an ein Unternehmen aus dem Westen. Im Jahr 2000 musste die Firma Insolvenz anmelden, der Neustart gelang zwei Jahre später als Familienunternehmen. In diesem Jahr wurde erstmals seit acht Jahren wieder groß investiert: Für rund eine Millionen Euro entstand eine neue Verpackungsanlage, die auch 80- und 100-Gramm-Packungen füllen kann. Lara Sogorski
Selbst der Eisenhüttenstädter Fußballklub würdigt es in seinem Namen: Stahl ist ein Erfolgsprodukt, auch nach der Wende. Heute zählt das Werk in Eisenhüttenstadt zur ArcelorMittal-Gruppe, dem größten Stahlkonzern der Welt. Eko Stahl hat es geschafft, sich über die Umbruchphase der 90er-Jahre hinweg zu behaupten. Schon zu DDR-Zeiten galt das Eisenhüttenkombinat Ost (Eko) mit 16.000 Beschäftigen als größte Metallurgie der Republik. Nach der Wiedervereinigung rutschte Eko wie fast alle ostdeutschen Unternehmen in eine tiefe Krise, die Aufträge brachen ein. Qualitativ konnte das Unternehmen zwar mit der Konkurrenz aus dem Westen mithalten, die Produktionskosten waren aber viel zu hoch. Erst 2001 erholte sich die Firma – unter dem Dach von Arcelor. Der Umsatz stieg 2007 auf über 1,3 Milliarden Euro, 2009 waren es allerdings nur noch rund 800 Millionen Euro. Hauptabnehmer ist die Automobilindustrie, gefolgt vom Bau. Lara Sogorski
Die Brüder Wilhelm und Friedrich Nevoigt gründeten 1885 in Reichenbrand bei Chemnitz eine Werkstatt, in der sie Schreibfedern, Strickmaschinen und später Fahrräder herstellen. Diamant ist die nach eigenen Angaben die älteste Fahrradfabrik Deutschlands. Zur Bekanntheit trug der DDR-Radsportler Gustav-Adolf „Täve“ Schur bei, der seine Siege auf einem Rennrad made in Sachsen einfuhr. Auch wenn die Marke oft als ostdeutsch wahrgenommen wird, gehört das Unternehmen heute zum US-Radhersteller Trek. Nach der Wende kam Diamant zur Schweizer Villiger-Gruppe, 2003 zu den Amerikanern. Im Werk in Hartmannsdorf bei Chemnitz stellten 200 Mitarbeiter im vergangenen Jahr 145.000 Fahrräder der Marken Diamant, Trek und Villiger her. 60.000 Diamant-Räder für 400 bis 3300 Euro wurden 2009 in Deutschland verkauft, sagt Vertriebs-Geschäftsführer Harald Schmiedel. In diesem Jahr dürften es ähnlich viele werden. „Diamant hat natürlich einen großen Klang in Ostdeutschland. Sie wird aber inzwischen auch im Westen wahrgenommen“, sagt Geschäftsführer Michael Mittag. Verteilte sich vor wenigen Jahren der Absatz im Verhältnis Ost zu West noch auf 70 zu 30, so ist er inzwischen ausgeglichen. „Heute sind wir wirtschaftlich gut aufgestellt und schreiben schwarze Zahlen“, sagt Mittag, der seit 2007 dabei ist. Jens Hartmann
Sieben Jahre waren seit der Wiedervereinigung vergangen, als sich die Kaffeemanufaktur Röstfein aus Magdeburg auf Altbewährtes besann: Sie lieferte einem Supermarkt in Halle 100 Packungen der beliebten DDR-Kaffeemarke Rondo Melange. Zwei Stunden später war der Kaffee ausverkauft. „Die Menschen waren wieder so weit“, sagt Andrea Krause-Ingelbach, Marketing- und Vertriebsleiterin bei Röstfein. Nachdem die Ostdeutschen lange nur Kaffee aus dem Westen getrunken hatten, sehnten sie plötzlich wieder die DDR-Marke herbei. „ Der Geschmack von Rondo Melange ist kräftig und würzig. Diesen mögen die Ostdeutschen einfach lieber“, sagt Krause-Ingelbach. Röstfein ist die einzige von sieben Kaffeeröstereien der DDR, die sich in der Marktwirtschaft behauptet. Zu DDR-Zeiten entwickelte das Unternehmen ein eigenes Röstverfahren. Das interessierte auch Kaffeeproduzenten in Westdeutschland, die schon 1990 mit dem Ostkonkurrenten kooperierten. Heute arbeiten 148 Mitarbeiter bei Röstfein, fast drei Mal so viele wie noch Mitte der 90er-Jahre. Der Marktanteil von Rondo Melange liegt im Osten bei zwölf Prozent, deutschlandweit aber nur bei zwei Prozent. Es fehle das Geld, um national zu werben, sagt Marketingleiterin Krause-Ingelbach. „Daher haben wir uns entschieden, in erster Linie auf unsere Heimatregion zu setzen.“ Jessica Buschmann
Der Kosmetikkonzern Beiersdorf will seiner Ostmarke ein eigenes Image geben: „Florena verzichtet auf künstliche Farbstoffe, Mineral- und Silikon-Öle sowie PEG-Emulgatoren“, wirbt der Konzern für die Creme aus Waldheim in Sachsen. Zwar werden die meisten Menschen gar nicht wissen, was alles in einer Hautcreme steckt. Beiersdorf hat sich dennoch entschieden, aus seiner Nivea des Ostens eine Art Ökocreme zu machen. Florena, die in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, soll nicht die Billigmarke aus Ostdeutschland bleiben, als die sie nach dem Fall der Mauer im Westen gestartet war. Die Geschichte der Cremefirma aus Sachsen begann im Jahr 1920 mit der Anmeldung eines Talkum-Puders beim Reichspatentamt München. Nach der Enteignung hieß die Fabrik in der DDR VEB Kosmetik Kombinat Berlin. Um das Unternehmen zu retten, kauften es drei Florena-Manager im Jahr 1992 der Treuhand ab. Zehn Jahre später erwarb Beiersdorf sämtliche Anteile. Längst produziert das Stammwerk in Waldheim auch Cremes der Marken Nivea oder Eucerin. Florena ist eines der wenigen Beispiele dafür, dass es eine ostdeutsche Marke auch in Westdeutschland schaffen kann. Vergangenes Jahr hat Beiersdorf so viele Florena-Cremes verkauft wie noch nie. Dabei überzeugt nicht nur die Werbung – sondern auch der immer noch deutlich unter dem Nivea-Niveau liegende Preis. Birger Nicolai
DW (Quelle: Welt Online - 3.10.10)
GRIPPEIMPFUNG FÜR ALLE KINDER AB SECHS MONATEN
Köln (dpa/tmn) - Die zentrale europäische Beratungsbehörde für Impfungen CEVAG empfiehlt die Grippeimpfung grundsätzlich für alle Kinder ab einem Alter von sechs Monaten. Darauf weist Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln hin.
Die Behörde gehe damit einen Schritt weiter als die derzeit in Deutschland geltende Empfehlung. Danach sollten Kinder ab sechs Monaten geimpft werden, wenn sie unter einer chronischen Erkrankung leiden. Die Behörde begründet ihre Empfehlung damit, dass eine Impfung von Kindern nicht nur dieser gefährdeten Altersgruppe nützt, sondern indirekt auch allen anderen Risikogruppen.
"Kinder gelten als die Hauptüberträger von Grippeerregern, da sie generell intensivere, aber auch häufiger Kontakte mit anderen Menschen haben als Erwachsene, zum Beispiel im Kindergarten und in der Schule, und zudem nicht so sehr auf Hygiene achten", erläutert Lindlbauer-Eisenach. Sie ist auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. "Darüber hinaus scheiden Kinder im Vergleich zu Erwachsenen größere Virenmengen über eine längere Zeit aus."
Eine Grippeimpfung für alle Kinder ist der Expertin zufolge in Europa derzeit noch wenig verbreitet. Seit Anfang des Jahres gehe Sachsen als bislang einziges Bundesland über die bundesweit geltende Impfempfehlung hinaus und rate zur Grippeimpfung für alle Menschen ab sechs Monaten. Nach wie vor werde die Bedeutung einer Grippeerkrankung bei Kindern unterschätzt, sagt Lindlbauer-Eisenach. Zwar sei die Sterblichkeit bei ihnen nicht so groß wie bei älteren Menschen, doch die Raten für grippebedingte Klinikeinweisungen sind ähnlich hoch. Kinder hätten außerdem ein hohes Risiko, Komplikationen wie Lungenentzündungen oder zusätzliche bakterielle Infektionen zu entwickeln. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Kind - 29.9.10)
BABYS NEHMEN NIKOTIN ÜBER KLEIDUNG DER ELTERN AUF
Stuttgart (dpa/tmn) - Auch wenn Eltern nur im Freien rauchen, schaden sie damit womöglich ihrem Baby. Denn schon die Kleidung der rauchenden Eltern kann laut einer Studie zahlreiche Schadstoffe übertragen, die über die Haut des Kindes tief in dessen Organismus eindringen.
Das hat eine Untersuchung des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein Instituten in Bönnigheim bei Stuttgart ergeben. Am besten ziehen sich Eltern deshalb nach dem Rauchen um. Aus der Kleidung herausgelöst wird das Nervengift Nikotin durch Hautschweiß, ergab die Untersuchung. Auch Tests mit Erwachsenenhaut kamen zu diesem Ergebnis.
Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von Rauch aus dritter Hand ("third hand smoke"). Dabei handelt es sich um die 70 Prozent des Zigarettenrauchs, der weder vom Raucher selbst noch von Passivrauchern eingeatmet wird, sondern sich an Oberflächen, Polstern, Teppichen, Vorhängen oder in der Kleidung ablagert.
Das IHB forscht eigenen Angaben zufolge an Textilbeschichtungen, die die Schadstoffe des Zigarettenrauchs neutralisieren können und so den "third hand smoke" ungefährlicher machen. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Kind - 24.9.10)
Tübingen (dpa - Deutsche Presse Agentur) Exzessives Spielen am Computer hat nach Ansicht von Experten mittlerweile ein ähnlich hohes Suchtpotenzial wie Alkohol. Vor allem in Rollenspiele üben demnach eine starke Anziehungskraft aus.
Drei bis vier Prozent der Konsumenten seien akut abhängig, schätzte Prof. Karl Mann von der Universität Heidelberg am Mittwoch im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses 2010. Die Gefahr der neuen Medien, Automatenspielsucht und die gesellschaftlichen Folgekosten der Suchterkrankungen bilden den Mittelpunkt des dreitägigen Kongresses, der an der Universitätsklinik in Tübingen stattfindet.
Besonders Online-Rollenspiele wie "World of Warcraft" seien stark nachgefragt, sagte der Kongressleiter Prof. Anil Batra. "Das Besondere an diesen Spielen ist die soziale Komponente durch die Bildung von Gemeinschaften im Internet." Viele Spieler erlebten nur dort Freundschaft, Selbstsicherheit und Schlagfertigkeit, die sie dann im realen Leben nicht umsetzen könnten.
Meist sei die Abhängigkeit von Computerspielen aber nur ein Ausdruck für ein anderes Problem. "Junge Menschen, die schon vorher zu Depressionen neigen oder eine schlechtere Lebensqualität haben, versuchen, emotionale Probleme mit dem Spielen zu überwinden." Dabei werde das Computerspielen selbst zum Problem. Auch die Nutzung des Internets selbst werde potenziell zu einer Gefahr, so Batra. Es biete neue Kanäle für Probleme wie Kauf-, Kommunikations- und Sexsucht.
Ein großes Problem ist weiterhin der Tabak- und Alkoholkonsum in Deutschland. Er sei nach wie vor der größte Risikofaktor für Krankheiten in den entwickelten Ländern. "Dies bringt auch eine erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung mit sich", betonte Mann. Allein durch Alkoholmissbrauch entstünden der deutschen Gesellschaft unerwartet deutlich gestiegene Kosten von 26,7 Milliarden Euro pro Jahr. Grund dafür sei insbesondere die Zunahme von exzessiven Besäufnissen. Bei der Tabak-Industrie überstiegen die Folgekosten mit 33,5 Milliarden sogar den Gesamtumsatz der gesamten Industrie. (Quelle: Web.de - Spiele, Aktuell - 22.9.10)
STUDIE: GEMEINSAM ESSEN HÄLT FRANZOSEN SCHLANK
Regelmäßige Mahlzeiten im Kreis der Familie trügen demnach dazu bei, das Risiko der Fettleibigkeit zu mindern, heißt es in der Untersuchung des Zentrums für die Erforschung der Lebensgewohnheiten CREDOC. Beim französischen Modell würden etwa 90 Prozent der Kalorien während der Mahlzeiten aufgenommen und nur etwa 10 Prozent zwischendurch. In den USA hingegen werde mehr als 20 Prozent der Kalorienmenge außerhalb der Mahlzeiten eingenommen - etwa als Zwischenmahlzeiten und Knabbereien.
Der Anteil der Dickleibigen beträgt in Frankreich nach Angaben des Instituts knapp 15 Prozent, in den USA sind es 27 Prozent. In Frankreich seien Mahlzeiten Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, in den USA habe die Nahrungsaufnahme eher den Charakter eines technisches Akts, analysiert das Institut. Das Essen in Gemeinschaft trage dazu bei, zwanghaftes Essen, beispielsweise Heißhungeranfälle, zu verhindern. In Frankreich hätten etwa 15 Prozent der Mahlzeiten einen festlichen Rahmen - also etwa Einladungen oder Restaurantbesuche. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Ernährung - 21.9.10)
Die Hoffnungen auf einen besseren Schutz vor HIV-Infektionen durch ein neues Vaginalgel haben einen Dämpfer bekommen: Laut einer in Afrika vorgenommenen Langzeitstudie schützt das Gel PRO 2000 die beteiligten Frauen N I C H T vor einer Infizierung.
Wie die renommierte britische Wissenschaftszeitung "The Lancet" berichtet, wurde das Gel viereinhalb Jahre lang mit mehr als 900 Frauen getestet. Die Studie war die dritte und für die Zulassung entscheidende Testphase.
Ein Teil der Frauen verwendete vor dem Geschlechtsverkehr das Gel, das das Einwirken des HI-Virus auf Zellen unterbrechen soll. Die andere Testgruppe erhielt ein unwirksames Placebo. Die Frauen seien mindestens 18 Jahre alt und sexuell aktiv gewesen, heißt es in der Studie. Sie seien zudem über andere Mittel zur HIV-Prävention informiert worden. Sie wurden zwölf, 24, 40 und 52 Wochen nach Testbeginn in 13 Kliniken in Südafrika, Tansania, Uganda und Sambia untersucht.
Dabei seien in den unterschiedlichen Testgruppen keine wesentlichen Unterschiede bei der Infizierungsrate festgestellt worden, heißt es in der Studie. Das Gel PRO 2000, das mit zwei unterschiedlichen Konzentrationen getestet wurde, sei zwar gesundheitlich unbedenklich, aber zugleich unwirksam gegen das HI-Virus. Im Juli hatte ein bei der Aids-Konferenz in Wien vorgestelltes Vaginalgel namens CAPRISA 004 optimistische Reaktionen ausgelöst. Ersten Tests zufolge reduzierte dieses Gel das Risiko der HIV-Infizierung um rund 39 Prozent. Dabei handelt es sich um das erste Mikrobizid - ein chemisches Mittel zur Abtötung von Mikroben -, das mit einem antiretroviralen Mittel ausgestattet ist. Antiretrovirale Mittel werden zur Behandlung von HIV-Patienten angewendet. Die Tests mit CAPRISA 004 sollen fortgesetzt werden. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Sexualität - 21.9.10)
In Deutschland ist jedes vierte Kind ein Einzelkind: Im vergangenen Jahr lebten 25 Prozent der 13,3 Millionen minderjährigen Kinder in einem Haushalt ohne Geschwister, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden aus Anlass des Weltkindertages mit.
Knapp die Hälfte der Kinder (47 Prozent) wuchs mit einem weiteren Geschwisterkind auf. Zwei oder mehr Geschwister hatten 28 Prozent der Kinder.
Im Osten Deutschlands ist die Zahl der Einzelkinder höher als im Westen. In den neuen Ländern wuchsen 35 Prozent der Kinder ohne Geschwister auf, in den alten Ländern waren es dagegen nur 23 Prozent.
Zudem gibt es in Großstädten mehr Einzelkinder als in Kleinstädten. Von den Kindern, die in einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern lebten, wuchsen 29 Prozent ohne Brüder oder Schwestern auf. In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern lag der Anteil dagegen nur bei 23 Prozent. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Kind - 20.9.10)
Früher wurden die Schüler vom Küster unterrichtet. Die Kinder lernten nur im Winter.
von Susanne Kleine Siemer
Altenoythe - Seit dem Jahre 1651 gibt es in Altenoythe ein Schulwesen, dies geht aus Urkunden dieser Zeit hervor. In diesem Jahr inspizierte der Bischof die Schulen. Die Kinder wurden von dem damaligen Küster unterrichtet. Der Küsterdienst und der Schuldienst wurden in früherer Zeit, auf Grund des geringen Lehrergehalts, oftmals von einer Person ausgeübt.
Von 1674 bis 1732 übernahm Hermann Strüwing für 58 Jahre die Funktion des Lehrers. Schließlich wechselte im Jahre 1750 der Lehrer Georg Meier aus Cappeln nach Altenoythe, wo er auch gleichzeitig das Amt des Chorleiters übernahm. Der Visitator Overberg stellte im Jahre 1784 fest, dass die Zustände am und im Schulgebäude schlecht seien. Er kritisierte außerdem, dass Meier als zusätzliche Einkommensquelle Branntwein ausschenkte. Meier schien den Unterricht nicht allzu ernst zu nehmen: vor seinen Schülern strickte er.
Der Unterricht fand zu dieser Zeit auch N U R im Winter statt, da im Sommer die Kinder bei der Landwirtschaft helfen mussten. Nach Meier nahm Wilhelm Jannink die Lehrerposition ein. Dieser kam 1805 in Haft, da er in eine Schlägerei zwischen Kampern und Altenoythern verwickelt war, wo es unter anderem auch Tote gab. Dennoch blieb er weiter im Schuldienst. 1813 kam er aus unbekannten Gründen erneut in Untersuchungshaft. Die kath. Volksschule wurde 1869 mit zwei Klassen weitergeführt.
Mit Beginn des Schuljahres 1970/71 erhielt Altenoythe je eine eigenständige Grund- und Hauptschule. Die heutige Gerbert Schule zog 1983 in das Schulzentrum an der Schulstraße um. Momentan wird sie von 109 Grundschülern besucht. Die Grundschule Hohefeld gibt es seit 1911. In diesem Schuljahr sind dort 50 Schüler untergebracht. Die Heinrich-von-Oytha-Schule gibt es offiziell seit dem 1. August 2004. Sie ist durch die Fusion der Hauptschulen Friesoythe und Altenoythe entstanden. Aktuell werden hier 374 Schüler unterrichtet. (Quelle: Nordwest Zeitung - 19.9.10)
WENN K E I N HANDYVERTRAG GEWÄHRT WIRD
Als Drohkulisse kann sie es locker mit dem Finanzamt, dem Sündenregister in Flensburg und der fiesesten Zahnarztbehandlung aufnehmen. Zumal ihr auch irgendwie eine amtliche Anmutung anhaftet. Dabei ist die Schufa mit Sitz in Wiesbaden, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, nur eines von vielen privatwirtschaftlichen Unternehmen, die Informationen über die Zahlungsfähigkeit und das Zahlungsverhalten von Kunden sammeln und weiterverkaufen. Diese Informationen sind allerdings längst N I C H T vollständig.
"Die Schufa und andere Auskunfteien können natürlich nur die Daten speichern, die sie bekommen, und das sind eben N I C H T tatsächlich alle, die die Bonität und das Zahlungsverhalten eines Verbrauchers betreffen", sagt Stephanie Pallasch von der Stiftung Warentest in Berlin. Denn N I C H T alle Banken, Versandhäuser, Reiseunternehmen, Telekommunikationsunternehmer und Energieanbieter sind Kunden der jeweiligen Auskunfteien. Das weiß auch die Schufa. "Wir sind N I C H T allmächtig, da N I C H T alle entsprechenden Unternehmen unsere Vertragspartner sind", sagt Pressesprecher Christian Seidenabel. Deswegen liege dem Unternehmen auch daran, dass so viele Verbraucher wie möglich die Auskunft einholen und die Daten überprüfen. "Es ist für uns ein zusätzlicher Weg, Fehler zu erkennen und zu korrigieren, schließlich haben wir keinerlei Interesse an falschen Daten."
Dabei ist vielen Verbrauchern G A R N I C H T so klar, wie ihre Daten zustande gekommen sind. Sie wundern sich, wenn ihnen ein Kredit nur zu sehr hohen Zinsen gewährt oder gar ein Handyvertrag verweigert wird. Denn N I C H T die Daten selbst, sondern ein daraus errechneter Score-Wert ist das Entscheidende. "Das Grundproblem liegt darin, dass dieser Score, dieser Datenschatten, eine absolut statistische Annahmenberechnung ist und dem Individuum in keinster Weise gerecht wird", erläutert Frank-Christian Pauli, Bankenreferent des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen in Berlin.
Denn natürlich müssen die Daten interpretiert werden. So gehen nach Angaben Paulis in die Berechnung N I C H T nur das Zahlungsverhalten, sondern beispielsweise auch Alter, Umzüge, die Zahl der Kreditkarten und wie oft sie gewechselt werden in den Score-Wert ein. "Da kann es theoretisch passieren, dass häufige Umzüge so gewertet werden, dass ein Verbraucher ständig vor seinen Gläubigern flüchtet", malt Pauli ein sehr plakatives Szenario.
Auch komme es vor, dass Daten, etwa von alten Telefonverträgen,
N I C H T gelöscht werden. "Da gab es Kunden, denen deswegen ein ganz normaler Telekom-Vertrag verwehrt wurde." Und aus Amerika berichtet er, dass Verbrauchern geraten wurde, nichtgenutzte Kreditkarten keinesfalls zu kündigen, weil das als mangelnde Zahlungsfähigkeit interpretiert werden könne. Doch natürlich speichern die Auskunfteien auch positive Dinge, etwa, dass ein Kredit fristgerecht und stets pünktlich zurückbezahlt wurde. "Das bleibt drei Jahre lang gespeichert und trägt dann eben zu einer positiven Bewertung bei", erläutert Stephanie Pallasch.
Gleichzeitig raten die Verbraucherschützer, regelmäßig seine Bewertung abzufragen. "Das kann nie schaden und ist unbedingt zu empfehlen, wenn man sich wundert, wenn man etwa bei einer Kontoeröffnung Probleme bekommt." Denn falsche Einträge werden nach entsprechender Prüfung umgehend gelöscht, versichert Seidenabel. Bei der Abfrage ist allerdings durchaus Vorsicht geboten, denn kostenlos ist nur die Datenübersicht, die Bonitäts-Auskunft kostet 18,50 Euro. Wer einen unbefristeten Online-Zugang nutzen will, zahlt einmalig 18,50 Euro und für die Bonitäts-Auskunft dann nur noch 7,80 Euro.
Zugleich weist Schufa-Sprecher Seidenabel darauf hin, dass sich Verbraucher N I E M A L S Bange machen lassen sollten, wenn ein Vertragspartner mit einem Schufa-Eintrag droht. "Das sind oft Unternehmen, die G A R N I C H T unsere Kunden sind, und zweitens geht das erst, wann ein Verbraucher nach zweimaliger Mahnung einer
Zahlungsforderung N I C H T nachgekommen ist. Und selbst dann muss er auch angekündigt sein." (Quelle: Web.de - Finanzen, Geld - 16.9.10)
STURMFLUTEN BEDROHEN HAFENSTÄDTE
Hamburg (dpa - Deutsche Presse Agentur) - Immer mehr Menschen in den wachsenden Hafenstädten könnten in der Zukunft dem Risiko einer Jahrhundertflut ausgesetzt sein.
Derzeit seien rund 40 Millionen Menschen in Hafenmetropolen vom Risiko einer Sturmflut bedroht, sagte der britische Wissenschaftler Robert Nicholls von der Universität Southampton in Hamburg. Im Jahr 2070 könnten es rund 150 Millionen Menschen sein. Gründe hierfür seien Effekte des Klimawandels, das Bevölkerungswachstum und der Zuzug vieler Menschen in die Städte.
Die Daten wurden für eine Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhoben. Darin wurden 136 Hafenmetropolen mit jeweils mehr als einer Million Einwohner berücksichtigt. Vor allem asiatische Städte seien betroffen, sagte Nicholls. Unter den im Jahr 2070 bedrohtesten Metropolen seien Kolkata und Mumbai (Indien), Dhaka (Bangladesch), Shanghai (China) und Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam).
Für die deutsche Nordseeküste rechnen Forscher in den Jahren 2070 bis 2100 mit einer Erhöhung der maximalen Sturmwasserstände. Denkbar sei eine Größenordnung von 30 bis 110 Zentimetern, sagte Hans von Storch, Leiter am Institut für Küstenforschung des GKSS (Gesellschaft für Kommunikation, Schutz und Sicherheit) - Forschungszentrums Geesthacht.
Das Institut ist einer der Veranstalter des Sturmflutkongresses. In Hamburg treffen sich bis zum Freitag Wissenschaftler aus 30 Ländern, um ihre Erkenntnisse über Sturmfluten auszutauschen. (Quelle: Web.de - Wissen, Klima - 14.9.10)
TIERSCHÜTZER FORDERN RÜCKSICHT BEIM PILZSAMMELN
Freiburg - Tierschützer haben Pilzsammler aufgefordert, bei ihrem Hobby mehr Rücksicht auf Tiere zu nehmen. Die Tiere benötigten störungsfreie Rückzugsgebiete, sagt ein Experte.
Einsame Pilzsammler würden den Tiere mehr Stress bereiten als lärmende Waldarbeiter mit ihren Maschinen, erklärt der Oberforstrat an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), Rudi Suchant. Das sei das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit der Deutschen Wildtierstiftung (DWS). Dabei hatte eine Hirschkuh mit ihrem Kalb die Nähe eines extrem lauten Forstfahrzeugs beim Fällen von Bäumen toleriert, war jedoch vor dem stillen Pilzsucher geflüchtet und erst nach mehr als 24 Stunden an den gewohnten Ort zurückgekehrt.
"Mir geht es N I C H T darum, dass die Menschen N I C H T mehr in den Wald gehen. Im Gegenteil, viel mehr möchte ich auf die Notwendigkeit von Ruhezonen für Tiere aufmerksam machen", sagt Suchant. 10 bis 15 Prozent der Waldfläche sollten nach seiner Ansicht
N I C H T für Spaziergänger zugänglich sein. Derzeit bestehe allerdings noch ein Problem mit der Kennzeichnung: "Ausreichend Gebietsschilder wären sehr kostspielig. Wir warten deshalb erste Erfahrungen mit neu entwickelten, speziellen Absperrbändern ab." (Quelle: Nordwest Zeitung - 13.9.10)
Die menschlichen Hände sind ein Wunder: Mit minimalem Druck können die Fingerspitzen die Rauigkeit einer Oberfläche ertasten und so Unterschiede von 0,05 Millimetern erkennen. Auch die Temperatur erfühlen wir problemlos - für einen Roboter sind das bislang kaum erreichbare Fähigkeiten.
Schon ein rohes Ei überfordert die meisten modernen Roboterhände. "Menschen wissen im Allgemeinen, wie man ein zerbrechliches Ei halten muss, ohne es zu zerbrechen", sagt Ali Javey, ein Computerexperte an der University of California in Berkeley. "Falls wir jemals einen Roboter entwickeln, der den Geschirrspüler ausräumt, müssten wir sicherstellen, dass er dabei die Weingläser nicht zerbricht", sagt der Wissenschaftler. Zugleich sollte es dem Roboter möglich sein, einen großen Suppentopf zu fassen, ohne ihn fallen zu lassen.
Diesem Ziel sind nun zwei Forschergruppen unabhängig voneinander näher gekommen. Sie stellen im Fachblatt "Nature Materials" Oberflächen vor, die mit einem dichten Netz von Sensoren überzogen sind. Beide Materialien erreichen eine Reaktionszeit von weniger als 100 Millisekunden. Nur so lässt sich verhindern, dass eine Roboterhand beim Greifen eines Gegenstands zu fest zudrückt.
Die Sensibilität der künstlichen Hautvarianten lag zwischen 0,5 bis 20 Kilopascal, was Robotikexperten große Hoffnungen macht. "Die Studien sind Meilensteine in der Entwicklung ultrasensitiver Berührungstechnologien", schreibt John Borland vom Trinity College in Dublin in einem Kommentar für "Nature Materials".
Die von Ali Javey und seinen US-Kollegen entwickelte Elektrohaut besteht aus einem Gerüst aus Nanodrähten aus den Materialien Silizium und Germanium, das auf einen klebrigen Untergrund aufgetragen wird. Darauf kommen Nano-Transistoren und darüber eine Schicht aus flexiblem Gummi. Der Prototyp mit einer Größe von 49 Quadratzentimetern konnte den Druck für alltägliche Tätigkeiten herausfinden - wie das Tippen auf einer Tastatur oder das Halten eines Gegenstands.
Einen anderen Ansatz wählte ein Team um die chinesischstämmige Professorin Zhenan Bao von der Stanford University in Kalifornien. Sie nutzte einen Gummiuntergrund mit eingebauten Widerständen, der entsprechend des Drucks seine Stärke verändert. Das Material ist im Unterschied zur Haut von Javeys Team nicht flexibel, es lässt sich prinzipiell aber ebenfalls in einer biegsamen Version herstellen.
Der Weg bis zu einem humanoiden Roboter, der es mit dem Menschen aufnehmen kann, ist allerdings noch weit. Auf der Suche nach einer Entsprechung für die menschlichen Sinnesorgane ist es bereits gelungen, gute Techniken für Sehen und Gehör zu entwickeln, nur langsam geht es beim Schmecken und Riechen voran. Der Tastsinn gilt als die größte Herausforderung. (Quelle: Web.de - Wissen, Mensch - in Kooperation mit Spiegelonline - 13.9.10)
DIE DICKEN DEUTSCHEN: SPITZE BEIM ÜBERGEWICHT
Luxemburg (dpa - Deutsche Presse Agentur) - Als größte EU (Europäische Union)-Nation stehen die Deutschen oft an der Spitze: Keiner zahlt netto so viel in die EU-Kassen ein, niemand erfindet mehr Patente. Doch sie führen auch eine unrühmliche Statistik an: Sie sind einer der Spitzenreiter auf der Waage.
Gleich nach den Briten sind die Deutschen die dicksten Europäer. 59,7 Prozent der Bundesbürger sind zu fett. Diese statistische Wahrheit enthält das gerade erschienene Jahrbuch des Europäischen Statistikamtes Eurostat, das Stärken und Schwächen der 27 EU-Nationen aufdeckt. Auf 656 Seiten zeichnet das Amt ein exaktes Bild der 501 Millionen Europäer.
Grund für das Übergewicht sind eine ungesunde Ernährung und zu wenig Sport. "Fettleibigkeit ist in der EU zu einem gesellschaftlichen Problem geworden: 200 Millionen Erwachsene und 14 Millionen Kinder sind davon betroffen", berichtet die EU-Kommission und steuert mit Aufklärung, Sport- und Ernährungsprogrammen gegen.
Vor allem Europas Männer sind echte "Pfundskerle", während Frauen mehr auf ihre Linie achten. So leben die meisten schlanken Frauen in Österreich, wo nur 20,3 Prozent der Frauen zu dick sind, gefolgt von den Französinnen (21,2 Prozent). Das Statistikamt legt dabei den "Body Mass Index" (Körpermasseindex) zugrunde. Frauen achten generell mehr auf ihre Gesundheit. So greift laut Statistik fast jeder zweite Mann in Europa täglich zur Zigarette - dagegen nur knapp jede dritte Frau. Die Deutschen sind beim Tabakkonsum im Mittelfeld.
Die ungesunde Lebensweise hinterlässt Spuren: Typische Wohlstandskrankheiten sind die häufigste Todesursache. Am meisten Europäer sterben an Krebs (172 auf 100 000 Einwohner), gefolgt von Herzinfarkten und Schlaganfällen. "Bis zu 40 Prozent aller Krebserkrankungen könnten vermieden werden", mahnt die Weltgesundheitsorganisation WTO und empfiehlt weniger Rauchen, Trinken, Gewichtsabnahme und weniger Sonnenbäder.
Dank des medizinischen Fortschritts steigt jedoch die Lebenserwartung - und da haben die Deutschen gute Perspektiven. Ein neugeborener Junge in Deutschland wird im Schnitt 76,7 Jahre alt - das sind 1,3 Jahre mehr als ein Durchschnittseuropäer. Ein neugeborenes Mädchen hat sogar 82,7 Jahre vor sich.
Es gibt nicht eine Abnehmregel für alle
Mainz (dpa) - Die Abnehmweisheit "Friss die Hälfte und treibe Sport" gilt nach dem Rat von Sportmedizinern keineswegs für alle. "Viele Konzepte für Dicke und Unfitte sind falsch, weil sie zu pauschal sind", sagt der Mainzer Sportmediziner Perikles Simon.
Gerade Übergewichtige vollbrächten bereits große körperliche Anstrengungen, nur um den Alltag zu bewältigen. "Wenn jemand tagsüber schon ständig an seiner Leistungsgrenze ist, ob im Job oder bei der Hausarbeit, den kann ich abends nicht noch eine Stunde zum Joggen schicken", erklärt der Wissenschaftler. "Daher sind zu Beginn eines Trainings differenzierte und individuelle Ratschläge vom Experten wichtig." Das betreffe nicht nur die Bewegung, sondern auch die Ernährung.
Sport wird nach der Ansicht von Simon in der Gesundheitsförderung insgesamt noch viel zu wenig eingesetzt. Obwohl unbestritten ist, dass Bewegung in vernünftigen Maßen Krankheiten vorbeugt, fördere die Politik den Gesundheitssport unzureichend, kritisiert er. "Dies gilt vor allem für bestimmte Bevölkerungsgruppen, etwa sozial schwache Familien."
Sport beuge nicht nur Übergewicht vor, sondern helfe auch bei vielen Krankheiten wie beispielsweise Diabetes. Studien zeigten, dass Patienten ihre Medikamentendosis reduzieren konnten, wenn sie unter ärztlicher Anleitung Sport trieben.
Während immer mehr Menschen in Deutschland zu dick seien, könne bereits ein Fünftel der Kinder nicht am normalen Schulsport mitmachen - weil es an Fitness und Koordination mangelt. "Die Kinder bekommen aber vermittelt, sie müssten das können", sagte Simon. Die Folge: Frustration und keine Lust auf Bewegung. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Ernährung - 11.9.10)
Altenoythe - Heute stellt die Altenoyther Straße eine wichtige Verbindung von Altenoythe in das Ammerland und nach Oldenburg dar. Fährt man von Friesoythe aus in die Ortschaft Altenoythe, kommt man zuerst an dem links gelegenen Kalvarienberg vorbei. Im Jahre 1623 gab es dort an den Weihnachtstagen eine Schlacht der Männer von General Johann von Graf von Tilly, Oberbefehlshaber im Dienste Maximilians I. von Bayern, gegen die plündernden Truppen des Grafen Ernst von Mansfeld. „Der Sage nach liegen noch heute Gebeine von Gefallenen des 30-jährigen Krieges auf dem damaligen Schlachtfeld“, erzählt Peter Wiesner vom Heimatverein Altenoythe.
Fährt man ein Stück weiter, liegt etwas von der Straße zurück die 1000 Jahre alte Vitus-Kirche. Das Gotteshaus war die damalige Mutterkirche der Gemeinden Friesoythe und Bösel. Fundamente des einfachen hölzernen Vorgängerbaus aus dem 9./10. Jahrhundert wurden im Jahre 1986 entdeckt. Die schlichte Saalkirche mit dem Westturm wurde im 12. Jahrhundert aus Feldsteinen erbaut und im 13. Jahrhundert erweitert und bekam ein Gewölbe. Um die Kirche herum ist der alte Friedhof angelegt, deren Friedshofmauer noch zum Teil erhalten ist. Der neue Friedhof liegt direkt vor der Kirche.
Schließlich erblickt man auf der linken Seite die 1971/72 errichtete Dreifaltigkeitskirche. Seit dem Jahr 2000 steht dort auch ein frei stehender Turm, der von privater Hand gespendet wurde. Schaut man etwas weiter nach rechts sieht man die ehemalige Dorfgaststätte Brandmeyer. „Dort war früher von 1945 bis 1954 das Gemeindebüro untergebracht“, sagt Wiesner. Weiter geht die Fahrt durch Pirgo, vorbei am links gelegenen Gewerbegebiet. Eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude in der Region liegt ebenfalls an der Altenoyther Straße: der über 100 Jahre alte Schafstall. Dieser wird vom Heimatverein Altenoythe in Stand gehalten. (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.9.10)
von Daniela Mahr
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo war schon zu Lebzeiten eine Legende. Heute, mehr als fünfzig Jahre nach ihrem Tod, ist sie längst zum Mythos geworden und zählt zu den herausragendsten Frauen der Kunstgeschichte. Ihr Leben, geprägt vom Kampf gegen körperliche Leiden und ihre Liebe zu dem berühmten Maler Diego Rivera, ist von ihrem Werk nicht zu trennen. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstporträts, in denen sie ihr Leben und Leiden verarbeitet. Sie erkämpfte sich in der Malerei, in der fast alle berühmten Vertreter Männer waren, ihren Platz und wurde von ihnen bewundert
Frida Kahlo wurde am 6. Juli 1907 in Coyoacán - heute ein südlicher Stadtteil von Mexiko-Stadt - geboren. Ihr Geburts- und Sterbeort ist das berühmte "Blaue Haus", in dem sich heute das Frida-Kahlo-Museum befindet. Gebaut hatte es ihr Vater, der ursprünglich aus einer bürgerlichen deutschen Familie aus Pforzheim kam, jedoch mit 18 Jahren nach Mexiko auswanderte. Aus Carl Wilhelm wurde vier Jahre später Guillermo Kahlo, der 1898 die Tochter eines Fotografen heiratete.
Frida war ihr drittes Kind und wurde auf den Namen Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón getauft. Zu Cristina, ihrer elf Monate jüngeren Schwester, hatte Frida zeitlebens ein sehr enges und intensives Verhältnis. Als Ältere von beiden - und später auch Erfolgreichere - gab Frida in der geschwisterlichen Beziehung den Ton an. In der Schule interessierte sie sich zum einen für die Geisteswissenschaften (wie Geschichte, Literatur und Philosophie), aber vor allem für Anatomie (die Lehre vom Aufbau des menschlichen Körpers), Biologie und Zoologie. Ihr Wunsch war es, später Medizin zu studieren. Doch das Leben führte sie in eine andere Richtung.
Frida legte ihr Geburtsdatum später auf das Jahr 1910 - das Jahr, das als Beginn der "Mexikanischen Revolution" angesehen wurde. Diese bezeichnet eine politisch-gesellschaftliche Umbruchsphase Mexikos um 1910, in welcher die Gruppen des Revolutionärs Francisco Madero und die "zapatistische Bewegung", angeführt von Emilio Zapata, den umstrittenen Präsidenten und Diktator ("Zwangsherrscher") Porfírio Díaz stürzen wollten. Es kam zu blutigen Kämpfen und gesellschaftlichen Unruhen, die Mexiko bis in die 1920er Jahre verfolgten. Die Kämpfer wollten soziale Reformen durchsetzen, das heißt: mehr Rechte für die unterdrückten Arbeiter und lateinamerikanischen Ureinwohner. Die politisch engagierte Frida Kahlo legte großen Wert darauf, dass ihr Leben mit dem "neuen Mexiko" begonnen habe. Nach ihrer Rechnung wäre die Künstlerin also im Jahr 2010 100 Jahre alt geworden, eigentlich war ihr 100. Geburtstag jedoch am 6. Juli 2007.
Ein Unfall, der ihr Leben veränderte
Ihr Körper war stets - ob sie es wollte oder nicht - ein bedeutender Bestandteil in Fridas Leben. Bereits mit sechs Jahren erkrankte Frida an Kinderlähmung und hatte seitdem ein kürzeres rechtes Bein, was sie durch das Humpeln auffällig machte. Am 17. September 1925, kurz nach Fridas 18. Geburtstag, veränderte ein schwerer Unfall all ihre Pläne: Bei einem Busunglück bohrte sich eine Stahlstange durch ihr Becken, weshalb sie von diesem Moment ein Stahlkorsett oder einen Ganzkörpergips tragen musste und vorerst die meiste Zeit im Bett verbrachte.
Der harte Schicksalsschlag war für Frida dennoch kein Grund, sich aufzugeben. So sagte sie zu ihrer Mutter: "Ich bin nicht gestorben und außerdem habe ich etwas, wofür es sich zu leben lohnt." Um sie zu beschäftigen, brachte ihr Vater Frida eine Staffelei und Pinsel mit ins Krankenhaus - das Malen wurde für Frida nicht nur zu einer Leidenschaft, sondern auch zu einer Art Selbst-Therapie, in der sie ihr eigenes Leiden künstlerisch verarbeitete.
Das Motiv für ihre Bilder war vor allem sie selbst. Dazu ließ sie sich von ihrer Mutter ein Gestell mit einer Holztafel bauen, um daran das Papier zu befestigen, und einen Spiegel aufstellen, damit sie sich sehen konnte. Somit entstand ein Jahr nach ihrem Unfall das erste Selbstporträt Fridas: Das Selbstbildnis im Samtkleid. Obwohl zunächst niemand daran geglaubt hatte, lernte Frida allmählich wieder zu laufen. Dennoch hatte sie ihr ganzes Leben mit den körperlichen Folgen des schweren Unfalls zu kämpfen.
Frida und Diego
Bald machte Frida Kahlo die Bekanntschaft mit Diego Rivera, dem berühmten politischen Maler, der ihre Kunst verehrte. Die beiden heirateten 1929, Diego war zu diesem Zeitpunkt 43 Jahre alt. Neben der Liebe zur Malerei verband sie das politische Interesse: Nachdem Rivera 1929 aus der kommunistischen Partei Mexikos ausgeschlossen wurde, verließ auch Frida Kahlo die Partei. Die anti-kommunistische Welle um 1930 wurde für die beiden unerträglich, denn an ihrer politischen Einstellung hatte sich auch nach dem Ausschluss nichts verändert.
Das Paar nahm Aufträge in den USA an und verbrachte dort drei Jahre. Die Reisen innerhalb der Vereinigten Staaten bereicherten Kahlo sehr: Sie ging nach San Francisco und lernte dort bedeutende Künstler und Kunstliebhaber kennen, die sie als Mensch und als Künstlerin schätzten. Bereits nach einem Jahr wurde in San Francisco zum ersten Mal ein Bild von Frida Kahlo ausgestellt. Doch es war keines ihrer berühmten Selbstbildnisse, sondern ein Gemälde, auf dem sie an der Seite ihres Mannes, dem Künstler Diego Rivera, zu sehen ist. Ihre Beziehung wurde zunehmend getrübt von der ständigen Untreue Riveras, die Kahlo - wie alles Bewegende in ihrem Leben - in ihren Bildern verarbeitete. Als die Künstlerin jedoch im Sommer 1934 erfuhr, dass ihr Mann eine Affäre mit ihrer Schwester Cristina hatte, trennte sich das Paar.
Entscheidung für ein selbst bestimmtes Leben
Frida Kahlo und Diego Rivera trennten, stritten und versöhnten sich wieder. Doch nun war es Kahlo, die ihre Beziehung und ihr Leben selbst bestimmte. 1935 zog sie in eine Wohnung im Zentrum von Mexiko-Stadt und reist alleine mit einer Freundin nach New York. Frida Kahlo und vor allem ihr Ehemann waren große Anhänger von Leo Trotzki, einem kommunistischen Politiker und russischen Revolutionär, dem sie das "Blaue Haus" zunächst als Unterschlupf zur Verfügung stellten.
Die Malerin Kahlo gestattete sich nun auch ihre Abenteuer und begann ihre erste Affäre mit Trotzki, der zum engen Freund des Paares geworden war. In der Folgezeit ließ sich Frida Kahlo auf weitere Liebschaften ein, etwa mit dem Fotografen Nickolas Muray, der costaricanischen Sängerin Chavela Vargas und dem Deutschen Heinz Berggruen, der später ein bedeutender Kunstsammler wurde. 1936 gründete sie als Reaktion auf den Spanischen Bürgerkrieg, der im Juli des Jahres ausbrach, gemeinsam mit anderen Künstlern und Denkern ein "Solidaritätskomitee", um die Republik zu unterstützen. Ihr Erfolg als Künstlerin wuchs allmählich: Im darauf folgenden Jahr nahm sie an einer Gruppenausstellung in Mexiko-Stadt teil, wiederum ein Jahr später wurden 25 Bilder von Frida Kahlo in einer New Yorker Galerie ausgestellt.
Diego Rivera hatte die Affäre mit Trotzki nie verkraftet. Nach Auseinandersetzungen mit Trotzki trat Rivera 1939 aus der "Vierten Internationalen" aus - dem Parteiverbund, der aus Trotzkis politischem Kampf hervorging. Am 6. November 1939 ließ sich Rivera von seiner Frau scheiden. Die Künstlerin litt unter der Trennung und flüchtete sich in Alkohol, Affären und ihre Malerei. Doch der Scheidungsantrag hatte einen anderen Hintergrund: Kahlo hatte Trotzki ein Haus in Coyoacán geschenkt, in dem sich der Revolutionär vor politischen Gegnern versteckt hielt. Im August 1940 wurde er dort von einem sowjetischen Agenten ermordet, der sich als sein Anhänger ausgegeben hatte. Kahlo, die in Verbindung mit Trotzkis Ermordung gebracht wurde, sollte durch Riveras Scheidungsantrag geschützt werden. Am 8. Dezember 1940 heirateten Frida Kahlo und Diego Rivera schließlich ein zweites Mal.
Der Weg als eigenständige Künstlerin
Frida Kahlo reiste nach Frankreich und besuchte den berühmten Maler André Breton in Paris, der als wichtigster Vertreter des so genannten "Surrealismus" gilt - dies ist eine Bewegung in der Literatur und Kunst, die in ihren Themen und Darstellungen das Unwirkliche, Traumhafte und Unbewusste in den Mittelpunkt rückt. Schon bald zog Kahlo mit Mary Reynolds in eine gemeinsame Wohnung - einer engen Freundin des Künstlers Marcel Duchamp, der ebenfalls ein wichtiger Wegbereiter des Surrealismus war.
Die Künstlerin begegnete weiteren berühmten Malern wie Kandinsky, Picasso und vielen anderen aus dem Kreis der Surrealisten um André Breton, darunter Max Ernst, Paul Éluard, Joan Miró, Yves Tanguy und Wolfgang Paalen. Bei ihrer ersten Ausstellung in Paris verdiente sie so gut wie nichts. Lediglich das Kunstmuseum im Pariser Louvre erwarb ihr Selbstbildnis "The Frame" - immerhin als erstes Bild eines mexikanischen Malers überhaupt.
Frida Kahlo gehörte zu einer Gruppe von 25 Künstlern und Denkern, die vom Ministerium für Erziehung als Gründungsmitglieder des Seminars für mexikanische Kultur ausgewählt wurden. Dieses Ministerium stellte Kahlo auch als Lehrerin an der Schule für Malerei und Skulptur ein - eine Aufgabe, die sie aufgrund ihrer körperlichen Beschwerden nur zehn Jahre ausführen konnte. Außerdem feierte sie nun Erfolge in Boston und New York - ihre Werke wurden in mehreren Galerien aufgenommen und in verschiedenen Kunstausstellungen präsentiert.
Das körperliche Versagen
Ihre Wirbelsäule bereitete Frida Kahlo in den nächsten Jahren immer mehr Schwierigkeiten. Sie ließ schwierige Operationen an ihrem Rücken und am Bein durchführen und trug nun fast dauerhaft medizinische Korsette. Ihre letzten Jahre hielt sie in ihrem Tagebuch von 1944 bis 1954 fest. Trotzdem sie sechs Mal an der Wirbelsäule operiert wurde und ab 1951 im Rollstuhl saß, malte sie immer, wenn es ihr möglich war.
Ab 1952 waren es fast nur noch Stillleben (Bilder, deren Motive "leblose Gegenstände" wie Gefäße oder Obst sind), die ihre Leinwände füllten. 1953, ein Jahr vor ihrem Tod, wurden Kahlos Gemälde zum ersten Mal in einer Einzelausstellung in ihrer Heimat dem Publikum gezeigt. Da ihr Gesundheitszustand sehr schlecht war, musste die Malerin im Bett zu ihrer Eröffnung getragen werden. Am 13. Juli 1954 starb Frida Kahlo. Als offizielle Todesursache wurde Lungenembolie angegeben, Freunde schlossen jedoch auch einen Selbstmord nicht aus. Nach der Weigerung Riveras, ein Untersuchung des toten Körpers durchzuführen, kamen Gerüchte über ihre Todesursache auf.
Kahlo als Vorbild für die Frauenbewegung
Frida Kahlo ertrug ihr ganzes Leben lang Schmerzen, rauchte, trank und erzählte unanständige Witze. Sie schuf mit ihren Bildern etwas völlig Neuartiges - Dinge und Motive, die zu ihrer Zeit alles andere als normal waren. So malte Frida Kahlo farbenfrohe Pflanzen, Tiere, traumähnliche, mystische und religiöse Motive ebenso wie nackte und verwundete Körper, Skelette und Totenköpfe - häufig thematisiert sie in ihren Bildern Geburt und Tod, Sexualität und Gewalt.
Die Künstlerin zog immer wieder Männerkleidung an - genauso betonte sie jedoch ihre Weiblichkeit mit den üppigen Tehuana-Trachten der indigenen Bevölkerung (der "Ureinwohner") Mexikos. Ihren Ehemann, den dickleibigen Maler Diego Rivera, nannte sie zärtlich "Unkenfrosch Nr. 1". Dass dieser ihr nicht treu sein wollte, ließ sie noch mehr leiden - sie flüchtete sich immer häufiger in Alkohol und gönnte sich eigene Liebschaften.
Trotz ihres großen Erfolges stand Frida Kahlo zu Lebzeiten immer wieder im Schatten ihres berühmten Mannes. Im Zuge der neueren Frauenbewegung wurde Kahlo in den 1970er Jahren wiederentdeckt - als Künstlerin, Kämpferin und Liebende wurde sie zum Vorbild vieler Frauenrechtlerinnen. Denn Frida Kahlo war eine starke Frau mit Ecken und Kanten, die ihren eigenen Weg ging und dabei viele Höhen und Tiefen durchlebte. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Kunst)
DER MENSCHLICHE KÖRPER IN ZAHLEN
Der Mensch hat insgesamt 639 Muskeln - davon befinden sich allein 40 im Gesicht. Der größte Muskel sitzt im Gesäß und ihn brauchen wir zum Gehen, Laufen und Treppensteigen.
Unsere Nase hat rund 200 Millionen reizaufnehmende Zellen. Mit Hilfe dieser Sensoren kann unser Geruchsorgan durchschnittlich 10.000 unterschiedliche Gerüche wahrnehmen.
Ein erwachsener Mensch atmet pro Minute 7,5 Liter Luft ein, die Lungenflügel füllen und leeren sich dabei etwa alle vier bis fünf Sekunden. Somit fließen täglich nahezu 11.000 Liter Luft durch die etwa 300 Millionen Bläschen unserer Lungen.
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Bei Erwachsenen bedeckt sie eine Fläche von rund 1,7 Quadratmetern. Sie reguliert nicht nur den Wärmehaushalt des Körpers, sondern schützt auch vor Krankheitskeimen. Das Gewicht der Haut ist nicht unerheblich: Es macht 15 bis 20 Prozent des Körpergewichts aus.
In unserem Körper haben wir 207 Knochen. Mehr als die Hälfte davon sind in unseren Händen und Füßen - in einer Hand allein sind 27. Insgesamt wiegen alle Knochen zusammen ungefähr zehn Kilogramm.
Menschen haben zwischen 90.000 und 150.000 Haare. Blonde haben die meisten, Rotschöpfe die wenigsten. Pro Tag wächst jedes Haar um 0,2 bis 0,3 Millimeter.
Das Herz ist der Motor des Körpers. Es schlägt ganz ohne Pause etwa 4.200 Mal pro Stunde - das sind 100.000 Mal am Tag, 37 Millionen Mal pro Jahr und rund 2,6 Milliarden Mal in einem 70-jährigen Leben. Dabei pumpt es über 180 Millionen Liter Blut in den Körperkreislauf. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Bildergalerien)
Durch die Langenpforte wurde den Ostfriesen und Oldenburgern optisch eine Grenze gesetzt. Das Tor entstand zwischen 1531 und 1539 und existierte bis 1945.
von Susanne Kleine Siemer
Friesoythe - Der 14. April 1945 stellt ein wichtiges historisches Ereignis in der Geschichte Friesoythes dar. An diesem Tag wurde die Langenpforte, das bis dahin geltende Wahrzeichen der Stadt, von kanadischen Soldaten gesprengt. Damit verlor die Stadt Friesoythe ihr letztes altes Stadttor. Mit seinen fast 20 Metern Höhe war das Stadttor das damals größte Gebäude Friesoythes und zugleich ein imponierendes Bauwerk.
Vermutlich errichtete der Coesfelder Baumeister Johan de Suer zwischen 1531 und 1539 das Bauwerk. Den Auftrag bekam er von dem damals zuständigen Drosten Dietrich von Morrien. Somit ist das Tor nach 1400 in der münsterschen Herrschaftszeit entstanden.
Das Stadttor wurde aus Backsteinen im spätgotischen Renaissance-Stil des 16. Jahrhunderts erbaut. Auffällig war, dass die Steine im flämischen Verband, d. h. einer reinen Läuferschicht und einer reinen Binderschicht, angeordnet waren. Diese Art der Mauerung war bis dahin nur in den Niederlanden bekannt. Vermutet wird daher, dass wandernde Handwerker aus dem holländischen Friesland die Ziegel für das Stadttor hergestellt haben und an der Errichtung des Bauwerkes maßgeblich beteiligt waren. Das Tor hatte einen Grundriss von etwa 6,50 mal 6,50 Metern. Fotos aus dem vergangenen Jahrhundert zeigen den Bau mit dem charakteristischen Dreistufengiebel. Dabei beweist eine Skizze vom 31. Mai 1632, dass das Tor ursprünglich noch sieben in die Höhe ragende Fialen besaß. Nach 1632 sind diese Fialen verwittert oder abgenommen worden.
Gen Norden zeigte das Tor nach Ostfriesland und Oldenburg. Zu dieser Seite waren gegen Feinde sieben aus Sandstein gehauene schlüssellochförmige Schießscharten mit tief liegendem Schussloch für Musketen angebracht. Die beiden Wallseiten besaßen hingegen nur zwei Schießscharten.
Neben der Langenpforte existierten noch die Kirchpforte und die Moorpforte. Ihre Erbauung lässt sich Anfang des 15. Jahrhunderts einordnen, wie archäologische Funde von 1995 in der Moorstraße eindrucksvoll beweisen. Die beiden anderen Stadttore waren neben der Langenpforte aber deutlich kleiner und zeigten auch schon 1803 schwere Baumängel. Sie wurden schließlich 1814 abgerissen. (Quelle: Eckardt, Albrecht, Die Geschichte der Stadt Friesoythe, 2008, Isensee Verlag - Artikel erschienen in der Nordwest Zeitung - 4.9.10).
US (UNITED STATES - VEREINIGTE STAATEN)-FORSCHER ENTWICKELN NEUES MALARIA-MEDIKAMENT
Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria haben US-Forscher ein neues Medikament entwickelt, das bereits bei einmaliger Anwendung wirken soll. Laut einer Studie soll das neue Arzneimittel bereits in diesem Jahr bei klinischen Testreihen zum Einsatz kommen.
Das Medikament habe das Potenzial, die Krankheit mit einer einzigen, über den Mund aufgenommenen Dosis zu behandeln, sagte Studienautorin Elizabeth Winzeler vom Scripps-Forschungsinstitut im US-Bundesstaat Kalifornien.
Die bisherigen Malaria-Medikamente müssen von Patienten zwischen ein bis vier Mal pro Tag über einen Zeitraum von drei bis sieben Tagen eingenommen werden. Gegen viele Mittel haben die Parasiten bereits Resistenzen entwickelt. Durch die einmalige Dosierung hoffen die Wissenschaftler nun, die Gefahr neuer Resistenzen gegen Malaria-Medikamente deutlich verringern zu können. Die Studie wurde in der US-Wissenschaftszeitschrift "Science" veröffentlicht.
Die von der Anopheles-Mücke übertragene Malaria, bei der der Körper mit Plasmodien genannten Parasiten infiziert wird, führt über einen Befall der Leber zur Zerstörung der roten Blutkörperchen, zu Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Unbehandelt kann die Krankheit schnell lebensbedrohlich werden, wenn die Blutversorgung lebenswichtiger Organe gestört wird.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gab es im Jahr 2008 weltweit 247 Millionen Malaria-Fälle: Eine Million Menschen, viele davon afrikanische Kinder, starben an der Krankheit. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Krankheiten - 3.9.10)
VERMIETER OFT SCHULD AN ZU HOHEN HEIZKOSTEN
Viele Mieter zahlen zu viel für ihre Heizung, weil der Vermieter zu viel Geld ausgibt. Vermieter lassen sich den Einkauf von Brennstoffen wie Gas oder die Ablesefirma oft zu viel kosten, teilte die Klimaschutz-Beratung co2online mit.
So könnten Mieter hierzulande im Schnitt 120 Euro pro Jahr sparen, wenn der Vermieter den Energielieferanten wechseln würde. Weitere 40 Euro Ersparnis sind demnach drin, wenn eine neue Messfirma mit dem Ablesen beauftragt würde.
Die 160 Euro entsprechen bei im Schnitt 760 Euro Heizkosten pro Jahr einer Ersparnis von mehr als 20 Prozent.
Mieter können sich den Angaben zufolge gegen überhöhte Preise des Vermieters wehren. So kann jeder Mieter mit einem vom Bundesumweltministerium geförderten Gutachten feststellen, wie viel Geld er zu viel zahlt. Mit dem Ergebnis des Gutachtens kann der Mieter sich an den Vermieter wenden und diesen auffordern, die Kosten zu verringern. Darauf habe der Mieter wegen des Wirtschaftlichkeitsgebots im Bürgerlichen Gesetzbuch einen Anspruch. (Quelle: Web.de - Bauen und Wohnen - 27.8.10)
ROSENKRIEG UM DAS HAUS - WER ZAHLT, WER ZIEHT AUS?
Ehepaare, die sich im Streit trennen, kämpfen manchmal erbittert ums gemeinsame Haus. Gesetzliche Regeln, wie mit der gemeinsamen Immobilie bei einer Scheidung verfahren wird, gibt es N I C H T . "Auch beim Kauf wird dazu F A S T N I E etwas festgelegt", sagt Isabel Götz, Richterin am Oberlandesgericht München und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Familiengerichtstages. Eheverträge, die Regeln über eine Immobilie enthalten, seien die Ausnahme. Und wer glaubt, im Scheidungsverfahren würde über das Eigenheim mitentschieden, irrt.
"Der Richter entscheidet N U R über den Zugewinnausgleich, den finanziellen Ausgleich von Vermögensvorteilen", erklärt Joachim Mohr, Fachanwalt für Familien- und Erbrecht in Gießen und Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Familien- und Erbrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) in Berlin. Das Eigentum werde aber nicht neu verteilt. Am Ende der Scheidung kann es zwar heißen: "Er schuldet ihr 50.000 Euro",
N I C H T aber "er muss ihr das Haus überschreiben."
"Denn das Grundstück, und damit das Haus, gehören dem, der im Grundbuch als Eigentümer eingetragen ist", erklärt Monika Luchtenberg, Fachanwältin für Familienrecht aus Düsseldorf und ebenfalls Mitglied der Arge Familienrecht im DAV. Bei der Scheidung gibt es dann das böse Erwachen. "Oft stellt sich heraus, dass nur ein Ehepartner im Grundbuch steht", hat Mohr beobachtet.
Gehört die Immobilie nur einem der beiden Eheleute, kann dieser nach der Scheidung damit machen, was er will. "Es sei denn, der andere hat beim Familiengericht wegen unbilliger Härte die Überlassung an sich beantragt", ergänzt Götz. Dann könne er als Mieter für eine begrenzte Zeit auch nach der Scheidung im Haus wohnen bleiben.
"Der andere geht aber N I C H T leer aus", sagt Luchtenberg. Es können Zugewinnausgleichs-Ansprüche bestehen. Besaß ein Ehegatte das Haus vor der Heirat, wird es zum damaligen Wert seinem Vermögen zugerechnet. Der Wertzuwachs ist sein Zugewinn. Besteht kein weiterer, hat der andere Partner einen Ausgleichsanspruch in Höhe von 50 Prozent des Zugewinns. "Gleiches gilt, wenn einer das Haus während der Ehe geerbt oder geschenkt bekommen hat", erläutert Mohr. Hat ein Partner in der Ehe das Haus alleine gekauft, kann dem anderen ein Zugewinn-Ausgleichsanspruch in Höhe von 50 Prozent des gesamten Wertes des Hauses zustehen. Es gibt jedoch nur Geld und
K E I N E Anteile am Haus.
Meist sind beide Ehepartner zur Hälfte als Miteigentümer im Grundbuch eingetragen. Ist das Haus groß genug, kann es in zwei Wohnungen aufgeteilt werden. Jeder Partner wird als Eigentümer einer Wohnung in das Grundbuch eingetragen, erklärt Mohr. Die Wohnungen können selbst bewohnt, vermietet oder verkauft werden - an der Finanzierung ändere sich N I C H T S . Eine ideale Lösung für Paare, die sich friedlich trennen. Bei Streit sieht es anders aus: Da sei der Verkauf an einen der Partner die beste Variante, sagt Luchtenberg. Vorausgesetzt, beide einigen sich und einer ist liquide genug, um den anderen auszuzahlen. Auch müssten die Kredit-Raten alleine getragen werden. "Ein Vorkaufsrecht für Ehegatten gibt es N I C H T ."
Will der Mann, dass seine Frau mit den Kindern im Haus bleibt, können seine Miteigentumsanteile mit ihren Unterhaltsansprüchen verrechnet werden. "Bei einem Hauspreis von 300 000 Euro müsste die Ehefrau den Ex-Gatten mit 150 000 Euro ausbezahlen. Alternativ zahlt sie nur 50 000 Euro, verzichtet dafür auf den Ehegatten-Unterhalt oder stellt den Vater vom Kindesunterhalt frei", erklärt Mohr.
W I C H T I G S E I , dass die Bank zustimmt. Sonst bleibe der Mann in der Haftung. Das Modell funktioniere nur, wenn die Frau es sich wirklich leisten kann, die Raten zu tilgen. "Meist aber ist die Immobilienfinanzierung knapp kalkuliert und auf intakte Familienverhältnisse zugeschnitten", fügt Luchtenberg hinzu.
"Wer jeden Cent umdrehen muss, um den Kredit zu tilgen, tut
K E I N E M einen Gefallen", sagt Mohr und rät zu einem sauberen Schnitt - dem Verkauf an einen Dritten. Dabei sollten die Eheleute als harmonisches Paar auftreten. Wenn Interessenten mitbekämen, dass die Immobilie wegen Scheidung verkauft werden müsse, drücke dies oft den Preis.
"Einigt man sich N I C H T , bleibt nur die Teilungsversteigerung", so Götz. Das ist die wirtschaftlich ungünstigste Lösung - meist bleiben nur 60 Prozent des Wertes übrig. Sinnvoll sei dies daher nur, wenn einer der Ehegatten selbst mitsteigert, um ein Schnäppchen zu machen, sagt Mohr. Der andere habe dann allerdings finanziell das Nachsehen:
Literatur:
Mohr, Joachim: Die Immobilie bei Trennung und Scheidung, C.H. Beck, 128 S., 6,80 Euro, ISBN-13 9783406571688 (Quelle: Web.de - Finanzen, Geld - 27.8.10)
Elektrizität ist K E I N E Erfindung des Menschen,
S O N D E R N eine in der Natur auftretende Eigenschaft. Besonders anschaulich wird dies, wenn man bei einem Gewitter die Blitze am Himmel beobachtet. Auch das Nervensystem der Lebewesen funktioniert mit elektrischen Impulsen. Erst im späten 19. Jahrhundert hat der Mensch gelernt, elektrischen Strom künstlich zu erzeugen und für sich und seine Erfindungen zu nutzen.
Elektrizität beruht auf elektrischer Ladung - diese kann entweder ruhen oder sich bewegen, genau dann fließt Strom. Die Träger der elektrischen Ladung sind Teilchen des Atoms - "Protonen" im Atomkern sind "positiv" geladen, "Elektronen" hingegen sind "negativ" geladen und umkreisen den Atomkern.
Man kann sich das Atom wie ein Planetensystem vorstellen - der Atomkern ist die Sonne und die Elektronen sind die Planeten. Positive und negative Ladung zieht sich gegenseitig an, positiv und positiv beziehungsweise negativ und negativ stoßen sich ab. Strom selbst ist die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern.
Das Thema Elektrizität beschäftigt die Menschen schon sehr lange. Im alten Ägypten und bei den alten Griechen zum Beispiel benannte man das Phänomen der Elektrizität und stellte erste Theorien darüber auf, wie es funktionieren könnte. Die Bezeichnung "Electrica" stammt aus dem 16. Jahrhundert und aus England, wo der Physiker William Gilbert Forschungen zum Magnetismus und zu den Phänomenen der Elektrizität anstellte. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine breite Anwendung der Elektrizität ein. Seit dem 20. Jahrhundert wird Elektrizität in Kraftwerken produziert und ins Stromnetz eingespeist.
Was passiert, wenn Strom fließt?
Jeder Körper besitzt in seinen Atomen sowohl positiv als auch negativ geladene Teilchen, nämlich die Protonen und die Elektronen. Normalerweise besitzt ein Atom als ganzes gleich viele Protonen und Elektronen. Wenn dies nicht der Fall ist und die Anzahl von negativen Elektronen und positiven Protonen in den Atomen nicht übereinstimmt hat das dann "Ion" genannte Atom eine positive oder negative "elektrostatische" Ladung. Positiv geladene Ionen werden "Kationen", negativ geladene Ionen werden "Anionen" genannt.
Elektronen können die Umlaufbahn um einen Atomkern verlassen und stattdessen an einem anderen Atom eines anderen Körpers heften bleiben. Ein gutes Beispiel ist das Kämmen der Haare - durch die Reibung mit dem Plastikkamm wird dieser negativ aufgeladen, weil Elektronen der Haaratome auf das Material des Kamms übertragen werden. Unterschiedliche Ladungen ziehen sich an, deswegen bleiben die Haare am Kamm kleben. Solche Ladungsunterschiede sind nicht stabil und gleichen sich schnell wieder aus.
Man spricht von einer "Stromleitung", wenn Elektronen sich gemeinsam von einem "Minuspol" (Auch "Kathode" genannt) zu einem "Pluspol" ("Anode") bewegen. Dazu braucht man einen Stromleiter - leitfähiges Material sind insbesondere die Metalle (Gold, Silber, Kupfer und Aluminium sind besonders gute Leiter). Die Leitfähigkeit hat wieder etwas mit der Anzahl der Elektronen zu tun, die beim Stromfluss frei beweglich sein müssen.
Die Elektronen bewegen sich aber nur, wenn man dem Stromleiter Energie zuführt. Formen der Energie sind zum Beispiel Licht, Wärme und Druck, auch bei chemischen Reaktionen kann Energie freigesetzt werden. In einer Batterie zum Beispiel nutzt man die Reaktion von unterschiedlichen Metallen und Säure, um einen Stromfluss zu erzeugen.
So funktioniert ein Stromkreis
Elektrisch betriebene Geräte und Maschinen müssen an einen Stromkreis angeschlossen werden - die Elektrizitätsquelle treibt dabei die Elektronen durch einen Draht bis zu jenem Teil der Maschine, der durch den Durchfluss des Stroms aktiviert wird. Ein einfaches Beispiel ist ein Stromkreis mit einer Batterie als Elektrizitätsquelle, an den eine Glühbirne angeschlossen wird. Nach dem Durchlaufen des Stromkreises kehren die Elektronen wieder zur Elektrizitätsquelle zurück.
Die freien Elektronen springen bei ihrer Wanderung von einem unbeweglichen Atom des Stromleiters (normalerweise sind das Metallatome) zum nächsten. Man kann einen Stromkreis wahlweise unterbrechen, indem man einen Schalter einbaut - der Fluss der Elektronen kommt dann zum Stillstand, obwohl die Elektrizitätsquelle noch immer angeschlossen ist.
Wichtige physikalische Größen der Elektrizität
Man unterscheidet hinsichtlich eines Stromkreises unterschiedliche physikalische Größen wie elektrische Spannung U (Maßeinheit "Volt"), Stromstärke I (Maßeinheit "Ampere") und elektrischer Widerstand R (Maßeinheit "Ohm"). Die Namen stammen von den "Entdeckern" des Stromflusses, Graf Alessandro Volta (1745-1827) und André Marie Ampère (1775-1836), und dem Physiker und Mathematiker Georg Simon Ohm (1787-1854).
Die Voltzahl wird von der elektrischen Quelle erzeugt und ist ein Ausdruck für die Kraft, mit der die Elektronen durch einen Stromkreis wandern können - die Voltzahl gibt an, wie groß der Unterschied der Ladung zwischen zwei Punkten ist. Ampere ist Ausdruck für die Menge des tatsächlich fließenden Stroms. Ohm hingegen ist Ausdruck für den Widerstand, der den von der Elektrizitätsquelle und dorthin zurück wandernden Elektronen im Stromkreis begegnet - so stellen der Stromleiter und insbesondere die Glühbirne einen Widerstand für die Elektronen dar.
Je größer der Widerstand ist, desto schwerer fällt es den Elektronen, innerhalb des Stromkreises zu wandern. Ohne ausreichenden Widerstand gibt es einen "Kurzschluss" - die Stromquelle selbst kann dann durch Überlastung beschädigt werden (um dies zu verhindern baut man Sicherungen in den Stromkreis ein). Die unterschiedlichen physikalischen Größen hängen zusammen: Ein Strom fließt mit einem Ampere ("A") durch den Stromkreis, wenn der Widerstand ein Ohm ("Ω") und die Spannung ein Volt ("V") betragen.
Eine weitere physikalische Größe ist die "Leistung", welche in "Watt" ("W") - benannt nach dem schottischen Erfinder James Watt (1736-1819) - gemessen wird. Die Leistung gibt an, welche "Arbeit" ein Strom in einer bestimmten Zeitspanne verrichtet. Um sie zu bestimmen, muss man das Produkt von Spannung und Stromstärke berechnen - durch eine Glühbirne mit einer Leistung von 60 Watt zum Beispiel fließt bei einer Spannung von 230 Volt Strom mit der Stärke 0,26 Ampere (230 mal 0,26 gleich ungefähr 60).
Man unterscheidet innerhalb des Stromkreises Gleichstrom und Wechselstrom - unser an die Steckdose angeschlossenes Stromnetz für den alltäglichen Gebrauch liefert Wechselstrom. Beim Wechselstrom wandern die Elektronen hin und her, weil 50mal pro Sekunde der Plus- zum Minuspol wird und umgekehrt. Für an den Stromkreislauf angeschlossene Geräte macht es oft keinen Unterschied, ob die Elektronen in die eine oder in die andere Richtung wandern.
Wechselstrom dient der einfachen Übertragung von Energie. Gleichstrom hingegen eignet sich zur Übertragung von Informationen - alle "digitalen" Geräte wie das Radio, der Fernseher oder der Computer besitzen deshalb ein Netzteil, welches den Wechselstrom aus der Steckdose in Gleichstrom umwandelt.
Wie wird Strom künstlich erzeugt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur künstlichen Erzeugung von Strom. Grundsätzlich wird Bewegungsenergie, die so genannte "kinetische Energie", in elektrische Energie umgewandelt, und zwar durch den Einsatz von "Turbinen" und "Generatoren" in den Elektrizitätswerken.
Turbinen (von "turbare" - das ist Lateinisch und bedeutet "drehen") wandeln Bewegungsenergie von Flüssigkeiten und Gasen in "Rotationsenergie" um - die Turbine besitzt eine Achse, die sich durch Bewegungsenergie zu drehen beginnt. Die Rotationsenergie ist der Antrieb für die Generatoren, die den Strom erzeugen.
Der Mensch nutzt ganz unterschiedliche Energiequellen - zum Beispiel Dampfkraft, Atomenergie, erneuerbare Energien wie Solarenergie, Wasserkraft und Windenergie sowie chemische Energie. Die in den Kraftwerken produzierte Elektrizität wird über ein Netzwerk von Überlandleitungen in jeden Haushalt transportiert.
Das Prinzip des Generators - der Begriff leitet sich vom Lateinischen "generare" ab, das bedeutet "erzeugen" - ist die "elektromagnetische Induktion". Bei der Induktion wird der "Magnetismus" zur Stromerzeugung genutzt. Magnetische Anziehungskräfte sind natürliche Phänomene - Beispiele sind die Kompassnadel oder unser Erdmagnetfeld mit einem Nord- und einem Südpol. Wenn ein elektrischer Strom durch einen Draht fließt, dann entsteht dabei zugleich auch ein Magnetfeld. Wenn man den Draht spiralförmig um einen Eisenstab herum zu einer "Spule" aufwickelt, erhält man bei Stromfluss einen starken Elektromagneten.
Im Generator benutzt man eine Spule, die zwischen den Polen eines größeren Magneten oder Elektromagneten durch eine Energiequelle hin und her bewegt wird. Die Wirkung ist, dass elektrischer Strom durch die Spule fließt. Die Kraft, die ein elektromagnetisches Feld auf eine elektrische Ladung ausübt, nennt man auch "Lorentzkraft". Man unterscheidet "Gleichstromgeneratoren" und "Wechselstromgeneratoren".
Vom Kraftwerk zur Steckdose
Mithilfe von "Transformatoren" (auch "Trafo" oder "Umspanner" genannt) kann die Stromspannung von eingehendem Strom umgewandelt werden - aus Hochspannung wird Niederspannung und umgekehrt. Auch die Transformatoren machen sich das magnetische Prinzip der Induktion zunutze und arbeiten ausschließlich mit Wechselstrom.
Es gibt beim Transformator eine Spule für den Eingangsstrom ("Primärwicklung") und eine andere für den Ausgangsstrom ("Sekundärwicklung") - beide Spulen sind über einen Eisenkern magnetisch miteinander verkoppelt. Die Anzahl der Windungen der beiden Spulen ist dafür verantwortlich, ob die Spannung herauf- oder herabgesetzt wird - bei der Umwandlung hat eine Spule mehr Windungen als die andere.
Die großen Generatoren der Kraftwerke produzieren Strom mit einer hohen Spannung (mehrere Tausend Volt), welche anschließend mithilfe von "Hochspannungstransformatoren" noch um ein Vielfaches gesteigert wird (mehrere Hunderttausend Volt). Strom mit sehr hoher Spannung kann über die Hochspannungsleitungen große Entfernungen zurücklegen.
Bevor der Strom dann genutzt werden kann, wird seine Spannung erneut von Transformatoren umgewandelt. "Verteilungstransformatoren" verringern die Spannung auf einen Wert von einigen Tausend Volt - man hat es nun mit "Starkstrom" zu tun, der in Fabriken mit Hochspannungsmaschinen und von elektrisch betriebenen Hochgeschwindigkeitszügen genutzt werden kann. "Hausverteilungstransformatoren" bringen die Spannung des Stromes auf einen Wert von 230 Volt herunter - in dieser Form kommt der Strom aus der Steckdose.
Strom kann L E B E N S G E F Ä H R L I C H sein
Elektrischer Strom kann für den Menschen sehr gefährlich werden. Schwacher elektrischer Strom macht uns nichts aus - ganz im Gegenteil, ausgehend von unserem Gehirn wird unser gesamtes Nervensystem mit elektrischen Signalen gespeist. Unser Herz schlägt aufgrund von körpereigenen elektrischen Impulsen, auch unsere Organe werden durch solche Impulse gesteuert.
Die Berührung mit spannungsführenden Gegenständen kann einen Stromfluss durch den Körper erzeugen und zur Verkrampfung der Muskeln führen. Das ist auch der Grund dafür, dass man einen ergriffenen unter Spannung stehenden Gegenstand unter Umständen nicht mehr loslassen kann. Lebensgefährlich wird es insbesondere, wenn der Strom über das Herz fließt - der Herzrhythmus wird gestört oder der Herzmuskel verkrampft. Herzkammerflimmern oder Herzstillstand kann den plötzlichen Tod zur Folge haben. Der kritische physikalische Wert bei Unfällen mit Elektrizität ist ein Stromfluss ab 15 Milliampere ("mA").
Wechselstrom ist bezüglich der Herzrhythmusstörung gefährlicher als Gleichstrom, Gleichstrom hingegen sorgt schneller für Verkrampfungen und Verbrennungen. Eine Stromstärke ab 50 Milliampere kann sogar dazu führen, dass die Zellflüssigkeit so stark erhitzt wird, dass Körperteile absterben oder in Brand geraten. Ein dem Starkstrom ausgesetzter Organismus verbrennt innerhalb von wenigen Sekunden. Auch zu den häufigsten Brandursachen in Haushalten zählen Kurzschlüsse und Elektrogeräte, die defekt oder nicht rechtzeitig abgeschaltet worden sind.
Da elektrischer Strom unsichtbar ist, muss man beim Kontakt mit Stromquellen und -leitern sehr umsichtig vorgehen: Steckdosen sollten nicht berührt werden! Kabel sollte man immer am Stecker herausziehen und beschädigte Stecker oder Kabel nicht mehr an eine Stromquelle anschließen. Vor dem Wechsel von Glühbirnen muss immer der Stecker gezogen werden. Keinesfalls dürfen elektrische Geräte in der Nähe von Wasser wie der befüllten Badewanne verwendet werden. Im Zweifel sollte man immer erst mit einem Spannungsmessgerät ("Voltmeter") kontrollieren, ob auch tatsächlich keine Spannung anliegt. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Mensch und Natur)
1874 wurde mit dem Bau der Wasserstraße begonnen. Sie war ein Ableger des damaligen Hunte-Ems-Kanals.
von Susanne Kleine Siemer
Friesoythe - Wenn heute die Friesoyther Bürger an der seit 2001 bestehenden Einkaufsmeile „Am Alten Hafen“ entlang gehen, kommt wahrscheinlich den wenigsten noch in den Sinn, dass bis vor 65 Jahren, hier in Friesoythe, noch ein wirklicher Hafen existierte. Dabei fuhren damals viele Schiffe von Frie- soythe über Schwaneburg nach Kamperfehn.
Im Jahr 1873 wurde der Bau des Friesoyther Kanals als Zweighafen des Hunte-Ems-Kanals genehmigt. Ein Jahr später begann dann der Bau des Kanals mit dem sogenannten Kopfhafen. Der Hafen kam dabei auf eine Gesamtlänge von 200 Meter. Insgesamt beliefen sich die Kosten damals auf 26 000 Mark.
Da auf dem Schifffahrtsweg von Kamperfehn bis nach Friesoythe hauptsächlich nur Torf und Dünger transportiert wurde, rentierte sich auf die Dauer dieser Wirtschaftsweg nicht mehr. Vor allem ab dem Zeitpunkt nicht, als 1907 zusätzlich ein Bahngleis von Ocholt direkt an den Friesoyther Hafen gelegt wurde.
Am 28. September 1935 wurde schließlich der Küstenkanal fertiggestellt. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde folglich der Friesoyther Kanal bis nach Schwaneburg auf eine Länge von sechs Kilometer gekürzt. 1945 kam der Schiffsverkehr dann endgültig zum Erliegen und wurde auch nicht mehr wieder aufgenommen. Stattdessen konzentrierte man sich auf den Ausbau der Straße.
Der Hafen diente in den 50er und 60er Jahren dann zuerst als städtische Müllkippe. Erst nach Fertigstellung der B 72 im Jahr 1969 wurde das Hafenbecken endgültig zugeschüttet und als Parkplatz ausgebaut. Zeitgleich wurden noch die existierenden Schienen abgebaut. Die Straßen „Am Alten Hafen“ und „Am Hafen“ entstanden. 1978 wurde schließlich die Straße vom Hafen bis zur Sedelsberger Straße erstellt. Keine zehn Jahre später eröffnete der heutige Famila Markt. Damit bekam der alte Hafen langsam das Gesicht, wie man es heute kennt.
Von 1994 bis 2002 wurden weitere alte Wohnhäuser und Gebäude entlang des Hafens abgerissen und auf den Flächen entstanden nach und nach mehrere Geschäfte. (Quelle: Nordwest Zeitung - 28.8.10)
SÄGE DES GRAUENS: FÜNF ANTI-SCHNARCH-TIPPS
Zuvor weisen wir aber darauf hin, dass S Ä M T L I C H E Empfehlungen N U R bei gelegentlichem und normalem Schnarchen geeignet sind. Empfinden Sie das Schnarchen als krankhaft und setzt die Atmung sogar öfter aus, sollten Sie U N B E D I N G T einen Arzt oder ein Schlaflabor aufsuchen, die professionelle Unterstützung bieten.
Auf den Körper achten
Oft ist Schnarchen auf Übergewicht zurückzuführen. Sport und ausgewogene Ernährung kann deshalb helfen, den nächtlichen Lärm zu drosseln. Außerdem sollten Sie auf den Konsum von Alkohol vor dem Schlafengehen verzichten, da dieser das Schnarchen provozieren kann.
Rückenlage vermeiden
Da die meisten Schnarcher nur in Rückenlage sägen, kann man Tricks anwenden, um diese zu vermeiden. Oft hilft es schon, Tennisbälle in den Pyjama einzunähen. Das unangenehme Gefühl wird den Schnarchenden zum Positionswechsel verleiten. Ein erhöhter Oberkörper bei der Nachtruhe kann das Schnarch-Risiko ebenfalls minimieren. Von Kauf diverser Hilfsmittel gegen die Rückenlage ist abzuraten, da deren Wirksamkeit nicht bestätigt ist.
Schlafhygiene
Einer der beliebtesten Ratschläge unter Schlafforschern und nicht nur Schnarchern zu empfehlen: Sorgen Sie für einen guten und gesunden Schlaf. Halten Sie sich an regelmäßig wiederkehrende Schlafzeiten. Lüften Sie Ihr Schlafzimmer vorher gut durch und vermeiden Sie es, Alltags-Probleme mit ins Bett zu nehmen.
Sanftes Wecken
Kommt es dennoch zum Sägen, sollte man den Partner sanft wecken. Zu laute und immer wiederkehrende Ermahnungen können nicht nur die Partnerschaft belasten, sondern sich auch im Unterbewusstsein manifestieren und somit das Schnarchen sogar noch verstärken.
Öfter Singen
Sie haben richtig gehört: Regelmäßiges Singen kann das Schnarchen reduzieren, wie Sabine Krüger in ihrem Buch "Schnarchen oder das Konzert der geschluckten Kröten" empfiehlt. Durch die Gesangseinlagen soll die Muskulatur der Atemwege gestärkt werden, was auf Dauer das Schnarchen lindern soll. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Krankheiten - 25.8.10)
DIESE TIERE SIND VOM AUSSTERBEN BEDROHT
Die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) jährlich veröffentlichte Rote Liste gefährdeter Arten wächst ständig. Unter anderem ist die Fischkatze vom Aussterben bedroht. Von diesen Tieren gibt es laut der IUCN weniger als 10.000 ausgewachsene Exemplare.
Die Bestände des Afrikanischen Elefanten erholen sich durch strenge Kontrollen des Elfenbeinhandels und der Wilderei gerade. Trotzdem sind besonders die Waldelefanten immer noch stark bedroht.
Das Graugesichtige Rüsselhündchen ist ein sehr seltenes Tier, das 2005 zum ersten Mal fotografiert werden konnte. Das kleine Säugetier wurde bisher nur in Tansania (Afrika) entdeckt. Über die genaue Population ist nichts bekannt. Wissenschaftler konnten 2006 nur weniger als 50 Tiere finde
Das Kuba- bzw. Rautenkrokodil gehört zu den gefährdetsten Krokodilarten. Zwar hat es keine natürlichen Feinde, aber Menschen jagten das Tier wegen seines Fleisches und des Krokodilleders so intensiv, dass die Art fast ausgerottet ist.
Der Bestand der Kaspi-Robben nahm in den letzten Jahren so stark ab, dass das Tier nun als noch stärker gefährdet gilt als in den zuvor veröffentlichten "Roten Listen".
Der Schwarzfußiltis ist ein kleines Raubtier, das in Nordamerika vorkommt. Diese Tierart wurde bereits als ausgerottet gelistet und konnte nur dank eines intensiven Nachzuchtprogrammes gerettet werden. Die 500 gezüchteten Tiere sollen in naher Zukunft ausgewildert werden.
Die Violette Sumpfkrabbe kommt in Guinea (Westafrika) vor und wurde erst 2005 zum ersten Mal lebend gefangen. Da sie in ihren Lebensräumen in den vergangenen Jahren nicht mehr gesichtet wurde, befürchtet die IUCN durch die veränderten Umweltbedingungen einen starken Rückgang des Bestandes.
Der Tasmanische Teufel steht in Australien bereits seit 1941 unter Schutz. Seit den 1990er Jahren ist der Fortbestand der Beutelsäuger allerdings durch eine tödliche Krankheit bedroht.
Die Rameshwaram-Vogelspinne stammt von der gleichnamigen Insel in Indien und wird dort immer mehr aus ihrem Lebensraum verdrängt. Insgesamt gibt es Schätzungen zufolge nur noch rund 500 dieser Tiere - in der "Roten Liste" gilt die Art als extrem gefährdet.
2005 umfasste der Bestand der Davidshirsche nur noch rund 1.300 Exemplare. Die IUCN listet das Tier bereits als ausgestorben. Immerhin bemühen sich viele Zoos um die Arterhaltung: Auch in Deutschland wurden 2008 zwei Jungtiere der seltenen Rasse geboren.
Przewalski-Pferde sind in der freien Wildbahn selten geworden, weltweit gibt es noch etwa 2.000 Tiere. Um den Bestand der Takhi - wie die Pferde auch genannt werden - künftig zu erhalten, wurden spezielle Zuchtprogramme eingerichtet
Die Kanaren-Rieseneidechsen teilen sich in verschiedene Gattungen. Darunter sind die La-Gomera- und die El-Hierro-Rieseneidechsen, die als ausgestorben gelistet werden. Von diesen beiden Arten gibt es so wenige Exemplare, dass der Fortbestand fast schon unmöglich ist.
Die Holdridge-Kröte aus Costa Rica gilt als extrem bedroht. Trotz mehrerer intensiver Suchaktionen konnte sie seit mehr als 20 Jahren in keinem Regenwald, in dem die Tiere heimisch waren, gefunden werden.
Der Iberische Luchs ist eine sehr seltene Raubtierart in Spanien und Portugal. Die spanische Regierung versucht seit 2001, die Art durch ein spezielles Zuchtprogramm vor dem Aussterben zu retten. Insgesamt gibt es in Freiheit und Gefangenschaft derzeit weniger als 300 dieser Tiere.
Der Dunkelflossen-Forellenbarsch kommt in den Korallenriffen des Indopazifiks vor - und auch seine Zukunft ist ungewiss. Daher steht die besondere Barschart auch auf der Roten Liste der bedrohten Arten. (Quelle: Web.de - Wissen, Bildergalerien)
MANGROVENWÄLDER SCHWINDEN SCHNELLER
ALS GEDACHT
New York (dpa - Deutsche Presse Agentur) - Die Mangrovenwälder der Welt sind rund zwölf Prozent kleiner als bisher geschätzt.
Den Schwund zeigen neue Satellitenbilder, die von einem Team internationaler Wissenschaftler der US-Geologiebehörde United States Geological Survey (USGS), der Vereinten Nationen und der Raumfahrtbehörde NASA ausgewertet wurden. Derzeit gibt es nur noch 137 760 Quadratkilometer Mangroven, rund 12,3 Prozent weniger als bisher angenommen, heißt es in der Studie, die im Fachjournal "Global Ecology and Biogeography" erschienen ist. Das entspricht nur in etwa der doppelten Fläche Bayerns.
Mangrovenwälder bestehen aus Bäumen, Palmen und Büschen, die in tropischen und subtropischen Gezeitenzonen rund um den Äquator wachsen. Sie gehören zu den produktivsten und biologisch wichtigsten Ökosystemen der Welt. Sie passen sich den extremsten Umweltbedingungen an und gedeihen sowohl bei hohem Salzgehalt als auch in sengender Hitze. Menschliche Einflüsse, sowie häufige Stürme dezimieren die Wälder jedoch zunehmend. Der Verlust von Mangroven ist demnach weltweit höher als der von tropischen Wäldern im Inland oder von Korallenbänken.
"Der derzeitigen Schätzung zufolge gibt es heute nur noch halb so viel Mangrovenwälder wie früher und viele davon sind in einem schlechten Zustand", sagte Chandra Giri vom USGS. 35 Prozent der Mangroven sollen zwischen 1980 und 2000 vernichtet worden sein. Das habe einen enormen Einfluss auf die Küsten, für die Mangroven bis dahin ein natürlicher Schutz gegen Wirbelstürme und Tsunamis darstellten, erläuterte Giri.
Die verbliebenen Mangroven verteilten sich auf 118 Länder und Gebiete. Asien besitzt 42 Prozent der weltweiten Mangrovenwälder, Afrika 21 Prozent, Nord- und Mittelamerika 15 Prozent, Ozeanien 12 Prozent und Südamerika 11 Prozent. (Quelle: Web.de - Wissen, Klima - 19.8.10)
SCHLAFLOSE NÄCHTE - ABER AM VOLLMOND LIEGT ES N I C H T
Saarbrücken (dpa - Deutsche Presse Agentur)) - Der Vollmond ist nach Ansicht von Experten N I C H T für die Schlafstörungen vieler Menschen schuld - zumindest N I C H T direkt. Darauf verweist die Krankenkasse DAK (Deutsche Angestellten Krankenkasse) mit Blick auf den nächsten Vollmond in der Nacht zum Dienstag (24. August).
Wer nachts N I C H T schlafen kann, sollte das N I C H T auf den Erdtrabanten schieben. Zahlreiche Untersuchungen belegten, dass es
K E I N E N Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und Vollmond gebe, erläutert die DAK. So hätten zuletzt österreichische Schlafforscher in einer Studie Testpersonen über einen Zeitraum von sechs Jahren ein Schlaftagebuch führen lassen.
Das Ergebnis: Es gab K E I N E N Zusammenhang zwischen der Mondphase und dem Schlaf. Ein Viertel der Studienteilnehmer empfand den Schlaf bei Vollmond sogar als besonders erholsam.
"Die selbsterfüllende Prophezeiung, bei Vollmond schlechter zu schlafen, lässt uns dann auch wirklich schlechter schlafen", sagte Schlafexperte Professor Jürgen Zulley von der Universitätsklinik Regensburg der DAK. "Dazu müssen wir aber wissen, dass Vollmond ist." Der Mond habe eine geringere Lichtstärke als so manche Laterne. "Also kann auch die vermeintlich hellere Nacht bei Vollmond N I C H T schuld sein an der Unruhe in manchen Betten", sagt Tanja Knieler von der DAK. "Deshalb Rollo runter, ab unter die Kuscheldecke und am besten gar nicht daran denken, dass Vollmond ist und man dann schlecht schläft." (Quelle: Web.de - Gesundheit, Psychologie - 20.8.10)
MIT ZIEGEN ZUM WELTFRIEDEN? SKURRILE MISS-WAHLEN
Die Teilnehmerinnen waren alle makellos gestylt, als sie in der herrlichen Sommersonne ihre wohlgeformten Hüften vor den Preisrichtern wiegten. Doch bevor jetzt jemand die Veranstalter der Miss-Wahl in Ramygala im Norden Litauens des Sexismus bezichtigt, sollte er wissen, dass alle Teilnehmerinnen Ziegen waren. Dies war eine Schönheitskonkurrenz, die man wahrlich als Fleischmarkt bezeichnen könnte. Der erste Schönheitswettbewerb für Ziegen war der Höhepunkt von Ramygalas Jahr als litauische Kulturhauptstadt.
Die kuriose Ziegenschau soll aber keine Einmalveranstaltung bleiben, sondern künftig Jahr für Jahr Touristen aus aller Welt in das rund 150 Kilometer nordwestlich von Vilnius gelegene Städtchen locken. Ganz auf politische Korrektheit bedacht, betonten die Organisatoren, die Ziegen würden nicht bloß nach ihrem Äußeren beurteilt: Sie müssten auch eine Reihe von Aufgaben lösen, wie sportliche Wettbewerbe, Musikdarbietungen und die richtige Technik auf dem Laufsteg - beziehungsweise Zickensteg.
Anders liegt der Fall bei einem Beauty-Wettbewerb in Ungarn: Hier zählt tatsächlich nur die Schönheit - allerdings weniger die natürliche als vielmehr die, die die Kandidatinnen dem Schönheitschirurgen ihres Vertrauens zu verdanken haben. Wer "Miss Plastic" werden möchte, muss sich mindestens einer plastischen Operation unterzogen haben. Ausschließlich aus ästhetischen Gründen, versteht sich. Ähnlich liegt der Fall bei der Wahl zur "Miss Artificial Beauty" in China. Hier ist sogar ein ärztliches Attest nötig, um überhaupt eine Chance auf das Siegertreppchen haben zu können.
Doch das sind nicht die einzigen skurrilen Miss-Titel: Auch bei der Wahl zur "Miss Dickerchen" oder "Miss Atom" werden die Prioritäten anders gesetzt als bei den üblichen Winken-für-den-Weltfrieden-Wettbewerben. Mal zählt die Masse, mal mehr die Klasse - oder im Falle der "Miss Schau der Besten"-Wahl sogar die Rasse. Hier wird die schönste Milchkuh Deutschlands gewählt - ein edler Stammbaum und ein perfekt gestylter Look der Tiere sind Pflicht.
Die "Schönste des Universums" wird trotzdem weiterhin nur eine Frau bleiben: Die Dame, die sich am 23. August 2010 bei der Wahl zur "Miss Universe" gegen ihre 82 Konkurrentinnen durchsetzen kann. Und falls es dann nicht mit dem Krönchen klappen sollte, stehen ja noch genügend Ausweich-Wettbewerbe zur Verfügung. (Quelle: Web.de - Lifestyle, Beauty - 18.8.10)
FINANZIELL ABHÄNGIGE MÄNNER GEHEN
ÖFTER FREMD
Hohe Unterschiede im Einkommen zwischen Mann und Frau fördern die Untreue - jedenfalls bei Männern. Finanziell abhängige Partner betrügen ihre Frauen bis zu fünfmal häufiger als andere. Aber auch bei Frauen beeinflusst das Geld die partnerschaftliche Treue.
Sind Männer ökonomisch auf ihre Frau angewiesen, werden sie häufiger untreu. Frauen hingegen, die finanziell von ihrem Mann abhängig sind, werden seltener untreu. Das ist das Ergebnis einer Studie, die jetzt auf der Jahrestagung der American Sociological Association in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) vorgestellt wurde.
Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 1024 Männern und 1559 Frauen in den USA im Alter von 18 bis 28 Jahren. Studienleiterin Christin Munsch von der Cornell University stieß bei ihren Analysen auf einen klaren Geschlechtsunterschied: Je mehr ein Mann finanziell auf seine Frau angewiesen war, desto eher ging er fremd. Bei Männern ohne eigenes Einkommen habe sich eine fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit zur Untreue ergeben als bei Männern, die genauso viel verdienten wie ihre Frau.
"Die Ursache dafür könnte sein, dass Männer in einer solchen Situation unglücklicher sind", spekuliert Munsch. "Aus diesem Grund betrügen sie - nicht, weil sie weniger Geld verdienen." Am treuesten seien Männer, deren Frauen nur 75 Prozent ihres Einkommens verdienten.
"Für Frauen ist es normal, weniger Geld zu verdienen"
Ironischerweise kommt es am anderen Ende der Skala ebenfalls zu einer vermehrten Untreue der Männer, konnte die Wissenschaftlerin zeigen: Wenn Männer deutlich mehr Einkommen bezögen als ihre Frau, neigten sie ebenfalls zu häufigeren Seitensprüngen. "Auf der einen Seite bedroht ein geringeres Einkommen die Geschlechtsidentität des Mannes, weil sie seine traditionelle Rolle als Brotgewinner in Frage stellt. Auf der anderen Seite üben Männer, die mehr Geld verdienen als ihre Frau, Berufe aus, die in Geschäftsreisen und langen Arbeitszeiten mehr Gelegenheiten zum Fremdgehen bieten", interpretiert Munsch ihre Ergebnisse. Schon zuvor waren Forscher zu dem Ergebnis gekommen, dass kulturelle und soziale Mechanismen bei der Untreue eine weitaus größere Rolle spielen als evolutionäre Gründe.
Den Untersuchungen zufolge hatte die ökonomische Abhängigkeit für Frauen den gegenteiligen Effekt: Waren sie vollständig von ihrem Mann abhängig, so gingen sie um 50 Prozent weniger fremd als Frauen, die den gleichen Anteil des Haushaltseinkommens aufbringen. "Für Frauen ist es normal, weniger Geld zu verdienen", sagt Munsch. "Wichtiger ist, dass finanziell abhängige Frauen weniger Gelegenheit zum Seitensprung haben. Außerdem treffen sie eine gezielte Entscheidung dagegen, da sie wissen, dass Untreue ihren Lebensunterhalt in Gefahr bringt."
Die Wissenschaftlerin schränkt aber ein, dass Faktoren wie Alter, Bildungsgrad und Zufriedenheit in der Beziehung weitere große Einflussfaktoren auf die Neigung zu Seitensprüngen sind. Vielleicht sei es eine gute Idee, im Vorlesungssaal, in der Bücherei oder an ähnlichen Orten nach einem Mann zu suchen: Je gebildeter die Partner seien, desto weniger gingen sie fremd, hieß es in der Studie. (Quelle: Web.de - Wissen, Mensch - In Kooperation mit Spiegelonline - 17.8.10)
Kalte Winter? Für Wollhaarmammuts kein Problem: Dank einer Genveränderung waren die aus Afrika stammenden Tiere gut an kalte Winter im hohen Norden angepasst. Ihre Blutkörperchen konnten so auch bei tiefen Temperaturen leicht Sauerstoff an die Zellen abgeben.
London - Die Vorfahren der Mammuts lebten einst nur in den tropischen Regionen Afrikas. Vor 1,2 bis 2 Millionen Jahren wanderten einige Tiere Richtung Norden und fanden in den hohen Breiten Eurasiens und Nordamerikas ihren neuen Lebensraum. Im Lauf ihrer Evolution zum Wollhaarmammut (Mammuthus primigenius) wappneten sie sich gegen die Kälte nicht nur mit zottigem, wärmeisolierenden Fell und kleinen Schwänzen und Ohren.
Kevin Campbell und seine Kollegen von der University of Manitoba in Winnipeg haben nun herausgefunden, dass sich auch der Sauerstofftransport im Blut als Anpassung an die tiefen Temperaturen änderte. Die Forscher hatten die DNA eines vor 43.000 Jahren lebenden Wollmammuts analysiert und mit dem Erbgut von heutigen Elefanten verglichen.
Sie stellten beim Mammut Veränderungen an den Genen fest, die für die Codierung der Produktion von Hämoglobin zuständig sind. Dieser Proteinkomplex setzt sich aus vier Bausteinen zusammen, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Im Vergleich mit den Genen von modernen Elefanten waren die Mammutgene mutiert, so dass bei der Hämoglobin-Herstellung plötzlich andere Aminosäuren in den Bausteinen entstanden, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Genetics".
Die kleine Veränderung hatte starke Auswirkungen: Die speziellen Aminosäuren sorgten für eine schwache Bindung des Sauerstoffs an das Transportprotein - auch bei niedrigen Temperaturen. Im Gegensatz dazu nimmt bei Elefanten und den meisten Wirbeltieren die Bindung zwischen dem Hämoglobin und dem Sauerstoff bei Kälte stark zu: Dies erschwert die Sauerstoffabgabe an die Zellen speziell in den kälteempfindlichen Extremitäten. Durch die Mutation mussten die Wollhaarmammuts ihr Blut weniger stark auf Temperatur halten, um das Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen - im rauen Klima der eisigen Tundren ein entscheidender Vorteil.
Bis zum Massensterben vieler großer Säugetierarten am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 bis 12.000 Jahren waren Mammuts fast weltweit verbreitet. Die letzten Mammuts lebten noch vor 3700 Jahren isoliert auf der westsibirischen Wrangelinsel. (Quelle: web.de - Wissen, Tiere - In Kooperation mit Spiegelonline - 3.5.10)
Berlin/Kassel (dpa/tmn) - Mit dem Elterngeld soll es Müttern und Vätern erleichtert werden, sich nach der Geburt eines Kindes eine berufliche Auszeit zu nehmen. Doch wie wird es berechnet? Spielen Zinsen, Abfindungen oder das Geld aus einem Nebenjob eine Rolle?
Das Elterngeld ersetzt bislang 67 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens - allerdings plant die schwarz-gelbe Koalition, diesen Satz auf 65 Prozent zu senken. Die Leistung beträgt mindestens 300 und maximal 1800 Euro. Aber N I C H T alle Erträge im Jahr vor der Geburt des Kindes werden in die Berechnung des Elterngeldes einbezogen. In der Regel gilt: Einkünfte aus Mieteinnahmen, die auch in der Elternzeit auf dem eigenen Konto landen, werden bei der Ermittlung der staatlichen Leistung N I C H T berücksichtigt. Zinsen aus Mieteinkünften werden wie die Mieteinkünfte behandelt. "Die fallen N I C H T weg, wenn ich in Elternzeit bin", sagt Anita Käding vom Bund der Steuerzahler aus Berlin. Damit spielen Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung oder aus Kapitalvermögen für die Elterngeldberechnung
K E I N E Rolle.
Bei einer Abfindung landet die Zahlung ebenfalls auf dem eigenen Konto. Auch dieses Geld bleibt unberücksichtigt, wenn die Elterngeldstelle die Höhe des Elterngeldes festlegt. "Eine Abfindung ist K E I N laufender Arbeitslohn", erklärt Käding. Provisionszahlungen dagegen sind laufende Zahlungen und fließen in die Elterngeldberechnung ein, sagt Thomas Voelzke, Richter am Bundessozialgericht in Kassel. Genauso behandelt werden regelmäßige Umsatzbeteiligungen, die zum Beispiel in der Automobilbranche üblich sind. Dabei kommt es N I C H T darauf an, dass der Arbeitgeber die Zahlungen auch schriftlich bestätigt. "Eine Bindungswirkung von Bescheinigungen gibt es N I C H T ", erläutert Voelzke.
Wird Urlaubs- und Weihnachtsgeld fortlaufend gewährt, fließt es in die Berechnung des Nettogehalts der vergangenen zwölf Monate ein. "Das ist ein normales Einkommen, man hat sich nur auf eine andere Auszahlung geeinigt", sagt Käding. Anders sieht es aus, wenn es sich bei dem Geld um einmalige Leistungen handelt, zum Beispiel ein 13. Monatsgehalt, ein Extrascheck zum Jahreswechsel oder eine Entschädigung. "Diese bleiben als sonstige Bezüge bei der Einkommensermittlung für das Elterngeld unberücksichtigt", sagt Charlotte Cary von Buttlar, Pressereferentin im Bundesfamilienministerium.
Bei der betrieblichen Altersvorsorge zahlen viele Arbeitnehmer während ihres Berufslebens steuerfrei in Direktversicherungen, Pensionskassen oder Pensionsfonds ein. Das Unternehmen überweist die Beiträge in der Regel per Gehaltsumwandlung direkt an den Versicherer - das Nettoeinkommen sinkt folglich. "Der Arbeitnehmerbeitrag zur betrieblich vereinbarten Altersvorsorge fließt N I C H T in die Bemessungsgrundlage ein", erklärt Richter Voelzke. Das durchschnittliche Nettoeinkommen der vergangenen zwölf Monate ist damit geringer - und somit auch die staatliche Leistung. Wer bereits eine Betriebsrente bekommt, kann beruhigt sein. Der Anspruch auf das Elterngeld bleibe bestehen, sagt Käding. "Die Betriebsrente kommt, egal ob Sie ein Kind betreuen oder nicht." Für die Berechnung des Elterngeldes ist das unerheblich.
"Auch pauschal versteuerte Einkünfte aus einer geringfügigen Beschäftigung - den sogenannten Mini-Jobs - fließen in die Einkommensermittlung ein", erklärt von Buttlar. Manche Mütter in Elternzeit haben auch nach der Entbindung weiter einen Nebenjob. Steuerexpertin Käding weist aber darauf hin: "Wer in Teilzeit weiterarbeitet, bekommt weniger Elterngeld." Die Leistung orientiert sich dann an der Differenz zwischen dem maßgeblichen Einkommen vor der Geburt und während des Elterngeldbezuges.
Einnahmen aus einem Ehrenamt sind steuerfrei und werden nach Ministeriumsangaben bei der Einkommensberechnung für das Elterngeld
N I C H T berücksichtigt. Anders ist es bei steuerpflichtigen Einkünften. Sie sind für die Ermittlung des Elterngeldes wichtig.
Selbstständige erhalten das Geld für ihre Arbeit oft erst Monate später. Für das Elterngeld kommt es nach Ministeriumsangaben bei ihnen aber auf den Zeitpunkt der Zahlung an. Zu spät geleistete Honorare können unter Umständen N I C H T für das Elterngeld berücksichtigt werden. Entscheidend für die Ermittlung der staatlichen Leistung sind die Einnahme-Überschussrechnungen der zwölf Monate vor der Geburt beziehungsweise der vergangene Steuerbescheid. (Quelle: Web. de - Finanzen, Geld - 12.8.10)
UNWETTER ALS HOBBY - STURMJÄGER IM ERZGEBIRGE
Freiberg/Sehmatal (dpa - Deutsche Presse Agentur) - Vor einem Jahr hat er einmal beobachtet, wie viele Blitze in den mächtigen Fichtelberg einschlugen. Michel Oelschlägel befand sich damals, am 2. August 2009, auf einer Anhöhe zwischen Sehma und Schlettau im südlichen Sachsen.
"Rasch kam das Gewitter näher - und damit auch die kräftigen Blitze", protokollierte er später. Andere hätten das Weite gesucht, Michel Oelschlägel drückte auf den Auslöser. Es ist nicht das einzige Gewitter, das der heute 23-Jährige mit Text und Fotos im Internet dokumentiert. Oelschlägel gehört zu den "Sturmjägern" im Erzgebirge.
Der etwas martialisch klingende Begriff kommt vom englischen "storm chasing". So heißt die Bezeichnung für das Hobby von Menschen, die ausrücken, sobald sie von herannahenden Unwettern erfahren. Dann versuchen sie, möglichst dicht heranzukommen, um alles gut im Bild festzuhalten.
Lebensmüde sind sie nicht. "Ich bin immer im Auto unterwegs", sagt Michel Oelschlägel. "Man muss Respekt vorm Wetter haben. Ich bin nicht leichtsinnig." Der Freiberger Student macht auch nicht den Eindruck, unkalkulierbare Risiken einzugehen. Selbst Hagelschäden fürs Auto muss es ja nicht unbedingt geben. Auch deshalb suchen Sturmjäger bei Ausübung ihres Hobbys gern den Schutz eines Tankstellendachs.
"Gerade Hagel ist ziemlich heimtückisch", sagt Oelschlägel. Er beschäftigt sich schon seit Jahren mit Meteorologie. Wettervorhersagen im Fernsehen braucht er längst nicht mehr, weil er die Daten schon vorher ausgewertet hat. Freunde und Bekannte fragen denn auch gern mal nach, wie das Wetter am nächsten Wochenende wird.
Am 31. Mai 2008 waren Oelschlägel und der 25-jährige Pressefotograf Bernd März aus Sehmatal zusammen im Erzgebirge unterwegs. Sie beobachteten bis zu sechs Zentimeter große Hagelkörner, Schlammlawinen und Überschwemmungen.
An diesem Tag wurde das Erzgebirge von einer "Superzelle" heimgesucht - ein Fachwort für besonders heftige, rotierende und langlebige Gewitter. Als Mitglieder des Vereins Skywarn in Deutschland leiten die Sturmjäger örtliche Hagelschauer, heftige Stürme oder besonders starke Niederschläge weiter. Die Informationen gehen zentral an Wetterdienste, die die Daten in ihre Analysen und aktuellen Vorhersagen einfließen lassen können.
Nach Angaben von Skywarn-Chef Sven Lüke sind Unwetter in Sachsen durch die Arbeit der Sturmjäger ziemlich gut erfasst. Bundesweit sind knapp 200 ehrenamtliche Wetterbeobachter - auch "Spotter" genannt - in dem Verein organisiert. "Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern ist unser Spotternetzwerk noch sehr dünn", bedauert Lüke. Auch in Teilen Nordniedersachsens, in Südbrandenburg und in ländlichen Gebieten in Baden-Württemberg und Bayern gebe es vergleichsweise wenige Skywarner.
Aber alles ist relativ. "Zur optimalen Abdeckung und Erfassung jedes Gewitters müsste eigentlich in jedem Ort mindestens ein Mitglied vorhanden sein", findet Lüke - ein "eher langfristiges Ziel" des Vereins. Michel Oelschlägel erstellt gerade die erste "Superzellendatenbank" in Sachsen.
Gewitter faszinieren ihn, seit er ein Kind ist. "Das ist was fürs Auge. Auch wenn es sich eigentlich nur um Wasserdampf handelt." Gerade steht der Student der Angewandten Naturwissenschaft kurz vor seinem Diplomabschluss. Dabei geht es überhaupt nicht ums Wetter. Eines weiß der Sturmjäger sicher: Dass er weder Meteorologe noch Fotograf wird. "Das soll mein Hobby bleiben." (Quelle: Web.de - Lifestyle, Leben - 7.8.10)
ABENTEUERLICHE STRAßEN DER WELT
Es gibt viele schöne Reiseziele auf dieser Welt, doch der Weg dorthin ist oftmals beschwerlich und bringt einige Gefahren mit sich. Einer ist der berühmte Inka-Weg von der früheren peruanischen Stadt Cuzco nach Machu Picchu. Er musste schon oft aufgrund von Unwettern und Erdrutschen gesperrt werden. Im Januar 2010 saßen 2000 Touristen in der Stadt fest, nachdem sie aufgrund von Überschwemmungen und Erdrutschen nicht weiterreisen konnten.
Um in die alte Ruinenstadt Machu Picchu zu gelangen, müssen Urlauber einen steilen Berg hochfahren. Sie liegt in 2360 Metern Höhe auf einer Bergspitze der Anden. Auch auf den folgenden Strecken sollte man die Augen offen halten.
Um nach Ladakh (Indien) zu gelangen muss man den Zoji La Pass überqueren, nicht umsonst wird er auch "Vier Dämonen Pass" genannt. Die nicht asphaltierte Straße kann immer nur im Wechsel einspurig befahren werden.
Der Weg zur Crandoll Canyon Miene im US-Bundesstaat Utah ist aufgrund seiner vielen Kurven ein Abenteuer für Autofahrer. 2007 waren in diesem Gebiet sechs Mienenarbeiter in der Tiefe gefangen halten.
Die Großglockner-Hochalpenstrasse verbindet die österreichischen Länder Salzburg und Kärnten. Aufgrund der zahlreichen Kurven und der Steigung von 5-15% ist sie nicht ungefährlich, trotz allem ist sie als Erlebnisstraße für Touristen eine reizvolle Reiseroute.
Eine der gefährlichsten deutschen Strecken ist die kurvenreiche und dreispurig ausgebaute Bergstrasse zwischen Goldisthal und Scheibe-Alsbach in Thüringen. Die sechs Kilometer lange Strecke wurde von der Polizei überwacht, um illegale Motorradrennen zu unterbinden. Mehrere schwere und tödliche Unfälle ließen die Polizei und Behörden darüber nachdenken, die Strecke eventuell für Zweiräder ganz zu sperren. (Quelle: Web.de - Reise - Bildergalerien - dpa - Deutsche Presse Agentur)
SCHWERELOSES GLEITEN: SCHWIMMEN HILFT BEIM ABSCHALTEN
Kassel (dpa/tmn) - Einmal schwerelos sein - welcher Mensch wünscht sich das nicht? Da nicht jeder so einfach ins All reisen kann, lohnt es sich, ins Wasser zu steigen: Denn auch Schwimmen kann zu unbeschwerter Entspanntheit führen - vorausgesetzt, die Technik stimmt.
Bahn um Bahn gleitet der Schwimmer durch das Becken. Hunderte Meter legt er ohne Pause zurück. Alles sieht ganz mühelos aus. Mit der richtigen Anleitung und ein wenig Üben beherrschen auch Anfänger nach kurzer Zeit dieses beinah schwerelose Vorwärtsschweben. Regelmäßige Schwimmer erreichen dann eine Art meditative Entspannung, die Alltagsstress gut abbaut. Wer es richtig macht, verspüre im Wasser eine gewisse Art von Freiheit, sagt Wolfgang Lehmann vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) in Kassel.
Er spricht von einem "physischen und mentalen Zufriedensein", das sich durch Schwimmen erzielen lasse: Körper und Seele fühlen sich wohl bei der Bewegung im Wasser, der Gesundheit ist in einem ganzheitlichen Sinne gedient. "Schwimmen ist gesund, weil es Bewegung bei geringer Verletzungsgefahr beinhaltet", ergänzt Prof. Herbert Löllgen, Präsident des Deutschen Sportärztebundes in Berlin. Es trainiere Herz, Lunge und Kreislauf, fördere schonend die Beweglichkeit der Gelenke und kräftige - wenn auch in geringerem Umfang als andere Sportarten - die Muskeln. Auch der Stoffwechsel werde angeregt mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass ein paar Pfunde purzeln können.
Wer noch nie geschwommen ist, sollte sich in einem Sportverein oder einer Schwimmschule den Umgang mit dem nassen Element beibringen lassen. Auch Wiedereinsteigern, die in jungen Jahren das Schwimmen gelernt haben, schadet erneute professionelle Anleitung nicht - im Gegenteil: "Bei der falschen Technik reduziert der Auftrieb die Entspannung und Erholung", erläutert Sven Fikenzer von der Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.
Der Sportwissenschaftler war viele Jahre Leistungsschwimmer. Er beobachtet immer wieder, dass Freizeitsportler aus Unwissenheit stets auf die neben dem Delfin-Stil schwierigste Schwimmart Brustschwimmen setzen - und am Ende gequält aus dem Becken steigen: "Sie nehmen den Kopf nicht ins Wasser, überstrecken dadurch den Nacken und bekommen Verspannungen, die dann zu Schmerzen führen." Richtig sei dagegen, sich flach auf das Wasser zu legen, ins Wasser auszuatmen und den Kopf zum Einatmen nur flach herauszuheben.
"Schwimmen muss eine entspannte Sache sein", fügt Lehmann hinzu. Wer verkrampft ist, verpasse das Schwebeerlebnis und gehe schnell unter. Wird also beim Brustschwimmen der Kopf dauernd über Wasser gehalten, gibt es zu wenig Auftrieb - weil die Hüfte absackt. "Sie stehen dann fast im Wasser und können nicht gleiten - das ist aber das Schöne am Schwimmen."
Alle Experten empfehlen daher Rückenschwimmen, laut Fikenzer ist das die souveränere Schwimmposition. "Da kann man eigentlich nicht viel verkehrt machen", sagt er. Wichtig sei, sich wie beim "Toten Mann" lang zu machen, die Hüfte zu strecken und nicht im Wasser zu sitzen.
Der Vortrieb erfolgt durch wechselnden Beinschlag, "wie eine Schere von oben nach unten und nicht aus den Knien wie beim Radfahren". Die Arme baumeln entweder neben dem Körper, oder sie werden abwechselnd eng am Kopf vorbei nach hinten ins Wasser geführt. "Man zieht sie dann unterhalb der Wasseroberfläche auf Höhe des Körpers entlang bis zur Hüfte und hebt sie dann wieder an." Sie sollten also nicht wie ein Windmühlenflügel kreisend nach vorne bewegt werden, warnt der Experte.
"Der gesundheitliche Effekt ist am größten, wenn man eine bestimmte Strecke schwimmt", rät Löllgen. 300 bis 500 Meter am Stück sollten es schon sein - und das möglichst regelmäßig. Sinnvoll ist es aber, sich langsam an größere Distanzen heranzutasten. Lehmann empfiehlt Wiedereinsteigern im mittleren Alter, anfangs pro Woche zwei- bis dreimal je 20 Minuten zu schwimmen.
Zu Beginn steht am besten ein Warm-up: "Schwimmen Sie 100 bis 200 Meter locker, um Arm- und Beinmuskulatur aufzuwärmen." Dann folgen acht bis zwölf Minuten Belastung, mit zehn Sekunden Pausen alle 25 Meter. "Nach zwölf Wochen spricht der Körper soweit an, dass man eine Veränderung erreicht", sagt der DSV-Experte. Dann könne man die doppelte Bahn schwimmen, also 50 Meter, und später noch längere Distanzen. In offene Gewässer sollten sich Rückenschwimmer aber erst wagen, wenn sie ihre Belastungsgrenze wirklich kennen. Laut Fikenzer überschätzen sich viele leicht, weil sie erst recht spät merken, wann sie erschöpft sind.
Für chronisch Lungenkranke ist Schwimmen nichts. In der Lunge kann dadurch der Sauerstoffdruck absinken. Auch Herzkranke lassen es lieber: Durch den Wasserdruck verlagert sich das Blut von Beinen und Bauch in den Brustkorb, und das kann zu einer akuten Herzschwäche oder verstärkten Herzrhythmusstörungen führen. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Fitness - 7.8.10)
DICKE MÜTTER BEKOMMEN DICKE KINDER
Eingelegte Paprika, Spaghetti Bolognese und noch ein Stückchen Schokokuchen hinterher: Vielen Frauen schmeckt es in der Schwangerschaft besonders gut. Dabei sollten sie jedoch vorsichtig sein. Ein zu großer Appetit gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit und Figur, sondern auch das heranwachsende Leben im Bauch.
Schon länger existiert die Vermutung, dass übergewichtige Frauen häufig dicke Kinder gebären. Nun haben US-Forscher den Zusammenhang zwischen der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft und dem Gewicht des Babys wissenschaftlich bestätigt.
Grundlage für die Studie waren Protokolle von allen Geburten, die zwischen den Jahren 1989 und 2003 in Michigan und New Jersey stattfanden. In die tatsächliche Auswertung schaffte es jedoch nur ein Bruchteil der Fälle: Um genetische Faktoren auszuschließen, betrachteten die Forscher ausschließlich Mütter mit zwei oder mehr Kindern. Desweiteren strichen sie Geburten, bei denen die Kinder zu früh oder zu spät auf die Welt gekommen waren. Übrig blieben 513.501 Frauen mit 1.164.750 Neugeborenen.
Von ihnen analysierten die Mediziner jeweils das Gewicht zu Beginn sowie am Ende der Schwangerschaft und verglichen es mit dem des Kindes. Im Durchschnitt hatten die Frauen rund 14 Kilogramm zugelegt, ein eigentlich gesunder Wert.
Doch in der Gruppe gab es viele Ausreißer nach oben und nach unten: Bei rund 12 Prozent der Geburten brachten die Frauen über 20 Kilogramm mehr auf die Waage als noch neun Monate zuvor, berichten die Mediziner im Fachmagazin "Lancet". Ebenfalls 12 Prozent betrug der Anteil der Babys mit einem zu hohen Geburtsgewicht von mehr als 4 Kilogramm - viele davon stammten von den stämmigen Frauen.
"Der Zusammenhang hat sich auch bestätigt, als wir das Geburtsgewicht von Geschwistern miteinander verglichen", sagt David Ludwig vom Children's Hospital in Boston, einer der beiden Autoren der Studie. "Hatten die Mütter mehr Gewicht zugelegt, bekamen sie auch schwerere Kinder. So konnten wir genetische Ursachen ausschließen."
Verglichen mit den Schwangeren, die bei der Geburt nur 8 bis 10 Kilo schwerer waren, hatten werdende Mütter mit einer Gewichtszunahme von 20 bis 22 Kilogramm ein 1,7-fach erhöhtes Risiko für ein Baby mit Übergewicht. Bei den Frauen, die mehr als 24 Kilogramm zugelegt hatten, war das Risiko sogar 2,3-fach erhöht. Diese Zusammenhänge blieben auch bestehen, wenn Frauen aus der Studie ausgeschlossen wurden, die Raucher waren oder einen Kaiserschnitt bekommen hatten.
Das überflüssige Gewicht macht dem Körper von moppeligen Kindern stark zu schaffen. "Ein hohes Geburtsgewicht erhöht das Risiko, auch im späteren Leben unter Übergewicht zu leiden und Krankheiten wie Krebs und Asthma zu entwickeln", erzählt Ludwig. Es sei normal, dass Babys mit etwas Speck geboren werden. Ein Baby mit zu viel Speck spreche jedoch dafür, dass sich der Fötus im Mutterleib in einer schädlichen Umgebung entwickelt habe. Die Forscher fordern, das Gewicht von Schwangeren in Zukunft genau zu kontrollieren.
In den USA existieren bereits Richtlinien dafür, wie viele Kilos eine werdende Mutter zulegen sollte. Darin heißt es, dass normalgewichtige Frauen von Beginn der Schwagerschaft bis hin zur Niederkunft rund 11 bis 16 Kilogramm zunehmen sollten, untergewichtige rund 13 bis 18 Kilogramm und übergewichtige rund 7 bis 11,5 Kilogramm. Vielleicht werden solche generellen Regelungen bald überall existieren, hoffen zumindest die Forscher. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Kind - in Kooperation mit Spiegelonline - 6.8.10)
JEDER VIERTE KLAGT ÜBER LÄRM
Wiesbaden (dpa - Deutsche Presse Agentur) - Nachbarn schreien, Autos hupen - Lärmalltag im Wohnzimmer. Mehr als jeder vierte Bundesbürger klagt einer Studie zufolge über Lärmbelästigung im Wohnumfeld - mehr als im europäischen Durchschnitt.
Im Jahr 2008 monierten in Deutschland 26,3 Prozent der Befragten Lärm von Nachbarn oder Verkehr. EU (Europäische Union)-weit lag die Quote bei 21,9 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der amtlichen EU-Organisation "Leben in Europa" (EU-SILC), die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag (3. August) veröffentlicht hat.
Dagegen wird die Bundesrepublik als ein im Vergleich sicheres Land wahrgenommen. Während sich in Deutschland etwa jeder Achte (13 Prozent) von Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus beeinträchtigt fühlte, waren es im EU-Schnitt fast zwei Prozentpunkte mehr. Diese Probleme sind besonders ausgeprägt in Bulgarien (24,7 Prozent), Großbritannien (24,8 Prozent) und in Lettland (28,7 Prozent). (Quelle: Web.de - Gesundheit, Psychologie - 4.8.10)
LAUSCHANGRIFF FÜR JEDERMANN
Nur wer Technik für 100.000 Euro kauft, kann fremde Handys abhören und mitschneiden - glaubten Experten bisher. Doch jetzt kommt die Lauschoffensive zum Schleuderpreis: Ein Hacker führt vor, dass es auch 1000 Euro und ein bisschen Gratis-Software tun.
Las Vegas/Hamburg - Diese Demonstration gehörte zu den brisantesten Events der weltweit beachteten Hacker-Konferenz Defcon: Das Abfangen und Mithören von Mobiltelefonaten mit Hilfe einfachen, preiswerten Equipments. Das ist so illegal, dass der britische Hacker Chris Paget darauf verzichtete, sein Können quasi am lebenden Objekt vorführen. In Deutschland beispielsweise würden ihm dafür im schlimmsten Fall drei Jahre Knast drohen. Auch in Vegas verzichtete Paget darum darauf, seinen Mix aus einer frei verfügbaren, etwas über 1000 Euro teuren Hardware und einer speziell zu diesem Zweck angepassten Linux-Variante in einem echten Mobilfunknetz zu demonstrieren.
Stattdessen wählt er für seine Demonstration während der in Las Vegas stattfindenden Hackerkonferenz Funkfrequenzen, die in den USA nicht von Netzbetreibern genutzt werden. Handelsübliche Mobiltelefone verbinden sich dennoch mit dem Aufbau - zwei Minuten nach Start der Demonstration waren es bereits über 30 Stück.
"Insbesondere eure iPhones scheinen mein Funknetz zu lieben", ruft der Hacker dem Publikum zu. Sämtliche Kommunikation der gekaperten Smartphones wandert von nun an durch die Ausrüstung des Hackers. Prinzipiell ließen sich die Telefonate vor der Weiterleitung fein säuberlich mitschneiden. Weder das belauschte Opfer, noch der Partner am anderen Ende würden etwas vom Mitschnitt bemerken.
Dass Pagets Aufbau praxistauglich ist, bestätigt ausgerechnet die für die weltweit verwendeten Mobilfunk-Standards verantwortliche GSM Association (GSMA). Gegenüber "Spiegel Online" erklärt eine Sprecherin: "Der Einsatz einer gefälschten Basisstation ist ein möglicher Weg, um Telefonate zu belauschen."
Das Auftauchen des Discount-IMSI-Catchers ist ein Alptraum für die Netzbetreiber. Denn bislang vermochten lediglich Strafverfolger und finanziell potente Industriespione sich die mindestens 100.000 Euro und mehr kostenden Gerätschaften zu beschaffen. Die einen legal, die anderen auf dem Schwarzmarkt.
Auch verschlüsseltes GSM hält Angreifer N I C H T mehr ab
Jetzt kann jeder technisch halbwegs versierte Kleinkriminelle auf die Pirsch nach spannenden Handytelefonaten gehen. Zwar verweist die GSMA auf eine ganze Reihe von technischen Vorkehrungen, die einen solchen Angriff eigentlich unmöglich machen sollen. Diese Mechanismen greifen jedoch nur, wenn sich Mobiltelefon und Funknetz mit Hilfe des modernen 3G-Standards, hierzulande besser bekannt als UMTS, verständigen.
Wie Paget im Gespräch mit "Spiegel Online" erläutert, hebelt er den 3G-Schutz jedoch spielend leicht aus: Seine Basisstation gaukelt dem Mobiltelefon lediglich die Fähigkeit zu unverschlüsselten GSM-Verbindungen vor. GSM ist der kleinste gemeinsame Nenner aller Mobiltelefone und heutiger Funknetze und lässt sich auch standardkonform ohne Codierung betreiben. Aber auch herkömmliches, verschlüsseltes GSM hält Angreifer inzwischen nicht mehr ab: Der deutsche Mobilfunk-Experte Karsten Nohl kann auch Mitschnitte von verschlüsselten Gesprächen knacken. Laut GSMA können Mobiltelefone prinzipiell durch eine Warnung im Display auf die fehlende Codierung hinweisen.
Keiner der von "Spiegel Online" hierzu befragten Handyhersteller konnte oder wollte die Existenz einer solchen Warnfunktion jedoch bestätigen. Weder Platzhirsch Nokia noch Mitbewerber Motorola oder Research in Motion, Hersteller des bei Geschäftskunden beliebten Blackberrys, förderten Brauchbares zu Tage. Geschlossen ratlos zeigte man sich auch auf Seiten der Netzbetreiber. T-Mobile hüllt sich trotz diverser Anfragen in Schweigen, O2 und Vodafone verwiesen immerhin noch auf die GSMA. Chris Paget vermutet, dass den in jedem Telefon steckenden SIM-Karten die Fähigkeit zur Anzeige der Meldung genommen wurde - damit es in Ländern wie Indien, in denen die Codierung untersagt ist, nicht zu ständig neuen Warnmeldungen kommt.
Gezielte Attacken sind nur schwer möglich
Pagets Attacke ist zum Glück für Netzbetreiber und deren Kunden nicht allein der rechtlichen Konsequenzen wegen in der Praxis nur eingeschränkt umsetzbar: Der Lauscher muss sein Equipment unbedingt in die unmittelbare Nähe seiner Opfer bringen. Halbwegs unauffällige Antennen lassen die Basisstation des Lauschers einen Kreis mit einem Radius von 20 Metern so mit Funksignalen ausleuchten, dass sich alle in der Nähe befindlichen Handys automatisch mit ihr verbinden. Denn die Telefone bauen stets Kontakt zur Basis mit dem stärksten Signal auf und nicht mit der, die die höchste Übertragungsrate verspricht. Letztere wäre in jedem Fall die von den gekaperten Handys verschmähte UMTS-Station des Netzbetreibers.
Außerdem kann die Hacker-Hardware jeweils nur maximal sieben Telefonate gleichzeitig abfangen und weiterleiten. Für sieben weitere wäre ein zweiter Aufbau notwendig. Außerdem bleibt es dem Zufall überlassen, welches Opfer dem Lauscher ins Netz geht. Gezielte Attacken sind somit also nur schwer möglich. Leer geht ein Angreifer auch aus, wenn sich sein Opfer bewegt und so in den Bereich einer anderen, legitimen Station kommt.
Einen wirksamen, weitreichenden Schutz gegen die Attacke gibt es bislang jedoch nicht - und relevant ist sie allemal: Naheliegende Beispiele für Anwendungen wären das Belauschen von Hotelzimmern aus Nachbarräumen heraus, kostengünstige Industriespionage aus geparkten Fahrzeugen bis hin zu einer alptraumhaften Verschärfung des Stalking-Problems. Von Sittentätern über Kleinkriminelle bis zu leicht außerhalb der Legalität operierenden Privatdetektiven könnten sich etliche Zielgruppen für die Technik interessieren. Ein radikaler Wechsel zu UMTS/3G, der das GSM-Problem per Abschaltung lösen würde, kommt für die Netzbetreiber nicht in Frage. Zu groß ist ihre Furcht, dass über Nacht Millionen von Handy-Kunden ohne Empfang dastehen.
Abhilfe versprechen einzig Handys mit eingebauten Verschlüsselungsmechanismen. Solche bei hochrangigen Politikern und Wirtschaftsbossen beliebten "Merkel-Phones" sind jedoch teuer und sichern zudem nur, wenn beide Kommunikationspartner in ein Krypto-Handy sprechen. Das Gleiche gilt für Nachrüstsätze, wie sie für manche Nokia- und Blackberry-Modelle angeboten werden. Besitzer eines Android-Smartphones können sich kostenlos behelfen: Die Gratis-Software RedPhone verschlüsselt Telefonate unknackbar, wenn auch sie von beiden Gesprächspartner verwendet wird. Genau wie die GSM-Lausch- und Knackattacken entstammt auch RedPhone der Hackergemeinde - der offensichtlich daran gelegen ist, dass Mobiltelefonieren endlich sicher wird. (Quelle: Web.de - digitale Welt, Phones und Apps in Kooperation mit Spiegelonline - 3.8.10)
Von Brigitte Watermann
"PINATAS": MIT SÜßIGKEITEN GEFÜLLTE BUNTE FIGUREN
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Die Piñatas sind ein Brauch mit sehr alten und teils religiösen Wurzeln, die bis nach China zurückreichen. Es sind vor allem die lateinamerikanischen Länder und Spanien, die diesen Brauch am Leben erhalten, aber auch in vielen anderen Ländern hat man sich das Spiel mit der Piñata abgeschaut. Das Osterfest, Weihnachten oder auch Kindergeburtstage sind beliebte Anlässe, um die Piñatas zu basteln und aufzuhängen.
Piñatas sind bunte Figuren, meist aus "Pappmaché" gemacht - man füllt sie mit Süßigkeiten oder Früchten und hängt sie auf, um den Kindern eine Freude zu machen. Der Begriff "Piñata" geht auf den italienischen Ausdruck "pignatta" zurück, der soviel wie "zerbrechlicher Topf" bedeutet. Im spanischen Ausdruck "Piñata" steckt aber auch das ebenfalls spanische Wort "piña" ("Ananas") - man wählte die Wortneuschöpfung aufgrund der Form der Piñatas, die an eine Ananas erinnert.
Die Piñatas werden an einem Seil so aufgehängt, dass sie über den Köpfen der Kinder schweben. Die Idee ist, die Piñata mit einem Stock durch Schläge aufzureißen, so dass es Süßigkeiten, Früchte oder auch andere Überraschungen "regnet".
Ähnlich wie beim "Topfschlagen" werden dem Kind (und manchmal auch einem Erwachsenen) die Augen verbunden, so dass es nicht genau sehen kann, wo es hinschlägt - vorher hat es sich allerdings schon gemerkt, wo die Piñata hängt. Die anderen Kinder und die Erwachsenen können das blind mit dem Stock in die Luft schlagende Kind unterstützen, indem sie ein Lied singen.
Oft braucht es viele Stockhiebe, bis die Piñata endlich aufplatzt und Geschenke "regnen" lässt - nach drei Schlägen mit dem Stock ist das nächste Kind dran. Man schafft es also nur gemeinsam, zum Ziel zu kommen. Nachdem die Piñata sich öffnet, dürfen alle Kinder so viel aufsammeln, wie sie schaffen.
Woraus sind die Piñatas gemacht?
Form und Beschaffenheit der Piñatas hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Heute werden die Piñatas fast ausschließlich aus Pappmaché (ein Gemisch aus Papier und Kleister) hergestellt, das man leicht in die verschiedensten Formen bringen kann. Nach dem Trocknen bemalt man die Figur nach Lust und Laune. Viele Piñatas haben die Form von bei Kindern beliebten Figuren - zum Beispiel aus Comics oder aus dem Fernsehen.
Früher waren die Piñatas nicht aus Pappmaché, sondern aus Tongefäßen, die mit buntem Papier eingewickelt wurden. Obwohl es schon im alten China eine Piñata-Tradition gab, gilt Mexiko als das Land, in dem die Piñatas zum ersten Mal richtig "populär" (das bedeutet "beim Volk beliebt") wurden. Von hier aus ahmte man die Tradition zunächst in Lateinamerika und in den USA und in den letzten Jahren langsam auch in Europa nach.
Die fertige Piñata füllt man mit Bonbons, Schokolade, Plätzchen, Konfekt, Nüssen und getrockneten oder auch frischen Früchten sowie mit allen möglichen kleinen Geschenken. Von der "Beute" darf später jeder etwas abhaben. In den lateinamerikanischen Ländern ist es üblich, die Piñatas zum Geburtstag aufzuhängen, in Mexiko feiert man mit ihnen das Osterfest und in Spanien sind sie eher ein Brauch zur Weihnachtszeit.
Wie zerschlägt man eine Piñata?
Bei lateinamerikanischen Kindergeburtstagen wird zunächst der Geburtstagskuchen angeschnitten und ein Geburtstagslied gesungen - anschließend versammeln sich alle Gäste rund um die Stelle, an der die Piñata aufgehängt wurde. Das Geburtstagskind darf die Stelle sehen, danach verbindet man ihm die Augen und gibt einen hölzernen Stock oder Stab zur Hand, mit dem die Piñata zerschlagen werden soll.
Um die Aufgabe für das Kind noch schwerer zu machen, ist es üblich, die an einem Seil befestigte Piñata bei den Schlagversuchen des Kindes so hochzuziehen, dass sie dem Stock ausweicht. Ein Erwachsener übernimmt diese Aufgabe - das Kind mit dem Stock muss also damit rechnen, dass es gar nicht so leicht ist, die Piñata zu treffen.
Jedes Kind bekommt schon vorher eine Tüte oder einen Beutel, so dass die herabfallenden Süßigkeiten sofort aufgesammelt werden können. Normalerweise schlägt das Geburtstagskind zuerst, wenn es ihm allerdings nicht gelingt, die Piñata sofort aufzureißen - und das passiert selten - wird Stock und Augenbinde an das nächste Kind weitergereicht.
Das Spiel geht solange weiter, bis die Piñata vollständig zerstört ist und all ihren Inhalt preisgegeben hat. Natürlich gibt es zwischen den Kindern am Boden einen kleinen Wettstreit um die verschiedenen Gaben - den kleineren Kindern helfen die Erwachsenen, so dass niemand leer ausgeht.
Die Geschichte der Piñatas: Wurzeln im alten China
Man glaubt, dass die Piñatas zum ersten Mal im alten China aufgetaucht sind, und zwar im Rahmen des Frühlingsfestes. Die Füllung für die aus Papier hergestellten Piñata-Figuren der alten Chinesen waren aber nicht Süßigkeit oder Ähnliches, sondern unterschiedliche Samen ("Saatgut"). Sowohl die Form der chinesischen Piñatas (beliebte Motive waren Kühe oder Büffel) als auch ihr Inhalt war Sinnbild für die Fruchtbarkeit - das "Piñata-Ritual" sollte sicherstellen, dass die kommenden Monate eine reiche Ernte bringen würden.
Wie zu späteren Zeiten wurden die chinesischen Piñatas mit Stöcken geschlagen, bis sie aufplatzten und die Samen freigaben. Die von den Samen befreiten Piñatas wurden verbrannt - am Frühlingsfest teilnehmende Menschen bewahrten von der Piñata-Asche ein wenig auf, denn diese Asche galt als Glückssymbol.
Marco Polo, der erste Europäer, der ins Innerste der chinesischen Kultur vordrang, beobachtete die chinesischen Piñata-Bräuche und überlieferte sie bei seiner Rückkehr nach Italien den Europäern. Das ist auch der Grund, warum das Wort "Piñata" der italienischen Sprache entlehnt ist - Marco Polo und seine Zeitgenossen sprachen von "pignatta" ("zerbrochener Topf").
Piñatas in Europa und Amerika: Religiöse Umdeutung
Im stark christlich geprägtem mittelalterlichen Europa wurde der aus China überlieferte Piñata-Brauch den eigenen Bedingungen angepasst und mit religiöser Bedeutung aufgeladen. In Italien führte man zur 40 Tage währenden Fastenzeit vor Ostern den so genannten "Piñata-Sonntag" ein - stets am ersten Sonntag der Fastenzeit ahmte man das von Marco Polo beschriebene Zerschlagen und Verbrennen der Piñata-Figuren nach.
Nach einiger Zeit übernahmen die Spanier diesen Brauch von den Italienern - in Spanien benutzte man typischerweise ein tönernes Gefäß ("olla" genannt), das mit buntem Papier eingewickelt und mit bunten Bändern geschmückt wurde.
Die mittelamerikanischen Azteken kannten einen Brauch, der große Ähnlichkeit mit der spanischen Piñata-Version hatte - zum Ende ihres Kalenderjahres brachten sie ihrem Gott Huitzilopochtli einige Kostbarkeiten als Opfergabe. Aufbewahrungsort für die Kostbarkeiten war ein mit Federn geschmücktes Tongefäß, das in einer bestimmten Ecke ihrer Tempelanlagen bereitgestellt wurde. Zur rechten Zeit wurde das Gefäß mit einem Stab zerschmettert, um dem Gott das Geschenk zu offenbaren.
Auch bei den Maya gab es Vergleichbares: Inhalt der im Rahmen von Ritualen zu zerschlagenden Tongefäße waren nicht Gold, Silber und Edelsteine wie bei den Azteken, sondernKakaobohnen. Von den Maya stammt auch die Tradition, dass der Person, die das Tongefäß zu zerschlagen hat, vorher die Augen verbunden werden - auch dies geschah zu Ehren der Götter.
Als nach der Entdeckung und Eroberung Amerikas durch die Europäer ab 1492 die Zwangsbekehrung der altamerikanischen Bevölkerung begann, machten sich die christlichen Missionare die Piñata-Bräuche der Azteken und Maya zunutze. Sie sahen im Piñata-Spiel einen Schnittpunkt zwischen den Religionen und versuchten auf diesem Wege, den indianischen "Heiden" Jesus Christus näher zu bringen und ihnen die fremde Religion "schmackhaft" zu machen.
Piñatas als Symbol für die sieben "Todsünden"
Hochmut (lateinisch "Superbia"), Geiz ("Aravitia"), Wollust ("Luxuria"), Zorn ("Ira"), Völlerei ("Gula"), Neid ("Invidia") und Faulheit ("Acedia") galten in der christlichen Theologie des Mittelalters als die sieben "Todsünden". Die christlichen Missionare waren fantasievoll genug, um sich eine Piñata-Figur auszudenken, die diese Todsünden und ihren Urheber, den gefallenen Engel "Satan", repräsentieren sollte.
Wenn man also auf diese Figur (eine Kugel mit sieben Zapfen) einschlug, dann bekämpfte man nach Sicht der Missionare das Böse, oder trieb es aus. Das Tongefäß, welches die spanischen Missionare als Piñata benutzten, hieß "cantero" - es wurde mit Papier und Schnüren in ausdrucksstarken Farben geschmückt. Besonders wichtig war allerdings die Form - der Ball in der Mitte der Figur symbolisierte den Teufel, die sieben spitz zulaufenden Zapfen symbolisierten die Todsünden.
Die Symbolik ist einleuchtend: Die Sünden gehen aus dem Bösen hervor, sie sind Ausläufer Satans. Die schillernden Farben sollten symbolisieren, wie verlockend das Böse zuweilen auf die Menschen einwirken kann. Die Symbolik ging noch weiter: Die Piñata hängt über den Köpfen der Menschen - der Kampf gegen das Böse kann nur gewonnen werden, wenn man auf die Kräfte des Himmels ("Gott") baut. Der mit dem Stock nach der Piñata schlagenden Person werden die Augen verbunden - man muss "blind" seinem Glauben folgen, nur dann ist Rettung möglich.
Während man zuschlägt, kann man von den Stimmen der anderen in die Irre geführt werden, man darf nicht auf sie hören - nur mit dem Stab (ein Symbol für den "aufrechten" Glauben) kann das Böse zerstört werden. Und wenn die Piñata einmal zerschlagen ist, dann "regnet" es vom Himmel herab Geschenke in Form von Früchten, Süßigkeiten und anderem - Lohn für den, der sich der Ehre Gottes als würdig erwiesen hat.
Dass man anschließend den Piñata-Inhalt miteinander teilte, war ein Zeichen für die Barmherzigkeit Gottes. Heutzutage ist die Piñata-Tradition weitgehend frei von der eben beschriebenen religiösen Symbolik - die meisten Menschen wissen über die alten Bedeutungen überhaupt nicht Bescheid. Dennoch sind es auch heute vor allem die stark katholisch geprägten Länder in Lateinamerika, die diesen alten Brauch aufrechterhalten. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
FORSCHER LASSEN GELENK IM KÖRPER NACHWACHSEN
Manche Tiere können es, Menschen wünschen es sich seit langem: kaputte Körperteile einfach nachwachsen lassen. Ein Tierversuch weckt nun die Hoffnung, dass die Vision eines Tages Realtität werden könnte: Erstmals ist es Forschern gelungen, in den Körpern von Kaninchen Gelenke zu züchten.
Die Gelenke des Körpers sind üblicherweise mit einer Knorpelschicht überzogen, die wie ein schützendes Polster wirkt. Durch Verletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen wie Arthrosen kann sich der Knorpel abnutzen - es kommt zu Gelenkverschleiß. Die degenerierten Gelenke müssen dann ausgetauscht werden.
Zwar gibt es heutzutage recht gut entwickelte Ersatzgelenke aus Titan, Stahl oder synthetischen Materialien. Sie besitzen jedoch nur eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren. Eine Implantation ist mit einer strapaziösen Operation und einer langwierigen Rehabilitation verbunden. Deswegen lassen sich solche Eingriffe nicht beliebig oft durchführen. Da die Menschen im Durchschnitt immer älter werden, leben sie oft länger als das künstliche Gelenk.
Die ideale Lösung wäre, wenn neue Gelenke direkt im Körper entstehen könnten - und dieser Vision ist ein Team um Jeremy Mao von der Columbia University in New York jetzt einen Schritt näher gekommen: Die Wissenschaftler haben bei Kaninchen erstmals ein Gelenk an Ort und Stelle neu wachsen lassen.
Mao und seine Kollegen haben zunächst ein Gelenk aus den Vorderpfoten der Nager entfernt. Dann implantierten sie den Tieren den Rohbau eines künstlichen Gelenks, der aus dem Strukturprotein Kollagen gefertigt und mit einem Wachstumsfaktor versehen war. Durch dessen Einfluss wanderten körpereigene Stammzellen an die beschädigte Stelle, wie die Forscher im Fachmagazin "The Lancet" schreiben.
Die Stammzellen hätten Knorpel, Knochenmasse und die dazugehörigen Blutgefäße entstehen lassen. Nach nur vier Wochen hätten die Kaninchen das neue Gelenk mit ihrem kompletten Körpergewicht belasten und sich wieder normal bewegen können.
"Es ist das erste Mal, dass ein komplettes Gelenk nachgebildet wurde und alle Bewegungsfunktionen wieder intakt sind", sagt Studienleiter Mao. Nach demselben Prinzip könnte es in Zukunft auch möglich sein, Knie-, Schulter-, Hüft- oder Fingergelenke direkt im Körper zu produzieren. Es würde allerdings noch einige Zeit dauern, bis die Methode auch beim Menschen angewandt werden könne.
Patrick Warnke von der Bond University im australischen Gold Coast lobt in einem Kommentar die Ergebnisse der Studie, schränkt jedoch ein: "Nicht alle Patienten haben dieselben Fähigkeiten der Regeneration." Besonders bei älteren Menschen bestehe das Risiko einer sehr langen Zeit der Bewegungsunfähigkeit, die beim Einbau eines herkömmlichen künstlichen Gelenks kürzer ausfalle. (Quelle: Web.de - Wissen - Mensch - in Kooperation mit Spiegelonline - 30.7.10)
URLAUB AUF EINEM ANDEREN PLANETEN: GERMANY
Beginnen wir mit den einfachen Dingen. Leider sehen die Deutschen nicht wie Deutsche aus. Das ist die erste Enttäuschung. Keine Dirndl, keine Lederhosen. "Am ehesten bekommt man diesen Anblick noch in Bayern zu Gesicht", informiert der Klassiker "Culture Shock Germany".
Die gute Nachricht: Der Bedarf an Kuckucksuhren kann nicht nur im Schwarzwald, sondern in jedem guten touristischen Fachgeschäft gedeckt werden. "Die Uhren sind dort viel billiger als in fast allen anderen Teilen der Welt - aber Vorsicht! Es gibt enorme Qualitätsunterschiede." Der 450-Seiten-Wälzer "Germany for Dummies" enthält eine ganze Seite nur mit Ratschlägen für "cuckoo clock shoppers".
Wenn man in Deutschland an den Strand will, sollte man vorgewarnt sein. "Es ist schon ein Schock, wenn Leute, die man für achtbare Ehepaare mittleren Alters halten würde, oben ohne oder sogar splitternackt durch die Öffentlichkeit stolzieren", schreibt Cathy Dobson in ihrem Buch "Planet Germany". Selbst in öffentlichen Anlagen - von denen eine auch noch Englischer Garten heißt! - kann man unvermittelt vor einem entblößten Teutonen stehen, der dort seine Bratwurst grillt
Was Dobson "besonders fasziniert", ist die ersprießliche Körperbehaarung: "Der Rest der Welt gibt Unmengen an Geld dafür aus, Beine und Achselhöhlen von Haaren zu befreien, während die Deutschen diese Körperregionen geradezu zu düngen scheinen."
Sämtliche englischsprachige Deutschlandführer warnen vor einem Besuch in der Sauna. Denn dort wird man genötigt, sich vollends zu entkleiden! Badehosen sollen angeblich unhygienisch sein. "In the mixed changing rooms the full horror emerges", schildert Dobson mit Gefühl für Dramatik.
Gefahr droht auch im Biergarten. Dort stehen Klappbänke, die wie eine Wippe hochfedern können, wenn am anderen Ende plötzlich einer aufsteht. Die Eingeborenen können offenbar damit umgehen, aber für den ahnungslosen Besucher sind Unfälle vorprogrammiert.
Am gefährlichsten ist es natürlich auf der Autobahn. Dort gelten nur die Gesetze der Aerodynamik und das Recht des stärkeren Motors. Dobson schärft ihren Lesern ein: "Die linke Fahrbahn ist ausschließlich für Porsche, BMW und Mercedes reserviert.
Und da auch bitte nur Fahrzeuge in dunklen Farben." Eine landestypische Besonderheit: In Deutschland werden Autos als heilige Tiere verehrt. Nie anfassen! Nie dagegen lehnen! Nur anbeten!
Deutsche erscheinen beim ersten Kontakt nicht übermäßig freundlich, aber das müsse man nicht persönlich nehmen, untereinander sind sie genauso kurz angebunden. Dagegen legen sie in manchen Situationen Wert auf eine gewisse formelhafte Höflichkeit. So wird zum Beispiel erwartet, dass man sich am Telefon mit Namen meldet, auch wenn man sich gar nicht kennt und der Name dem anderen folglich nichts sagt. "Das ist besonders wichtig, wenn Sie ein Zimmer buchen", schreibt der auflagenstarke Reiseführer "Lonely Planet Germany".
Wer nach all diesen Merkwürdigkeiten verwirrt ist, kann sich damit trösten, dass es allen so geht. Greg Nees beginnt sein Buch "Germany - Unravelling an Enigma" mit dem Satz: "Die Deutschen sind nicht nur dem Rest der Welt ein Rätsel, sondern auch sich selbst."
Cathy Dobson: Planet Germany, Guildford 2007
Hyde Flippo: When in Germany, Do as the Germans Do, Columbus 2002
Richard Lord: Culture Shock! Germany, London 2009
Greg Nees: Germany, Unravelling an Enigma, Boston 2000
Donald Olson: Germany for Dummies, Hoboken 2009 -
Andrea Schulte-Peevers: Lonely Planet Germany, London 2010
Barry Tomalin: Germany - Culture Smart!, The Essential Guide to Customs & Culture, London 2008 -
Pamela Wilson: Living and Working in Germany, London 2007 (Quelle: Web.de - Reisen -Deutschland - 27.7.10)
EXPERTEN WARNEN VOR KREBS DURCH ALKOHOL
Berlin (dpa - Detusche Presse Agentur) - Etwa jede 30. Krebserkrankung weltweit ist nach Expertenangaben auf chronischen Alkoholkonsum zurückzuführen. Die Deutsche Hauptstelle (DHS) für Suchtfragen hat deshalb am Dienstag in Berlin erneut vor dem Missbrauch von Bier, Wein oder Schnaps gewarnt.
Jeder Bundesbürger trinke durchschnittlich zehn Liter reinen Alkohol pro Jahr. Deutschland belege damit weltweit den fünften Platz. Es gebe 3,3 Millionen Abhängige und "Missbrauchskonsumenten". "Die Alkoholkultur in Deutschland ist ein nationales Desaster", sagte DHS-Geschäftsführer Raphael Gaßmann. Wenn ein Erwachsener pro Jahr drei Liter reinen Alkohol trinke, sei dies schon "mehr als genug".
Chronischer Alkoholkonsum sei jährlich für 3,6 Prozent der weltweiten Krebserkrankungen verantwortlich, sagte der ärztliche Direktor des Heidelberger Krankenhauses Salem, Helmut K. Seitz. Wer täglich 50 Gramm reinen Alkohol trinke, was etwa einem halben Liter Wein entspreche, trage ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, an Krebs im Mund-Rachen-Raum oder in der Speiseröhre zu erkranken. Bei mehr als 80 Gramm sei das Risiko von Speiseröhrenkrebs 18-fach erhöht. Beim gemeinsamen Konsum von Alkohol und Zigaretten steige dieses Krebsrisiko sogar um einen Faktor von 44 an.
Alkohol schade dem gesamten Organismus, betonten die Experten. Gefährdet seien neben Mundhöhle und Speiseröhre auch Magen, Dünndarm, Leber, der gesamte Stoffwechsel, Herz, Blutkreislauf und das Immunsystem. Auch das Skelett und die Skelettmuskulatur sowie das Nervensystem seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Die Empfehlung der DHS für einen risikoarmen Alkoholkonsum lautet: Frauen sollten pro Tag nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder 0,15 Liter Wein oder Sekt trinken - allerdings an nicht mehr als fünf Tagen in der Woche. Bei Männern liegt der Grenzwert doppelt so hoch. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Krankheiten - 27.7.10)
ALFRED HITCHCOCK - "MEISTER DER SPANNUNG"
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Seine Filme haben Kultcharakter, viele von ihnen gelten als "Klassiker" der Filmgeschichte. Hitchcock (Spitzname "Hitch") hat sich als "Master of Suspense" (auf Deutsch "Meister der Spannung") einen Namen gemacht, weil er es wie kaum ein Zweiter verstand, Spannungsbögen aufzubauen und den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Ein immer wiederkehrendes Thema seiner Filme sind die Ängste und psychischen Abgründe der Menschen, so etwa in seinen berühmten Filmen "Die Vögel", "Psycho" oder "Vertigo".
Auch 30 Jahre nach seinem Tod - Hitchcock verstarb am 29. April 1980 - laufen die über 50 Filme, bei denen Hitchcock Regie führte, in den nächtlichen Fernsehprogrammen und in den Programmkinos rauf und runter. Neben seiner Regiearbeit wirkte Hitchcock auch als Filmproduzent und als Darsteller. Hitchcock ist nach wie vor einer der berühmtesten Regisseure der Filmgeschichte. Eine Besonderheit ist, dass er in fast allen seinen Filmen einen Auftritt als Nebendarsteller hat (man nennt das "Cameo-Auftritt") - oft kann man ihn nur für wenige Sekunden sehen, so dass es den meisten Betrachtern überhaupt nicht auffällt.
Seine Karriere als Künstler begann in England - später zog es ihn, wie so viele großen Filmemacher, in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er durch den Einsatz neuartiger filmischer Techniken zu einem stilistischen Vorreiter mit Vorbildfunktion für viele nach ihm kommenden Filmemacher wurde. Sein "Lieblingsgenre" war der "Thriller" - "Genre" ist der Überbegriff für eine bestimmte Klasse von Spielfilmen, "Thriller" (zu Deutsch "Nervenkitzel") nennt man solche Filme, die von Anfang bis Ende zunehmende Spannung aufzubauen versuchen.
Meist treten die Hauptdarsteller in Hitchcocks Filmen als Mann-Frau-Paar auf, wobei Hitchcock die weibliche Hauptrolle gerne mit einer Blondine besetzte. Der weiblichen Rolle kamen dabei häufig stereotype Eigenschaften wie Schutzbedürftigkeit und Naivität zu, was bis heute nicht bei allen Zuschauern gut ankommt. Unbestritten ist jedoch, dass seine Filme eine ganz eigenartige Handschrift tragen.
Kind- und Schulzeit in England
Geboren wurde Alfred, der mit vollem Namen Alfred Joseph Hitchcock hieß, als jüngstes Kind seiner Eltern am 13. August 1899 im englischen Leytonstone, einem Stadtbezirk am nordöstlichen Rand Londons. Alfreds Vater William Hitchcock arbeitete als Gemüsehändler, seine Mutter trug den Geburtsnamen Emma Jane Whelan. Die Familie war streng katholisch (im protestantisch-anglikanisch geprägten England eher die Ausnahme) und so war es nur folgerichtig, dass Alfred für einige Jahre eine Londoner Jesuitenschule besuchte, nämlich das "College St. Ignatius".
Hitchcock war ein einzelgängerisches Kind, das in der Schule mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam machte. Mit 14 Jahren verließ er die Jesuitenschule, um in London die "School of Engineering and Navigation" zu besuchen. Außerdem ließ er sich in Kursen an der Londoner Kunstakademie im Fach "Technisches Zeichnen" ausbilden - Hitchcock war nicht nur ein sehr begabter Zeichner, sondern auch ein viel versprechender Fotograf. In dieser Zeit erwachte auch sein Interesse fürs Kino, das damals ein sich ganz neu entwickelndes Medium war. 1914 starb der Vater - Hitchcock hatte zu ihm allerdings ohnehin kein sehr enges Verhältnis aufgebaut. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Schulausbildung arbeitete er zunächst als Technischer Angestellter einer Firma, die elektrische Leitungen herstellte. Seine Kreativität lebte Hitchcock vorerst noch durch das Verfassen von spannenden Kurzgeschichten aus.
Hitchcocks Hinwendung zum Kino
Anfang der 1920er Jahren gelang es Hitchcock erstmals, eine Anstellung in der Filmindustrie zu finden - er zeichnete Zwischentitel für Stummfilme und entwarf später für die in London ansässige Produktionsgesellschaft "Paramount Famous Players-Lasky" Kostüme, Dekorationen und Szenenbilder. Außerdem half er bei der Überarbeitung von Drehbüchern. Besonders die Arbeit als Zeichner kam Hitchcock auch in seiner späteren Regiearbeit sehr zugute - stets plante er seine Filme mit Skizzen perfektionistisch durch.
1922 führte Hitchcock dann zum ersten Mal selbst Regie, nachdem der für den Film "Always Tell Your Wife" vorgesehene Regisseur plötzlich erkrankt war. Hitchcock beendete den Film und ließ zum ersten Mal sein Talent als Filmemacher aufblitzen. Bei den Dreharbeiten lernte er außerdem seine spätere Ehefrau Alma Reville kennen, die er am 2. Dezember 1926 heiratete und die 1928 die gemeinsame Tochter Patricia zur Welt brachte. Alma hatte als "Cutterin" (von Englisch "to cut", das bedeutet "schneiden") mit Hitchcock zusammengearbeitet. Ein "Cutter" ist bei der Filmproduktion für den "Schnitt" des Filmmaterials verantwortlich - gedrehte Filmszenen wurden der damaligen Technik entsprechend durch das Schneiden neu zusammengefügt, bis die den Regisseur zufrieden stellende Reihenfolge erreicht ist (man nennt das auch "Montage").
Hitchcocks erster eigener (allerdings unvollendet gebliebener) Film hieß "Number 13". Bevor er als Regisseur weitgehend selbständig arbeitete, blieb Hitchcock noch einige Filme lang Regieassistent von Graham Cutts. Ab 1926 war Hitchcock dann weitgehend alleine verantwortlich für seine Filme. Sein erster vollendeter eigener Film hieß "The Lodger" (deutscher Titel "Der Mieter") - die Geschichte ist eine für Hitchcock typische: Ein einzelgängerischer Pensionsgast wird verdächtigt, ein Serienmörder zu sein - Opfer sind Blondinen, wie sich später herausstellt ist der Mieter unschuldig. 1928 führte Hitchcock Regie für seinen ersten in England kommerziell erfolgreichen Film, der den Titel "Blackmail" (deutscher Titel "Erpressung") trug. "Blackmail" sollte ursprünglich ein Stummfilm werden, aber Hitchcock vertonte den Film nachträglich. Damals war der Tonfilm noch eine Neuheit und manche befürchteten sogar, dass durch den Einsatz des Tons der künstlerische Anspruch des Mediums Film leiden könnte.
Karriere in den USA
Es folgten weitere Filme, die erfolgreich in den Kinos liefen und Hitchcocks Namen schließlich auch in den USA bekannt machten - bedeutend waren "The Man Who Knew Too Much" ("Der Mann der zuviel wusste") im Jahr 1934, "The 39 Steps" ("Die 39 Stufen") im Jahr 1935, "Lady Vanishes" ("Eine Dame verschwindet") im Jahr 1938 und "Jamaica Inn" ("Riff-Piraten") im Jahr 1939. Besonders die beiden letztgenannten Filme kamen beim US-Publikum sehr gut an. Der Hollywood-Filmproduzent David O. Selznick nahm den talentierten englischen Nachwuchsregisseur Hitchcock anschließend für seine Produktionsfirma unter Vertrag - Hitchcock verließ England, um sein (Film-)Glück in den USA zu suchen.
1940 siedelte Hitchcock mit seiner ganzen Familie in die USA über. Dort drehte er zunächst den Film "Rebecca", der nicht nur vom Publikum, sondern auch von den Kritikern mit Lob überschüttet wurde. In den Kategorien Kamera und Produktion gab es für "Rebecca" den begehrten Oscar-Filmpreis. Sein Vertrag in Hollywood sah vor, pro Jahr einen Film zu liefern. Hitchcocks Boss Selznick verdiente Geld, indem er seinen Starregisseur Hitchcock an verschiedene Filmstudios auslieh. Im Hollywood-System waren die Regisseure den Zwängen ihrer Produktionsfirmen ausgesetzt - Hitchcock musste sich daran gewöhnen, dass seine Auftraggeber ihn inhaltlich und bezüglich der Darstellungsweise häufig nicht so gewähren ließen, wie er wollte.
Der nächste große Filmwurf Hitchcocks war das 1943 fertiggestellte Werk "Shadow Of A Doubt" (deutscher Titel "Im Schatten des Zweifels"). Im September des Jahres 1943 verstarb Hitchcocks Mutter, was bei ihm eine psychische Krise auslöste. Hitchcock bekam gesundheitliche Probleme und verlor innerhalb weniger Monate an die 40 Kilogramm Körpergewicht (später in seinem Leben neigte er zur Dickleibigkeit).
Unabhängigkeit und großer Durchbruch
1948 wurde Hitchcock ein ganzes Stück unabhängiger - er sagte sich von Selznick los und wurde zum Produzenten seiner eigenen Filme. In den 1950er Jahren war sein Name so erfolgversprechend, dass er für seine Filmprojekte genug finanzielle Mittel zusammentragen konnte um so die besten Hollywood-Darsteller und -Darstellerinnen für sein Filme zu gewinnen. Hitchcock soll dabei nicht zimperlich mit seinen Stars umgegangen sein - immer wieder gab es seitens der Schauspieler Beschwerden darüber, dass Hitchcock rüde und despotisch ihnen gegenüber auftreten würde. Zu dieser Zeit hielt Hitchcock Ausschau nach attraktiven Blondinen unter den Schauspielerinnen, um mit ihnen seine weiblichen Hauptrollen zu besetzen. Unter anderen wirkten Ingrid Bergman, Grace Kelly, Kim Novak, Tippi Hedren, Doris Day und Eva Marie Saint in seinen Filmen mit.
Langsam nahm man Hitchcock in Hollywood als einen der größten Meister war - besonders seine "Cameos" (die Kurzauftritte des Regisseurs in seinen Filmen) und seine kunstvoll gestrickten Handlungsmuster galten als einmalig. Die Handschrift Hitchcocks in seinen Filmen war so unverkennbar, dass man den Namen des Regisseurs später stets im Filmtitel nannte - man sprach von "Alfred Hitchcock's Psycho" (der Film - deutscher Titel "Psycho" - kam 1960 in die Kinos) oder von "Alfreds Hitchcock's The Birds" (Film von 1963, deutscher Titel "Die Vögel").
Noch in den 1940er Jahren entstanden Meilensteine der Filmgeschichte wie der Anti-Kriegsfilm "Lifeboat" (1943, deutscher Titel "Das Rettungsboot"), der sich mit Freuds Psychoanalyse beschäftigende Film "Spellbound" mit Ingrid Bergman und Gregory Peck (1945, deutscher Titel "Ich kämpfe für dich"), "Notorious" (1946, deutscher Titel "Berüchtigt" - ebenfalls mit Ingrid Bergman), "The Paradine Case" (1947, deutscher Titel "Der Fall Paradin") mit Gregory Peck oder "Rope" (1948, "Cocktail für eine Leiche") mit James Stewart - Hitchcocks erster Film in Farbe.
Die glorreichen 50er Jahre
Nach den erfolgreichen Hollywood-Jahren in den 40ern hätte Hitchcock, der mittlerweile ein schwerreicher Mann geworden war, es ruhig angehen lassen können - aber er war von seiner Arbeit besessen, und produzierte auch im nun folgenden Jahrzehnt Film für Film. 1955 ließ sich Hitchcock in den Vereinigten Staaten von Amerika einbürgern - er nahm die US-Staatsbürgerschaft an. Zeitweise arbeitete Hitchcock in den 50ern auch fürs Fernsehen - für den Sender "Columbia Broadcasting System" ("CBS") wirkte er in dem wöchentlichen Fernsehprogramm "Hitchcock Presents" mit.
In kürzester Zeit stellte Hitchcock Anfang des Jahrzehnts das Psychodrama "Under Capricorn" ("Sklavin des Herzens"), "Stage Fright" ("Die rote Lola") mit der deutschen Schauspielerin Marlene Dietrich und "Strangers On A Train" ("Der Fremde im Zug") fertig - diese Filme drehte er für die US-amerikanische Film- und Fernsehgesellschaft "Warner Bros. Entertainment", die ihn gut bezahlte und ihm alle Freiheiten ließ.
In den 50er Jahren fand Hitchcock außerdem seine neue Lieblingsdarstellerin, nämlich Grace Kelly, die spätere Fürstin von Monaco - sie heiratete 1956 Fürst Rainier III., um sich von Hollywood und von der Schauspielerei zu verabschieden. Hitchcock empfand Faszination und Zuneigung für Grace Kelly und drehte mit ihr gleich mehrere Filme. Gemeinsam entstanden in den Jahren 1954 und 1955 die Filme "Dial M For Murder" ("Bei Anruf Mord"), "Rear Window" ("Das Fenster zum Hof") und "To Catch A Thief" ("Über den Dächern von Nizza"). Männlicher Hauptdarsteller Hitchcocks war in dieser Zeit neben Cary Grant auch James Stewart - beide spielten an der Seite von Grace Kelly.
Erfolgreich war auch Hitchcocks Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Shirley MacLaine - 1955 feierte der gemeinsame Film "The Trouble With Harry" ("Immer Ärger mit Harry") Premiere. Die in den späten 1950ern folgenden Filme sind die bis heute vielleicht berühmtesten im "Oeuvre" Hitchcocks - mit dem französischen Begriff "Oeuvre" (eigentlich "Œuvre") bezeichnet man das Gesamtwerk eines Künstlers. 1956 entstanden "The Man Who Knew Too Much" ("Der Mann der zuviel wusste") und "The Wrong Man" ("Der falsche Mann"). Es folgten die großartigen Filme "Vertigo" (deutscher Titel "Vertigo - aus dem Reich der Toten") mit Kim Novak und James Stewart - vielleicht Hitchcocks bester Film - und das rasante Werk "North By Northwest" ("Der unsichtbare Dritte") mit Cary Grant und Eva Marie Saint - der unwissende Grant wird hier irrtümlicherweise für einen Geheimagenten gehalten und durchs halbe Land gejagt.
Die letzten Jahre
Mit seinem 1960 Premiere feierndem Film "Psycho" setzte Hitchcock noch einmal neue Maßstäbe - der Film war nicht nur spannend, sondern hielt "Schockeffekte" für die Zuschauer parat. Für viele gilt die Realisierung dieses Films als Geburt des Filmgenres "Thriller". Dieser Film hatte einen dermaßen großen kommerziellen Erfolg, das Hitchcock die teilweise negativen Reaktionen der Filmkritiker verschmerzen konnte.
Auch Hitchcocks nächster großer Film "The Birds" (deutscher Titel "Die Vögel", 1963) bricht mit der Tradition seiner früheren Filme - Hitchcock nähert sich hier dem Horrorgenre. In die scheinbare Idylle zwischen Mensch und Natur kommt ein Bruch - die Welt der Vögel bricht als mörderische Urgewalt über die menschliche Zivilisation herein. Ein weiterer Thriller folgte 1964 mit "Marnie" - die weibliche Hauptrolle hier wie auch in "Die Vögel" spielte Tippi Hedren.
Anfang der 70er Jahre - Hitchcock drehte gerade für seinen Film "Frenzy", der in seiner alten Heimat London spielt - erlitt Alma Hitchcock einen Herzinfarkt. Obwohl der Film zu Ende gedreht wurde, schien die Sorge um seine Frau den Regisseur so mitzunehmen, dass sich bei ihm ebenfalls gesundheitliche Probleme und vor allem Erschöpfung und Niedergeschlagenheit breit zu machen begannen. Hitchcock griff vermehrt zum Alkohol und verspürte wenig Lust, an seinen Filmen weiterzuarbeiten.
Erst 1976, als es seiner Frau wieder besser ging, stürzte er sich wieder in die Arbeit. Es entstand sein 53. und letzter Film "Family Plot" (deutscher Titel "Familiengrab"), in dem er auf humorvolle Weise mit dem Genre Krimi spielt. Aufgrund von Problemen mit den Nieren verschlechterte sich Hitchcocks Gesundheitszustand bald zusehends. Am 29. April verstarb Hitchcock in seinem Haus in Los Angeles an Nierenversagen. 30 Jahre nach seinem Tod ist er als Klassiker der Filmgeschichte nicht mehr wegzudenken. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur)
MEHR GEFÄLSCHTE ALLTAGS-GEGENSTÄNDE IN EU (EUROPÄISCHE UNION)
Brüssel (dpa - Deutsche Presse Agentur) - Spielzeug, Shampoo oder Schmerztabletten: Europas Zollfahnder ziehen immer häufiger Fälschungen alltäglicher Gebrauchsgegenstände aus dem Verkehr. Früher machten vor allem Luxus-Plagiate wie Parfüm oder Edel-Handtaschen hiesigen Herstellern das Leben schwer.
Im Visier der Fälscher sind Alltagsprodukte, die Verbraucher gesundheitlich besonders gefährden können. Davor hat die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel gewarnt.
Insgesamt habe der Zoll 2009 an den EU-Außengrenzen 118 Millionen Güter beschlagnahmt mit dem Verdacht, dass es sich um Plagiate handeln könnte, hieß es in dem Jahresbericht. Fünf Millionen davon wurden in Deutschland gefunden. Vor allem wegen der Wirtschaftskrise sei die Zahl im Vorjahresvergleich um ein Drittel zurückgegangen, sagten Kommissionsmitarbeiter, warnten aber, trotz alledem "blüht das Geschäftsmodell der Fälscherei, kein Nischenmarkt bleibt unberührt".
Mit fast zwei Dritteln stammten wie üblich die meisten Produkte aus China. In mehr als 77 Prozent der Fälle seien die Waren vernichtet oder Gerichtsverfahren eingeleitet worden. Erneut handelte es sich in erster Linie um Zigaretten (19 Prozent), danach folgten andere Tabakwaren (16 Prozent), Markenartikel (13 Prozent) und Arzneien (10 Prozent). Da die Zollbehörden und der Privatsektor immer besser zusammenarbeiten, ist die Zahl der Eingriffe an den Grenzen im vergangenen Jahrzehnt stetig gestiegen. Im Jahr 2000 waren es noch etwa 5000 Fälle, 2009 bereits 43 500.
"Gefälschte Produkte können die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher ernsthaft gefährden und legal arbeitende Unternehmen benachteiligen", warnte EU-Zollkommissar Algirdas Šemeta. "Die Kommission und die Mitgliedstaaten werden ihre Zusammenarbeit mit internationalen Handelspartnern und mit der Wirtschaft fortsetzen, um für die Rechte des geistigen Eigentums in der EU den höchstmöglichen Schutz zu gewährleisten." (Quelle: Web.de - Finanzen - Wirtschaft - 22.7.10)
V O R S I C H T , DAS SIND DIE GRÖßTEN DICKMACHER
Müsli eignet sich durch seinen hohen Getreideanteil optimal für den Start in den Tag, liefert Ballaststoffe und hält lange satt. Leider enthalten viele Produkte durch Schokostückchen oder anderweitigen Zuckerzusatz unnötige Kalorien. Beim Kauf Ihres Müslis sollten Sie daher mehrere Marken vergleichen oder sich Ihre Lieblingsmischung einfach selbst zusammenstellen, die einzelnen Zutaten sind nämlich auch separat erhältlich.
Würden Sie morgens eine halbe Tafel Schokolade verputzen? Vielleicht tun Sie das bereits: Kakaopulver und Schoko-Drinks sind extrem zuckerhaltig, eine Tasse liefert mitunter über 200 Kalorien. Viele Produkte bestehen laut Stiftung Warentest zu über 70 Prozent aus Zucker. Zwar gibt es auch Marken, die mit einer zuckerreduzierten Variante werben, doch Vorsicht: Diese ersetzen den raffinierten Zucker durch ein Kohlenhydrat-Gemisch, das in etwa den gleichen Kaloriengehalt aufweist.
Rotwein in Maßen ist laut Studien gut für Herz und Gedächtnis. Doch Genießer verdrängen dabei oft, dass Wein das Potenzial zum echten Dickmacher hat: Ein halber Liter enthält etwa so viele Kalorien wie eine komplette Mahlzeit.
Als Süßstoff genießt Honig einen weitaus besseren Ruf als raffinierter Kristallzucker. Zu Recht: Er kombiniert die Süße der Natur mit einer gesundheitsfördernden Wirkung und wird deshalb oft als "natürliches Antibiotikum" bezeichnet. Doch das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass auch Honig eine wahre Figurfalle ist, da er etwa die gleiche Menge an Kalorien enthält wie normaler Zucker.
Milchprodukte sind zwar gesund, enthalten jedoch häufig viel Fett. Um dem zu begegnen, bieten viele Hersteller Diät-Produkte an, die einen geringeren Fettanteil aufweisen. Dadurch verliert der Joghurt an Geschmack, was wiederum meist durch einen höheren Zuckergehalt ausgeglichen wird. Um nicht in die Fett- beziehungsweise Zuckerfalle zu tappen, sollten Sie mehrere Marken im Supermarkt vergleichen.
Entgegen der landläufigen Meinung sind Fruchtsaftgetränke alles andere als gesund: Sie enthalten kaum Saft, laut "Foodwatch" jedoch rund 6,5 Stück Würfelzucker pro Glas. Die gesunde Alternative: Auf echten Saft zurückgreifen, der möglichst wenig zugesetzten Zucker enthält, und diesen mit viel Mineralwasser mischen. Experten empfehlen Saftschorlen aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser.
Margarine hat zu Recht einen besseren Ruf als Butter, da sie meist aus gesunden, pflanzlichen Fetten besteht. Allerdings enthält sie nicht wesentlich weniger Fett - und damit Kalorien - als ihre tierische Variante. Am besten sollte man daher auf Halbfettmargarine zurückgreifen und darauf achten, dass sie zu einem möglichst hohen Anteil aus ungesättigten Fettsäuren besteht.
Gummibärchen werden immer wieder als fettfreie Alternative zu Chips angepriesen. Dabei enthalten bereits drei der kleinen Bärchen fast so viel Zucker wie ein Stück Würfelzucker. Kleine Naschkatzen sollten lieber zu Salzstangen oder Zartbitterschokolade greifen.
Kalorienbewusste greifen beim Süßen von Speisen gerne auf Fruchtzucker zurück, da dieser als gesunder Ersatz für raffinierten Kristallzucker gilt. In der Tat ist Fruchtzucker für Diabetiker sehr gut geeignet, da er den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen lässt. Doch leider sorgt er dadurch auch für ein ausbleibendes Sättigungsgefühl, was wiederum dazu führt, dass wir mehr essen als wir eigentlich wollten. Zudem enthält Fruchtzucker in etwa gleich viele Kalorien wie seine "ungesunde" Variante.
Pluspunkte auf dem Kalorienkonto kann man sammeln, wenn man auf Toast und Weißbrot verzichtet und auf Vollkornbrot umsteigt. Die quadratischen Toastscheiben enthalten nämlich viermal soviel Fett wie eine Scheibe Vollkornbrot.
Käse kann sehr viel Fett enthalten. Weicher Camembert und Brie hat meistens einen Fettanteil von 50 Prozent in der Trockenmasse. Kalorienärmer sind Hart- und Schnittkäse mit 25 Prozent und 30 Prozent Fett in der Trockenmasse. Es lohnt sich, im Supermarkt nach diesen Sorten Ausschau zu halten.
Salate liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Die Kalorien verstecken sich in Salatsaucen und Dips: Daher am besten keine Fertigprodukte nutzen. Als Faustregel sollte maximal ein Esslöffel Öl pro Person verwendet werden.
In nur 100 Gramm Avocado stecken 23 Gramm Fett, damit ist die Avocado eine richtige Fettbombe. Zwar liefert die Frucht auch wichtige Vitamine, die bessere Alternativen sind mit je einem Gramm Fett pro 100 Gramm jedoch Mangos und Ananas.
Mit 560 Kilokalorien je 100 Gramm ist Vollmilchschokolade eine richtige Figurfalle. Hier lohnt es sich, der Zartbittervariante eine Chance zu geben - eine Tafel hiervon hat vergleichsweise "nur" 507 Kilokalorien. (Quelle: Web.de - Gesundheit - DPA - Deutsche Presse Agentur)
TOTE, AAS, FÄKALIEN: DIE EKLIGSTEN BERUFE
Fäkalientankreiniger: Man sieht sie auf Baustellen, Festivals und allen Arten größerer Veranstaltungen: Dixi-Klos. Jeder kann die mobilen Toiletten mieten, der Reinigungsservice ist inklusive. DAs ist auch gut so, denn die Säuberung der stillen Örtchen ist nichts für schwache Nerven. Nach dem Absaugen des problematischen Inhalts erfolgt eine gründliche Innenreinigung. Abschließend wird der Fäkalientank mit einer Mischung aus chemischem Konzentrat und Wasser für den neuen Einsatz befüllt.
Straßenreiniger: Dieser Job klingt zunächst nicht besonders eklig. Doch zu den Aufgaben gehört auch die Aasbeseitigung. Jedes fünfte Reh kommt in Deutschland durch den Straßenverkehr um, so der Auto Club Europa e.V.. Aber auch andere Tiere wie Katzen, Igel, Hasen oder Wildschweine finden einen grausamen Tod durch Kraftfahrzeuge. Die Kadaver bleiben häufig so lange liegen, bis die Straßenmeisterei oder -reinigung sie auf ihren Kontrollfahrten entdeckt und beseitigt. Aus hygienischen Gründen gehört es zu deren Aufgabe, das Aas sofort und meist durch Verbrennen zu entsorgen. Zum Leidwesen von Haustierbesitzern: Sie erfahren meist nicht, dass ihr Liebling unter die Räder gekommen sind, da der Aufwand für Identifikation und Benachrichtigung der Halter meist zu groß ist.
Tierhaut-Wäscher: Handtaschen, Schuhe, Jacken - Leder ist aus der Bekleidungsbranche nicht mehr wegzudenken. Bereits seit Urzeiten halten Tierfelle den Menschen warm. Das Material entsteht aus den Häuten jeder denkbaren Tierart. Meist werden die Häute von Rindern, Kälbern, Schafen oder Schweinen verarbeitet. Zunächst werden sie eingeweicht, danach enthaart und entfleischt. Tierliebhaber dürfte bei dieser Vorstellung eine Gänsehaut bekommen. Durch das anschließende Gerben werden die natürlichen Verwesungsprozesse der organischen Materie aufgehalten.
Blutegelzüchter: Bereits vor Jahrhunderten wusste man um die medizinische Wirkung von Blutegeln. Seit einigen Jahrzehnten hat auch die Schulmedizin die Heilkräfte der schwarzen Sauger entdeckt. Vor allem Entzündungen, Arthritis, Zerrungen und Hämorrhoiden werden mittlerweile erfolgreich mit Blutegeln behandelt. Im Speichel der Tiere befinden sich zahlreiche Wirkstoffe, die die Wundheilung beschleunigen. Durch die zunehmende Nachfrage kann das Züchten der Tiere also durchaus lukrativ sein. Nicht jedermann darf sich allerdings einfach so als Blutegelzüchter verdingen: Es gelten gesetzliche Rahmenbedingungen, damit sich die Egel für die medizinische Verwendung eignen.
Naturdarmreiniger: Zur Herstellung von Würsten wie Wiener, Thüringer oder Weißwürsten werden vor allem Schafsdärme verwendet. Direkt nachdem sie aus dem Körper der Weidetiere entfernt wurden, eignen sie sich selbstverständlich noch nicht für den Verzehr. Laut einem TV-Bericht der ProSieben-Serie "Galileo Wissen Weltweit" werden die unbearbeiteten Organe aus aller Welt in die ägyptische Stadt Alexandria geliefert. Dort säubern Arbeiter sie zunächst von Exkrementen. Danach wird die Schleimhaut traditionell mit einem Bambusstock aus dem Darm gepresst. Nach der Reinigung wird die spätere Wursthaut wieder in verschiedene Länder exportiert. Die meisten Deutschen empfinden den Job als Naturdarmreiniger vermutlich als sehr gewöhnungsbedürftig. Doch in Alexandria gilt er als altehrwürdiger und angesehener Beruf.
Schädlingsbekämpfer: Die Hauptaufgabe des "Kammerjägers", so die umgangssprachliche Bezeichnung, besteht zunächst darin, Gebäude vor Schädlingen zu schützen. Er berät seine Kunden also in Hygienefragen, mit dem Ziel, Schädlingsbefall vorzubeugen. Dennoch erreicht ihn nicht selten ein akuter Hilferuf: Ratten, Mäuse, Kakerlaken, Milben, Flöhe und Ameisen gehören zum Tagesgeschäft. Diejenigen, die schon beim Anblick einer Spinne in Panik verfallen, sind für diesen Beruf denkbar ungeeignet. Im Kampf gegen Parasiten schwingt der Schädlingsbekämpfer jedoch nicht nur die chemische Keule. Auch natürliche Feinde wie Räuber, Parasiten oder Krankheitserreger, werden eingesetzt, mit dem Ziel, die Wohnung oder den Betrieb mit so wenig Schadstoffen wie möglich zu belasten.
Fäkalien, Tod, Schmutz, Ungeziefer: Womit der Normalbürger im Alltag lieber nichts zu tun hat, haben andere zum Beruf gemacht. So auch Christian Heistermann: Er ist Deutschlands erster anerkannter Tatortreiniger, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Meist wird er von Hotels und Hausverwaltungen beauftragt. Überall Blut und Leichenteile? Ganz so krimilastig sieht der Berufsalltag von Heistermann dann doch nicht aus, denn am häufigsten wird er mit dem natürlichen Tod konfrontiert. Aber auch das kann Ungeübten ganz schön an die Nieren gehen: Oft befindet sich eine Leiche bereits seit Wochen in der Wohnung, ohne dass jemand den Toten bemerkt hat. Ohne Atemschutzmasken macht sich Heistermann also gar nicht auf den Weg zu einem Auftrag. Doch nicht nur Leichengeruch, verwestes Fleisch und Parasiten sind eine Herausforderung. Auch das hohe Infektionsrisiko stellt eine Gefahr dar. Ein Vollkörperanzug und viel Desinfektionsmittel gehören für den Tatortreiniger daher zur Grundausrüstung.
Kanalbetriebsarbeiter: Aus den Augen aus dem Sinn - kaum jemand kümmert sich wirklich darum, was mit den Dingen passiert, die in der Toilette verschwinden. Manche Menschen geht das jedoch sehr wohl etwas an, denn sie stehen mitunter knietief drin. Fäkalien, Klopapier und benutzte Hygieneartikel gehören zu den häufigsten Dingen, die ein Kanalbetriebsarbeiter während seines Arbeitstages zu Gesicht bekommt. Und das alles auch noch in engen, dunklen Gängen unterhalb der Stadt, durch die man sich meist gebückt bewegen muss. Eine Arbeit, die allerdings sehr wichtig ist: Die Inspektion, Wartung und Reparatur des Kanalsystems durch die Wasserbetriebe ist unverzichtbar, um die städtische Hygiene zu gewährleisten.
Leichenwäscher: Diesen Beruf gibt es so eigentlich gar nicht. Die Leichenwäsche ist vielmehr ein Teil der alltäglichen Arbeit von Bestattungsfachkräften, die zunächst eine dreijährige Ausbildung durchlaufen. Doch auch wenn es sich hierbei um einen normalen Ausbildungsberuf handelt, kann ihn nicht jeder machen. Schon die weniger "gruseligen" Tätigkeiten des Tagesgeschäftes sind eine große psychische Belastung. Neben den harten Schicksalen, mit denen Bestattungsunternehmer konfrontiert werden, geht es jedoch vor allem im direkten Umgang mit den Verstorbenen ans Eingemachte. Die so genannte Hygienische Totenversorgung gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Bestatters. Dabei werden zunächst die Haut und alle Körperöffnungen desinfiziert. Im Anschluss wäscht der Bestatter den Toten mit Seife und Wasser. Um das Austreten von Flüssigkeiten zu vermeiden, werden alle Körperöffnungen durch Wattebäusche verschlossen. Die Totenversorgung ist aber nicht nur aus hygienischen Gründen von Bedeutung. Wünschen die Angehörigen beispielsweise einen offenen Sarg, spielen auch ästhetische Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Ein Bestatter muss daher auch einiges an kosmetischem Können mitbringen. (Quelle: Web.de - Beruf - DPA - Deutsche Presse Agentur)
München - Baumwurzeln dürfen die Nachbarwiese nicht durchwuchern. Das entschied jetzt das Amtsgericht München. Grunde: Die Wurzeln verhindern eine sachgerechte Pflege des Rasens.
Ein Grundstückseigentümer hat Anspruch darauf, dass Bäume auf Nachbargrund seinen eigenen Rasen nicht in großem Maße durchwuchern. Mit dieser am Montag (19. Juli) veröffentlichten Entscheidung gab das Amtsgericht München der Klage einer Frau gegen ihre Nachbarn statt (Aktenzeichen: 121 C 15076/09).
Im konkreten Fall standen an der Grenze zweier Grundstücke auf der einen Seite vier Bäume, deren Wurzeln den Rasen nebenan stark durchwucherten. Teilweise ragten die Wurzeln über die Oberfläche des Rasens hinaus, so dass dieser nicht mehr sachgerecht gepflegt werden könne, stellte das Gericht fest. Deshalb sei der Anspruch auf Beseitigung gerechtfertigt.
Ohnehin seien die fast 20 Jahre alten Bäume nach Auskunft von Fachleuten nicht mehr erhaltenswert, betonte die zuständige Amtsrichterin. Sollten sie durch das Kappen der Wurzeln absterben und müssten dann gefällt werden, bedeute dies keinen ungerechtfertigten Nachteil für die beklagten Nachbarn.
Grundsätzlich verjähren nach den bayerischen Gesetzen zwar Ansprüche auf Beseitigung von Pflanzen binnen fünf Jahren nach ihrer Pflanzung, erläuterte das Gericht. Das Eindringen von Wurzeln werde von dieser Verjährung aber nicht erfasst. Das Urteil ist bereits von beiden Seiten anerkannt und damit rechtskräftig. (Quelle: Nordwest Zeitung - 20.7.10)
Seit Mitte Juni bietet das Caritas-Sozialwerk in Friesoythe eine allgemeine Sozialberatung an. Bisher nehmen 35 Menschen aus dem Nordkreis Cloppenburg das Angebot in Anspruch.
von Thomas Neunaber
Friesoythe - Mit der Bezeichnung „Hausarzt für soziale Nöte“ konnte sich Erna Schulte-Weßels nicht anfreunden. Inzwischen findet die studierte Diplom-Sozialpädagogin und Diplom-Sozialarbeiterin die Beschreibung ihrer Stelle beim Caritas Sozialwerk an der Barßeler Straße in Friesoythe durchaus zutreffend. Die 45-Jährige ist zuständig für die sogenannte „Allgemeine Sozialberatung“ für Menschen in Notlagen, die die Caritas seit Mitte Juni in Friesoythe kostenlos anbietet
Große Resonanz
„Nach dem Hausarztprinzip höre ich mir zunächst die Probleme der Menschen an, analysiere ihre Gesamtsituation, berate sie und verweise sie etwa bei Alkohol- oder Eheproblemen an meine Fachkollegen“, sagt Erna Schulte-Weßels. Ein Angebot, das offenbar auf eine große Resonanz stößt. Rund 35 Menschen in Not im Alter von 19 bis 66 Jahren nahmen bisher das neue Beratungsangebot im Büro an der Barßeler Straße in Anspruch.
Neben der kompetenten Beratung legt die Caritas-Mitarbeiterin großen Wert auf Anonymität. „Das ist wichtig für die Menschen, damit sie mir vertrauen können“, sagt die gebürtige Wittensanderin.
Erfahrungen in der Sozialarbeit, die ihr bei der Tätigkeit in Friesoythe zugute kommen, konnte die zweifache Mutter bereits reichlich in der Vergangenheit sammeln. Die Saterländerin arbeitete unter anderem bei den Jugendämtern der Landkreise Diepholz und Oldenburg. Zudem war die Fachfrau in der Schwangerschafts- sowie Partnerschafts- und Familienberatung in Oldenburg tätig und konnte ihr Fachwissen als Verfahrenspflegerin in strittigen Familienangelegenheiten vor Gericht einbringen.
Soziales Netz
„Ich bin eine Anhängerin des Sozialstaats, der sozial Schwachen hilft und nicht Sozialleistungen auf ein Minimum reduziert“, betont die 45-Jährige. „Ein soziales Netz ist wichtig, damit hilfesuchende Menschen Rat bekommen und ihnen ein Weg gewiesen wird, wie sie ihre Probleme meistern können“, ist die Saterländerin überzeugt.
Oft genüge schon ein Hinweis auf eine Fördereinrichtung, wie sie die Stiftung „Dabei sein - Stiftung für Familien in Not“ bietet, um Eltern das Leben zu erleichtern. „Ich denke, die allgemeine Sozialberatung ist eine ideale Plattform, wo sich Menschen mit psychischen, sozialen oder finanziellen Problemen melden können“, sagt die Sozialarbeiterin. Hier könnten Probleme an der Wurzel behandelt werden, statt nur an Symptomen herumzudoktern, ist die „Hausärztin für soziale Nöte“ überzeugt. (Quelle: Nordwest Zeitung - 16.7.10)
ZU HOHE ARBEITSBELASTUNG MACHT DEPRESSIV
Dortmund (dpa/tmn) - Dauerstress im Job kann psychisch krank machen: Je höher die Arbeitsbelastung ist, umso eher erkranken Beschäftigte an einer Depression. Das hat eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund ergeben
Der Handlungsspielraum bei der Arbeit ist dagegen kein entscheidender Risikofaktor für die Anfälligkeit für seelische Leiden. Arbeitnehmer werden also nicht nachweislich öfter depressiv, wenn der Chef ihnen nur wenig Freiheiten lässt.
Für die Studie wurden 517 Beschäftigte aus drei Branchen (Banken und Versicherungen, Gesundheitswesen und Öffentlicher Dienst) untersucht. Ihre Arbeitsbedingungen wurden dabei unabhängig von der Sicht des Beschäftigten bewertet.
Um einer Überlastung vorzubeugen, seien regelmäßige Mitarbeitergespräche ein gutes Mittel, empfiehlt die BAuA. Denn häufig steckten unrealistische Anforderungen dahinter, wenn Beschäftigte vor dem Berg von Arbeit auf ihrem Schreibtisch kapitulieren und psychisch krank werden. Das könne zum Beispiel bedeuten, dass Termine sich nicht einhalten lassen. Oder Mitarbeiter haben nicht die nötigen Arbeitsmittel wie eine passende Software, um ihre Aufgaben wie gefordert zu erledigen.
Solche Probleme könnten Mitarbeiter ansprechen, wenn sie in einem Jahresgespräch mit dem Chef berufliche Ziele vereinbaren. Sinn machen solche Gespräche der BAuA zufolge aber nur, wenn der Vorgesetzte Mitarbeitern ein Mitspracherecht bei den Zielvorgaben einräumt. Einseitige Festlegungen bewirkten dagegen leicht, dass die Vorgaben als ungerechtfertigt oder unerreichbar empfunden werden. Beschäftigte sollten mit dem Chef auch vereinbaren, dass die Ziele in regelmäßigen Abständen überprüft und eventuell angepasst werden - so lasse sich rechtzeitig auf Probleme reagieren.
Psychische Störungen führen den Angaben nach immer häufiger zu Krankschreibungen - insbesondere Depressionen sorgen für viele Ausfalltage. So ist die Zahl psychisch bedingter Krankschreibungen nach Angaben der Techniker Krankenkasse in den vergangenen zehn Jahren bundesweit um fast 40 Prozent gestiegen. Seelische Störungen sind demnach heute einer der Hauptgründe für Fehlzeiten von Beschäftigten. (Quelle: Web.de - Beruf - Karriere - 15.7.10)
Ein Eisverkäufer hat es gut, ein Bauarbeiter muss an diesen Tagen schwitzen. Ob diese Vorstellungen wirklich zutreffen, hat die NWZ überprüft.
von Mirja Zipfel
Friesoythe - Wo lässt es sich in diesen Tagen am besten aushalten? Am Nordpol? Im Planschbecken? In der Gefriertruhe? Eine Frage, die sich vor allem diejenigen stellen dürften, die berufsbedingt Tag für Tag den heißen Temperaturen ausgesetzt sind. Arbeiten unter extremen Witterungsverhältnissen. Die NWZ (Nordwest Zeitung) hat sich umgehört.
Schön viel trinken
Eine arktische Kälte herrscht bei Dennis De Martin. Minus 32 Grad zeigt das Thermometer in der Kühlkammer an. „Eis kann nur bei diesen Temperaturen Schock gefroren werden“, erklärt der Inhaber der Eisdiele Venezia in Friesoythe. Auf den ersten Blick also optimale Arbeitsbedingungen, um einen Sommertag zu überstehen. Dennis De Martin sieht das anders: „Nur weil man täglich mit Eis zu tun hat, verbinden viele Menschen damit automatisch auch einen kühlen Arbeitsplatz. Das ist aber nicht so“, klärt er auf. Zwei bis drei Stunden verbringt der Eisverkäufer täglich im so genannten Eislabor – dem Raum, wo die süßen Eigenkreationen entstehen –, danach bedient er Kunden an der Theke oder auf der Terrasse. Und da steht bekanntlich die Sonne.
Auf der Suche nach dem kühlsten Arbeitsplatz geht es weiter nach Gehlenberg. Dort befindet sich die Wurstfabrik Meemken. Minus 18 Grad zeigt das Thermometer im Gefrierhaus an. Vergleichsweise warm ist es dagegen in den Produktionsräumen: Dort herrschen immerhin fünf bis sieben Grad über Null. Winterlich anziehen heißt es für all diejenigen, deren Arbeitsplätze sich in diesen Räumlichkeiten befinden. Dicker Pulli, lange Hose sind Pflicht. Kühlkammern als Orte der Erholung? Sicherlich nicht die schlechtesten Arbeitsbedingungen an Tagen wie diesen.
Als wahre Brutstätten entpuppen sich die Baustellen in und rund um Friesoythe. Markus Lübke und Jochen Hahn arbeiten auf einer. Sie stehen in einem Erdloch und bauen einen Regenwasserschacht für den neuen Heimwerkermarkt an der Böseler Straße. Hitzefrei kennen der Maurer und der Rohrverleger nicht. Der Zeitplan muss eingehalten werden. Und zwar unabhängig von den Jahreszeiten. „Wir fangen um halb acht in der Frühe an, da lässt es sich noch am besten aushalten“, sagt Markus Lübke. Sein Tipp, um die Hitze zu überstehen: „Schön viel trinken und hin und wieder ein Päuschen mehr einlegen.“
Der sengenden Sonne sind auch die Selbstpflücker auf den Erdbeerfeldern von Landwirt Heino von Garrel ausgesetzt. Der feine aber kleine Unterschied ist, dass die Pflücker es freiwillig tun. Angetrieben vom Ehrgeiz, besonders leckere Früchtchen mit nach Hause zu nehmen. „Viele von ihnen kommen schon in den frühen Morgenstunden“, so die Beobachtung des Landwirts.
250 Grad Backtemperatur
Den Spitzenwert bei der Suche nach den heißesten Arbeitsplätzen in der Stadt dürften aber wohl die Bäckermeister belegen. Da Brötchen nur bei absoluter Gluthitze schön kross werden, muss Heiner Holtwessels, Inhaber der Bäckerei Wewer, den Ofen in seiner Backstube auf 250 Grad aufdrehen. Alles halb so wild, meint er. „Im Sommer leide ich nicht mehr als andere Menschen auch.“ Der Technik sei Dank: „Als wir früher noch die gemauerten Steinöfen benutzten, ging es hier viel heißer zu.“
Abgesehen davon bringt der Job auch Vorteile mit sich. Heiner Holtwessels Arbeitstag beginnt morgens um halb Zwei. Zu einer Tageszeit, wenn von der Sonne weit und breit noch nichts zu sehen ist. (Quelle: Nordwest Zeitung - 15.7.10)
DER LETZTE BLICK
Von Kurt F. de Swaaf
Das Auge als biologische Kamera: Eine Idee, die im 19. Jahrhundert den Forschergeist beflügelte - und morbiden Gerüchten einen Nährboden bot. Man hoffte, im Auge eines Toten, ein Abbild seines letzten Blicks finden zu können. Ein Optogramm eben. Ansatzweise funktionierte das sogar.
In der Optografie versucht man, jenen letzten Blick vor dem Ableben zu fixieren. Für den englischen Künstler Derek Ogbourne ist das Thema schon seit mehr als zehn Jahren eine Quelle der Inspiration. Zur Zeit stellt er seine Arbeiten als "Museum of Optography" im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg aus - eine faszinierende Mischung aus Kunst und Wissenschaft, Fakten und Fiktion. Die Materie eignet sich bestens dafür.
Ein Optogramm sei immer vage, sagt Ogbourne. "Es verlässt sich auf die Imagination." Und bietet so Spielraum für die Phantasie.
Rhodopsin heißt der Stoff, aus dem die optografischen Träume sind. Es ist das lichtempfindliche Pigment in den Sehzellen der Retina, der Netzhaut. Die Substanz besteht aus komplexen Molekülen, die unter Einfluss von Lichtenergie in ihre farblosen Komponenten Opsin und Retinal zerfallen. Diese Reaktion erzeugt einen Sinnesreiz. Der Zellstoffwechsel fügt die Teile anschließend wieder zusammen, der Prozess kann erneut starten.
Entdeckt wurde das "Sehpurpur" 1876 von dem in Rom lehrenden deutschen Professor Franz Boll. Der Anatom untersuchte damals Froschaugen und stellte verblüfft fest, dass die Netzhaut kurz nach dem Tod der Tiere rötlich-purpurn gefärbt ist und nach 40 bis 60 Sekunden ausbleicht, wenn die Frösche zuvor im Dunkeln gehalten wurden. Boll beschrieb seine Entdeckung in einem Wissenschaftsjournal und weckte so das Interesse des Heidelberger Physiologen Wilhelm Kühne. Auch er experimentierte zuerst mit Fröschen, wechselte aber bald zu Kaninchen und erkannte auf deren Netzhaut winzige quadratische Abbildungen seines Laborfensters. Der berühmte Chemiker Robert Bunsen war Zeuge - die Optografie war geboren.
Das erste Optogramm stammt aus dem Auge eines Guillotinierten
Kühne erwies sich als besonders ehrgeiziger Erforscher optografischer Möglichkeiten. Ein tragischer Mordfall bot dem Gelehrten 1880 die Gelegenheit, seine Erkenntnisse an einem Menschen zu testen. Im Gefängnis zu Bruchsal sollte am 16. November der 31-jährige Erhard Reif mit der Guillotine hingerichtet werden. Der Witwer hatte seine beiden Kinder im Altrhein ertränkt. Anscheinend war er so arm, dass er sie nicht mehr ernähren konnte. Mitsamt einem mobilen Labor reiste Kühne aus Heidelberg an, richtete sich in einem dunklen Raum des Gebäudes ein - und traf letzte Vorbereitungen.
Kurz nach Tagesanbruch fiel das Fallbeil. Reifs Kopf wurde laut Kühnes Bericht "unterhalb der Medulla oblongata" abgetrennt, schon drei Minuten später "waren am Körper keine Reflexe mehr zu erzeugen". Beim Sezieren des linken Auges des Hingerichteten gab es im Gewebe gleichwohl noch störende Zuckungen. Doch Kühne fand, was er suchte: Die Netzhaut des Toten zeigte deutlich ein drei bis vier Millimeter langes, farbloses Optogramm, umgeben von einer hellrosa Retina-Oberfläche. "An dem trüben Herbstmorgen blieb das Bild etwa fünf Minuten sichtbar", schrieb der Wissenschaftler. So etwas zu fotografieren war damals technisch noch nicht möglich, deshalb zeichnete er das Optogramm nach. Was es jedoch darstellte, konnte man trotz intensiver Suche im Exekutionsumfeld nicht herausfinden. Und Spekulationen mochte sich der Physiologe wohl nicht hingeben.
Bei anderen Menschen dagegen ließ das Thema Optografie die Phantasie aufblühen. Allerdings nicht erst seit Kühnes Studien. Der britische Fotografie-Pionier William Warner berichtete bereits Anfang der 1860er Jahre von einer seltsamen Beobachtung. Eines seiner Bilder zeigte das Auge eines toten Kalbs. Darin sah Warner nach eigenem Bekunden ein Linienmuster: die Fliesen auf dem Boden des Schlachthauses. Der Fotograf klopfte bei Scotland Yard in London an und schlug vor, zukünftig die Augen von Mordopfern abzulichten, um so vielleicht deren Meuchler erkennen zu können. Man versuchte es - absolut erfolglos.
Netzhautbilder von Ermordeten
Trotzdem geisterten bis Anfang des 20. Jahrhunderts immer wieder Geschichten über angeblich mittels Optografie überführte Mörder durch die europäische Presse. Zwar erwiesen sie sich als reine Gerüchte. Es heißt jedoch, die Technik habe zumindest in einem Fall indirekt für die Aufklärung eines Kapitalverbrechens gesorgt, sagt Kristina Hoge, Kuratorin der Heidelberger Ausstellung: Bei der Untersuchung eines achtfachen Mordes 1924 in Haiger bei Gießen hätten die Ermittler den Verdächtigen erzählt, sie ließen Netzhautbilder der Toten erstellen. "Der Täter glaubte offenbar daran, dass es funktionierte, und gestand", sagt Hoge.
1975 blühte der Mythos Optografie noch einmal auf. Der Ophthalmologe Evangelos Alexandridis und seine Kollegen an der Heidelberger Universitätsaugenklinik erhielten einen Brief mit einer überraschenden Anfrage: Ob es vielleicht unter bestimmten Bedingungen doch möglich sein könnte, mittels der Netzhaut eines Mordopfers ein Optogramm zu erstellen?
Der Absender des Schreibens, ein Kriminalist, hatte offensichtlich Wind bekommen von den wilden Geschichten aus früheren Zeiten. Alexandridis machte sich zusammen mit Student Thomas Klothmann an die Arbeit. Im Prinzip wiederholten sie Kühnes Kaninchenversuche. Die Tiere wurden narkotisiert und vor einer Leinwand fixiert. Darauf projizierten die Forscher unterschiedliche Dias. Mindestens zwei Minuten lang starrten die benebelten Langohren diese Bilder an, danach wurde es für sie für immer dunkel.
Alexandridis und Klothmann legten die präparierten Kaninchenaugen 24 Stunden lang in einer Kalium-Alaun-Lösung ein, spülten sie danach mit Kochsalz, nahmen die Netzhaut heraus, und zogen sie auf weiße Porzellankugeln auf. Das Ergebnis: Tatsächlich zeigten die so entstandenen Optogramme, was die Kaninchen als letztes in ihrem Leben gesehen hatten - die Zahl 75, ein Schachbrettmuster, und sogar das Gesicht des schnurrbarttragenden Künstlers Salvador Dalí, grob nachgezeichnet von Alexandridis.
Nur die Netzhaut von Geköpften könnte ihren eigenen Mörder verraten
Der Versuch war gelungen, zumindest aus wissenschaftlicher Sicht. Den Kriminalisten mussten die Ophthalmologen jedoch enttäuschen. Die Belichtungszeiten waren zu lange, die erforderliche Lichtintensität zu hoch, und die Optogramme zu kurzlebig. Ein Opfer müsste seinen Mörder in einem hellbeleuchteten Raum aus der Nähe anstarren, und nur wenn der Täter sofort die Blutzufuhr komplett unterbricht - den Anderen also köpft - und gleich das Licht ausmacht, hätte die Polizei zumindest theoretisch die Chance, auf der Netzhaut des Getöteten etwas erkennen zu können. Vorausgesetzt natürlich, sie findet die Leiche nur eine Viertelstunde nach der Tat.
Für Derek Ogbourne tun die harten Fakten dem gruseligen Zauber der Optografie keinen Abbruch. Es geht ihm um den Mythos, seine Ausstellung soll "den Zweifel fortführen". "Wir wollen, dass es funktioniert", sagt der Künstler. Er nennt das Romantizismus. Was mag das Optogramm von Erhard Reifs linkem Auge gezeigt haben, auf was fiel sein letzter Blick? Ogbourne war in Bruchsal und hat sich im umgebauten alten Gefängnisgebäude umgesehen. Er fand nicht die geringste Spur. "Vielleicht war es nur ein Lichtfleck auf dem Boden." Vergänglich wie das Leben selbst.
Die Ausstellung "Der letzte Blick" ist noch bis 5. September 2010 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg zu sehen. (Quelle: Web.de - Wissen - Menschen - in Kooperation mit Spiegel Online - 14.7.10)
Berlin - Deutsche Autofahrer, die im EU-Ausland einen Strafzettel bekommen, können künftig auch nach der Rückkehr aus dem Urlaub zur Kasse gebeten werden. Der Bundestag verabschiedete am Donnerstag (9. Juli) ein Gesetz, das die Vollstreckung in Deutschland ermöglicht.
Ab wann gilt diese Neuregelung?
Praktisch ab sofort. Wegen der ausstehenden Zustimmung des Bundesrats kann das Gesetz zwar formal erst im Herbst in Kraft treten. Dennoch sollten Autofahrer bereits in diesem Sommerurlaub vorsichtig sein. Denn die Bußgeldbescheide für etwaige Verstöße brauchen erfahrungsgemäß Wochen oder Monate, bis sie den Empfänger erreichen. Und sollte bis dahin die Länderkammer dem Gesetz zugestimmt haben, wird die Strafe auf jeden Fall fällig - auch wenn der Verkehrsverstoß bereits Monate zurückliegt. Allerdings greift die Regelung erst bei einem Bußgeld von mehr als 70 Euro. Die Strafe für Falschparken liegt in den meisten Ländern unter dieser Grenze.
Wie läuft das Eintreiben des Geldes ab?
Zunächst einmal bekommt der Fahrzeughalter Post von den Behörden des jeweiligen Landes, um Einspruch gegen die Strafe einlegen zu können. Erst wenn der Bußgeldbescheid rechtskräftig ist - also wenn kein Einspruch eingelegt oder der Einspruch zurückgewiesen wurde - kommt das Bonner Bundesamt für Justiz ins Spiel. Das ist nämlich für die Vollstreckung zuständig.
Müssen sich deutsche Autofahrer künftig mit fremdsprachigen Bußgeldbescheiden herumschlagen?
Nein. Nach Angaben des Bundesjustizministeriums sind alle Staaten verpflichtet, dem Verkehrssünder Bußgeldbescheide in einer für ihn "verständlichen Sprache" zuzuschicken - und das sei in der Regel die Muttersprache des Betroffenen. Sollte der ausländische Bußgeldbescheid dennoch in einer fremden Sprache kommen, muss sich der Autofahrer keine Sorgen machen. Wenn der Verkehrssünder - etwa wegen der sprachlichen Hürden - keine Gelegenheit hat, Einspruch zu erheben, muss das Bundesamt für Justiz die Vollstreckung verweigern. Kurz gesagt: Knöllchen auf Finnisch sind in Deutschland wirkungslos.
Was passiert, wenn eine andere Person mit meinem Auto im Ausland geblitzt wird?
Anders als in Deutschland gilt in einigen Ländern wie Frankreich und den Niederlanden die sogenannte Halterhaftung. Das heißt: Der Autobesitzer muss die Strafe zahlen, auch wenn jemand anders gefahren ist. In einem solchen Fall müsste das Bonner Bundesamt jedoch die Vollstreckung verweigern, weil in der Bundesrepublik grundsätzlich der Fahrer zur Rechenschaft gezogen wird. "Niemand wird für einen Verkehrsverstoß verantwortlich gemacht, den ein anderer verschuldet hat", versichert Ulrich Staudigl vom Bundesjustizministerium. Der Fahrzeughalter sollte aber bei den Behörden des jeweiligen Landes Einspruch gegen den Bußgeldbescheid erheben - und zwar auf Deutsch, nicht etwa auf Holländisch.
Welche Fälle gibt es noch, in denen N I C H T gezahlt werden muss?
Das Geld kann nur vom Bundesamt für Justiz eingetrieben werden. Zahlungsaufforderungen von Inkasso-Unternehmen könnten deshalb ignoriert werden, heißt es beim Auto Club Europa (ACE). Zudem fallen laut ACE nur echte Verkehrsverstöße unter die Neuregelung, nicht aber Beleidigungen im Straßenverkehr. Ein Sonderfall sind Geldstrafen gegen Jugendliche und Heranwachsende sowie Entschädigungszahlungen: Diese müssen erst von einem deutschen Amtsgericht bewilligt werden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.7.10)
Neu-Isenburg - Sie ist vier Millimeter dick, zwölf Zentimeter lang und kann auf dutzende Arten gegessen werden: Meist begleitet von kühlen Getränken ist die Salzstange hierzulande der mutmaßlich am weitesten verbreitete Knabberartikel.
Die unscheinbare Stange aus Laugenteig hat ihren Siegeszug in Deutschland erst vor 75 Jahren angetreten. Nach Meinung des Marktführers Lorenz Bahlsen Snackworld aus Neu-Isenburg bei Frankfurt könnte es so ruhig weitergehen. Die Ernährungseigenschaften der kleinen Stangen sind aber umstritten.
Für Martina Thiel ist eine Salzstange nicht einfach eine Salzstange. Keine Einzelheit entgeht der Ingenieurin für Lebensmitteltechnik in ihrem Labor bei Lorenz: nicht die geschlossenen Enden, nicht die rehbraune Farbe, nicht die Verteilung der Salzkörner und auch nicht die dunklen Abdrucke der Gitterbänder aus dem Ofen auf der Rückseite der Stangen. "Der Erstbiss muss knusprig sein, und dann muss es weiter knuspern", formuliert sie ihren Anspruch an das ultimative Knabberwerk. Ständig laufen bei ihr Tests zum Vergleich mit der Konkurrenz oder zur Einführung neuer Produkte.
1935 hat Karl Bahlsen das Laugengebäck aus den USA eingeführt. Ein Stichtag, an dem die erste Salzstange in Deutschland gebacken wurde, ist nicht überliefert. Eine unüberschaubare Vielzahl von Knabberprodukten ist seitdem in die Supermarktregale gekommen. Dennoch glaubt der Lorenz-Chefentwickler Martin Ammann: "Die Salzstange bleibt das wichtigste Produkt beim Laugengebäck." Gerade hat er eine Vollkorn-Salzstange entwickelt. Vollkorn klingt zwar ziemlich spaßfrei, ist aber dennoch als Trend ausgemacht.
Profitiert hat die Salzstange in den vergangenen Jahren von ihrer geringeren Kalorienzahl im Vergleich zu Chips und Erdnussflips. Doch die Stiftung Warentest warnt: Das hoch erhitzte Hefegebäck hat zwar kaum Fett, aber immer noch rund 350 Kilokalorien pro 100 Gramm. Das sind zwar etwa 150 weniger als bei der Kartoffel-Mais-Konkurrenz, aber der hohe Anteil an weißem Mehl kann den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treiben.
"Als Diät vor dem Fernseher würde ich Salzstangen nicht empfehlen", sagt der Gießener Ernährungswissenschaftler Michael Krawinkel. Ihm macht zusätzlich der hohe Gehalt von Kochsalz Sorgen, das man eigentlich sparsam verwenden solle. Bei modernen Essgewohnheiten nehme der Mensch ohnehin schon sehr viel Kochsalz zu sich. Ganz verdammen will er die Knabbereien aber auch nicht: Zu einem Glas Bier oder Wein könne man sie durchaus mal genießen.
Einen Beleg für die weit verbreitete Volksweisheit, dass Salzstangen zusammen mit Cola gegen Durchfall helfen, gebe es nicht, versichert der Mediziner. Allerdings könnten die salzigen Stangen zur Erholung des Mineralienhaushaltes beitragen.
Angaben zu Umsatz und Gewinn macht das aus dem früheren Bahlsen-Imperium hervorgegangene Familienunternehmen in der Rechtsform einer GmbH & Co KG traditionell nicht. Klar ist aber, dass die Fußball-WM dem Knabberspezialisten mit seinen europaweit rund 3000 Mitarbeitern ein nettes Zusatzgeschäft im Sommer gebracht hat. Denn geknabbert wird eigentlich mehr im Winter, weiß Entwickler Ammann. "Die Salzstange ist seit 75 Jahren kaum verändert worden. Sie ist ein Klassiker, den es wahrscheinlich auch in 75 Jahren noch so geben wird." (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.7.10)
Es wird heiß, doch keine Angst: Sie können etwas dagegen tun. Wie Sie im Sommer einen kühlen Kopf bewahren, nicht auf laute Energiefresser hereinfallen und dafür sogar staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen können sagen wir Ihnen hier. So fühlen Sie sich nachhaltig frischer.
Wussten Sie, dass ein Mensch bei 33 Grad nur noch rund 50 Prozent seiner Leistungsfähigkeit abrufen kann? Da liegt es nahe, schon an den ersten warmen Tagen im Jahr in ein leistungsstarkes Klimagerät zu investieren. So ist man für die heiße Phase des Jahres gerüstet und kann auch noch im Hochsommer einen kühlen Kopf bewahren. Leider haben Interessierte die Qual der Wahl, denn die meisten Anlagen sind hauptsächlich laut, kühlen nur wenig und schädigen wegen ihres hohen Stromverbrauch die Umwelt. Mit den Geldsparen-Tipps zum coolen Wohnen vermeiden Sie Fehlkäufe und finden vielleicht sogar eine nachhaltige, kostengünstige Alternative.
Die meisten Sonderangebote im Discounter oder Baumarkt sind billig, aber nicht empfehlenswert. Gerade die auf den ersten Blick so praktischen mobilen Monoblockgeräte erweisen sich in der Praxis oft als nahezu nutzlose, laute Energiefresser. Wenn Sie dem verlockenden Preis nicht widerstehen können und einen Versuch wagen wollen: Achten Sie zumindest auf eine möglichst hohe Energieeffizienzgröße, also den Wert dafür, wie gut Strom in Kühlleistung umgesetzt wird, denn hier hapert es oft. Etwas besser schneiden meist Splitgeräte ab, die fest im Fenster von einem Fachmann verbaut werden.
Besitzen Sie bereits ein Standgerät, sollten Sie darauf achten, dass die Luftschläuche möglichst kurz sind und möglichst dicht nach draußen geführt werden. Besonders ineffizient ist es, sie durch einen Fensterspalt nach draußen zu legen, denn hier kann ständig warme Luft von außen einströmen und den Kühlungseffekt zunichte machen. (Quelle: Web.de - Finanzen - Energie - In Kooperation mit Geldsparen.de - 9.7.10)
von Christoph Hühnergarth - 29.06.2010
Am 29. Juni hätte einer der weltweit bekanntesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts seinen 110. Geburtstag gefeiert: Antoine de Saint-Exupéry, dessen berühmtestes Werk "Der kleine Prinz" du bestimmt in der Schule liest. Das moderne Märchen über die bezaubernde Reise des kleinen Prinzen auf die Erde ist eines der schönsten Bücher für Kinder und Erwachsene. Doch Antoine de Saint-Exupéry war nicht nur Verfasser zahlreicher Romane und Erzählungen. Er war auch ein großer Abenteurer der Luftfahrt, der in einer Zeit lebte, als das Fliegen noch nicht alltäglich war, sondern voller Gefahren steckte.
Seine Leidenschaft für das Fliegen entdeckte Antoine de Saint-Exupéry, geboren in Lyon/Frankreich als drittes von fünf Kindern, bereits als Junge. Als er zwölf Jahre alt war, wurde er zum ersten Mal auf einen Flug mitgenommen, wovon er sehr begeistert war. Nach dem Abitur bewarb er sich 1917 als Offizier bei den Marinefliegern, wurde jedoch abgelehnt. Stattdessen studierte er Architektur in Le Mans, doch der Traum vom Abenteuer Fliegen ließ den jungen Antoine nicht los. Schließlich leistete er von 1921 bis 1923 seinen Wehrdienst bei der französischen Luftwaffe in Straßburg ab und wurde erst zum Flugzeugmechaniker, dann zum Piloten ausgebildet.
Seine aufregenden Erlebnisse als Pilot schrieb Antoine de Saint-Exupéry nieder und veröffentlichte 1926 erstmals ein Buch, den Roman "L’aviateur" ("Der Flieger"). Nur drei Jahre später erschien sein Roman "Courrier sud" ("Südkurier"), der auf "Der Flieger" zurückgeht. Darin verarbeitet Antoine de Saint-Exupéry sein tollkühnes Leben als Pilot einer Luftfrachtgesellschaft zwischen Toulouse (Frankreich) und den französischen Kolonien in Casablanca (Marokko/Afrika) und Dakar (Senegal/Afrika). Mittlerweile war er von seinem Beruf als Militärpilot in die Post- und Frachtluftfahrt gewechselt.
Große Abenteuer und erste Fliegerromane
In der zivilen (nicht-militärischen) Fliegerei ging es aber in den 1920er Jahren nicht minder abenteuerlich zu: Die teils hölzernen, kleinen Doppeldecker-Maschinen waren noch lange nicht so zuverlässig wie heutige Flugzeuge. Mehrfach musste Antoine de Saint-Exupéry als Flugplatzchef in der Sahara notgelandete Kollegen retten. In der einsamen Gegend musste er sich außerdem gegen kriegerische Wüstenvölker behaupten. 1929 ging er für seine Fluggesellschaft nach Argentinien/Südamerika, wo er Flugpost- und Luftfrachtlinien einrichten sollte. Seine Gesellschaft hatte angeordnet, sogar nachts zu fliegen, um die Verbindungen zwischen Südamerika und Europa zu beschleunigen. Nachtflüge waren Ende der 1920er Jahre noch sehr gefährliche Missionen.
In seinem dritten Roman "Vol de nuit" ("Nachtflug") von 1931 schreibt Antoine de Saint-Exupéry über den tödlichen letzten Flug eines Piloten. Zwar ist die Handlung fiktiv ("erfunden"), doch die Geschehnisse im Buch sind an Antoine de Saint-Exupérys Erfahrungen und Erlebnisse im wirklichen Leben angelehnt. Das Hauptthema des Buches ist die heldenhafte Pflichterfüllung von zugetragenen Aufgaben trotz tödlicher Gefahren. Der Held des Romans, genannt Rivière, denkt, dass das wahre Glück in der Erfüllung großer Taten liege - ein Gedanke, der sich in allen frühen Werken Antoine de Saint-Exupérys findet. Typisch für die Gesellschaft und die Literatur des frühen 20. Jahrhunderts wird ein echter Held als furchtloser, wagemutiger und unerschrockener Mann dargestellt, der den Weg des Fortschritts begeht. Nicht einmal der Tod eines seiner Piloten kann Rivière erschüttern - er ist schlicht ein Opfer auf dem Weg des Fortschritts. Antoine de Saint-Exupérys Vorstellung von wahrer Heldenhaftigkeit änderte sich allerdings im Laufe seines Lebens und seiner Literatur erheblich.
Durchbruch als Schriftsteller
Der Roman "Nachtflug" bescherte Antoine de Saint-Exupéry mehrere große Literaturpreise und brachte ihm den Durchbruch als anerkannter Autor. Obwohl er sich immer vornehmlich als Berufspilot verstand, arbeitete er in den 1930er Jahren oftmals als Autor und Journalist. Er reiste nach Asien, schrieb Reiseberichte und arbeitete bei der neu gegründeten Fluggesellschaft Air France. Doch seine Lust auf große Abenteuer und Heldentaten ließ ihn nicht los: 1938 versuchte er sich an Langstreckenflügen von Paris/Frankreich nach Saigon (heute Ho-Chi-Minh-Stadt) in Vietnam/Asien. Auch die Strecke von New York/USA nach Feuerland in Südargentinien wollte er im Flugzeug zurücklegen. Bei den Flügen hatte er jedoch Unfälle bei Zwischenlandungen. Einmal musste er sogar in der Wüste notlanden und wäre fast verdurstet. Erst als ihn eine Karawane nach mehreren Tagen völlig entkräftet auflas, wurde er gerettet.
In seinem 1939 erschienen Erlebnisbericht "Terre des hommes" (deutscher Titel: "Wind, Sand und Sterne") beschreibt er eindrucksvoll Situationen höchster Gefahr und letztendlicher Bewährung und Rettung. Es scheint, als seien solche Gefahren für Antoine de Saint-Exupéry notwendig, um - wie er sagt - "sich selbst zu finden."
Zweiter Weltkrieg und Saint-Exupérys Wandel
Als im September 1939 allerdings der Zweite Weltkrieg ausbrach, erlebte Antoine de Saint-Exupéry Situationen, die ihn stark verändern. Als Pilot einer Aufklärer-Einheit der französischen Luftwaffe war er gezwungen, scheinbar unmögliche Missionen zu fliegen. Frankreich war 1940 schon so gut wie vom Deutschen Reich besiegt, als Antoine de Saint-Exupéry noch immer höchst gefährliche Einsätze fliegen musste, die den Ausgang des Krieges sowieso nicht mehr hätten ändern können. Er nannte viele seiner Missionen "Himmelfahrtskommandos", die er aber alle überlebte.
Selbst der große Abenteurer Antoine de Saint-Exupéry konnte die schrecklichen Geschehnisse des Krieges kaum verarbeiten: "Keiner gesteht sich ein, dass dieser Krieg mit nichts zu vergleichen ist, dass an ihm alles sinnlos ist, kein Schema auf ihn passt", schreibt er in seinem 1942 erschienenen Roman "Pilote de guerre" (wörtlich übersetzt: Kriegspilot). Knapp zwei Jahre zuvor war er aus Frankreich über Marokko und Portugal nach New York/USA ausgewandert, weil Nazi-Deutschland ganz Frankreich besetzt hatte. Antoine de Saint-Exupérys Weltbild änderte sich in dieser Zeit merklich: In "Le petit prince" ("Der kleine Prinz"), seinem weltweit bekanntesten Werk von 1943, spielt das unerschrockene Heldentum älterer Romane keine Rolle mehr.
"Der kleine Prinz" begeistert die ganze Welt
Das moderne Märchen vom "kleinen Prinzen" ist eines der größten Bucherfolge der Nachkriegszeit. Es wurde schon in mehr als 140 verschiedene Sprachen übersetzt. In der japanischen Stadt Hakone gibt es sogar ein Museum für den "kleinen Prinzen". Seine tiefgründigen und einfühlsamen Botschaften und Aussagen sprechen Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt an. Antoine de Saint-Exupéry versetzt sich selbst als einen der Charaktere in eine Welt voller Fantasie, in der sich realistische sowie unwirkliche und traumähnliche Elemente ergänzen. Der Erzähler macht nach einer Flugzeugpanne in der Einsamkeit der Wüste Bekanntschaft mit dem kleinen Prinzen, einem "kleinen, ganz außergewöhnlichen Männchen". Dieser erzählt ihm, er habe seinen Heimatplaneten verlassen, da er sich mit der stolzen und eitlen Rose zerstritten habe. Nach mehreren Stationen auf anderen Planeten sei er schließlich auf der Erde gelandet.
Der kleine Prinz erzählt von verschiedenen Personen, die er auf seiner Reise getroffen hat. Jede Episode über einen Planeten kann man hierbei als eigenständiges Gleichnis sehen: Jede Person auf einem anderen Planeten steht also symbolisch für eine bestimmte negative Charaktereigenschaft, die viele Menschen in der wirklichen Welt auch haben. Der Geschäftsmann zum Beispiel ärgert sich, vom kleinen Prinzen gestört zu werden, während der König nur daran denkt, seine Untertanen zu beherrschen. Der Eitle freut sich lediglich über die Bewunderung anderer und der Geograph kennt fremde Länder nur aus Büchern. Bildhaft spielt Antoine de Saint-Exupéry als Autor auf gesellschaftliche Probleme an: Viele Menschen leben nur in ihrer eigenen Welt und kümmern sich kaum um die Probleme anderer. Saint-Exupéry kritisiert zum Beispiel übertriebene Rastlosigkeit, Machtansprüche, Eitelkeit sowie Trägheit. Der kleine Prinz, die Verkörperung eines jeden Kindes, sucht einfach nur nach Gemeinschaft und Freundschaft, die er aber unter den Bewohnern der Planeten nicht finden kann.
Saint-Exupérys Botschaft und sein mysteriöser Tod
Erst als der kleine Prinz auf der Erde den schlauen Fuchs trifft, lernt er, was Mitmenschlichkeit bedeutet. "Man sieht nur mit den Augen des Herzens in der richtigen Weise. Das Wesentliche ist unsichtbar für die Augen", lehrt der Fuchs. Die Moral des Märchens besagt, dass die Erwachsenen zu sehr auf Äußerlichkeiten achten und sich selbst zu wichtig nehmen. Kinder hingegen begreifen das Innere der Dinge mit dem Herzen und lassen sich weniger von der äußeren Erscheinung beirren.
Der riesige Erfolg von "Der kleine Prinz" ist darauf zurückzuführen, dass grundlegende Themen wie Freundschaft, Gemeinschaft und Mitmenschlichkeit im Mittelpunkt stehen. Antoine de Saint-Exupérys Held ist hier ein kleiner Junge, der in der oberflächlichen Welt der Erwachsenen wahre und wichtige Werte sucht - ein Thema, das Menschen auf der ganzen Welt anspricht. Deswegen wird das Märchen auch noch immer gerne als Schulliteratur gelesen.
Noch mehr Beachtung erhielt "Der kleine Prinz", weil Antoine de Saint-Exupéry nur ein Jahr nach der Veröffentlichung auf mysteriöse Weise verstarb. 1944 musste er erneut Aufklärungseinsätze, diesmal im südlichen Mittelmeer, fliegen. Nazi-Deutschland war fast besiegt und die Mittelmeerregion beinahe unter der Kontrolle der US-amerikanischen, britischen und französischen Streitkräfte. Am 31. Juli 1944 hob Saint-Exupéry von der Insel Korsika zu seinem letzten Flug ab, von dem er jedoch nie zurückkehrte. Man vermutet, dass er von einem deutschen Jagdflugzeug abgeschossen wurde. Es ist aber auch nicht gänzlich auszuschließen, dass Antoine de Saint-Exupéry Selbstmord beging. Er soll vor seinem Tod unter Depressionen gelitten und sich von der Welt entfremdet gefühlt haben. Er träumte von einer besseren Welt. Wie der kleine Prinz war auch er selbst auf der Suche nach wahren Werten in einer Welt, die vom Krieg zerrissen war. (Quelle: helles-koepfchen.de - Bereich: Wissen, Geschichte und Kultur - 29.6.10)
KLEINE SCHLUCKE BEI GROßER HITZE
Wolfgang Wesiack vom Berufsverband Deutscher Internisten in Wiesbaden rät davon ab, größere Mengen Flüssigkeit auf einmal zu sich zu nehmen. Wer zu Mineralwasser greift, achtet außerdem am besten darauf, dass es nicht zu kochsalzhaltig ist. Denn zu viel Wasser mit hohem Natrium-Anteil kann auch zu Bluthochdruck führen. Eine Alternative ist Tee.
Viel trinken sollten vor allem Menschen mit labilem Kreislauf, Ältere, Herzkranke und Patienten mit Bluthochdruck. "Ihnen macht die Hitze besonders zu schaffen", sagt der in Hamburg praktizierende Internist. Die Wärme könne zum Beispiel zu Blutdruckschwankungen und Kreislaufproblemen führen. Die Getränke sollten gut gekühlt, aber nicht eiskalt sein.
Von der Hitze besonders gefährdete Menschen sollten die Wärme grundsätzlich meiden. "Sie gehen also besser nicht ins Freie, sondern bleiben in kühlen, abgedunkelten Räumen", empfiehlt Wesiack. Auch scharfes Essen gehört nicht auf den Speiseplan: Es fördert das Schwitzen zusätzlich zur Wärme. Dadurch verliert der Körper noch mehr Flüssigkeit. "Das kann bei Kleinkindern und älteren Menschen sehr schnell kritisch werden", warnt er. Bei Senioren seien dann zum Beispiel Verwirrtheitszustände möglich.
Für einen erholsamen Nachtschlaf ist wichtig, schon tagsüber darauf zu achten, dass keine Hitze ins Schlafzimmer gelangt. Wesiack rät daher, erst vor dem Zubettgehen durchzulüften. "Durchzug empfinden die meisten als angenehm." Auch eine kalte Dusche vor dem Schlafen kann helfen. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Sonne und Haut - 2.7.10)
Ob Wellness-Drink oder Joghurt: Immer öfter ersetzen Lebensmittelproduzenten normalen Kristallzucker durch Fruchtzucker. Schon der Name klingt natürlich und gesund, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen.
Ob Ketchup, Chips oder saure Gurken - würde man alle zuckerhaltigen Lebensmittel aus dem Supermarkt verbannen, dann würde nicht nur im Süßwarenregal gähnende Leere herrschen. Zucker ist inzwischen fast überall drin. Man erkennt ihn nur nicht immer auf den ersten Blick. Selbst das Studium der Zutatenliste macht nicht unbedingt schlauer, denn Zucker verbirgt sich hinter vielen Bezeichnungen. Wer sie nicht alle auswendig lernen will, kann sich merken: Zuckerarten enden in der Regel auf die Silbe "-ose".
Im Haushalt verwenden wir üblicherweise Saccharose, also Kristallzucker. Er wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen. Glucose ist Traubenzucker. Der besteht allerdings nicht aus Trauben, sondern wird aus Stärke hergestellt. Milchzucker ist - zumindest Allergikern - als Lactose bekannt. Und mit Fructose bezeichnet man Fruchtzucker.
All die Zuckerarten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Zusammensetzung, sondern auch in ihrer Süßkraft. Die von Glucose liegt beispielsweise bei 70 Prozent, die von Fruchtzucker (Fructose) dagegen bei 120 Prozent. Man braucht also weniger Fructose als Saccharose, um ein Produkt süß zu machen - ein Preisvorteil, den sich die Lebensmittelindustrie zunutze macht.
Mais statt Früchte
Immer öfter taucht Fructose in den Inhaltsangaben auf. Und hat dort eine gewisse kosmetische Wirkung: Dass zu viel Zucker schädlich ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Fructose wird dagegen oft gar nicht als Zucker erkannt, zudem klingt "Fruchtzucker" in vielen Ohren natürlicher und gesünder. Aber ist er das wirklich? In der Natur kommt Fruchtzucker beispielsweise in Honig oder Obst vor. Der industriell gefertigte Fruchtzucker hat mit Früchten allerdings wenig zu tun - er wird in der Regel aus Maisstärke gewonnen. Er macht genauso schlechte Zähne wie Kristallzucker und liefert auch genauso viel Energie, nämlich rund 410 Kalorien pro 100 Gramm.
Fett durch Fruchtzucker
Als Diätlebensmittel eignet sich Fructose also nicht - im Gegenteil: Der Blutzuckerspiegel erhöht sich durch Fruchtzucker deutlich langsamer als durch normalem Zucker. Was für Diabetiker von Vorteil ist, erweist sich für Abspeckwillige als verhängnisvoll, weil das Sättigungsgefühl ausbleibt. Die Folge: Man isst oder trinkt mehr. Studien an Menschen und Tieren legen nahe, dass Fructose die Neubildung von Fetten, insbesondere in der Leber begünstigt und zu Diabetes Typ 2 führt. Beeindruckend sind die Ergebnisse eines Mäuseexperiments: Wissenschaftler gaben den Tieren entweder Wasser,
Normalzuckerlösung oder Fruchtzuckerlösung zu trinken. Die Fruchtzuckermäuse wurden dicker als die, die mit Zucker gefüttert wurden - obwohl sie sonst weniger fraßen. Als gesichert gilt die Erkenntnis, dass Fruchtzucker die Blutfettwerte erhöht, zumindest bei Männern. Die Folge: Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Schlaganfall. (Quelle. Web.de- Gesundheit - Ernährung in Zusammenarbeit mit Geldsparen.de - 29.6.10)
Das Torfabbaugebiet wird bis 2021 vollständig wiedervernässt. Das bestehende Hochmoor am Dustmeer diene dann als „Samenbank“.
von Thomas Bücher
Bösel - Es ist wie ein Blick in die Zukunft. Sattes Grün, ein wenig Braun und viel Wasser. Manfred Meinsen, Johannes-Georg Fels und Hergen Ehrhardt stehen mitten im Naturschutzgebiet Vehnemoor – sie vertreten die Interengemeinschaft Vehnemoor. Versteckt von Straßen und Wanderwegen erstreckt sich ein großes grünes Gebiet. So wie es hier am Dustmeer aussieht, könnte es in fünf Jahren auch an der Georg-Schumacher-Straße aussehen. Die ehemaligen Torfabbauflächen sind bereits wiedervernässt, Torfmoos, schmalblättriges Wollgras erobern langsam wieder das ehemalige Moor.
„Wir können die Sorgen jedes einzelnen Landwirten verstehen“, sagt Manfred Meinsen. Aber die drei Männer von der Interessengemeinschaft haben höheres im Sinn. Das Moor ist ein langfristiger Kohlenstoff-Speicher. Der Edewechter Hergen Ehrhardt: „Mit welchem Recht erwarten wir von Ländern, dass sie ihre Urwälder nicht mehr abholzen und bringen es gleichzeitig nicht fertig, kleinste Reste von Hochmooren zu schützen.“
Mit Blick auf die Forderung der Hülsberger Siedler und Landwirte, neben einem Windschutzstreifen aus Birken auch noch Flächen vom Torfabbaugebiet als landwirtschaftliche Nutzfläche zugesprochen zu bekommen, sagt Meiners: „Das Verfahren ist ordnungsgemäß abgeschlossen.“ Der Traum davon, günstig Flächen zu bekommen sei demnach ausgeträumt. Und Fels ergänzt: „Ein Birkenwald brächte nicht viel, der ist auch feucht – Schutz gegen Stechmücken brächte der also nicht.“
Die Hülsberger hatten bisher erfolglos versucht, sich für Flächen und Schutzwald stark zu machen. Die Untere Naturschutzbehörde – der Landkreis – hatte den Antrag auf Befreiung von den Verboten der Schutzgebietverordnung abgelehnt. Und das mit Recht, wie die Interessengemeinschaft zur Rettung des Vehnemoors sagt. „Wir haben hier eine natürliche und zusammenhängende Fläche, die unseren besonderen Schutz benötigt“, sagt Ehrhardt. Und das kleine bestehende Hochmoor mitten im Naturschutzgebiet (NSG) sei hervorragend als Samenbank geeignet. (Quelle: Nordwest Zeitung - 26.6.10)
Insgesamt haben diesen Angaben zufolge rund 9,5 Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren Alkoholprobleme. Etwa 1,3 Millionen davon sind abhängig. Damit ist Alkohol das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland.
Europaweit liegt Deutschland beim Alkoholkonsum pro Kopf an fünfter Stelle. Jeder Bürger ab dem 15. Lebensjahr trinkt demnach im Durchschnitt zwölf Liter Reinalkohol pro Jahr. Mehr getrunken wird nur in Luxemburg, Irland oder Ungarn.
"Für viele gehört Alkohol zum Feiern oder zum Entspannen einfach dazu. Dabei werden die gesundheitlichen Risiken, die ein regelmäßiger und zu hoher Alkoholkonsum mit sich bringt, noch immer massiv unterschätzt", warnte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott.
Sie verwies auf wissenschaftliche Studien, wonach für einen erwachsenen Mann 24 Gramm Reinalkohol - etwa zwei kleine Biere - und für eine Frau zwölf Gramm Reinalkohol pro Tag an maximal fünf Tagen in der Woche gesundheitlich unbedenklich sind. "Alles, was darüber liegt, ist bereits riskanter Alkoholkonsum und führt auf Dauer unausweichlich zu gesundheitlichen Schäden", erklärte Pott. Bei Jugendlichen seien diese Grenzwerte noch deutlich niedriger, weil ihr Körper noch nicht vollständig entwickelt sei.
Zu den häufigsten durch chronischen Alkoholkonsum hervorgerufenen Krankheiten zählen Leberzirrhose, Schädigungen des Gehirns, die sich in Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Intelligenzminderung äußern, sowie Herzmuskel- und Krebserkrankungen wie Leber-, Mund- und Speiseröhrenkrebs. Die durch alkoholbedingte Erkrankungen hervorgerufenen volkswirtschaftlichen Kosten in Deutschland belaufen sich nach Angaben der Bundeszentrale auf etwa 24 Milliarden Euro pro Jahr.
Alkohol gehört weltweit zu den am häufigsten konsumierten Suchtmitteln. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mehr als 76 Millionen Menschen weltweit alkoholabhängig. Einer von 25 Todesfällen wird durch Alkohol verursacht, und jedes Jahr sterben 2,5 Millionen Menschen an Krankheiten, die mit Alkoholkonsum in Zusammenhang stehen. Der Weltdrogentag wird an diesem Samstag begangen. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Krankheiten und APP - 24.6.10)
BEHANDLUNGSFEHLER - WAS PATIENTEN TUN KÖNNEN
N I C H T in jedem Fall bringt eine Therapie oder Operation den Erfolg, den sich die Patienten und ihre Angehörigen erhoffen. Von einem Behandlungsfehler wird jedoch nur dann gesprochen, wenn der Arzt seiner Sorgfaltspflicht N I C H T gerecht geworden ist und den Patienten etwa
N I C H T richtig oder zeitgerecht behandelt hat; kurz, dem Patienten schuldhaft Schaden zugefügt hat. Die Zahl dieser Fälle lässt sich schwer einschätzen.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (eingetragener Verein) geht immerhin von 17.000 Todesfällen durch Behandlungsfehler jährlich aus. Ein Behandlungsfehler kann, muss jedoch N I C H T medizinischer Natur sein. Auch organisatorische Versäumnisse oder Fehler von Personen, die am medizinischen Eingriff oder der Versorgung des Patienten beteiligt waren, kommen infrage. Ein Behandlungsfehler liegt außerdem vor, wenn der Patient N I C H T richtig oder unvollständig über die Risiken der Therapie oder Operation aufgeklärt wurde.
N I C H T nur der Arzt muss entstandene Schäden ersetzen
Wenn ein Arzt seine Pflichten verletzt und daraus ein Schaden für den Patienten entsteht, so stehen dem Patienten Schadenersatzansprüche in Form von zusätzlichen Pflegekosten, Fahrkosten oder auch einer Rente zu. Entschädigt werden müssen sowohl Behandlungsfehler in ärztlichen Praxen und dem Krankenhaus als auch Pflegefehler in Pflegeeinrichtungen. Ist der Schaden durch ein fehlerhaftes Medizinprodukt entstanden, können zudem Ansprüche gegen Arzneimittel-Hersteller geltend gemacht werden. In manchen Fällen kann der Patient auch einen Anspruch auf Schmerzensgeld haben.
Ist man als Patient mit der Behandlung durch einen Arzt N I C H T zufrieden, sollte man zunächst das Gespräch mit dem Arzt suchen, um die Situation aufzuklären und mögliche Missverständnisse auszuräumen. Falls das Gespräch keine Klärung bringt oder der Patient annimmt, dass der Arzt fahrlässig gehandelt hat, sollte ein Gedächtnisprotokoll über den Ablauf der möglichen Fehlbehandlung erstellt werden. Auch die Namen und Anschriften etwaiger Zeugen und nachbehandelnder Ärzte sowie Informationen zu Untersuchungen und den Behandlungsterminen sind nun wichtig.
Da es im Falle eines vermuteten Behandlungsfehlers wichtig ist, die Angelegenheit schnell zu klären, damit mögliche Ansprüche nicht verjähren, sollte sich der Patienten beraten lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen die Betroffenen dabei, einen Behandlungsfehler zu klären und Schadenersatzansprüche durchzusetzen. Zur weiteren Unterstützung kann die Krankenkasse den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) einschalten, der bei Bedarf ein medizinisches Gutachten erstellt. In diesem Fall wird die Dokumentation des behandelnden Arztes eingefordert.
Hat die Krankenkasse den Medizinischen Dienst eingeschaltet, so überprüft ein Sachverständiger der MDK den Sachverhalt und schätzt ein, ob der Verdacht eines Behandlungsfehlers begründet ist. Er wird ein sogenanntes wissenschaftlich begründetes Gutachten erstellen, mit dem der Patient über die Gutachtenkommission oder die Schlichtungsstelle der Landesärztekammer eine außergerichtliche Einigung in Form eines Vergleichs anstreben kann.
Wenn ein Vergleich N I C H T möglich ist, kann der Patient einen auf Medizinschadensfälle spezialisierten Anwalt hinzuziehen und ein gerichtliches Klageverfahren einleiten. Vor Gericht muss der Patient beweisen, dass der Arzt schuldhaft gehandelt hat. Die Rechtsprechung hat jedoch zugunsten der Geschädigten eine sogenannte Beweiserleichterung bis hin zur Beweislastumkehrung geschaffen. Ist die Dokumentation einer Behandlung beispielsweise mangelhaft oder unvollständig, so ist es am beschuldigten Arzt, die Vorwürfe zu entkräften.
Rechtsberatung und Hilfe vor Ort leisten neben den Krankenkassen auch
Verbraucherzentralen, Selbsthilfegruppen oder Patientenberatungsstellen. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland hat unter der Rufnummer 0800/ 0 11 77 22 ein kostenloses Beratungstelefon eingerichtet.
Nach Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: "Behandlungsfehler: Was genau ist das und welche Möglichkeiten habe ich als Patient?", Pressemitteilung vom 8. Juni 2010, sowie der AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse): Patienteninformation "Behandlungsfehler", Stand Juni 2010 (Quelle: Web.de - Gesundheit - Krankheiten und Lifeline.de - 21.6.10)
Reiner Frontalunterricht gilt längst als Steinzeit-Didaktik. In der Uni wird das oft sträflich vernachlässigt. Vorlesungen laufen meist immer noch nach dem Prinzip ab: Einer redet, die anderen hören zu. Hinterher sitzen viele vor einem Bücherberg und versuchen, sich Prüfungswissen einzuhämmern. Das ändern Studenten besser, wenn sie vom Studium wirklich etwas haben wollen. Einige Tipps helfen.
N I C H T nur vor Prüfungen pauken: Studenten dürften sich N I C H T nur von Klausur zu Klausur hangeln, wenn sie etwas lernen wollen, sagt die Studienberaterin Brigitte Reysen-Kostudis von der Freien Universität Berlin. Die Psychologin hat bei vielen Studenten ein neuartiges Krankheitsbild ausgemacht: das "Bulimie-Lernen". "Vor einer Prüfung fangen sie an, ganz viel Stoff in sich hineinzustopfen, um ihn dann weitgehend unverdaut wieder auszukotzen." Mehr bringe es, den Stoff regelmäßig durchzugehen und im Seminar mitzuarbeiten.
Wissen ist gut, verstehen ist besser: Mit bloßem Auswendiglernen kommt man N I C H T weit. Zwar ist Faktenwissen in Fächern wie Medizin das A und O. Aber auch hier sei ein Grundverständnis die Basis dafür, dass Fakten hängenbleiben, meint Reysen-Kostudis. "Es ist leichter, Formeln zu lernen, wenn man die Zusammenhänge verstanden hat." Auch stumpfes Wiederholen bringe wenig, sagt Prof. Werner Heister von der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld, der dazu ein Buch geschrieben hat. Denn wer sich immer wieder dasselbe einzutrichtern versucht, hat innerlich längst abgeschaltet.
Auf Wiedergabe umschalten: Es ist die falsche Herangehensweise, sich den Stoff bloß reinzuziehen. Um ihn zu verarbeiten, ist neben der Aufnahme auch die Wiedergabe nötig. "Lesen alleine bewirkt nur eine sehr oberflächliche Einprägung", erklärt Prof. Martin Schuster, Lernexperte und Buchautor von der Uni Köln. "Man muss sich selbst abfragen, also den gelesenen Stoff aus dem Gedächtnis wiedergeben."
Darüber reden hilft: Wer nicht fragt, bleibt dumm - dieser Satz aus der Sesamstraße gilt auch in der Uni. Viele Erstsemester haben Reysen-Kostudis zufolge aber Angst, Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht verstehen. "Die denken dann: Was ich sage, ist bestimmt dumm." Darüber reden hilft beim Lernen aber.
Anschaulich machen: Visualisieren nützt, findet Werner Heister. Die sieben Einkunftsarten des Steuerrechts zum Beispiel ließen sich leichter lernen, wenn sie über eine Bilderkette verbunden oder in eine Geschichte verpackt werden. Sinnvoll sei es auch, Mind-Maps anzufertigen, ergänzt Martin Schuster. Ein solches "Sinngewebe" habe den Vorteil, dass eine bildhafte Struktur des Stoffes entsteht. Das ist anschaulich und macht Zusammenhänge auf einen Blick erkennbar.
Sacken lassen: Andauernd ohne Pause zu lernen, ist kontraproduktiv, sagt Martin Schuster. "Der Stoff muss sich setzen." Beim Lernen sollten Studenten daher pro Stunde mindestens 20 Minuten Pause einplanen. Die Gedächtnisleistung leide außerdem unter Schlafmangel. "Also ist es auch nicht sinnvoll, in die eigenen Schlafzeiten hineinzulernen."
Der eine braucht zum Lernen absolute Ruhe, andere kommen mit ein bisschen Musik erst richtig in Schwung. Die passende Umgebung ist eine Typfrage, sagt Prof. Werner Heister. "Das muss man einfach ausprobieren." Dazu sollten Studenten sich ein "Lerntagebuch" anlegen. Darin notieren sie, wo und wie sie am besten lernen können - und sammeln so ihre persönlichen Erfolgsrezepte.
Literatur: Martin Schuster; Hans-Dieter Dumpertm, Besser Lernen, Springer, Euro 19,95, ISBN-13: 9783540293774; Brigitte Reysen-Kostudis, Leichter lernen, MVG, Euro 14,90, ISBN-13: 9783636062970; Werner Heister, Studieren mit Erfolg: Effizientes Lernen und Selbstmanagement, Schäffer-Poeschel, Euro 12,95, ISBN-13: 9783791028804. (Quelle: Web.de - Beruf - Bildung - 21.6.10)
von Marlen Schott und Britta Pawlak
Zur Zeit der Apartheid wurden die Ureinwohner Südafrikas aus vielen Gebieten vertrieben. Ihre Heimat beanspruchten weiße "Südafrikaner" für sich, die Einheimischen mussten weichen. Man teilte der schwarzen, "farbigen" oder indischen Bevölkerung spezielle eingegrenzte Gebiete zu, in denen sie leben mussten. Auch heute noch gibt es in Südafrika viele Townships, in denen überwiegend bittere Armut herrscht. Marlen berichtet euch von der Township Soshanguve, die sie in Südafrika besucht hat.
Der Begriff "Apartheid" stammt aus dem Afrikaans und bedeutet etwa "Gesondertheit". Als Apartheid bezeichnete man die Rassentrennung in Südafrika. Sie wurde offiziell im Jahr 1948 eingeführt, als weiße Rassisten die Regierung übernahmen. Diese "Rasseneinteilung" Südafrikas reicht aber weit in die Vergangenheit zurück.
Zur Zeit des Kolonialismus hatten viele europäische Länder das Ziel, sich zu erweitern, ihre Macht zu vergrößern sowie Rohstoffe und Bodenschätze auszubeuten. Sie besetzten weite Teile Afrikas, entrechteten, versklavten oder ermordeten die Ureinwohner und plünderten die Schätze der Länder. Die Europäer sahen sich als "überlegene Rasse" an, vielen einheimischen Afrikanern zwangen sie ihre Kultur und Religion auf.
Anfang des 19. Jahrhunderts verschärfte sich die Unterdrückung der afrikanischen Ureinwohner durch die Eroberungen der Kolonialmacht Großbritannien. Die so genannte "South African Native Commission" (SANAC), bedeutet "südafrikanische Ureinwohnerkommission", sollte Anfang des 20. Jahrhunderts eine spezielle "Rassenpolitik" für die südafrikanischen Provinzen Natal, Kapkolonie, Orange Free State und Transvaal festlegen. Mit dem "Native Administration Act" von 1927 wurde in Südafrika der Grundstein der Apartheid gelegt.
Offizielle Apartheid: Machtübernahme burischer Rassisten
Im Jahr 1948 kam in Südafrika die burische Partei der Nationalisten an die Macht, die bis ins Jahr 1989 regierte. Buren sind europäische Einwohner Südafrikas und Namibias, die ursprünglich aus den Niederlanden stammen. Die burischen Nationalisten sympathisierten im Zweiten Weltkrieg mit Nazi-Deutschland und waren gegen eine militärische Beteiligung Südafrikas an der Seite von Großbritannien. Die Mehrheit des burischen Volkes stand hinter der Politik der Nationalisten.
Die Buren waren stark durch den so genannten "Calvinismus" beeinflusst, der sich auf die von Johannes Calvin gegründete Lehre über die Vorbestimmtheit des menschlichen Schicksals bezieht. Mit dieser Theorie rechtfertigte man die Rassentrennung und die angebliche "Überlegenheit" der weißen Rasse. Die rassistische Regierung teilte die Bevölkerung in drei Gruppen ein: "weiß", "schwarz" und "coloured" - also "farbig". Für die Gruppen galten verschiedene Gesetze.
Die einheimische Bevölkerung wurde aus vielen Gebieten vertrieben und in eigens für sie vorgesehenen Bezirken untergebracht. Ihnen wurde die südafrikanische Staatsbürgerschaft aberkannt und eine so genannte "Homeland"-Staatsbürgerschaft zugeteilt. Man machte sie zu "Ausländern" und Fremden in ihrem eigenen Land, sie wurden massiv unterdückt und besaßen so gut wie keine Rechte.
Der Ursprung des Namens "Soshanguve
Die Township Soshanguve wurde 1974 auf einem Areal gegründet, das in ein so genanntes Bantustan eingebunden werden sollte. Das Wort "Bantustan" setzt sich aus verschiedenen Wörtern zusammen. "Bantu" bezeichnet in Südafrika sowohl einen Stamm als auch eine Sprache, "stan" bedeutet übersetzt "Land". Daraus ergibt sich Bantustan, also das "Land der Bantu", das für folgende Stämme eine "Zuflucht" sein sollte: SOtho, SHAngaan, NGUni und VEnda. So entstand der Name SOSHANGUVE.
Mittlerweile ist Soshanguve an die südafrikanische Hauptstadt Tshwane (ehemals Pretoria) angegliedert und steht unter deren Verwaltung. Soshanguve ist eine unüberschaubare Gemeinde, deren Einwohnerzahl nicht festzustellen ist. Schätzungen liegen zwischen 700.000 und 1,4 Millionen Einwohnern.
Armenviertel: Kaum mehr als ein "Dach über dem Kopf"
Die Siedlung hat zwei Gesichter: das "reiche" und das "arme" Soshanguve. Im sehr kleinen "reichen" Teil findet man nicht große, aber für südafrikanische Verhältnisse recht stabil gebaute Backsteinhäuser. Diese bestehen meist nur aus einem großen Raum, in dem - für uns Europäer - unvorstellbar viele Menschen, ganze Großfamilien, zusammenleben. Der weitaus größere "arme" Teil der Siedlung besteht hingegen aus Holzverschlägen und Wellblechbaracken.
Die Hütten sind schlecht isoliert und es gibt dort keine Heizungen. Kälte und Feuchtigkeit dringen schnell in die Behausungen ein. Wenn es regnet, tropft das Wasser direkt in die undichten Blechbaracken. Die Straßen der Siedlung sind nur schlecht zu befahren, sofern überhaupt von Straßen die Rede sein kann. Wasser und Strom gibt es nur für einen sehr kleinen Teil der dort lebenden Menschen. Die Arbeitslosigkeit ist hier enorm hoch. Außer der hohen Kriminalitätsrate in den Townships ist auch die sehr hohe Zahl an HIV-infizierten Menschen äußerst problematisch, die von der südafrikanischen Regierung gerne verschwiegen wird. Aus diesem Grund gibt es auch keine offiziellen Angaben, aber nach Einschätzungen liegt gerade in den Townships der Anteil der HIV-Infizierten bei über 50 Prozent. Als Folge der vielen HIV-Erkrankungen ist die Sterberate unglaublich hoch.
Problem Aids: Heimatlose Waisenkinder
Kinder, deren Eltern an HIV erkrankt sind, tragen das Virus nicht automatisch in sich. Die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung von einer HIV-positiven Mutter auf ihr Kind liegt bei ungefähr 20 Prozent. Es gibt unter den Ärmsten der Armen daher sehr viele Aids-Waisen: Diese Kinder leben in völliger Armut, leiden an Hunger und haben meist nicht einmal ein Zuhause. Es gibt oft niemanden, der sich um sie kümmert und die Kinder haben keine Perspektiven für ihr Leben - ganz zu schweigen von Kleidung oder Spielsachen, die für uns so selbstverständlich sind.
Vor allem in den Entwicklungsländern Afrikas ist die extreme Ausbreitung des HI-Virus' sehr Besorgnis erregend. Viele Menschen sind nicht ausreichend aufgeklärt und wissen nicht, wie sie sich schützen können oder dass sie bereits mit dem Virus infiziert sind. In dem hier gelegenen Krankenhaus besteht das einzige "Medikament" für aidskranke Kinder aus Multivitamintabletten. Allgemein ist die medizinische Versorung in den armen Ländern Afrikas sehr schlecht. Die aidskranken Menschen sterben deshalb auch besonders früh und qualvoll an der Immunerkrankung.
von Marlen Schott und Andreas Fischer
Im ersten Teil hast Du etwas über das Apartheid-Regime und das Leben in den verarmten Townships in Südafrika erfahren. Nun erzähle ich Dir von meinem Treffen mit der Lehrerin Thobile, die ihren Beruf aufgab, um heimatlosen Kindern zu helfen. Ich habe auch das Waisenhaus in Soshanguve besucht.
Ich habe hier in Soshanguve eine Frau kennen gelernt, die ihren Beruf als Lehrerin aufgab, um ihr Leben den vielen elternlosen Kindern zu widmen. "Als ich 2002 als Lehrerin arbeitete, wurden fünf meiner Schüler innerhalb von zwei Monaten zu Waisen. Ihre Eltern starben an Aids. Jeden Morgen kamen die Kinder hungrig in den Unterricht, waren ungewaschen, hatten verschmutzte Schuluniformen und konnten ihre Hausaufgaben nicht machen. Die Waisenkinder lebten bei armen Verwandten, die meistens arbeitslos waren", erzählt Thobile.
Weiter berichtet sie: "Ich begann damit, Lebensmittel mit in die Schule zu bringen und kümmerte mich um Kleidung für die Kinder. Es war wie ein Lauffeuer, die Zahl der Waisen wuchs immer schneller. Schon bald funktionierte ich meine Garage um, um dort den Kindern etwas zu Essen und Kleidung zu geben. Und ich half ihnen bei den Hausaufgaben." Thobile hat selbst zwei Kinder. "So gab ich meinen Beruf als Lehrerin auf, um für die bedürftigen Kinder sorgen zu können. Es war keine einfache Entscheidung, und die Menschen um mich herum hielten mich für verrückt, ich mich selbst manchmal auch." Doch heute ist sie sich sicher, das Richtige getan zu haben. Sie leitet mittlerweile die beiden Waisenhäuser "Inkaja Lenbulo - Home of Joy" ("Haus der Freude") in der Township Soshanguve. Immer mehr Kinder finden hier Zuflucht, Versorgung und Unterstützung.
"Haus der Freude" - eine Zuflucht für einsame Kinder
Durch die beiden Waisenhäuser haben die Kinder jetzt eine Anlaufstelle und treffen Menschen, die sich für sie interessieren und die ihnen helfen. Die Kinder kommen gerne hierhin und sind froh, eine Zuflucht zu haben - und nicht den Tag auf der Straße verbringen zu müssen. Hier hilft man ihnen bei den Hausaufgaben, ihre Wäsche wird gewaschen, sie treffen ihre Freunde und zum Teil auch ihre Familie.
Derzeit finden täglich ungefähr 250 Kinder Schutz und Nahrung im Waisenhaus - und es werden immer mehr. Die meisten von ihnen kommen tagsüber ins Waisenhaus und gehen abends zu ihrer Unterkunft zurück. Nur wenige der Kinder schlafen auch in den Häusern. Viele von ihnen sind in Familien untergebracht, denen es nicht möglich ist, die Kinder ausreichend mit Nahrung und anderen Dingen zu versorgen. Meistens steht den Familien nicht genügend Geld zur Verfügung, um die Kinder zu ernähren. Manchmal liegt es aber auch daran, dass sie sich durch ihre eigenen Probleme nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern können und sie vernachlässigen. Viele Kinder wurden zu Waisen, weil ihre Eltern an Aids starben, einige Kinder sind selbst mit HIV infiziert.
Kartons verkaufen - für eine Scheibe Brot am Tag
Der zehnjährige Wanda wohnt im Waisenhaus "Ikhaya Lenjabulo". Seine Mutter starb bei der Geburt und er wuchs mit seinen Vater in einer der Wellblechhütten auf, die hier "Shack" genannt werden. Wie viele Menschen hier war Wandas Vater arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit beträgt im Land etwa 28 Prozent, das bedeutet, ungefähr drei von zehn Menschen haben keine Arbeit. In den verarmten Townships ist die Zahl der Arbeitslosen noch sehr viel höher.
Wanda war meistens auf sich alleine gestellt. Da er kein Geld besaß und keine Schuluniform hatte, die hier in diesem Land Pflicht ist, gab es für ihn keine andere Wahl: Er musste arbeiten gehen und konnte nicht, wie einige andere Kinder in seinem Alter, die Schule besuchen. Er sammelte von morgens bis abends Kartons und verkaufte sie, damit er wenigstens genug Geld hatte, um sich etwas zu essen zu kaufen und nicht stehlen zu müssen. Vor etwa vier Jahren nahmen ihn seine Nachbarn an der Hand und brachten ihn in das Waisenhaus Ikhaya Lenjabulo. Seitdem wohnt und geht er dort zur Schule - und hat neue Freunde gefunden.
Von beiden Eltern verlassen und ein neues Zuhause gefunden
Pride und Tshepo sind Brüder. Sie wurden zusammen von ihrer Großmutter in das Waisenhaus gebracht. Ihr Vater hatte die Familie bereits vor einiger Zeit verlassen. Ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt schwer krank und wusste sich in ihrer Verzweiflung nicht anders zu helfen, als sich und ihren Kindern das Leben zu nehmen. Sie schloss sich mit ihnen in ihrem Shack ein und legte ein Feuer.
Glücklicherweise bemerkten die Nachbarn den Brand rechtzeitig und konnten sie und die Kinder aus den Flammen retten. Pride erlitt jedoch schwere Brandverletzungen am Arm und an der Hand. Die Familie stand nun vor dem Nichts. Kurz darauf war die Mutter der beiden spurlos verschwunden. Die Brüder leben seitdem im Waisenhaus. Sie leiden noch immer sehr unter diesen schicksalhaften Ereignissen. Die Narben beeinträchtigen Pride aber nicht mehr allzu sehr. Wenn er viel Glück hat, wird sein Arm sogar wieder komplett verheilen.
Eine kleine Freude für die Waisenkinder
Meine Kollegen vom Hellen Köpfchen haben gesammelt, um den Kindern im Waisenhaus eine Freude zu machen. Wir haben den Waisenkindern Schildkappen, T-Shirts und Bälle geschenkt - und sie haben damit sichtlich ihren Spaß, auch wenn es nur ein kleines Mitbringsel war. Bei Ausflügen werden jetzt die Schildkappen und T-Shirts getragen - ein Dankeschön an alle Sponsoren.
Vor allem benötigt das Waisenhaus natürlich finanzielle Unterstützung.
Wenn Du den Kindern des "Home of Joy" mit einer Spende helfen willst, oder Ihr bzw. deine Eltern helfen wollen, freuen wir uns über eine E-Mail an das Helle Köpfchen (E-Mail Adresse: http://www.helles-koepfchen.de/kontakt.html). (Quelle: helles-koepfchen.de – Bereich: Wissen, Gesellschaft und Politik)
SYPHILIS BLEIBT ANFANGS OFT UNBEMERKT
Unbehandelt kann die Erkrankung allerdings schwere Organschäden verursachen und zum Tode führen, warnt Klaus König vom Berufsverband der Frauenärzte in München. Verursacher sind Bakterien, die mit hohen Penicillindosen in der Regel gut behandelbar sind.
Zu den ersten Anzeichen der Syphilis gehört ein schmerzloses Knötchen am Scheideneingang oder im Mund. Die umliegenden Lymphknoten schwellen an, schmerzen aber nicht, erläutert König. Nach zwei bis sechs Wochen heilt das Geschwür meist von allein wider ab.
Später machen sich bei einigen unbehandelten Erkrankten Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen bemerkbar. Außerdem kann es auch zu Knochenhautentzündungen oder einer Entzündung der Hirnhäute kommen. Mit verschiedenen Testverfahren lässt sich der Erreger nachweisen. Dem Robert-Koch-Institut zufolge gab es im Jahr 2004 in deutschen Großstädten zwischen 10 und 19 Syphilis-Fälle pro 100 000 Einwohnern. Der beste Schutz vor einer Ansteckung ist es, ungeschützten Geschlechtsverkehr zu vermeiden. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Sexualität - 19.5.10)
SO PURZELN DIE PFUNDE FÜR DIE BIKINI-FIGUR
Blitz-Diäten gibt es wie Sand am Meer. Zu den bekanntesten zählt sicherlich die Kohlsuppen-Diät. Es gibt aber auch exotischere Crash-Diäten wie die Ananas-Diät oder die Zitronensaftkur. Sie alle haben eines gemein: Sie versprechen einen massiven Gewichtsverlust in kürzester Zeit. Bis zu sieben Kilo in der Woche sollen damit purzeln. Diese Art des Abnehmens hat allerdings einen eklatanten Nachteil: Sie ist ungesund.
Überflüssige Pfunde lassen sich auch auf gesündere Art loswerden. Achten Sie darauf, das Richtige zu essen: Das sind vor allem mageres Fleisch und Fisch, viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Zucker und Fett sollten Sie dagegen so weit es geht aus Ihrem Speiseplan streichen. Ganz wichtig ist auch, viel zu trinken – mindestens zwei Liter pro Tag. Stilles Wasser und ungesüßte Säfte oder Tees eignen sich besonders gut.
Auch wenn es sich seltsam anhören mag: Passen Sie auf, nicht zu wenig zu essen. Wer die Nahrungsaufnahme zu sehr drosselt, hat nichts davon. Zum einen lauert der Heißhunger, der den gesamten Abnehmeffekt schnell zunichte machen kann. Vor allem aber nimmt man an den falschen Stellen ab: Statt Körperfett verlieren Sie Muskelmasse und Wasser. Täglich etwa 1.400 Kalorien in Form von ausgewogener Kost zu sich zu nehmen, ist die richtige Hausnummer.
So schwer es fällt - für den Erfolg beim Abnehmen müssen Sie neben der richtigen Ernährung auch zwingend den inneren Schweinehund in Sachen Sport überwinden. Versuchen Sie, eine halbe Stunde Bewegung pro Tag in den Alltag einzubauen. Wählen Sie Sportarten, die Ihnen Spaß machen. So haben Sie eine realistische Chance, durchzuhalten.
Einen derart schnellen, starken Gewichtsverlust wie bei den ungesunden Crash-Diäten können wir Ihnen nicht versprechen. Wer diese einfachen Regeln beherzigt, kann aber locker ein paar Kilos abnehmen, um wieder eine gute Figur im Bikini zu machen – und tut so neben der Schönheit auch seiner Gesundheit etwas Gutes. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Ernährung - 15.6.10)
von Silvia Hähnel und Britta Pawlak - 17.02.2010
In Nürnberg fand vom 17. bis zum 20. Februar die größte Bio-Messe statt - "Bio und fair" lautete das diesjährige Motto. Immer mehr Menschen greifen mittlerweile bei ihrem täglichen Einkauf auf Produkte mit dem Bio-Siegel zurück, anstatt herkömmliche Marken in ihren Einkaufswagen zu legen. Deshalb sind Öko-Lebensmittel mittlerweile nicht nur in Fachmärkten erhältlich, sondern werden auch in den meisten Supermärkten und Discountern angeboten. Aber was macht Bio-Produkte aus und wie unterscheidet sich ökologische von herkömmlicher Landwirtschaft?
Vom Kauf von Bio-Produkten versprechen sich die meisten Menschen vor allem eine gesündere Ernährung. Nicht unschuldig daran sind natürlich die häufigen Lebensmittelskandale der letzten Zeit. Zu oft war die Rede von mit Pflanzenschutzmitteln ("Pestiziden") belastetem Obst und Gemüse, Hormonen im Fleisch oder "Gammelfleisch" in den Kühltheken der Supermärkte. Viele Kunden sind deshalb verunsichert.
Aber auch insgesamt legen immer mehr Menschen heutzutage Wert auf einen umweltschonenden Anbau und eine gesunde Ernährung - sie möchten sich deshalb sicher sein, dass sie über ihre Nahrung nicht unbemerkt umstrittene Zusatz- oder sogar Schadstoffe zu sich nehmen. Garantieren soll das ein staatlich kontrolliertes Bio-Siegel, mit dem Produkte aus ökologischem Anbau, die bestimmte Mindeststandards erfüllen, gekennzeichnet sind.
Wofür steht das Bio-Siegel?
Das Bio-Siegel ist also im Wesentlichen dazu da, dem Verbraucher bei der Orientierung zu helfen und ihm den Einkauf zu erleichtern. Wer Wert auf ökologisch einwandfreie Produkte legt, soll sie auf den ersten Blick erkennen können. Die Europäische Kommission hat zu diesem Zweck einige Voraussetzungen in einer "EG-Öko-Verordnung" festgelegt, die Produkte aus ökologischem Landbau erfüllen müssen. Die Einhaltung dieser Mindestanforderungen wird regelmäßig kontrolliert.
Lebensmittel, die mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet sind, dürfen
N I C H T radioaktiv bestrahlt werden, um sie länger haltbar zu machen, es dürfen K E I N E gentechnisch veränderten Organismen zum Einsatz kommen und auch K E I N E künstlichen Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger benutzt werden. Tiere sollen möglichst artgerecht gehalten und mit ökologisch einwandfreiem Futter gefüttert werden, das vor allem keine Antibiotika oder Hormonzusätze erhalten darf. Auch künstliche Farb-, Aroma- und Geschmacksstoffe sind N I C H T erlaubt. Bei verarbeiteten Produkten, wie zum Beispiel bei Fertigprodukten, darf ein kleiner Anteil der Inhaltsstoffe aus der so genannten konventionellen (also herkömmlichen) Landwirtschaft stammen, aber auch das ist ganz genau geregelt.
Bio-Landwirtschaft grenzt sich also von der "konventionellen Landwirtschaft" ab, in der chemische Pflanzenschutzmittel und große Mengen an Düngemittel eingesetzt werden. Der Begriff "Bio" ist geschützt - das bedeutet, dass alle Produkte, die den Beinamen "Bio" tragen, automatisch auch diesen Richtlinien entsprechen müssen - sie müssen aber nicht unbedingt das Bio-Siegel tragen. Im Klartext bedeutet das: Wo Bio drauf steht, muss auch Bio drin sein.
Unterschiede zur "konventionellen" Landwirtschaft
Der ökologische Landbau, bei dem die Bio-Lebensmittel entstehen und der ohne künstliche Pflanzenschutzmittel und Dünger auskommt, unterscheidet sich also sehr stark von der herkömmlichen Landwirtschaft. Um Kosten zu sparen und gleichzeitig mehr Leistung zu erhalten, wird der technische Fortschritt dort voll ausgenutzt - im "normalen" Landbau werden in vielen Fällen natürliche Rohstoffe durch künstliche ersetzt. Kühe und Schweine bekommen zum Beispiel Industriefutter, dem häufig wachstumsfördernde Mittel beigemischt sind. Antibiotika im Futter soll die ohnehin geschwächten "Nutztiere" vor Krankheiten schützen, die sich in der Massentierhaltung rasch ausbreiten können - diese Stoffe nehmen letztendlich auch die Verbraucher zu sich, die das Fleisch dieser Tiere essen.
Eine artgerechte Haltung der Tiere hat bei der konventionellen Landwirtschaft meist keinen hohen Stellenwert - es gibt dort immer mehr Großbetriebe, in denen die Tiere in Massen gezüchtet und gehalten werden. Viele Bauern haben Probleme, mit den Niedrig-Preisen mitzuhalten, zu denen die Produkte aus Massentierhaltung angeboten werden. Auch sie versuchen deshalb, mit geringen Kosten eine möglichst hohe Ernte einzufahren. An erster Stelle steht die Wirtschaftlichkeit, deshalb werden in der Massentierhaltung viele Tiere auf engstem Raum untergebracht. Problematisch sind dabei auch die großen Mengen an Tiergülle, die entsorgt werden müssen und die Böden belasten.
Ebenso beim Anbau von Obst, Gemüse und Getreide muss es wirtschaftlich zugehen: Künstliche Pflanzenschutzmittel sollen Verluste durch Schädlinge vermeiden und verschiedene Düngemittel eine reiche Ernte garantieren. Diese Chemikalien sind zum einen schädlich für die Umwelt, zum anderen nicht unbedingt gesund für die Verbraucher, die solche chemisch behandelten Produkte zu sich nehmen. Es gibt auch landwirtschaftliche Betriebe, die sich um einen Mittelweg zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft bemühen und auf eine artgerechte Tierhaltung achten. Diese Betriebe können aber meistens nicht die Mindestanforderungen der EG-Öko-Verordnung erfüllen und stehen unter Konkurrenzdruck mit denjenigen Großbetrieben, die unter geringstem Kostenaufwand so viel wie möglich produzieren, ohne Rücksicht auf die Tiere und den Schutz der Umwelt zu nehmen.
Bio ist N I C H T gleich Bio
Auch wenn das staatliche Bio-Siegel die Produkte kennzeichnet, die in ökologischer Landwirtschaft entstanden sind, sind nicht alle Bio-Produkte gleich. Denn das Bio-Siegel bescheinigt eben nur, dass die in der EG-Verordnung festgelegten Mindestvoraussetzungen beachtet werden. Diese Regelungen gehen aber einigen Verfechtern des ökologischen Landbaus noch nicht weit genug. Deshalb gibt es neben dem staatlichen Bio-Siegel noch einige andere Verbände, die zum Teil noch wesentlich strengere Anforderungen an die Lebensmittel stellen. Dazu gehören zum Beispiel Bioland, Demeter oder Naturland, die ihre Siegel an Bio-Produkte verleihen, die strenge Richtlinien erfüllen.
Diese privaten Verbände sind zum Beispiel in Bezug auf die Tierhaltung wesentlich strenger als die EG-Verordnung, die zwar eine artgerechtere Tierhaltung fordert, aber zum Beispiel durchaus zulässt, dass Schweine im Dunkeln gehalten und Kühe im Stall angebunden werden. Auch in anderen Bereichen sind die Regeln strikter. Es erhält etwa kein Produkt das Bioland-Label, wenn es von einem Hof kommt, auf dem ökologische und konventionelle Landwirtschaft nebeneinander betrieben wird. Die meisten Produkte, die nicht nur das Bio-Siegel tragen, sondern auch einem dieser privaten Labels zuzuordnen sind, sind nicht im normalen Supermarkt erhältlich. Sie werden nur in speziellen Bioläden, Reformhäusern oder direkt beim Erzeuger in Hofläden oder auf Wochenmärkten verkauft.
Öko-Produkte aus dem Supermarkt
Noch vor wenigen Jahren gab es Bio-Produkte ausschließlich in speziellen Läden zu kaufen. Heute ist die Nachfrage danach so groß, dass auch Supermärkte und billige Discounter Bio-Ware im Programm haben. Besonders bei den Discountern sind die Preise auch bei Öko-Produkten sehr niedrig. Das lässt manche Kunden daran zweifeln, ob die billigere Bio-Ware aus dem Supermarkt wirklich gut sein kann und ob es sich dabei vor allem tatsächlich um Bio-Produkte handelt.
Allgemein kann man sagen, dass auf das staatliche Bio-Siegel durchaus Verlass ist. Diese Waren erfüllen auf jeden Fall die Mindestbedingungen der EG-Verordnung für ökologischen Landbau. Die günstigen Preise kommen vor allem daher, dass Discounter und Supermärkte die Waren den Erzeugern in sehr großen Mengen abkaufen können - das bedeutet aber in vielen Fällen, dass die Mitarbeiter in der Herstellung oder im Handel nicht gerade viel Lohn für ihre Arbeit bekommen. Außerdem kommen die Waren häufig aus dem europäischen Ausland, sie werden also vor dem Verkauf oft noch über mehrere hundert Kilometer transportiert. Auch das ist nicht gerade umweltfreundlich, wie viele Kritiker einwenden. Wenn man also Bio-Produkte im Supermarkt kauft, unterstützt man in der Regel nicht die Öko-Bauern der Region.
Bio-Lebensmittel aus der Region
Für Menschen, die ganz genau wissen wollen, wo und wie ihr Obst und Gemüse, Fleisch und ihre Milchprodukte erzeugt wurden, ist es wohl am besten, direkt beim Bio-Bauern in der Region oder auf dem Wochenmarkt zu kaufen. Viele Ökohöfe haben ihre eigenen Hofläden, in denen sie ihre Produkte an den Kunden bringen. Ein Besuch beim Biobauern hat immer den Vorteil, dass man im Gegensatz zum Kauf im Supermarkt oder Bioladen die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen und sich selbst ein Bild zu machen.
Insgesamt gesehen kommt es darauf an, welche Anforderungen man selbst als Kunde an die Bio-Produkte hat. Vielen Menschen genügt es, dass die Mindestanforderungen der EG-Öko-Verordnung erfüllt werden und sie sicher sein können, dass sich in ihrem Gemüse keine Pestizide und in ihrem Fleisch weder Hormone noch Antibiotika verstecken. Andere Kunden sind anspruchsvoller und möchten sich nicht allein auf das Bio-Siegel verlassen. Ihnen ist es auch wichtig, dass sie wissen, wie die Tiere gehalten werden, dass die Produkte nicht weitere Strecken zurückgelegt haben oder dass auch die Menschen, die an der Herstellung und am Verkauf der Nahrungsmittel beteiligt sind, fair entlohnt wurden.
Auf der diesjährigen Bio-Messe in Nürnberg ging es im Besonderen um fair gehandelte Produkte. "Bio" bedeutet nämlich nicht automatisch, dass die angebotenen Nahrungsmittel unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Das Hand-in-Hand-Siegel zum Beispiel steht für eine öko-faire Partnerschaft und kennzeichnet Bio-Produkte wie Kaffee, Kakao, Zucker, Nüsse und Getreide, die ohne harte Kinderarbeit oder schlechte Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. (Quelle: helles-koepfchen.de – Bereich: Nachrichten – Deutschland – 17.02.10)
SCHLEMMEN UND DENNOCH ABNEHMEN?
Grüntee wird als wahrer Fettkiller gepriesen. Er enthält koffeinähnliche Stoffe und die so genannte Substanz EGCG (Epigallocatechingallat). Diese steigert bei Mäusen nachgewiesenermaßen die Fettverbrennung und damit den Gewichtsverlust. Experten schätzen, dass Menschen etwa vier bis fünf Tassen des Fatburners am Tag trinken sollten, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Eine Studie mit 400 Männern und Frauen belegt, dass grüner Spargel überflüssige Pfunde purzeln lässt. Das im Spargel enthaltene Kalium reagiert mit einem bestimmten Vitamin auf eine nur allzu willkommene Weise: Fettlösend! Darüber hinaus enthält Spargel kaum Kalorien und ist deshalb in allen Varianten wärmstens zu empfehlen. Auf die vor Fett triefende Sauce Hollandaise sollte man dabei jedoch auf jeden Fall verzichten.
Zitrusfrüchte wie Grapefruit, Zitrone oder Kiwi sind reich an Vitamin C. Dieses ist nicht nur gesund, sondern auch ein willkommenes Hilfsmittel im Kalorienkampf. Viele Abnehmwillige schwören dabei auf ein Glas Zitronensaft noch vor dem Frühstück. Die in Zitrusfrüchten enthaltene Säure könnte Ihnen jedoch auf den Magen schlagen. Zudem sollte man sich direkt nach dem Zitrusschock nicht die Zähne putzen, da der Zahnschmelz sonst Schäden davontragen kann.
Die unbändige Lust auf Süßes kann unsere guten Vorsätze schnell in den Hintergrund drängen. Doch ein As haben wir selbst dann noch auf der Hand: Statt Schokolade oder Gummibärchen in sich hineinzustopfen, sollten Sie lieber auf die natürliche Süße von Wilden Feigen zurückgreifen. Das tropische Obst ist ein toller Ersatz für süße Kalorienbomben und setzt noch dazu den Fettabbau in Gang.
Dass Chili scharf ist, wissen wir. Doch diese Schärfe sorgt nicht nur für einen feurigen Mund, sondern auch für die feurige Figur: Das in der Gewürzpflanze enthaltene Capsaicin steigert den Energieumsatz und sorgt somit für die Verbrennung von Kalorien.
Wenn der Magen sich schon weit vor dem Mittag- oder Abendessen grummelnd bemerkbar macht, dann sollten wir zu Obst greifen. Bananen machen dabei am besten satt. Darüber hinaus enthalten sie viel Magnesium, und das braucht unsere Muskulatur, um richtig zu funktionieren. Muskeln sind zentral für den Abbau von Fettzellen. Eine gut trainierte Muskulatur sieht also nicht nur gut aus, sondern sorgt auch im Ruhezustand für eine konstante Fettverbrennung. (Quelle: Web.de – Gesundheit - dpa - Deutsche Presse Agentur)
Heute liegt die Arbeitslosenquote zwischen sechs und zehn Prozent. Die Agentur für Arbeit befindet sich an der Thüler Straße.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - „Vom Armenhaus der Republik zur Boom-Region!“ Mit diesem Spruch wird heute für die Stadt Friesoythe geworben. Doch bis sich die wirtschaftliche Lage in Friesoythe erholt hatte, war es ein langer beschwerlicher Weg.
Der Nebendienststelle Friesoythe standen nach dem 2. Weltkrieg große Aufgaben bevor. Aufträge aus der freien Wirtschaft waren Mangelware. So griff man in den 50er-Jahren auf Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zurück. In den 70er-Jahren lag die Arbeitslosenquote schon überdurchschnittlich hoch bei rund zehn Prozent. Doch diese Zahl war mit Blick auf die 80er-jahren keineswegs besorgniserregend. Denn in den 80er-Jahren kam es zu einer dramatischen Entwicklung im Nebenstellenbezirk Friesoythe des Arbeitsamtsbezirkes Vechta. Die Arbeitslosenquote stieg im Februar 1983 auf sagenhafte 37,3 Prozent – das war bundesweit traurige Spitze. Nur langsam hatte sich die Wirtschaft in den nächsten zwei Jahrzehnten erholt und sehr verhalten setzte ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ein. Heute liegt die Arbeitslosenquote bei sieben Prozent (Stand: Mai 2010).
Die Geschäftsstelle Friesoythe der Agentur für Arbeit befindet sich an der Thüler Straße. Nach dem 2. Weltkrieg war sie erst in eine Baracke am Hansaplatz und Mitte der 50er an der Bahnhofstraße untergebracht. Ab 1963 zog das Arbeitsamt bis in die 90er-Jahre in ein Gebäude an der Barßeler Straße. (Quelle: Nordwest Zeitung - 12.6.10)
PARTY-HOCHBURGEN: REISEN, UM ZU FEIERN
Erholung sucht man hier vergebens: Tausende Nachtschwärmer treten jedes Jahr ihren Feier-Urlaub an. Das Prinzip: Rhythmen aller Art, Tanzen bis zum Umfallen und nicht selten Alkohol in Strömen. Wir stellen Ihnen hier die größten Party-Hochburgen weltweit vor. Neben echten Geheimtipps sind auch altbekannte Feier-Metropolen dabei.
Zum Beispiel Ibiza: Die Insel gilt nach wie vor als Party-Hotspot Europas. Hierher kommt man, um sich die Nacht in renommierten Discos wie dem Privilege, Space oder Pacha um die Ohren zu schlagen. Die Tanzwütigen lassen sich dabei auch nicht von der Tatsache abhalten, dass sämtliche Getränke sündhaft teuer sind. Dafür legen die besten DJs der Welt auf.
Alljährlich im Frühjahr stürmen partywütige US-Studenten die Strände rund um den Golf von Mexiko. Beim berühmt-berüchtigten "Spring Break" geht es nur um Party, Alkohol und Sex. Nicht überall wird das gerne gesehen: Im amerikanischen Fort Lauderdale, wo das Phänomen seinen Anfang nahm, waren die Bewohner 1985 dermaßen erbost über die von den 350.000 Feierwütigen verursachten Schäden, dass die Sause dort weitgehend verboten wurde. Seitdem zieht es die Partymeute vor allem nach Cancún -wie oben - oder Acapulco in Mexiko.
"Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas", so ein beliebter Spruch über das Glücksspiel-Mekka in der Wüste Nevadas (USA). Und das ist wahrscheinlich auch gut so, denn die Stadt verleitet regelrecht zu Sünden aller Art. So heiratet man im Suff mal schnell einen Fremden, hat am nächsten Tag den schlimmsten Kater seines Lebens und noch dazu das Geld für die Ausbildung der Kinder verzockt. Dass man in Vegas aber gut feiern kann - und das Tag und Nacht - lässt sich nicht bestreiten.
Auf der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer findet jährlich von Mitte Juli bis Mitte August das größte Festival für Elektro-Musik der Ukraine statt. Partywütige können hier zu Musik weltbekannter DJs wie Paul van Dyk und Sven Väth abtanzen. Auch das Flirten kommt garantiert nicht zu kurz: Auf KaZantip versammeln sich standesgemäß die schönsten Frauen und durchtrainiertesten Männer des Landes. Auch aus Europa und Übersee strömen die Nachteulen für einen Party-Urlaub in die fiktive Republik, deren VIP-Bereich man nur mit speziellem Köfferchen betreten darf.
Saint Tropez ist nichts für den kleinen Geldbeutel. Die Reichen und Schönen feiern dort auch etwas anders als der Durchschnittsurlauber. So wird gerne mal eine Flasche Champagner für mehrere hundert Euro gekauft, nur um Freunde und andere Partygäste damit zu bespritzen. So ganz nebenbei lässt sich damit zudem ein Statement darüber machen, wie vermögend man ist. Auch Stars aus der Musik- und Filmbranche lassen sich in den Sommermonaten gerne hier blicken. So feierten nach Angaben der "dpa" Pamela Anderson und Kid Rock 2006 am Nikki Beach leicht bekleidet ihre Hochzeit. Vier Monate später ließen sich die beiden jedoch wieder scheiden.
Tel Aviv ist die Party-Zone des Nahen Osten und das, obwohl die israelische Hauptstadt nur 350.000 Menschen beheimatet. Laut "Spiegel online" verlegen die Clubs ihre Partys in den heißen Sommermonaten an den Strand oder Hafen. Gedränge in einem Meer überhitzter Leiber lässt sich so immerhin auf ein erträgliches Maß reduzieren. Doch nicht nur Nachtschwärmer kommen in Tel Aviv auf ihre Kosten: Auch tagsüber wird am Strand gefeiert, was das Zeug hält. Wer auf das Touristenprogramm verzichten möchte, trifft vor allem am "Banana Beach" auf eine einheimische Feiermeute, so "Spiegel online".
Zugegeben: Entspannung kommt zur Hochsaison auf der Baleareninsel Mallorca doch etwas zu kurz. Überfüllte Strände und rot gebrannte Leiber vermiesen den Party-Urlaubern die Laune aber gewiss nicht. Sie stehen sowieso erst dann auf, wenn andere bereits ein frühes Abendessen einnehmen. Bierstraße, Schinkenstraße und renommierte Discos wie das Riu Palace sorgen dafür, dass einem nachts nicht langweilig wird. Viel, viel Alkohol gehört für die meisten selbstverständlich dazu.
Wer spektakuläre Kostüme und sexy Körper sehen will, kommt zur Karnevalsaison nach Rio de Janeiro. Doch die brasilianische Festivität bietet nicht nur etwas fürs Auge. Auch das Tanzbein kommt nicht zu kurz: Heiße Sambarhythmen fahren Einheimischen (Cariocas genannt) und Europäern gleichermaßen ins Blut und lassen den Karneval zum Partyerlebnis allererster Güte werden. (Quelle: Web.de - Reise - dpa - Deutsche Presse Agentur)
HELIUM-LUFTBALLONS: GAS EINATMEN IST
L E B E N S G E F Ä H R L I C H
Davor warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. "Das Tückische daran ist, dass O H N E Vorwarnung Bewusstlosigkeit eintreten kann, da das Gas für Betroffene unbemerkt Sauerstoff aus den Lungen verdrängt", erklärt BVKJ-Sprecher Ulrich Fegeler. "Insbesondere, wenn Helium aus Gasflaschen eingeatmet wird, kann es rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen, da das Gas dort mit hohem Druck austritt."
Kinder seien zwar begeistert, wenn Helium beim Sprechen eine sehr hohe Stimme erzeugt, doch sollten Eltern ihnen den unbeaufsichtigten Umgang damit V E R B I E T E N . Denn Helium kann unter anderem eine Gehirnembolie mit Schlaganfall-ähnlichen Symptomen auslösen, da sich Gasblasen im Blut bilden. Die von den betroffenen Blutgefäßen versorgte Gehirnregion wird von der Nährstoffzufuhr abgeschnitten und stirbt ab.
Neben dauerhaften Lungenschädigungen kann das Einatmen von Helium deshalb auch zu Ausfällen von bestimmten Gehirnarealen führen. "Kinder sollten deshalb N I E alleine mit Helium-Ballons spielen, und entsprechende Tankflaschen sollten für sie unerreichbar aufbewahrt werden", rät Fegeler. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Krankheiten - 9.6.10)
von Silvia Hähnel - 10.04.2010
Soziale Netzwerke wie schülerVZ, Facebook oder MySpace sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken und werden von immer mehr Menschen eifrig genutzt. Viele der User geben dort eine Menge über sich preis - doch wie sicher sind solche Plattformen eigentlich? Stiftung Warentest hat über fünf Monate verschiedene Netzwerke im Internet überprüft. Laut ihrer Studie gibt es bei den meisten Plattformen deutliche Mängel - besonders, was die Sicherheit der persönlichen Daten der Benutzer angeht. Was gilt es zu beachten, wenn man sich in sozialen Netzwerken bewegt?
Ob MySpace oder die Lokalisten, Facebook oder die deutschen Varianten schülerVZ, studiVZ und meinVZ - viele Jugendliche sind gleich bei mehreren dieser Plattformen registriert. Ein Profil mit den eigenen persönlichen Daten und einem Bild ist schnell erstellt und schon kann man sich mit Freunden und Bekannten vernetzen und neue Leute kennenlernen, sich gegenseitig auf dem Laufenden halten, was gerade so im Leben passiert, Nachrichten oder Pinnwandeinträge austauschen und Bilder ins Internet stellen.
Immer weiß man, was die einzelnen Leute aus dem Freundeskreis gerade treiben - selbst wenn sie in einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Land leben. Aber all diese sozialen Netzwerke bergen ein entscheidendes Problem: Es ist vorgesehen, dass sich die Nutzer mit ihren echten Namen und nicht etwa mit den sonst im Internet üblichen Nicknames anmelden und viele weitere persönliche Daten preisgeben.
Was ist daran gefährlich?
Wer viele persönliche Dinge über sich öffentlich ins Internet stellt, setzt sich ganz unterschiedlichen Risiken aus - und das meistens ganz unbewusst. Zunächst einmal kann man nie wissen, wer tatsächlich mitliest, wenn man die Sichtbarkeit seiner Daten nicht einschränkt. Es ist manchmal erschreckend leicht, viele persönliche Dinge über eine Person herauszufinden und sie sogar im wahren Leben ausfindig zu machen, nur indem man ihre Internetprofile liest und vielleicht noch ein paar Details in die Suchmaschine eingibt. Klar, dass sich das auch Kriminelle zunutze machen.
Häufig war in letzter Zeit auch das Wort "Cybermobbing" in den Schlagzeilen. Das bedeutet, dass soziale Netzwerke dazu genutzt wurden, um eine Person systematisch fertigzumachen, zum Beispiel, indem ohne Einverständnis Bilder hochgeladen oder sogar falsche Profile unter dem Namen des Mobbing-Opfers eingerichtet wurden. Ein großes Problem ist auch der Datenklau im Internet. Dafür knacken Hacker die Passwörter von Nutzern und umgehen Sicherheitsmaßnahmen, um ihre Daten zu stehlen. Diese Daten werden dann zum Teil an Unternehmen für Werbemaßnahmen verkauft oder für Spam-Mails und Internetbetrügereien benutzt. Wie leicht es solche Hacker bei den großen sozialen Netzwerken haben, hat ein Versuch der Stiftung Warentest gezeigt.
Große Netzwerke im Test
Für den Test haben sich einige Mitarbeiter der Stiftung Warentest selbst als Hacker betätigt - allerdings haben sie sich vorher die Erlaubnis der entsprechenden Plattformen geholt. Zehn Netzwerke wurden geprüft, aber nur sechs gaben ihre Erlaubnis. Die großen US-amerikanischen Netzwerke Facebook, MySpace und LinkedIn verweigerten eine Sicherheitsprüfung und kamen bei der Studie am schlechtesten weg.
Stiftung Warentest kritisierte, dass die Rechte der User hier extrem eingeschränkt seien und diese keinerlei Einfluss darauf hätten, was mit ihren Daten geschieht. Mit der Registrierung erklärt man sich als Nutzer praktisch damit einverstanden, dass die eigenen Daten zu Werbezwecken an andere Unternehmen weitergegeben werden - so finanzieren die Betreiber ihr Unternehmen.
Auch die deutsche Plattform Xing für geschäftliche Kontakte verweigerte eine Prüfung auf Sicherheit. Die deutschen Netzwerke schülerVZ und studiVZ, die sich ebenso wie Lokalisten mit der Sicherheitsprüfung einverstanden erklärten, haben hier deutlich positiver abgeschnitten: Jeder Nutzer behält die Rechte an all seinen Daten und Informationen und kann bestimmen, was damit geschieht. Das Hacken von Nutzeraccounts war bei diesen Netzwerken in solchen Fällen nicht schwierig, in denen die User zu einfache Passwörter verwendeten. Es ist also sehr wichtig, ein sicheres Passwort zu nutzen, welches am besten aus Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen besteht und nicht einfach zu erraten ist.
Mitleser einschränken!
Die Risiken und teilweise schlechten Testergebnisse bedeuten aber nicht gleich, dass du gänzlich auf den Spaß und die Vorteile, die soziale Netzwerke mit sich bringen, verzichten musst. Es ist jedoch wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und sich nicht allzu unbekümmert im Netz zu bewegen. Schon ganz einfache Maßnahmen sorgen für wesentlich mehr Sicherheit. Mittlerweile bieten so gut wie alle Plattformen die Möglichkeit, durch verschiedene Einstellungen für mehr Privatsphäre zu sorgen, auch wenn diese Einstellungsmöglichkeiten manchmal etwas versteckt sind. Damit lässt sich zum Beispiel regeln, welche Teile deines Profils öffentlich einsehbar sind.
Am besten ist es, das gesamte Profil nur für bestätigte Freunde zugänglich zu machen. Das schülerVZ macht es seinen Nutzern besonders leicht, denn hier ist jedes neue Profil standardmäßig geschlossen. Das bedeutet, dass für alle Nicht-Freunde nur das Profilbild des Nutzers, die Schule und der abgekürzte Name zu sehen ist. Das ist allerdings nur dann eine wirksame Maßnahme, wenn sich wirklich nur Freunde und Bekannte auf der Freundesliste befinden - also aufgepasst beim Bestätigen von neuen Kontakten! Es tauchen immer wieder Fake-Profile in sozialen Netzwerken auf, die nur dazu da sind, andere User auszuspionieren oder auch zu beleidigen. Im schülerVZ muss besonders auf verdächtige Profile geachtet werden, die von Erwachsenen stammen könnten. Am besten ist es, verdächtige Nutzer direkt den Betreibern der Plattform zu melden. Außerdem können Personen, mit denen man aus unterschiedlichen Gründen nichts zu tun haben will, mit einem einfachen Klick ignoriert oder blockiert werden.
Je weniger Info, desto besser
Auf die beschränkte Sichtbarkeit des Profils sollte man sich aber nur bedingt verlassen, das haben die von der Stiftung Warentest gefundenen Sicherheitsmängel gezeigt. Was dir wirklich hilft, ist ein bewusster Umgang mit den eigenen persönlichen Daten. Auch wenn die Anbieter der meisten sozialen Netzwerke ihre Nutzer dazu auffordern, sich mit ihren echten Namen anzumelden, ist es sicherer, einen falschen oder zumindest abgekürzten Namen zu verwenden und zusätzlich nicht das volle Geburtsdatum anzeigen zu lassen.
Ganz besonders vorsichtig solltest Du allerdings sein, wenn es um die eigenen Kontaktdaten geht. Adresse und Telefonnummern gehören nicht ins Profil, auch wenn dieser Bereich der Mitgliedsseite nur deine für Freunde sichtbar ist. So ein Freundeskreis bei Facebook, MySpace und Co. ist meistens ziemlich groß, und im normalen Leben würdest Du wahrscheinlich nicht jedem dieser Kontakte einfach deine Handynummer geben. Wer Dich anrufen oder besuchen will, kann Dich schließlich einfach fragen. Aufpassen ist ebenfalls angesagt, wenn es um öffentliche Nachrichten auf Pinnwänden oder für jeden Nutzer sichtbare Statusupdates geht. Du solltest zum Beispiel nicht zu genau verraten, wann Du dich genau an welchem Ort aufhalten wirst - schließlich weißt Du nie, wer mitliest.
Peinliche Fotos und lustige Gruppen
Die Möglichkeit, Fotos hochzuladen und mit anderen Nutzern zu teilen, macht zum Teil den Reiz von sozialen Netzwerken aus. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, aber auch hier ist es besser, ein bisschen Vorsicht walten zu lassen. Genauso wie deine Profildaten solltest Du auch deine persönlichen Bilder vor ungewollten Blicken schützen. Du solltest auch mit Bedacht auswählen, was Du ins Internet hochlädst, denn auf manchen Plattformen ist es für andere Mitglieder möglich, Bilder auf anderen Profilen auf ihrem Computer abzuspeichern - und was dann mit deinen Fotos geschieht, hast Du nicht mehr in der Hand.
Achte auch darauf, dass Du nicht ohne dein Wissen auf Fotos verlinkt werden kannst. In den meisten Netzwerken kannst Du auch hier verschiedene Einstellungen vornehmen. Peinliche Fotos, auch wenn sie Jahre alt sind, können zu einem echten Problem werden, zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen. So bekannt und beliebt wie soziale Netzwerke heute sind, kommen nämlich auch immer mehr Arbeitgeber auf die Idee, nicht nur allgemein das Internet, sondern zusätzlich Netzwerke wie MySpace, studiVZ und Co. nach ihren Bewerbern zu durchsuchen. In solchen Fällen können auch lustig gemeinte Gruppen mit Titeln wie "Tut mir leid, dafür bin ich zu faul." einen schlechten Eindruck hinterlassen. (Quelle: helles-koepfchen.de – Bereich: Nachrichten – Welt -10.4.10)
DIESE PROMIS KOMMEN WIE LENA AUS NIEDERSACHSEN
Erst vor wenigen Tagen hat Lena Meyer-Landrut mit ihrem Song "Satellite" die Europäer verzückt und nach 1982 den zweiten Grand-Prix-Sieg für Deutschland geholt. Seitdem singt, summt und trällert alle Welt den Hit der 19-Jährigen. Aus Niedersachsen stammen aber weit mehr Berühmtheiten.
In unserem Artikel stellen wir Ihnen weitere erfolgreiche Persönlichkeiten aus dem Bundesland vor.
Der Noch-Ministerpräsident aus Niedersachsen soll schon Ende Juni zum Bundespräsidenten gewählt werden. Der CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands)-Politiker stammt aus Osnabrück, wo er sich schon als 16-Jähriger in der Schüler Union engagierte.
Nach dem Ende seines Jurastudiums 1990 arbeitete er als Anwalt. Der Vater von zwei Kindern ist seit März 2003 Ministerpräsident.
Mit dem überraschenden Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler rückte für Bundeskanzlerin Angela Merkel Wulff schnell in den Fokus ihrer Überlegungen. Dabei stach der Jurist seine Mitkonkurrentin Ursula von der Leyen aus, die ebenfalls aus Niedersachsen stammt und von den Medien bereits als Favoritin für die Nachfolge Köhlers gehandelt wurde.
Seit 2001 beglückt uns Sarah Connor mit Hits wie "Let’s Get Back To Bed Boy" und "From Sarah With Love". Die gebürtige Delmenhorsterin heiratete im Februar 2004 den Sänger Marc Terenzi, mit dem die Blondine zwei Kinder hat.
Mit der Soap "Sarah & Marc In Love" dokumentierte der Sender Pro7 die Liebesgeschichte der beiden Promis in zwei Staffeln. Trotzdem hielt die Romanze nicht sehr lange: Am 1. November 2008 gaben die beiden ihre Trennung bekannt.
Im März 2003 verlieh Connors Heimatstadt Delmenhorst der Künstlerin den symbolischen Titel "Ehrenbotschafterin".
Sein vollständiger Name lautet Ernst August Albert Paul Otto Rupprecht Oskar Berthold Friedrich-Ferdinand Christian-Ludwig Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Zu seinen Vorfahren gehören Könige und er ist eng mit dem englischen Königshaus verbandelt. Kurzum: Prinz Ernst August ist wirklich blaublütig.
Seit Januar 1999 ist der Adlige mit Prinzessin Caroline von Monaco verheiratet. Am 20. Juli 1999 kam die gemeinsame Tochter Alexandra Charlotte zur Welt.
In den Schlagzeilen war der Hannoveraner in der Vergangenheit häufig wegen unerfreulicher Geschichten, die teilweise sogar vor dem Gericht landeten.
Viele Zeitzeugen der politischen Weltwende Ende der 80er-Jahre verbinden ihre Erinnerungen mit dem Scorpions-Hit "Wind Of Change". Auch nach 20 Jahren und der offiziellen Beendigung ihrer Karriere genießt dieses Lied besonders in Osteuropa Kultstatus.
Ohne Frage zählt die Band aus Hannover zu den erfolgreichsten deutschen Gruppen. Unterschiedliche Quellen sprechen von 100 bis 150 Millionen verkauften Tonträgern weltweit. Für ihren kommerziellen Erfolg bekamen die Niedersachsen über 200 Gold-, Platin- und Diamantplatten verliehen.
Das ZDF (Zweite Deutsche Fernsehen) wählte "Wind Of Change" 2005 zum deutschen Jahrhunderthit.
An der Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegt der kleine Ort Wiedensahl, aus dem wohl der berühmteste Niedersachse kommt. Am 15. April 1832 kam Wilhelm Busch zur Welt. Doch erst 1865 veröffentlichte der Sohn eines Wundarztes seine Geschichten von Max und Moritz.
"Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen." Mit viel Humor blickte der Schriftsteller auf die Spießigkeit seiner Zeit
Doch leider ist das Ruhmesblatt des Ausnahmedichters nicht unbefleckt. Ein unverhohlen zur Schau gestellter Anti-Semitismus durchzieht einige Verse des Niedersachsen. Das schmälert leider die Bedeutung des großen Humoristen.
Auch schon tot, aber ebenso bedeutend: Werner von Siemens, der nicht nur als Gründer der Siemens AG von sich Reden machte. Er gilt etwa als Begründer der Galvanotechnik, mithilfe derer Juweliere seitdem Gegenstände einfach mit Gold oder Silber überziehen können.
Der 1816 in Lenthe bei Hannover geborene Erfinder entwickelte auch die Ozonröhre, mit der Trinkwasser gereinigt werden kann. Werner von Siemens steckt außerdem hinter dem Dynamo. Ursprünglich dachte der Niedersachse allerdings, dass diese Neuerung die Stromerzeugung revolutionieren wurde. Doch bekamen kurze Zeit später andere Techniken den Vorzug.
1892 starb von Siemens in seiner Wahlheimat Berlin.
Zur Erfolgsgeschichte von Niedersachsen zählen aber nicht nur Menschen, sondern auch die Pferde der Landeshauptstadt. Die "Hannoveraner" gehören längst zu den erfolgreichsten Sporttieren für die Disziplinen Springen und Dressur und stellen außerdem die größte Warmblutzucht Europas. Ludger Beerbaums Olympiapferd "Goldfever" gehört der Rasse ebenso an wie Isabell Werths "Satchmo" mit dem sie ebenfalls bei den olympischen Spielen antrat.
Die besten Tiere erzielen regelmäßig Rekordbeträge bei Auktionen. So konnte im Herbst 2007 ein vierbeiniger Schützling des Züchters Stefan Aust laut "Wikipedia" ein Gebot von stattlichen 400.000 Euro erzielen. (Quelle: Web.de - Lifestyle - Leben - 5.6.10)
Die Mühlengeschichte ist eng mit Familie Warnken verbunden. 1945 wurde das Haus zerstört und 1950 wieder aufgebaut.
von Carsten Bickschlag
Friesoythe - Lange Zeit wusste man nicht genau, was mit der alten Wassermühle in Friesoythe (Alte Mühlenstraße - ehemals Mühlenstraße)geschehen sollte. Doch im Frühjahr 1997 – nach über 14 Jahren Leerstand – schloss der Mühlenverein Friesoythe einen Erbpachtvertrag mit der Stadt Friesoythe und begann, das Gebäude zu sanieren und zu einer kulturellen Begegnungsstätte umzugestalten.
Bereits 1999 konnten die ersten größeren Veranstaltungen im Kulturzentrum „Alte Wassermühle“ durchgeführt werden. In einem abschließenden Bauabschnitt wurden im Mai 2004 wieder Wasserräder installiert. Über die Stadtgrenzen hinaus ist die Wassermühle heute bekannt, nicht zuletzt, weil auch ein Informationszentrum für Regenerative Energien eingerichtet wurde.
Die Wassermühle in Friesoythe blickt aber auf eine viel längere Geschichte zurück. Sie soll bereits im 13. Jahrhundert zu Zeiten Graf Otto I. von Tecklenburg entstanden sein. Von 1578 bis 1855 wurde die Wassermühle von den jeweiligen Landesherren verpachtet. In diesen 277 Jahren wurden 18 Pächter urkundlich erwähnt. 1855 kaufte Josef Niemöller die Wassermühle, verkaufte sie aber nach einem Jahr wieder an die Gebrüder Anton und Wilhelm Warnken. 1857 kam ein Kolonialwarenhandel dazu, 1862 eine Ölmühle, 1867 eine Knochenmühle und 1882 eine Schwarzbrotbäckerei. 1904 wurden die Wasserräder durch eine wasserbetriebene Turbine ersetzt, gleichzeitig wurde auch ein Sägewerk angebaut.
1908 speiste Warnken als Erster im gesamten Oldenburger Raum privat erzeugten Strom ins öffentliche Stromnetz ein. Am 15. April 1945 wurde die Wassermühle ein Opfer kanadischer Panzerkanonen. Erst 1950 konnte die Mühle wieder aufgebaut werden. 1982 gab Familie Warnken ihren Betrieb auf und verkaufte das Gebäude an die Stadt Friesoythe. (Quelle: Nordwest Zeitung - 5.6.10)
NEUE SOFTWARE SOLL PÄDOPHILE ENTLARVEN KÖNNEN
(rh) – Es ist die Angst aller Eltern: Ihr Kind chattet in einem Internet-Forum mit einem Kinderschänder – völlig ahnungslos, da sich dieser als Jugendlicher ausgibt. Damit könnte jetzt Schluss sein, denn eine neue Computer-Software soll Erwachsene mit falscher Chat-Identität erkennen können.
Wie die britische Zeitung "The Independet" berichtet, haben Wissenschaftler der Lancaster University ein System entwickelt, welches anhand des Schreibstils Erwachsene aufspüren kann, die sich als Jugendliche ausgeben. Die Software soll die geschriebenen Sätze analysieren und daraus Alter und Geschlecht ableiten können.
Damit wollen die Forscher der Polizei mehr Möglichkeiten bieten, Kinderschänder in Chats und sozialen Netzwerken ausfindig zu machen. Solche Plattformen werden sehr oft von Pädophilen genutzt, um Kontakt zu Minderjährigen herzustellen.
So könnte das neue Text-Programm aber auch gerade Kindern und Jugendlichen helfen, sich vor Pädophilen im Netz zu schützen. Das ist auch sehr wichtig, denn bei einer Studie erkannten vier von fünf Kindern nicht, dass sie mit einem Erwachsenen gechattet hatten und nicht mit einem Teenager.
Im Durchschnitt deckten somit nur 18 Prozent der Kinder den Betrug auf. Dabei waren Mädchen mit einer Trefferquote von 22 Prozent vor den Jungen mit 16 Prozent. Die neue Software dagegen erkannte in den Testläufen in 47 von 50 Fällen die Erwachsenen. (Quelle: Web.de - digitale Welt - Sicher im Netz - 4.5.10)
Ungefähr 20 Millionen Deutsche griffen laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2009 regelmäßig zur Zigarette. Wenn auch Sie (noch) zur Raucherfraktion zählen - dem gesundheitsschädlichen Laster aber den Kampf ansagen wollen, haben wir hier ein paar Tipps für Sie.
Von Irina Becker
Nikotin-Pflaster, Kaugummis und andere Tabakersatzstoffe
Oft gewinnt man den Eindruck, ohne Nikotin-Pflaster, Kaugummi und Co. könne man sich sein Laster nicht abgewöhnen. Beim wissenschaftlichen Nachweis ist allerdings Vorsicht angebracht – die Mehrzahl der Studien, die einem diese Einsicht vermitteln, ist von der Pharmaindustrie gesponsert.
Wetten, Belohnungen, Ersparnisse
Ein psychologischer Ansporn, seine Sucht zu besiegen, können auch Wetten oder "Belohnungen" in Form eines Führerscheins, einer Traumreise oder sogar Geld sein. Oder gönnen Sie sich von dem ersparten Geld anschließend etwas Besonderes.
Fitness, gesunde Ernährung und Ziele setzen
Den letzten Anfall von sportlichem Ehrgeiz mussten Sie wegen Kurzatmigkeit und Herzrasen abrupt wieder abbrechen? Für viele ist so ein Schlüsselerlebnis der Anlass, ihr Leben radikal umzukrempeln. Sportliche Betätigung lenkt nicht nur ab, sondern vermindert nachweislich auch das Verlangen nach der nächsten Zigarette. Am besten setzt man sich kleine Etappenziele fürs Training, die man dann nach und nach steigert. Optimalerweise wird der "Workout" noch durch eine gesunde, fettarme Ernährung unterstützt. Sie wären nicht der Erste, der auf diese Weise eine steile Karriere vom Passiv-Sportler zum Marathonläufer hingelegt.
Bilder können Verlangen nach einer Kippe hemmen
Es müssen nicht immer Schockbilder von Raucherbeinen oder Krebsgeschwüren sein: Wie Forscher der Universität Würzburg herausgefunden haben, können auch Bilder von ausgedrückten Zigarettenkippen bereits die Lust auf den nächsten Zigarettenzug verringern.
Stress gegen Rauchen
Wer im Job von einem Termin zum anderen hetzt, dem fehlt schlichtweg die Zeit zum Rauchen. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt die "Cologne Smoking Study". Allerdings sollte man das keinesfalls als Patentrezept verstehen, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Denn mit Stress sind wiederum ganz andere Gesundheitsrisiken verbunden.
Alternative Heilmethoden: Von Akupunktur bis Hypnose
Mit Akupunktur, der Heilmethode der traditionellen chinesischen Medizin, soll man angeblich vor allem die Entzugserscheinungen, wie Nervosität oder Überreiztheit, erfolgreich in den Griff bekommen. Die Nadeln werden auf spezielle "Suchtpunkte" am Ohr gesetzt. Leider wird die Behandlung nicht von der Krankenkasse übernommen.
Über Hypnoseverfahren, die einen in den Zustand tiefer und konzentrierter Entspannung versetzen sollen, will man dem Thema Rauchen über das Unterbewusstsein den Kampf ansagen. Aufpassen sollte man allerdings, wem man sich da anvertraut.
Unter die Kategorie alternative Heilmethoden fällt auch die Bachblüten-Therapie. Es soll Leute geben, die dem blauen Dunst auf diesem Weg lossagen konnten. Garantiert ohne Nebenwirkungen.
Ratgeberbücher, Nichtraucherseminare
Zahlreiche Ratgeberbücher können sinnvoll dabei unterstützen, von der Zigarette loszukommen. Einer der Klassiker in diesem Segment ist das 1992 erschienene Buch von Allen Carr: "Endlich Nichtraucher!: Der einfachste Weg, mit dem Rauchen Schluss zu machen". (Goldmann Verlag, ISBN-10: 3442136644)
Wer den Eindruck hat, es alleine nicht zu schaffen, kann auch auf das Angebot diverser Seminaranbieter zurückgreifen und unter professioneller Anleitung versuchen, dem Nikotin abzuschwören. Alle Anbieter haben am Ende eines gemeinsam: Sie versprechen den glücklichen Nichtraucher.
Die größten Aussichten auf Erfolg haben aber vermutlich nach wie vor diese beiden Wege: Entweder von einem Tag auf den anderen aufhören, oder langsam die Anzahl der Zigaretten reduzieren. Grundvoraussetzung dafür, mit dem Rauchen aufzuhören, ist in jedem Fall die eigene Motivation und der Entschluss, es schaffen zu wollen. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Psychologie - 31.5.10)
NACH MUSKELKATER NUR VORSICHTIG TRAINIEREN
Saarbrücken (dpa/tmn) - Immer noch ist diese Meinung weit verbreitet: Nur wer nach dem Sport Muskelkater verspürt, hat richtig trainiert. "Vereinfacht ausgedrückt, signalisiert der Muskel mit dem 'Katerschmerz' jedoch nur, dass er entweder ungewohnt oder zu hoch belastet wurde".
Das erläutert Christoph Eifler von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken. Da Muskelkater mit einer Mikroschädigung der Muskelfaser einhergeht, könne ständiger und vor allem extremer Muskelkater zu Narbenbildungen im Muskelgewebe führen.
"Permanenter Muskelkater vermag sogar, durch eine Verschlechterung der Regeneration, den Muskelaufbau zu behindern." Kontraproduktiv wirken laut Eifler extrem starke Massagen, zu starkes Dehnen oder erneute sehr intensive Belastung.
Was aber tun bei Muskelkater? "Dem Muskelkater liegen mikroskopisch kleine Zellschädigungen zugrunde, deshalb ist es sinnvoll, die Belastung kurzzeitig zu reduzieren", rät Eifler. Saunagänge beispielsweise sorgen für eine verstärkte Durchblutung, die Heilungsprozesse fördern können. "Wer vorbeugen will, hat zum Beispiel folgende Möglichkeiten: ausreichendes Aufwärmen, schrittweise Steigerung der Belastung von Training zu Training, Verbesserung der Bewegungskoordination und geringe Belastung zu Beginn einer ungewohnten Bewegung." (Quelle: Web.de - Gesundheit - Fitness - 5.5.10)
TAGEBUCHSCHREIBEN IST K E I N HEILMITTEL
Das Schreiben von Tagebüchern ist besonders unter Mädchen und jungen Frauen beliebt. Psychologen sahen das immer als gewinnbringende Beschäftigung. Das Führen eines Tagebuchs wurde sogar als Hilfsmittel zur Lösung innerer Konflikte angepriesen. Eine neue Studie scheint dies nun zu widerlegen.
Tagebuchschreiben als Selbsttherapie?
Etwa ein Drittel aller Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren soll laut einer Umfrage ein Tagebuch führen. Tagebuchschreiber wurden von Psychologen bisher als besonders kreativ und reflektiert eingestuft. Viele Experten befürworten die schriftliche Auseinandersetzung mit den Tagesereignissen und eigenen Gefühlen. Besonders in kritischen Lebensphasen soll das Tagebuchschreiben zu mehr Selbsterkenntnis und emotionaler Entlastung führen. Das Führen eines Tagebuchs wird von manchen Psychologen als Therapie in Eigenregie sogar empfohlen.
Forscher der Glasgow Caledonian University wollten dieser These auf den Grund gehen. Sie verglichen die Gesundheitswerte von 91 Tagebuchschreibern mit denen von 41 Nicht-Tagebuchschreibern. Das Ergebnis war überraschend. Die Tagebuchschreiber litten sehr viel häufiger unter Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsproblemen. Besonders diejenigen, die traumatische Ereignisse niederschrieben, litten gehäuft unter Kopfschmerzen.
Macht Tagebuchschreiben krank?
Studienleiterin Elaine Duncan vermutet, dass das Niederschreiben belastender Gefühle zu den Beschwerden führe. Durch die intensive Beschäftigung mit Missgeschicken würden diese nicht wirklich verarbeitet, sondern nur immer wieder aufgewühlt. Tagebuchschreiben könnte also gesundheitsgefährdend sein.
Aber auch eine andere Erklärung räumt die Forscherin ein: Die Studie könne auch darauf hindeuten, dass Menschen mit gesundheitlichen Problemen zum Tagebuchschreiben neigen. (Quelle: Kinder.de - 3.2.10)
DIE GEFÄHRLICHSTEN TIERE DER WELT
Von Annette Hupfer
Diese imaginäre Reise beginnt im Wasser, in der Heimat der Seewespe (Chironex fleckeri). Vor allem trifft man die Würfelqualle im westlichen Pazifik sowie vor der Ost- und Nordküste Australiens an. Sie hat bis zu drei Meter lange Tentakel, aus denen sie bei Berührung Gift-Harpunen abfeuert. Die Herzmuskulatur und die Atemwege werden von der giftigen Ladung gelähmt und ohne sofortige Gegenmaßnahmen tritt nach wenigen Minuten der Tod ein. Das grazile durchsichtige Tier gilt als eines der giftigsten, wenn nicht gar als das giftigste Tier der Welt. Was das heißt, verdeutlicht der Meeresbiologe Thomas Heeger auf "RP Online": Das Meerestier könnte mit einer Giftladung auf einen Schlag 250 Menschen töten.
Verglichen mit der Seewespe sind Haie dagegen viel weniger gefährlich. Tatsächlich sterben jährlich etwa eine Handvoll Menschen bei Unfällen mit den Tieren. Das tut dem Mythos vom bösen Hai allerdings keinen Abbruch. Vor allem der Gedanke an den legendären Weißen Hai (Carcharodon carcharias) sorgt in vielen Köpfen für einen wohligen Schauer. In der Tat ist er der größte Raubfisch der Welt. Menschen gehören aber nicht zu seinem Beuteschema. Eigentlich sollte der seltene Meeresjäger Angst vor uns haben und nicht wir vor ihm. Denn wir haben es schon fast geschafft, ihn auszurotten. Die Bestände mancher Hai-Arten haben in den letzten Jahren bereits um 90 Prozent abgenommen, zum Beispiel von Hammerhaien.
Weiter geht es an Land: Besonders viele der Tiere, die für uns Menschen zur Gefahr werden können, trifft man in Australien an. Als Beispiele seien die giftigste Schlage, der Inlandtaipan, und die giftigste Spinne, die Sydney-Trichternetzspinne, genannt. Der Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus) ist bis zu 2,5 Meter lang und ändert zu seiner Tarnung die Farbe: Im Sommer ist er heller, im Winter dunkler. Sein Gift ist extrem wirksam. Zum Vergleich: Das Tier ist zirka 50 Mal giftiger als die Indische Kobra und sogar etwa 750 Mal giftiger als eine Diamant-Klapperschlange, die beide bereits zu den äußerst giftigen Tieren zählen.
Wer glaubt, die Schwarze Witwe sei besonders gefährlich, der irrt gewaltig. Ihr Biss führt zu Bauch- und Muskelschmerzen – den Tod aber bringen die Weibchen des Öfteren ihren Männchen, in den allerseltensten Fällen jedoch einem Menschen. Die Sydney-Trichternetzspinne (Atrax robustus) hingegen besitzt ein viel stärkeres Gift und ohne die Verabreichung von Gegengift würden viele Menschen an ihrem Biss sterben. Interessanterweise sind die Männchen sechsmal giftiger als die Weibchen.
Im nächsten Teil geht es um Tiere, die zwar nicht giftig sind, aber Menschen dennoch zum Verhängnis werden können - vor allem durch das Gewicht, das sie auf die Waage bringen.
Während sich die meisten Menschen vor allem vor Löwen fürchten, sind in Afrika in Wirklichkeit zwei andere Tiere viel gefährlicher: Flusspferde und Elefanten. Die Flusspferde (Hippopotamus amphibius) sind dort sogar die tödlichsten Wildtiere des Schwarzen Kontinents: Im Schnitt bringen die Kolosse jährlich 200 Menschen um. Elefanten sind ebenfalls eine verkannte Gefahr. Sie wiegen zwischen zwei und fünf Tonnen. Was passiert, wenn ein solcher Gigant einen Menschen angreift, will man sich lieber nicht vorstellen.
Was sich viele Menschen ebenfalls nicht bewusst machen: Auch hierzulande lauert die Gefahr - mitunter im eigenen Haus. Hunde verletzen jährlich unzählige Menschen, manchmal tödlich. Ferner werden Pferde vielen Menschen zum Verhängnis: Geht ein Pferd durch, weil es vor irgend etwas Angst bekommen, kann es auch einer vertrauten Person sehr gefährlich werden und sie mitunter sogar töten. (Quelle: Web.de - Wissen - Tiere - 27.5.10)
DIGITAL STATT PAPPE: KÜNFTIG K E I N E LOHNSTEUERKARTEN MEHR
Berlin (dpa/tmn) - Rot, Gelb, Grün, Orange: Selbst die jährliche Reihenfolge der Lohnsteuerkarten-Farben ist in Deutschland festgelegt - oder war es vielmehr. Denn die Lohnsteuerkarten, die für dieses Jahr verschickt werden, sind die letzten.
Damit geht eine fast 90-jährige Geschichte zu Ende. Das Aus für die Pappkarten ist Teil der Digitalisierung der Kommunikation zwischen Steuerzahler und Finanzamt. Datenschützer und Steuerberater sehen das nicht nur positiv.
"Ein bisschen wehmütig bin ich schon", räumt Ernst Nöll ein. Schließlich sei die jährlich zugeschickte Lohnsteuerkarte für den Steuerzahler so etwas wie die Bestätigung gewesen, dass er am Arbeitsleben teilnimmt, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands der Lohnsteuerhilfevereine (BDL) in Berlin. So etwas wie der Nachfolger der bunten Pappkärtchen ist ELStAM. Hinter dieser Abkürzung stecken "Elektronische LohnSteuerAbzugsMerkmale".
Dieses Wort-Ungetüm wiederum steht dafür, dass künftig die Kommunikation zwischen Bürger und Finanzamt weitgehend papierlos ablaufen soll. Dazu baut das Bundeszentralamt für Steuern in Bonn eine Datenbank auf. Die Arbeitgeber müssen die für die Ermittlung der Lohnsteuer erforderlichen Informationen wie die Steuerklasse oder die Religionszugehörigkeit ab 2012 daraus abrufen.
Die Arbeitnehmer brauchen dann nicht mehr die Lohnsteuerkarte im Betrieb abgeben. Vielmehr soll es ausreichen, wenn bei einem Arbeitgeberwechsel der neue Chef eine spezielle Identifikationsnummer mitgeteilt bekommt. Für Änderungen an den Lohnsteuerdaten wie Steuerklasse oder Freibeträge ist künftig ausschließlich das Finanzamt zuständig.
Aber die Neuregelung ruft auch Kritiker auf den Plan. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, etwa bezweifelt, dass die riesige Datensammlung verfassungsrechtlich in Ordnung ist. "Außerdem sehe ich die Gefahr, dass die zentrale Datenbank Begehrlichkeiten bei anderen Stellen weckt", schreibt Schaar in seinem aktuellen Tätigkeitsbericht: "So wären die dort gespeicherten Daten sicherlich auch für Sozialleistungsträger oder Strafverfolgungsbehörden von Interesse."
Auch Wolfgang Wawro, Präsident des Steuerberaterverbandes Berlin-Brandenburg, bereitet das neue elektronische System Sorgen: "Der gläserne Bürger wird immer mehr Wirklichkeit. Wenn irgendwer ganz viele Daten hat, wird die Versuchung groß, das auch für andere Zwecke auszunutzen." Wawro sieht aber nicht nur Datenschutzprobleme: Für seine Berufskollegen, aber auch für die Angestellten in den Personalabteilungen großer Firmen bedeute die Änderung zusätzliche Arbeit, weil zahlreiche Daten zusätzlich elektronisch erfasst werden müssten: "Die Verwaltungsvereinfachung ist in Wahrheit eine Arbeitsverlagerung vom Finanzamt auf andere Stellen."
Das ELStAM-Verfahren wird den derzeitigen Planungen zufolge erst 2012 endgültig eingeführt. Die für 2010 verschickten Lohnsteuerkarten sollen aber definitiv die letzten sein. Steuerzahler sollen die Karte daher bis 2011 weiter benutzen.
Steuererklärung macht bald das Finanzamt
Die Abschaffung der Lohnsteuerkarte ist nur ein kleiner Schritt im Rahmen der Verlagerung der Kommunikation zwischen Bürger und Finanzamt auf elektronische Wege. Bereits von diesem Jahr an müssen die Arbeitgeber sämtliche relevanten Personaldaten in ein Online-System eingeben, erklärt Wolfgang Wawro vom Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg. Und die Entwicklung solle noch weitergehen: In Zukunft werden sämtliche Einkünfte elektronisch an das Finanzamt übermittelt. Dort wird dann automatisch eine Steuererklärung erstellt und dem Steuerzahler zugeschickt. Der muss diese dann nur noch unterschrieben an das Finanzamt zurückschicken. (Quelle: Web.de - Finanzen - Steuern - 21.1.10)
VERBRAUCHERSCHÜTZER FÜR ZUTATENKENNZEICHNUNG IN RESTAURANTS
Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert, Lebensmittel im Restaurant genauso umfassend zu kennzeichnen wie verpackte Nahrungsmittel.
Ein Gast im Restaurant könne auf der Speisekarte oder sonstwo bislang
N I C H T erkennen, ob in der Küche frisch gekocht oder für ihn ein fertiges Produkt aufgewärmt werde. Für die Gastronomie ist eine Zutatenliste
N I C H T vorgeschrieben, und sie muss auch N I C H T alle Zusatzstoffe angeben. Foodwatch forderte die Bundesregierung auf, dies zu ändern.
Wie bereits in Bäckereien müsse auch in Gaststätten und Kantinen eine vollständige Zutatenliste aller Gerichte inklusive aller verwendeten Zusatzstoffe gut sichtbar aushängen oder auf Nachfrage einsehbar sein, fordert Foodwatch. Als Beispiel für die "absurde Situation", dass Verbrauchern in der Gastronomie die Informationen über Zusatzstoffe vorenthalten werden, wählte Foodwatch die derzeit in den Bordrestaurants der Deutschen Bahn angebotenen Gerichte, für die die bekannte Fernsehköchin Sarah Wiener als Patin auftritt.
In der Speisekarte werden bei Gerichten wie "Mit Kerbelpesto gefüllte Schweinefleisch-Roulade mit Honig-Petersilien-Karotten" K E I N E Zusatzstoffe deklariert. Verwendet werden sie laut Foodwatch aber sehr wohl: Auf der Verpackung des Rouladengerichts des Herstellers seien etwa der Geschmacksverstärker Hefeextrakt, das Verdickungsmittel Xanthan, Citronensäure und Aromen aufgelistet.
Nach Angaben der Verbraucherorganisation liefern große Lebensmittelhersteller Großkunden speziell auf die Kennzeichnungsvorgaben abgestimmte Produkte an - Fertiggerichte etwa, die zwar Zusatzstoffe enthalten können, aber nur solche, die nicht gekennzeichnet werden müssen. (Quelle. Web.de - Gesundheit - Ernährung - 27.5.10)
Es gibt abertausende Berufe auf der Welt. Mittlerweile weiß man wohl nur noch mit den wenigsten Jobbezeichnungen auf Anhieb etwas anzufangen. Es kann eben nicht jeder als Bankangestellter, Sekretärin oder Maurer arbeiten. Die folgenden Jobs sind nicht nur unbekannt - man muss sich auch fragen: Braucht man sie denn überhaupt?
Inselwart
Umgerechnet 75.000 Euro bekommt der "Insel-Ranger" für sechs Monate Sonne, Strand und Meer. Und das auch noch am australischen Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Erde. In einer groß angelegten Medienaktion warb das Tourismusbüro von Queensland im Januar 2009 für "den besten Job der Welt".
Doch fürs Nichtstun wurde man auch hier nicht bezahlt: Der Gewinner musste immerhin Tauchen können, die Insel bereisen und einen Internet-Blog führen. Klingt immer noch mehr nach Urlaub als nach harter Arbeit. Aber genau deshalb war dieser Job ja auch so schwer zu bekommen: Laut der "Tagesschau" (Online-Ausgabe) hatten sich mehr als 34.000 Kandidaten aus aller Welt beworben. Letztlich machte der Brite Ben Southall das Rennen.
Nippel-Zwicker
Sie fragen sich bestimmt, warum um alles in der Welt jemand dafür bezahlt werden sollte, in die Brustwarzen anderer Menschen zu kneifen. Doch in der Tat legt Pop-Diva Jennifer Lopez während Video-Drehs oder Foto-Shootings so viel Wert auf steife Warzen, dass sie einen persönlichen "nipple tweaker" beschäftigt. Standhafte Brustwarzen sind im Show-Biz in der Tat wichtig: Als Zeichen für Erregung wirken sie auf den Betrachter erotisierend - und Sex verkauft sich eben gut. Dennoch sind andere Stars in dieser Hinsicht weniger extravagant: Damit sich die "Nippel" deutlich unter dem Stoff abzeichnen, legen sie selbst Hand an oder verwenden Eiswürfel.
Sonnencremer
Wie angenehm, wenn man sich um den Sonnenschutz nicht mehr selber kümmern muss! Der französische Badeort Les Sables d’Olonne bietet jetzt allen Sonnenbrandgefährdeten einen Creme-Service – und interessierten Bewerbern eine lukrative Stelle. Denn wer denkt, weißhäutigen Touristen Sonnenmilch aufzutragen, wäre ein schlecht bezahlter "Depperljob", der irrt: Für sechs Wochen bekommt der Sonnencremer satte 5.000 Euro, so die Nachrichtenagentur dpa.
Biertester
Eins vorneweg: Für diesen Job gibt es kein Geld. Die Wellington Market Company hat dennoch keine Zweifel, dass ihr Stellenangebot das Beste der Welt ist. Der erfolgreiche Bewerber wird nach Angaben des britischen "Telegraph" als Qualitätstester angestellt. Die Aufgabe? Sich durch sämtliche Pubs von London zu trinken.
Der Chef der Wellington Market Company hebt jedoch hervor, dass die Tätigkeit durchaus anspruchsvoll ist. Erfolgsaussichten haben Bewerber nur, wenn sie "ein fundiertes Wissen über die lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Biere" mitbringen.
Fotomontage-Forensiker
Auf den Seiten der Hochglanzmagazine wird getrickst, was das Zeug hält.
Da ist das ein oder andere Fettpölsterchen des Models wegretuschiert, der Busen etwas aufgepumpt und Augenringe werden unsichtbar gemacht. Der Bildbearbeitungsspezialist ist aus der Medienwelt heute nicht mehr wegzudenken.
Doch er hat auch einen Gegenspieler: Der Bild-Forensiker hat die Aufgabe, Fotomontagen als solche zu enttarnen. Mit statistischen Methoden kommt er Photoshop-Manipulationen auf die Schliche. So entlarvten Bild-Forensiker auch eine Fälschung des iranischen Militärs: Die PR (Public Relations - Öffentlichkeitsarbeit)-Abteilung der Revolutionsgarde, "Sepahnews", hatte Bilder eines Raketentests vom 9. Juli 2008 veröffentlicht. Diese zeigten vier Raketen kurz nach der Zündung.
Die Bilder waren dazu bestimmt, die militärische Macht des Irans zu illustrieren. Durch die Arbeit von Foto-Forensikern konnte der Schwindel offenbart werden: In Wirklichkeit zündete eine der Raketen fehl und blieb am Boden. Selbstverständlich hätte das die beabsichtigte Botschaft nicht gerade untermauert – und so kopierten die Fälscher eben einfach eine der Raketen und fügten sie an passender Stelle wieder ein.
Worterfinder
Die Franzosen sperren sich gegen jegliche Invasion fremdländischer Begriffe in ihren Wortschatz. Vor allem die altehrwürdige "Académie française" kümmert sich darum, das Französische rein zu halten und ausländische Worte, vorzugsweise aus der englischbasierten Computersprache, zu übersetzen. So heißt beispielsweise die Firewall im Französischen "pare-feu". Spam wird ebenfalls nicht mit dem in Deutschland durchaus üblichen englischen Terminus bezeichnet, sondern als "Pourriel" - eine Mischung aus Email ("Courriel") und Mülleimer ("poubelle"). Kreativ sind die Franzosen – das muss man ihnen lassen.
Foodstylist
Lebensmittel sehen in der Werbung oder in Kochbüchern immer besonders frisch und knackig aus – zum Reinbeißen eben. Das ist Sinn und Zweck der Sache, denn die Werbeindustrie möchte schließlich den (Kauf-)Appetit anregen.
Doch auch, wenn das Essen noch so verführerisch aussieht, genießbar ist es in den meisten Fällen nicht mehr: Der Food-Stylist motzt die Nahrungsmittel mit allen denkbaren und undenkbaren Tricks auf. So wird Speiseeis häufig aus Frischkäse hergestellt, ein Verdickungsmittel aus Algen hält Bierschaum in Form und Lebensmittelfarbe für Fleisch und Co. ist Standard. (Quelle: Web.de - Beruf- Karriere - 26.5.10)
JUNGE VOGELSAURIER HATTEN KOCHLÖFFELFÖRMIGE FEDERN
London/Peking (dpa) Die gefiederten Dinosaurier hatten ganz andere Federn als ihre Nachfahren, die heutigen Vögel. So besaßen die Schwanzfedern eines jungen Similicaudipteryx in etwa die Form eines Kochlöffels. Zudem änderten sich die Federtypen bei der Entwicklung von jungen zu älteren Tieren.
Das zeigen die Fossilien zweier gefiederter Saurier aus der Unteren Kreidezeit (vor 100 bis 135 Millionen Jahren), die chinesische Forscher im britischen Fachjournal "Nature" vom Donnerstag präsentieren. Xing Xu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking verglich zwei Fossilien der Gattung Similicaudipteryx aus der Provinz Liaoning. Die Tiere gehören zu den Oviraptorosauria, aus denen sich später die Vögel entwickelten.
Beide Tiere hatten an Kopf und Rumpf daunenartige Federn. Das jüngere Tier besaß zudem Federn, die sich von denen des älteren deutlich unterschieden und bei heutigen Vögeln nicht vorkommen. Der größte Teil dieser Federn bestand aus einem schmalem Band, das am Ende zu einer Art löffelförmiger Feder wird. Das ältere Tier besaß hingegen Federn, die den bei Vögeln üblichen Schwungfedern glichen, am Schwanz und an den Vorderbeinen.
Die vogelartigen, gefiederten Saurier wechselten ihre Federn bei der Entwicklung ebenso, wie die Vögel bei der Mauser, schließen die Forscher. Außerdem zeige die Studie, dass es in der Entwicklungsgeschichte eine Vielzahl von Federformen gegeben habe, von denen sich nur sehr wenige bei den Vögeln erhalten haben. Bei anderen gefiederten Sauriergruppen waren bereits bänderförmige oder haarartige Federn gefunden worden. (Quelle: Web.de - Wissen - Tiere - 29.4.10)
"TRAIN SIMULATOR": WENN DIE LOK NACH SIEGEN FÄHRT
Paderborn - Schon immer davon geträumt, Lokführer zu sein? Dann könnte die neue Eisenbahn-Simulation "Train Simulator - Railworks 2010" das Richtige sein: Hersteller Aerosoft verspricht originalgetreue Fahrten mit allerlei Schienen-Fahrzeugen.
Neun Routen warten auf den Lokführer. Zum einen gibt es fünf reale Strecken aus Deutschland, England und den USA: Zum Beispiel von Oxford nach Paddington, durch Cajon Pass in Südkalifornien oder auch von Hagen nach Siegen. Zum anderen haben die Macher aus Paderborn vier fiktive Strecken gestaltet. Insgesamt kommen so 50 Szenarien zusammen, in denen sich Spieler beweisen können. Darüber hinaus können Bastler mit einem Editor eigene Strecken anlegen.
Verschiedene Schwierigkeitsgrade sollen dafür sorgen, dass jeder mit der Simulation umgehen kann. Bei Anfängern ist es nicht so schlimm, wenn sie mal ein Signal verpassen oder zu schnell fahren - bei Profis schon.
Der mit Simulationen bekannt gewordene Hersteller Aerosoft legt großen Wert auf Originaltreue: 16 Lokomotiven und zahlreiche Wagen aus verschiedenen Epochen stehen abfahrbereit zur Verfügung. Sie alle gleichen den Originalen bis ins Detail. Und die Signaltechnik ist an die jeweilige Epoche angepasst.
Website zum Spiel: www.trainsim2010.de
Infos zum Spiel
"Train Simulator - Railworks 2010": Simulation von Aerosoft für den PC; freigegeben ohne Altersbeschränkung; Erscheinungstermin: 21. Mai; empfohlener Preis: ca. 46 Euro. (Quelle: Nordwest Zeitung - 23.5.10)
HIGH VON BRÖTCHEN
(sist) - Kaum zu glauben, aber die meisten Menschen dopen täglich. Dabei geht es nicht um illegale Substanzen vom Dealer aus dem Fitnessstudio. Auch ganz normale Lebensmittel können Nikotin, Kokain und Morphin enthalten.
Kokain und Taurin
Red Bull beinhaltet Taurin, das der Körper in kleinen Mengen auch selbst produziert. Für viele Hobbysportler gilt Red Bull daher als legales Dopingmittel. Damit aber nicht genug: Im Mai 2009 wurden in Red Bull Cola sogar Spuren von Kokain nachgewiesen. Lebensmittel-Aufsichtsbehörden schlugen Alarm, in vielen Bundesländern wurde das Getränk aus den Regalen genommen. Thomas Schulz, ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: "Auch wenn die nachgewiesene Substanz unbedenklich ist, handelt es sich rechtlich bei dem Getränk um kein Lebensmittel, sondern um ein Betäubungsmittel."
Viele empfanden den Skandal um die kokainhaltige Red Bull Cola jedoch als übertrieben. So titelte der Tagesspiegel in seiner Online-Ausgabe: "Mohnbrötchen sind gefährlicher". Ob da was dran ist?
Schlafmohn
Aus dem morphinhaltigen Milchsaft des Schlafmohns wird das stark süchtig machende Opium hergestellt. Auch in Blaumohnkörnern, die als Backmohn für Nahrungsmittel verwendet werden, lassen sich Morphinspuren nachweisen. Und tatsächlich kann der Konsum von besonders mohnreichen Speisen wie Mohnkuchen zu positiven Ergebnissen bei Drogentests führen.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft erhöhten Mohnkonsum als bedenklich ein. Das Problem ist, dass der Morphingehalt von Mohnspeisen sehr unterschiedlich ausfällt. Vor allem verunreinigte Mohnsamen, die laut BfR in letzter Zeit verstärkt in den Handel gelangen, sind für hohe Morphingehalte verantwortlich.
Morphin hat einen großen medizinischen Nutzen und wird bei Patienten mit starken Schmerzen eingesetzt. Doch körperliche und psychische Abhängigkeiten, aber auch Erbgutschäden können laut BfR die Folge sein. Bei Säuglingen kann eine zu große Menge an Backmohn mitunter zum Tod führen.
Nikotin
Nikotin kommt nicht nur in der Tabakpflanze, sondern auch in anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen, Paprika oder Kartoffeln vor. Das ölige Gift ist ein Alkaloid, welches die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöht. Zudem stimuliert es die Adrenalinproduktion und kann süchtig machen. Dennoch besteht durch die Aufnahme von Nikotin über Tomaten und Co. keine akute Gesundheitsgefahr.
Kaffee
Laut "news.de" ist Koffein die am meisten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz. Das bedeutet, es wirkt sich direkt auf den Organismus aus.
Und der schwarze Muntermacher hat es tatsächlich in sich: Sechs Tassen starken Kaffees lassen den Koffeinpegel im Körper mitunter so stark ansteigen, dass die erlaubten Höchstwerte für sportliche Wettbewerbe überschritten werden. Auch Entzugserscheinungen zeigen, dass es sich bei Koffein tatsächlich um eine Droge handelt. So klagen viele Kaffeekonsumenten nach längerer Enthaltsamkeit über Kopfschmerzen und depressive Stimmung. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Ernährung - 21.5.10)
Leipzig - Bevor sich Fahranfänger für eine Fahrschule entscheiden, sollten sie Preise verschiedener Anbieter vergleichen. Denn die Kosten für einen Führerschein unterscheiden sich zum Teil deutlich.
Das hat das Portal "Auto.de" in Leipzig herausgefunden. Befragt wurden 130 Fahrschulen bundesweit. Am günstigsten ist der Erwerb einer Fahrerlaubnis der Klasse B mit 800 Euro in einer Fahrschule in Sachsen-Anhalt, berichtet "Auto.de". Am meisten zahlen Fahrschüler in einer baden-württembergischen Fahrschule - dort kostete der Führerschein der Klasse B bis zu 2000 Euro. Im Schnitt kostet eine Fahrerlaubnis in Deutschland 1337 Euro.
Den günstigsten Durchschnittspreis unter den Bundesländern bietet der Umfrage zufolge Thüringen, wo Fahrschüler im Durchschnitt rund 1040 Euro für die Lizenz berappen müssen. Bayern dagegen ist mit durchschnittlich 1660 Euro Spitzenreiter. Eine Fahrstunde von 45 Minuten Dauer kostet in Deutschland durchschnittlich 30 Euro. (Quelle: Nordwest Zeitung - 23.5.10)
HEUTE GIBT ES MEHR FÜRS GELD
Köln (dpa/tmn) - Die Deutschen können sich für ihr Geld heute mehr leisten als vor 50 Jahren. Im Schnitt müssten sie für den gleichen Warenkorb nur ein Drittel so lange arbeiten wie im Jahr 1960.
Das hat eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ergeben. Trotz höherer Steuern und Sozialabgaben sind demnach die Verdienste schneller gestiegen als das Preisniveau.
Je nach Produktkategorie ist die Kaufkraftentwicklung allerdings verschieden. Für Lebensmittel wie Brot und Butter müssen die Deutschen heute weniger arbeiten als früher. Ein Pfund Kaffee war vor 50 Jahren zum Beispiel nach etwas mehr als dreieinhalb Stunden verdient, erläutert das IW - heute sind es 19 Minuten. Kabeljau, damals der am weitesten verbreitete Fisch, sei dagegen heute zäher verdient als früher.
Überdurchschnittlich gestiegen ist die Kaufkraft für Bekleidung und Schuhe, vor allem seit der Wiedervereinigung, heißt es. Vom Nettostundenlohn können die Deutschen heute rund ein Drittel mehr zum Anziehen kaufen als 1991. Und im Vergleich zu 1960 habe sich die Kaufkraft für Kleider und Anzüge vervierfacht. Dienstleistungen wie die Tageszeitung oder der Friseur kosten etwa gleich viel wie damals.
Ein Liter Normalbenzin ist heute nach durchschnittlich fünf Minuten verdient. Vor 50 Jahren musste dafür eine Viertelstunde Arbeit aufgewendet werden. Erschwinglich geworden ist laut der Studie auch Unterhaltungselektronik: Für 13 Stunden Arbeit gibt es heute einen handelsüblichen Röhrenfernseher. Ein einfacher Schwarz-Weiß-Fernseher kostete 1960 den Gegenwert von 350 Arbeitsstunden. (Quelle: Web.de - Finanzen - Geld - 21.5.10)
von Sandra Müller
An der Uni geht es ein wenig anders zu als in der Schule. Vieles hat komplizierte Bezeichnungen, meint aber oft ähnliche Dinge wie die, die Du bereits kennst. Wenn Du mehr über die Uni-Welt wissen möchtest, kannst du dich mit dem Kinder-Uni-Lexikon schon mal vorab schlau machen und vieles über den Universitätsbetrieb erfahren.
Der Professor/ Die Professorin?
Die Professorinnen und Professoren sind sozusagen die "Lehrer" der Universität! Aber nicht alle Lehrenden an der Uni sind automatisch Professoren - ein "Ruf auf eine Professur" erhalten "Dozenten" - die Lehrenden an der Hochschule - erst, nachdem sie einige Jahre an der Uni gelehrt haben.
Professoren geben Vorlesungen und Seminare und sorgen dafür, dass die Studenten gut ausgebildet werden. Außerdem forschen Sie zu verschiedenen Themen an ihren Fachbereichen und kennen sich in ihren Fachgebieten besonders gut aus.
Deswegen lassen sich große Firmen manchmal von Professoren beraten oder verwenden Techniken und Materialien, die bei der Forschungsarbeit gefunden wurden. Selbst Politiker fragen Professoren nach ihrer Meinung, wenn es um schwierige Themen geht. Übrigens veröffentlichen Professorinnen und Professoren regelmäßig die Ergebnisse ihrer Forschungen in speziellen wissenschaftlichen Zeitungen. Professorin oder Professor kann nur werden, wer ein echter Experte seines Faches ist.
Der Doktor/ Die Doktorin?
Als erstes denkt man dabei an einen Arzt. Aber auch in jedem anderen Fach kann man nach Abschluss seines Studiums noch "seinen Doktor" machen. Der Weg dahin dauert mehrere Jahre und schließt mit einer Doktorarbeit und einer mündlichen Prüfung ab. Wenn die Prüfung bestanden ist, basteln Freunde und Kollegen einen Doktorhut und schmücken ein kleines Rollwägelchen. Dann schieben sie den frischgebackenen Doktor oder die Doktorin über das Universitätsgelände. Wenn der Doktor fleißig forscht, kann er zum Professor werden.
Die Präsidentin/ Der Präsident?
Was in eurer Schule die Direktorin oder der Direktor ist, ist an der Universität die Präsidentin oder der Präsident. Er leitet die Universität und plant zusammen mit den Professoren, wie die Zukunft der Universität aussehen soll.
Das Klopfen?
Am Schluss eines Theaterstücks klatschen die Leute, aber in der Universität ist das anders. Da klopfen die Studentinnen und Studenten nach der Vorlesung als Dank und Anerkennung auf die Tische.
Der Fachbereich?
Die einzelnen Studienfächer (wie zum Beispiel Mineralogie, Geologie oder Geographie bei den Geowissenschaften) sind zu einem Fachbereich zusammengeschlossen.
Die Immatrikulation?
Um einen Studienplatz zu bekommen, muss man einen Brief an die Universität schreiben, der beinhaltet, dass man sich besonders für ein Fach interessiert und es gerne studieren möchte. Ob die Universität zusagt oder nicht, hängt oft vom Notendurchschnitt des Abi-Zeugnisses ab. Wer in der Schule gute Noten hatte, hat auch große Chancen auf den Studienplatz seiner Wahl. Wenn man einen Studienplatz erhalten hat, "schreibt man sich ein" und bekommt von der Universität einen Studienausweis zugeschickt. Das nennt sich "Immatrikulation".
Die Mensa?
"Mensa" bedeutet auf Latein "Tisch". An der Universität kann das auch gut mit "Mittagstisch" übersetzt werden, denn die Mensa ist das Gebäude, in dem die Studierenden zu Mittag essen. Die Mensa kocht für alle Studierenden der Universität. An der Uni Mainz gibt es fünf Gerichte zur Auswahl, die sich die Studierenden an den Theken der Großküche abholen. Alle essen gemeinsam in einem großen Saal. Weil die Mensa nahe an den anderen Universitätsgebäuden liegt, haben es die Studierenden nach dem Mittagessen nicht mehr weit zu ihrem Vorlesungssaal oder in die Universitätsbibliothek.
Der Campus?
Die Universität in Mainz nennt man auch eine Campusuniversität. Wenn mehrere Gebäude verschiedener Fachbereiche benachbart sind, bilden sie einen großen Bereich, in dem geforscht und gelehrt wird. Professoren und Mitarbeiter verschiedener Fachbereiche können sich dann sehr gut austauschen, und die Studierenden können leicht auch einmal Vorlesungen anderer Fachbereiche besuchen, weil der Weg zueinander nicht weit ist.
Der Kommilitone/Die Kommilitonin?
Was in der Schule die Klassenkameraden sind, sind in der Universität die Kommilitonen - das heißt die, die ebenfalls studieren.
Das Semester?
In der Universität wird nicht in Schulhalbjahren gerechnet, sondern in Semestern. Das Wintersemester beginnt im Oktober und das Sommersemester im April. Jedes Semester dauert sechs Monate. Zwei Mal im Jahr gibt es die vorlesungsfreie Zeit, die zwei oder drei Monate lang ist. Diese kann man aber nicht mit den Schulferien vergleichen. Die meisten Studentinnen und Studenten müssen den Großteil dieser Zeit Praktika machen oder mehrseitige Hausarbeiten schreiben. Um sich auf Arbeiten und Prüfungen vorzubereiten, lesen sie viele Bücher in der Bibliothek. Einige Studenten nutzen die Zeit auch für Nebenjobs, um nebenbei etwas Geld zu verdienen.
Die Vorlesung?
In Vorlesungen halten die Professorinnen und Professoren einen Vortrag über ein bestimmtes Thema und die Studierenden hören zu und machen sich Notizen. Eine Vorlesungsstunde dauert meistens 90 Minuten. Sie beginnt aber - anders als in der Schule - nicht zur vollen Stunde, sondern fast immer erst um Viertel nach. Das nennt man dann "akademische Viertelstunde" oder "c. t." als Abkürzung für das lateinische "cum tempore", was "mit Zeit" bedeutet. Das Viertel kommt wohl daher, dass die Studierenden früher weite Wege zwischen den Vorlesungen zurücklegen mussten. Die Viertelstunde wurde ihnen eingeräumt, um doch noch rechtzeitig zur Vorlesung kommen zu können.
Das Seminar?
Während in den Vorlesungen nur zugehört wird, können die Studentinnen und Studenten in den Seminaren über Themen diskutieren. Der Dozent (Leiter des Seminars) kann auf Fragen eingehen und Einzelheiten besprechen. Die Studierenden lernen, selbst Vorträge zu halten, die man Referate nennt. Das Referat muss der Studierende später schriftlich zusammenfassen und dem Dozenten geben, um eine Note oder einen Schein zu bekommen.
Der Schein?
Hier handelt es sich nicht um Geldscheine, sondern um Leistungen im Studium, die bescheinigt werden. Wenn der Studierende eine Klausur (eine Art Klassenarbeit) bestanden, eine mündliche Prüfung abgelegt, eine Hausarbeit (eine Art Aufsatz - meistens zwischen 15 und 25 Seiten - über ein bestimmtes Thema) geschrieben oder ein Referat gehalten hat, bekommt er vom Professor einen Schein (eine Bescheinigung). Wenn der Studierende genug Scheine erworben und seine Abschlussprüfungen abgelegt hat, ist sein Studienabschluss erreicht.
In den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen spricht man dagegen nicht mehr von Scheinen, sondern von Leistungspunkten, die man für bestandene Prüfungen und Referate erhält. Es muss eine bestimmte Anzahl an Leistungspunkten in den Studienfächern erreicht werden, um seine Abschlussprüfung machen zu können.
Die Klausur?
So wie ihr Klassenarbeiten in der Schule schreibt, schreiben die Studierenden auch schriftliche Prüfungen, die sich Klausuren nennen. Die Klausuren sind oft sehr lang und können mehrere Stunden dauern.
Der Studienabschluss?
Wie an der Schule, die mit dem Abitur (am Gymnasium) der mittleren Reife (an der Realschule) oder dem Hauptschulabschluss (an der Hauptschule) endet, beschließt auch das Studium an der Universität mit einem Studienabschluss. Es gibt verschiedene Studienabschlüsse, für die man unterschiedlich lange studieren muss. Welchen man wählt, hängt stark von den eigenen Berufswünschen ab. Will jemand zum Beispiel Arzt werden, macht er im Allgemeinen den Doktor-Abschluss in der Medizin. Wer dagegen Firmenchef werden will, macht als Abschluss zum Beispiel einen Diplom in den Wirtschaftswissenschaften.
Doch immer mehr ersetzen die neuen Studiengänge "Bachelor" und "Master" die alten Abschlüsse "Diplom" und "Magister". Der Bachelor dauert drei bis vier Jahre und ist der erste Studienabschluss. Im Anschluss kann man dann ein Masterstudium machen, das ein bis zwei Jahre dauert.
PLAUDERN WILL GELERNT SEIN: TIPPS FÜR DEN SMALL TALK
Dennoch meiden ihn manche und fühlen sich bei dem Geplänkel unwohl. "Einige sagen, sie mögen Small Talk nicht, weil das Gespräch zu oberflächlich sei, andere sind unsicher und wissen nicht, was sie sagen sollen", erklärt die Business-Trainerin Carolin Lüdemann aus Stuttgart. Sie hilft Menschen, im Job souveräner aufzutreten.
"Es ist ungemein wichtig, in der Lage zu sein, Beziehungen aufzubauen und auf andere zuzugehen", meint Lüdemann. Der Rhetoriktrainer Dieter Zittlau aus Düsseldorf sieht das ähnlich: "Ohne Small Talk kommt man im Berufsleben nicht aus." Wer die Kunst des "kleinen Gesprächs" nicht zumindest ansatzweise beherrscht, wirke schnell abweisend, erläutert der Psychologe. Denn Small Talk fungiert als Türöffner und soll eine angenehme Atmosphäre schaffen.
Dafür ist es wichtig, positiv besetzte Themen zu wählen. Wer nicht über das Wetter reden möchte, kann beispielsweise Gemeinsamkeiten mit dem Gegenüber suchen. "Mindestens eine Gemeinsamkeit gibt es immer: Man ist mit dem Gesprächspartner zur selben Zeit am selben Ort", sagt Lüdemann.
Vielleicht gab es auf dem Arbeitsweg Stau? Oder das Gebäude, in dem man sich befindet, wird gerade renoviert? Zittlau rät zum Einstieg dazu, über sich und seine Vorlieben zu sprechen. "Es ist immer gut, in Vorlage zu gehen und etwas von sich preiszugeben", sagt er. "Mir gefällt die neue Wandfarbe in den Büros" wäre eine Möglichkeit. Zu weit ins Private sollte man aber nicht gehen. Und Negatives kommt schlecht an: Dazu gehören der Streit mit der Ehefrau, die kranken Kinder oder die eigenen Wehwehchen. Wer damit ein Gespräch beginnt, erntet schnell peinliches Schweigen.
Auch Politik, Religion oder Geldfragen gelten als Tabuthemen. Der Knigge-Experte Hans-Michael Klein erklärt, warum: "Die Small Talk-Phase ist frei von Inhalt." Das "kleine Gespräch" soll unverfängliche Themen behandeln. "Das fällt einigen schwer, sie finden das zu banal oder zu doof", hat Klein beobachtet. Wenn der andere das spürt, zieht er sich zurück oder reagiert verunsichert. Vor allem in Gesprächen mit Kunden oder dem Chef ist das schlecht.
Mitunter entwickelt sich das Geplauder sogar zu inhaltsvollen Gesprächen. "Es kann sich aus einem unverfänglichen Thema wie einer Fernsehsendung am Tag zuvor ein intensives Gespräch über grundsätzliche Weltanschauung und emotionale Themen ergeben", sagt die Diplom-Psychologin Doris Wolf aus Mannheim. Wenn das geschieht, hat der Small Talk als Eisbrecher funktioniert.
Auch wer wichtige Themen mit dem Chef besprechen will, entspannt die Atmosphäre durch anfänglichen Small Talk. "Man sollte nie mit der Tür ins Haus fallen", warnt Rhetoriktrainer Zittlau. Ein Gespräch über die neue Kantine oder das sommerliche Wetter bietet sich als Einstieg eher an, als direkt nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Psychologin Wolf rät, das Plaudern auch außerhalb des Jobs einzuüben: "Es ist sinnvoll, sich ganz gezielt unter Menschen zu begeben und Gespräche anzufangen, zum Beispiel auf einer Parkbank, am Kiosk, an der Kasse oder beim Arzt." Dabei muss kein ausführliches Gespräch entstehen. Das Ziel sollte es lediglich sein, Kontakt aufzunehmen und den Ball ins Rollen zu bringen.
Auch wenn es beim Small Talk um oberflächliche Themen geht - die Körpersprache sollte dem Gegenüber immer signalisieren: Ich höre Dir zu. "Es ist wichtig, Blickkontakt zu halten und nicht etwa zur Tür zu schauen", sagt die Business-Trainerin Carolin Lüdemann aus Stuttgart. Muss man weg oder möchte sich etwas zu trinken holen, sollte man wiederkommen - oder dem anderen mitteilen, dass man jetzt geht. Stößt jemand zum Small Talk dazu, ist es sinnvoll, einen kleinen Kreis zu bilden. So verhindert man, jemandem den Rücken zuzudrehen. (Quelle: Web.de - Beruf - Karriere - 17.5.10)
Köln (dpa/tmn) - Viele Jugendliche sind nach Angaben von Experten nicht ausreichend gegen Hepatitis B geschützt. Nur etwa die Hälfte der Teenager habe einen angemessenen Impfschutz gegen die virusbedingte Leberentzündung.
Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am Mittwoch (19. Mai) hin. Eine gute Gelegenheit, die Impfung nachzuholen, sei die Vorsorgeuntersuchung J1 oder J2, rät die Kinder- und Jugendärztin Ursel Lindlbauer-Eisenach, Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut. Das Virus ist dem Verband zufolge 100-mal infektiöser als HIV. Es werde durch kleinste Spuren von Blut, Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen und könne durch winzige Verletzungen der Haut oder Schleimhäute eindringen. Das passiert vor allem beim Geschlechtsverkehr, aber auch beim Piercen, Tätowieren oder verletzungsträchtigen Mannschafts- und Kontaktsportarten.
Auch wer Alltagsgegenstände wie Nagelscheren, Zahnbürsten oder Rasierer mit anderen gemeinsam benutzt, riskiert eine Infektion, warnt der BVKJ. Erkennbar ist die auch Gelbsucht genannte Hepatitis oft an dunkel verfärbtem Urin, einer gelblichen Haut und gelb verfärbten Augen. Die Leberentzündung kann chronisch werden, es kann sich in der Folge eine Schrumpfleber (Leberzirrhose) und in seltenen Fällen auch Leberkrebs entwickeln. In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren etwa 800 Neuerkrankungen pro Jahr. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Krankheiten - 14.5.10)
Cambridge - Der Tod eines Freundes oder Verwandten ist schmerzhaft. Rituale wie eine Trauerfeier helfen, den Abschied zu erleichtern. Offenbar gilt dies aber nicht nur für den Menschen, sondern auch für seine nächsten Verwandten - die Menschenaffen. Britische Forscher haben dies erstmals in einem Safari-Park beobachtet, in dem ein älteres Weibchen aus einer Gruppe von vier Schimpansen im Alter von über 50 Jahren friedlich starb.
Die Tiere hätten sich ganz ähnlich verhalten wie Menschen, berichten James Anderson von der Universität in Stirling sowie Dora Biro von der Universität Oxford im Fachmagazin "Current Biology" (Bd. 20, S. R349 und R351). Sie hätten sich um eine erkrankte Artgenossin intensiv gekümmert, am Totenbett Wache gehalten und noch Tage bis Wochen nach ihrem Tod intensiv getrauert.
Die Schimpansendame Pansy war vor ihrem Tod bereits längere Zeit krank und schwach gewesen. Mit Hilfe von Videokameras im Gehege konnten Anderson und seine Kollegen die Vorgänge rund um ihren Todeszeitpunkt äußerst genau rekonstruieren. So berührten Pansys Mitbewohner - ihre Tochter Rosie sowie die Schimpansendame Blossom und deren Sohn Chippy - sie in den letzten zehn Minuten ihres Lebens ungewöhnlich häufig.
Sobald sie jedoch kein Lebenszeichen mehr von sich gab, hörten sie sofort damit auf. Rosie blieb in der folgenden Nacht in direkter Nähe des Leichnams, während Blossom und Chippy unruhig schliefen und sich überdurchschnittlich häufig gegenseitig lausten. Am nächsten Morgen entfernten die drei Schimpansen Strohreste von Pansys Leichnam, bevor dieser von den Pflegern aus dem Gehege gebracht wurde.
Umgang mit todkranken Affen überdenken
Auch in den folgenden Wochen wirkten die drei Überlebenden niedergeschlagen: Sie fraßen weniger und waren ungewöhnlich ruhig. Zudem vermieden sie es, auf der Plattform zu schlafen, auf der Pansy gestorben war - obwohl dies zuvor einer der begehrtesten Schlafplätze gewesen war.
Man könne daraus durchaus folgern, dass Schimpansen entgegen früherer Annahmen wissen, was Tod bedeutet, schließen Anderson und seine Kollegen. Zudem scheinen einige Verhaltensweisen im Angesicht des Todes evolutionär älter zu sein als vermutet. Die Forscher empfehlen daher, den Umgang mit sterbenskranken oder alten Menschenaffen zu überdenken.
Völlig anders gehen Schimpansen offenbar mit dem Tod um, wenn er unvorhergesehen eintritt. Das zeigt sich vor allem am Beispiel von zwei Schimpansenmüttern aus Guinea, deren Kinder einer Atemwegserkrankung zum Opfer fielen: In beiden Fällen trugen die Mütter die Leichen noch 19 beziehungsweise 68 Tage mit sich herum und betrieben trotz fortschreitender Verwesung auch weiterhin Fellpflege.
Erst nach der vollständigen Verwesung der Leichname verringerte sich die Intensität des Interesses, bis die Weibchen die toten Körper schließlich verließen - möglicherweise, weil ihr Körper zu der Zeit eine hormonelle Umstellung durchmachte und sich auf neuen Nachwuchs vorbereitete. Im Gegensatz zu Pansys Fall bleibe hier allerdings die Frage offen, ob die Mütter den Tod ihrer Kinder tatsächlich realisiert hatten, so die Forscher. Um das zu beantworten, seien weitere Daten nötig. (Quelle: Web.de Wissen - Tiere - In Kooperation mit Spiegel Online - 27.4.10)
Aus Untersuchungen des Gesteins, das die Apollo-Astronauten vom Mond mitbrachten, ist bekannt, dass die chemische Zusammensetzung des Mondgesteins dem der Erde sehr ähnelt. Es gibt aber dennoch einige Unterschiede. So hat der Mond zum Beispiel einen viel geringeren Eisenanteil als die Erde. Aus den Gesteinsuntersuchungen und vielen weiteren Forschungsergebnissen ging die Theorie hervor, dass der Mond bei der Kollision der Erde mit einem Planeten von der Größe des Mars entstanden sein muss.
Die Trümmer der Kollision bildeten einen Ring um die Erde, woraus sich recht schnell - also in weniger als 100 Jahren - der Mond formte. Die freigesetzte Energie hat dabei einen Großteil des Mondes geschmolzen und einen Ozean aus Magma erzeugt. Die Größe des Mondes reichte jedoch nicht aus, um die gleichen geologischen Prozesse wie auf der Erde zu vollziehen. Er kühlte deshalb in den folgenden 1,3 Milliarden Jahren ab und seine Oberfläche erstarrte. Nur in seinem Inneren blieb er vermutlich noch heiß.
Die Geburtsstunde von Mond und Erde
In der frühen Geschichte unseres Sonnensystems waren Zusammenstöße zwischen Planeten ein häufiges Ereignis. Auch die Erde entstand durch eine Vielzahl solcher Kollisionen, die zu einem allmählichen Anwachsen bis zu ihrer heutigen Größe führten.
Der "Giant Impact" (englisch: gewaltiger Einschlag) war jedoch ein in seinem Ausmaß einmaliges Ereignis in unserem Sonnensystem. Er ist mit großer Wahrscheinlichkeit das letzte Ereignis im Wachstum der Erde und markiert damit das Ende der Erdentstehung. Die Geburt des Mondes gilt daher zugleich als die Geburtsstunde der Erde. (Quelle: helles-koepfchen.de – Bereich: Wissen – Universum)
(rh) – Endlich haben faule Studenten die perfekte Ausrede, um länger im Bett bleiben zu können. Denn einer US-Studie zufolge soll das Abspielen von Lernstoff während des Schlafs durchaus etwas bringen. Ein britischer Hersteller hat nun reagiert und ein "sprechendes" Kissen auf den Markt gebracht.
Forscher der Northwestern University in Chicago haben laut "Telegraph" herausgefunden, dass sich Probanden Informationen aus Texten und Tönen besser merken konnten, wenn sie ihnen im Tiefschlaf noch einmal vorgespielt wurden.
Jetzt wird sich der gestresste Student während der Prüfungszeit fragen, wie er diese Erkenntnis umsetzen soll: Köpfhörer stören beim Schlafen und die Stereoanlage aufzudrehen bringt Ärger mit den WG (Wohngemeinschaft)-Kollegen. Mit dem "Sound Asleep Pillow" hat ein britischer Hersteller jetzt die optimale Antwort: Ein Kopfkissen mit eingebautem Lautsprecher.
Durch spezielle Fasern soll man den Lautsprecher im Inneren nicht spüren, obwohl das Kissen trotzdem sehr weich ist. Über einen normalen Audio-Eingang können Musikquellen wie Mp3-und CD-Player angeschlossen werden. Laut Hersteller soll auch nur der "Kopfkissen-User" die Töne hören – Bettnachbarn bleiben völlig ungestört.
Aber nicht nur Studenten soll das 20 Pfund teure Kissen einen erfolgreichen Schlaf bringen. So sollen auch diejenigen von dem Hightech-Kissen profitieren, die sonst sehr schwer zur Ruhe kommen: Schnarchopfer und Tinnitus-Geplagte können sich mit beruhigenden Klängen in den Schlaf wiegen lassen.
Einen Nachteil hat die schicke Erfindung dann aber doch: Das "Sound Asleep Pillow" ist nicht waschmaschinenfest - was wiederum die wenigsten Studenten stören dürfte. (Quelle: Web.de Digitale Welt - Computer - 10.5.10)
Die Stiftung Wartentest hat vor "gravierenden Mängeln" bei Fertighäusern der schwedischen Möbelmarktkette Ikea gewarnt. Dabei handle es sich sowohl um vertragliche als auch bauliche Einschränkungen für die Hausherren, berichtete die Stiftung am Freitag in Berlin auf ihrer Internetseite. "Etliche" Regelungen benachteiligten die Hauskäufer E R H E B L I C H .
So behalte sich etwa die Baufirma Änderungen an den Bauleistungen vor, sowie an den Bauplänen und der Baubeschreibung - O H N E dafür gewichtige Gründe zu nennen, berichteten die Tester. Die Gründe, die das Unternehmen anführe, seien aber " U N W I R K S A M ". So sei in den Werbebroschüren der Häuser etwa von "erhöhtem Schallschutz" für Trennwände zwischen den Gebäuden die Rede, in der Baubeschreibung aber N I C H T mehr. In die Außenwände dürften aufgrund deren Beschaffenheit K E I N E Nägel eingeschlagen und K E I N E zusätzlichen Steckdosen installiert werden.
Auch müssten Kunden die vollständige Schlussrate für ihre Häuser zahlen, selbst wenn Restarbeiten noch ausstünden, berichtete die Stiftung Warentest. Daneben werde ein Termin für die Fertigstellung der Häuser N I C H T garantiert. Auch die Haftung der Baufirma für Mängel werde "auf unzulässige Weise eingeschränkt". Schließlich müssten sich Häuskäufer noch verpflichten, Strom und Heizwärme für 15 Jahre von einem bestimmten Anbieter zu beziehen, O H N E zu einem günstigeren Versorger wechseln zu können. Nach Angaben der Tester verlangt der Anbieter D E U T L I C H höhere Preise als anderen Unternehmen der Region.
Ikea bietet seit kurzem auch Fertighäuser in Deutschland an. Die Immobilien kosten zwischen knapp 200.000 und rund 270.000 Euro. Die ersten der Reihenhäuser entstehen in der Rhein-Main-Region. (Quelle: Web.de Finanzen - Bauen und Wohnen - 7.5.10)
(sist) - "Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren": Über Alkohol und vor allem Gründe, ihn zu trinken, gibt es viele Volksweisheiten. Doch obwohl der Konsum in Deutschland allgegenwärtig ist, gilt er keineswegs als unbedenklich für die Gesundheit.
Professor Sebastian Mueller, Alkoholforscher an der Universität von Heidelberg, erklärt in einem Interview mit der Apotheken-Umschau (Online-Ausgabe), welche Auswirkungen Schnaps und Co. wirklich auf unseren Körper haben.
Kommt der Bauch vom Bier?
Der Bierbauch hat seinen Namen tatsächlich zu Recht: Durch übermäßigen Konsum des Gerstensaftes bekommen vor allem Männer eine Wampe. Das liegt jedoch nur daran, dass sie in der Regel mehr Bier trinken als Frauen.
Die Fettanlagerungen am Bauch entstehen aber nicht durch die Inhaltsstoffe des Bieres an sich, sondern durch die darin enthaltenen Kalorien. Sie haben den gleichen Dickmacher-Effekt wie Sahnetorte und fettreiche Ernährung.
Tötet Alkohol die grauen Zellen?
Professor Mueller zufolge kann Alkohol in der Tat dumm machen: Denn durch übermäßigen Konsum werden Zellen, darunter auch die im Gehirn, geschädigt. Neurologische Probleme wie Gedächtnislücken, aber auch ein Ausfall des Atemzentrums können die Folge sein. Nach Ansicht des Alkoholforschers ist es jedoch ein Gerücht, dass man schon nach einem ordentlichen Rausch an Intelligenz einbüßt. Der Körper verkrafte viel Alkohol auf einmal sogar besser, als die gleiche Menge über einen längeren Zeitraum verteilt.
Kann man sich jemanden schön trinken?
Und über ein weiteres Phänomen klärt Mueller auf: Das Vorhaben, sich jemanden schön zu trinken, ist tatsächlich oft von Erfolg gekrönt. Die Erklärung: Alkohol hat enthemmende Wirkung. Menschen trauen sich mehr zu und kommen dadurch leichter miteinander ins Gespräch. Das wiederum wirkt auf das Gegenüber attraktiv.
Doch nicht nur deshalb wirkt der Gesprächspartner mitunter nach ein paar Gläschen hübscher und interessanter: Auch die Sehschärfe wird mit zunehmender Trunkenheit beeinträchtigt. Und das böse Erwachen folgt möglicherweise am nächsten Morgen in ernüchtertem Zustand. (Quelle: Web.de - Gesundheit, Ernährung - 7.5.10)
Welches Material am besten geeignet ist, hängt neben den persönlichen Vorlieben auch vom Verwendungszweck und der jeweiligen Mundgesundheit ab, erläutert das Kuratorium perfekter Zahnersatz in Frankfurt. Endgültig entscheiden lasse sich das erst nach dem Beratungsgespräch mit dem Zahnarzt.
Kunsstoffe: Sie werden unter anderem in Verbindung mit Füllstoffen wie Glas und Quarz verwendet und daher als "Komposits" bezeichnet. Der Zahnarzt setzt sie zum Beispiel zur Füllung eines Karieslochs direkt im Mund ein. Komposits sind dem Kuratorium zufolge wenig bruchempfindlich, nutzen sich aber stärker ab. Außerdem können sie sich durch starkes Rauchen, Rotwein- oder Teetrinken verfärben.
Keramik: Dieses Material verfärbt nicht, ist extrem hart und abriebfest. Es wird meist für Kronen und sogenannte Inlays verwendet - Einlagefüllungen, die extra im Labor angefertigt werden. Der Patient muss daher in der Regel ein zweites Mal zum Zahnarzt kommen, um den Zahnersatz eingepasst zu bekommen. Wegen des damit verbundenen Aufwands ist Keramikzahnersatz meist teurer als Kunststoff, erläutert das Kuratorium. Weil Keramik gut verträglich ist, komme es auch für Allergiker infrage.
Das Kuratorium perfekter Zahnersatz ist eine Initiative des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen. Es will eigenen Angaben zufolge neutral über die Bedeutung von Zahnersatz informieren. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Krankheiten - 6.5.10)
DÜRFEN PARISER FRAUEN BALD HOSEN TRAGEN?
Aus vergangenen Tagen stammt zum Beispiel diese Vorschrift: In London darf jeder "freie Mann" Tiere mitten durch die Stadt treiben. In Florida gibt es aber auch ein ziemlich junges Gesetz, das Imbiss-Verkäufern genau vorschreibt, was sie anziehen sollen. Entdecken Sie mit uns weitere skurrile Verordnungen.
Im Jahr 1800 wurde es Frauen in Paris verboten, sich wie ein Mann zu kleiden - es sei denn, sie hatten eine ausdrückliche polizeiliche Erlaubnis dafür. 1892 wurde diese Regel leicht modifiziert: Seitdem dürfen sie Hosen tragen, während sie mit Pferden arbeiten oder auf ihnen reiten.
Das Gesetz ist bis heute in Kraft. Zehn Mitglieder des Pariser Stadtrats wollen dies nun ändern: Sie haben ein Gegengesetz eingebracht. Frauen sollen nun endlich ganz legal in Hosen durch die Pariser Straßen laufen dürfen.
Im Internet gibt es einige Homepages, die sich einen Spaß daraus machen, seltsame Gesetze zu sammeln. Die Seite "Dumb Laws" listet zum Beispiel kuriose Paragrafen aus aller Welt auf.
In der Rubrik "Kanada" ist dort folgende Vorschrift zu finden: Wer aus dem Gefängnis entlassen wird, soll eine Pistole, Munition und ein Pferd bekommen, damit er oder sie sicher die Stadt verlassen kann. Mit der Stadt ist wohl Calgary gemeint, wie die Homepage "Helium.com" berichtet. Dort soll diese Wild-West-Verordnung noch gültig sein.
Fast täglich werden in den Parlamenten und Amtsstuben dieser Welt neue Texte und Verordnungen ersonnen, die eigentlich das alltägliche Leben erleichtern sollen. Doch nicht selten behindern Paragrafen mehr, als dass sie weiterhelfen.
Im US-Bundesstaat Florida gibt es zum Beispiel für Imbiss-Verkäufer, die einen mobilen Stand betreiben, eine eigene Kleiderordnung. Die Wirtschaftsverordnung "Article XVII. Commercial Districts - Sec. 39-300. Limitations of uses. (s) Mobile food units. (2)" verbietet "unangemessene Kleidung", weil sonst der Verkehr behindert werden könnte.
Dabei listet das Gesetz unzüchtige Textilien wie G-Strings, bestimmte Badeanzüge und String-Bikinis auf. Was züchtige Kleidung ist, definiert das Gesetz ebenso ganz genau. So muss zum Beispiel der untere Teil der weiblichen Brust bedeckt sein, was den "Warzenhof und die Brustwarze beinhaltet".
Doch in dem sonnigen US-Bundesstaat gibt es noch mehr merkwürdige Bestimmungen: So müssen sich In Florida laut dem britischen "Telegraph" unverheiratete Frauen an Sonntagen vor einer bestimmten sportlichen Betätigung hüten.
Für sie gilt nämlich: Sollten sie an Sonntagen mit einem Fallschirm zu Boden gleiten, droht ihnen Bußgeld oder sogar Gefängnisstrafe. Also lieber vorher heiraten, einen anderen Wochentag abwarten oder gleich den Sport wechseln.
Auch in London sind die Bürger nicht vor seltsamen Gesetzen gefeit. Jedem "freien Mann" ist es gestattet, über die London Bridge mitten in der britischen Hauptstadt eine Schafherde zu führen, ohne dass er eine Abgabe zahlen muss.
Zur 800-Jahr-Feier der Brücke nutzte Londons Bürgermeister 2009 die uralte Vorschrift zu einer besonderen Aktion: Er rief öffentlich dazu auf, die London Bridge mit Schafen zu überqueren. Diesmal allerdings gegen eine Gebühr für einen wohltätigen Zweck.
Außerdem ist es der BBC zufolge jedem "freien Mann" in der britischen Hauptstadt erlaubt, Gänse auf der stark befahrenen Cheapside-Street vor sich herzutreiben.
Auch das Schlusswort ist den Briten vorbehalten: Sollte an der britischen Küste ein Wal gefunden werden, so gehört der Kopf laut einem Gesetz aus dem Jahr 1307 dem König.
Der Körper geht aber in den Besitz der Königin über, die sich dann aus den Knochen ein Korsett fertigen lassen kann.
Außerdem gehört der Königin nach einem Statut aus dem Jahr 1324 jeder Stör, Wal oder Delfin, die in einer Zone von drei Meilen um die englische Küste herum gefangen werden. Dieses königliche Recht lebt in einem Ritual weiter: Wenn in einem englischen Hafen ein Stör verkauft wird, dann fordert der Käufer als Zeichen seiner Loyalität symbolisch von der Königin, dass der Fisch ehrenvoll anerkannt wird. (Quelle: Web.de - Lifestyle - Leben - 6.5.10)
Das Gebäude an der Kirchstraße in der Stadtmitte wird von einem Verein unterhalten und saniert. Früher wurde es auch landwirtschaftlich genutzt.
von Heinz-Josef Laing
Friesoythe - Als kanadische Truppen im April 1945 Friesoythe zerstörten, blieb das Haus der Familie Pancratz an der Kirchstraße 13 fast unbeschädigt. Heute ist es das einzige Ackerbürgerhaus in der Stadtgemeinde Friesoythe. Es wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert errichtet und steht als Ensemble mit Bürgerhaus, Ladengeschäft, Wirtschaftsgebäude und Malerwerkstatt seit 1989 unter Denkmalschutz.
Der „eingeschossige giebelständige Ziegelbau unter Satteldach“, so das Amt für Denkmalpflege, erinnere in seiner Kubatur und Raumstruktur an die städtischen Ackerbürgerhäuser des frühen 19. Jahrhunderts. Die Innenausstattung und das Ladenmobiliar des einstigen Maler- und Schreibwarengeschäfts sind komplett erhalten. Die Denkmalpfleger gehen von großer wissenschaftlichen Bedeutung des Inventars aus, da es selten und gut erhalten ist. Das gilt auch für die zum Teil renovierten Wand- und Deckenmalereien.
Zum Ensemble gehört die angrenzende Malerwerkstatt, in der sich heute eine Schmiede befindet. Früher war es ein landwirtschaftlich genutztes Wirtschaftsgebäude. Der „eingeschossige Ziegelbau unter Krüppelwalmdach mit mittiger Quereinfahrt und darüber liegender Ladeluke weist Giebelgesimse, Ziegelziersetzungen in den Ortgangbereichen und Klötzchenfriese als Traufgesimse“ auf, stellten die Denkmalpfleger fest.
Als Ackerbürgerhaus werden historische Gebäudestrukturen bezeichnet, die große Toreinfahrten besaßen und für eine Landwirtschaft geeignet waren.
Mit dem Friesoythe-Lexikon startet die NWZ (Nordwest Zeitung)-Lokalredaktion eine neue Serie, in der regelmäßig Geschichte, Geschichten und Menschen vorgestellt werden, die in der Großgemeinde Friesoythe von Bedeutung sind oder waren. So entsteht ein umfassendes Nachschlagewerk von der ersten urkundlichen Erwähnung Friesoythes im Jahre 1308 bis heute. Einbezogen in die Serie sind natürlich auch die ehemaligen Gemeinden Altenoythe, Neuscharrel, Gehlenberg, Neuvrees und Markhausen, die 1974 mit der Gebietsreform Friesoythe zugeschlagen wurden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 1.5.10)
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Alle weiblichen Säugetiere besitzen Milchdrüsen, um damit ihre Neugeborenen zu säugen. Auch wir Menschen nehmen normalerweise zuerst Milch zu uns, bevor wir dazu in der Lage sind, auch andere und festere Nahrung zu verarbeiten. Milch und Milchprodukte bestimmter Tiere, hauptsächlich von Kühen, gehören darüber hinaus zu den menschlichen Grundnahrungsmitteln. Sie sind wertvolle Lieferanten für Eiweiße, Fette und Vitamine.
Im Laufe der Zeit hat sich der Konsum von Milch und Milchprodukten stark verändert - es wird angenommen, dass der Mensch sich seit etwa 12.000 Jahren systematisch auch von Tiermilch ernährt. Für Babys ist es ein natürlicher Instinkt, an der Brust der Mutter zu saugen, Teil der menschlichen "Natur" - der Verzehr von tierischen Milchprodukten, die oft erst durch komplizierte Behandlung hergestellt werden können, kann hingegen als eine "kulturelle" Leistung des Menschen verstanden werden.
Es stellt sich also die Frage, wie es kam, dass das Säugetier Mensch auch die Muttermilch anderer Säugetiere trinkt. Von Natur aus war der Mensch nämlich kein geborener Milchtrinker, und noch heute reagiert die Mehrheit der Menschen mit Unverträglichkeit auf den Verzehr von Milch. Ursprünglich konnte dieser Stoff wahrscheinlich nur von Säuglingen verdaut werden, die noch Muttermilch bekamen. Schuld daran ist der Milchzucker, "Laktose" genannt. Noch heute vertragen längst nicht alle Menschen die Milch, insbesondere in Südost- und Zentralasien.
In Ägypten und Vorderasien, später auch in Mittel- und Nordeuropa, passten die Menschen sich vor rund 8.000 Jahren körperlich einigermaßen daran an, Tiermilch als Nahrung zu verwerten. Man gewann die Milch von Kühen, aber auch von Ziegen, Schafen, Eseln, Pferden, Büffeln und Kamelen. Damals "entdeckte" man auch die Methoden, um andere uns bekannnten Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark, Butter oder Sahne herzustellen.
Der Mensch entdeckt die Milch
Die Menschen entdeckten die Milch für sich, als sie damit begannen, "sesshaft" zu werden und sich Nutztiere zu halten. Es gelang ihnen also, Tiere zu seinen Zwecken zu zähmen und zu züchten. Nutztiere verrichteten zum einen Arbeit in der Landwirtschaft (zum Beispiel um die Äcker umzupflügen), zum anderen nutzte man ihr Fleisch oder ihre Erzeugnisse als Nahrung oder auch zu anderen Zwecken (Wolle und Felle).
Bevor die Menschen sesshaft wurden, ernährten sie sich als "Jäger und Sammler" von der Jagd und von wild wachsenden Pflanzen - auf dem Speiseplan standen Knollen, Wurzeln, Gräser, Samen, Nüsse, Beeren, Käfer, Schnecken, Insekten, Muscheln, Eier und gelegentlich auch Fisch und Fleisch. Danach stiegen sie auf die Landwirtschaft um und kultivierten Getreide und Gemüse - das Fleisch und die Milch der Nutztiere war als Quelle für tierische Eiweiße eine wichtige Ergänzung zur überwiegend pflanzlichen Ernährung.
Da zunächst nur verhältnismäßig wenige Tiere nahe der Siedlungen der Menschen gehalten wurden, war ihr Fleisch und ihre Milch ein nur in begrenzten Mengen vorhandenes Gut. Man kann in dieser Zeit noch nicht wirklich von einer "Milchproduktion" sprechen - die Menschen wussten weder, wie man die Milch haltbar machen kann noch wie man Tiere züchtet, die besonders viel Milch geben. Die Hochkulturen der Sumerer, Ägypter, Griechen, Römer und Germanen waren schon einen Schritt weiter und stellten schon einige der uns heute bekannten Milchprodukte her.
Die ältesten Überlieferungen berichten von den "Nomadenvölkern" des Nahen Ostens, die Milch in den Mägen von Kühen transportierten - damals waren Tiermägen ein übliches Transportgefäß. ("Nomadenvölker" nennt man solche Völker, die keinen festen Wohnsitz haben und je nach äußeren Umständen ihren Standort wechseln.) In den Mägen von noch nicht ausgewachsenen Kühen befindet sich "Lab", ein Gemisch von "Enzymen", das dafür sorgt, dass Milch eindickt ohne sauer zu werden. ("Enzyme" sind bestimmte Eiweißstoffe, die eine wichtige Funktion beim Stoffwechsel von Organismen haben.) Rückständes dieses Labs reagierten mit der Milch in den Mägen, welche von den Nomaden transportiert wurden - das Ergebnis war der Legende nach der erste Käse. Eine andere Überlieferung erklärt die Erfindung von Buttermilch und Kefir - deren Erfinder sollen asiatische Reitervölker gewesen sein. Durch die ständige Bewegung beim Reiten soll die Milch, die man als Proviant mit auf die Reise mitnahm, so kräftig und gleichmäßig durchgeschüttelt worden sein, dass sie zum noch heute beliebten Getränk geronn.
Frühe Milchproduktion
Die Massenproduktion von Milch begann frühestens gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Nordeuropa, insbesondere in England. Dort stellte man die Landwirtschaft um und machte sie leistungsstärker, zur gleichen Zeit wuchsen langsam auch die Städte.
Die von England und dann von Europa ihren Ausgang nehmende "Industrialisierung" nahm allmählich erste Züge an und bahnte sich ihren Weg. (In der Geschichtsschreibung ist mit der Industrialisierung im engeren Sinne eigentlich von Ereignissen die Rede, die erst im 18. Jahrhundert beginnen.) Noch war die Produktion von Milch und Milchprodukten vor allem eine Leistung der Frauen - die traditionelle "Arbeitsteilung" zwischen Mann und Frau sah es so vor.
Mit den größer werdenden Städten wuchs dort auch die Nachfrage nach Lebensmitteln, die außerhalb der Städte produziert und dann dorthin gebracht und verkauft wurden. Das Geschäft mit der Milch begann sich zu verselbstständigen und bald wurde es nötig, die traditionelle Milchproduktion zu modernisieren. Dies geschah durch Arbeitsteilung: Die Milch und besonders der abgeschöpfte Milchrahm wurden nicht mehr an Ort und Stelle verbraucht, sondern von Zwischenhändlern aufgekauft und in Fabriken weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Käse und Butter.
Industrialisierung: Haltbarmachung der Milch
Ohne besondere Vorkehrungen sind Milch und Milchprodukte eine leicht verderbliche Ware - bis zum Ende des 19. Jahrhunderts galt Milch als Gesundheitsrisiko, vor allem bei Kindern. Im Tod vieler Kinder sah man die Wirkung von verdorbener Milch. Es war lange Zeit üblich, die Milch mit Wasser zu "strecken" - das Wasseranteil dieses Gemisches lag bei bis zu 50 Prozent. Diese Vorgehensweise stellte ein zusätzliches Gesundheitsrisiko dar, weil das Wasser oftmals aus verunreinigten Flüssen oder Brunnen stammte und deshalb giftig war. Nur durch das Abkochen von Flüssigkeiten konnte man sich sicher sein, es mit einigermaßen "sauberer" Ware zu tun zu haben.
In Bezug auf die Milch sind es vor allem drei technische Neuerungen gewesen, die zu einer längeren Haltbarkeit und deswegen auch zur Möglichkeit der Massenproduktion führten: technische Möglichkeiten der Kühlung (die ersten Kühlschränke wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut), die "Pasteurisierung" und die "Homogenisierung".
Die industriell behandelte Milch eignete sich dazu, auf dem immer länger werdenden Weg vom Erzeuger zum Verbraucher "frisch" zu bleiben. Die Kühlhaltung erfolgte beim Transport meist durch entsprechend eingerichtete Eisenbahnwaggons - die Eisenbahn entwickelte sich im 19. Jahrhundert in Europa und Nordamerika zu einem dichten Verkehrnetzwerk, ohne welches die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen wäre.
Neue Methoden und Produkte
Das Pasteurisieren geht auf den französischen Chemiker Louis Pasteur (1822 bis 1895) zurück, daher auch der Name. Pasteur fand heraus, dass man durch ein kurzzeitiges Erhitzen der Milch viele der darin enthaltenen Mikroorganismen abtöten kann. Beim Pasteurisieren erhitzt man die Milch eine halbe Minute lang auf über 70 Grad Celsius, anschließend kühlt man sie sofort ab. H-Milch wird sogar auf über 130 Grad Celsius erhitzt ("Ultrahocherhitzung"). Pasteurisierte Milch ist weitgehend frei von krank machenden Keimen und hält sich deutlich länger.
Das Homogenisieren ist ein Verfahren, bei dem man die in der Milch enthaltenen Fettbausteine auf eine ähnliche Größe bringt - der Begriff "Homogenität" setzt sich zusammen aus den griechischen Wortelementen "homoios" (das bedeutet "gleich") und "gen" (das bedeutet "beschaffen"). Man erreicht das, indem man die Milch mit hohem Druck durch winzige Öffnungen ("Düsen") presst und anschließend auf eine metallene Oberfläche spritzt. Die Homogenisierung findet maschinell statt.
Bei der in den USA durch Gail Borden eingeführten Methode der "Kondensation" von Milch - physikalisch ist damit der Übergang vom dampfförmigen in den flüssigen Zustand gemeint - wird die Milch mittels eines industriellen Verfahrens für rund 20 Minuten auf bis zu 100 Grad Celsius erhitzt und anschließend homogenisiert. Kondensmilch ist dickflüssiger als Frischmilch und sehr viel länger haltbar, oft wird sie zusätzlich gesüßt. Im Amerikanischen Bürgerkrieg und später auch im Ersten Weltkrieg war Kondensmilch eine wichtige Lebensmittelration für die Soldaten.
Am jüngsten ist die Methode, der Milch jegliche Flüssigkeit zu entziehen, um so eine Milchtrockenmasse ("Milchpulver") zu gewinnen. Milchpulver wird für die Herstellung von Käse, Joghurt, Gebäck und Schokolade benutzt, außerdem ist es ein Hauptbestandteil von Instant-Babynahrung und Muttermilchersatz und dient - wie gewöhnliche Milch auch - als Zusatz von Kakao, Kaffee und Tee.
Gesundheitliche Bedenken und Massentierhaltung
Neben den technischen Neuerungen führte auch die menschliche Manipulation der Milch gebenden Tiere zu einem Anstieg der Gesamtproduktion von Milch und Milchprodukten - Kühe sind mittlerweile zu "Milchproduktionsmaschinen" reduziert worden. Die Massenproduktion und der dafür notwendigen Massentierhaltung haben aus den Nutztieren "Gegenstände" gemacht, deren Wert nur noch nach Leistung bemessen wird.
"Hochleistungskühe" bekommen ein mit Eiweißstoffen angereichertes Spezialfutter und leben nicht mehr länger auf der Weide, sondern in geschlossenen und teilweise nicht dem Tageslicht zugänglichen Ställen ("Stallwirtschaft"). Das Futter der Milchkühe wird größtenteils aus in Nord- und Südamerika angebauten Sojabeständen hergestellt, die Kühe werden damit künstlich überfüttert. Die Tiere produzieren zwar mehr Milch, sind dafür aber auch krankheitsanfälliger, sie benötigen in großem Umfang Medikamente - zum Beispiel "Antibiotika". Rückstände von Medikamenten und auch von den Kühen zur Leistungssteigerung verabreichten Hormonen finden sich auch in der Milch, landen also letztlich beim Menschen. Besonders die US-amerikanische Firma "Monsanto" sorgte mit gentechnisch hergestellten Rinderwachstumshormonen für Skandale und beschwor Widerstand seitens der Verbraucher herauf.
Kühe aus Massentierhaltung liefern qualitativ schlechtere Milch und leben in keiner Weise "artgerecht" - Omega-3-Fettsäuren und Vitamin-D zum Beispiel fehlen in der Milch aus Massentierhaltung. Von einer "Symbiose" zwischen Tier und Mensch - so nennt man ein Zusammenleben von Organismen verschiedener Arten, das für beide Seiten vorteilhaft ist - kann man bei der modernen Nutztierhaltung nicht mehr sprechen. Vielmehr handelt es sich um eine einseitige Ausbeutung der Tiere seitens der Menschen. Die Alternative dazu ist die "Weidewirtschaft" - diese wäre möglich, wenn die in Überfluss lebenden Menschen auf diesem Planeten ihr Konsumverhalten bezüglich der Milchprodukte einschränken würden.
Überproduktion und Schädigung der "Dritte-Welt-Länder"
In Europa ist der Markt mit Milch "überschwemmt", gleichzeitig wird diese Massenproduktion in Form von "Subventionen" (das sind finanzielle Hilfen) aufrecht erhalten - die EU (Europäische Union) manipuliert den Markt, indem sie Subventionen an die europäischen Milchproduzenten vergibt. Das Argument ist wie so oft, dass dadurch Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft erhalten werden.
In den Ländern der Europäischen Union und in den USA gibt es heutzutage eine Überproduktion von Milch - diese wird auch in den ärmeren "Dritte-Welt-Ländern" abgesetzt, wo auf diese Weise die dortige "konventionelle" (das bedeutet "herkömmlich") Land- und Milchwirtschaft zerstört wird. Auch in Europa und Nordamerika sind die Milch produzierenden Kleinbetriebe mehr und mehr zugunsten von Großbetrieben verschwunden. Die Massenproduktion der EU-Länder ist schuld daran, dass in den "Entwicklungsländern" keine eigenständigen nationalen Milchwirtschaften entstehen. Ganz abgesehen davon ist fraglich, ob so viel Milch überhaupt gesund ist - 80 Prozent der Menschen sind "laktoseintolerant", der Verzehr von Milch ist für sie schädlich.
Zu einem Skandal kam es in Afrika, wo die weltweit operierende Schweizer Firma "Nestlé" in den 1970er- und 1980er-Jahren ihren Muttermilchersatz auf den Markt brachte und sich später dem Vorwurf ausgesetzt sah, dort Tausende von Babys zu töten. Für das Kind kann es nämlich tödlich enden, wenn das Milchpulver mit verseuchtem Wasser zubereitet wird - und genau dies geschah massenhaft. Außerdem versiegt die für das Baby viel wertvollere Muttermilch in der Mutterbrust, wenn man das Stillen durch den Einsatz von Milchpulver-Babynahrung unterbricht.
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Die Werbung möchte uns mit Slogans wie "Die Milch macht's!" weismachen, dass Milch in jedem Fall gesund ist und uns "fit" hält. Milch ist natürlich nicht zwangsläufig schädlich. Trotzdem ist es sinnvoll, sich auch über die Risiken dieses Lebensmittels bewusst zu werden. Nicht jeder Mensch verträgt Milch! Außerdem hat die Massenproduktion dazu geführt, dass die Qualität der Milch in vielen Fällen auf der Strecke bleibt.
Obwohl Milch fast alle Nährstoffe enthält, die der menschliche Organismus zum Leben braucht, gibt es hinsichtlich des Milchverzehrs auch gesundheitliche Risiken.
Vor allem muss man bedenken, dass die Mehrheit der Menschen den Milchzucker nicht verdauen kann - man spricht von "Laktose-Intoleranz". "Laktose" ist der lateinische Name für den Milchzucker - "lactis" bedeutet "Milch", "ose" steht für "Zucker". Von einer "Intoleranz" spricht man dann, wenn ein bestimmter Stoff nicht vertragen wird.
Menschen mit Laktose-Intoleranz bekommen von der Mich Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Außerdem gibt es in der Forschung auch Hinweise darauf, dass der Verzehr von Milch und Milchprodukten auch bei anderen Krankheiten und bei Fettleibigkeit eine Rolle spielen kann.
Milch aus Massentierhaltung kann auch deshalb gesundheitsschädigend sein, weil man hier Rückstände von Medikamenten (insbesondere "Antibiotika") und von Wachstumshormonen findet - all dies wird den Kühen verabreicht, um die Milchproduktion zu erhöhen und die Tiere trotzdem gesund zu halten.
Wer verträgt Milch?
Einer der Milchbestandteile ist verantwortlich dafür, dass die Mehrheit der Menschen Milch nicht gut vertragen kann, nämlich der Milchzucker. Während in Nord- und Westeuropa und in Nordamerika weit über 90 Prozent der Menschen keine Probleme damit haben, auch den Milchzucker zu verdauen, ist gerade dies für die Mehrzahl der erwachsenen Menschen in Afrika, Asien, Osteuropa und Südamerika ein Problem.
Die meisten Menschen verlieren also die Eigenschaft von Säuglingen, Milch verdauen zu können. Man spricht bei ihnen von der Laktoseintoleranz und meint damit, dass die einzelnen Milchzuckermoleküle chemisch nicht "aufgespaltet" und deswegen auch nicht verwertet werden können.
Achtzig Prozent der Menschheit ist laktoseintolerant - man bezeichnet laktoseintolerante Menschen als "Alaktasier". Im Norden Europas werden Milchprodukte noch am besten vertragen - in Skandinavien sind nur drei Prozent der Bevölkerung laktoseintolerant, in Deutschland sind es 15 Prozent, bei den Italienern und Griechen im Süden des Kontinents sind es bereits an die 70 Prozent.
Weiße Nordamerikaner, weiße Südafrikaner, Australier und Neuseeländer vertragen gewöhnlich Milch - sie alle stammen von hellhäutigen europäischen Einwanderern ab. Asiaten, australische und neuseeländische Ureinwohner, nord- und südamerikanische Ureinwohner, Eskimos und Afrikaner sind zwischen 90 und 100 Prozent ihrer Bevölkerungen laktoseintolerant.
Milchverträglichkeit: Ein Ergebnis der menschlichen Evolution
Entwicklungsgeschichtlich nimmt man an, dass die Fähigkeit Erwachsener, den Milchzucker zu verdauen, mit der Wanderungsbewegung des Menschen aus wärmeren Regionen in den kalten Norden zu tun hat. In den kälteren Klimaregionen gingen die Menschen dazu über, sich Kleidung zu beschaffen, zum Beispiel aus Tierfellen.
Dadurch, dass die Menschen ihre Haut verhüllten, bekamen sie weniger Sonnenlicht ab. Ohne Sonnenlicht leidet der Körper leicht an einem Vitamin D-Mangel, und infolge davon auch an einem Calzium-Mangel. Nur durch eine zusätzliche Calcium-Zufuhr konnte dieser Mangel ausgeglichen werden.
Milch ist ein natürlicher Lieferant von Calcium - es war also sehr im Sinne der menschlichen Evolution, die Aufnahmefähigkeit für Milch zu verbessern. Hauptsächlich hellhäutige Menschen aus Nordeuropa bildeten diese Fähigkeit aus.
Milch spielte übrigens auch für die Herstellung von Kosmetika eine Rolle: Die alten Kulturen der Ägypter, der Griechen und der Römer wussten darüber Bescheid, dass Milch sich auch dazu eignet, die Haut geschmeidig zu machen. Von der ägyptischen Pharaonin Kleopatra sagt man, dass sie sich regelmäßig in Milch badete...
Milchzucker: Warum ist er so schwer zu verdauen?
Milch besteht hauptsächlich aus Wasser - das trifft natürlich auf alle Flüssigkeiten zu. Die weiteren Bestandteile der Kuhmilch sind der "Laktose" genannte Milchzucker (knapp fünf Prozent), Fett (knapp vier Prozent), Eiweiß (etwa dreieinhalb Prozent), die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Phosphor und die Vitamine A, B1, B2, C, D und E (weniger als ein Prozent). Die Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe sind von Tierart zu Tierart verschieden.
Milchzucker ist ein so genanntes "Disaccharid", eine aus zwei einfachen Zuckermolekülen zusammengesetzte chemische Verbindung. Nur wenn die Verbindung in zwei einfache Zuckermoleküle ("Monosaccharide") aufgespaltet wird, kann sie im menschlichen Dünndarm verwertet werden. Die Spaltung erfolgt bei den Menschen ohne Laktoseintoleranz in der Schleimhaut des Dünndarms durch das Enzym "Laktase" - Enzyme sind Eiweißkörper, die chemische Reaktionen auslösen.
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase, deswegen wird der Milchzucker nicht abgebaut. Stattdessen wird er im Dickdarm von den Darmbakterien, auch "Darmflora" genannt, als Nährstoff genutzt - als Darmflora bezeichnet man die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm des Menschen besiedeln. Die Folgen können Blähungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein.
Milch und andere Krankheiten
Manche Inhaltsstoffe der Milch wirken sich in hoher Konzentration deutlich negativ auf den menschlichen Organismus aus. Milch und Milchprodukte wie Käse, Butter und Sahne haben einen hohen Cholesterin- und Fettgehalt - zuviel Milch und Milchprodukte ist auch aus diesem Grund schädlich für die Gesundheit. Durch eine unausgewogene Ernährung mit vielen Milchprodukten steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Vielen Milchkühen werden Antibiotika und Wachstumshormone verabreicht - man steigert dadurch die Milchproduktion und verhindert bei den Kühen gleichzeitig eine Entzündung der Milchdrüsen. Rückstände der verabreichten Medizin finden sich später natürlich auch in den Produkten, die dem Menschen als Nahrung dienen. Allgemein kann man sagen, dass diese Tatsache ein zusätzliches Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellt.
Milch und Milchprodukte sind in der Ernährung nicht unbedingt nötig und teilweise sogar schädlich für die Gesundheit. Man sollte sich selbst in seinem Konsumverhalten beobachten - gegebenfalls lässt sich eine Laktoseintoleranz durch medizinische Tests feststellen. (Quelle beider Teile: helles-koepfchen.de – Bereich: Geschichte-Wissen und Kultur)
von Katrin Schönfeld
Galt der Wolf durch Märchen wie "Rotkäppchen" und verschiedene Erzählungen und Mythen zumeist als böse, geht dennoch ein besonderer Reiz von ihm aus. So taucht er immer wieder auf Postkarten und in Filmszenen auf: Ein Wolf, der nachts am Horizont seinen Kopf in den Nacken wirft und heult. Lange Zeit war der Wolf in fast allen Ländern auf der Nordhalbkugel anzutreffen. Doch in vielen Ländern ist sein Lebensraum heute in Gefahr. Einige Wölfe leben zwar in unseren Wäldern, der Wolf ist in Deutschland aber ein seltenes Tier. Wo gibt es heute noch Wölfe, wie leben die Tiere im Rudel und warum heult der Wolf eigentlich?
Der wissenschaftliche Name des Wolfs ist "Canis Lupus". Er gehört wie Kojoten, Schakale und Füchse zu der Familie der Hundeartigen ("Canoidea"). Seine Vorfahren lebten vor etwa 100 bis 120 Millionen Jahren in Nordamerika und verbreiteten sich aufgrund ihrer guten Anpassungsfähigkeit in der ganzen Welt. Sie können sowohl im gemäßigten Grasland und in Laub- oder Nadelwäldern leben, als auch in den Wüsten Zentralasiens und in kalten Regionen wie der Arktis und Tundra.
Die einzigen Voraussetzungen zum Überleben sind eine ausreichende Anzahl an Beutetieren und Rückzugsräume. Ihr bevorzugter Lebensraum sind jedoch Wälder und Grasland. Auch das Fell des Wolfs ist an die klimatischen Gegebenheiten angepasst. So ist es in kalten, nördlichen Ländern lang und dicht behaart, in südlichen, wärmeren Gegenden dagegen kürzer. In der Arktis lebende Wölfe haben sogar ein farblich an die Umgebung angepasstes, weißes Fell. Das Fell des in Europa lebenden Wolfes (Europäischer Wolf) ist vorwiegend grau - es kann sich in Farbnuancen von Graubraun über Gelb- bis Dunkelgrau unterscheiden.
Der Wolf als Stammvater des Hundes
In Gestalt und Körperbau ähnelt der Europäische Wolf dem Deutschen Schäferhund. Der Haushund ist die domestizierte (gezähmte und gezüchtete) Form des Wolfs und stammt somit von ihm ab. Im Gegensatz zum Haushund hat der Wolf jedoch längere, schlankere Beine. Er ist gut angepasst an die Lebensweise als Lauftier, das seine Beute jagt, oft mit viel Ausdauer weite Strecken zurücklegt (bis zu 20 Kilometer am Tag) und dabei Geschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde erreichen kann. Zudem verläuft die Rückenlinie des Wolfes waagerecht, während sie beim Hund in Richtung Schwanz abfällt. Weiterhin unterscheidet sich der Wolf vom Hund durch die kleineren, innen behaarten Ohren. Als so genannter Zehengänger geht der Wolf nur auf den Zehen, er setzt also nicht seinen ganzen Fuß auf. Das hat zur Folge, dass die fünfte Kralle, die so genannte Wolfskralle, nicht genutzt wird und daher verkümmert ist. Diese verkümmerte Kralle gibt es auch beim Hund.
Ein ausgewachsener Wolf kann eine Gesamtkörperlänge von ungefähr 160 Zentimetern erreichen, wovon etwa 45 Zentimeter den Schwanz ausmachen. Die Wölfin hat im Gegensatz zum Wolf einen etwas schmächtigeren Körperbau, ihre Schnauze ist spitzer und der Schwanz dünner. Die Lebenserwartung der in freier Wildbahn lebenden Wölfe liegt bei etwa zehn bis 13 Jahren, jedoch sterben viele Tiere schon innerhalb der ersten beiden Lebensjahre. In Gefangenschaft können sie bis zu 18 Jahre alt werden. Als überwiegend dämmerungs- und nachtaktives Raubtier sind die Sinne des Wolfs gut an das Leben im Wald angepasst. So kann er auch nachts relativ gut sehen, hat ein gutes Gehör (Artgenossen kann er in bis zu neun Kilometern Entfernung heulen hören) und zeichnet sich durch einen intensiv ausgeprägten Geruchssinn aus, mit dem er Beutetiere in einer Distanz von bis zu zwei Kilometern wittern kann.
Wölfe sind Raubtiere
Der je nach Unterart zwischen 20 und 80 Kilogramm schwere Wolf gehört zu den Raubtieren - auch "Carnivora" genannt. Der Begriff setzt sich zusammen aus der lateinischen Bezeichnung "carnis" für "Fleisch" sowie "devorare" für "verschlingen". Er jagt also seine Beute und ernährt sich hauptsächlich von Fleisch. Mit seinen vier spitzen und scharfen Reißzähnen sowie den vier langen Fangzähnen, von denen sich im Ober- und Unterkiefer jeweils zwei befinden, kann er seine Beute zu Fall bringen, sich darin festbeißen und Fleischstücke herausreißen.
Zu der bevorzugten Beute des Wolfs gehören wild lebende Tiere wie Rehe, Rotwild oder Wildschweine - aber auch kleinere Tiere wie Mäuse, Vögel und Insekten. Gelegentlich stehen auch Früchte und Aas auf dem Speiseplan. Pro Tag frisst der Wolf etwa zwei bis vier Kilogramm Fleisch. Er kann aber auch noch mehr Nahrung aufnehmen oder einige Tage hungern. Mitunter kommt es vor, dass er so genannte "Nutztiere" des Menschen wie Schafe, Kühe oder Ziegen reißt, was ihm immer wieder einen schlechten Ruf eingebracht hat. Das passiert vor allem, wenn die Herden nicht ausreichend durch Zäune oder Herdenschutztiere in Sicherheit gebracht werden.
Jagdverhalten und Paarung der Wölfe
Der Wolf jagt seine Beute, indem er sich geräuschlos und möglichst unbemerkt an sie heranschleicht und dann überrascht. Flüchtet das Tier, wird es - nicht unbedingt über weite Strecken - gehetzt, getötet und anschließend gefressen. Jedoch ist nicht jede Jagd erfolgreich und so brauchen die Tiere manchmal mehrere Versuche, bis das Opfer zu Fall gebracht wird.
Wölfe jagen vorwiegend in Gesellschaft, also mit Rudelmitgliedern, da sie so bei der Jagd auf Herden einen Vorteil haben. In der Regel suchen sie sich möglichst leicht zu jagende Beute, also kranke oder geschwächte Tiere. Kleinere Tiere werden getötet, indem sie nach dem Biss in den Nacken geschüttelt werden, und größere Tiere durch den so genannten Drosselbiss (auch Kehlbiss genannt) - das heißt, der Wolf beißt sie während des Laufens am Hals und bringt sie somit zu Fall. Sie sterben dann durch Erstickung oder aufgrund des dabei ausgelösten Schocks.
Wölfe paaren sich nur einmal im Jahr - in der Regel zwischen Februar und März. Nach dieser so genannten Ranzzeit trägt die Wölfin die Jungen etwa neun Wochen aus. An einem geschützten Ort, meist in einer von der Wölfin ausgegrabenen Erdhöhle oder in einem erweiterten Fuchsbau, bringt sie dann zwischen vier und sechs Welpen zur Welt. Diese sind bei der Geburt blind und öffnen erst nach etwa zwei Wochen ihre Augen. Im Alter von drei Wochen verlassen sie erstmals ihre Höhle. Bei der Aufzucht der Jungen helfen alle Mitglieder des Rudels mit, vor allem die Jungen vom Vorjahr. Sie bewachen die Welpen, wenn das Muttertier gerade nicht da ist, und versorgen sie auch mit Nahrung. Die Geschlechtsreife erlangen Wölfe im Alter von etwa zwei Jahren. Dann verlassen sie in der Regel das Rudel, um einen Partner zu suchen und eine eigene Familie zu gründen. Dabei können sie bis zu 1.000 Kilometer zurücklegen.
Das Leben im Rudel
Wölfe sind sehr soziale Tiere. Sie leben in Familienverbänden von mindestens zwei bis zu etwa zehn Tieren. Zu diesen Rudeln gehören die beiden Elterntiere, deren Welpen und auch die Jährlinge, also die Welpen des vorigen Jahres. In diesen Verbänden herrscht eine Rangordnung. Der Rang eines Wolfes kann erkämpft werden, er ist also nicht angeboren und unveränderlich. Anführer des Rudels und somit ganz oben in der Rangordnung ist das Alpha-Paar. Das sind in der Regel die Elterntiere. Man erkennt sie an dem hochgestellten Schwanz. Ihre Stellvertreter sind die so genannten Beta-Tiere. Dann folgen die jüngeren, niedrigrangigen Tiere.
Laut Erkenntnissen einiger Forscher gibt es zudem den so genannten Omegawolf, den Rangniedrigsten eines Rudels. Er wird wie ein Ausgestoßener und eine Art Sündenbock behandelt, der nur das fressen darf, was die anderen Rudelmitglieder übrig lassen, und an dem sie auch ihre Aggressionen auslassen. Kritisiert wird an dieser Darstellung aber immer wieder, dass man solche Beobachtungen vor allem bei gefangenen Wölfen gemacht habe, dies aber nicht auf die Wolfsrudel in freier Wildbahn übertragen könne. Nicht selten flieht ein Wolf bei Auseinandersetzungen aus dem Verband und gründet sein eigenes Rudel, was wiederum wichtig für die Verbreitung der Wölfe ist. Dies ist bei Wölfen in Gefangenschaft nicht möglich, sodass es zu abweichendem Verhalten kommen kann.
Ein Rudel verteidigt sein Territorium vehement gegen Angreifer. Dabei durchstreifen die Rudelmitglieder täglich ihr Revier, was 200 bis 300 Quadratkilometer oder je nach Nahrungsangebot auch 1.000 Quadratkilometer groß sein kann. Sie hinterlassen dort Duftmarken - das bedeutet, sie geben an Bäumen, Felsen und Büschen Urin ab. Dies soll Eindringlingen signalisieren, dass das Revier "vergeben" ist.
Wolfsgeheul in der Nacht - Die Verständigung untereinander
weit verbreitetes und beliebtes Motiv: Bei Vollmond sitzt nachts ein Wolf am Horizont, wirft seinen Kopf in den Nacken und heult so laut, dass man es noch in der Ferne hören kann. Doch was hat es damit auf sich? Um das optimale Zusammenleben des Rudels zu ermöglichen, ist eine gute Verständigung untereinander wichtig. Das geschieht über die Körperhaltung, Lautäußerungen, den Gesichtsausdruck sowie den Geruch. Beim Wolf unterscheidet man zwischen sechs Lautäußerungen: Winseln, Wuff-, Knurr-, Schrei- und Heullauten sowie Geräuschen, die nicht mit den Stimmbändern erzeugt werden, wie zum Beispiel das Aufeinanderschlagen der Zähne.
Jedoch auch innerhalb der einzelnen Laute gibt es Unterschiede. So kann ein Winseln sowohl Unruhe, Unzufriedenheit aber auch leichte Erregung ausdrücken, oder sogar eine Aufforderung zu etwas sein. Das Winseln bei Welpen ist Ausdruck eines Mangels. Sie tun dies, wenn sie frieren, hungrig oder allein sind. Erwachsene Wölfe locken mit einer Art Winseln ihre Welpen aus dem Versteck oder verkünden damit, dass sie Futter bringen. Während der so genannte "Wuff-Laut" Gefahr signalisieren soll, ist das Knurren eine Drohung. Das Bellen, wie wir es von Haushunden kennen, kommt bei Wölfen kaum vor. Ein Schrei zeugt von Erschrecken, zum Beispiel wenn ein Welpe im Spiel zu aggressiv wird und einem anderen Schmerzen zufügt.
Dass Wölfe angeblich gerne den Mond anheulen, ist wohl eher ein Mythos und konnte bisher nicht belegt werden. Mit dem Heulen können sich Wölfe zum einen über große Distanzen verständigen. Sie können anderen dadurch zum Beispiel mitteilen, wo sie sich befinden, und sich so im Rudel, vor allem bei der Jagd, besser koordinieren. Man geht davon aus, dass Wölfe durch Heulen auch den Zusammenhalt des Rudels stärken - häufig heult der Leitwolf zuerst, und die anderen Rudelmitglieder stimmen ein. Oft reagieren Wölfe eines anderen Rudels auf das Heulen, das somit der Markierung des eigenen Reviers dient.
Mit ihrer Körperhaltung und dem Gesichtsausdruck vermitteln Wölfe sowohl ihre gegenwärtige Stimmung als auch ihren Rang gegenüber anwesenden Artgenossen. So drückt ein rangniedriger Wolf gegenüber einem ranghöheren Unterwürfigkeit aus, indem er den Schwanz einzieht und sich duckt. Der Geruch eines Wolfs ist beinahe wie ein "biologischer Personalausweis" und dient der individuellen Erkennung von Wölfen im Rudel. Bei Weibchen lässt sich anhand des Geruchs, wie beim Haushund auch, die Läufigkeit (Empfängnisbereitschaft) erkennen.
Der Wolf in Deutschland
Lange Zeit war der Wolf in fast allen Ländern auf der Nordhalbkugel anzutreffen und galt deshalb als das am weitesten verbreitete Säugetier der Welt. Doch in vielen Ländern ist sein Lebensraum und somit seine Existenz in Gefahr. In vielen Gebieten sind sie fast ausgerottet worden. Derzeit leben Wölfe vor allem im Norden Nordamerikas und in Asien - in Europa gibt es nur noch wenige Bestände. Nach ungefähren Schätzungen soll es weltweit weniger als 172.000 Wölfe geben, wovon nur etwa 20.000 Tiere in Europa leben.
In Deutschland ist der Wolf eines der seltensten Wildtiere. Galt er allerdings vor 150 Jahren als so gut wie ausgestorben, streunt er nun wieder durch die deutschen Wälder. Seit 1998 können wieder Rudel gesichtet werden - und im Jahr 2000 wurden in Sachsen erstmals freilebende Welpen geboren. Derzeit leben in Sachsen fünf Wolfsfamilien und in Brandenburg ein Wolfsrudel sowie ein Wolfspaar. Die durchschnittliche Reviergröße beträgt etwa 300 Quadratkilometer. Im diesjährigen Sommer und Herbst wurden dort in den sechs Rudeln insgesamt 26 Welpen gezählt, von denen zwei Welpen bei Verkehrsunfällen getötet worden sein sollen. Weiterhin wurden in Brandenburg, Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern umherziehende Wölfe, so genannte Wanderwölfe, gesichtet, was laut Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) darauf hindeutet, dass sich der Wolfsbestand langsam etwas erholt.
Dennoch stehen die Wölfe auf der aktuellen „Roten Liste der bedrohten Tiere“ in Deutschland. Die Einstufung dieser Tiere erfolgt noch immer in die höchste Bedrohungskategorie, "Vom Aussterben bedroht". Der Grund hierfür ist zum einen die Beschneidung der Lebensräume durch Bebauungen und die Ausdehnung von Städten. Aber auch Wilderei und das dichte Straßennetz, das die Tiere immer wieder zum Überqueren von Straßen zwingt, werden ihnen zum Verhängnis. Deswegen fordern viele Tierschutzorganisationen wie der Naturschutzbund Deutschland Maßnahmen zum Schutz der Wölfe - beispielsweise die konsequente strafrechtliche Verfolgung von Menschen, die Wölfe töten. Zwar stehen Wölfe seit 1989 per Gesetz unter Schutz, dennoch werden immer wieder erschossene Tiere aufgefunden. (Quelle: helles-koepfchen.de)
von Felicia Chacón Díaz und Björn Pawlak
Hast Du dich schon einmal gefragt, woher das Brot stammt? Schon vor 10.000 Jahren begannen Menschen damit, das vorher nur wild wachsende Getreide gezielt anzubauen. Die zerriebenen Getreidekörner wurden mit Wasser zu einem Brei vermischt - nun brauchte man nur noch etwas Hitze, um das erste Brot herzustellen. Die ersten Brote waren wohl fladenförmig und wurden auf von Feuer erhitzten Steinen gebacken. Wahrscheinlich haben auch schon die "Nomadenvölker" - also Völker, die ohne festen Wohnsitz lebten - Fladenbrot gebacken. Wie ist die Geschichte unseres heutigen Brotes und wie wird das Grundnahrungsmittel hergestellt?
Das Brotbacken wurde später durch zwei Erfindungen revolutioniert: durch den Backofen und durch den Einsatz von "Hefepilzen" und "Milchsäurebakterien" (man spricht von "Sauerteiggärung"). Die wichtigste Zutat für das Brot ist immer das Getreide - es gibt unzählige Getreidesorten auf der ganzen Welt: Mais, Weizen, Roggen, Gerste, Reis, Hirse, Hafer und noch viele andere. Manche Getreidesorten werden nur in bestimmten Regionen der Erde angebaut und verwertet - die verschiedenen Völker stellten also auch ihr je eigenes Brot her. Doch wie kam es dazu, dass die Menschen damit begannen Brot zu backen? Und wie wurde das Brot in aller Welt so beliebt?
Brot: Wie alles begann...
Die Historiker gehen davon aus, dass um das Jahr 8.000 vor Christus der Anbau von Getreide zu einer Alltäglichkeit der damals lebenden Menschen wurde. Das Getreide wuchs wild, ehe die Menschen lernten, es gezielt anzubauen. Anfangs wurde das Getreide noch roh verzehrt - es bedurfte einer besonderen Behandlung der Getreidekörner, ehe man sie zu Brot weiterverarbeiten konnte. Die ersten Brotbäcker benutzten Steine, um die harten Getreidekörner klein zu kriegen - zuvor mussten sie mit aufwendiger Handarbeit von den ungenießbaren Schalen getrennt werden. Später konnte man sich diese Arbeiten durch die dann erfundenen Wind- und Wassermühlen erheblich erleichtern. Die zerkleinerten Getreidekörner wurden mit Wasser und etwas Salz vermengt und der Hitze des Feuers ausgesetzt - so entstand das "Ur-Brot".
Die Geschichtsschreibung geht weiter davon aus, dass das erste Brot in Zentralasien gebacken wurde. In den europäischen und vorderasiatischen Mittelmeerraum gelangte es demnach erst allmählich auf den alten Handelswegen - der berühmteste unter ihnen ist wohl die vom altertümlichen China nach Europa verlaufende "Seidenstraße". Besonders bedeutend in der Geschichte des Brotes sind die Ägypter, die in der Antike auch den Beinamen "Brotesser" trugen. Es kam den Ägyptern entgegen, dass der Boden entlang des Nils äußerst fruchtbar war - vor allem der Weizen wuchs hier besonders gut. Die Ägypter erlernten die Kunst der Brotherstellung wahrscheinlich ungefähr um 3.000 vor Christus von den Bewohnern des "Zweistromlandes" zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris, "Mesopotamien" genannt (heute liegen in diesem Gebiet die beiden Staaten Syrien und Irak). In Mesopotamien lebten die frühen Hochkulturen der "Sumerer", "Babylonier", "Aramäer" und "Assyrer".
Die Ägypter erfanden neue Methoden, entwickelten Backöfen und waren auch die ersten, die den Hefepilz züchteten und bei der Brotzubereitung einsetzten. Die ersten Backöfen waren aus Lehm und Ton - die Ägypter heizten die kegelförmigen Öfen von innen mit Pflanzenabfällen und Stroh, sie erzielten damit deutlich höhere Temperaturen als auf Steinen an offenen Feuerstellen. Das Brot wurde an den schräg abfallenden äußeren Wänden dieser Öfen gebacken, der Teig wurde lockerer und das "Brotvolumen" größer. (Mit dem Begriff "Volumen" bezeichnet man den "Rauminhalt" eines Körpers.)
Die Hefe trug dazu bei, das Brot lockerer zu machen und verfeinerte außerdem seinen Geschmack. Die Hefe kultivierte man, indem man den Brotteig "gären" ließ - die "Gärung" ist ein natürlicher Stoffwechselprozess, der dann einsetzt, wenn man bestimmte Lebensmittel eine Zeit lang stehen lässt. Im vergorenen Brotteig vermehren sich die Hefen - das sind nur aus einer Zelle bestehende Mikroorganismen, die man den Pilzen zurechnet. Auch bestimmte Bakterien sind an den Gärungsprozessen beteiligt, nämlich die Milchsäurebakterien - diese Bakterienart lebt auch im menschlichen Körper und spielt dort eine wichtige Rolle. Den gegorenen Teig nennt man "Sauerteig" - schon kleine Mengen Sauerteig reichten aus, um den nicht gegorenen Teig in seinen Backeigenschaften positiv zu verändern. In Ägypten stellte man neben verschiedenen Brotsorten noch andere Getreideprodukte her, so zum Beispiel das Bier - auch hier spielten die Gärung und die Hefen eine wichtige Rolle.
Europäische Brottradition
Auf den Handelswegen kam Brot und Getreide schließlich auch in das antike Griechenland. Hier wurde dem Brot sogar eine Göttin zugeordnet, nämlich "Demeter", der "Mutter des Korns". Der "Demeter-Kult" wurde zu einer bedeutenden religiösen Strömung im alten Griechenland. Die Griechen erfanden zwar keine wirklich neue Methode, allerdings dachten sie sich neue Rezepte aus und stellten so viele neue Brotarten her. Besonders die Bäcker aus Athen und Theben waren berühmt für ihre Backkünste. Eine nun gerne benutzte Zutat war der gärende Traubensaft - schließlich war bei den Griechen der Wein besonders beliebt. Von den Griechen kam die Backkunst dann zu den Römern - zur Zeit der römischen Weltmachtstellung gingen viele der griechischen Bäcker direkt nach Rom, um dort ihre Dienste anzubieten.
Die Römer entwickelten die Technik der Mühlen weiter, zum Beispiel indem sie diese durch die Kraft von Nutztieren antrieben - es gelang ihnen, besonders feines Mehl herzustellen. Das Brot wurde nun in römischen Großbäckereien hergestellt - dabei machte man sich die Arbeitskraft von Sklaven zunutze, die riesige Mengen von Teig mischen und durchkneten mussten. Auch von Eseln oder Ochsen angetriebene Knetmaschinen gab es. Vor allem aber bauten die Römer neue Backöfen aus Stein ("Römischer Backofen") - das Brot wurde nun nicht mehr auf der äußeren Ofenoberfläche gebacken, sondern im Ofen. Zu diesem Zweck heizte man die Ofenkammer auf über 300 Grad Celsius vor, nahm dann die Glut heraus und legte dafür die Teigportionen hinein. Der Vorteil von geschlossenen Backöfen war, dass der Brotteig von allen Seiten gleichmäßig erhitzt wurde.
Zunächst galt das hellere, zumeist aus feinerem Mehl hergestellte Brot als wertvoller - wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, bevorzugte diesen Brottyp. Das dunklere Brot galt hingegen eher als Nahrungsmittel für Arme und Sklaven. Im Mittelalter allerdings wurde das dunklere Roggenbrot dann allerdings auch bei den Adligen äußerst beliebt. Überhaupt war das Brot im Mittelalter längst zu einem der Hauptnahrungsmittel geworden - durch die Ausbreitung der Römer war es zuvor auch in den nördlichen Gegenden bekannt geworden (die Germanen wussten zwar, wie man Bier braut, nicht jedoch, wie man Brot backt).
Um das Jahr 1.000 entstanden in den mitteleuropäischen Städten die ersten Bäckereien - zuvor war die Brotherstellung eine vor allem in den Klöstern praktizierte Tradition. Am Anfang teilten sich noch mehrere Bäcker pro Stadt dieselben Öfen, die dergestalt ein "öffentliches Gut" waren. Später hatte jede Bäckerei ihren eigenen Ofen. Über die Anforderungen an Berufe wie den des Bäckers wachten übrigens sehr lange die "Zünfte" - das waren Bünde, die für einen jeden Handwerksberuf die Richtlinien bestimmten. Wer Bäcker werden wollte, der musste erst für einige Jahre als "Geselle" bei einem Bäckermeister in die Lehre gehen.
Von Europa nach Amerika...
In Amerika baute man vor Ankunft der Europäer ganz andere Getreidesorten an: vor allem Mais und die bei uns recht unbekannten Sorten "Amarant" und "Quinoa". Das traditionelle Fladenbrot der amerikanischen Indios ("Tortilla") wurde vor allem aus Maismehl hergestellt. Es waren die spanischen Eroberer, die die in Asien und Europa gängigen Getreidesorten auf den amerikanischen Kontinent brachten.
Die Spanier ließen auch erstmals große Mühlen auf amerikanischem Boden bauen, die man in Europa schon seit längerem zum Zerkleinern des Korns einsetzte. In Nordamerika waren es die englischen Eroberer, die europäische Getreidearten und die europäische Art des Brotbackens verbreiteten. Im Gegenzug veränderten amerikanische Pflanzen die Ernährungsgewohnheiten und den Speiseplan in Europa: die Kartoffel wurde bei den Europäern äußerst beliebt (man verarbeitete sie unter anderem zu "Kartoffelbrot"), die Tomate wurde zur wichtigsten Zutat der bald in Italien hergestellten Pizza.
Moderne Brotherstellung
In Europa hielt langsam aber sicher die Industrielle Revolution Einzug - sie änderte die gesamte Lebensmittelherstellung, natürlich auch die des Brotes. Die industriell gefertigten Öfen wurden leistungsstärker und waren leichter zu handhaben. Neben der Massenproduktion von Brot setzte auch die Massenproduktion des brotähnlichen "Gebäcks" ein - Mehlteig wurde zu diesem Zweck mit Zutaten wie Butter, Zucker und Schokolade vermischt. Der Beruf des Bäckers spaltete sich vom Beruf des Konditors ab, der fortan die süße Backware herstellte. Die Brotherstellung wurde erleichtert, indem man Hefe chemisch herstellte - zuvor hatte jeder Brotbäcker den Sauerteig für sein Brot selbst hergestellt. Der Bäcker musste das woanders produzierte "Backpulver" einfach nur noch zum restlichen Teig hinzu schütten. Den größten Umbruch gab es allerdings beim Getreideanbau selbst - durch künstliche Düngemittel und neuen Pflugmaschinen ("Egge" genannt) konnten plötzlich viel größere Mengen hergestellt werden (man spricht auch von der nun beginnenden "Grünen Revolution").
Heutzutage wird Brot längst auch in Fabriken hergestellt, viele kleinere Bäckereien sind deshalb nicht mehr überlebensfähig. Die meisten Bäckereien in unseren modernen Städten gehören Geschäftsketten an - das Brot wird hier nicht selbst gebacken, sondern von riesigen Backstuben aus jeden Morgen angeliefert. Im Gegensatz zu früher enthält unser tägliches Brot heute jede Menge künstlicher Zusatzstoffe, die das Brot haltbarer und lockerer machen oder einfach nur geschmacksverstärkend wirken sollen.
Wer sich bereits bei Tagesanbruch die Sportschuhe schnürt und seinen Kreislauf in Gang bringt, startet entspannt und gut gelaunt in den neuen Tag.
Während die meisten noch in den Federn liegen und wohlig schlummern, zieht es manch einen schon zum Joggen oder zur täglichen Tai Chi-Routine nach draußen. Hat er dabei ein seliges Lächeln auf dem Gesicht, gehört er vermutlich zum Schlag der Lerchen. Seine innere Uhr tickt anders als die der meisten Menschen. Während viele ihr Leistungshoch am Vormittag erleben, sind Geist und Körper des Lerchen-Typs in den frühen Morgenstunden besonders wach. Entsprechend mühelos kann er am frühen Morgen selbst ein herausforderndes Trainingsprogramm meistern.
Die meisten Menschen, die sich bereits gegen 6 oder 7 Uhr in Joggingschuhen durch die Parks schlagen oder in Fitnessstudios Gewichte stemmen, haben mit Lerchen nicht viel gemein. Sie trainieren am Morgen, weil es der Arbeitsalltag nicht anders zulässt oder der Abend bereits fest für die Familie oder Freunde reserviert ist. Anfänglich kostet es Langschläfer reichlich Überwindung, sich aus dem Bett zu schälen und sich in Bewegung zu setzen. Nach einiger Zeit stellt sich der Körper jedoch in der Regel auf die ungewohnte Zeit ein, und die Zeiten, in denen das morgendliche Sportprogramm noch Überwindung kostete, sind vorbei.
Egal ob Jogging, Schwimmen, Radfahren oder Krafttraining: Sportlicher Einsatz am Morgen zahlt sich für Körper und Geist aus. Gerade bei intensivem Ausdauertraining werden wir mit Glückshormonen belohnt, die sich positiv auf die Stimmung und die Leistungsfähigkeit auswirken. Doch auch bei Training mäßiger Intensität hat miese Laune keine Chance. Schon das Gefühl, seinen Schweinehund überwunden und etwas für seine Gesundheit und Fitness getan zu haben, sorgt für gute Stimmung.
Regelmäßiges Training verbessert außerdem die Sauerstoffversorgung des Körpers und baut Stress ab, so dass wir ohne Anspannungen und mit einem klaren Kopf in den neuen Tag starten können. Generell kann jeder von den positiven Effekten des Frühsports profitieren. Untrainierte oder Menschen, die sonst eher zu späterer Stunde aktiv werden, sollten sich jedoch zunächst mit leichten Gymnastikübungen oder etwa einem flotten Spaziergang an die Bewegung zu ungewohnt früher Stunde herantasten
Der Körper braucht gerade am Morgen eine gewisse Zeit, um in die Gänge zu kommen. Wer ihn zu Höchstleistungen zwingt, riskiert Zerrungen, Muskelkrämpfe und eine sinkende Motivation. Genauso kontraproduktiv ist es, mit Gewalt gegen seine innere Uhr zu arbeiten. Wenn sich der Körper partout nicht mit den neuen Zeiten anfreunden will, sollte das Training auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Viele Jahre hielt sich die Annahme, dass sich die Fettverbrennung mit Training im nüchternen Zustand ankurbeln lässt. Diese Vermutung beruht auf der Tatsache, dass dem Körper weniger Glykogen als Energieträger zur Verfügung steht. Tatsächlich jedoch ist der Fettstoffwechsel nur so lange aktiv, bis die Glykogenspeicher erschöpft sind. Sobald die Kohlenhydrate aufgebraucht sind, bricht die Leistung ein und man ermüdet. Dieser Effekt tritt bei untrainierten Personen viel schneller ein als alten Sporthasen. Damit wir den Körper ausdauernd belasten können und keinen Hungerast riskieren, sollten wir die Kohlenhydratspeicher vor dem Training auffüllen. Nach einem ausgedehnten Frühstück heißt es jedoch mindestens zwei Stunden warten, denn ein voller Magen erschwert das Training und belastet den Körper unnötig. (Quelle: Web.de - Gesundheit - Informationen von Global Press und Fit For Fun)
Hannover - Kostenlose Übersetzungsfunktionen im Internet reichen aus, um sich die Bedeutung eines englisches Textes zu erschließen. Das hat die Computerzeitschrift "c't" in einem Test herausgefunden.
Demnach genügen entsprechende Online-Dienste mittlerweile, um Anwender mit einfachen Ansprüchen ausreichend zu unterstützen. Zum Beispiel um eine Sprachschule in England in kurzen und einfachen Sätzen anzuschreiben, reichen die Online-Übersetzer aus. "Veröffentlichungsreife Übersetzungen konnte jedoch keines der sechs getesteten Programme liefern."
Als Allrounder machten die Angebote von Google und Systran unter den Web-Übersetzern eine vergleichsweise gute Figur. Der Microsoft-Dienst Bing habe nur bei Texten mit IT-Vokabular überzeugen können. An die Qualität von auf dem eigenen PC installierten Programmen kommen die Übersetzer im Netz jedoch nicht heran. Die getesteten kostenpflichtigen Programme für den heimischen Rechner böten zudem mehr Unterstützung beim Verbessern der Rohübersetzung.
Untersucht wurde die vier kostenlosen Online-Übersetzer von Google, Bing, Systran und Translate sowie die kostenpflichtigen Programme "Promt" und "Personal Translator". Anhand von 25 Testdateien wurden die Übersetzungsfähigkeiten von Deutsch nach Englisch und umgekehrt überprüft. (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.4.10)
von Katrin Schönfeld
Vor etwa 30 Jahren stellte man fest, dass der Waldbestand in Deutschland extrem geschädigt ist. Große Waldflächen wiesen starke Schäden auf, viele Bäume waren abgestorben. Vor allem Nadelbäume wie Fichten in den Mittelgebirgen waren davon betroffen. Es wurde sogar gemutmaßt, dass es in einigen Jahren in vielen Gebieten keinen Wald mehr geben wird. Als Ursache für dieses Szenario galt in erster Linie die Luftverschmutzung. Zwar ist das befürchtete Waldsterben ausgeblieben, aber die Waldbestände haben sich jahrelang nicht erholt. Wie ist die Situation unseres Waldes heute? Warum ist es überhaupt so wichtig, dass die Wälder gesund sind?
Jedes Jahr veröffentlicht das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) einen Bericht über den Wald in Deutschland, den so genannten Waldzustandsbericht. Darin wird beschrieben, ob und wie stark der Wald sich verändert hat, in welchen Gebieten es Schäden gibt und welche Baumarten besonders davon betroffen sind.
Doch was ist ein Wald eigentlich? Sind es einfach nur viele hohe Bäume auf einer großen Fläche? Laut Bundeswaldgesetz ist ein Wald "jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche", dazu gehören auch Waldwege, Lichtungen, Waldwiesen oder Holzlagerplätze. Doch der Wald ist mehr als das. Er ist ein komplexes Ökosystem, was bedeutet, dass in ihm verschiedenste Pflanzen und Lebewesen zusammenleben und voneinander abhängig sind.
Waldfläche in Deutschland
Deutschland gehört wie Schweden und Finnland zu den Ländern der Europäischen Union, die sehr viele Waldflächen haben. Laut aktuellem Waldbericht der Bundesregierung sind es 11,1 Millionen Hektar (ein Hektar sind 10.000 Quadratmeter, als Vergleich: Ein Fußballfeld hat 7.140 Quadratmeter). Das sind ungefähr 31 Prozent (nahezu ein Drittel) der Fläche von Deutschland. Doch nicht in jedem Bundesland gibt es viel Wald. So hat Rheinland-Pfalz mit 42,1 Prozent der Landesfläche den meisten Waldanteil, während es in Schleswig-Holstein nur etwa zehn Prozent der gesamten Landesfläche sind.
Man unterscheidet zwischen Laubwald, Nadelwald und einer Mischung von beidem, dem Mischwald. Der deutsche Wald besteht zu rund 40 Prozent aus Laubbäumen und zu rund 58 Prozent aus Nadelbäumen. Der Rest, etwa zwei Prozent, besteht aus den schon oben erwähnten Lichtungen, Waldwegen, Holzlagerplätzen oder Forstbaumschulen. Den größten Anteil an der Waldfläche in Deutschland haben Fichten (28,2 Prozent der Waldfläche aller Baumarten). Danach folgen Kiefern (23,3 Prozent), Buchen (14,8 Prozent) und Eichen (9,6 Prozent).
Wichtige Aufgaben des Waldes
Zum einen beheimaten unsere Wälder zahlreiche Tierarten wie zum Beispiel Rotwild, Wildschweine, Füchse, Dachse, Eichhörnchen sowie viele Vogelarten und Insekten. Außerdem bietet uns der Wald die Möglichkeit, sich in einer schönen und natürlichen Umgebung zu erholen und die Ruhe zu genießen. Auch sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Wandern, Joggen oder Klettern sind in ihm möglich. Daneben hat der Wald jedoch noch andere, sehr wichtige Funktionen.
So besteht die Nutzfunktion beispielsweise darin, Holz zu liefern. Dieses Holz wächst in unseren Wäldern stetig nach und ist ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff für beispielsweise Möbel, den Hausbau oder die Papierherstellung. Jedes Jahr produziert der deutsche Wald ungefähr 57 Millionen Kubikmeter Holz (ein Kubikmeter sind 1.000 Liter, zum Vergleich: In eine normale Badewanne passen ungefähr 200 Liter). Neben dem Holz bietet der Wald aber noch andere Dinge, die man ernten kann - Beispiele sind Pilze, Beeren oder Kräuter.
Weiterhin übt der Wald eine Schutzfunktion aus. So verhindert er, dass Regen und Wind den Erdboden einfach wegspülen. Je mehr Wurzeln die Bäume im Boden haben, desto besser können diese das Erdreich an Ort und Stelle halten. Denn das Wegspülen und Abtragen der Erde, auch Bodenerosion genannt, zerstört den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. In Gebieten, in denen viel Schnee liegt, kann ein Wald zudem verhindern, dass große Schneemassen sich lösen und den Berg hinunterrutschen. Solche Lawinen können enorme Schäden an Häusern anrichten und sind auch eine große Gefahr für Skifahrer und Wanderer. Darüber hinaus sorgt ein Wald dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Ein Quadratmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter Wasser, also ungefähr eine Badewanne voll. Neben der Wasserspeicherung ist der Waldboden ein guter Filter und sorgt somit auch für ein besseres Grundwasser.
Die grüne Lunge
Der Wald hat eine große Auswirkung auf unsere Luft und damit das Klima, in dem wir leben. Wälder filtern Schmutz - also Gase, radioaktive Stoffe und Staub - aus der Luft. Je mehr Blätter ein Wald hat, desto besser ist auch die Filterleistung. Die gereinigte, frische Luft gelangt auch in die Städte und verbessert ebenso dort das Klima. Je stärker jedoch die Luftverschmutzung durch schädliche Abgase ist, desto größer ist auch die Belastung für Wälder und Waldböden.
Wälder werden immer wieder als die "grüne Lunge" bezeichnet. Mit diesem Begriff wird umschrieben, dass die dort beheimateten Pflanzen und Bäume Sauerstoff produzieren, den Menschen und Tiere zum Atmen brauchen. Der Sauerstoff entsteht bei einem Prozess, der Photosynthese genannt wird. Bei diesem Prozess nehmen die Blätter durch winzige Öffnungen Kohlendioxid aus der Luft auf. Umgekehrt geben Menschen und Tiere beim Ausatmen Kohlendioxid an die Umwelt ab. Gleichzeitig wird Wasser aus dem Boden über die Wurzeln in die Pflanzen transportiert. Das Wasser und das Kohlendioxid werden mithilfe des grünen Farbstoffes in den Blättern (Chlorophyll) und mit der Energie der Sonneneinstrahlung zu Sauerstoff und Kohlenhydraten verarbeitet.
Während die Kohlenhydrate in der Pflanze weiter verarbeitet werden und sie dadurch wachsen kann, wird der Sauerstoff an die Umwelt abgegeben, sodass Menschen und Tiere ihn wiederum einatmen können - das Ganze ist also ein ständiger Kreislauf. Bei Atmungs- und Zersetzungsprozessen benötigen zwar auch Pflanzen selbst eine bestimmte Menge an Sauerstoff, dennoch sind sie ein entscheidender Sauerstoffproduzent für Mensch und Tier. An diesem Beispiel kann man erkennen, wie wichtig der Wald für uns ist. Nicht zuletzt wegen dieser wichtigen Funktionen sollte uns das Wohlergehen des Waldes am Herzen liegen.
Waldsterben und Waldzustandsbericht
Dem Wald geht es jedoch seit einigen Jahrzehnten nicht gut. Bereits in den 1980er Jahren wurde ein Waldsterben befürchtet, als durch die Errichtung großer Fabriken immer mehr Schadstoffe wie Schwefeldioxid in die Luft gelangten und dazu führten, dass viele Waldbestände erkrankten. Besonders betroffen waren Nadelbäume wie Fichten und Tannen in den Mittelgebirgen wie Harz oder Erzgebirge. Zwar ist das damals befürchtete Waldsterben nicht eingetreten, aber seitdem ist der Wald - derzeit ungefähr jeder zweite Baum in Deutschland - krank.
Das geht aus dem jährlichen Waldzustandsbericht der Bundesregierung hervor, der über die Situation des deutschen Waldes aufklärt. In diesem Bericht werden die Schäden anhand des Zustands der Baumkronen - also der beblätterten Bereiche eines Baumes - klassifiziert. Dabei wird in fünf Schadstufen eingeteilt:
Bei der Schadstufe 0 beträgt der Verlust/ die Schädigung der Blätter oder Nadeln höchstens 10 Prozent, bei Schadstufe 1 bis zu 25 Prozent, bei Schadstufe 2 bis zu 60 Prozent und bei Schadstufe 3 entspricht er 61 bis 99 Prozent. Bei Schadstufe 4 liegt mit 100 Prozent ein vollständiger Blattverlust vor. Ab Schadstufe 2 spricht man bereits von einer schweren Schädigung.
Im Jahr 2008 wurden 26 Prozent aller Bäume (also etwa ein Viertel) den Schadstufen 2 bis 4 zugeordnet und gelten damit als schwer geschädigt. 43 Prozent zählten zur Schadstufe 1 und nur bei 31 Prozent der Bäume war kein (oder nur ein sehr geringer) Nadel- oder Blattverlust sichtbar (Schadstufe 0). Besonders schlimm betroffen sind die Eichen. Mehr als die Hälfte dieser Laubbaumart hat im vergangenen Jahr über 25 Prozent ihrer Blätter verloren und gilt somit als schwer krank. Hingegen haben sich die Buchen im Vergleich zu 2007 etwas erholt. Während damals noch 39 Prozent der Kronen verlichtet waren, also viele Blätter verloren hatten, waren es 2008 nur noch 30 Prozent.
Ursachen für die Zerstörung der Wälder
Die Ursachen für das damals befürchtete Waldsterben und die noch immer geschädigten Waldbestände sind vielfältig. In erster Linie ist es die Luftverschmutzung, die durch Abgase (Stickstoffoxide, Kohlendioxid und Schwefeldioxid) aus Kohlekraftwerken und Autos verursacht wird. Diese Schadstoffe lösen sich im Regenwasser, wandeln sich dort zu Säuren und gelangen als so genannter "saurer Regen" in den Boden. Der saure Regen ist ein Niederschlag, der einen sehr niedrigen pH-Wert hat, also sauer ist (der "normale" pH-Wert liegt bei 7). Dieser "versäuert" den Boden und vernichtet dort zum einen die für Pflanzen wichtigen Nährstoffe und verunreinigt zum anderen das Grundwasser, das wiederum in die Gewässer fließt. Auch durch den Einsatz von Stickstoffdünger und Gülle in der Landwirtschaft werden die Böden immer saurer.
Darüber hinaus zählen nach Meinung einiger Wissenschaftler auch ein fehlerhafter Anbau sowie die Altersstruktur der Waldbestände zu den Ursachen des Waldsterbens. Problematisch seien auch Schädlingsbefall und klimatische Veränderungen. So gibt es durch den Klimawandel vermehrt schwere Unwetter und Stürme, die die Bäume aus ihren Wurzeln holen - wie zum Beispiel der schwere Orkan "Kyrill", der Anfang 2007 über Deutschland und Europa hinwegfegte. Weiterhin bringt das teilweise zu milde Klima mehr Schädlinge wie den Schwammspinner hervor, der die Blätter der Bäume frisst. Dass sich der Bestand noch immer nicht erholt hat, liegt auch an der großen Hitzewelle, die im August 2003 herrschte und für Trockenheit und Wassermangel sorgte.
Was kann man dagegen tun?
Einige Maßnahmen wurden zwar bereits getroffen, wie Gesetzesänderungen zur Verminderung der Luftverschmutzung (das so genannte "Bundesemissionsschutzgesetz") und zur Energieeinsparung, der Einbau von Katalysatoren in Autos oder die Kalkung des Bodens (gegen die Versäuerung). Bisher reichen diese jedoch nicht aus, um eine Erholung der erkrankten Wälder zu erreichen. Der Autoverkehr hat insgesamt zugenommen und auch weiterhin gibt es zahlreiche Industrieanlagen und Kraftwerke, durch die Schadstoffe in die Luft gelangen.
Mit einem umweltbewussten Verhalten kann jeder seinen Teil dazu beitragen, die Umwelt zu schonen. Man kann beispielsweise auf Ökostrom umsteigen sowie Strom sparen, indem Elektrogeräte bei Nichtgebrauch ausgeschaltet, Kühl- und Gefrierschränke regelmäßig abgetaut und Energiesparlampen verwendet werden. Abgase vermindern kann man, indem man nicht ständig fliegt - durch den Luftverkehr werden extrem hohe Mengen an schädlichem Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Auch auf das Auto könnte man öfter verzichten, indem man kurze Strecken zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad oder dem Bus fährt. Ist man auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule doch auf das Auto angewiesen, kann man auch Fahrgemeinschaften bilden. (Quelle: helles-koepfchen.de)
von Katrin Schönfeld
Feiner Sand und rauschende Wellen - so stellt man sich einen Badestrand am Meer vor. Doch beim Baden im Meerwasser kommt es immer häufiger vor, dass man nach ein paar Metern auf eine unschöne Tatsache trifft: Müll im Wasser, der sich in großen Mengen sammelt. Dies stellt längst nicht nur ein Problem für Badeurlauber dar, sondern bedroht die Gesundheit der Meere und ihrer Lebewesen. Pro Jahr sterben schätzungsweise mehr als eine Million Seevögel sowie etwa 100.000 Meeressäugetiere und Schildkröten an den in Ozeanen treibenden Überresten von Plastikmüll.
Ein Großteil dieses Mülls sind Plastikprodukte wie zum Beispiel Flaschen, Verpackungen oder auch Feuerzeuge. Plastik ist der umgangssprachliche Begriff für Kunststoff. Dieser Werkstoff besteht aus organischem Material, das durch chemische Veränderung von Naturstoffen wie Erdöl, Kohle oder Erdgas oder aus anorganischen Rohstoffen künstlich hergestellt wird. Aufgrund seiner Eigenschaften wie Härte, Elastizität und Bruchfestigkeit ist Kunststoff ein sehr haltbares und strapazierfähiges Material, was in der Industrie beispielsweise als Verpackungsmittel sehr beliebt ist, aber unter anderem auch für Rohre, als Bestandteile von Lacken und Klebstoffen, als Material für Reifen oder für elektrische Teile verwendet wird.
Die Menge an Kunststoff, die bisher produziert wurde, soll ausreichen, um die Erde sechs Mal mit Plastikfolien einzupacken. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) werden weltweit jedes Jahr etwa 240 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon 60 Millionen Tonnen in Europa. Mehr als 6,4 Millionen Tonnen der gesamten Menge landen als Müll in den Ozeanen. Zwar treiben schon auf einem Quadratkilometer Wasseroberfläche bis zu 18.000 Plastikteile, doch macht dies dennoch nur 15 Prozent (also weniger als ein Sechstel) des gesamten Plastikmülls aus, der sich im Meer befindet: Der Großteil sinkt auf den Grund und ist für uns nicht sichtbar - nur ein kleiner Teil des Mülls wird überhaupt an den Küsten angespült.
Gewaltige Müllfelder mitten im Meer
Müll schwimmt überall in den großen Ozeanen. An einigen Stellen hat er sich in den vergangenen Jahren jedoch gehäuft. Ein großes "Müllfeld" gibt es beispielsweise mitten im Nordpazifik, zwischen Nordamerika und den Inseln von Hawaii. Das so genannte "Eastern Garbage Patch" (englisch: Müllplatz des Ostens) soll etwa sechs Mal so groß sein wie die Flächen von Großbritannien und Nordirland zusammen. Die genaue Größe konnte man jedoch bisher noch nicht feststellen.
Über mehrere Jahre hinweg haben ringartige Meeresströmungen den im Meer treibenden Müll an diesem Punkt zusammengeschwemmt. Dort ist also ein riesiger Müllstrudel entstanden. Nicht nur handelt es sich zum Beispiel um umherschwimmende Reste von Fangnetzen, die die Fischer im Meer hinterlassen haben - in diesen bleiben viele Fische hängen und ersticken. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Müll in den Meeren überwiegend aus Plastikabfällen besteht. Auch im Nordatlantik, nördlich von den karibischen Inseln, wurden bereits große Mengen Plastikmüll gefunden. Dort sollen bis zu 200.000 Plastikstücke je Quadratkilometer auf der Meeresoberfläche schwimmen. Seit einigen Jahren sind sogar unsere heimischen Meere, die Nord- und Ostsee, davon betroffen. Nach Schätzungen sollen etwa 20.000 Tonnen Plastik pro Jahr in die Nordsee gelangen, größtenteils verursacht durch die Schifffahrt und Fischerei.
Verheerende Folgen für alle Lebewesen
Das Problem hierbei ist, dass Plastik ein Material ist, das sich nicht wie natürliche Rohstoffe abbaut. Unter Einwirkung von Sonnenlicht, Wellenbewegungen und mechanischem Abrieb zerfällt es zwar langsam in immer kleinere Plastikteilchen, die aber weiterhin gefährlich sind. Dieser Prozess dauert mehrere Jahre und ist somit eine große Bedrohung für die Meereswelt. Laut Umweltschutzorganisationen sterben pro Jahr mehr als eine Million Seevögel sowie 100.000 Meeressäugetiere und Schildkröten an den in Ozeanen treibenden Überresten von Plastikmüll. Die Meereslebewesen und auch die Seevögel verwechseln die Plastikteile leicht mit Nahrung und fressen sie. Sie können dadurch verhungern, da ihre Mägen die Plastikteilchen nicht verdauen können und diese so den Verdauungstrakt verstopfen.
Eine weitere, von den Plastikteilen ausgehende Gefahr ist, dass sie wie eine Art "chemischer Schwamm" wirken, denn sie können giftige Schadstoffe des Meeres an sich binden. So nimmt also jedes Tier neben dem Plastikabfall auch noch viele Giftstoffe auf. Eine weitere Auswirkung ist die Ansiedlung von Organismen auf dem Plastikmüll. Durch die Strömung werden sie in Lebensräume transportiert, die weit entfernt von ihren eigentlichen sind. Somit können sie in den neuen Lebensräumen Schaden für dort beheimatete Lebewesen verursachen.
Die im Zersetzungsprozess von Kunststoff ebenfalls freigesetzten gefährlichen Chemikalien wie Bisphenol A, Phthalate oder Styrolverbindungen werden von den im Meer lebenden Organismen aufgenommen und gelangen so über die Fische in die Nahrungskette, also auch in den menschlichen Körper. Diese Stoffe können das Erbgut und den Hormonhaushalt der Lebewesen verändern. Bisphenol A (BPA) soll beim Menschen beispielsweise Fehlgeburten verursachen können.
Dieser Stoff ist mittlerweile schon in vielen Alltagsgegenständen wie Babyfläschchen, Plastikschüsseln und Konservendosen enthalten. Kommt der Stoff mit dem Inhalt dieser Gegenstände in Berührung, wird er also auf diesem Weg auch vom Menschen aufgenommen.
Aktionen machen auf das Problem "Plastikmüll" aufmerksam
Durch mehrere Aktionen wird auf die Problematik des Plastikmülls im Meer hingewiesen. So läuft derzeit der Film "Plastic Planet" im Kino. In dem Dokumentarfilm wird gezeigt, dass Plastik nicht nur Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat, sondern auch auf die Natur und somit die Lebensgrundlage der Menschen und Tiere. Bei seinen Recherchen hat der Wiener Regisseur Werner Boote unter anderem mit mehreren Forschern und auch mit Vertretern der Kunststoffindustrie gesprochen. Mit diesem Film will er die Menschen "wachrütteln", über diese Problematik nachzudenken und auch selbst etwas zu tun.
Der britische Abenteurer David de Rothschild will ebenfalls mit einer außergewöhnlichen Aktion auf die Thematik aufmerksam machen. Er appelliert daran, den Plastikabfall wiederzuverwerten, also zu recyclen, und die Verschmutzung der Meere zu stoppen. Er selbst macht es mit einem "segelnden Mahnmal" vor: Mit einem selbst gebauten Boot aus 12.500 gebrauchten, leeren und miteinander verschnürten Plastikflaschen will er sich demnächst auf die mehrmonatige Reise von San Francisco nach Sydney begeben und so zeigen, wie man Plastik wiederverwenden kann. Das 20 Meter lange Boot, eine Art Floß, hat er auf den Namen "Plastiki" getauft.
Was können wir tun?
Da ein Großteil des anfallenden Plastikmülls im Meer von der Fischerei und der kommerziellen Schifffahrt stammt, müssen Besitzer von Schiffen und Fangbooten auf die verheerenden Auswirkungen der unverantwortlich entsorgten Kunststoffmengen aufmerksam gemacht werden, fordert der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Politiker müssten demzufolge mehr Kontrollen durchführen und im Falle von Verstößen sollten ihnen härte Strafen drohen. Ebenfalls müsse die Rückgabe des Mülls in den Häfen kostenfrei sein.
Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, indem er Kunststoff-Abfälle vermeidet, soweit dies geht. Beim Einkauf kann man beispielsweise Einkaufstaschen statt Plastiktüten verwenden und auf Produkte mit Kunststoffverpackungen verzichten, wenn dies möglich ist. So gibt es Joghurt auch in Mehrweg-Gläsern statt in Plastikbechern oder Mineralwasser und Saft in Glas- statt in PET-Flaschen.
Weiterhin ist es wichtig, den anfallenden Müll richtig zu entsorgen. Der Bund für Naturschutz und Umwelt (BUND) empfiehlt unter anderem, Nahrungsmittel wie Nudeln oder Müsli am besten in größeren Portionen zu kaufen, Kosmetikprodukte in Drogerien und Ökomärkten nachzufüllen oder sie sogar aus natürlichen Zutaten selbst herzustellen. Da Erdöl, der Rohstoff für Plastik, begrenzt vorhanden ist, sollte es in unser aller Interesse sein, mit diesem Rohstoff nicht dermaßen verschwenderisch umzugehen, wodurch auch die Natur weiter zerstört wird. (Quelle: Helles-Koepfchen.de - 10.3.10)
von Katrin Schönfeld
Das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen (UN) zum "Jahr der Artenvielfalt" ("International Year of Biodiversity") erklärt. Damit soll auf den drohenden Verlust der Vielfalt der Natur aufmerksam gemacht werden. Auf der nächsten Artenschutzkonferenz im Oktober in Nagayo/ Japan soll überprüft werden, inwieweit die Ziele des internationalen Übereinkommens erreicht wurden. Das erklärte Ziel lautet, die Natur - und damit auch die Lebensgrundlage künftiger Generationen - zu wahren und das Artensterben deutlich zu verringern.
Dieses Ziel haben die Vereinten Nationen (UN) im Jahr 1992 auf der UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im so genannten "Internationalen Übereinkommen über die biologische Vielfalt" festgelegt. Inzwischen haben 193 Staaten diesen völkerrechtlichen Vertrag unterzeichnet.
Unter dem Begriff "biologische Vielfalt", auch Biodiversität genannt, versteht man die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Damit sind zum einen die verschiedenen Arten und Unterarten von Tieren, Pflanzen, Moosen, Flechten, Pilzen und Mikroorganismen gemeint. Zum anderen zählen die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Lebensräume aller Organismen dazu.
Dieses Jahr soll Rechenschaft über den Rückgang der Arten und schwindende Lebensräume der vergangenen Jahre abgelegt werden. Die Frage ist, inwieweit die weltweite Umweltzerstörung und deren verheerende Folgen noch aufgehalten werden können. Die meisten Länder werden ihre Ziele aller Voraussicht nach nicht erreichen. Nach der roten Liste der bedrohten Arten 2008, der ersten umfassenden Studie nach mehr als zehn Jahren, sind etwa ein Drittel aller Tier- und ein Viertel aller Säugetierarten vom Aussterben bedroht. Die Rote Liste wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN ("International Union for Conservation of Nature and Natural Resources") bekanntgegeben.
Gefährdete Artenvielfalt
Die weltweite Biodiversität ist stark gefährdet: Man geht davon aus, dass täglich etwa 150 Arten aussterben. Die genaue Zahl aller auf der Erde existierenden Arten ist nicht bekannt. Allgemein wird von etwa 14 Millionen Arten ausgegangen, von denen derzeit weltweit ungefähr 1,8 Millionen Arten bekannt und beschrieben sind. Die meisten Arten, etwa 70 Prozent, leben in den Tropen und Subtropen. Vermutet wird, dass allein in den tropischen Regenwäldern 40 bis 60 Prozent aller auf der Erde lebenden Arten beheimatet sind. Da bisher nur ein geringer Teil des dortigen Lebens erforscht wurde, sind viele Tier- und Pflanzenarten der Regenwälder noch unbekannt.
Bisher wurden ungefähr 40.000 Arten auf ihre Gefährdung hin untersucht. Laut Angaben der Weltnaturschutzorganisation IUCN gelten aktuell weltweit mehr als 16.000 Arten als vom Aussterben bedroht. In Deutschland sind 35 Prozent der einheimischen Tierarten und 26 Prozent der Pflanzenarten in ihrem Bestand gefährdet. Die Zerstörung der Waldflächen weltweit beträgt jährlich etwa 13 Millionen Hektar pro Jahr (ein Hektar sind 10.000 Quadratmeter). Wälder sind zum einen ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, zum anderen entscheidend für ein gutes Klima, da sie Sauerstoff produzieren und ein wichtiger Senker für Kohlenstoffdioxid (CO2) sind - das bedeutet, dass sie mehr CO2 aufnehmen als abgeben.
Der Verlust von Lebensraum gilt als größte Bedrohung für die Artenvielfalt. Die Abholzung von Wäldern, die Überfischung der Meere, die Trockenlegung von Mooren und anderen Feuchtgebieten, Jagd, Überdüngung, der Bau von Siedlungen und nicht zuletzt der Klimawandel wirken sich verheerend auf die Natur und somit die Existenz allen Lebens auf der Erde aus. Das Leben in der Natur hängt entscheidend miteinander zusammen - so hat das Aussterben bestimmter Arten wiederum weitreichende Folgen für eine Vielzahl anderer Tiere und Pflanzen. Wie wichtig der Schutz der Natur ist, lässt sich gut an zwei augenscheinlich "unwichtigen" Beispielen erläutern: der Aufgabe der Bienen und dem Lauf von Flüssen.
Unverzichtbar für die Natur: Bienen
Zunächst zu den Bienen: Diese kleinen Insekten sorgen dafür, dass ein großer Teil der Natur, wie wir sie wahrnehmen, überhaupt existiert. Ihre wichtige Aufgabe ist die Bestäubung von Blütenpflanzen. Sie ernähren sich von deren Nektar - einer zuckerhaltigen Flüssigkeit, die meistens von den Blüten ausgeschieden wird - und den Pollen. Diese werden auch Blütenstaub genannt und enthalten die männlichen Erbinformationen der Pflanze.
Wenn die Biene in den Blütenkelch hineinkriecht, öffnen sich die Staubbeutel der Pflanze und Blütenstaub rieselt heraus. Meist bleiben einige Pollen am Pelz der Biene hängen und werden auf diese Weise von Blüte zu Blüte transportiert. Gelangen die Pollen zum weiblichen Blütenanteil derselben Pflanzenart - an die so genannte Narbe des Blütenstempels - ist die Befruchtung vollzogen. Während ihrer Nahrungsaufnahme sorgt die Biene somit dafür, dass sich viele Pflanzen vermehren können.
Ungefähr 80 von 100 Blütenpflanzen sind auf eine solche "Fremdbestäubung" angewiesen. Auch andere Insekten wie Schmetterlinge, Käfer und Hummeln sowie Wind und Wasser tragen zur Verbreitung des Blütenstaubs bei. Die Fortpflanzungschancen vieler Blütenpflanzen sind durch Bienen jedoch am höchsten: die Aufgabe der Bestäubung wird in einigen Gebieten beinahe ausschließlich von der Honigbiene erledigt. Ohne ihre Hilfe würden zahlreiche Pflanzenarten aussterben. In der Landwirtschaft würde dies eine weitaus geringere Ernte bedeuten. So sorgen zum großen Teil Bienen dafür, dass es Raps- oder Sonnenblumenfelder gibt. Der große Wissenschaftler Albert Einstein hat einmal gesagt: "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr."
Mäander: Wichtig für viele Vögel und Fische
Ein anderes Beispiel für die große Bedeutung von kleinen Details der Natur ist der Lauf von Flüssen. Für die Schifffahrt wäre es sicherlich ein Vorteil, wenn ein natürlicher Fluss - wie ein künstlicher Kanal - schnurgerade verlaufen würde. Es gibt jedoch keinen natürlichen Fluss, der derartig verläuft. Schon bei einem leicht unregelmäßigen Untergrund fließt das Wasser nicht ganz gleichmäßig zum Ufer, sondern prallt an bestimmten Uferstellen ab und wird an die andere Seite des Ufers getragen. Nach und nach bilden sich Schlingen, die so genannten Mäander - der Fluss fließt also in Schlangenlinien. In den Kurven dieser Flüsse bildet sich durch die Fließbewegung ein besonderes Flussufer.
Dort, wo die Strömung auf das Flussufer prallt, trägt das Wasser Sand, Steine, Lehm und weiteres Bodenmaterial ab - es kommt zu einer Erosion ("Abtragung"). An der Innenseite des so genannten "Knies" fließt das Wasser dagegen langsamer. Dadurch wird weniger Material abgetragen, an dieser Stelle können sich mehr Schwebstoffe im Wasser absetzen und es bilden sich flache Sandbänke. An der Außenseite entsteht ein steiler Hang - der so genannte "Prallhang". Er kann vielen Tieren wie dem seltenen Eisvogel, der Uferschwalbe oder der Grabwespe als Nistplatz dienen. Gegenüber von diesem Prallhang befindet sich der so genannte "Gleithang". Dadurch, dass weniger Boden abgetragen wird und sich mehr Sand anlagern kann, entsteht dort eine langsam ansteigende Böschung. Manche Tiere bevorzugen das dortige Ufer als Nistplatz. Das Wasser am Gleithang ist die so genannte "Kinderstube" des Flusses, weil hier die Jungtiere vieler Fische eine gute Lebensumgebung finden und nicht von der stärkeren Wasserströmung fortgespült werden.
Flussbegradigungen zerstören Lebensraum
Begradigt man nun Flüsse, ist die Strömung überall ähnlich stark, und diese unterschiedlichen Uferformen können nicht entstehen. Das schränkt den Lebensraum vieler dort brütender Vögel sowie Insekten stark ein. Auch kleine und junge Fische finden in einem solchen Fluss schlechtere Lebensbedingungen vor. Zudem führen Flussbegradigungen dazu, dass Wasserläufe stark verkürzt werden. Dadurch verschwinden die natürlichen Rückhalteräume für Hochwasser, was die Überschwemmungsgefahr in Ortschaften und Städten erhöht. Im Falle von starkem Niederschlag kann es damit leicht zu Jahrhunderthochwassern wie zum Beispiel dem Elbehochwasser im Sommer 2002 kommen, da die steigenden Wasserwellen schneller vorankommen können.
An diesen Beispielen kann man also gut sehen, dass in der Natur vieles miteinander verknüpft ist und selbst unscheinbare Details große Wirkungen erzielen. Viele Funktionen der Natur wie natürliche Reinigungsmechanismen, darunter die Selbstreinigungskräfte der Böden und Gewässer sowie die Filterung der Luft durch Grünpflanzen, können vom Menschen in vielen Fällen überhaupt nicht oder nur mit erheblichem Aufwand und extrem hohen Kosten übernommen werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es so wichtig, sich für den Erhalt der Naturvielfalt einzusetzen. (Quelle: Helles-Koepfchen.de)
Die Lehrerin ist bereits das zweite Mal im Land des Lächelns. Sie unterrichtet Englisch, hilft in einem Restaurant aus und berichtet darüber in der NWZ (Nordwest Zeitung).
von Anne Rieken
Chiang Mai - Es ist nicht ganz drei Jahre her, da bin ich mit meinem Freund Andreas Brinker für drei Monate in Thailand gewesen. Über einen gemeinsamen Freund lernte ich damals den Direktor der Organisation Thaicare, Ralf Oberg, kennen. Damals arbeitete ich auch in einem Waisenhaus in der Nähe des Doi Ithanon, dem höchsten Berg Thailands.
Mit meinem zweiten Staatsexamen in der Tasche, habe ich mich im Februar erneut auf den Weg in das Land des Lächelns gemacht. Diesmal arbeite ich in einem Waisenhaus im Norden Thailands, unterrichte dort Englisch und unterstütze nebenbei die Hausmutter im angrenzenden Guesthouse und Restaurant. Dieses Waisenhaus ist das einzige Projekt, welches sich weitestgehend selbst finanzieren kann und Thaicare ungemein entlastet.
46 Kinder betreut
Im Waisenhaus leben zurzeit 46 Kinder – nicht alle sind Waisen, einige sind leider nur nicht gewollt oder ihre Familien wohnen so abgelegen, dass die Kinder sonst keine Möglichkeit hätten, die Schule zu besuchen.
Da diese Einrichtung im gut besuchten Nationalpark liegt und des Öfteren Touristen in dieser Gegend unterwegs sind, haben sich die Kinder an die Falangs (Menschen mit weißer bzw. sehr heller Hautfarbe) gewöhnt. Sie sind nach wie vor sehr zurückhaltend, was für die Karen typisch ist (Die Karen sind eine Gruppe verwandter ethnischer Minderheiten in Myanmar und Thailand, die zu den südostasiatischen Bergvölkern zählen). Dennoch sind diese Kinder mir gegenüber viel aufgeschlossener, als die Heimkinder von vor knapp drei Jahren. Das mag auch daran liegen, dass die Kinder in der Schule Englisch lernen und mein Thai etwas besser wird, so dass das Kommunikationsproblem nicht mehr so stark gegeben ist, wie noch beim letzten Mal.
Andere Essgewohnheiten
Ich lebe zwar immer noch nicht so wirklich zivilisiert, aber ich habe zumindest eine richtige Sitztoilette, eine heiße Dusche und ich kann mir jederzeit selbst etwas kochen, wenn ich das Tribal-Food nicht mehr sehen kann. Wir Deutschen sind es nun mal nicht gewohnt, morgens, mittags und abends Reis zu essen – von Ratte, Chinchilla und Schlange fange ich erst gar nicht an. Obwohl, wenn ich schon dabei bin: Ratte schmeckt gar nicht so schlecht.
Ja, richtig: Ich habe Ratte gegessen, aber ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht! Was es aber nicht besser macht, wenn man es danach erfährt! Der Gedanke daran, dass es keine ekelige Stadt-Kanalratte sondern eine naturliebende Wildratte war, lässt mich darüber hinwegsehen. Immerhin bin ich von Fledermäusen, Fröschen und Schlangen bisher verschont geblieben. Glaube ich zumindest . . . (Quelle: Nordwest Zeitung - 30.3.10)
Der Sommer kommt mit großen Schritten näher und wir können endlich wieder die Tage draußen verbringen. Was wäre der Sommer ohne einen Wochenendausflug ins Grüne oder eine Tretbootfahrt mit den Liebsten? Aber bei dem ganzen Spaß gilt auch: Vorsicht vor zu viel Sonne! Na klar, Du willst endlich deine Blässe vom Winter loswerden und versuchst so schnell wie möglich Farbe ins Gesicht zu bekommen. Das ist auch nicht verboten, dennoch solltest Du deine Haut schützen und die Intensität der UV-Strahlung anpassen.
Helle Hauttypen sollten besonders vorsichtig sein, allgemein gilt: nicht mehr als zehn bis 15 Minuten Sonne am Tag. Als Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen dient die allseits bekannte Sonnenmilch. Jedoch sind wir meist bei dem Blick aufs Verkaufsregal maßlos überfordert. Sonnenmilch, Creme oder Spray? Das ist vollkommen egal. Es gibt gute Produkte aus allen Fraktionen.
Test.de hat 21 Sonnenschutzmittel untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass teuer nicht immer am besten ist. Testsieger wurde Ombra Sun care, eine Sonnenmilch von Aldi. Ebenso gut ist Sun Ozon von Rossmann. Wer lieber ein Spray benutzten will, muss mit etwas höheren Kosten rechnen. Hier ist das Produkt Nivea Sun Light Feeling empfehlenswert. Ein positiver Nebeneffekt bei den Sonnenschutzmitteln ist, dass sie die Haut mit Feuchtigkeit anreichern - wichtig vor allem, da Sonne und Wind die Haut schneller austrocknen lassen.
Auch bei dem Lichtschutzfaktor ist eine sorgfältige Auswahl geboten. Grundsätzlich gilt: je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger schützt die Sonnencreme. Empfindliche Hauttypen sollten einen hohen Lichtschutzfaktor wählen und sich gleichzeitig nicht zu lange direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Auch bei Reisen in Länder mit hoher Sonnenintensität ist die Wahl eines hohen Lichtschutzfaktors unabdingbar. Wer zu Sonnenbrand neigt, sollte zusätzlich noch seine Haut mit Kleidung schützen – eine leichte Leinenbluse hilft!
Und wie bereitest Du deine Haut auf die warme Jahreszeit vor? (Quelle: Aol Hot Serches - Verfasst von Ria - 24.3.10 - Abgelegt unter Gesundheit, Lifestyle, Reisen, Saisonales)
Schokolade und Fruchtgummis sind großteils deutsche Qualitätsprodukte. In Brasilien, Ghana oder der Ukraine etwa kennen die Hersteller das Handwerk nicht so gut. Senior-Experte Joachim Grzemba gibt dort sein Wissen an kleine und mittlere Betriebe weiter. Dabei vermittelt er auch deutschen Firmen neue Aufträge.
Mit gemischten Gefühlen betritt Joachim Grzemba am Morgen das Süßigkeiten-Labor in Gramado/Südbrasilien. Der 66-jährige gelernte Konfektmacher will der Belegschaft vorführen, wie Fruchtgummis hergestellt werden. Denn am Vortag ist das nicht gelungen, obwohl die Rezeptur gestimmt hat, und auch jetzt steht Grzemba vor einer flüssigen Masse, bei der nur wenig an die bunte Süßigkeit erinnert.
Nach einiger Zeit findet er die Lösung bei der Klimaanlage, die nachts abgeschaltet war. In dem heißen und feuchten Land erklärt er den Menschen, dass die Klimaanlagen nicht für sie, sondern für die Qualität der Produkte ständig angeschaltet sein müssen. Den Mitarbeitern ohne das nötige Know-how hat Grzemba innerhalb eines vierwöchigen Einsatzes beigebracht, was er über Fruchtgummi-Herstellung weiß.
Seit der hochgewachsene Deutsche mit schneeweißem Haar vor acht Jahren in den Vorruhestand geschickt wurde, lässt er sich vom Senior Experten Service (SES) rund um den Erdball senden – und arbeitet dort ehrenamtlich. In der Organisation unterstützen mehr als 8000 Ruheständler aus 50 Branchen weltweit kleine Firmen und soziale Einrichtungen.
Anreise, Unterkunft und Dolmetscher finanziert der SES, dafür arbeiten die Senioren unvergütet. Zu den Experten zählen fast 900 Ingenieure, aber nur zwei Konfektmacher.
So wartet auf Grzemba weltweit Arbeit: Er war gut ein Dutzend Mal für mehrere Wochen in Unternehmen in Südamerika, Osteuropa oder Afrika. Denn als „Fachkraft der deutschen Süßwarenwirtschaft“ beherrscht er sein Metier. Nach Lehre und Studium war er ab 1968 Produktionsleiter unter anderem bei Sarotti, Wissoll und dem Berliner Chocolatier Rausch. Er sagt, er liebe das Geschäft mit den Süßwaren und die Möglichkeit, Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen zu lernen.
Die Menschen, die in die Produktion von Süßwaren einsteigen oder sie erweitern wollen, seien immer von ihren Ideen begeistert, erklärt er. Hin und wieder fehle es aber an entsprechenden Geräten und fast immer an Fachwissen. „Deutschland und noch einige Länder in Europa sind hierbei, was Maschinenbau und Handwerk angeht, immer noch führend“, sagt Grzemba. Und das schon seit langem: In einem Schokoladenbetrieb im südbrasilianischen Porto Alegre ist er auf eine Dampfaufbereitungsanlage aus Gummersbach gestoßen – aus dem Jahr 1913 und noch funktionsfähig.
Im Jahr 2009 war Grzemba in La Paz, dem bolivianischen Regierungssitz. In der Millionenstadt auf fast 4000 Metern Höhe hatte einer der größten Eisenwarenhändler des Landes einen Schokoladenbetrieb geerbt. Die 14 Mitarbeiter wollten edle Kakao-Produkte für diejenigen herstellen, die sich in Bolivien Schokolade leisten können.
„Aber um etwa Marzipan herzustellen, haben sie mir seltsame Früchte vorgehalten und sie als eine südamerikanische Variante von Mandeln bezeichnet“, sagt Grzemba und berichtet, wie sie auf dem Markt Mandeln und Pistazien kauften und sogar Mozartkugeln hergestellt haben.
Nach vier Wochen mit ihm halten die Mitarbeiter stolz eine Packung von „Chocolates Belmore“ hoch. Die tägliche Produktion von nur 50 Kilogramm Schokolade wird in drei Geschäften in La Paz verkauft – neben importierten Produkten von Lindt und Suchard.
Wenige Wochen später war Grzemba schon im westafrikanischen Ghana und hatte ganz andere Herausforderungen zu lösen. Mitten im Urwald arbeiteten dort 120 Menschen an einer elektronischen Produktionsanlage. Wenn in Kürze alles glatt läuft, soll es im Schichtbetrieb bis zu 300 Arbeitsstellen geben. Bisher haben sie dort einmal am Tag Stromausfall.
„Ich weiß noch nicht, wie das funktionieren soll“, sagt Grzemba. In der modernen Fabrik werden aus Kakaobohnen, die früher exportiert wurden, Halbfabrikate hergestellt, sprich: Kakaomasse, -butter und -pulver. Diese können teurer an die Schokoladenfirmen im Ausland verkauft werden. „Ghana versucht es selbst und sorgt so für eine Wertschöpfung im eigenen Land“, erklärt der Senior-Experte.
Nutzen für die deutsche Wirtschaft
Seine Aufgaben im Ausland sind keine klassische Entwicklungshilfe, schließlich wurde der SES 1983 mit Unterstützung der deutschen Wirtschaft und der Bundesregierung gegründet. Als Stiftung der deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit ist er aber auch eine gemeinnützige GmbH. Die Einsätze dienen verschiedensten Zwecken.
In Grzembas Fall nützen sie auch den deutschen Betrieben, zu denen er weiter Kontakt hält. Als er in der ostukrainischen Stadt Charkiw gesehen hat, dass minderwertiges Marzipan verwendet wurde, vermittelte er der Berliner Firma Lemke einen Auftrag.
„Die liefern jetzt ihr Qualitätsmarzipan an diese ukrainische Konditorei, die in das Schokoladen-Geschäft einsteigen will“, sagt er und preist das als Chance für deutsche Traditionshersteller an: „Der westeuropäische Markt ist gesättigt, wir können doch nur noch in andere Länder investieren.“
Seinem Reihenhaus in der Berliner Welterbe-Wohnsiedlung Britz sieht man das Engagement rund um den Globus kaum an. Nicht exotische Figuren, sondern Bilder der näheren Umgebung fallen dort auf. Dafür klingelt das Telefon häufig. „Ich bin froh, dass meine Frau Renate dieses ständige Engagement unterstützt und manchmal gegen Ende eines Einsatzes für einen Urlaub nachkommt“, sagt er, nachdem er einen Anruf vom SES angenommen hat.
Ihr ruhiges Häuschen gerate oftmals zur Vermittlungszentrale: „Wenn in den Einsatzgebieten Ressourcen fehlen, versuche ich, Kontakt zu Maschinen- oder Verpackungsfirmen herzustellen.“ Derzeit hält Grzemba in Europa die Augen offen nach einer gebrauchten Mogul-Maschine, die in Brasilien Gelee, Fruchtgummi und Cremes herstellen kann. „In einem hygienisch so sauberen Betrieb, wie ich ihn in Europa nicht gesehen habe“, sagt er.
Derzeit versuche er, sich auf das nächste Projekt vorzubereiten: Mitte April geht es in einen Schokoladenbetrieb nach Mexiko-Stadt. Bisher liegt nur ein Reiseführer auf seinem Tisch, über seine Aufgabe wisse er nur, dass die Firma ihre Qualität verbessern will.
Es kann sein, dass er an der Rezeptur bei einem Fertigwerk tüfteln wird. Sich über einzelne Pralinen in Handarbeit zu bücken, sei genauso möglich. „Aber genau diese immer wieder völlig neuen Herausforderungen machen mir Spaß“, sagt er. Grzemba wünscht sich, dass er noch die vollen neun Jahre mit dabei sein kann, bis mit 75 Jahren beim SES Schluss ist. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 25.3.10)
ARBEIT MACHT IMMER MEHR MENSCHEN KRANK
Therapeuten schlagen Alarm: Immer mehr Arbeitnehmer können aufgrund psychischer Erkrankungen ihrem Job nicht nachgehen. Der Grund ist oft Überlastung durch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Keinen Job zu haben, ist für das seelische Gleichgewicht allerdings noch gefährlicher.
Arbeitnehmer in Deutschland sind immer häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen arbeitsunfähig. Seit 1990 haben sich die Krankschreibungen nach Angaben der Bundestherapeutenkammer verdoppelt. Mittlerweile gehen knapp elf Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück, heißt es in einer Studie der Kammer, die in Berlin vorgestellt wurde.
„Als Psychotherapeuten sind wir von dieser Zunahme nicht überrascht“, sagte Kammerpräsident Rainer Richter. Zum einen würden psychische Krankheiten von den Ärzten heute eher erkannt als früher. „Psychische Erkrankungen wurden jahrzehntelang übersehen oder nicht richtig diagnostiziert“, kritisierte Richter.
Ein weiterer Grund für die Zunahme sei aber spezifische Belastungen in der modernen Arbeitswelt: So entwickeln Erwerbstätige bei einer Kombination aus hohen Anforderungen einerseits und geringem Einfluss auf den Arbeitsprozess andererseits überdurchschnittlich häufig psychische Erkrankungen.
Zu einer Häufung psychosomatischer Beschwerden komme es auch, wenn der berufliche Einsatz in keinem Verhältnis zum Lohn und zur sozialen Anerkennung stehe. Vor allem die Dienstleistungsbranche sei betroffen. Regional liegen daher auch die Dienstleistungsmetropolen Hamburg und Berlin an der Spitze der Krankschreibungen.
Als Beispiel nannte Richter Mitarbeiter in Callcentern, die sich im Minutentakt mit unzufriedenen Kunden auseinandersetzen müssen. „Das ständige Gefühl, nichts daran ändern zu können, dass man von außen gesetzten Anforderungen nicht gerecht werden kann, macht krank“, sagte Richter. Telefonisten fielen doppelt so häufig wegen psychischer Erkrankungen aus wie der Durchschnitt. Überdurchschnittlich viele Fehltage verzeichneten die Krankenkassen auch im Sozial- und Gesundheitswesen sowie in den öffentlichen Verwaltungen.
Dagegen sei der Anteil der psychischen Erkrankungen am Krankenstand in klassischen Arbeiterberufen, wie beispielsweise in der Land- und Forstwirtschaft oder im Baugewerbe ein Drittel bis um die Hälfte niedriger als im Durchschnitt aller Erwerbstätigen. Psychisch gesund bleibe, „wer erlebt, dass er Einfluss auf seine Tätigkeitsabläufe hat und sein Arbeitseinsatz angemessen honoriert wird, durch Anerkennung, aber auch durch die Vergütung“, betonte der Präsident der Psychotherapeutenkammer.
Mehr noch als berufliche Belastungen führe der Verlust des Arbeitsplatzes zu psychischen Erkrankungen, stellt die Studie fest. Arbeitslose seien drei bis viermal so häufig psychisch krank wie Erwerbstätige. Der Verlust der Arbeit führe zu einer Sinnkrise.
Richter forderte eine wirksame Prävention in den Betrieben. Die Arbeitsbedingungen müssten so gestaltet werden, dass das Arbeitsstakkato und Überforderung vermieden werden. Zudem müsse der Einzelne mehr Kontrolle über seine Arbeitsabläufe bekommen. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 23.3.10)
SCHULDEN - UND DANN? SO FINDEST DU HILFE!
Wirtschaftskrise oder Schicksalsschläge: Die Ursachen für Schulden können ganz verschieden sein. Auch schnelle Kredite oder Einkaufen auf Pump locken überall – ob Wohnungseinrichtung oder Auto. Das kann schnell in die Überschuldung führen. Das monatliche Einkommen reicht dann trotz Sparkurs nicht mehr, um neben den Lebenshaltungskosten langfristig auch die Schulden abzudecken. Manche Leute versuchen, alte Schulden durch neue Kredite abzufangen und geraten noch tiefer in die Schuldenfalle. Es drohen Pfändungen, Zwangsräumungen und Armut. Bevor es soweit kommt, sollte man sich unbedingt fachkundig beraten lassen. In Deutschland gibt es dafür die Schuldnerberatung. Neben finanziellem Wissen kann man hier auch psychologische und soziale Unterstützung bekommen. Denn Schulden wirken sich nicht nur aufs Portemonnaie aus, sondern belasten die Betroffenen auch seelisch.
Beratungsstellen arbeiten ein sinnvolles Konzept aus, mit dem die Schulden saniert werden können. Sie klären ab, wo jeder Einzelne sparen oder zusätzliches Einkommen erwirtschaften kann – und ob ein Umschuldungskredit hilft. Ziel ist, den Schuldenberg langfristig abzutragen, auch wenn der Weg manchmal schwierig ist. Eine wichtige Maßnahme ist das Führen eines Haushaltsbuchs. Genau aufzuschreiben, wieviel Geld man wo ausgibt, kann übrigens auch ohne Schulden nützlich sein, um die eigenen Finanzen besser im Griff zu haben. Mittlerweile gibt's auch hilfreiche Programme für den PC.
Wer seine Schulden gar nicht mehr zurückzahlen kann, muss Privatinsolvenz anmelden. Ziel ist dann eine Einigung mit den Gläubigern, notfalls gerichtlich. Ein Treuhänder verwaltet das Vermögen und verteilt es an die Gläubiger. Nach sechs Jahren können dann die Restschulden erlassen werden.
Anlaufstellen bei Schuldenproblemen sind zum Beispiel die Verbraucherzentrale, aber auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung. Diese Beratungseinrichtungen helfen auch, Schulden gar nicht erst gefährlich werden zu lassen. Schon beim Aufnehmen von Krediten sollte man sich unbedingt beraten lassen und nie leichtsinnig als Bürge für Ehepartner oder Verwandte einspringen.
Auf Pump kaufen oder lieber verzichten – wie hältst Du deine Finanzen in Schuss? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 21.3.10 - Abgelegt unter Finanzen)
NATURKOSMETIK: DAS BEDEUTEN DIE BIO-SIEGEL
Würdest DU dich freiwillig mit Erdöl eincremen? Sicher nicht – aber in Kosmetikprodukten sind Erdölprodukte wie Silikone oder Paraffine gängige Zutaten, zusammen mit Konservierungsstoffen. Immer mehr Menschen wollen das alles nicht an ihre Haut lassen und setzen auf Naturkosmetik, die schonend für unsere Gesundheit und die Umwelt ist. Der Begriff ist aber nicht rechtlich geschützt. Nicht überall, wo "natürlich" oder "pflanzlich" draufsteht, ist auch wirklich ein besonders natürliches Produkt drin. Um nicht auf Etikettenschwindel reinzufallen, hier ein paar Infos:
Der Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDIH) hat ein Siegel für Naturkosmetik herausgegeben. Bedingung: Die Rohstoffe müssen überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Manche Inhaltsstoffe müssen sogar unbedingt aus Bio-Pflanzen gewonnen werden (z.B. Oliven oder Soja).
Das Ecocert-Label gibt es dagegen in zwei Varianten. Steht "Naturkosmetik" drauf, sind mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs. 50 Prozent oder mehr stammen von Bio-Pflanzen. Bei "Ökologischer Naturkosmetik" müssen es sogar 95 Prozent pflanzliche Bio-Rohstoffe sein. Neu ist das NaTrue-Label. Auch da gibt es verschiedene Kategorien: Drei Sterne bedeuten, dass in einem Produkt mindestens 95 Prozent der Naturstoffe aus biologischer Herstellung stammen. Manche Hersteller nutzen zusätzlich das "Vegan"-Abzeichen, weil ihre Körperpflegemittel frei von tierischen Inhaltsstoffen wie Milch, Honig oder Seidenprotein sind.
Für Naturkosmetik spricht viel: Die Produkte werden regelmäßig von der Zeitschrift "Öko-Test" gut benotet. Manche konventionellen Firmen sehen dagegen ganz schön alt aus! Inhaltsstoffe, die vielleicht Allergien oder sogar Krebs auslösen, werden bei Bio-Kosmetik bewusst weggelassen. Viele der pflanzlichen Inhaltsstoffe sind seit Jahrhunderten für ihre Pflege-Wirkung bekannt, zum Beispiel Ringelblume oder Jojoba-Öl. Auch ein wichtiger Punkt: Mit Naturkosmetik kannst du soziale Projekte weltweit unterstützen. Die Transfair-Shea-Butter hilft Bauern in Afrika, in Afghanistan wird auf den Feldern Rosenöl statt Opium gewonnen.
No-Name-Produkt aus der Drogerie oder duftende Bio-Creme: Was darf an deine Haut? (Quelle: AOL Hot Searches - By Karla - 13.3.10 - kategorisiert unter Gesundheit, Lifestyle, Mode, Shopping)
Salz, Splitt, Dreck: Der Winter nagt an der Karosse. Langsam wird es Zeit für den großen Frühjahrsputz. Doch was ist wichtig für die Pflege? Lesen Sie hier, was Sie für ihr Auto tun können.
Zugegeben: Langsam nerven Eis und Schnee im harten Winter 2010. Doch der Frühling kommt und damit wird es Zeit, den großen Frühjahrsputz in Angriff zu nehmen. Und der sollte gründlich ausfallen, denn Schnee, Salz und Splitt sind Gift für das Auto. Doch erst einmal gilt: Ballast abwerfen. Denn Schneeketten, Eiskratzer, Dachträger und Co schrauben den Verbrauch unnötig in die Höhe. Zusätzliches Gewicht gehört nach dem Winter wieder in den Keller oder die Garage - so sparen Sie bis zu zwei Prozent Sprit. Wer die Dachbox spazieren fährt, verbraucht bis zu vier Liter mehr Kraftstoff, also ab damit in den Winterschlaf nach einer gründlichen Reinigung, denn auch der zusätzliche Kofferraum will gepfegt werden. Außerdem ist der Trip durch die Waschstraße mit einer Dachbox unmöglich.
Dann ab in die Waschanlage. Doch vorher sollten Sie groben Schmutz mit dem Dampfstrahler entfernen, um Salz und groben Schmutz zu entfernen, denn beides lässt den Lack leiden, wenn es nicht vor der Fahrt durchs Auto-Bad beseitigt wird. Vor allem Radkästen und Unterboden beherbergen Salz und Schmutz, also gründlich reinigen. Auch eine Motorwäsche ist empfehlenswert, das sollte jedoch ein Spezialist erledigen, sonst kann die Elektrik leiden und teure Folgeschäden verursachen. Typische Stellen für mögichen Rost sind Kanten und Falze an Türen, der Kofferraumdeckel und die Motorhaube. Hier also besonders sorgsam vorgehen. Dichtungen mit einem Pflegestift behandeln, sie werden im Winter spröde und damit irgendwann undicht.
Im Winter sammelt sich Wasser im Innern des Fahrzeugs, die Feuchtigkeit sitzt nahezu überall: Polster und Fußmatten speichern die Feuchtigkeit, die im Verlauf des Winters durch nasse Schuhe und Kleidungsstücke ins Auto gelangt sind. Weil im Winter selten gelüftet wird, bleibt es feucht im Fahrzeug, die Heizungsluft erledigt wegen des hohen Wasseranteils den Rest. Ein eindeutiger Hinweis sind schnell beschlagende Scheiben. Also gut lüften, die Polster mit Reinigungsschaum behandeln und auch die Scheiben mit einem Glasreiniger vom Schmutz des Winters befreien. Auch der Pollenfilter sollte gereinigt oder ausgetauscht werden.
Oft leiden die Scheibenwischer im Winter besonders: Sie frieren fest, sind noch Eisreste auf der Scheibe, sägen sie kleine Risse in die Wischer. Dann ist das Wischblatt oft nicht mehr funktionstüchtig und sorgt nicht mehr für freie Sicht, da hilft nur ein Austausch. In den Wischwasserbehälter gehört im Frühjahr kein Frostschutz mehr, es darf allerdings kein Frost mehr herrschen, bevor die Wintermischung durch den Sommer-Mix ersetzt wird. Der wird zusätzlich besser mit Insektenleichen auf der Windschutzscheibe fertig. Nach der Fahrt durch die Waschstraße sieht man auch besser, wie sehr Kratzer und Steinschlagschäden dem Lack zugesetzt haben. Hier droht Rost , also gegensteuern. Bei ihrer Werkstatt gibt es Lack-Reparatursets mit einem kleinem Pinsel, Schmiergel-Papier und Schleifpaste. In der Kappe der Pinselfläschchen sitzt oft noch ein Rostradierer oder etwas Schleifpaste. Die marode Stelle leicht anschleifen und einen Lackklecks drauf tupfen. Hinterher kommt eine Schicht Klarlack drauf - fertig.
Oft sind durch Splitt auch die Scheinwerfer oder die Windschutzscheibe beschädigt. Je früher der Mangel erkannt wird, desto einfacher (und billiger) wird die Reparatur. Bei den Scheinwerfern reicht es oft, nur das Glas auszutauschen. Dringt Feuchtigkeit ein, leiden die Reflektoren. Werden diese matt (blind), muss der ganze Scheinwerfer getauscht werden, das geht richtig ins Geld. Kleine Steinschläge in der Windschutzscheibe lassen sich reparieren, bevor sie zu Rissen führen und den Austausch der Scheibe erfordern. Dann noch die Füllstände der Brems- und Kühlflüssigkeit kontrollieren. Ist die Bremsflüssigkeit trüb, muss sie in der Werkstatt ausgetauscht werden. Die Winterreifen müssen demnächst auch runter. Hier gilt die Regel: Von Oktober bis Ostern. Für den Wechsel sollte Sie bereits jetzt einen Termin vereinbaren - das erspart Wartezeiten, wenn der große Run auf den Reifenhandel beginnt.
Ein Sonderfall sind Cabriolets mit Stoffdach : Besitzer solcher Fahzeuge sollten dem Verdeck gerade jetzt etwas Pflege angedeihen lassen. Nach Möglichkeit nicht in die Waschstraße einfahren, denn deren Bürsten können nicht nur optischen Schaden anrichten, sondern langfristig auch die Stoffstruktur beschädigen. Es gibt zwar einige Waschstraßen, bei denen eine spezielle Cabriowäsche mit reduziertem Bürstendruck angeboten wird, jedoch ist auch das Reinigungsergebnis dann nicht immer befriedigend. Auf jeden Fall aber auf Heißwachs verzichten! Am besten reinigt man das Cabriodach zu Saisonbeginn mit der Hand. Sehr groben Schmutz kann man zunächst mit einer Bürste entfernen, Staub durchaus auch mit einem Staubsauger. Danach sollte man das Verdeck und vor allem verschmutzte Stellen mit einem Autoshampoo einreiben, etwas einwirken lassen und mit klarem Wasser abspülen. Falls bei starken Verschmutzungen ein Hochdruckreiniger ran muss: mindestens 50 Zentimeter Sicherheitsabstand einhalten, der scharfe Strahl kann den Stoff sonst nachhaltig beschädigen. Mit einem Imprägnierspray schützt man das Dach vor Ausbleichen und Nässe. (Quelle: AOL Auto - 16.3.10)
Besonders guten Service mit einem Trinkgeld zu belohnen, das gehört in Deutschland zum guten Ton. Manchmal gibt es aber Situationen, in denen man ins Zweifeln kommt: Wieviel Trinkgeld gebe ich überhaupt? Und wie sieht's bei Reisen ins Ausland aus? Zeit für einen Trinkgeld-Knigge! Immer im Hinterkopf behalten: Mit dem Extra-Geld bedankst Du dich für besonders tollen Service. War nicht alles in Ordnung, ist es besser, die Kritik höflich anzubringen als zähneknirschend ein Trinkgeld zu zahlen. Warst Du hingegen sehr zufrieden, solltest Du das auch deutlich zeigen. Wer eine Rechnung von 29,80 Euro auf 30 Euro aufrundet, blamiert sich. Faustregel: 10 bis 15 Prozent des Gesamtbetrags sollten es schon sein!
Am einfachsten ist es, das Trinkgeld direkt der netten Servicekraft zu überreichen – dann landet es bei der richtigen Person und die freut sich über ein persönliches "Dankeschön". Im Restaurant oder Hotel, aber auch beim Friseur, im Taxi oder beim Pizzalieferanten ist es selbstverständlich und unkompliziert, ein Trinkgeld zu geben. Große Ausnahme: Wer von Chef oder Chefin persönlich bedient wird, gibt kein Trinkgeld. Im Zweifelsfall kannst Du einfach einen kleinen Betrag ins Sparschwein an der Kasse legen oder deine Dankbarkeit anders zum Ausdruck bringen, zum Beispiel mit einem kleinen Blumengruß zu Ostern oder einer netten Karte. Das Gleiche gilt für Handwerker: hier ist ein Trinkgeld nicht unbedingt üblich. Aber wer fleißig arbeitet, freut sich bestimmt über eine Tasse Kaffee. Was absolut gar nicht geht: Trinkgeld für Polizisten – das ist schon zu nah an Bestechung.
Bei Auslandsreisen informierst Du dich am besten im Vorfeld in Reiseführern oder bei erfahreneren Urlaubern. In allen westlichen Ländern ist Trinkgeld normalerweise an der Tagesordnung. In den USA bekommen Servicekräfte in der Regel weniger Lohn als bei uns, weil ein höheres Trinkgeld schon einkalkuliert ist. 20 Prozent werden also durchaus erwartet. Übrigens gibt's auch Trinkgeld-Apps fürs Handy.
Großzügig oder knapp kalkuliert – wieviel Trinkgeld gibst Du? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 19.3.10 - Abgelegt unter Technik, Lifestyle, Saisonales)
Klare Sache: wenn dein Joghurt einen Pelz hat, isst Du ihn nicht mehr. Aber was ist mit Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum gerade erst abgelaufen ist? Grundsätzlich ist das MHD nur eine Empfehlung vom Hersteller. Bis zum angegebenen Datum soll das Lebensmittel ohne gesundheitliches Risiko essbar sein und auch noch nicht Geschmack und Qualität verloren haben. Voraussetzung: die Lagerungsvorschriften wurden eingehalten.
Fleisch, Eier und Milchprodukte gehören in den Kühlschrank und der sollte vier, maximal acht Grad haben. Wie der Name Mindesthaltbarkeitsdatum aber sagt, sind viele Lebensmittel auch nach Ablauf noch lecker und ungefährlich. Das gilt aber nicht für einmal geöffnete Packungen: sind Luft, Licht und womöglich Finger ans Produkt gelangt, verdirbt es schnell. Auch einmal aufgetaute Tiefkühlpackungen werden schneller schlecht. Ob's dem Tiefkühlessen zwischendurch zu warm wurde, kann man sehen: der Inhalt friert dann zu einem Block zusammen oder es bilden sich viele lose Eiskristalle.
Das MHD ist rechtlich nicht bindend: auch Produkte mit abgelaufenem Datum dürfen noch verkauft werden, wenn der Verkäufer sich sicher ist, dass sie in Ordnung sind. Wenn aber auf einer Packung „Verbrauchen bis ..." steht, handelt es sich um ein sogenanntes Verbrauchsdatum – und da gelten andere Regeln! Es steht auf leicht verderblichen Produkten wie Rohmilch oder Hackfleisch, die durch Salmonellen und andere Mikroorganismen schnell zum Gesundheitsrisiko werden können. Ist das Datum abgelaufen, ist es verboten, das Lebensmittel weiter zu verkaufen – und auch zuhause sollte es dann lieber in den Müll wandern!
Zum Glück hat Dich die Natur mit einem eingebauten Frühwarnsystem ausgestattet: Augen, Mund und Nase! Auf deren Urteil darfst Du dich ruhig verlassen. Sind übrigens auf Marmelade, Obst oder Brot Schimmelflecken zu erkennen, gehört immer gleich die ganze Packung in die Tonne. Bevor Schimmelpilze sichtbar werden, sind sie nämlich im Inneren von Brot und Co. schon lange überall.
Datum oder Nase – worauf verlässt Du dich beim Essen? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 16.3.10 - Abgelegt unter Lifestyle, Essen, Saisonales)
Deutschland macht Fortschritte beim Bürokratieabbau: Laut einer neuen Studie sind Firmengründungen in Deutschland deutlich einfacher geworden. So dauert ein solches Verfahren im Schnitt nur noch rund vier Tage, fällig werden dafür 166 Euro. Damit liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt.
Firmengründungen sind in Deutschland deutlich schneller und günstiger geworden. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) hervor. 4,5 Tage dauert ein Gründungsverfahren hierzulande im Durchschnitt. Für den administrativen Aufwand werden dabei 166 Euro fällig. Zum Vergleich: Bei der letzten Erhebung vor zwei Jahren dauerte eine Gründung noch 6,3 Tage und war mit 792 Euro fast fünf Mal so teuer wie heute. Durch die Verbesserungen liegt Deutschland weit über dem europäischen Durchschnitt von 7,7 Tagen beziehungsweise 417 Euro.
Am komfortabelsten ist die Situation für Gründer in Dänemark und Slowenien. In beiden Ländern fallen beim Start einer neuen Firma keine Kosten an. Gleichzeitig sind die Behörden mit zwei Tagen in Dänemark und drei Tagen in Slowenien vergleichsweise schnell. Noch eifriger arbeiten die Ämter lediglich in Portugal mit einem und in Belgien mit zwei Tagen. Dafür müssen Existenzgründer dort aber tief in die Tasche greifen. Während in Portugal zwischen 300 und 360 Euro fällig werden, sind es in Belgien durchschnittlich sogar 517 Euro.
Besonders schwer fällt der Start laut Studie Existenzgründern in Italien, Polen, Griechenland und Spanien. In diesen Ländern liegen sowohl die Kosten als auch die Verfahrensdauer weit über dem Mittelwert der 27 EU-Staaten. In Spanien zum Beispiel dauert die Gewerbeanmeldung mit 29 Tagen mit Abstand am längsten. Italien wiederum ist Spitzenreiter bei den Kosten: Mit 2673 Euro liegen sie nicht nur mehr als sechs Mal über dem Durchschnitt, sondern auch noch zweieinhalb Mal höher als der zweitschlechteste Wert, der in Griechenland gemessen wurde.
Dass die Deutschen sich im Europa-Ranking so nach vorne geschoben haben, begründet Studienautor Michael Holz vom IfM vor allem mit der Einführung der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft (UG). Eine weitere Verbesserung verhindern bislang die rechtsformspezifischen Verfahren bei der Handelsregistereintragung, auch wenn sie bereits auf drei Tage reduziert werden konnten. Darüber hinaus verzögern oftmals die Gründer selbst den Prozess. "Informationsdefizite sowie unvollständige oder fehlerhafte Unterlagen sind die wichtigsten Gründe für Verzögerungen bei Registrierung und Genehmigungsverfahren", sagt Holz, der für die Studie fünf idealtypische GmbH-Gründungen vom Lebensmittelhändler bis zum IT-Hersteller unter die Lupe genommen hat. Große regionale Unterschiede innerhalb Deutschlands seien bei Dauer und Kosten nicht zu erkennen. "So unterschiedlich die einzelnen Kommunen auch sein mögen, die Bemühungen um eine Reduzierung der Gründungsbürokratie haben alle gleichsam vorangetrieben", stellt Holz fest.
Weitere Entlastung könnte in Kürze aus Brüssel kommen. Denn die EU-Kommission hat jüngst einem Vorschlag des eigens installierten Entbürokratisierers Edmund Stoiber zugestimmt, wonach Handwerker und Kleinbetriebe von buchhalterischen Pflichten befreit werden sollen. Stimmen auch die 27 Mitgliedstaaten zu, spart jedes betroffene Unternehmen - gemeint sind Firmen mit maximal zehn Beschäftigten und einem Umsatz von weniger als einer Mio. Euro Umsatz oder einer Bilanzsumme von höchstens 500.000 Euro - jährlich 1200 Euro. Europaweit wären das zusammen sechs Mrd. Euro. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 15.3.10)
STUDIE ZUR ZUKUNFT DES AUTOS
Wie sehen die Deutschen das Auto der Zukunft? Auf jeden Fall verlieren Fahrspaß oder Sportlichkeit an Bedeutung. Lesen Sie hier, worauf es Kunden beim Autokauf wirklich ankommt.
PS (Pferdestärke) und Pomp statt E (Elektro)-Motor und CO2 (Kohlenstoffdioxid)- Zwerg ? Stellen sich die Deutschen so ihr künftiges Auto vor? Ganz und gar nicht: Vielmehr rücken Umweltfreundlichkeit, Kraftstoffverbrauch und Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus: 72 Prozent der Autokäufer geben an, dass ihnen ökologische Kriterien wichtiger sind als traditionelle Werte wie Motorleistung, Fahrspaß oder Sportlichkeit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1000 Autokäufern durch das Marktforschungsinstitut Puls. Frauen und ältere Personen über 50 Jahren fordern sogar zu 80 Prozent den Wandel des Automobils hin zu neuen Werten. Für Puls-Chef Konrad Weßner hat die mehrheitlich geforderte Neuerfindung des Automobils zwei Facetten: "Zum einen geht es um neue Antriebe und Technologien zur Reduzierung des Kraftstoff- Verbrauchs, zum anderen um die Wandlung des Status, der mit Autos verbunden wird. Während Größe und Motorleistung an sozialer Akzeptanz verlieren, definieren sich Autos immer stärker durch Understatement, Ökologie und Nachhaltigkeit", so Weßner.
Also Prius statt Porsche . Von besonderer Bedeutung sind dabei neue Antriebe: 65 Prozent der Autokäufer in Deutschland verfolgen laut Puls kontinuierlich die Presseberichte über Elektrofahrzeuge. Deshalb müssen die Autobauer ihre grüne Kompetenz permanent beweisen: "Automobilhersteller ohne klare Antworten auf Herausforderungen wie neue Antriebe oder Energie-Effizienz setzen ihre Zukunft auf's Spiel", folgern die Meinungsforscher.
Autobauer wie BMW oder VW nutzten diese Herausforderungen als Marktchance: Während die Münchner ihr Technologie-Paket "Efficient Dynamics" forcieren, starten die Wolfsburger aktuell die Imagekampagne “Think Blue” als Ausdruck für ökologisch nachhaltiges Handeln. Anders Mercedes-Benz : Mit der Verpflichtung von Michael Schumacher und der dazugehörigen Kampagne setzen die Untertürkheimer auf emotionale Themen wie Motorleistung, Sportlichkeit und Fahrspaß. Die Studie aber deute darauf hin, dass für Autokäufer langfristig andere Themen im Vordergrund stünden. (Quelle: AOL Auto - 8.3.10)
In Deutschland gibt es wohl rund zwölf Millionen Menschen, die sich über den langen Winter freuen. Denn in der kalten Jahreszeit sind die Blumen und Pflanzen im "Winterschlaf" und lassen ihre Pollen nicht in der Luft umher fliegen. Naht dann der Frühling, folgen die schlimmen Monate für alle Heuschnupfen-Geplagten. Jedoch gibt es zahlreiche Therapiemöglichkeiten, die Linderung oder sogar Heilung versprechen.
In 14 Tagen beschwerdefrei – das verspricht die UV-Therapie. Hierbei wird für maximal drei Minuten eine kleine Sonde in die Nasenlöcher eingeführt, die die Nasenschleimhäute von innen mit UV-Licht bestrahlt. Dadurch mildert sich die Abwehrreaktion der Immunzellen. Es wird empfohlen, diese Form der Therapie jedes Jahr zu wiederholen. Einzige Nebenwirkung: Die Nasenschleimhäute trocknen vorübergehend aus. Mit einer Nasensalbe lässt sich dies allerdings einfach behandeln.
Eine andere medikamentfreie Therapie ist die Desensibilisierung bzw. Hyposensibilisierung. Dabei wird dem Allergiker über einen längeren Zeitraum das Allergen gespritzt. Die Dauer der Therapie ist meist drei Jahre. Für alle unter euch, die Angst vor Spritzen haben, gibt es eine Alternative:die sublinguale Therapie. Die Allergene werden hier in Form von Tropfen oder Tabletten verabreicht, die vom Patienten täglich über einen längeren Zeitraum selbst eingenommen werden.
Wer lieber auf alternative Heilmedizin zurückgreift, der kann sich auch durch Homöopathie oder Akupunktur von seinem Heuschnupfen-Leiden befreien lassen. Schon etwa sechs Akupunktur-Behandlungen versprechen eine Besserung, die Therapie sollte jedes Jahr wiederholt werden. Auch können Nasenduschen 0,9-prozentiger Kochsalzlösung während der Pollensaison für Linderung sorgen.
Wer sich noch nicht für eine Therapie entscheiden kann, der sollte folgende praktische Vorsichtsmaßnahmen befolgen: Reibe niemals mit den Händen die Augen, gehe am besten nach einem Regen spazieren, die Fenster geschlossen halten und entweder vor 8 Uhr oder nach 19 Uhr lüften, wasch deine Haare vor dem Schlafengehen und leg deine Kleidung nicht im Schlafzimmer ab.
Heuschnupfen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn langfristig kann es die Atemwege befallen und Asthma auslösen. Und wie wappnest Du dich für die Pollenflugzeit? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Ria - 7.3.10 - Abgelegt unter Gesundheit, Saisonales)
Koblenz - Nach einer Drogenfahrt darf einem Autofahrer der Führerschein auch dann entzogen werden, wenn ihm die Blutprobe ohne richterliche Anordnung entnommen wurde.
Dies entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss. Die Blutprobe hatte gezeigt, dass der Kläger unter dem Einfluss von Cannabis Auto gefahren war. Daraufhin entzog die Straßenverkehrsbehörde ihm mit sofortiger Wirkung den Führerschein. Den dagegen gestellten Eilantrag hatte bereits das Verwaltungsgericht abgelehnt. Die OVG-Richter bestätigten diese Entscheidung (Az. (Aktenzeichen): 10 B 11226/09.OVG).
Blutproben, die ohne richterliche Anordnung entnommen worden seien, könnten im behördlichen Verfahren verwertet werden - anders als möglicherweise bei strafrechtlichen Ermittlungen, erklärte das Gericht. Beide Verfahren dienten schließlich unterschiedlichen Zwecken: Im Strafprozess werde nachträglich kriminelles Unrecht geahndet. Demgegenüber diene der Führerscheinentzug der vorsorglichen Abwehr von Gefahren - und sei daher auch rechtens, wenn das Ergebnis der Blutprobe nicht auf einer richterlichen Anordnung beruhe. (Quelle: Nordwest Zeitung - 6.3.10)
Vollmond, Wasserader, ein schnarchender Partner oder Alpträume – es gibt viele Gründe, warum Du nachts wach liegst und dich von einer Seite auf die andere wälzt, um in den Schlaf zu finden. Nach einem anstrengenden Arbeitstag gibt es für die meisten von uns nichts Schöneres als eine ruhige und entspannende Nachtruhe. Wenn es dann anders kommt, sind wir morgens gerädert und schlecht drauf – kein guter Start in den Tag. Aber was kannst Du gegen Schlafstörungen überhaupt tun?
Fällt es Dir schwer, in den Schlaf zu finden? Einschlafstörungen sind keine Seltenheit. Immer mehr Menschen aller Altersgruppen leiden darunter, denn Ursachen sind neben Stress und psychischer Anspannung auch unregelmäßige Schlafzeiten. Die Tipps gegen diese Art der Schlafstörungen sind vielfältig und leicht umsetzbar. Oft hilft es, seine Probleme, die Anspannung und Stress verursachen, in einem Tagebuch aufzuschreiben, um danach "problemfrei" ins Bett gehen zu können. Deinem Organismus hilft es auch, wenn Du dich an regelmäßigen Schlaf zur selben Bettgehzeit gewöhnst. Auch kannst Du dein Gehirn überlisten und ihm mit Ritualen signalisieren, dass es jetzt Zeit zum Schlafen ist. Hier hilft eine Tasse Tee, lesen bei gedämpften Licht oder eine warme Dusche zur Entspannung. Vermeiden solltest Du allerdings Computer und Fernseher im Schlafzimmer aufzustellen, da sie unnötige Ablenkung hervorrufen.
Liegst Du häufig nachts länger als eine halbe Stunde wach? Dann leidest Du an Durchschlafstörungen. Auch hier können verschiedene Gründe vorliegen, warum kein gesunder Schlaf möglich ist. Egal unter welcher Art von Schlafstörung Du leidest, der Griff zu Schlaftabletten sollte immer vermieden werden. Oft hilft es schon, seinen Alltag etwas anders zu gestalten. Gemäßigter Sport einige Stunden vor dem Schlafengehen macht den Körper müde. Außerdem sollte das Schlafzimmer gut durchlüftet und am besten gar nicht geheizt sein. Tagsüber sind wir angespannt, der Schlaf dient der Entspannung. Du kannst deinen Körper darin unterstützen, dass Du vor der Nachtruhe Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen durchführst.
Bringen alternative Heilmethoden keine Besserungen, solltest Du deinen Arzt aufsuchen. In manchen Fällen liegt die Ursache von Schlafstörungen bei psychischen Problemen, die aber mit Hilfe einer Psychotherapie gut behoben werden können. Zur Diagnose kann auch eine Untersuchung im Schlaflabor herangezogen werden.
Müde, aber wach – was tust Du gegen Schlaflosigkeit?
DEINE HAUSAPOTHEKE - DAS MUSS DRIN SEIN!
Bei deiner Oma war's ein weißes Schränkchen im Bad, bei deinem Bruder ist es ein Schuhkarton unterm Bett. Egal, wie die Hausapotheke aussieht: Jeder sollte eine haben. Und das muss drin sein:
Für alle Kratzer, Schnitte und anderen kleinen Wunden muss Verbandszeug da sein. Heftpflaster in verschiedenen Größen, wasserdicht oder elastisch, sind Standard. Sprühpflaster, sterile Kompressen und Mullbinden sollten auch da sein. Dazu braucht man natürlich eine Verbandsschere. Um fiese Splitter aus Fingern und anderen Körperteilen zu ziehen, ist eine gute Pinzette wichtig. Auch eine Zeckenzange ist klasse – im Sommer haben die kleinen Monster wieder Saison.
Was kommt vorm Verbinden? Richtig: Desinfektionsmittel und eine Wundsalbe sollten auch in der Hausapotheke sein. Ein kühlendes Gel gegen Sonnenbrand oder ein Mittel für Insektenstiche ist auch hilfreich. Gibt's auch noch eine Salbe für Prellungen und Zerrungen, freuen sich verletzte Hobbysportler. Für die sind auch Kühlpads ideal – aber die liegen natürlich nicht in der Hausapotheke, sondern im Kühlschrank!
Ein paar Medikamente gehören genauso zur Grundausstattung. Ob Aspirin oder ASS – Tabletten gegen Fieber und Schmerzen sollte jeder zur Hand haben. Gut sind auch Erste-Hilfe-Mittel bei Halsschmerzen, Husten und Schnupfen, zum Beispiel Lutschpastillen. Dazu noch ein Medikament gegen Durchfall und Verdauungsbeschwerden, und Du bist schon ganz gut ausgerüstet. Bei Erkältungsfrösteln oder Bauchweh ist auch eine Wärmflasche angenehm.
Was fehlt noch? G A N Z W I C H T I G : ein Fieberthermometer – und ein Buch mit Erste-Hilfe-Tipps!
Wer lieber auf alternative Heilmethoden setzt, ist mit einer homöopathischen Hausapotheke gut bedient. Die enthält Globuli für alle kleinen Notfälle des Lebens – übrigens auch für Haustiere! Manche setzen auch auf Bachblüten und haben immer Rescue-Tropfen griffbereit.
Was sonst noch in die Hausapotheke kommt, liegt ganz an persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen. Nasendusche, Wärmepflaster, Pfefferminzöl – was darf bei Dir nicht fehlen? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 4.3.10 - Abgelegt unter Gesundheit)
Jeder zweite Schulabgänger in Deutschland ist nicht reif für eine Ausbildung. Viele benötigen vor dem Antritt der Lehrstelle zusätzliche Förderung. Dies geht aus dem Berufsbildungsbericht 2010 der Bundesregierung hervor. Bei vielen schlechten Schülern aber helfen nicht einmal Fördermaßnahmen.
Fast jeder zweite Schulabgänger gilt als „nicht ausbildungsreif“ und muss vor Vermittlung in eine Lehrstelle zusätzliche Fördermaßnahmen absolvieren. Dies geht aus dem Entwurf des „Berufsbildungsberichts 2010“ der Bundesregierung hervor, berichtete die Deutsche Presse-Agentur.
Zwar sei die Zahl der von der Bundesagentur für Arbeit als „nicht ausbildungsreif“ eingeschätzten Jugendlichen zwischen 2005 und 2008 wieder leicht zurückgegangen – und zwar von 55 Prozent auf 47,3 Prozent. Doch gebe es für diese Gruppe der Schulabgänger immer noch erhebliche Probleme bei der Ausbildungsplatzvermittlung.
„Nach wie vor erreicht eine große Zahl junger Menschen weder den Schulabschluss noch eine vollqualifizierende Ausbildung“, heiße es in dem Bericht. Die deutsche Wirtschaft werde aber wegen der geburtenschwachen Schulabgängerjahrgänge „schon bald jeden jungen Menschen brauchen“.
Die Regierung fordere deshalb sowohl von den Unternehmen als auch von der Bildungspolitik der Länder, sich verstärkt dieser Gruppe anzunehmen – „schon aus Eigeninteresse für die eigene Fachkräftesicherung“.
Laut Bericht sei fast jeder zweite bis dritte Lehrstellenbewerber nach seinem Schulabgang länger als ein Jahr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gewesen. Aber nicht nur ein Teil der Jugendlichen habe Probleme, eine Lehrstelle zu finden.
Unternehmen beklagten zunehmend Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Bei Betriebsumfragen werde als Hauptursache „mangelndes Leistungsvermögen und die unzureichende schulische Qualifikation der Bewerber“ genannt.
Vor allem in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel seien zehn bis 15 Prozent der angebotenen Lehrstellen nicht zu besetzen gewesen. Nachwuchsprobleme gebe es inzwischen auch bei Klempnern, Fleischern und Gebäudereinigern. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 3.3.10)
Ein langes Leben ist schön, solange wir gesund bleiben – aber mit zunehmendem Alter steigt das Krebsrisiko. Viele Ursachen für Krebs lassen sich durch ein gutes Leben vermeiden: gesund essen, sportlich sein und Nikotin und Alkohol vermeiden ist schon die halbe Miete. Die andere Hälfte sind Vorsorgeuntersuchungen! Die von der Kasse bezahlten solltest Du auf jeden Fall einplanen. Für Frauen ist der jährliche Kontrollbesuch bei der Gynäkologin Routine. Neben einer Untersuchung der Gebärmutter werden Zellen für einen Pap-Test entnommen. So kann man Gebärmutterhalskrebs im Zweifel schon früh erkennen. Ab dem 30. Lebensjahr zahlen die Krankenkassen eine jährliche Tastuntersuchung der Brust. Frauen über 50 können zusätzlich am Mammografie-Screening teilnehmen, das allerdings nicht ganz unumstritten ist.
Männer, aufgepasst: eine jährliche Prostata-Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 45. Lebensjahr von der Kasse bezahlt. Darmkrebs betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, deshalb regelmäßig einen Test auf Blut im Stuhl machen lassen. Der wird ab 50 einmal jährlich bezahlt. Auch das Abtasten des Enddarms gehört zur Untersuchung – klingt unangenehm, kann aber Leben retten! Das Gleiche gilt für die Darmspiegelung. Wer über 55 ist, bekommt die Kosten erstattet. Schmerzlos und ab 35 alle zwei Jahre kostenlos möglich ist der Hautkrebs-Check.
Neben der Krebsvorsorge solltest Du außerdem mindestens einmal jährlich zum Zahnarzt gehen und alles prüfen lassen. Das kann sich später günstig auf die Kosten für Zahnersatz auswirken! Ab 35 hast Du auch ein Recht auf einen Herz-Kreislauf-Check alle zwei Jahre.
Ganz wichtig: Diese Vorsorgeuntersuchungen sind ein Basis-Programm, das die Krankenkassen allen Versicherten erstatten. Wer aber ein besonderes Risiko hat, zum Beispiel weil enge Verwandte an Krebs gestorben sind, sollte unbedingt mit dem Arzt besprechen, ob Vorsorgeuntersuchungen schon früher und häufiger gemacht werden müssen. Wenn wichtige Gründe vorliegen, zahlt die Krankenkasse außerplanmäßige Vorsorgeuntersuchungen meistens. Notfalls lieber einmal selber zahlen. Bei der Vorsorge geizen ist schließlich am falschen Ende gespart – oder? (Quelle: AOL Hot Searches - by Karla - 26.2.10 - Kategorisiert unter Gesundheit)
Sie stehen im Schatten des übermächtigen Patriarchen. Söhne und Töchter erfolgreicher Unternehmer werden oft zur Nachfolge im Familienunternehmen gedrängt. Doch als Privileg empfinden es die wenigsten. Viele scheitern am enormen Druck der Familie und sind mit der Führung des Unternehmens überfordert.
Ein Kinobesuch, ein Eis oder ein Micky-Mouse-Heft - all das hat es für den kleinen Walter Rohrling niemals gegeben. Natürlich hätte die Familie es sich leisten können, sogar mehr als jede andere am Ort. Schließlich gehörte ihnen ein florierendes, 500 Mann starkes Industrieunternehmen bei Frankfurt.
Doch wenn immer sich Rohrling als kleiner Junge in das Büro seines Vaters schob und ihn um etwas bat, und war der Wunsch auch noch so klein: Barsch wurde er zurückgewiesen: "Nein!", sagte der Vater bestimmt. Ein Rohrling sei bescheiden. "Was wir haben, wird wieder in Firma gesteckt."
"Ja, die Firma", sagt Walter Rohrling heute, Jahrzehnte sind inzwischen vergangen, und in das Kindergesicht von einst haben sich die Falten eingegraben. Die Firma sei neben ihm und dem Bruder Klaus das dritte Kind seiner Eltern gewesen: "Wir haben immer eine Schwester gehabt, und die hat immer alles bekommen."
Nun heißt Walter Rohrling in Wirklichkeit anders. Doch seinen echten Namen will der Mann mit dem grauen, leicht gelockten Haar nicht in der Zeitung lesen. Auch mit 49 Jahren noch ist die Angst zu groß, offen und eindeutig Kritik an den Eltern zu üben, ihren Betrieb womöglich in Verruf zu bringen.
Tatsächlich sind familiäre Konflikte wie die, die Rohrling erlebte, noch immer ein Tabu in deutschen Familienunternehmen. Auch 150 Jahre nach ihrer Zeit haben die berühmten Romanfiguren in Thomas Manns "Buddenbrooks" an Modernität nicht verloren: Selbst zu Beginn des dritten Jahrtausends spüren Unternehmerkinder den Sog und die Pflicht, sich selbst der elterlichen Firma unterzuordnen – auch wenn dabei im Extremfall das persönliche Glück geopfert wird oder gar der Familienbetrieb niedergeht.
So erging es den Rohrling-Sprösslingen tatsächlich wie vielen Kindern, die das Glück – oder die lebenslange Aufgabe – haben, als Nachkomme erfolgreicher Unternehmer geboren zu werden: Privilegiert wachsen sie auf. Geld, Bildung und prominente Kontakte werden ihnen in die Wiege gelegt. Doch zugleich müssen sie mit ansehen, wie die familieneigene Firma viel mehr Zeit und Geld von den Eltern bekommt als sie selbst.
Ein Gefühl, an das sich Walter Rohrling lebhaft erinnern kann. Vor allem die Firma sei es gewesen, die seine Eltern mit Stolz erfüllt habe. Manchmal schien es ihm, als liebten Vater und Mutter die "Tochter" mehr als die beiden Kinder. Noch dazu war Walter das natürlichste Gefühl der Welt von Anbeginn versagt: Nicht einmal hassen durfte er seine Konkurrentin. Denn als erstgeborenem Sohn war ihm von Geburt an klar, dass er die ungeliebte Schwester dereinst würde als sein eigenes Kind annehmen müssen.
Dieser Druck habe über Jahre hinweg schwer auf ihm gelastet, sagt Rohrling heute. Am Ende jedoch kam es anders. Der Mann, der seinen roten Schal auch im Restaurant ungern ablegt, kehrte sich ab von dem für ihn bestimmten Weg. So viel Nähe zum Vater hätte er nicht ertragen, sagt der Mann heute. Er wurde Psychologe, das Unternehmen des Vaters hat weder er noch sein Bruder übernommen.
Rohrlings Geschichte ist sicher extrem, doch sie ereignet sich in ähnlicher Form wohl tausendfach in diesen Jahren. Einer Studie der Beratung PricewaterhouseCoopers zufolge suchen jährlich über 70.000 Familienunternehmer hierzulande nach einem Nachfolger und würden wohl nichts sehnlicher wünschen, als ihre eigene Brut an der Spitze des Lebenswerks zu platzieren.
Doch nur jedem Zweiten der Erfolgsmenschen ist in dieser Lebensaufgabe Erfolg beschieden: Mehr als 50 Prozent, schätzen Experten, der Nachfolgen von Vater auf Sohn (oder Tochter) schlagen fehl. Weil der Nachwuchs nicht soll, weil er nicht will oder weil er schlicht nicht dazu in der Lage ist.
Sei es Philipp Daniel Merckle, der nach kurzem Auftritt im Firmenreich des Vaters und Patriarchen Adolf Merckle die Firma wieder verlassen musste – wohl vor allem weil das Managementverständnis von Vater und Sohn nicht miteinander vereinbar war. Alexander Falk, glückloser Sohn des Falk-Stadtpläne-Erfinders Gerhard Falk, der sein Erbe verpulverte, sich als Unternehmer versuchte und später wegen Betrugverdachts im Gefängnis landete. Oder Britta, Cornelia und Ute Steilmann, die sich alle drei auf dem Chefsessel im väterlichen Modeimperium versuchten – das Unternehmen jedoch weiter in die Krise manövrierten, wohl auch weil ihnen das unternehmerische Geschick des Vaters nicht gegeben war.
Die Probleme sind vielfältig, und es wäre zu kurz gegriffen, gescheiterte Nachfolgen allein auf das schwierige Verhältnis zwischen Unternehmern und ihren Kindern zu reduzieren. Dennoch berichten viele Betroffene, wie sehr der väterliche Erfolg sie geprägt hat. Wie er sich schattenartig über das Leben der Söhne und Töchter legt – und wie er zermürben kann.
"Jeder von uns arbeitet sich am Vater ab", brachte Frank Otto das Dilemma auf den Punkt. Der zweite Sohn des Hamburger Versandhandelgründers Werner Otto wurde Künstler und Medienunternehmer, statt sich in das elterliche Imperium einzubringen. Auch sein Neffe Benjamin spricht vom immensen Druck, der auf Menschen wie ihm laste. "Wenn man aus einer solchen Familie kommt, will man etwas erreichen. Wenn Vater und Großvater erfolgreich waren, möchte man auch erfolgreich sein."
Wie schwierig es für Kinder erfolgreicher Väter sein kann, sich abzuwenden vom vorgetrampelten Pfad in die Chefetage, musste auch Walter Rohrling erfahren. Seit der Geburt war ihm eingeimpft worden, was von ihm erwartet wurde: Wie der Vater und wie die Firma sollte der Erstgeborene heißen, das stand fest, bevor seine Mutter erste Klopfzeichen ihres Babys im Bauch vernahm.
Der Vater hatte Glück. Ein Sohn, Walter, ward ihm geboren. Und als wolle er alle künftigen Zweifel des Sohnes im Keim ersticken, gab er ihm den Namen seines Großvaters dazu: Eduard, der das Unternehmen einst gegründet hatte. "Damit war von Anfang an klar, wem mein Leben gehören sollte", sagt Rohrling heute.
Die Namensgebung ist ein Symbol für die Probleme vieler Unternehmerkinder, ein Gespür für die eigene Identität zu entwickeln: "Gerade erfolgreiche Unternehmer versuchen auf Gedeih und Verderb, in ihren Söhnen ein Ebenbild zu sehen", sagt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen.
Sie wollten oftmals nicht einmal in Erwägung ziehen, dass ihre Sprösslinge anders geartet sein könnten als sie selbst – und sei es nur, dass sie weniger erfolgshungrig sind. Zwar seien die Väter meist in der Lage, die Fähigkeiten ihrer Kinder richtig einzuschätzen, sagt Otto W. Obermaier von der Personalberatung Spencer Stuart. "Wenn Sohn oder Tochter nicht zum Nachfolger taugt, haben sie aber oft einfach nicht die Kraft, sich das auch einzugestehen."
Familie als Träger eines Konzerns: eine Sackgasse
Der Gedanke, dass allein die Gene erfolgreicher Vorfahren keineswegs den Erfolg garantieren, hatte auch den verstorbenen Verleger Reinhard Mohn tief bewegt: "Ich habe mir Gedanken gemacht, ob eine Familie weiter als Träger eines Unternehmens auftreten kann", so der langjährige Bertelsmann-Chef, der den Familienbetrieb zum heute größten Medienhaus Europas gemacht hatte.
Das sei eine schlimme Sackgasse, fügte er hinzu und forderte daher für das eigene Haus, den Einfluss der Familie zu beschränken – ein Grundsatz, von dem er später freilich abweichen sollte. De facto schadet eine allzu starke Konzentration auf die Kinder bei der Nachfolgesuche bisweilen nicht nur dem Unternehmen, sondern auch den Kindern. Gerade sensible Nachkommen litten stark darunter, sagen Psychologen, wenn sie von Geburt an kein Recht zum Scheitern hätten.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Väter in existenziellen Lebensfragen oft nicht die besten Berater für ihre Kinder sind: "Ein Unternehmervater urteilt selbst bei innerfamiliären Angelegenheiten häufig nicht nur als Vater, sondern zugleich als Führungskraft und Eigentümer seines Unternehmens", sagt Obermaier. Ein Interessengeflecht, das für Vater und Sprössling oft nur schwer zu entwirren sei.
Firma bestimmt die Identität des Nachfolgers
So hat es auch Walter Rohrling erlebt. Sein Vater habe selten wirklich als Vater agiert, stattdessen habe die Firma seine Identität bestimmt, analysiert der Psychologe heute. "Ich lernte früh, dass mein Vater sich für mich persönlich nicht interessierte." Was den Jungen bewegte, was ihn quälte, was ihn freute, war dem Unternehmer einerlei, solange es den Firmeninteressen nicht zuwiderlief.
Selbst als Walter dem Vater später die Frau seines Lebens vorstellte, reagierte der Senior kaum. "Ihm war nur wichtig, dass sie auf alle Ansprüche gegen die Firma verzichtete." Am Morgen der Hochzeit rückte der Vater mit den Unterlagen an und forderte ihre Unterschrift.
Rohrlings Frau wütete, unterzeichnete schließlich aber doch. Auch er selbst empfand den Übergriff auf seine intimste Sphäre als tiefen, verletzenden Schnitt. Dennoch fügte er sich ebenfalls: Zu groß war die Furcht vor einem großen Konflikt, an dessen Ende der Niedergang der Familie und ihrer Firma hätte stehen können.
Wie Rohrling senior begehen viele erfolgreiche Väter den Fehler, die Privatsphäre ihrer potenziellen Nachfolger zu missachten, ihnen Lebenswege aufzudrücken und zu wenig Freiraum für die eigene Entwicklung zu lassen. Was die Alphatiere unter den Unternehmerkindern zu Widerspruch und Führungsstärke animiert, kann Spätzünder und weniger talentierte Sprösslinge richtiggehend schädigen. Denn wer aufwächst in dem steten Gefühl, die hohen Erwartungen des Vaters nicht erfüllen zu können, schärft nur den Blick für die eigenen Schwächen – das Gespür für die Stärken indes geht verloren.
Schwächen starten einen Teufelskreis
"Richtig kritisch wird es, wenn das Umfeld die Unsicherheit des potenziellen Nachfolgers bemerkt", sagt Heidbreder von der Stiftung Familienunternehmen. Die Erwartungen an den Sohn würden dann automatisch heruntergeschraubt. Das spüre der Nachfahre, der - entmutigt durch wenig Zutrauen - schließlich tatsächlich schlechtere Leistungen erbringt. "Und dann beginnt der Teufelskreis."
Wie zerstörerisch es ist, wenn der Vater dem Sohn nichts zutraut, erfuhr auch Philipp Daniel Merckle während seiner Zeit im väterlichen Konzern. "Wenn ich nach außen meine Standpunkte erklärte, musste ich mir intern anhören: ,Wie kannst du nur ... dann müssen wir uns ja auch noch daran halten", sagte er ein paar Monate nach dem Selbstmord seines Vaters in einem "Spiegel"-Interview.
Er habe dagegen argumentiert, dass man ein System nicht heimlich ändern könne, nur weil man fürchte, dabei irgendjemandem auf die Füße zutreten. "Eigentlich dachte ich, mein Vater müsste stolz auf mich sein. War er aber nicht." Grundsätzlich habe bei ihm zu Hause eine Kultur der Sprachlosigkeit geherrscht.
Walter Rohrling empfand das Desinteresse des Vaters an dem, was der Sohn machte und dachte, allem voran als entmündigend. "Selbst als ich mich offiziell vom vorgeschriebenen Pfad des Vaters abgewandt hatte, Psychologie studierte und nach Amerika ging, hieß es immer noch: Das sind nur Flausen im Kopf, der kommt sowieso wieder zurück." Paradox sei diese konsequente Absage an den Willen des eigenen Sohns, wettert Rohrling, auch mit Jahrzehnten Distanz noch immer sichtlich bewegt. Als Wegbereiter für seinen eigenen Nachwuchs an der Unternehmensspitze hätte der Vater doch ein gesteigertes Interesse daran haben müssen, seinen Sohn zu herausragender Führungsstärke zu erziehen.
Angst der Väter vor der Überrundung
De facto sind sich mehr und mehr erfolgreiche Unternehmerväter heute im Klaren darüber, dass sie den Widerspruch ihrer Kinder dulden, ja nähren müssen, wenn diese irgendwann als fähige Nachfolger an den Start gehen sollen. Dass selbst der reflektierteste Vater dabei in der Praxis jedoch bisweilen an seine Grenzen gerät, weiß Mark K. Binz, Stuttgarter Anwalt und Honorarprofessor für Familienunternehmen, zu berichten. "Man will das Kind zum Widerspruch erziehen", sagt der Anwalt, der selbst fünf Kindern hat. "Aber zugleich tut es eben verdammt weh, wenn der vor Publikum eine andere Meinung als die eigene vertritt."
Mit dabei ist vermutlich auch die Urangst – und der Urwunsch – jedes Vaters, vom Spross, der ihn doch stets bewundert hat, eines Tages überrundet zu werden. Da durfte der Sohn dank Papas Moneten vielleicht in Harvard studieren, sinniert Binz. "Und tief im Seelchen des Vaters lauert die Angst, der top ausgebildete Sohn könne sich am Ende vielleicht für das Englisch des Vaters schämen."
Die Sache wird nicht einfacher, indem auch in scheinbar vor Selbstbewusstsein strotzenden Unternehmerkindern oft existenzielle Minderwertigkeitskomplexe schlummern. An vielen von ihnen nagt der Zweifel, ob sie in Wahrheit womöglich nur Träger erfolgreicher Namen sind statt wirkliche Leistungsträger. "Von der Außenwelt - manchmal schon in der Schule, spätestens beim Einstieg in die elterliche Firma – ist oft nur falsches Feedback zu erwarten", sagt Familienunternehmensexperte Heidbreder. Weil Mitarbeiter oft Nachteile fürchteten, wenn sie Kritik an künftigen Würdenträgern übten, würden Nachfolger zeit ihres Lebens um ehrliches Feedback betrogen.
Schwierigkeit des Loslassens
Die Furcht davor bewegte auch den badischen Unternehmer Manfred Fuchs dazu, seinen Sohn Stefan möglichst weit von sich selbst entfernt Managementerfahrungen sammeln zu lassen. So ging sein Sohn nach dem Studium und der Tätigkeit bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach Amerika, um dort in einer US-Tochter des Konzerns zu arbeiten.
Zwar war der Chef des Weltmarktführers für Schmierstoffe damals nicht frei von der Angst, den talentierten jungen Mann an die große weite Welt zu verlieren. Doch als Beirat in etlichen anderen Familienunternehmen hatte der Senior schon zu oft mitansehen müssen, wie verheerend allzu großer Druck des Vaters auf den Nachfolger sein kann. "Wenn ich zu stark insistiert und ihm keinen Freiraum gelassen hätte, hätte ich ihn eher von unserem Unternehmen weg als zu ihm hin getrieben", sagt er.
Doch das Loslassenkönnen des Vaters war nur einer von mehreren Faktoren, die den Stabwechsel vor mittlerweile sechs Jahren am Ende erfolgreich machten. Nicht minder wichtig war wohl, dass der Senior tatsächlich loslassen wollte von der Macht. 41 Jahre lang hatte Manfred Fuchs die Geschäfte geführt, doch anders als viele seiner Unternehmerkollegen freute er sich auf den Moment, an dem er die Verantwortung für dieses Lebenswerk an seinen Sohn abgeben konnte.
Über Jahre hinweg hatte der künstlerisch interessierte Unternehmer auch neben dem Beruf so viel Zeit wie möglich der Malerei, Literatur und Musik gewidmet – wie auch zahlreichen Ehrenämtern in seiner Heimatstadt. "So etwas erleichtert das Loslassenkönnen immens", sagt Fuchs – um gleich darauf einzuschränken: "Allerdings nur, wenn einem – wie mir – das Glück eines tüchtigen Sohnes beschieden ist."
Wie Stefan Fuchs entfernte sich auch Rohrling von seinem Vater. Erst räumlich, indem er nach Amerika ging, später auch inhaltlich, indem er Psychologie studierte. Der Kontakt zu Vater und Mutter ist heute distanziert-diszipliniert, wie schon das ganze Leben lang. Nur die Schwester, die väterliche Firma, hat er doch in sein Herz aufgenommen: Als der Vater sich vor Jahren aus dem Vorstand zurückzog, habe er ernsthaft erwogen zu übernehmen, sagt Rohrling heute. Er entschied sich dagegen, ein externer Manager wurde eingesetzt.
Rohrlings Sohn studiert heute BWL. Und wenn der irgendwann in die großväterliche Firma einsteigen wollte? Irgendwie, sagt Rohrling, würde er sich doch freuen. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 28.2.10)
TELEFON-HOTLINES SIND OFT VIEL ZU TEUER
0180, 0137 oder gar 0900er-Nummern können die Telefonrechnung deutlich in die Höhe treiben. Oft ist der Service viel zu teuer, sagen Verbraucherschützer. WELT ONLINE erklärt, was Anrufer für die verschiedenen Hotline-Nummern bezahlen – und wie sich Verbraucher gegen unberechtigte Gebühren wehren.
„Bitte haben Sie noch etwas Geduld, Sie werden schnellstmöglich bedient...“ – so oder so ähnlich klingt es oft, wenn genervte Kunden sogenannte Servicenummern anrufen. Nicht selten hört man minutenlanges Gedudel, bevor man endlich einen Menschen aus Fleisch und Blut an der Strippe hat. Der ungewollte Musikgenuss geht ins Geld: Je nach Vorwahl können beispielsweise bei den weit verbreiteten 0180er-Nummern aus dem Festnetz bis zu 14 Cent pro Minute fällig werden, bei den berühmt-berüchtigten 0900ern sogar bis zu drei Euro pro Minute. Billiger wird's nur, wenn man die Festnetznummer des jeweiligen Unternehmens kennt (Recherche beispielsweise unter www.0180.info).
Für die Firmen ist eine teure Hotline eine lukrative zusätzliche Einnahmequelle. Das gilt auch für die 0180er-Nummern. Offiziell sind Ausschüttungen aus den Telefongebühren hier zwar erst ab dem 1. März nicht mehr verboten. Trotzdem wurde – als „Werbekostenzuschuss“ getarnt – auch vorher Geld an die Anschlussinhaber ausgezahlt.
Immerhin: Die ausufernden Gebühren für Handy-Anrufe auf die 0180er-Nummern werden ab dem 1. März auf 42 Cent pro Minute gedeckelt. „Das ist zwar immer noch teuer, aber trotzdem ein Fortschritt. Bislang hat die Minute nämlich bis zu einem Euro gekostet“, sagt Telekommunikationsexpertin Karin Thomas-Martin von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Außerdem neu: Die Preisobergrenzen für solche Handy-Anrufe auf 0180er-Nummern müssen ab dem 1. März angegeben werden. „Der bislang übliche Hinweis auf abweichende Mobilfunkpreise reicht nicht mehr aus“, sagt René Henn, Sprecher der Bundesnetzagentur.
Auch wer das Gedudel in der Warteschleife nicht mehr aushält und genervt auflegt, muss zahlen. Meist ist es preiswerter, nicht lange zu warten, sondern es später noch einmal zu probieren. „Man sollte teure Servicenummern möglichst außerhalb der Stoßzeiten anrufen oder die Angelegenheit gleich schriftlich abwickeln“, rät Verbraucher-Expertin Thomas-Martin. Das ist vor allem bei Reklamationen, Garantieleistungen & Co. schon aus Gründen der Nachweisbarkeit sowieso grundsätzlich zu empfehlen.
Wer bei Beanstandungen trotzdem lieber telefoniert, muss die hohen Gebühren für die Service-Hotline allerdings nicht bezahlen. „Wenn Kunden von ihren gesetzlichen Rechten wie Gewährleistung oder Widerruf Gebrauch machen, hat das Unternehmen laut BGB die dabei entstehenden Kosten zu tragen“, kommentiert Rechtsanwältin Stefanie Hagendorff aus Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main.
Eine Rückforderung der Telefonkosten per Einschreiben mit Rückschein sei zwar juristisch perfekt, aber bei den meist relativ geringen Summen schlicht zu aufwendig. Aus praktischen Gründen sei es empfehlenswert zunächst per Fax oder Mail eine Gutschrift zu fordern. Oft klappt das: „In berechtigten Fällen werden die Telefongebühren gegen Nachweis meist problemlos erstattet“, zeigt die Erfahrung von Verbraucherschützerin Thomas-Martin.
Zahlen muss man dagegen, wenn Unternehmen für echte Serviceleistungen wie etwa Software-Support oder telefonische Beratung nennenswerte Gebühren verlangen. Schließlich wird dann ja auch eine Gegenleistung erbracht. Leider ruft das schnelle und einfache Inkasso speziell bei den 0900er-Nummern neben seriösen Anbietern auch Abzocker auf den Plan. „Wenn Kinder im Haus sind, sollte man die 0900er-Nummern vorsorglich sperren lassen“, empfiehlt Verbraucherschützerin Thomas-Martin.
Tauchen unerklärliche Gebühren auf der Telefonrechnung auf, sollte man erst prüfen, wohin genau telefoniert worden ist. „Oft hat man einfach nur vergessen, dass man vor Wochen mal eine Servicenummer in Anspruch genommen hat“, sagt die Verbraucherschützerin.
Bei unberechtigten Forderungen muss man innerhalb von acht Wochen Widerspruch gegen die Rechnung einlegen, und zwar sowohl beim Betreiber der Servicenummer als auch beim Telefonanbieter. Die Adresse des Betreibers findet man auf der Telefonrechnung oder teilweise unter www.bundesnetzagentur.de. Ist der Rechnungsbetrag schon vom Konto abgebucht, kann man außerdem die Lastschrift innerhalb von sechs Wochen widerrufen und anschließend den unstrittigen Teil des Rechnungsbetrags sofort wieder neu überweisen. Allerdings ist dieses Vorgehen mit Vorsicht zu genießen. „Bei großen Telefonanbietern wird häufig automatisch ein Inkassoverfahren gestartet, wenn Lastschriften zurückgebucht werden“, so die Erfahrung von Rechtsanwältin Stefanie Hagendorff. „Ich hatte schon Fälle, bei denen die Rechtsabteilung einfach nicht in der Lage war, das Inkassoverfahren zu stoppen, obwohl bereits Klage erhoben worden war.“
Allerdings: Wer vorläufig zahlt, der bekommt hinterher sein Geld meist nur schwer wieder zurück. Welches Vorgehen das Richtige ist, muss deshalb im Einzelfall entschieden werden. Betroffene sollten sich also umgehend beraten lassen. Gute Chancen hat man, wenn ein Anbieter nicht ordnungsgemäß über die zu erwartenden Kosten informiert hat. Fehlt also bei einer 0900er-Nummer die vorgeschriebene telefonische Preisansage, muss man überhaupt nichts zahlen.
Arbeitet der Betreiber in diesem Punkt jedoch korrekt, wird es schwierig. „Wenn bereits kleinere Beträge eines Anbieters auf vorherigen Rechnungen anstandslos bezahlt worden sind, war der Anschlussinhaber ja vorgewarnt. Deshalb gehen viele Gerichte von einer sogenannten Duldungshaftung aus. Diese gilt oft nicht nur für einen bestimmten Anbieter, sondern für alle Anbieter ähnlicher Servicedienste, also beispielsweise die verschiedenen Erotik-Hotlines“, warnt Anwältin Hagendorff. „Nur wenn erstmalig und unbefugt Gebühren abgebucht wurden, hat man Aussichten, sich gegen die Zahlungen zu wehren.“
Um diesen Beweis gegebenenfalls auch führen zu können ist die Einrichtung eines Einzelverbindungsnachweises empfehlenswert. Außerdem sollte man seine Telefonrechnungen zeitnah prüfen und wegen der Verjährungsfrist vier Jahre lang aufheben. Speziell Online-Rechnungen sollten separat gespeichert oder ausgedruckt werden.
Unseriöse Anbieter meldet man am Besten umgehend bei der Bundesnetzagentur. „Die Bundesnetzagentur leitet Ermittlungen ein und kann bei einem Gesetzesverstoß verschiedene Sanktionen verhängen. Dazu gehören etwa Abmahnungen, Abschaltungsanordnungen oder sogar der Entzug der Rufnummer“, erklärt Bundesnetzagentur-Sprecher René Henn. Je schneller Betroffene handeln, desto besser: Die erste Meldung ist nämlich der Stichtag für das sogenannte Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot der Bundesnetzagentur. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 25.2.10)
Wie wär's mit einem Frühlingsprogramm für deine Ernährung? Hier sind fünf Lebensmittel-Superhelden, die deiner Gesundheit gut tun und auch noch richtig lecker sind!
Gemüse ist immer super. Eine Extraportion Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe bei wenig Kalorien – da kommt kein Döner hinterher. Brokkoli bekommt die Goldmedaille: Bei Vitamin C schlägt er jede Orange locker. Beta-Carotin und Vitamin E bringt er auch mit. Alle drei sind ein klasse Team im Kampf gegen Freie Radikale und helfen so, deine Zellen vor Krebs zu schützen! Außerdem liefern die grünen Röschen Calcium für starke Knochen und viele sekundäre Pflanzenstoffe, denen ebenfalls eine Anti-Krebs-Wirkung nachgesagt wird. Tipp: Knackig blanchierter Brokkoli macht sich toll in Salaten!
Milchreis ist ein Klassiker – aber hast Du mal Hirsebrei probiert? Die gelben Kügelchen schmecken weich gekocht mit Apfelmus oder Zimt mindestens genauso lecker und bringen viel mehr mit: Kieselsäure, die wichtig fürs Bindegewebe und gegen Cellulite ist, und Eisen – gut für Vegetarier, die auf Fleisch als Eisenquelle verzichten. Wer's lieber herzhaft mag, kann Hirse auch in Gemüsebrühe weichkochen und dann in Aufläufen oder Bratlingen verarbeiten. Quark ist nicht nur unter Sportlern ein Geheimtipp. Er ist reich an hochwertigem Eiweiß, das der Körper prima verarbeiten kann. Außerdem bringt er Vitamin B12 mit, das wichtig für die Blutbildung ist.
Die guten Seiten von Olivenöl kennt mittlerweile jeder. Aber wenn Du deinem Körper viele Omega-3-Fettsäuren gönnen willst, nimm Rapsöl. Wie alle Pflanzenöle ist es cholesterinfrei, dazu arm an gesättigten Fettsäuren und versorgt Dich mit Vitamin E. Ideale Voraussetzungen, um deine Blutgefäße zu schützen! Omega-3-Fettsäuren sollen außerdem Demenz vorbeugen. Als letztes ein alter Bekannter: der Apfel! Als handliche Portion bringt er Ballaststoffe und Vitamine mit. Ist es eine säuerliche Sorte, kannst Du dich über viel Vitamin C freuen. Kommt er aus deiner Region, freut sich obendrein noch die Umwelt. Besser kann ein Snack nicht sein!
Und mit welchem Fitness-Food startest Du in den Frühling? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 20.2.10 - Abgelegt unter Gesundheit, Essen)
Morgens nach dem Aufstehen fühlst Du dich frisch und schmerzfrei, wenn du aber am Abend nach Hause kommst, dann zwickt es im Rücken und dein Nacken ist von Verspannungen heimgesucht. Ein ganz klares Zeichen, dass Du im Büro den Schuldigen suchen solltest. Schon einmal darüber nachgedacht, dass dein Bürostuhl nicht der passende für dich ist oder eine andere Sitzhaltung deinem Rücken viel besser tun würde?
Mehrere Millionen Deutsche sitzen täglich bis zu acht Stunden am Schreibtisch und bewegen sich zwischendurch nur minimal. Kein Wunder also, dass Klagen über Nacken- und Rückenschmerzen an der Tagesordnung sind. Doch Du selbst kannst mit ein paar Änderungen diesen Schmerzen entgegenwirken. Ganz wichtig ist der richtige Bürostuhl. Du solltest darauf achten, dass dieser das "GS-Zeichen" (Geprüfte Sicherheit) hat, das besagt, dass die technische Sicherheit von unabhängigen Gutachtern überprüft wurde. Das Sitzmöbel sollte eine ausreichende Kippsicherheit und eine Sicherung gegen Wegrollen besitzen und die ergonomischen Anforderungen erfüllen.
Doch der richtige Bürostuhl ist nur die halbe Miete. Auch das richtige Sitzen will gelernt sein, es entlastet die Wirbelsäule und vermeidet Durchblutungsstörungen. Wichtig ist hier, dass die richtige Sitzhöhe eingestellt ist: Ober- und Unterschenkel sollten einen rechten Winkel bilden, Füßen fest auf dem Boden oder einer Fußstützen stehen und die Unterarme etwa waagerecht zum Schreibtisch liegen. Die Rückenlehne solltest Du so hoch schieben, dass die Oberkante bis zu den Schulterblättern reicht. Achte auch drauf, dass genügend Beinfreiheit unterm Tisch herrscht und Du die Sitzfläche des Bürostuhls maximal ausnutzt.
Die korrekte, aufrechte Sitzposition beschreiben Orthopäden wie folgt: Die Beine sind hüftbreit aufgestellt, die Knie- und Fußspitzen zeigen leicht nach außen und die Sitzbeinknochen solltest Du auf der Sitzunterlage spüren.
Doch all dies hilft auch nichts, wenn Du nebenbei im Büroalltag nicht noch das ein oder andere Bewegungsprogramm durchführst. Ändere deine Sitzposition von Zeit zu Zeit, das entlastet die Wirbelsäule oder mach einen Weg mehr zum Kopierer oder zur Kaffeemaschine. Dein Rücken freut sich auch über Abwechslung – wechsele deshalb für ein paar Stunden am Tag auf einen Sitzball. Das macht nicht nur Spaß, sondern stärkt ganz nebenbei auch deine Rückenmuskulatur.
Und wie sieht dein Rücken-Verwöhnprogramm im Büro aus? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Ria - 21.2.10 - Abgelegt unter Gesundheit, Technik, Lifestyle)
DIE GEFÄHRLICHSTEN AIRLINES DER WELT
Flugreisen sind bequem, vergleichsweise günstig und gelten als sehr sicher. Dabei kommt es aber auch auf die gewählte Fluglinie an. In der Galerie zeigen wir Ihnen die gefährlichsten Airlines der Welt. Das Luftfahrt-Magazin "Aero International" veröffentlicht jährlich die Zahlen des Unfalluntersuchungsbüro JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Center) und ermittelt die besten Airlines und die Luftfahrtbetreiber mit der niedrigsten Sicherheitsrate.
Air New Zealand - Neuseeland
Die "Air New Zealand" ist eine der größten Fluggesellschaften im Land der Kiwis. Obwohl sie sogar 1999 den "Globe Award for Best Airline to the Pacific" der World-Business-Class-Umfrage gewonnen hat, belegt sie im Sicherheitsranking aufgrund zweier Abstürze in 50 Jahren nur einen der hinteren Plätze.
Thai Airways - Thailand
Ab Bangkok werden 62 internationale Ziele in 34 Ländern von der "Thai Airways" angeflogen, darunter auch Frankfurt. Leider kam es bei der thailändischen Fluglinie vor allem bei schlechtem Wetter zu Unfällen, die dem Unternehmen eine vergleichsweise schlechte Platzierung im Ranking bescherte.
Korean Air - Korea
n den gut 40 Jahren des Bestehens der "Korean Air" sind bereits 700 Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen. Kein Wunder, dass das Mitglied in der Luftfahrtallianz "SkyTeam" auf der Liste der sichersten Airlines ziemlich weit hinten steht. Als Luftfrachtdienstleister ist der weltgrößte kommerzielle Frachtbetrieb einer Fluggesellschaft allerdings sehr erfolgreich.
Air India - Indien
Die "Air India" hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Am aufsehenerregendsten war der Zwischenfall am 23. Juni 1985. An diesem Tag explodierte an Bord von Flug 182 eine von Sikh-Nationalisten gelegte Bombe und der Flieger stürzte mit 329 Personen vor der Küste Irlands in den Atlantik.
THY Turkish Airlines - Türkei
Die "THY Turkish Airlines" ist eine moderne und große teilstaatliche Fluggesellschaft mit Sitz in Istanbul. Billigflieger, Großaufträge und Auszeichnungen beherrschen momentan die Meldungen über das Unternehmen. Dennoch ist es genau diese Airline, die aufgrund zahlreicher Unfälle einen der letzten Plätze im Ranking des "JACDEC" belegt.
Saudi Arabian Airlines - Saudi Arabien
Als nationale und internationale Fluggesellschaft des Königreichs Saudi-Arabien ist die "Saudi Arabian Airlines" eine der größten Fluggesellschaften im Nahen Osten. Trotz zahlreicher Erneuerungen kommt es bei der Airline immer wieder zu Zwischenfällen. Besonders schrecklich, allerdings unverschuldet war das Unglück von 1996 als bei einem Frontalzusammenstoß mit der "Air Kazakhstan" 349 Menschen starben.
China Airlines - China
Zwischen Japan, der Volksrepublik China und Taiwan fliegen viele Maschinen der taiwanesischen "China Airlines". Doch auch in Europa werden Ziele wie Frankfurt am Main, Amsterdam und Rom angesteuert. Vor allem zahlreiche Materialermüdungen sind der Grund dafür, dass die Airline als eine der unsichersten im asiatischen Raum gilt.
GOL Transportes Aéreos - Brasilien
Den traurigen vorletzten Platz im Fluglinien-Vergleich belegt "GOL Transportes Aéreos". Das Flugunternehmen hat sowohl in Rio de Janeiro als auch in São Paulo Basen und fliegt von hier aus inländische Ziele sowie andere lateinamerikanische Länder an.
AM Linhas Aéreas - Brasilien
Schlusslicht im Ranking der Sicherheitsrate der größten Fluglinien ist diese ebenfalls brasilianische Airline. Erst Mitte 2007 verunglückte ein Inlandsflug bei der Landung in São Paulo, bei dem fast 200 Menschen starben. Schon vorher waren Sicherheitsbedenken in Bezug auf den Flughafen São Paulo-Congonhas und bestimmte Maschinentypen laut geworden. (Quelle: AOL Reisen)
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird das Betriebsklima vielerorts rauer. Sei es, dass der Chef den Urlaub kürzt, Zahlungsversprechen nicht einhält, Ihnen unzumutbare Aufgaben oder Arbeitszeiten aufbrummt oder gar die Kündigung ausspricht – gerichtliche Auseinandersetzungen rund um den Job häufen sich. Für das Jahr 2009 meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) rund 680 000 Rechtsschutzfälle im Arbeitsrecht, das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. So gehen Sie vor, wenn es in der Firma Ärger gibt:
Betriebsrat informieren: Bei vielen Fragen hat der Betriebsrat ein gewichtiges Wort mitzureden, beispielsweise bei der Kündigung, Umgruppierung oder Versetzung einzelner Mitarbeiter, bei der Einführung ganz neuer Arbeitsmethoden oder auch beim Stilllegen oder Verlagern von Betriebsteilen. Erkundigen Sie sich also zunächst bei einem Arbeitnehmervertreter, ob die Pläne Ihres Chefs überhaupt zulässig sind.
Gewerkschaft anrufen: Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft umfasst in der Regel den Berufsrechtsschutz. Das heißt: Bei Streit mit dem Chef sollten Sie umgehend die Gewerkschaft informieren. Dort können Sie sich beraten und bei Bedarf auch vor Gericht fachkundig vertreten lassen. Die Gewerkschaft zahlt allerdings nicht für einen Anwalt, den Sie selbst beauftragen. Achtung: In der Regel müssen Sie mindestens drei Monate Gewerkschaftsmitglied sein, bevor der Schutz greift.
Rechtsschutzversicherung anfordern: Wenn Sie sich Sorgen um Ihren Job machen, sollten Sie sich rechtzeitig um Versicherungsschutz bemühen. Erst im Streitfall eine Police abzuschließen bringt nichts, denn die meisten Verträge sehen eine dreimonatige Wartefrist vor. Günstige Policen für Privat- und Berufsrechtsschutz kosten ab ca. 80 Euro, wenn Sie bereit sind, kleinere Schäden bis zu 250 Euro selbst zu begleichen (Selbstbehalt). Damit die Versicherung im Streitfall zahlt, müssen Sie unbedingt zuerst die Deckungszusage einholen, bevor Sie vor Gericht ziehen. Bitten Sie am besten Ihren Anwalt, die Kostenfrage zu klären. Die meisten Anwälte übernehmen die Formalitäten mit der Versicherung kostenlos für Sie.
Schlichtungsstelle aufsuchen: Günstiger als ein Gerichtsverfahren ist oftmals die außergerichtliche Schlichtung durch einen fachkundigen Anwalt. Lassen Sie sich beim Gericht einen Anwalt nennen, der als sogenannte Gütestelle zugelassen ist. Wenn Sie mit Ihrem Chef vor einer Gütestelle einen Vergleich erzielen, können Sie sich darauf verlassen, dass Sie ohne weitere Klagen an Ihr Geld kommen.
Vors Arbeitsgericht ziehen: Als letzter Ausweg bleibt der Gang vors Gericht. Anders als in Zivilverfahren trägt bei arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen in der ersten Instanz jede Partei ihre Anwaltskosten selbst. Das heißt: Auch wenn Sie den Prozess gegen Ihren Chef gewinnen, müssen Sie die Rechnung Ihres Anwalts alleine begleichen. Die Gerichtskosten, also die Gebühren für die Dienste der Richter, trägt dagegen der Verlierer. Sie richten sich nach dem Streitwert. Bei Zeugnis- oder Abmahnklagen setzen viele Gerichte als Streitwert einen Bruttomonatsverdienst an, bei Kündigungsklagen bis zu drei Monatsverdienste. Beispiel: Bei einem Streitwert von 5.000 Euro müssen Sie mit knapp 250 Euro Gerichtsgebühren rechnen, bei 10.000 Euro kassiert das Gericht rund 400 Euro. Die Anwaltsgebühren richten sich nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz. Beispiel: Bei 10.000 Euro Streitwert müssen Sie incl. MwSt. mit rund 1.800 Euro Anwaltshonorar rechnen.
Prozesskostenhilfe: Können Sie die Gerichts- und Anwaltskosten voraussichtlich nicht aus eigener Tasche aufbringen, sollten Sie beim zuständigen Arbeitsgericht Prozesskostenhilfe beantragen. (Quelle: AOL Finanzen - 18.2.10)
Der Bundesgerichtshof (BGH) setzt seine Serie mieterfreundlicher Urteile fort. Nach der jüngsten Entscheidung müssen Vermieter ihre Wohnungen ständig instand halten. Mietmängel verjähren nicht. Eine 82-Jährige hatte erneut wegen fehlendem Lärmschutz geklagt – und recht bekommen.
Vermieter müssen Mängel beheben – egal, wie lange sie schon bestehen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat jetzt in einem Grundsatzurteil entschieden, dass ein entsprechender Anspruch von Mietern nicht verjährt. Der Vermieter sei dauernd verpflichtet, den Wohnraum in einem anstandslosen Zustand zu vermieten.
Wohnung oder Haus müssten während der gesamten Mietzeit in Ordnung sein. Die Richter verpflichteten in den verhandelten Fall einen Hauseigentümer aus Düren (Nordrhein-Westfalen), die Lärm- und Schalldämmung in einer Dachgeschosswohnung zu verbessern. Die Mieterin darunter werde durch zu laute Tritte sowie Geräusche belästigt.
Der Hausbesitzer meinte, die Ansprüche der 82-Jährigen seien verjährt. Die Klägerin wohnt seit mehr als 50 Jahren in dem Haus, das dem Vermieter seit 1997 gehört. Bereits 1990 war das Dachgeschoss über der Wohnung der Seniorin ausgebaut – und offensichtlich von bis dahin ruhigen Nachbarn bewohnt worden. 2002 änderte sich dies und die Klägerin beschwerte sich erstmals über den Lärm.
Sie forderte die Eigentümer auf, für einen besseren Schallschutz zu sorgen. Nachdem sie einen neuen Nachbarn bekommen hatte, ließ sie die Sache aber zunächst auf sich beruhen. Erst im Herbst 2006 wurde es wieder zu laut – und die Frau beschwerte sich erneut. Zu recht, wie ein Gutachten ergab.
Der Anspruch des Mieters auf Beseitigung eines Mangels als Teil des Gebrauchserhaltungsanspruchs sei während der Mietzeit unverjährbar, so die Richter. Bei der Hauptleistungspflicht des Vermieters (§ 535 Abs.1 Satz 2 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch)) handle es sich um eine in die Zukunft gerichtete Dauerverpflichtung.
Die Wohnung müsse in der gesamten Mietzeit im gebrauchstauglichen Zustand erhalten werden. „Eine solche Dauerverpflichtung kann während des Bestehens des Vertragsverhältnisses schon begrifflich nicht verjähren, denn sie entsteht während dieses Zeitraums gleichsam ständig neu“, so der BGH.
„Der BGH hat jetzt erstmals entschieden, das Mängelbeseitigungs- oder Herstellungs- bzw. Reparaturansprüche nicht verjähren“, kommentierte der Direktor des Deutschen Mieterbundes Lukas Siebenkotten das folgenreiche Urteil in Karlsruhe. „Es ist eine Daueraufgabe des Vermieters, die Mietsache während der Mietzeit in einem ordnungsgemäßen Zustand zu erhalten.
Keine Rolle spielt es, ob die Mieter Mängel längere Zeit widerspruchslos hingenommen haben. Der Reparatur- und Mängelbeseitigungsanspruch bleibt bestehen.“ Mieter müssten auch nicht sofort Gerichte bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche einschalten. Sie könnten es erst „im Guten“ versuchen, und nicht fürchten, dass berechtigte Ansprüche wegen Verjährung abgelehnt werden.
Aus Sicht der Eigentümer-Gemeinschaft Haus & Grund verdeutlicht das Urteil erneut eine Ungleichheit des Mietgesetzes. „Die Ansprüche der Vermieter verjähren nicht. Die Ansprüche des Eigentümers gegenüber dem Architekten oder der Baufirma aber schon“, sagte ein Verbandssprecher.
Bewohner von Altbauwohnungen leiden häufig unter dem Trittschall der darüberliegenden Wohnung. Das trifft oft auf Böden aus Dielen, Parkett oder Laminat zu. Die einzige Möglichkeit, den Lärm durch Absatzschuhe und stampfende Schritte zu verringern, ist eine Trittschalldämmung, erläutert Bauexperte Michael Pommer von der DIY-Academy in Köln.
Eine gute Dämmung schluckt nach unten etwa 20 bis 25 Dezibel des Schalls. Im Raum verringert sie den Schall um 10 bis 12 Dezibel. 42 Prozent aller Deutschen fühlen sich Umfragen zufolge durch Nachbarschaftslärm gestört und belästigt, berichtete der Mieterbund im vergangenen Jahr. (Az.(Aktenzeichen): VIII ZR 104/09) (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 18.2.10)
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Ein Konto in Liechtenstein oder der Schweiz hat als Steuersparmodell wohl bald ausgedient. Bei vielen Finanzämtern glühen schon die Faxgeräte, weil nervöse Steuersünder sich lieber selbst anzeigen, bevor ihre schwarzen Konten auf einer CD mit geklauten Bankdaten auftauchen. Ohnehin taugt das ausländische Nummernkonto eher für Millionäre und ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Als Normalverdiener können Sie Ihre monatliche Steuerlast dagegen ganz legal durch Freibeträge reduzieren.
Jeden Monat mehr brutto mit Freibeträgen: Zuviel bezahlte Steuern können Sie sich zwar einmal jährlich im Rahmen der Einkommensteuererklärung vom Finanzamt zurückholen. Das heißt allerdings auch, dass Sie dem Fiskus bis dahin zinslos Ihr Geld leihen und selbst mit weniger auskommen müssen. Mit dem Nettogehalt steigt zudem auch der Anspruch auf Arbeitslosen- oder Elterngeld. Die bessere Strategie lautet deshalb, durch persönliche Freibeträge auf der Lohnsteuerkarte den monatlichen Steuerabzug von vorneherein zu reduzieren. Wenn Sie hohe Ausgaben haben, beispielsweise eine lange Anfahrt ins Büro, einen beruflich bedingten Zweitwohnsitz oder teure Reha-Maßnahmen nach einem Unfall, sollten Sie beim Finanzamt einen Antrag stellen. Prüfen Sie insbesondere die folgenden Optionen:
Fahrt- und Werbungskosten: Ohne besonderen Antrag berücksichtigt das Finanzamt bei Arbeitnehmern automatisch einen Werbungskosten-Pauschbetrag von 920 Euro. Wenn Sie allerdings deutlich höhere Werbungskosten haben, können Sie sich dafür unter bestimmten Voraussetzungen (siehe unten) einen Freibetrag eintragen lassen. Zu den Werbungskosten gehören neben Fahrtkosten beispielsweise auch Beiträge zu Berufsverbänden, Fortbildungskosten, beruflich bedingte Umzugskosten, Bewerbungskosten und Aufwendungen für Arbeitsmittel wie Fachliteratur oder Berufskleidung.
Doppelter Haushalt: Wenn Sie auswärts arbeiten und wohnen, aber ihren Lebensmittelpunkt am bisherigen Wohnort beibehalten – beispielsweise, weil dort Familie oder Freunde leben - gewährt das Finanzamt Ihnen einen Freibetrag für die Extra-Kosten. Dazu zählen neben Fahrtkosten und Miete beispielsweise auch Maklergebühren, die Anschaffung von zusätzlichem Hausrat, Zweitwohnungssteuer, die Kosten für Umzug und Renovierung und sogar Verpflegungsmehrauf-wendungen für die ersten drei Monate.
Kinder: Wenn beide Elternteile berufstätig sind, können Sie sich bis zu zwei Drittel der erwerbsbedingten Kinderbetreuungskosten, maximal 4.000 Euro pro Jahr und Kind, als Freibetrag eintragen lassen. Das gleiche gilt für Alleinerziehende. Für Kinder über 18 Jahre, die als Azubi, Schüler oder Student auswärts wohnen, gibt es einen Ausbildungsfreibetrag von 924 Euro.
Unterhaltszahlungen: Wenn Sie Ihrem geschiedenen oder getrennt lebenden Ehepartner Unterhalt zahlen, dürfen Sie bis zu 13.805 Euro als Sonderausgaben auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Unterhaltsempfänger das Geld versteuert. Kindesunterhalt kann grundsätzlich nicht von der Steuer abgesetzt werden.
Gesundheitsausgaben: Wenn Sie wegen einer Krankheit oder Behinderung viel Geld für Ihre Gesundheit ausgeben müssen, dürfen Sie sich einen Freibetrag für außergewöhnliche Belastungen eintragen lassen. Dazu zählen z.B. Krankenhaus- und Zahnarztrechnungen, ärztlich verordnete medizinische Leistungen wie Krankengymnastik, medizinisch notwendige Hilfsmittel wie Brillen, Kontaktlinsen, Hörgeräte, Prothesen oder Rollstuhl, Zuzahlungen für Arzneimittel oder eine medizinisch notwendige Kur. Je nach Einkommen und Familienstand müssen Sie allerdings einen gewissen Prozentsatz der Kosten (zwischen 1 und 7 Prozent), die sogenannte zumutbare Belastung, selbst tragen. Sammeln Sie also alle Belege.
Voraussetzung: Damit das Finanzamt mitspielt, müssen erhöhte Werbungskosten, Sonderausgaben und/oder außergewöhnliche Belastungen insgesamt mehr als 600 Euro betragen. Bei den Werbungskosten berücksichtigt das Finanzamt nur den Teil, der den allgemeinen Pauschbetrag von 920 Euro überschreitet. Freibeträge für das Jahr 2010 können Sie bis spätestens 30. November auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. Der Freibetrag wird dann gleichmäßig über die verbleibenden Monate verteilt. Wenn also beispielsweise das Finanzamt erhöhte Werbungskosten von 600 Euro anerkennt, werden bei Antragstellung im Juni für den Rest des Jahres monatlich 100 Euro berücksichtigt, im Oktober wären es 200 Euro, im November würden die vollen 600 Euro im letzten Monat zum Tragen kommen. Das kann sinnvoll sein, wenn im Dezember Weihnachtsgeld oder ein Bonus ausgeschüttet werden.
A C H T U N G : Wenn Sie sich Freibeträge eintragen lassen, sind Sie im Folgejahr zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung zwingend verpflichtet. (Quelle: AOL Finanzen - 16.2.10)
ZEIGT HER EURE FÜßE - WELLNESS FÜR DIE ZEHEN!
Den ganzen Winter sind deine armen Füße dick verpackt in Wintersocken und wasserfesten Schuhen. Sie werden kalt und nass und müssen dich über glatte Straßen und Schneeberge tragen. Höchste Zeit, sich mal zu bedanken und ihnen etwas Gutes zu tun! Gegen kalte Zehen hilft ein schönes warmes Fußbad. Wer möchte, kann einen Schuss Badeöl zugeben und so für babyzarte Haut sorgen. Aromaöle oder andere duftende Zusätze sorgen auch gleich noch für Entspannung und Wohlfühlstimmung! Länger als zehn Minuten solltest du deine Füße nicht im Wasser lassen, sonst trocknet die Haut aus. Kratzige Hornhaut an den Fersen wirst Du mit einem Peeling oder einem Bimsstein los. Vorsicht, nicht zu doll rubbeln – sonst gibt's nur noch mehr Hornhaut. Anschließend die Haut gut mit Creme versorgen! Produkte mit Harnstoff pflegen die Haut mit Extra-Feuchtigkeit.
Lass' deine Füße tagsüber zwischendurch mal atmen. Wer den ganzen Tag in geschlossenen Schuhen herumläuft und womöglich noch klamme Socken bekommt, macht es leicht für Fußpilz. Der liebt feuchtes Klima und lauert gerne in der Sauna oder im Fitness-Studio. Deshalb auch zwischen den Zehen immer gut abtrocknen und nach verdächtigen Rötungen oder schuppigen Stellen Ausschau halten. Zuhause am besten alles, was feucht ist, aus- und trockene Socken anziehen.
Ein bisschen Gymnastik entkrampft die Füße nach einem langen Tag und trainiert gleichzeitig die Muskulatur: die Füße strecken und kreisen lassen, die Zehen mal spreizen oder versuchen, eine Murmel damit aufzuheben. Ein paar Minuten auf Zehenspitzen trippeln hilft der Stützmuskulatur auf die Sprünge – gut bei einer Neigung zu Plattfüßen. Eine Fußreflexzonenmassage bringt nicht nur die Füße sondern auch ganz andere Organe ins Gleichgewicht. Spezielle Socken zeigen an, wo massiert werden muss – oder du lässt gleich die Fachleute ran.
Wellness von Kopf bis Fuß – was sind Deine Tipps für Wohlfühl-Füße? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 17.2.10 - Abgelegt unter Gesundheit - Lifestyle - Saisonales)
Abwrackprämie war gestern: Bei Internetvermittlern erzielen Autokäufer im Schnitt um fünf bis zehn Prozent höhere Rabatte als für die gleichen Modelle beim Händler im Autohaus. Aber auch außerhalb des Internetgeschäfts sind Nachlässe für Neuwagen derzeit hoch – dazu tragen "inoffizielle" Rabatte bei.
Vor fünf Monaten fühlte sich Jutta Hofmann-Franck noch als große Gewinnerin. Sie war es, die als letzte von Millionen Deutschen die 2500 Euro Abwrackprämie vom deutschen Staat bekam. "Was für ein Glück", strahlte die Schwäbin, die für kurze Zeit Prominentenstatus erlangte.
Ihre Euphorie dürfte inzwischen verflogen sein. Gut möglich, dass ihr Prämienglück doch nicht allzu groß war. Denn würde sie sich heute - kein halbes Jahr später - ein neues Fahrzeug kaufen, könnte sie womöglich billiger davonkommen. Die Hersteller gewähren derzeit so hohe Rabatte wie noch nie. Der Grund: Die Pkw-Verkäufe in Deutschland sind zu Jahresanfang auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken. Mit rund 181 500 Neuzulassungen war der Januar der schwächste Auto-Monat seit der Wiedervereinigung.
Die Hersteller müssen sich nun einiges einfallen lassen, um den Kunden zum Kauf zu bewegen. Bei 17 Prozent liegt der durchschnittliche Preisnachlass inzwischen - ohne dass dafür ein Fahrzeug verschrottet werden muss. Laut einer Umfrage des Tankstellenbetreibers Aral rechnet der deutsche Kunde im Autohaus mit einem durchschnittlichen Rabatt von 14 Prozent – deutlich weniger als in Wirklichkeit zu holen ist.
Wer ohnehin über einen baldigen Autokauf nachdenkt, sollte jetzt zuschlagen. Denn ob die Rabattschlacht weitergeht, ist unter den Experten umstritten. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, bekannt für seine monatliche Rabattstudie, rechnet für die kommenden Monate zwar mit weiter steigenden Nachlässen. Zu einer anderen Einschätzung gelangt Joachim Ramelow, Chef der auf die Automobilbranche spezialisierten Unternehmensberatung Marketing Partner.
"Rabattaktionen von mehr als 20 Prozent werden die Hersteller auf Dauer nicht durchhalten." Auch Alexander Beyer vom Internetportal Autohaus24 sieht die Rabattschlacht vorerst auf dem Höhepunkt. Laut Beyer liegt der durchschnittlich gewährte Nachlass bei Autohaus24 momentan bei rund 19 Prozent. "Im Januar lag das Niveau mit 24 Prozent allerdings noch höher."
Fast 20 Prozent Rabatt - das scheint recht attraktiv. Doch bei inoffiziellen Rabatten ist sogar noch mehr drin. "Die Hersteller werden das Instrument der Tageszulassung wieder verstärkt einsetzen", erklärt Unternehmensberater Ramelow. Hintergrund: Immer mehr Hersteller lassen ihre Fahrzeuge aus taktischen Gründen kurzzeitig auf Händler zu. Die Autos zählen dann in der Statistik werbewirksam als Neuzulassung, auch wenn sie anschließend mit kräftigen inoffiziellen Rabatten als Tageszulassung oder Vorführwagen verkauft werden. Inzwischen wird rund jeder fünfte Neuwagen als Hersteller- oder Händlerzulassung an den Mann oder die Frau gebracht.
Eine ganz neue Rolle beim günstigen Autokauf kommt Internet-Vermittlern zu. Anbieter wie autohaus24.de, netcar.de, meinauto.de oder price-optimizer.de vermitteln Autokäufer an deutsche Vertragshändler. Der Kunde kann sich seinen Wunschwagen auf der Internetseite aussuchen und sieht sofort, welche Rabatte der Vermittler aktuell anbietet. Der Interessent erteilt ihm dann einen Vermittlungsauftrag.
Wenig später bekommt der Käufer den Kaufvertrag vom Autohaus zugeschickt, welchen er dann unterschrieben zurückschicken kann. Dann wird der Wagen vom Händler bestellt. Die Zahlung erfolgt erst, wenn der Fahrzeugbrief beim neuen Besitzer ist. Für den Kunden ist dieses Verfahren kostenlos. Die Internetvermittler erhalten ausschließlich vom Händler Provision. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 15.2.10)
Eine Stunde über sein Geld nachzudenken, bringt mehr, als eine Stunde dafür zu arbeiten - mit dieser Lebensweisheit hat es der legendäre John D. Rockefeller zum Milliardär gebracht.
Selbst wenn Sie es nicht auf seinen Kontostand bringen, lohnt es, ab und zu ein bischen Zeit in die privaten Finanzen zu investieren. Ohne große Mühe können Sie oft eine Menge Geld sparen, beispielsweise, indem Sie überflüssige Versicherungen kündigen, auf überteuerte Kredite verzichten, Abrechnungen genau kontrollieren, Zuschüsse vom Chef oder von Vater Staat nutzen und mit simplen Maßnahmen teure Energie sparen.
Wie Sie mit wenig Aufwand mehr aus Ihrem Geld machen, lesen Sie in unserer Galerie:
Mehr Rente, weniger Steuern
Privat für später vorzusorgen ist wichtig – aber nicht immer einfach. Mit einer betrieblichen Altersvorsorge trägt Vater Staat einen Teil Ihrer Sparraten. Seit 2002 haben Sie einen gesetzlichen Anspruch darauf, dass der Chef einen Teil Ihres Bruttogehaltes direkt in einen entsprechenden Vertrag einzahlt. Der Clou: Auf diesen Teil Ihres Gehaltes müssen Sie weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen. Bis zu 2.640 Euro dürfen Sie 2010 in einen betrieblichen Vorsorgevertrag (z.B. Direktversicherung, Pensionsfonds, Pensionskasse) abgabefrei einzahlen. Bei einem Bruttoverdienst von 50.000 Euro sparen Sie beispielsweise als Single rund 1.400 Euro Steuern und Sozialversicherung. Das heißt: Über die Hälfte Ihrer Zusatzrente sponsert das Finanzamt.
Weg mit teuren Schulden
ür die ersehnte Urlaubsreise, den neuen WM-Fernseher oder das schicke Designer-Kleid Ihr Girokonto zu überziehen, kostet Sie jede Menge Geld extra. In der Spitze verlangen einige Banken für geduldete Überziehungen über das vereinbarte Dispolimit hinaus bis zu 18 Prozent Zinsen. Wenn sich Anschaffungen auf Pump nicht vermeiden lassen, erkundigen Sie sich besser nach günstigen Ratenkrediten. Die gibt es bereits ab ca. sechs Prozent, gute Bonität und ein geregeltes Einkommen vorausgesetzt. Vorteil: Im Vergleich zum Dispo sparen Sie jede Menge Zinsen. Zweitens hilft Ihnen der verbindliche Tilgungsplan dabei, Schulden konsequent wieder abzubauen.
Frühjahrskur fürs Auto
Wer seinen Wagen regelmäßig zur Inspektion bringt, fährt nicht nur sicherer, sondern vermeidet auch teure Reparaturen. Spätestens alle 20.000 km ist ein Ölwechsel fällig (bei einem Diesel ca. alle 8.000 km). Vollsynthetische Öle kosten zwar etwas mehr, senken dafür den Spritverbrauch um bis zu sechs Prozent. Der ADAC empfiehlt, ab Ostern auf Sommerreifen umzusteigen. Kontrollieren Sie auch regelmäßig den Reifendruck, denn ein geringer Rollwiderstand spart ebenfalls bis zu fünf Prozent Treibstoff. Mit einer spritsparenden Fahrweise tun Sie übrigens nicht nur Ihrem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Das heißt zum Beispiel: Lieber etwas früher in den nächst höheren Gang schalten, hektische Beschleunigungs- und Bremsmanöver vermeiden oder ungenutzte Dachboxen, Fahrrad- und Skiträger nicht unnötig lange spazieren fahren.
Billiges Baugeld
Wer sich vorab gründlich informiert, kann bei der Baufinanzierung viel Geld sparen. Über die KfW-Förderbank gelangen Sie als Bauherr oder Käufer an besonders preiswerte Darlehen für Ihre Immobilie. Daneben bieten aber auch die Bundesländer zinsgünstige Kredite für den Erwerb von Wohneigentum, die Konditionen unterscheiden sich regional. Nähere Auskünfte erhalten Sie beispielsweise beim örtlichen Amt für Wohnungswesen oder beim Bürgermeister. Eine aktuelle Übersicht über sämtliche Förderprogramm haben die Verbraucherzentralen zusammen mit der KfW-Bank im Internet unter baufoerderer.de zusammengestellt. Wichtig: Fördermittel müssen Sie grundsätzlich vor dem Bau oder Kauf beantragen!
K E I N E überflüssigen Versicherungen
Auch den Ordner mit Ihren Versicherungspolicen sollten Sie mindestens einmal pro Jahr durchforsten. So manche Police ist schlichtweg überflüssig. Auf Glasbruch-, Reisegepäck-, Insassenunfall- oder Ausbildungsversicherung oder auf Zusatzpolicen für Brillen, Heil- und Hilfsmittel oder Krankenhaustagegeld können Sie in der Regel getrost verzichten. Eine private Haftpflichtversicherung ist dagegen unverzichtbar, denn sie schützt Sie vor großen Schadenersatzforderungen. Ebenfalls sehr zu empfehlen sind Risikolebens-, Berufsunfähigkeits- und private Unfallversicherung. Hausbesitzer brauchen eine Wohngebäudeversicherung und auch höherwertiger Hausrat sollte durch eine Hausratversicherung gegen Schäden durch Wasser, Feuer und Einbruch abgedeckt sein. Tipp: Wenn Sie Ihre Beiträge jährlich statt monatlich zahlen, sparen Sie rund fünf Prozent.
K E I N E Geschenke ans Finanzamt
Nehmen Sie sich Zeit für die jährliche Einkommensteuererklärung – unter Zeitdruck vergessen Sie bestimmt ein paar Erstattungsansprüche und verschenken bares Geld. Trödeln ist teuer: Als Selbständiger, Freiberufler oder Rentner müssen Sie bis zum 31. Mai Ihre Einkommensteuererklärung für das Vorjahr einreichen, ansonsten drohen bis zu 10 Prozent Verspätungszuschlag. Steuerschulden lässt sich das Finanzamt mit 0,5 Prozent pro Monat (6 Prozent pro Jahr) verzinsen. Wenn Sie besonders hohe Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen haben (zusammen mehr als 1.520 Euro), sollten Sie sich beim Finanzamt einen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. Dann zahlen Sie Monat für Monat weniger Steuern, statt sich zu viel bezahlte Steuer erst im Folgejahr über den Lohnsteuer-Jahresausgleich zurückzuholen.
Nebenkosten kontrollieren
Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes in Berlin ist jede zweite Betriebs- und Heizkostenabrechnungen falsch, unvollständig oder nicht nachvollziehbar. Bevor Sie zuviel bezahlen, prüfen Sie deshalb sorgfältig sämtliche Forderungen Ihres Vermieters. Abrechnungen, die Ihnen nicht binnen 12 Monaten zugehen, brauchen Sie gar nicht zu bezahlen. Steigen einzelne Positionen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent, muss Ihr Vermieter den Kostenanstieg unaufgefordert begründen und im Zweifelsfall auch belegen können. Ansonsten zahlen Sie ihm nicht mehr als im Vorjahr. Fehler in der Abrechnung sollten Sie möglichst schnell, auf jeden Fall aber binnen 12 Monaten, schriftlich reklamieren.
Zähne gut pflegen
Für ein gesundes Lächeln sollten Sie als Kassenpatient mindestens einmal jährlich zum Zahnarzt gehen und die Besuche in Ihrem Bonusheft protokollieren lassen. Wenn Sie Ihr Bonusheft fünf Jahre lückenlos führen, steigt der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse für Zahnersatz nämlich um 20 Prozent, bei 10 Stempeln – bzw. nach zehn Jahren - sogar um 30 Prozent. Auch wenn sich das Plus nur auf die Festzuschüsse für die sogenannte Regelversorgung bezieht, kann ein gut geführtes Bonusheft bei größeren Behandlungen schnell 50 bis 100 Euro sparen. Abgesehen davon ist es ein gutes Gefühl, gesunde, gepflegte Zähne im Mund zu haben. Durch regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt steigen Ihre Chancen, möglichst lange ohne teuren Zahnersatz auszukommen.
Bloß nichts verheizen
Prüfen Sie Ihren Modernisierungsbedarf. Entsprechen Heizung, Wärmedämmung oder Fenster Ihrer Immobilie dem aktuellen Standard? Bei älteren Häusern spart eine gründliche Modernisierung oft bis zu zwei Drittel der Heizkosten. Aber auch mit einfachsten Mitteln können Sie als Familie den Energieverbrauch zuhause bereits spürbar absenken und dabei viel Geld sparen. Beispiel: Raumtemperatur um ein Grad absenken: ca. 200 Euro im Jahr, Stand-by-Geräte ausschalten: ca. 70 Euro pro Jahr. Wäscheleine statt Wäschetrockner: ca. 80 Euro pro Jahr. Duschen statt Vollbad: Jedesmal ca. 1,00 bis 1,50 Euro. Durch den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kompensieren Sie steigende Energiepreise. Laut Stiftung Warentest kann ein durchschnittlicher Haushalt die Stromrechnung um 100 Euro drücken.
Ja, ist denn schon Weihnachten?
Fangen Sie möglichst frühzeitig mit Ihren Weihnachtseinkäufen an. Frühzeitig Geschenke auszusuchen, schont nicht nur Ihre Nerven, sondern auch Ihren Geldbeutel. So haben Sie Zeit, in Ruhe Preise zu vergleichen und Ihre Ausgaben auf mehrere Monate zu verteilen. Wenn Sie alles im Dezember kaufen, rutscht vielleicht Ihr Konto ins Minus und beschert Ihnen teure Überziehungszinsen. Im September oder Oktober ist dagegen noch genug Zeit, auf Sonderangebote zu warten, günstig im Internet zu bestellen oder vielleicht sogar das eine oder andere Geschenk selbst herzustellen.
Renovieren mit dem Finanzamt
Drücken Sie Ihre Steuerlast für 2010, indem Sie Garten- oder Reparaturarbeiten noch in diesem Jahr vornehmen lassen. 20 Prozent vom Arbeitslohn für Handwerker (max. 1.200 Euro) dürfen Sie jährlich von Ihrer Steuerschuld abziehen. Auch Reparaturarbeiten an Waschmaschine oder PC, die Wartung der Heizungsanlage oder die Gebühren für den Schornsteinfeger zählen zu den absetzbaren Leistungen. Achten Sie unbedingt darauf, dass auf der Rechnung Arbeitslohn und Materialkosten getrennt ausgewiesen werden. Reine Festpreisvereinbarungen akzeptiert das Finanzamt nicht. Größere Projekte sollten Sie ggf. aufteilen und jeweils einen Teil in diesem und im kommenden Jahr bezahlen, um einen möglichst großen Teil der Rechnung steuerlich geltend zu machen. (Quelle: AOL Finanzen 9.2.10)
MÜNCHEN - Ohne eine ausführliche Probefahrt sollten Motorrad-Gebrauchtkäufer nicht zuschlagen. Während der Testtour lässt sich anhand einiger Kriterien leicht herausfinden, ob der Bock einen Defekt hat oder Motor und Getriebe manipuliert wurden, so der TÜV (Technischer Überwachungs-Verein) Süd.
Die Sachverständigen empfehlen, bei Tempo 60 bis 80 auf gerader und unbelebter Strecke den Lenker locker zu halten. Die Maschine sollte dabei absolut ruhig laufen und nicht zur Seite ziehen. Ansonsten könnten Telegabel oder sogar der Rahmen verzogen sein.
Unerlässlich ist auch der Bremsen-Check. Bei der Testfahrt sollte der Fahrer mehrmals hintereinander bremsen. Der Bremspunkt darf sich dabei nicht verändern. Pulsieren die Bremshebel, wenn sie leicht angezogen werden, haben die Bremsscheiben einen Schlag. Wichtig ist auch, während der Fahrt auf die Instrumente zu achten. So sollte die ABS-Kontrolllampe K E I N E Störung des Bremssystems anzeigen.
Ein weiterer Punkt, auf dem bei der Probefahrt zu achten ist, sind die Motorgeräusche. Sie können laut TÜV darauf hindeuten, dass am Motor manipuliert wurde. Wenn der Fahrer untertourig Gas gibt, lassen sich außerdem Geräusche im Getriebe gut hören, die einen Defekt anzeigen. "Mahlt, kracht oder heult es: Finger weg!", raten die Experten. Nach der Testfahrt wirft der Kaufinteressent besser noch einen Blick auf Motor, Getriebe und Dämpfung. Alle Teile sollten dicht sein, nirgends Öl herauslecken. (Quelle: Nordwest Zeitung - 14.2.10)
MOBBING AM ARBEITSPLATZ - WAS TUN?
Die Kolleginnen lästern offen über Dich, die Infos über den neuen Auftrag bekommst Du nicht, die Abteilungsleiterin klaut Deine Ideen. Mobbing am Arbeitsplatz hat viele hässliche Gesichter. Aus kleinen Sticheleien werden große Probleme: Statistiken gehen von 1,5 Millionen Opfern in Deutschland aus. Dramatisch: bei etwa 1/5 aller Selbstmorde gilt auch Mobbing als Ursache.
Hintergrund für die systematische Ausgrenzung ist oft Neid oder Konkurrenzdruck. Treffen kann es jeden, aber oft passen die Opfer nicht ganz ins Team. Manchmal sind es Mitarbeiter, die auf Probleme im Betrieb hinweisen und dabei versehentlich jemandem auf den Schlips treten, manchmal reicht ein auffälliges Aussehen oder ein Sprachfehler, um plötzlich zum Außenseiter zu werden. Darunter leidet die Psyche: Die Folge sind mangelnde Konzentrationsfähigkeit oder Schlafstörungen, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und Depressionen. Das steigert sich bis zu Verfolgungswahn und Nervenzusammenbrüchen. Körperliche Symptome wie Kopf- oder Magenschmerzen, Hautprobleme oder Atemnot können noch dazu kommen.
Also früh genug handeln und Mobbing melden! Dein Vorgesetzter hat eine Fürsorgepflicht und darf nicht tatenlos zusehen. Der Personalrat oder Kollegen, denen Du vertrauen kannst, können dir den Rücken stärken oder wichtige Zeugen sein. Beratung bieten auch Gewerkschaften und Selbsthilfegruppen für Mobbing-Betroffene. Ganz wichtig: Wer sich gemobbt fühlt, sollte alle Schikanierungen genau in einem Mobbing-Tagebuch festhalten. Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, sind die Aussichten auf Schmerzensgeld oder Entschädigung ohne solche Beweise schlecht. Denn einzeln wirken die Vorfälle oft harmlos – erst in der Gesamtheit zeigt sich der Druck, der auf das Opfer ausgeübt wird! Ob man mit klärenden Gesprächen oder einem Teamwechsel noch gegensteuern kann oder ob eine Kündigung und ein Neuanfang der bessere Weg sind, muss in jedem Fall einzeln geklärt werden. Eins muss dem Mobbing-Betroffenen aber immer klar sein: die Ursache für Mobbing ist kein persönlicher Fehler, sondern ein Fehler im System.
Was sind Deine Erfahrungen – gutes Arbeitsklima oder Schikane? (Quelle: AOL Hot Searches - verfasst von Ria - 13.2.10 - Abgelegt unter Gesundheit, Reisen)
Gesundheit ist ein kostbares Gut! Jeder von uns wünscht sich gesund zu sein und zu bleiben. Gesundheit kann man nicht kaufen wie teure Möbel, den nächsten Wellnesstag oder den Urlaub unter Palmen. Natürlich machen uns auch diese Dinge glücklich, aber nur zeitweise – Gesundheit ist sozusagen die Basis des Glücklichseins. Um sein Leben fit zu durchleben, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die man leicht in seinem Alltag beachten kann.
Eine Studie der School of Public Health der Universität Minnesota (USA) besagt, dass Softdrinks das Risiko von Bauchspeicheldrüsenkrebs um 87% steigen lassen. "Die hohen Zuckerkonzentrationen lassen das Insulin-Level im Körper ansteigen. Wir glauben, dass das zum Wachstum der Krebszellen beiträgt", erklärt Prof. Mark Pareira.
Dies ist nur eine von vielen Studien zur Erklärung von Krebserkrankungen. Natürlich ist auch oftmals eine genetische Veranlagung Grund hierfür, aber manche Krebserkrankungen lassen sich ebenso wenig auf etwas Bestimmtes zurückzuführen. Dennoch kannst Du nach Meinung von Ernährungsexperten durch den Genuss von bestimmten Lebensmitteln dein Krebsrisiko senken.
Das beste Anti-Krebs-Gemüse ist der Brokkoli. Dieser hat die höchste Vitamin- und Mineralstoffdichte. Gegen Darmkrebs soll Chicoree schützen. Auch Erdbeeren stehen hoch im Kurs. Diese helfen dabei, dass sich krebserregende Nitrosaminverbindungen nicht bilden können. Wer lieber trinkt als isst, der sollte nun vermehrt Grünen Tee zu sich nehmen. Dieser enthält Gerbstoffe, die den körpereigenen Krebsschutz in Magen und Speiseröhre aktivieren. Weiter Informationen zu Ernährungs-Tipps findest Du unter www.krebsinformationsdienst.de!
Und hast Du dir schon den Grünen Tee aufgesetzt und den Brokkoli für das nächste Mittagessen gekauft oder ist das alles Humbug und Geldmacherei? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Ria - 10.2.10 - abgelegt unter Gesundheit, Essen)
Im Zeitalter von SMS und E-Mail nervt viele der Weg zum nächsten Briefkasten. Doch auch herkömmliche Briefe lassen sich inzwischen online versenden. WELT ONLINE hat die wichtigsten Anbieter unter die Lupe genommen. Nicht alle Anbieter konnten vollständig überzeugen.
Papier falten, Umschlag anlecken, Marke kleben - dieses althergebrachte Ritual ist vom Aussterben bedroht. Acht von zehn Deutschen schreiben nie oder weniger als einmal pro Monat einen Brief, so das Ergebnis einer Umfrage unter rund 10.000 Bundesbürgern. In Zeiten von SMS, E-Mail und Twitter sind Briefe für viele ein lästiges Übel - zumal der nächste Briefkasten häufig so weit entfernt ist, dass man auf dem Weg dorthin garantiert noch einen Regenschauer mitnimmt.
Diese Mühsal wollen Briefportale im Internet beseitigen. Sie ersetzen den Weg zum Briefkasten durch ein paar Klicks. Statt den Brief bei der Post abzugeben, lädt man ihn einfach als Datei auf einer Internetseite hoch oder gibt den Text direkt dort ein. Der Anbieter des Dienstes druckt das Schreiben aus, steckt es in einen Umschlag und schickt es frankiert ab. Besonders hilfreich ist das, wenn man sich gerade im Ausland aufhält und billig und schnell einen Brief nach Deutschland schicken möchte. Auch Serienbriefe lassen sich bequem und ganz ohne Ausdrucken, Falzen und Kuvertieren versenden.
Die Preisunterschiede sind jedoch erheblich, wie ein Vergleich von sechs Anbietern zeigt. Am günstigsten geht die Post beim "Pin-Briefportal" des Postdienstleisters Pin ab. Ein doppelseitig bedruckter Inlandsbrief mit einer Seite kostet hier maximal 65 Cent. Das sind nur zehn Cent mehr als beim normalen Postversand. Dafür sind Druck, Papier und Umschlag inklusive. Jeder neue Pin-Kunde muss sein Guthabenkonto allerdings mit mindestens zehn Euro aufladen, das entspricht etwa 15 Briefen. Wer weniger Briefe verschicken möchte, kommt bei anderen Anbietern womöglich günstiger weg. Ähnlich ist es bei Fax.de, das einen monatlichen Mindestverbrauch von fünf Euro verlangt.
Am teuersten ist die Deutsche Post: Im "Schreibcenter", so der Name des Portals, kostet ein einfacher Online-Brief 1,89 Euro. Dafür bietet das Schreibcenter die meisten Gestaltungsmöglichkeiten: Wer den Brief eintippt, kann zum Beispiel zwischen mehreren Schriftarten wählen, den Text beliebig anordnen oder einen Mustertext versenden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit dem iPhone auf die Seite zuzugreifen. Briefe lassen sich von überall versenden, wo das Gerät Empfang hat, wirbt Postsprecher Uwe Bensien.
Einen besonderen Service bietet der Anbieter Gmail an - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen E-Mail-Dienst von Google. Dort zahlen Kunden zwar normalerweise 1,39 Euro pro Brief. Wer der Firma allerdings eine Kopie seines Personalausweises schickt und zustimmt, dass sie einen Werbeprospekt mit in den Umschlag legt, kann Briefe kostenlos versenden. Nervig für zahlende Kunden: Auch bei ihnen druckt Gmail eine Eigenwerbung auf die Seite.
Nicht alle Anbieter sind so schnell, wie sie versprechen: Zu Testzwecken verschickte WELT ONLINE mit jedem der sechs Dienste einen Brief an eine Privatadresse in der Kölner Innenstadt. Immerhin vier Anbieter brachten die Post rechtzeitig auf den Weg, wie die Poststempel belegen. Ausgerechnet das "Schreibcenter" der Deutschen Post und Fax.de waren jedoch einen Tag im Verzug.
Wem Pünktlichkeit wichtig ist, der muss bei den Briefportalen ohnehin genau hinschauen: Die virtuellen Briefkästen werden an Wochenenden überhaupt nicht und an Werktagen früher geleert als die echten. Damit ein Brief noch am selben Tag verschickt wird, muss er etwa beim Service von Pin oder bei "L-Vin Post" bis 15 Uhr abgegeben werden.
Weiterer Nachteil der Briefportale: Absender können die elektronisch versendeten Mitteilungen nicht unterschreiben und in der Regel nicht kontrollieren, ob sie angekommen sind. Einschreiben sind nur beim Anbieter Pixelletter möglich. Für wichtige Dokumente kann das Folgen haben: "Wenn im Vertrag für die Kündigung die Schriftform vereinbart wurde, ist so ein Brief ohne eigenhändige Unterschrift nicht ausreichend", warnt der Frankfurter Rechtsanwalt Thomas Lapp.
Und manchmal sind gedruckte Briefe einfach unpassend. Den sorgfältig mit Füller geschriebenen Liebesbrief an die Angebetete wird die Onlinepost wohl nie ersetzen können - egal, unter wie vielen Computer-Schriftarten ihr Verehrer auswählen kann. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 9.2.10)
Sie zählt zu den wichtigsten Policen: die Berufsunfähig- keitsversicherung. Doch im Ernstfall reicht sie nur selten aus, um den Lebensstandard zu halten. Der Grund: Viele Versicherungen bieten Billig-Verträge an, um so Kunden zu ködern. Die vereinbarten Renten sind in den meisten Fällen viel zu niedrig.
Die meisten von den Bundesbürgern abgeschlossenen Berufsunfähigkeitspolicen besitzen eine reine Alibifunktion. Sie beruhigen das Gewissen ihrer Besitzer, vernünftig gegen die schlimmsten Wechselfälle des Lebens gewappnet zu sein. Im Ernstfall erfüllen sie jedoch kaum ihren Zweck.
Nach Auffassung des Brancheninformationsdienstes "map-report" reichen die Monatsrenten meist nicht, um Versicherte vor einem finanziellen Absturz zu bewahren. 2008 lagen sie bei neu abgeschlossenen Zusatzpolicen dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge bei 718 Euro. Wurde das Risiko über einen gesonderten Vertrag versichert, waren es 964 Euro.
Das sei deutlich zu wenig, meint GDV-Referent Stephan Gelhausen: "Sinnvoll wäre es, sich so weit wie möglich am Nettoeinkommen zu orientieren." Dies gilt vor allem für Jahrgänge ab 1961, denen keine gesetzliche Berufsunfähigkeits-, sondern nur noch eine Erwerbsminderungsrente zusteht. Die volle Erwerbsminderungsrente beträgt im Schnitt etwa 660 Euro.
In etwa jeder dritten der rund 15 Millionen abgeschlossenen Zusatzversicherungen ist aber nicht einmal eine Rente vereinbart. Stattdessen wird der Berufsunfähigkeitsschutz in Kombination mit einer Kapitallebens- oder privaten Rentenversicherung nur abgeschlossen, damit der Versicherer im Falle des Falles die Prämien zur Hauptpolice weiterzahlt.
Dass es 2008 neben den knapp 15 Millionen Zusatzpolicen nur noch weitere rund 2,5 Millionen eigenständige Berufsunfähigkeitsversicherungen gab, dürfte maßgeblich zwei Gründe haben. Junge Menschen denken nicht ausreichend über ihre Risiken nach. Oder sie schieben einen Vertragsabschluss vor sich her, weil das Geld fehlt.
Einen zusätzlichen Grund für die offenkundige Zurückhaltung sehen viele Experten im verbreiteten Vorurteil, im Ernstfall nützten solche Policen wenig, weil die Versicherer notfalls einen Grund fänden, ihre Leistung zu verweigern. Kein Wunder, dass nach einer von der Allianz Versicherung in Auftrag gegebenen Forsa-Untersuchung nur zwölf Prozent der befragten und noch nicht versicherten 18- bis 29-Jährigen den Abschluss einer solchen Police planen. 54 Prozent wollten sich wahrscheinlich nicht oder sogar auf keinen Fall dazu entschließen.
Und in der Tat sind nicht alle Versicherer in der Lage, kompetent mit Berufsunfähigkeitspolicen umzugehen. Manche scheuen sogar die damit verbundenen Kalkulationsrisiken und weisen Antragsteller mitunter rigoros ab. Für die Betroffenen kann dies fatale Konsequenzen haben. Einmal abgelehnt, landen sie möglicherweise im "Hinweis- und Informationssystem" (HIS) des GDV und sind von anderen Gesellschaften mühelos als eher unversicherbar identifizierbar. Es geht aber auch anders.
Das Analysehaus Morgen & Morgen hat 362 Tarife von 83 Anbietern hinsichtlich der darin steckenden Kompetenz und Kundenfreundlichkeit untersucht. Auf den Prüfstand kamen dabei zum einen die Vertragsbedingungen. Denn an ihnen lässt sich juristisch wasserdicht ablesen, ob und wie ein Versicherer beim Eintritt einer Berufsunfähigkeit zahlen muss.
Ein weiterer für Verbraucher wichtiger Punkt sind die Professionalität, Fairness und Kompetenz eines Versicherers bei der Antragsprüfung und im Leistungsfall. Dabei hat Morgen & Morgen auch untersucht, wie häufig es deswegen zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt. Zudem spielt in der Bewertung die finanzielle Ausstattung eines Versicherers mit. Schließlich wollen die Kunden vor überraschenden Beitragserhöhungen sicher sein.
Analysiert wurden auch die Antragsfragen. Denn nur wenn diese keine Interpretation zulassen, ist bei wahrheitsgemäßen Antworten jede Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht ausgeschlossen. Gerade deshalb werden Ansprüche nämlich oft abgelehnt. In der Tabelle rechts auf dieser Seite sind alle rund 100 Tarife von insgesamt 38 Anbietern aufgeführt, die im Rating von Morgen & Morgen die Höchstnote von fünf Sternen erhalten haben.
Auch bei den dort genannten Versicherern gibt es aber nicht selten weitere Tarife, die zum Beispiel wegen ihrer Bedingungen oder eines weniger umfangreichen Versicherungsschutzes schlechter abschneiden. Martin Zsohar erklärt dies auch mit dem dort vereinzelt nicht enthaltenen Verzicht auf die Verweisungsmöglichkeit in einen anderen Beruf: "Das ist eines der wichtigsten Kriterien überhaupt."
Gabriele Zeugner von der Verbraucherzentrale rät auf jeden Fall zu einer Trennung von Berufsunfähigkeitsschutz als notwendige Risikovorsorge und Sparvorgang: "Sonst bricht diese so überaus wichtige Absicherung weg, wenn man kein Geld mehr für den Hauptvertrag hat." Am besten lässt sich dies mit einer selbstständigen Police oder einem Zusatz zu einer Risikolebensversicherung darstellen - in der Regel über die Kürzel SBU, SBV oder BUZ zu erkennen.
Dies ist zudem die preiswerteste Lösung. 1000 Euro Monatsrente gibt es etwa für einen 30-jährigen Verwaltungsangestellten besonders günstig beim Volkswohl Bund (SBU) mit 503 Euro, bei CosmosDirekt (Comfort-Schutz) mit 568 Euro und der AachenMünchener (SBU) mit 580 Euro. Der teuerste Anbieter würde dafür mit 1165 Euro etwa das Doppelte verlangen. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 2.2.10)
DIE GIFTIGE GEFAHR IN DEUTSCHEN KINDERZIMMERN
dpa (Deutsche Presse Agentur)
Rückruf von giftigem Spielzeug
Die Spielzeug-Hersteller bemühen sich zwar. Doch immer noch sind viele Produkte mit giftigen Schadstoffen belastet. Europaweit erfasste das Warnsystem Rapex 2009 allein 427 gefährliche Spielzeuge. Nun fordert die erste Politikerin in Deutschland einen verpflichtenden "Spielzeug-TÜV (Technischer Überwachungs-Verein)".
Eigentlich sind sich in der Welt der Spielwaren alle einig: Nichts ist so wichtig wie die Sicherheit von Kinderspielzeug. "Wir machen keine Kompromisse", sagt zum Beispiel Bryan Stockton, Vorstandschef von Mattel. Bei Lego heißt es, das Thema sei nicht verhandelbar. Und Stofftierhersteller Steiff hat für seine Produkte jüngst sogar ein Reinheitsgebot ins Leben gerufen – eine freiwillige Selbstverpflichtung, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht.
Doch allen schönen Beteuerungen zum Trotz: Was an Puppen, Bauklötzen und Plastikware so in die Kinderzimmer gelangt, hat manchmal das Potenzial zur Aufnahme in eine Gefahrengutliste. Giftige Chemikalien und Kleinteile, die sich lösen können, zu hohe Lautstärken und krebsauslösende Stoffe für Europa meldete 2009 das EU-Schnellwarnsystem Rapex gleich 472 gefährliche Spielzeuge.
Nun fordert die erste Politikerin eine TÜV-Pflicht für Kinderspielzeug – um krebserregende Schadstoffe aus Spielwaren zu verbannen. „Bisher kommt das Spielzeug völlig ungeprüft aus der Fabrik in den Laden, das muss aufhören“, sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Astrid Schneider, der „Bild“-Zeitung.
„Laut EU (Europäische Union)-Spielzeugrichtlinie sind 1000 Mal mehr krebserregende Stoffe in Spielzeug erlaubt als in Autoreifen“, fügte sie hinzu. Schneider fordert einen „verpflichtenden 'Spielzeug-TÜV' und öffentliche Ekel-Listen für Spielzeuge, bei denen Beanstandungen festgestellt wurden“.
"Spielzeug ist heute so sicher wie nie zuvor. Eltern müssen sich keine Sorgen machen", sagt dagegen Volker Schmid, Geschäftsführer des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie (DVSI). Die entsprechenden Sicherheitsbestimmungen umfassen in Deutschland 450 Seiten, betont er. Vor 20 Jahren seien es nicht mal 80 gewesen.
Doch die schärferen Regularien scheinen wenig zu nützen: Verbraucherschützer fällen nach wie vor ein vernichtendes Urteil, wenn es um Qualität und Sicherheit von Kinderspielzeug geht. "Für Kinder ist und bleibt die Spielzeugwelt eine Gefahrenzone", stellen die Prüfer der Zeitschrift Ökotest in ihrer aktuellen Ausgabe fest. Insgesamt 20 Plastik-Spielzeuge hatte Ökotest auf chemische Belastungen geprüft. Vom Gummiball über Puppen und Figuren bis hin zum Hüpfseil haben die Tester die unterschiedlichsten Produkte durchleuchtet - und in fast allen bedenkliche Stoffe gefunden.
Gleich 17 Mal vergab Ökotest das Urteil "ungenügend". Die drei übrigen Produkte kamen auch nur auf die Note "mangelhaft". Neun Produkte hätten nach Ansicht der Prüfer erst gar nicht in den Handel kommen dürfen. Allerdings hätten sie von vornherein ganz bewusst "risikoorientiert" eingekauft, erklärten die Prüfer, und sich zum Beispiel auf "übel riechende Artikel oder Produkte aus Weich-PVC" konzentriert. Vor allem Billigprodukte fielen bei dem Test durch.
Doch auch namhafte Marken können betroffen sein. Das zeigte sich im Herbst 2007, als der US-Gigant Mattel gleich mehrere Spielzeuge wegen einer zu hohen Blei-Belastung und ablösbaren Kleinteilen zurückrufen musste, darunter Produkte von Fisher-Price und Polly Pocket. Der Schaden belief sich auf viele Millionen Dollar. Aber nicht nur deshalb will Vorstandschef Bryan Stockton, selbst Vater von vier Kindern, eine solche Situation nicht noch einmal durchmachen. "Das war eine richtig harte Zeit", erinnert er sich. "Wir haben gedacht, dass unser Sicherheitsmanagement schon gut ist", sagt Stockton. Nach dem Skandal habe er die Standards und die Zahl der Kontrollen aber nochmals erhöht.
Seither gab es keine neuen Sicherheitsprobleme mehr bei Mattel.
Zumal auch das Herstellerland China reagierte: Gut ein Drittel der Spielzeugfabriken im Land wurden von der Regierung kurzerhand geschlossen. Experten halten es aber für fraglich, ob die neue Spielzeugrichtlinie der EU, die ab Juli 2011 unter anderem neue Grenzwerte festlegt und mehr als 250 Inhaltsstoffe verbietet, tatsächlich Abhilfe schafft. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 8.2.10)
Bier und Chips passen meistens, aber ein bisschen Abwechslung wäre manchmal auch nicht schlecht. Wie wär's beim nächstem Fernsehabend mal mit was Neuem? Selbst gemachtes Popcorn schmeckt mindestens genauso gut wie im Kino und kann mit raffinierten Extras zum absoluten Gaumenschmaus werden. Herzhaft-pikant wird's mit Currypulver oder Chili, sündhaft-süß mit geschmolzener Schokolade, Marshmallows oder Karamellsirup. Du magst es knackig? Geröstete Mandeln oder Nüsse, eine Prise Salz und Honig – Popcorn deluxe!
Chips und Co. bringen leider auch jede Menge Fett mit sich. Eine Alternative: Knackfrische Möhren, Mini-Tomaten und Gurken werden mit dem richtigen Dipp richtig lecker. Erfrischend wird's mit Tiefkühlkräutern, saurer Sahne und Joghurt oder fettarmem Frischkäse. Aber auch fertige Salsa-Mischungen passen gut zu Gemüse. Übrigens sind Taco-Chips oft fettärmer als die üblichen Kartoffelchips und auch Salzstangen bringen weniger Kalorien mit und lassen sich gut dippen. Für Experimentierfreudige: Mittlerweile gibt es auch aromatisch-bunte Gemüsechips, zum Beispiel im Bioladen. Ausprobieren!
Zwar nicht gerade kalorienarm, dafür aber reich an jeder Menge gesunden Fettsäuren, Vitamin E und Mineralstoffen sind die Nüsse und Mandeln in Studentenfutter. Selber mischen macht Spaß: lieber mehr Cashews oder mehr Walnüsse? Statt Rosinen passen auch getrocknete Cranberries, Kirschen oder Mangostreifen prima dazu. Knusprig-kross sind ein paar Bananenchips oder Frühstückscerealien dazwischen: Honig-Smacks, Choco Krispies, Cini Minis ...
Schon mal Schokoladenfondue probiert? Schritt eins: Lieblingsschokolade aussuchen – Weiß mit Vanille oder Zartbitter mit Chili? Schritt 2: langsam bei schwacher Hitze schmelzen. Schritt 3: der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Ein Schuss Kirschwasser oder Whiskey oder lieber eine Prise Zimt ud Kardamom? Eingetaucht werden darf alles, was Spaß macht: frische Bananen-, Mango- und Apfelstücke, Tiefkühlhimbeeren, Keksstücke, Marshmallows, Gummibärchen. Mutigere nehmen auch Salzbrezeln und Lakritz.
Und was ist dein liebster Fernsehsnack? (Quelle: AOL Hot Searches - Verfasst von Karla - 5.2.10 - Abgelegt unter Lifestyle, Shopping und Saisonales)
So prüfen Sie Ihre Betriebskostenabrechnung:
Abrechnungszeitraum: Ihr Vermieter muss die Betriebskosten einmal jährlich abrechnen. Der Abrechnungszeitraum muss nicht identisch mit dem Kalenderjahr sein, darf aber nicht mehr als 12 Monate umfassen. Die Abrechnung muss Ihnen binnen 12 Monaten zugehen, ansonsten brauchen Sie Nachforderungen nicht zu bezahlen und dürfen sogar Ihre Vorauszahlungen vorerst einstellen, bis die Abrechnung kommt.
Gesamtkosten und Gesamtkostenanteil: Der Vermieter muss erstens sämtliche laufenden Kosten und zweitens für jede einzelne Betriebskostenart Ihren Anteil daran aufführen. Vergleichen Sie die einzelnen Posten mit dem Vorjahr. Ist ein Anstieg plausibel? Falls nicht verlangen Sie von Ihrem Vermieter Einsicht in die entsprechenden Belege. Er ist verpflichtet, Ihnen die Originalrechnungen in seinem Büro oder bei der Hausverwaltung offenzulegen. Sind einzelne Positionen gegenüber dem Vorjahr um mehr als zehn Prozent in die Höhe geschnellt, muss der Vermieter nach Angaben des Deutschen Mieterbundes nachvollziehbare Gründe dafür bereits in der Abrechnung angeben. Versäumt er dies, brauchen Sie nur die Kosten in Höhe des Vorjahres zu bezahlen.
Verteilerschlüssel: Der jeweilige Verteilerschlüssel nach dem Ihr Vermieter die Kosten auf die einzelnen Mietparteien umlegt, muss aus der Abrechnung hervorgehen. Mit Ausnahme der Heizkosten, die stets verbrauchsabhängig abzurechnen sind, kann er frei wählen, ob er die Kosten nach Wohnfläche, Personenzahl, Verbrauch oder Wohneinheiten verteilt. Vorsicht ist z.B. geboten, wenn eine Wohnung längere Zeit leer stand – diesen Anteil darf der Vermieter nicht einfach auf die anderen Parteien umlegen. Auch gewerbliche Mieter müssen in der Regel einen höheren Anteil an den Betriebskosten tragen, beispielsweise für Wasser, Müll oder Reinigungsarbeiten.
Vorauszahlungen: Ihr Vermieter muss in der Betriebskostenabrechnung genau aufführen, welche Vorauszahlungen Sie bereits geleistet haben. Überprüfen Sie die Summe.
Strittige Posten: Positionen, bei denen viele Vermieter mogeln, sind erfahrungsgemäß Instandhaltungs-, Garten- und Verwaltungskosten. Dabei haben allgemeine Verwaltungsausgaben, z.B. Bankgebühren, Telefon- und Portokosten oder Gebühren für einen professionellen Hausverwalter nichts in der Betriebskostenabrechnung zu suchen. Auch größere Reparaturen oder die Neuanlage des Gartens muss der Vermieter alleine zahlen. Erledigt der Hausmeister solche Arbeiten, ist sein Gehalt entsprechend zu kürzen, bevor es auf die Mieter umgelegt wird. Als Mieter müssen Sie sich nur an regelmäßigen, laufenden Kosten beteiligen, beispielsweise fürs Heckenschneiden oder die Treppenhausreinigung. Ob Sie für kleinere Reparaturen ggf. selbst aufzukommen haben, ist im Mietvertrag geregelt.
Wenn Ihr Vermieter zuviel verlangt: Fehler in der Betriebskostenabrechnung müssen Sie binnen 12 Monaten nach Erhalt der Abrechnung reklamieren und zwar am besten schriftlich. Solange der Vermieter nicht auf Ihre Kritik eingeht, müssen Sie seine Nachforderungen für die strittigen Posten nicht begleichen. Den korrekt abgerechneten Teil müssen Sie allerdings bezahlen. (Quelle: AOL Finanzen - 1.2.10)
HIL
OLDENBURG - „Nach der Arbeit war ich immer so K.o., dass nichts mehr ging.“ Nils Lange (Name von der Redaktion geändert) hatte schon einen langen Leidensweg hinter sich, als 2005 bei ihm die richtige Diagnose „Sjögren-Syndrom“ gefunden wurde. Als Folge der entzündlichen Rheumaerkrankung machten dem Lehrer neben einer extremen Lichtempfindlichkeit seiner Augen seine stetig schlechter werdende Gesamtkonstitution zu schaffen. „Vor allem, weil kein Arzt die Ursache für die Beschwerden fand, ging immer mehr Lebensmut verloren“, erinnert sich der Oldenburger.
Erste Probleme mit den Augen hatten sich bei Lange im Sommer 2003 beim Motorradfahren eingestellt. Auf Lichteinfall reagierten seine Augen extrem empfindlich. Da sich auf einem Auge der Diagnoseverdacht „Grauer Star“ bestätigt habe, sei eine Linse ausgetauscht worden. Der anschließende Heilungsprozess sei dann so schlecht verlaufen, dass Lange selbst an trüben Tagen plötzlich auf eine Sonnenbrille angewiesen war, um Helligkeit ohne heftige Augenschmerzen ertragen zu können.
In der Augenklinik des Oldenburger Pius-Hospitals wurde später erkannt, dass seine Augen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Die zur Therapie trockener Augen ansonsten gut wirksamen Cremes hätten ihm nur für kurze Zeit Erleichterung verschafft. Der Weg zur Besserung sei 2005 durch eine Blutuntersuchung bei Dr. Michael Schwarz-Eywill im Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg möglich gewesen. Der Rheumatologe habe dabei typische Hinweise auf die eigentliche Ursache seiner jahrelangen Beschwerden gefunden.
Nachdem das Sjögren-Syndrom identifiziert worden war, sei es abgesehen von kleineren Rückschlägen langsam aber sicher wieder aufwärts gegangen. Auf eine umgehend eingeleitete Akut-Behandlung vor allem mit Kortison gegen die Entzündung folgte eine – nach einem Fehlversuch – schließlich erfolgreiche medikamentöse Einstellung.
Die Behandlung habe zwar nichts an seinen weiterhin trockenen Schleimhäuten geändert. Im Vergleich zu seinen früheren Beschwerden gehe es ihm heute aber sehr viel besser, so Lange: „Die Augenbeschwerden sind fast verschwunden, und die Sonnenbrille habe ich zur Seite gelegt.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 2.2.10)
Kontoauszüge erst nach drei Jahren vernichten
Als Privatpersonen sind Sie gesetzlich zwar grundsätzlich nicht verpflichtet, Kontoauszüge und andere Bankbelege aufzuheben. Der Bundesverband Deutscher Banken in Berlin rät allerdings, Kontoauszüge mindestens drei Jahre lang aufzubewahren. Das gilt auch für elektronische Kontoauszüge beim Online-Banking. Solange beträgt in der Regel nämlich die Verjährungsfrist bei privaten Alltagsgeschäften. Anhand der Kontoauszüge können Sie im Zweifelsfall belegen, dass Sie die Rechnungen vom Versandhändler, aus dem Möbelgeschäft oder vom Zahnarzt bezahlt haben.
Das ist wichtig, wenn zum Beispiel Zahlungen angemahnt werden, die Sie längst erledigt haben oder wenn Sie beim Verkäufer Gewährleistungsansprüche anmelden wollen. Das heißt also, Kontoauszüge der Jahre 2007 bis 2009 sollten Sie in diesem Jahr noch aufbewahren.
Aufbewahrungspflicht für Handwerker-Rechnungen
Wenn Sie Reparatur- und Wartungsarbeiten an Haus, Wohnung oder Grundstück beauftragt haben, müssen Sie die Rechnungen und Zahlungsbelege - also auch entsprechende Kontoauszüge - zwei Jahre lang aufbewahren. Diese gesetzliche Verpflichtung gilt seit August 2004 auch für Privatpersonen (§ 14b Abs. 1 Satz 5 Umsatzsteuergesetz).
Hintergrund dieser Vorschrift ist ein Gesetz zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung. Es verpflichtet Handwerker dazu, auch Privatleuten stets binnen sechs Monaten eine Rechnung auszustellen. Auf der Rechnung muss sogar auf die Pflicht zur Aufbewahrung hingewiesen werden. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem die Rechnung ausgestellt worden ist. Wenn Sie also im Mai 2008 durch eine Gartenbaufirma neue Beete und Wege haben anlegen lassen, dürfen die zugehörigen Belege frühestens 2011 entsorgt werden. (Quelle: AOL Finanzen - 1.2.10)
Die Tapeten haben ihre besten Zeiten hinter sich. Also einfach weniger Miete zahlen? Ganz so einfach ist es nicht. Aber grundsätzlich hast Du das Recht, die Miete zu mindern – und zwar immer dann, wenn dein Mietobjekt Mängel aufweist und zwar so lange, bis diese behoben sind. Eine besondere Genehmigung brauchst Du dafür nicht, aber ein paar Grundregeln sind zu beachten: Erstens zählen von Dir selber verursachte Schäden natürlich nicht. Zweitens müssen die Mängel erheblich sein. Ein quietschendes Fenster reicht nicht! Drittens hast Du schlechte Chancen, wenn Du die Mängel schon bei Unterzeichnung des Mietvertrags kanntest oder hättest erkennen können. Wer eine Altbauwohnung mietet, muss eben mit knarrenden Dielen rechnen. Wenn aber dein Vermieter beim Einzug im Juni versprochen hat, den Heizstrahler im Bad zu reparieren und Du im Dezember immer noch frierst, ist das schon eher ein Grund zur Mietminderung. Wichtig: Probleme umgehend dem Vermieter melden, sonst besteht keine Berechtigung zur Mietminderung. Am besten machst Du das schriftlich, um später einen Beweis zu haben.
Aber wieviel weniger darfst Du zahlen? Dazu gibt es leider keine festen Regeln. Der Betrag hängt unter anderem von der Bedeutung des Mangels ab: Eine lockere Teppichfliese ist ein ganz anderes Problem als eine kaputte Heizung mitten im Winter! Als Orientierungshilfe kannst Du dir Tabellen anschauen, in denen von Gerichten anerkannte Beispiele für Mietminderungen aufgeführt sind. Eine nicht funktionierende Heizung in einem Raum kann z.B. zu einer Mietminderung zwischen 10% und 30% berechtigen. Bei einem kompletten Heizungsausfall über mehrere Wochen im Winter haben Gerichte aber auch schon 100% Mietminderung zugesprochen, weil die Wohnung praktisch nicht nutzbar war.
Gut zu wissen: Sogar Probleme, an denen dein Vermieter gar nichts ändern kann, senken den Wohnwert und sind ein Grund zur Mietminderung. Dazu gehören zum Beispiel dauerhafter Baulärm in der Nachbarschaft oder Störungen durch eine neu eröffnete Disko direkt nebenan. Hilfe und Tipps holst Du dir am besten bei einem Mieterverein vor Ort oder gleich beim Deutschen Mieterbund http://www.mieterbund.de).
Wie sieht's bei deiner Wohnung aus – alles bestens? (Quelle: AOL Hot Searches by Karla - 30.1.10 - Katalogisiert unter Lifestyle, Finanzen)
Mit einer Trennung fertig zu werden, kostet Eltern viel Kraft. Für die meisten Kinder aber ist das Auseinanderbrechen ihrer Familien eine Katastrophe. Nach einer gewissen Zeit kämen sie schon damit zurecht, lautet die gängige Meinung.
Eine Untersuchung belegt: "Eine Scheidung ist keine vorübergehende Krise der Kinder." Die Hamburger Soziologin Anneke Napp-Peters hat 150 Scheidungsfamilien mit 269 Kindern 12 Jahre lang begleitet. Ihr Ergebnis: Wichtig für eine gute Entwicklung der Kinder ist, dass sie auch nach der Trennung Kontakt zu beiden Elternteilen haben. Die Kinder, die den nicht-sorgeberechtigten Elternteil nicht mehr trafen, litten jahrelang unter der Scheidung.
Neue Studie bekräftigt Problematik
In einer abschließenden Stichprobe von 54 Kindern zeigte sich: Nur 25 Prozent der Kinder ist es gelungen, ihre scheidungsbedingten Schwierigkeiten zu überwinden und sich zu lebenstüchtigen Erwachsenen zu entwickeln. 75 Prozent haben dagegen nach wie vor große Probleme, den Alltag zu bewältigen und längerfristige Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln. Wie wichtig der Kontakt zu beiden Eltern ist, wird somit deutlich: Die 25 Prozent der Kinder, die ihr Leben in den Griff bekommen haben, konnten auf gute Kontakte zu beiden Eltern und auf viel Unterstützung von außen zurückgreifen. Es ist aber nicht nur der letzte Akt der Trennung, der die Kinder in Bedrängnis bringt. Der Jenaer Forscher Peter Noack untersuchte Familien, in denen starke Konflikte herrschten. Die Kinder haben stärkere Probleme als ihre Altersgenossen aus Trennungsfamilien, stellte Noack fest. Für eine Familie sind dauernde Streitigkeiten genauso belastend wie eine Trennung oder Scheidung, fasst Noack das Zwischenergebnis seiner Studie zusammen. Nur um der Kinder willen eine kaputte Partnerschaft künstlich zu erhalten, ist also für die Kinder wenig hilfreich.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine amerikanische Studie. Probleme und Verhaltensstörungen, die durch schwierige Familiensituationen auftreten, sind bei Kindern bereits vor der endgültigen Trennung zu erkennen.
"Scheidung ist ein Prozess, nicht nur ein einzelnes Ereignis im Leben dieser Kinder", sagt Yongmin Sun von der Ohio State University. "Mindestens ein Jahr vor dem Ende der Ehe sind die negativen Effekte einer Scheidung bei Teenagern zu erkennen."
Freunde sollten den Kindern beistehen
Da die Eltern selbst im Konflikt sind und selten ausreichend auf die Situation der Kinder eingehen können, sollten Freunde und Angehörige der Eltern sich stärker um die Kinder kümmern, rät die Berliner Diplompädagogin Monika Hopman. Sie könnten ihnen beistehen, indem sie versuchen, mit den Kindern Gespräche zu führen. Ganz wichtig sei, ihnen zu erklären, dass sie am Streit der Eltern keine Schuld haben und der Konflikt nicht gegen sie gerichtet ist.
Eltern sollten alarmiert sein, wenn Reaktionen aus dem Kindergarten oder der Schule kommen. Manche Kinder reagieren auf Trennungen mit Einnässen, andere ziehen sich zurück oder werden aggressiv, sagt Hopman. Spätestens dann sollten die Eltern gezielt Hilfe suchen. Dazu könnten sie sich an Erziehungs- und Familienberatungsstellen oder Familienpsychologen wenden. Entsprechende Adressen wisse häufig der Hausarzt. (Quelle: AOL Kinderclub - 31.1.10)SCHLUSSAKT: DIE SCHEIDUNG
Verfasst von Ria am 31.1.10
Gesund leben, gesund essen – das wollen wir doch alle. Viele von uns versuchen es, doch sündigen hier und dort. Gesund heißt nicht nur, dass die Lebensmittel vitaminreich sind, sondern auch den gängigen Umweltbestimmungen entsprechen. Allerdings führt die Industrie uns Konsumenten oft an der Nase herum, denn nicht überall wo das Biosiegel drauf klebt, ist auch wirklich Bio drin!
Seit 2001 gibt es in Europa das staatliche Biosiegel. Lebensmittel, die damit versehen sind, wurden nicht bestrahlt, nicht genetisch verändert und nicht mit künstlichen Pestiziden besprüht. Außerdem wurden die Tiere artgerecht gehalten und mit Öko-Futter ernährt. Doris Gräfe von der Verbraucherschutzzentrale bestätigt: "Es ist gesetzlich vorgeschrieben, welche Produkte das Biosiegel tragen dürfen. Die Begriffe 'Bio' und 'Öko' sind rechtlich geschützt. Dem Siegel kann somit vertraut werden."
Aber ist "Bio" wirklich gesünder? Gräfe klärt auf: "Ob Bioprodukte wirklich gesünder sind, kann man so pauschal nicht sagen. Sie sind schon gesünder, da ohne Pestizide hergestellt. Aber der Ressourcen schonenden Anbau hat nur eine indirekte Wirkung auf unsere Gesundheit."
Nicht nur Lebensmittel setzen auf das Biosiegel. Auch die Kosmetikindustrie hat den Trend erkannt. Doch die meisten Naturkosmetikartikel sind keineswegs bio. Es wird mit natürlichen Farben und naturbasierten Inhaltsstoffen geworben. Aber in Wirklichkeit sind nur Spurenelemente davon in den Produkten enthalten. Deshalb fordern Verbraucherschützer ein eigenes Siegel für Naturkosmetik, das NaTrue-Siegel mit drei Sternen, um zwischen Naturkosmetik, Naturkosmetik mit Bioanteil und Biokosmetik zu entscheiden.
Ist "Bio" also letztlich doch nur eine Irreführung von uns Konsumenten? Was denkst Du? (Quelle: AOL Hot Searches - 31.1.10 - Abgelegt unter Gesundheit, Lifestyle, Essen, Shopping)
Die Rundfunk-Kommission KEF hat aufgelistet, wofür die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF bis 2012 das Geld der Gebührenzahler ausgeben wollen. 610 Millionen Euro stehen allein für zum Teil umstrittene Online-Aktivitäten bereit. Die KEF ermahnt die Sender zu größeren Anstrengungen beim Sparen.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) fordert von den öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern einen effizienteren Einsatz der Rundfunkgebühren. Zwischen den Sendern gebe es teilweise sehr unterschiedliche Minutenpreise für vergleichbare Sendungen, sagte der Stellvertretende KEF-Vorsitzende Heinz Fischer-Heidlberger bei der Vorstellung des 17. Berichtes der KEF in Mainz.
„Da ist noch Potenzial, es besser zu machen.“ Als Beispiel mahnte er verstärkt Kooperationen zwischen den Anstalten an. Zudem dringt die KEF auf den mit ARD und ZDF vereinbarten Personalabbau und fordert, die Quote der Gebührenzahler anzuheben.
Die KEF hatte ihren alle zwei Jahre fälligen Zwischenbericht vorgelegt. Insgesamt zeigten sich die Prüfer mit den Ergebnissen recht zufrieden: „Die Anstalten müssen und werden mit dem Geld auskommen“, das für die Gebührenperiode von 2009 bis 2012 zur Verfügung stehe, sagte Fischer-Heidlberger weiter.
Eine Notwendigkeit für eine Gebührenanhebung gebe es nicht, die KEF rechne mit einem ausgeglichenen Ergebnis bei den Anstalten. Das befreie ARD und ZDF aber nicht von weiteren Einsparungen, mahnte Fischer-Heidlberger zugleich: Die erstellten Vergleiche etwa zwischen Sendungen müssten bei den Anstalten „Nachdenken auslösen, wie sie weiter sparen können“, forderte er.
Besonders scharf rügten die Prüfer in diesem Zusammenhang die ARD: Deren Umsetzung der vereinbarten Einsparungen beim Personal seien „völlig unzureichend.“ Das ZDF muss insgesamt 18 Millionen Euro und damit rund 100 Stellen einsparen; bei der ARD sind es 50 Millionen Euro – das entspricht rund 300 Stellen.
„Die ARD hat in den vergangenen Jahren mehr als 4000 Stellen sozialverträglich abgebaut, und wir werden den Stellenabbau bis 2012 weiter fortsetzen“, sagte Peter Boudgast, Vorsitzender der ARD-Anstalten, der „Bild“-Zeitung.
Zugleich verteidigte Boudgast die Aufwendungen für Online-Aktivitäten, von denen die geplante kostenlose iPhone-App für die „Tagesschau“ von Verlegern und Politikern kritisiert worden ist. Der Ausgabenplan sieht 610 Millionen Euro allein für die Online-Auftritte der Öffentlich-Rechtlichen vor.
„Dabei handelt es sich um die gesamten Telemedienkosten von ARD, ZDF und Deutschlandradio im Zeitraum 2009 bis 2012“, sagte Boudgast der Zeitung. Bei der Berechnung würden neben Honorarkosten oder Rechtekosten auch anteilige Kosten im Bereich der Informationstechnik sowie der Programmverbreitung berücksichtigt.
Sorgen macht den Prüfern der KEF die Bevölkerungsentwicklung: Die Zahl der Einwohner schrumpfe, zugleich zahlten immer weniger von ihnen Rundfunkgebühren. In manchen Großstädten zahlten nur noch 60 Prozent der geschätzten Haushalte tatsächlich Gebühren, hier sei dringender Verbesserungsbedarf, sagte der Stellvertretende KEF-Vorsitzende Reiner Dickmann.
So könnten die Sender etwa mit den Verbraucherstellen zusammenarbeiten und so besser über die im Grundgesetz verankerte Pflicht der Bürger zur Beteiligung an den Gebühren aufklären. Zugleich brauche es aber von der Politik dringend einen Aufruf zu Gebührenehrlichkeit und Gebührengerechtigkeit, sonst drohe eine Mehrbelastung der Zahlungswilligen.
Schrumpfende Bevölkerung und steigende Befreiungszahlen würden in Zukunft entweder dazu führen, dass immer weniger Gebührenzahler immer mehr Leistung erbringen müssten, „oder es braucht Strukturveränderungen“, betonte Dickmann.
Nicht geäußert hat sich die Kommission aber zu der geplanten Neuordnung der Gebühren. „Wir warten ab, dass die Politik uns einen Staatsvertrag vorlegt, auf dessen Grundlage wir dann unsere Schätzungen erstellen werden“, sagte Dickmann.
Von der Politik sei aber Aufkommensneutralität zugesichert worden, die Gebühren sollen durch die Neuordnung also nicht steigen. Ihren nächsten Bericht über die weitere Gebührenentwicklung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk für die Jahre 2013 bis 2017 wird die KEF 2012 vorlegen. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 27.1.10)
Vermieter können Mieter nicht zwingen, während der Mietzeit Türen und Fensterrahmen von innen in einer bestimmten Farbe zu streichen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden. Derartige Vorgaben dürfe der Vermieter allenfalls für den Zeitpunkt der Rückgabe der Wohnung machen.
Keine Fristen für Schönheitsreparaturen und vor allem keine Vorgaben für die Farbwahl beim Renovieren der Wohnung: Mieter sind in Deutschland nach mehreren Urteilen des Bundesgerichtshofs vor teuren Renovierungen beim Auszug geschützt. Voraussetzung ist, dass sie noch einen Mietvertrag besitzen, der starre Vorgaben für die häufig umstrittenen Schönheitsreparaturen beinhaltet.
Nun haben nach einer Urteilsflut die Karlsruher Richter erneut Unklarheiten beseitigt. Danach ist eine Klausel in einem Mietvertrag: „Bei der Ausführung von Schönheitsreparaturen sind die Türblätter, Türrahmen, Fensterflügel und Fensterrahmen ... nur weiß zu lackieren ...“ unwirksam (BGH VIII ZR 50/09). Eine Berliner Mieterin weigerte sich, auf diese Weise zu renovieren. Die Vermieterin nahm sie daraufhin nach Ende des Mietverhältnisses auf Schadenersatz wegen unterlassener Schönheitsreparaturen in Anspruch. Vor dem Amtsgericht Schöneberg und dem Landgericht Berlin war die Klage gescheitert. Der BGH wies in einem verhandelten Fall die Revision der Vermieterin zurück.
Die Richter bestätigten, dass Mietvertragsklauseln, die Mieter verpflichten, während der Mietzeit in bestimmten Farben zu renovieren, unwirksam sind. Derartige Vorgaben darf der Vermieter allenfalls für die Rückgabe der Wohnung machen. „Die unzulässige Farbvorgabe führt zur Unwirksamkeit der Schönheitsreparaturen schlechthin“, hieß es in der Urteilsbegründung. Die Gestaltung des persönlichen Lebensraums dürfe ein Vermieter nicht vorgeben.
„Entscheidend ist, dass niemand dem Mieter während der Mietzeit vorschreiben darf, ob er die Wände oder Türen in seiner Wohnung weiß, gelb, grün oder rot streicht“, kommentierte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten das jüngste Urteil. Der Vermieter darf auch nicht vorgeben, ob der Mieter während der Mietzeit Raufasertapete oder Blümchentapete klebt.“
Nach einem BGH-Urteil vom November 2009 ist auch eine Klausel im Mietvertrag unwirksam, die dem Mieter das „Weißen“ der Decken und Wände schon während der Laufzeit des Vertrags vorschreibt. Dadurch werde der Mieter unangemessen benachteiligt, weil er in der „Gestaltung seines persönlichen Lebensbereichs“ eingeschränkt werde, hieß es in Karlsruhe. Eine Klausel, die den Mieter verpflichte, Schönheitsreparaturen in „neutralen, hellen, deckenden Farben und Tapeten auszuführen“, sei wegen unangemessener Benachteiligung nach § 307 BGB unwirksam, wenn sie nicht auf den Zustand der Wohnung im Zeitpunkt der Rückgabe beschränkt sei. Eine derartige Klausel benachteilige den Mieter, weil sie ihn während des Mietverhältnisses zu einer Dekoration in vorgegebenen Farben verpflichte.
Damit wies der BGH die Klage des Eigentümers gegen einen Mieter ab, der seine mit Stuck ausgestatteten Räume in einer Berliner Villa aus den 20er-Jahren in „schreienden Farben“ gestrichen hatte. Nach dem Formular-Vertrag sollten die Mieter auch während des sechs Jahre laufenden Mietverhältnisses Stuckdecken und Oberwände in Weiß streichen, was diese aber ablehnten. Laut BGH ist unter der im Mietvertrag benutzten Formulierung „Weißen“ der Anstrich mit einer weißen Farbe zu verstehen. Weil es in der Klausel allerdings hieß, die Räume müssen „spätestens“ beim Auszug entsprechend gestrichen werden, wurden dem Mieter damit dem Urteil zufolge farbliche Vorgaben während seiner Mietzeit gemacht. (Az.: VIII ZR 344/08)
Nach mehreren Urteilen (Az.: VIII ZR 224/07 und VIII ZR 166/08) darf der Vermieter zwar beim Auszug einen zur Weitervermietung tauglichen Anstrich verlangen, wenn dies aber im Vertrag geregelt ist, beispielsweise mit neutralen, hellen Farben. Dass der Mieter aber schon während der Mietzeit auf Farbe verzichten muss, darf ihm eben nicht genau vorgeschrieben werden. Eine Ausnahme gilt aber bei mit Klarlack lasiertem Holz, weil der Vermieter einen bunten Anstrich nur durch Abschleifen entfernen kann. (Quielle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 22.1.10)
DORFBEWOHNER NEHMEN ES MIT SUPERMÄRKTEN AUF
Tante-Emma-Läden sterben aus. Der Lebensmittelhandel zieht sich aus der Provinz zurück, viele Orte sind ohne Geschäft. Dorfbewohner greifen nun zur Selbsthilfe und gründen eigene Läden. Kalkulieren müssen sie dennoch wie die Großen, aber es entsteht mehr als ein eigener Supermarkt.
50 Bratwürse, zwei Sack Grillkohle, eine Kiste Cola. Für die Jahreszeit ist es ein recht untypischer Einkaufszettel, mit dem Bärbel Büchtmann an diesem Samstagmorgen den kleinen Dorfladen im niedersächsischen Otersen betritt. „Heute ist Wintergrillen mit den Nachbarn“, erklärt die 47-Jährige beinahe entschuldigend. Die beiden Verkäuferinnen wissen das längst und ziehen die Kohlesäcke hervor. Wer rechtzeitig Bescheid sagt, kriegt hier auch im Januar das komplette Grillsortiment.
Bärbel Büchtmann sowieso. Denn sie ist im Laden nicht nur Kundin, sie ist auch Eigentümerin. Genauso wie 79 weitere Dorfbewohner. Denn der „Dörpsladen“ ist kein normales Geschäft, sondern eine Art Selbsthilfeeinrichtung verzweifelter Käufer. Nachdem in Otersen ein Geschäft nach dem anderen dichtgemacht hatte, beschlossen die Einwohner, ihren eigenen Laden zu gründen. Ein Pionierprojekt, das inzwischen in ganz Deutschland Nachahmer findet.
Der Konzentrationsprozess im Einzelhandel und der Trend zu immer größeren Verkaufsflächen haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Massensterben der kleinen Läden geführt. Im Jahr 1970 gab es in Deutschland noch 125.000 kleine Lebensmittelhändler. Zehn Jahre später waren es nicht mal mehr 70.000. Und bis zum Jahr 2007 sank die Zahl der „Tante-Emma-Läden“ auf unter 25.000. Nirgends ist das so deutlich zu spüren wie auf dem platten Land.
Otersen ist ein 520-Seelen-Dorf am Rande der Lüneburger Heide, dessen Infrastruktur schnell beschrieben ist. Die Dorfstraße führt vorbei an pittoresken Hofgebäuden, doch hinter den Fachwerkfassaden leben fast keine Bauern mehr. Einen Gasthof gibt es noch, er bietet aber keine Fremdenzimmer mehr an. Dann ist da die alte Dorfschmiede, in der auch mal nach Autos und Landmaschinen der Dorfbewohner geschaut wird.
Und das war’s dann auch schon. Bis vor einiger Zeit war Otersen noch eines der verlassenen deutschen Dörfer in Zeiten der Landflucht, in denen nur noch die Erinnerung regiert. Früher hatten sie hier vier Geschäfte und eine Sparkasse, da gaben 26 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe den Menschen Lohn und Brot. Sogar eine eigene Schule hatte das Dorf.
Doch nur von seiner Vergangenheit kann ein Ort nicht leben. Mitte der 90er-Jahre lag die Einwohnerzahl nur noch bei 400, Otersen war „auf dem Weg zum sterbenden Dorf“, erinnert sich Günter Lühning, der Vorsitzende des Heimatvereins. „Dann haben wir aufgehört, unser Schicksal zu beklagen, und das Heft selbst in die Hand genommen.“
Das Ergebnis ist wochentags ab 6.30 Uhr geöffnet und duftet dann nach frischen Brötchen: 150 Quadratmeter Verkaufsfläche, Obst- und Gemüseabteilung, Kühlregal mit Molkereiprodukten, eine Fleisch- und eine Backwarentheke, ein kleines Non-Food-Sortiment und in der Mitte die nicht verderbliche Ware. Außerdem gibt es einen Getränkeshop mit Leergutannahme und eine Registrierkasse mit Laufband. Der Dorfladen sieht auf den ersten Blick nicht anders aus als jeder x-beliebige Supermarkt. Sogar ein kleines Einkaufswagenspalier steht neben dem Eingang.
Der große Unterschied ist, dass hier zu einem Großteil „Aktionäre“ einkaufen. Nachdem im Jahr 2000 die letzte Einzelhändlerin von Otersen im Alter von 68 Jahren ihren Laden aufgegeben hatte, taten sich die Einwohner zusammen und übernahmen das Geschäft. Ihre Anteile zum Nennwert von 250 Euro sind als Kapitalanlage zwar eher uninteressant. „Dividenden werden nicht ausgeschüttet“, sagt Dorfladengründer und Beirat Lühning, im Hauptberuf Sparkassenbetriebswirt. „Aber es gibt eine immaterielle Rendite: Lebensqualität.“
Denn in ihrem kleinen Tante-Emma-Laden erledigen die Einwohner nicht nur viele Einkäufe, er übernimmt mittlerweile die Funktionen eines ganzen Ortskerns. Seit zur Jahreswende die Sparkasse geschlossen hat, werfen die Einwohner hier ihre Überweisungsträger ein und können auch kleinere Geldbeträge abheben. Der Dorfladen ist zugleich Zeitungskiosk, Blumenladen, Paketshop und die Annahmestelle eines Apothekendienstes, der Medikamente noch am selben Tag an die Haustür liefert. Und er ist das kommunikative Zentrum von Otersen, wo jeder beim Einkauf noch einen kurzen Schnack hält. Der nächste Discounter in der 15 Kilometer entfernten Kreisstadt kann diese Funktionen nicht bieten.
Gerade für alte Dorfbewohner ist schwer zu sagen, was wichtiger ist: dass sie eine gut erreichbare Einkaufsmöglichkeit haben oder jemanden zum Reden. Mit dem demografischen Wandel wird der Bedarf für beides in den kommenden Jahrzehnten steigen. „Aufgrund der alternden Bevölkerung geht in den Städten der Trend allmählich wieder zu kleineren, wohnortnahen Verkaufsangeboten“, sagt Nicolaus Sondermann vom Institut für Handelsforschung der Universität Köln. „Doch an den Dörfern haben die Einzelhandelskonzerne kein Interesse. Für gewinnorientierte Angebote sind die Umsätze dort einfach zu dünn.“ Wenn sich der letzte alteingesessene Krämer zur Ruhe setzt, gehen im örtlichen Einzelhandel die Lichter oft nie wieder an. Das beschleunigt die Abwärtsspirale von Attraktivitätsverlust und Abwanderung weiter.
Der Erfolg der ersten Dorfläden hat sich deshalb schnell herumgesprochen. Bundesweit gibt es mittlerweile an die hundert solcher Projekte in Bürgerhand. In dieser Woche zum Beispiel präsentierte sich auf der Grünen Woche in Berlin die „DORV-Zentrum“-Kooperation, die im nordrhein-westfälischen Jülich-Barmen ein Dorfladenkonzept verwirklichte, das schon von rund einem Dutzend anderen Orten übernommen wurde. „Ein Dorf plant sogar einen Neubau inklusive Altenwohnungen“, freut sich Projektleiter Jürgen Spelthann.
Aus den entlegensten Winkeln des Landes kommen mittlerweile Anfragen von Dorfgemeinschaften in Otersen an. „Anfangs gab es vielleicht drei im Monat, jetzt sind es drei in der Woche“, sagt Lühning, der mit seinen Mitaktionären sogar ein Dorfladen-Handbuch drucken ließ. Auf 220 Seiten haben sie darin die wichtigsten Erfahrungen und Fehler zusammengetragen. Das Fazit der Geschäftsgründer: „Guter Wille allein reicht nicht. So ein Laden muss sauber durchkalkuliert und laufend kontrolliert werden.“
Denn ein Dorfladen ist eine betriebswirtschaftliche Gratwanderung. Die Supermarktketten lassen aus gutem Grund ihre Finger davon: 292.000 Euro setzte der Dörpsladen in Otersen im vergangenen Jahr um. Das ist zwar ein Plus von neun Prozent, doch der Profit ist dürftig. In einem guten Jahr machen die Dorfladeneigner ein Plus von zwei-, dreitausend Euro und können Rücklagen für kleinere Investitionen bilden. Im nächsten Jahr dagegen rutschen sie oft schon wieder in die Verlustzone.
Denn auch genossenschaftliche Läden sind nicht vom übrigen Wirtschaftsgeschehen abgekoppelt. Die Preise müssen moderat bleiben, schließlich kaufen hier nicht bloß Aktionäre ein, sondern auch ganz normale Kunden. Einen großen Teil der Arbeit erledigen zwar Ehrenamtliche, die Buchführung macht für eine kleine Aufwandsentschädigung ein Geschäftsführer im Ruhestand, der zugleich Ortsvorsteher ist. Doch die Mitarbeiter – drei Teilzeitkräfte und ein Azubi – müssen normal bezahlt werden.
Da reichen schon kleine Einschnitte, und die Existenz gerät in Gefahr. Den Otersenern etwa wurde im vergangenen Jahr von Lotto Niedersachsen die Annahmestelle gestrichen, 2400 Euro Provision fehlen jetzt in der Kasse. „Noch problematischer ist, dass uns dadurch Kundenfrequenz verloren geht“, sagt Lühning. „Wer seinen Schein jetzt woanders ausfüllt, wird dort möglicherweise auch gleich seine Einkäufe erledigen.“
Auch wenn das ganze Dorf hinter einer Sache steht, heißt das nicht, dass sie funktionierten muss. Während landauf, landab neue Dorfläden gegründet werden, geben die ersten schon wieder auf. Im niedersächsischen Wulmstorf etwa hatten die Einwohner fast gleichzeitig mit Otersen einen Laden eröffnet und machten ihn nach sechs Jahren wieder dicht. Andere Projekte kämpfen ebenfalls ums Überleben.
Eine der größten Herausforderungen für die Dorfläden sind mittlerweile die Energiekosten. Die Verkaufsräume sind häufig improvisiert und schlecht isoliert, Kühllager fehlen meist ganz. In einem kalten Winter ist so schnell der komplette Jahresüberschuss verheizt, und im Sommer ziehen die offenen Kühlmöbel den Genossenschaften das Geld aus der Tasche. „Die Energiekosten übersteigen bei uns bereits die Miete“, klagt Lühning. In diesem Jahr werde man wohl rote Zahlen schreiben.
Ende des Monats treffen sich die Dorfladenaktionäre von Otersen zur Gesellschafterversammlung. Ans Aufgeben denkt hier niemand. Im Gegenteil: Sie wollen vergrößern. Zur Debatte steht der Kauf eines Fachwerkhauses aus dem 19. Jahrhundert, das für rund 200.000 Euro zu einem Laden mit angeschlossenem Café ausgebaut werden könnte – mit Mittagstisch, Erzähl- und Spieletreff, Dorfladentaxi und vielem mehr. „Sie werden sehen“, freut sich Lühning, „das wird eine tolle Sache. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 24.1.10)
10 GOLDENE ERZIEHUNGSTIPPS
Schlagende und ungezogene Kinder können ihren Eltern das Leben zur Hölle machen. So weit muss es gar nicht erst kommen: 10 goldene Erziehungstipps.
Seien Sie Ihrem Kind ein Vorbild. Kinder orientieren sich an ihren Eltern. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind gesund lebt, dann müssen auch Sie gesund leben. Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind nicht bei Rot über die Straße geht, dann sollten auch Sie bei Rot warten.
Seien Sie konsequent. Wenn Sie Ihrem Kind sagen, dass es nur einen Lolli bekommt, dann geben Sie ihm auch nur einen. Selbst wenn es schreit und weint, geben Sie nicht nach, sonst wird es Ihre Ansagen nicht ernst nehmen und stets mehr fordern. Seien Sie konsequent, aber nicht stur. Wenn Ihr Kind schon satt ist oder Bauchschmerzen hat, dann braucht es auch seinen Teller nicht aufzuessen.
Haben Sie Ihr Kind heute schon gelobt? Viele Kinder kennen nur Verbote, hören den ganzen Tag nur "mach das nicht“, "leg das wieder hin“, "das ist zu gefährlich“. Loben Sie es, wenn es Sachen richtig macht. Das fördert sein Selbstbewusstsein. Unterstützen Sie seine Kreativität und geben Sie ihm Spielraum, sich zu entwickeln. Dazu gehört es, eigene Erfahrungen machen zu können und Sachen auszuprobieren.
Ein Kind braucht feste Regeln und Strukturen, an denen es sich orientieren kann. Lassen Sie es immer zur gleichen Zeit aufstehen, zu Bett gehen, essen. Pflegen Sie außerdem gemeinsame Rituale: zusammen Zähne putzen, zusammen essen.
Ein Kind braucht Zuneigung, Zärtlichkeit und Zeit. Schenken Sie Ihrem Kind auch als Berufstätiger mindestens eine Dreiviertelstunde Aufmerksamkeit am Tag. 45 Minuten, in denen Sie sich intensiv mit ihm beschäftigen. Fragen Sie es nach seinen Erlebnissen, spielen Sie mit ihm.
Angst ist ein schlechter Erziehungshelfer, drohen Sie Ihrem Kind nicht mit dem Fegefeuer oder Liebesentzug, wenn es einen Fehler gemacht hat. Es muss sich Ihrer Liebe immer gewiss sein, auch wenn es mal über die Stränge schlägt. In jedem Fall gilt: keine Gewalt. Weder körperliche (Ohrfeigen, etc.), noch verbale ("Du bist ein Versager“). Wie soll Ihr Kind lernen, andere Kinder nicht zu schlagen, wenn es von Ihnen Ohrfeigen bekommt? Wie soll es ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, wenn es verbal ständig niedergemacht wird? Erklären Sie Ihrem Kind lieber, was es falsch gemacht hat und warum das, was es getan hat, nicht erlaubt ist. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, es versteht mehr, als Sie glauben.
Wenn Ihr Kind etwas Verbotenes getan hat, reden Sie zuerst mit ihm darüber. Fragen Sie es, warum es das getan hat. Oftmals erübrigt sich dann eine Bestrafung. Wenn es trotzdem seine Grenzen aufgezeigt bekommen muss, dann sollte die Strafe vor allem sinnvoll sein. Wie soll Ihr Kind einen Zusammenhang zwischen dem Anmalen der Tapete und dem Nachtischverbot erkennen, das Sie deshalb verhängen? Erst recht, wenn zwischen Tat und Bestrafung einige Stunden liegen? Sinnvoller ist es in diesem Zusammenhang, das Kind den Schaden unter Aufsicht beheben zu lassen. In dem genannten Fallbeispiel würde es zum Tapetenwaschen verdonnert.
Ein Fernseher hat im Kinderzimmer nichts zu suchen. Auch wenn es einfach und bequem ist, den kleinen Schreihals stundenlang mit dem TV ruhig zu stellen, es ist falsch. Die Kinder leiden dadurch an Bewegungsarmut, mangelnden sozialen Kontakten und bekommen ein verzerrtes Bild von der Realität. Nicht schlimm ist es jedoch, wenn ein Kind seine kindgerechte Lieblingssendung (z. B. "Die Sendung mit der Maus“, "Sesamstraße“, "Löwenzahn“) guckt – am besten mit seinen Eltern zusammen. 30 Minuten TV am Tag sind für kleine Kinder mehr als genug.
Kinder sollten nur kindgerechte Sendungen gucken und angemessene Computer-Spiele spielen – auch wenn Sie dabei sind. „Alien“ ist nicht ohne Grund erst ab 16 Jahren freigegeben, denn Kinder können erst ab ca. acht Jahren zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Kindgerechte Fernsehsendungen oder PC-Lernprogramme können Ihr Kind jedoch bei der Entwicklung unterstützen.
Die Kinder von heute wachsen in einem Medienzeitalter auf, in dem die Anzahl der Medien schier unendlich groß ist. Führen Sie Ihr Kind langsam an die verschiedenen Medien heran, doch lassen Sie es nicht in der Reizüberflutung untergehen. TV, Handy, Gameboy, Internet, Radio, Bücher – Ihr Kind soll alles nutzen können, jedoch in Maßen und sinnvoll. Für Kinder ist es viel wichtiger, draußen mit anderen Kindern zu spielen, zu toben, sich in Sportvereinen zu verwirklichen und mit Ihnen Zeit zu verbringen, als den ganzen Tag vor dem Fernseher oder dem PC zu sitzen. (Quelle: AOL Kinderclub - 23.1.10)
Kein Schein – kein Job: Thomas Döhler
BILD: BICKSCHLAG
FRIESOYTHE/RAMSLOH - Kurz vor Weihnachten wurde Thomas Döhler arbeitslos. Bis dahin war der 22-jährige Ramsloher bei einem Unternehmen in Edewecht als Produktionshelfer angestellt. Die Firma hatte ihm wegen Auftragseinbrüchen kündigen müssen. Seitdem ist Thomas Döhler auf der Suche nach einer neuen Arbeit.
Auf eigene Initiative fragte er bei privaten Arbeitsvermittlungsagenturen nach. Mit Erfolg – so dachte er jedenfalls. Denn eine Cloppenburger Agentur hat ihm jetzt eine Stelle als Landwirtschaftshelfer in Aussicht gestellt. „Ich bin auf einem Hof aufgewachsen. Dieser Job wäre perfekt für mich“, sagte der 22-Jährige. Mit dieser für ihn guten Nachricht ging er zur Friesoyther Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit. Denn wenn er eine Arbeit über eine Arbeitsvermittlung angeboten bekommt, benötigt er von der Agentur für Arbeit zunächst einen sogenannten Vermittlungsgutschein. „Dort hat man mir den Vermittlungsgutschein aber verweigert. Man sagte mir als Begründung, dass ich erst einen Gutschein bekommen würde, wenn ich acht Wochen lang arbeitslos gemeldet sei“, so Döhler. Ohne Vermittlungsgutschein und somit ohne Aussicht auf eine neue Stelle trat er den Heimweg an. „In dieser Begründung sehe ich keinen Sinn“, zeigte sich der Ramsloher irritiert. Doch die
Rechtsgrundlage sieht diese Acht-Wochen-Frist vor, bestätigt auf NWZ (Nordwest Zeitung)-Nachfrage Tanja Trenkamp, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit, zu der die Friesoyther Geschäftsstelle gehört. Sie verweist auf das Sozialgesetzbuch III (§421g), in dem unter anderem geregelt ist, dass Arbeitnehmer, die Anspruch auf Arbeitslosengeld haben und nach einer Arbeitslosigkeit von zwei Monaten noch nicht vermittelt sind, Anspruch auf einen Vermittlungsgutschein haben. Im Klartext: Alle, die kürzer arbeitslos sind, gehen leer aus, auch wenn sie dadurch die Chance auf eine neue Arbeitsstelle verlieren. „Aber so ist das Gesetz und wir müssen uns nach den Vorgaben richten“, sagte Trenkamp.
„Ich weiß nicht, was das bringt“, beklagte Döhler fehlende Unterstützung seitens der Arbeitsagentur. Die Enttäuschung beim 22-Jährigen ist groß: „Ich dachte bisher immer, dass Eigeninitiative gefordert und auch gefördert wird.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 22.1.10)
Hin und wieder die Nacht zum Tag machen und auch mal ein Gläschen trinken - alles kein Problem. Wird's allerdings ein Schnaps, Sekt, Bier oder Wein zuviel, gibt's am nächsten Morgen die Quittung: Der Kopf pocht, als wolle er zerspringen. Der Magen rebelliert und jede Bewegung schmerzt. Jetzt einfach liegen bleiben und sein Schicksal ertragen? Nein, es gibt Wege, den Kater wieder loszuwerden.
Eine gute Grundlage schaffen
Dies gilt zwar auch, wenn der Kater schon da ist, hilft aber vor allem jenen, die es gar nicht soweit kommen lassen wollen. Wenn Sie bereits wissen, dass der weitere Abend nicht alkoholfrei ablaufen wird, dann sollten Sie sich mit einem fettigen, salzigen Essen eine gute Ausgangsposition verschaffen. Fett verzögert die Aufnahme von Alkohol im Blut, viel Salz reduziert den Harndrang. Schlank bleibt man davon allerdings nicht.
FUTTER FÜR LESERATTEN: BÜCHERTAUSCH IM NETZ
Draußen Regen, im Fernsehen nur Müll – schön, wenn man sich mit einem richtig guten Buch aufs Sofa kuscheln kann. Ob Gänsehaut-Thriller oder Liebesgeschichte: Wer gerne und viel liest, kann dabei ganz schön viel Geld loswerden. Zeit, im Internet billig an Lesestoff zu kommen – und direkt mal wieder Platz im eigenen Bücherregal zu schaffen!
Bei Tauschbörsen findest Du eine große Auswahl an Büchern, manchmal auch Filme, Musik oder Spiele. Viele verwenden eine Art eigene Währung: Bei tauschticket.de kannst Du Bücher an andere Leseratten weitergeben und bekommst dafür Tauschtickets, die Du wiederum selber für andere Artikel eintauschen kann. Viele Bücher gibt's für ein Ticket, hochwertige Bildbände oder besonders beliebte Titel kosten mehr. Das Ganze ist G R A T I S .
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert balu.de : Hier kosten Bücher zwischen 1 und 5 Chips. Wer einen Artikel kauft, muss aber pro Chip 10 Cent an balu.de zahlen.
Als europaweite Tauschbörse bezeichnet sich Hitflip. Hier wird gegen Flips getauscht. Als Käufer zahlst Du für jeden Artikel aber auch noch 0,99 € bis 1,99 € an die Betreiber der Community. Vorteil: Flips kann man auch kaufen und dann günstig Second-Hand-Bücher bestellen.
Nur Bares ist Wahres? Dann schau mal bei booklooker.de vorbei. Dort kannst Du Bücher kaufen und verkaufen. Wer kauft, zahlt nix, der Verkäufer muss Mehrwertsteuer und 6,9% Provision an Booklooker abgeben, wenn ein Verkauf zustande kommt (z.B. 0,82 € bei einem 10-€-Buch).
Wer neben Büchern auch Schnitzeljagden und schräge Aktionen liebt, ist bei bookcrossing.com gut aufgehoben. Hier führen Bücher ein Eigenleben und reisen um die Welt! Jedes registrierte Buch bekommt eine Nummer und wird dann "in die Freiheit entlassen". Wer es findet, darf es lesen und einen Eintrag ins dazugehörige Online-Journal schreiben. Danach wandert das Buch weiter und man kann seine Reise rund um die Welt verfolgen – sogar mit Fotos! Dazu kommen jede Menge witzige Aktionen rund um die Bücherjagd.
Liebesroman oder Sachbuch: Was liest Du gerade? (Quelle: AOL Hot Searches - by Runa - 20.1.10 - Kategorisiert unter Lifestyle, Shopping, Finanzen, Internet)
Männer wollen Affären, sie haben gerne Geheimnisse und tolerieren es nicht, wenn ihre Partnerin ihnen nachschnüffelt. Das zumindest sind die Ergebnisse aktueller Studien und Publikationen zum Thema Partnerschaft. Frauen sollten sich daher am besten einfach damit abfinden — mit manchem zumindest.
Eine erfolgreiche Beziehung zu führen ist so simpel wie Rechnen. So zumindest muss man die Studien und Publikationen zusammenfassend interpretieren, die in der letzten Zeit rund um das Thema Liebe, Treue und Vertrauen erschienen sind.
In der Summe nämlich ist es mit all dem heutzutage nicht mehr all zu weit her zwischen Männern und Frauen. Und deshalb muss die Formel für eine glückliche Partnerschaft lauten: Minus mal Minus ergibt Plus. Wenden vor allem Frauen diese mathematische Formel bei ihrem Partner an, so steht einer glücklichen Zukunft nichts im Wege.
Ein Beispiel: Bei einer GfK (Gesellschaft für Konsumforschug)-Umfrage für die „Apotheken Umschau“ antwortete jeder fünfte von insgesamt 654 Männern, dass er sich einen Seitensprung auch in einer festen Beziehung vorstellen kann. Was für manche Frauen nach einer erschreckend hohen Quote klingt, ist in Augen der französischen Frauenpsychologin Maryse Vaillant noch weit untertrieben.
Die restlichen achtzig Prozent der Befragten müssen in ihren Augen schlicht lügen. Denn Männer können gar nicht anders, als es ständig mit anderen Frauen zu schlafen, schreibt sie in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Les hommes, l'amour, la fidélité" (Die Männer, die Liebe, die Treue).
Nur ein polygames sei auch ein gesundes Leben für den Mann, behauptet sie in ihrer Veröffentlichung und fordert Frauen dazu auf, zu akzeptieren, dass eine Affäre nicht zwingend bedeutet, dass die Liebe erloschen ist. Diese Einsicht könne "sehr befreiend sein", sagt sie. Und meint damit die Frauen.
Da es das Gros der Frauenwelt anderen Umfragen zufolge aber dennoch bitterlich schmerzt, betrogen zu werden, sollten die Betroffenen es einfach nicht wissen wollen. Denn wer glaubt, „dass man alles über den Partner wissen muss und kann, sitzt in der Falle“, sagt der Berliner Paartherapeut Christoph Uhl.
Und: Geheimnisse "erhalten die Spannung" zwischen zwei Partnern, die sonst nur noch wenig Spannendes aneinander zu entdecken haben. Kombiniert bedeuten diese wissenschaftlichen Erkenntnisse also: Wenn ein Mann seine Freundin beziehungsweise seine Frau betrügt, dann um Himmels Willen soll er ihr bitte schön auch nicht davon erzählen. So bleiben ihm Spannung und Spiel — und ihr auch der Spaß.
Doch Vorsicht: „Es gibt auch Ausnahmen, aber in den meisten Fällen ist eine Affäre eine tickende Zeitbombe und fliegt über kurz oder lang auf“, warnt Paartherapeut Uhl. Das könnte unter anderem daran liegen, dass die meisten Frauen ihren Männern eben doch misstrauen und sie deshalb gelegentlich auch kontrollieren. Sie schnüffeln in den Emails ihres Partners, im Handy und in manchen Fällen auch in seinem Portemonnaie.
Das zumindest ergab eine Studie der Partnervermittlung Elitepartner.de. Insgesamt wurden 7465 Singles befragt. Ergebnis: 56 Prozent der Frauen hält Kontrolle in einer Beziehung tatsächlich für besser als Vertrauen. Bei den Herren waren es ein Drittel (34 Prozent).
Doch Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Klingt vielleicht nach einer abgedroschenen Floskel. Ist aber wahr, besagt die Studie. 36 Prozent der Befragten würden sich nämlich trennen, wenn sie ihren Partner beim Filzen der persönlichen Daten erwischen. Aber nicht nur deshalb sei davon abgeraten. Denn hinter dem Zweifel am Partner könnte womöglich der Zweifel an sich selbst verborgen sein: „Wer soweit geht, sollte sich fragen: Was sagt das über mich, meine Befürchtungen und meine Partnerschaft aus, dass ich so eifersüchtig bin und diese Grenzen überschreite“, sagt Paartherapeut Uhl.
Übersetzt in die mathematische Formel Minus mal Minus ergibt Plus, haben Abstriche in den beiden Punkten "Alles vom Partner wissen wollen" und "den Partner kontrollieren" folglich als positives Ergebnis Harmonie mit sich und dem Partner zufolge.
Doch Frauen müssen und dürfen natürlich nicht all ihre Prinzipien über Bord werfen. Und in Wahrheit sind diese Studien und Publikationen ja auch voneinander unabhängig erstellt worden und beleuchten jeweils nur Teilbereiche der Partnerschaftssoziologie. Doch in einem sind sie sich alle einig: Männer wollen andere Dinge als Frauen.
„Warum Männer immer Sex wollen und Frauen Liebe brauchen“, bringt das australische Ehepaar Barbara und Allan Pease in seinem neuen Buch auf den Punkt. Seit dem Erfolg von „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können“ weltweit beliebte Beziehungsratgeber, sind auch sie der Meinung, dass zweimal weniger Anspruch einem Paar in der Summe mehr Erfüllung bringt. Allerdings nur, wenn beide Partner dazu bereit sind, Abstriche zu machen.
Um zu verdeutlichen, wie das geht, brachte Allan Pease in einem Interview ein Beispiel aus seinem eigenen Liebesleben. Dem zufolge akzeptiert seine Frau es als von Natur gegebenen Trieb, dass er auch mit anderen Frauen Sex haben will. Dieses Verständnis gäbe ihm genügend Befriedigung und Bestätigung als Mann, sagte er. Und im Gegenzug bleibe er ihr trotz seiner Gelüste als Bedingung für die weitere gemeinsame Zukunft treu. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 18.1.10)
Zum einen kannst Du in dein Auto investieren und es auf Auto- bzw. Erdgas-Antrieb umrüsten. Zwar setzt das zuerst eine höhere Investition voraus, die sich aber im Laufe der Jahre rechnen wird. Meist werden die Autos zu einem bivalentem Antrieb umgebaut, sodass problemlos zwischen Benzin- und Gasantrieb umgeschaltet werden kann. Zum anderen gibt es alternative Benzinsorten, mit denen Du dein Auto betanken kannst. Biodiesel oder Rapsöl sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch preisgünstiger als das herkömmliche Benzin. Ob dein Auto dafür in Frage kommt, kannst Du bei deiner Werkstatt oder beim Hersteller direkt erfragen. Tankstellen für alternative Tankmöglichkeiten findest Du im Internet unter der Adresse www.clever-tanken.de !
Falls diese Vorschläge für Dich nicht in Frage kommen, kannst Du versuchen, durch ein paar kleine Änderungen an deinem Fahrverhalten bis zu 20% Sprit jährlich zu sparen, was umgerecht etwa 500 Euro ausmachen würde. So sollte der Motor regelmäßig gewartet werden, der Reifendruck immer etwas höher als vorgeschrieben sein und das Auto mit keinen unnützen Ballast beladen sein – 100 kg weniger Gewicht entsprechen einem Liter weniger Verbrauch! Auch sollten Sitzheizung bzw. Klimaanlage nicht übermäßig genutzt werden. Durch vorausschauendes Fahren und frühzeitiges Hochschalten lassen sich nochmals ein paar Liter Sprit sparen (mehr Tipps unter http://www.kfz-auskunft.de/tipps/spritsparen.html). Und wenn Du dein Auto stehen lässt und den nächsten Einkauf zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln machst, dann freut das nicht nur dein Geldbeutel sondern auch die Umwelt!
Und wie sparst Du Sprit? Oder gehören die hohen Tankkosten bei Dir zum Luxus einfach dazu?
WIE ELEKTROHÄNDLER BEI DER GARANTIE ABZOCKEN
Mit Rundum-sorglos-Paketen für Elektronik werden Millionen verdient. Eine Zusatz-Garantie für Fernseher, Digitalkamera und Co. kostet in vielen Fällen mehr als das versicherte Gerät. Dabei wird die Garantie im Kleingedruckten oft zum Nachteil des Kunden eingeschränkt. Dieser Ratgeber zeigt, wie sie Fallen aufspüren.
Ein Ende mit Schrecken: Drei Jahre nach dem Kauf zeigt der Flachbild-Fernseher von Peter M. (39) nur noch Farbstreifen – Bildschirm defekt! Kein Grund zur Panik, denkt der 39-Jährige, schließlich hat er ein „Rundum-sorglos-Paket“ für fünf Jahre abgeschlossen. Doch Peter M. bekommt weder Geld für die Reparatur noch einen neuen Fernseher. Der Garantie-Anbieter lässt ihn abblitzen: Peter M. habe den Schaden „grob fahrlässig“ verursacht.
Trügerische Sicherheit: „Die Kunden wollen die Garantie oder Gewährleistung verlängern, erhalten aber einen Versicherungsvertrag mit vielen nachteiligen Klauseln“, sagt Rechtsanwalt Stefan G. Kramer. Gemeinsam mit Audio Video Foto Bild hat er die Konditionen von sieben Zusatz-Garantien geprüft. Das erschreckende Ergebnis: Im Kleingedruckten wird die Garantie zum Nachteil des Kunden eingeschränkt. Außerdem sind einige Schutzpakete teurer als ein Neugerät. Gewinner sind die Versicherungen sowie die Händler: Sie verdienen mit dem Verkauf der Extra-Garantien gutes Geld.
Die Vertragsfallen
Dauer: „Fünf Jahre Garantie“ – das ist nur die halbe Wahrheit. Die Zusatzversicherung springt nicht ein, solange der Händler haftet (zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung) oder eine Garantie des Herstellers gilt. Wer zum Beispiel einen Fernseher mit drei Jahren Herstellergarantie kauft, profitiert nur im vierten und fünften Jahr von der Zusatzversicherung, zahlt aber für fünf Jahre.
Abgedeckte Schäden: Die Versicherungen öffnen sich mit Zusatzklauseln ein Hintertürchen, um im Schadensfall nicht zahlen zu müssen. Der Teufel steckt im Detail:
- Der Schutzbrief von Redcoon verspricht Hilfe bei defekten Digitalkameras und MP3-Spielern – aber nur, wenn sie nicht in der Hemd oder Hosentasche getragen wurden. Aber wo soll man sie sonst tragen. Und falls die Geräte doch anderweitig verstaut waren – wie wollen Sie das beweisen?
- Die Garantie von Euronics schützt zwar vor Schäden durch Flüssigkeit, nicht aber durch Leitungswasser.
- Bei Technikdirekt muss der Kunde beweisen, dass er den Schaden nicht grob fahrlässig verursacht hat. Das ist meist unmöglich.
- Die Policen von Conrad und Media Markt decken lediglich Material und Herstellungsfehler ab. Verschleißteile wie Akku, Fernbedienung und Projektorlampen fallen nicht unter die Garantie.
Einbruch und Diebstahl:
- HiFi-Regler ist der einzige, der mit dem Schutzbrief 60 hier einspringt.
- Media Markt/Saturn, Euronics, Redcoon und Technikdirekt bieten gegen Aufpreis Diebstahlschutz an. Allerdings mit Ausschlüssen wie „keine Garantie, wenn die Sache auch nur kurzfristig unbeaufsichtigt war“ (Media Markt/Saturn) oder „kein Schutz zwischen 22 Uhr und 6 Uhr“ (Technikdirekt). TIPP: Wer eine Hausratversicherung abgeschlossen hat, bekommt von ihr den Schaden bei einem Einbruch ersetzt.
Ersatzgerät: Eine Reparatur kann drei bis vier Wochen dauern. Ist der durch eine Zusatz-Garantie versicherte Fernseher defekt, stellt nur Media Markt/Saturn ein Ersatzgerät. Allerdings kein großes: laut Vertrag einen 55-cm-Bildschirm.
Die Kostenfallen
Versicherungskosten: In vielen Fällen übersteigt die Versicherungsprämie 20 Prozent des Kaufpreises. Audio Video Foto Bild bewertet das mit „mangelhaft“. Vor allem bei Geräten unter 400 Euro lohnt sich die Zusatz-Garantie in der Regel nicht. Nur Conrad bietet auch für günstige Geräte relativ gute Konditionen.
H E F T I G : Bei Euronics, Medimax und Technikdirekt ist die Versicherung oft teurer als das Gerät. Sie verschleiern die hohen Kosten, da sie nur den monatlichen Preis nennen, nicht aber die Kosten über die gesamte Laufzeit. Der fünfjährige „Wertgarantie Komplettschutz“ von Euronics kostet zum Beispiel für eine 200 Euro teure Digitalkamera insgesamt 440 Euro. Und noch ein Haken bei dem Anbieter: Tritt ein Schaden auf, steigt der Beitrag vom dritten bis fünften Jahr pauschal um 36 Euro!
Restwert: Bei Media Markt/Saturn und Technikdirekt ist ein versichertes Gerät im fünften Jahr nur noch 40 Prozent wert. Geht also ein 800 Euro teurer Fernseher kaputt, zahlen die Anbieter für die Reparatur höchstens den sogenannten Zeitwert von 320 Euro. Lässt sich das Gerät dafür oder gar nicht reparieren, gibt’s ein „gleichwertiges Austauschgerät“ – womöglich ein gebrauchtes oder einen Ladenhüter.
Selbstbeteiligung: Für Schäden durch „Ungeschicklichkeit“ verlangt Redcoon vom Kunden bis zu 33 Prozent der Reparaturkosten. Auch Technikdirekt bittet im Schadensfall noch mal zur Kasse – mit generell zehn Prozent des Kaufpreises.
Rechtzeitig kündigen!
Zu teuer, zu viele Ausschlussklauseln – wer trotzdem eine Zusatz- Garantie abgeschlossen hat, kann den Vertrag innerhalb von zwei Wochen nach dem Abschluss rückgängig machen.
Laut Verbraucherzentrale Hamburg genügt dazu ein Brief an den Anbieter. Lassen Sie sich die Kündigung bestätigen. Haben Sie den Vertrag schon vor mehr als zwei Wochen abgeschlossen, schauen Sie im Kleingedruckten nach, ob und welche Kündigungsmöglichkeit es gibt. Immerhin lassen sich die Verträge von Euronics und Technikdirekt jährlich mit einer Frist von drei Monaten schriftlich kündigen. Tipp: Hat der Verkäufer Ihnen die Garantiebedingungen nicht mitgegeben, ist das ein typischer Formfehler. In diesem Fall können Sie jederzeit kündigen und bekommen Ihr Geld zurück.
Fazit: Für die Anbieter sind Zusatz- Garantien eine Lizenz zum Gelddrucken. Die Käufer der meistens nutzlosen Versicherungen machen dabei ein schlechtes Geschäft. Im Test bot nur Conrad eine preiswerte Garantie ohne juristische Fallstricke an.
Mehr zum Thema finden Sie in der "Audio Video Foto Bild", Ausgabe 01/10. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 8.1.10)
Im Februar gibt es günstigen Wein, Bananen sollte man im August kaufen und Heizöl ist im Dezember am billigsten. In jedem Monat kann man Schnäppchen machen. WELT ONLINE hat für Sie zusammengestellt, was Sie zu welcher Jahreszeit am günstigsten bekommen und warum das so ist.
Trotz aller Macht von Werbung und Marketing: Das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage bestimmt auch heute den Preis. Manchmal allerdings führt der Markt zu anderen Ergebnissen als man vermuten würde. So wird beispielsweise Lebkuchen fast ausschließlich in der Vorweihnachtszeit gekauft. Doch die Preise für die weichen Kekse steigen nicht – weil auch das Angebot im Dezember riesig ist.
Auch in anderen Produktgruppen gibt es Preisregeln, die überraschen. WELT ONLINE hat mit Unterstützung des Statistischen Bundesamtes die Preise ausgewählter Waren über das ganze Jahr betrachtet. Das Ergebnis ist ein Einkaufskalender: In jedem Monat gibt es irgendetwas, das besonders billig ist.
Januar
Ein neuer Schlips? Jetzt ist die Zeit dafür. Denn weil Krawatten zu den häufigsten Weihnachtsgeschenken zählen, deckt sich der Einzelhandel zum Weihnachtsgeschäft damit ein. Restbestände werden anschließend günstig abverkauft. CDs – ebenfalls beliebte Weihnachtsgeschenke – sind aus dem gleichen Grund günstig zu haben.
Auch Möbel sind im Januar billig. Wer sich also sowieso einen neuen Schrank oder ein neues Bett zulegen möchte, sollte jetzt zuschlagen,zumal sich kalte, dunkle Winterabende hervorragend dazu eignen. Fahrräder sind jetzt in der kalten Jahreszeit ebenfalls günstig zu haben. Sobald die ersten Sonnenstrahlen herauskommen, zieht die Nachfrage an – und damit auch die Preise.
Februar
Man glaubt es kaum: Der Februar ist ein Weinmonat. Rot- und Weißwein sind dann besonders günstig, genau wie Sekt. "Das liegt daran, dass die Menschen in der Vorweihnachtszeit besonders viel Wein kaufen. Anschließend haben sie noch etwas im Keller und kaufen dann zu Jahresbeginn weniger", erklärt Ernst Büscher, Sprecher des Deutschen Weininstituts. "Um die Leute wieder an die Weinregale zu locken, senken die Supermärkte zu Jahresbeginn die Preise. Im Februar erreichen sie ihren Tiefpunkt und steigen anschließend wieder an." Auch Gartenmöbel sind im Februar besonders billig. Wer für den Sommer neue braucht, sollte sich jetzt damit eindecken.
März
Spätestens jetzt, wenn der Frühling beginnt, sollte man an den Sommerurlaub denken. Die Frühbucherrabatte enden nämlich Ende März. Und auch wenn der nächste Skiurlaub erst Ende des Jahres ansteht: Skier und Snowboards sind jetzt zum Saisonende im Schlussverkauf besonders günstig. Auch Filmfans kommen auf ihre Kosten: DVDs, die in der kalten Jahreszeit teuer sind, sind im März billig.
April
Der April ist der Monat der Kaffeefreunde - und das sind viele: Durchschnittlich 148 Liter des dunklen Heißgetränks nimmt jeder Deutsche im Jahr zu sich. Die Jahresration Kaffeepulver sollte man jetzt kaufen. Und auch die dazugehörige Kaffeemaschine gibt es nun, zu Beginn des Frühjahrs, meist besonders günstig.
Mai
Der beste Monat für Leseratten ist der Mai: Romane sollte man jetzt kaufen. Der Grund: Teure Titel, die sich gut zum Verschenken eignen, kommen zum Weihnachtsgeschäft in die Buchläden. Kurz vor dem Sommer liefern die Verlage die günstigeren Taschenbuchausgaben für die Ferien.
Juni
Anders als man erwarten würde, beginnt zum Start der Urlaubssaison der Preisverfall von Zelten und anderen Campingutensilien. Kurzentschlossene Campingfreunde sollten jetzt zuschlagen.
Juli
Viele Bekleidungsgeschäfte beginnen schon jetzt damit, ihre Sommerware auszusortieren. Wer auf der Suche nach modischer Kleidung zum Schnäppchenpreis ist, sollte jetzt zuschlagen. Das gilt auch für Schuhe. Und auch Gebrauchtwagen sind zur Ferienzeit besonders günstig – wer ein Auto kaufen will, kann jetzt besonders große Rabatte aushandeln.
August
Der Sommer ist die Zeit leichter Speisen - etwa Salaten. Praktisch: Frische Salatzutaten wie Gurken und Tomaten sind im August besonders günstig. Und auch sonst kommen Vitaminfreunde auf ihre Kosten: der Bananenpreis erreicht im August seinen Tiefpunkt. Eine überraschende, gute Nachricht für Eltern: Stifte, Schulhefte und andere Schreibwaren sind jetzt zum Schuljahresbeginn besonders günstig. Der Grund: Wenn alle Eltern ihre Schulkinder mit Heften und Stiften ausstatten, wollen auch alle Händler etwas vom Kuchen abhaben. Sie unterbieten sich gegenseitig - und die Preise fallen.
September
Im Spätsommer beginnt die Weinlese. Deshalb gibt es jetzt ein Überangebot an Weintrauben - und die beliebten Früchte sind billig. Und auch wenn es im September draußen noch warm und grün ist, lohnt es sich schon, an den kalten und grauen Winter zu denken: Topfpflanzen sind jetzt nämlich besonders billig zu haben.
Männer, die ihrer Partnerin mit einem Blumenstrauß eine Freude machen wollen, kommen dabei jetzt günstig davon. Und auch Goldschmuck sollte man jetzt noch kaufen - oder auch Goldbarren. Im Oktober zieht der preis für physisches Gold traditionell an. Das liegt an der beginnenden Hochzeitssaison in Indien, für die besonders viel Goldschmuck nachgefragt wird. Währungsschwankungen und Inflationsängste beeinflussen den Preis allerdings auch.
Oktober
Der Oktober ist die Zeit der Apfelernte. Das Angebot ist groß - und die Preise sinken entsprechend. Zudem sollte man jetzt schon an den Winterurlaub denken. Wer Wintersport mag sollte genauso zuschlagen wie Sonnenhungrige, die dem Winter ein Schnippchen schlagen und die Weihnachtsferien am Strand und im Warmen verbringen wollen. Ende des Monats laufen die Frühbucherrabatte aus.
November
Im November sollten Verbraucher schon ans nächste Jahr denken – und sich einen Kalender kaufen. Oder auch mehr – um sie zu Weihnachten zu verschenken. Denn wenn das Weihnachtsgeschäft beginnt, ziehen die Preise für Kalender jedes Jahr um drei Prozent an. Heimisches Gemüse wie Kartoffeln und Möhren sind nun, da die Lager gut gefüllt sind, billig.
Dezember
Klassiker für den Weihnachtsteller sind im Dezember günstig. Lebkuchen etwa, aber auch Nüsse und Apfelsinen. Auch Unterhaltungselektronik ist preiswert zu haben. Wer also zu Weihnachten Spielkonsolen, MP3-Player, DVD-Player oder auch einen Fernseher verschenken will, sollte jetzt zuschlagen, wo sich die Elektrohändler im Weihnachtsgeschäft mit Kampfpreisen gegenseitig unterbieten.
Überraschend: Auch Heizöl gibt es im Dezember billig. Dabei heißt es eigentlich, man solle im Sommer seinen Heizöltank auffüllen. Doch an diese Binsenweisheit halten sich mittlerweile zu viele Verbraucher. "Sind die Tanks aufgefüllt, sinkt zum Winter hin die Nachfrage, obwohl es draußen immer kälter wird", sagt Rudolf Bellersheim, Vorsitzender des Verbandes für Energiehandel. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 8.1.10)
ANMACHSPRÜCHE, DIE WIRKLICH FUNKTIONIEREN
Zeigen Sie Klasse, probieren Sie die "Verwechslungsmasche", fragen Sie um Rat, machen Sie unverfängliche Komplimente: 12 Anmachstrategien, die wirklich Aussicht auf Erfolg haben!
Gutes Benehmen
"Darf ich ihnen dabei helfen?" Es gibt tausende Möglichkeiten, diese Frage zu stellen: Helfen Sie jemandem mit einer Karte, mit schweren Einkaufstüten oder am Flughafen-Kofferband. Höflichkeit und gutes Benehmen zahlen sich immer aus, hinterlassen einen guten Eindruck und eröffnen Chancen für ein weiterführendes Gespräch.
Bücher und Literatur
"Ich spiele mit dem Gedanken, dieses Buch zu lesen. Was halten sie davon?" Oder: "Wenn sie das Buch mögen, sollten sie auch XY lesen. Es ist vom selben Autor." Leseecken in der Buchhandlung sind immer gut, weil Sie davon ausgehen können, dass Ihr Flirtpartner ähnliche Interessen hat.
Um Hilfe bitten
"Entschuldigung, ich wollte dies für meine Mutter kaufen und hätte gern die Meinung einer Frau dazu. Was halten sie davon …" Dieser Spruch kann natürlich auch bei Männern angewendet werden. Die "Ich-bin-hilflos-Masche" in Kombination mit dem Geschenk für die Eltern klappt fast immer.
Navigation im Großstadtdschungel
"Hallo, ich bin neu hier in der Stadt und suche ein gutes italienisches Restaurant. Haben sie eine Empfehlung?" Das ist ein hervorragender Einstieg, bei dem ihr potenzieller Flirtpartner erst einmal etwas reden darf (und meistens auch will). Bei Gefallen dürfen Sie die zweite Frage nicht vergessen: "Wollen Sie mich begleiten?"
Frech fragen
"Entschuldigung, können sie mir sagen, wie ich zu den iPhone-Werkseinstellungen zurückkomme?" Wenn sie die Frage mit einem frechen Lächeln stellen, könnte sie sogar funktionieren. Ihr Gegenüber wird aber auf jeden Fall interessiert sein.
Komplimente
"Der Pulli ist sehr schön. Wo haben sie den her?" Ein kleines Kompliment bricht schnell das Eis. Aber Vorsicht: Männer sollten lieber nicht das enge T-Shirt lobend erwähnen. Die Frau könnte sonst denken, es ginge nur um ihren Busen.
Zufall
"Was für ein Zufall. Habe ich sie nicht letzten Mittwoch auf dem Konzert gesehen? Sie sahen klasse aus mit dem T-Shirt." Natürlich haben Sie Ihren Flirtpartner nicht auf dem Konzert gesehen, aber Sie haben immerhin das Eis gebrochen und ein Gespräch eröffnet. Jetzt müssen Sie den Faden nur noch weiterspinnen.
Bus und Zug
"Wissen sie, wann der Zug in Hannover ankommt?" Die Frage klingt völlig harmlos, drängt aber eine Antwort auf, auf die sie mit einem witzigen Kommentar anschließen können. So beginnen Sie ein Gespräch, das vielleicht bald ernster wird.
Ähnlichkeiten
"Entschuldigung, aber ich musste zweimal hinsehen. Sie erinnern mich an meine/n attraktive/n Nachbarn/in." Zugegeben, das ist nicht besonders geistreich, aber immerhin haben Sie den ersten Schritt gewagt und ihrem Gegenüber zu verstehen gegeben, dass Sie interessiert sind.
Der Klassiker
"Hier gibt es einen hervorragenden Chianti. Ich hole mir eine Flasche. Soll ich ihnen auch eine besorgen?" Immerhin zeigt dieser Anmachspruch, dass sie Stil und Geschmack haben. Und mal ganz ehrlich: Es wäre kein Klassiker, wenn er nicht funktionieren würde.
Kunst und Kultur
"Wie deuten sie dieses Gemälde?" Auf einer Ausstellung oder im Museum drängen sich gute Gespräche geradezu auf. Über den Umweg der Kunst können Sie so interessante Menschen kennen lernen und schnell in ein Gespräch verwickeln.
Ahnungslos
"Können Sie mir sagen, mit welcher Linie ich in die Innenstadt komme?" Ähnlich wie die Frage nach dem italienischen Restaurant ist auch der Flirt an der Bushaltestation ein Klassiker. Der große Vorteil: Es ist völlig unverfänglich und beim langweiligen Warten auf den nächsten Bus plaudert jeder gerne los. (Quelle: AOL Lifestyle)
DAS WAREN DIE TRENDS DES JAHRZEHNTS
Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu - was hat es uns für Trends beschert, die unser Leben verändert haben? Was wird charakteristisch bleiben für dieses Jahrzehnt, das keinen richtigen Namen hat?
Beachclubs schossen in den Städten wie Palmen aus dem Boden.
Die Copacabana an Elbe, Spree und Isar
Ob "LagoBay" in Hamburg, der "BundesPresseStrand" in Berlin oder die "Isarstrandbar" in München - wie Palmen schossen die Großstadtoasen aus dem Erdboden, denn "Beach in the City" ist inzwischen sehr in.
"To Go" - bitte!
"Soja Latte Karamell Grande To Go, bitte" - niemals zuvor in der Geschichte konnte man seinen Kaffee so klangvoll bestellen. Mit Deckel oder ohne? Ist sowieso egal, denn der passt eh nie.
Ich zwitscher mir einen
Das Leben ist eine Bühne! Ob die Fotos von der letzten Weihnachtsfeier (auch wenn die Erinnerung vom Alkohol allzu verschwommen ist) oder Live-Berichtserstattung aus dem Supermarkt ("Ich stehe gerade an der Kasse.") - Facebook, MySpace und Twitter bieten seit den Nuller-Jahren genug Raum für die persönliche Nabelschau.
Ethik zum Trinken
Als Geheimtipp in der urbanen Szene fing es an: Endlich konnte man an der Bar und auf Vernissagen stilvoll neben Shiraz und Martini auch nicht-alkoholisch bestehen. Die Bionade ist biologisch korrekt und setzt seinen Konsumenten auch noch einen ethischen Heiligenschein auf.
"Ich google das mal"
Ob den eigenen Namen, den Fahrplan oder Nachrichten - Google macht Informationen im Internet für jedermann greifbar. "Googeln" ist in den festen Sprachgebrauch übergegangen und die Suchmaschine avanciert zum absoluten Marktführer.
Der wahr gewordene Frauen-Traum
Der neue Typ Mann ist wie aus einer Frauenzeitschrift entsprungen: gepflegt, durchtrainiert, kulturell interessiert, verständnisvoll und vor allem - nicht schwul. Halleluja! Vorreiter dieser seltenen metrosexuellen Spezies ist David Beckham.
Kahlschlag
Nachdem in den 90er-Jahren das Rasieren, bzw. bei den Männern das Stutzen einzelner Körperpartien en vogue war, wurde in den 2000ern die Ganzkörperglatze salonfähig. Haare trägt man am besten nur noch auf dem Kopf.
Fliegen zum Taxi-Preis
Für 29 Euro nach Paris, für 19 Euro nach London und für 16 Euro nach Madrid! Plötzlich ist die ganze Welt für wenig Geld zum Taxi-Preis erreichbar - dachten wir zuerst. Inzwischen wissen wir, dass wir für 16 Euro höchstens am 3. März von Lübeck nach Prag fliegen können.
Champagner und Gesichtslähmung
Im Jahrzehnt von 9/11 und Finanzkrise gab es genug Gründe für tiefe Sorgenfalten: Benzinpreisschock, Mehrwertsteuererhöhung und Paris Hilton! Aber Dank Botox-Partys muss man sich zumindest über seine Runzeln keine Gedanken mehr machen.
Zeitgeist im Taschenformat
Jedem Jahrzehnt sein Lieblings-Gadget: Die 80er hatten Rubiks Zauberwürfel, die 90er Tamagotchis und Generation Praktikum hat seinen iPod.
Bunte Zeiten für Orthopäden
Pink, blau, grün, rot, gelb, lila: Wer seit den 2000ern etwas auf sich hielt, besitzt mindestens ein Paar Flip-Flops - Fußschmerzen inklusive.
Die Welt auf dem Schoß
Otto, Baur und Co. mussten umdenken, denn mit dem Laptop war es plötzlich viel bequemer und praktischer Kleidung, LCD-Fernseher oder Smartphone direkt im Internet zu bestellen, als den etliche Kilo schweren Versandhauskatalog auf dem Schoß zu wälzen.
Hauptsache gesund!
Auch unsere Nahrung wurde von der Wellness-Bewegung ergriffen. Und in den Supermärkten ist es mittlerweile schwierig, überhaupt noch etwas Nahrhaftes ohne die Aufschrift "Bio" oder "Functional-Food" zu finden.
Billig, billig, billig!
Eine von steigenden Lebenshaltungskosten und später von der Wirtschaftskrise gebeutelte Nation drehte jeden Cent einzeln um. Ein großes Technik-Kaufhaus brachte den Trend mit seiner Werbung auf den Punkt: "Geiz ist geil", hieß es dort und machte den Slogan so zum Lebensmotto einer ganzen Generation.
Parkplatzsuche im Retro-Design
Retro-Klassiker im neuen Design waren der Autotrend der Nuller-Jahre. Modelle wie "Mini Cooper" und "VW Beetle" lassen das Herz eines jeden Stadtbewohners am Anschlag pochen, denn die kleinen Flitzer haben nicht nur ordentlich PS unter der Haube. In einer vollgeparkten City erhöhen sie außerdem die Chancen, einen Parkplatz zu finden. (Quelle: AOL Lifestyle)
Es gibt Computerprodukte, die nie aussterben. Sie bleiben auf dem Markt, auch wenn sie schon seit gefühlten Jahrtausenden nicht mehr weiterentwickelt werden, selbst wenn der ehemals so wohlklingende Name manchmal auf anderen Geräten weiterlebt. Dann wären da noch die eingefleischten Fans, die oft einfach nicht wahrhaben wollen, dass die Ära eines geliebten Begleiters vorbei ist.
Viele der Produkte, die sie in den nächsten Zeilen erwarten, gehen bis in die 70er-Jahre zurück. Ob nun Hardware, Software oder Online-Dienste – einst waren sie alle so etwas wie die Könige ihrer Klasse und jeder kannte sie. Sie finden Produkte, die sicher keine Bestseller mehr sind, die aber trotzdem nicht aus unserem Leben verschwunden sind.
Was sie waren: Die Drucker schlechthin. Wenn Sie einen PC hatten zwischen den späten 70er-Jahren und Mitte der 1990er, werden Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit einen besessen haben. Vielleicht erinnern Sie sich auch gerade an das typische Geräusch oder an einen ordentlichen Papierstau. Viele Modelle waren laut und langsam, die beste Qualitätsstufe NLQ-Modus (Near Letter Quality, deutsch: nahezu Korrespondenzqualität) konnte auch nie recht überzeugen. Trotzdem waren sie preiswert, vielseitig und oft fast so robust wie ein Panzer.
Was passierte: Anfang der 1990er wurde die Technik der sogenannten Tintenstrahldrucker immer besser. Diese neue Technik konnte es mit Laserdruckern wesentlich besser aufnehmen, als es Nadeldrucker jemals konnten. Doch der Todesstoß für den Nadeldrucker war, dass Tintenstrahldrucker wirkliche Farbdrucke (die man so nennen konnte) auch für den Heimanwender ermöglichten. Selbst gute Nadeldrucker konnten es schlicht nicht mehr mit Farb-Tintenstrahldruckern aufnehmen.
Aktuelle Situation: Niemand denkt mehr an Nadeldrucker, aber trotzdem sind sie nicht verschwunden. Wie mir aufgefallen ist, verrichten diese Ungetüme ihren Dienst noch immer munter in Arztpraxen zum Bedrucken von Rezepten und in kleineren Firmen um die Rechnungen auszuwerfen. Ein großer Vorteil ist, dass sie meistens mit Endlospapier arbeiten und deshalb auch mehrlagige Dokumente einziehen können, etwa Durchschläge. Außerdem ist der Papiervorrat auch bei kompakten Geräten nahezu unerschöpflich. Es würde sich sicher kaum jemanden wundern, wenn man auch in 10 Jahren noch das Rattern und Krachen von Nadeldruckern hört.
Was sie waren: Die Verbindung zum Internet funktionierte mit einem analogen Modem durch eine Einwahl über das normale Telefonnetz. Hier lag auch der Grund, warum sich die Geschwindigkeit für heutige Maßstäbe sehr in Grenzen hielt – das Maximum (von ISDN abgesehen) lag bei 56 kbit/s. Manch einer dürfte jetzt die Einwahlgeräusche lebhaft erinnern, die einem die Wartezeit versüßten, bis man endlich mit gebremster Geschwindigkeit seinen Weg ins Netz beginnen konnte.
Was passierte: Heute haben Einwahl-Modems lange nicht mehr die Bedeutung, die sie früher einmal hatten. Schuld daran ist schlicht die neue Technik: ISDN, DSL und Glasfaser. Nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Möglichkeit eine Internetverbindung aufzubauen, ohne die Telefonleitung zu blockieren, dürften die Hauptgründe für den schmerzlosen Abschied vom Analog-Modem gewesen sein.
Aktuelle Situation: Ganz weg sind sie ja nicht. Es gibt sogar noch moderne Notebooks, die damit ausgeliefert werden. Aber Hand aufs Herz, in Zeiten von WLAN, DSL und Glasfaser-Verbindungen ist es nicht wirklich ein erhebendes Gefühl, sich einzuwählen. Positiv ist auch, dass eine speziell mit Einwahl-Modems zusammenhängende Sicherheitsgefahr gebannt wurde: Dialer, die unbemerkt Verbindungen mit teuren Einwahlnummern aufbauen, funktionieren mit DSL nicht mehr.
Was sie waren: Sonys Speichermedium zur Aufnahme und Wiedergabe von Musik wurde 1991 vorgestellt. Es hatte seine Vorteile: Einfachen Handhabung beim Schneiden und Aufnehmen und ein kompaktes Format. Das war auch der Grund, warum es im privaten Bereich seine Käufer fand und sich auch im Radio- und Tonstudiobereich gewisser Beliebtheit erfreute.
Was passierte: Die Musikindustrie unterstützte das Format nie wirklich, nur wenige Alben kamen direkt auf MiniDisc heraus. Außerdem machten der MiniDisc das neue Zeitalter zu schaffen, denn plötzlich waren Downloads und MP3 in aller Munde. Sony legte zwar nach und brachte die Variante NetMD heraus, mit der auch das Bespielen vom Computer und mit MP3 möglich war – aber die strengen Beschränkungen die einem hier auferlegt waren (Kopierschutz, Umwandlung in das ATRAC3-Format), machten normale MP3-Player attraktiver.
Aktuelle Situation: 2004 kam ein neues Format von Sony hinzu, die Hi-MD, welche eine bessere Aufnahmequalität ermöglichte und deshalb ebenfalls einige Liebhaber fand. Aber auch dieses Format hat sich nicht wirklich durchgesetzt, mittlerweile gibt es nur noch ein einziges kompatibles Gerät in Sonys Programm. In Japan war die MiniDisc ein echter Renner und ist dort auch heute noch weit verbreitet, in Deutschland führte sie allerdings eher ein Dasein am Rande und auf das Ende wird man nicht mehr lange warten müssen.
Was sie waren: Einst waren sie überall, die Schwarz-Weiß-Bildschirme. Zu Zeiten von DOS war Farbe auch nicht wirklich nötig, denn kaum eine Anwendung nutzte sie. Computer waren für viele etwas Neues, man erwartete nicht viel und hatte noch keine Vergleiche.
Was passierte: Grafikkarten, Multimedia, Computerspiele und alle Bereiche der Technik richteten sich immer mehr auf Farbe und Interaktivität aus. So kam dann auch die Zeit, als sich kaum noch jemand vorstellen konnte, seinen Desktop-Computer mit einem monochromen Bildschirm zu betreiben. Im Bereich der Notebooks waren sie noch etwas länger üblich, aber heute ist ein Farbdisplay in allen Bereichen und Preisklassen die absolute Grundausstattung.
Aktuelle Situation: Wahrscheinlich wünschen Sie sich keinen Schwarz-Weiß-Bildschirm. Wenn dem doch so wäre, dann hätten Sie allerdings gute Chancen, einen zu bekommen. Noch immer werden solche Geräte für textbasierte Aufgaben oder Sicherungszwecke eingesetzt. Neu ist, dass das monochrome Display im Bereich der E-Book-Lesegeräte sein Comeback feiern kann.
Was sie waren: Ein PDA, englisch für persönlicher digitaler Assistent, ist ein kleiner tragbarer Computer, der hauptsächlich für Kalender-, Adress- und Aufgabenfunktionen benutzt wird. Außerdem können PDAs Office-Dateien verarbeiten. Alles fing Anfang der 90er mit Apples Newton MessagePad an, später zählte der PalmPilot der Firma Palm zu den bekanntesten Vertretern seiner Gattung.
Was passierte: Smartphones machten es den PDAs bereits 2005 besonders schwer, einfach weil sie das gleiche können wie ein PDA und noch viel mehr. Insbesondere der GSM- und/oder UMTS-Zugang, durch den sie auch als Mobiltelefon genutzt werden können und Internet-Zugang bieten, macht sie zu den Lieblingen der Käufer.
Heute: Fraglich ist, wann der letzte reine PDA auf den Markt gekommen ist. Zumindest dann, wenn man den iPod Touch nicht als einen bezeichnet, was gut möglich wäre. Jedenfalls ist sicher, dass heute kaum noch jemand auf die Idee kommen wird, sich einen PDA zu kaufen – auch wenn sie noch zu kaufen sind. Wer möchte schon einen PDA und ein Handy mit sich herumschleppen, wenn er auch beides zusammen haben kann?
Was sie waren: Der gute alte Amiga – das wird jetzt sicher der ein oder andere Leser denken. Es handelt sich um Computer von Commodore, die Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er weit verbreitet waren und in der damaligen Zeit wegen ihrer neuen und benutzerfreundlichen Funktionen sehr beliebt waren.
Was passierte: Man könnte ein Buch schreiben über den Niedergang des Amiga – letztlich hat das auch jemand getan. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Technik gut war, interne Machtkämpfe, falsches Marketing und Fehlentwicklungen aber schließlich zum Niedergang führten. Auch der ungewollte Ruf als Spielecomputer konnte nicht mehr abgeschüttelt werden. Richtig ist vielleicht trotzdem, dass Amiga ganz unabhängig von solchen Details zugrunde gegangen wäre - wenn man bedenkt, dass selbst Apple schwere Zeiten hatte als DOS und Windows Alternativen boten. Trotzdem hat die Strategie von Commodore den eigenen Tod besiegelt. 1994 wurde der Bankrott erklärt und keine weiteren Computer wurden hergestellt. Der Name Amiga wechselte daraufhin mehrfach den Besitzer, zierte Hard- oder Software oder verschwand zeitweise einfach von der Bildfläche.
Aktuelle Situation: Mittlerweile gehört der Name Amiga der Amiga Inc. und wird für verschiedene Hardwareprodukte, Software und Anwendungen für Mobiltelefone genutzt. Das Betriebssystem Amiga OS 4 wurde nach fünf Jahren Entwicklungszeit Ende 2006 fertiggestellt, nachdem der Fertigstellungstermin mehrfach verschoben wurde. Zusammen mit der Praxis, Hardwareprodukte anzukündigen aber nie oder verspätet zu veröffentlichen, ergab sich die letzten Jahre ein eher düsteres Bild. Ein Aufstieg steht Amiga wohl nicht mehr bevor.
Was sie waren: Ein Wechseldatenträger, den es in den Formaten 3,5, 5,25 und 8 Zoll gab und der in den 70ern eine moderne Alternative zum Speichern von Programmen auf Audiokassetten war und sich schließlich als kompakte Alternative zu Festplatten entwickelte.
Was passierte: Bis Mitte der 90er blieben Disketten unersetzlich. Doch dann kam das Internet und brachte Downloads und Dateianhänge mit sich. Aufgaben, für die davor meist Disketten benutzt wurden, konnten plötzlich schneller und unkomplizierter erledigt werden. Auch war der Speicherplatz auf Disketten beschränkt. Zwar kamen als Reaktion auf den allgemeinen Speicherhunger auch Diskettenlösungen mit höherer Kapazität auf den Markt, holten die parallelen Entwicklungen jedoch nicht mehr ein. Beschreibbare DVDs und ZIP-Laufwerke spielten Disketten locker aus. USB-Laufwerke, die noch dazu wesentlich preiswerter waren, erledigten den Rest.
Aktuelle Situation: Diskettenlaufwerke sind längst nicht mehr die Standardausstattung eines Computers, trotzdem kann man sie hier und dort noch finden. In vielen PC-Gehäusen findet sich zumindest noch ein abgedeckter Schacht für ein Diskettenlaufwerk. Kaufen kann man z. B. 3,5 Zoll-Disketten noch problemlos. Doch ganz ehrlich, wer würde dafür heute freiwillig Geld ausgeben, wenn er mit einem USB-Stick ein Vielfaches der Speicherkapazität zu einem günstigeren Preis erhalten kann?
Was sie waren: Wechselplattenlaufwerke der Firma Iomega waren in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre ein sehr beliebtes Computerzubehör. Damals galten die 100 MB, die man auf den ersten Zip-Disketten speichern konnte, als eine sehr hohe Kapazität. Außerdem war die Handhabung gegenüber CD-Laufwerken einfacher. Disketten waren zwar allgegenwärtiger, aber Zip-Laufwerke fanden eine sehr große Fangemeinde.
Was passierte: Es erging den Zip-Laufwerken wie den Diskettenlaufwerken, auch wenn sie etwas langsamer an Bedeutung verloren als der kleine Bruder. Günstige CD-Brenner ermöglichten die effiziente Datenspeicherung mit vergleichsweise hoher Kapazität und die gebrannten CDs waren auf nahezu allen Computern zu lesen. USB-Sticks und –Laufwerke boten dann schließlich noch mehr Speicherplatz und waren völlig unabhängig von einem Laufwerk. Plötzlich waren Zip-Disketten teuer und boten wenig Speicherplatz. Dazu kam der berüchtigte "Click of Death", ein Hardwarefehler, der die Datenträger zerstören konnte. Iomega versuchte mit neuen Laufwerken (Jaz, PocketZip, und Rev) den Anschluss zu behalten, aber der Zip-Effekt stellte sich nie wieder ein.
Aktuelle Situation: Iomega ist noch immer Hersteller von Speicherlösungen für den Heimgebrauch und für Großunternehmen (mittlerweile eine Tochtergesellschaft der EMC Corporation). Auch Zip-Laufwerke und Zip-Disketten gibt es noch. Trotzdem haben die damals so beliebten Zip-Produkte den Kampf gegen die modernen Speichermedien verloren.
Was sie waren: 8-Bit-Mikroprozessoren, die 1976 auf den Markt kamen. Kurz nachdem die Herstellerfirma Zilog von einem ehemaligen Intel-Mitarbeiter (Federico Faggin) gegründet wurde, der dort am Intel 8080 gearbeitet hat, den man als ersten vollwertigen Mikroprozessor ansehen konnte. Schnell wurde der Z80 erfolgreicher als sein Konkurrent und wurde in vielen PCs und Spielekonsolen verbaut.
Was passierte: Schlicht und ergreifend der Fortschritt machte dem Z80 den Garaus, wenn man das so sagen kann. Es kam ein leistungsfähiger 16-Bit-Prozessor, der 8088. Dieser musste schließlich dem 32-Bit-Prozessor weichen, der seinerseits von 64-Bit-Modellen wie Intels Core 2 Duo und AMDs Phenom abgelöst wurde.
Aktuelle Situation: Er ist noch überall! Er wird noch immer von Zilog hergestellt, aber man sieht ihn nicht, da er seinen Dienst in Industrieprodukten, Musikinstrumenten und Bürogeräten verrichtet. Als Herz von Heimcomputern hat er jedoch endgültig ausgedient. Ob der Core 2 Duo 2041 noch unter uns sein wird?
Was es war: Das Betriebssystem, dass den berühmten ersten IBM-PC seit 1998 ausstattete. Danach viele andere Personal Computer. Schließlich dann einen Großteil der Computer auf diesem Planeten.
Was passierte: Es gibt eine einfache Antwort. Windows 95, die erste Windows-Version die DOS nicht benötigte, machte es DOS überflüssig. Theoretisch, denn es gab viele Computernutzer die DOS und DOS-Anwendungen noch viele Jahre nach dem Erscheinen von Windows 95 weiterbenutzten. Es gibt aber auch eine umsichtigere Antwort: In dem Moment als der Mac die grafische Benutzeroberfläche zu einem Massenprodukt machte, 1985, kam der Anfang vom Ende für das eintönige und restlos textbasierte DOS.
Aktuelle Situation: DOS will nicht sterben. Es gibt tatsächlich noch immer Zeitgenossen, die es benutzen. Nach dem Motto, dass man etwas nicht zu ändern braucht, wenn es nur funktioniert. Letztlich ist DOS auch das Vorbild für FreeDOS, einem Open-Source-Projekt mit einer recht großen Community. Außerdem verkauft Microsoft DOS 6.22 noch immer in Volumen-Lizenzen. Wieso sollte Microsoft das tun, wenn es niemand mehr brauchen würde?
Was sie war: Die vorherrschende Datenbank-Applikation (Datenbankmanagementsystem, DBMS) für Mikrocomputer seit sie 1980 erschien. Durch sie wurde ein Quasistandard geschaffen, der bis heute wirkt. In der damaligen Zeit war der Name des Herstellerunternehmens Ashton-Tate in der Softwareszene bekannter als Microsoft.
Was passierte: Mit dBASE IV begann der Niedergang von Ashton-Tate. Das erste Release erschien überhastet im Oktober 1988, wies viele Fehler auf und hatte mit Geschwindigkeitsproblemen zu kämpfen. Es wurde nicht schnell genug reagiert. Außerdem wurde viel Zeit und Energie dafür verwendet, mit Klagen gegen Konkurrenten vorzugehen anstatt sich mehr auf die Entwicklung der eigenen Produkte zu konzentrieren. 1991 kaufte Borland Ashton-Tate für 439 Millionen Dollar und übernahm das Sorgenkind dBase ohne an die alten Erfolge anknüpfen zu können. 1992 veröffentliche Microsoft schließlich Access und es wäre zu erwarten gewesen, dass deshalb auch ohne den Misserfolg von dBase IV harte Zeiten angebrochen wären. Immerhin war dBase auf dem Markt lange bevor man den Namen Access auch nur erahnen konnte.
Aktuelle Situation: 1999 wurde dBase wieder verkauft und der neue Eigentümer DataBase Intelligence vermarktet es noch bis heute. (Jetzt nennt es sich dBase Plus, als wenn man dBase IV nicht mehr heraufbeschwören möchte). Die Firmen-Newsgroups sind sehr aktiv und man merkt, dass dBase noch immer von wenigen spezialisierten Unternehmen intensiv genutzt wird. Immerhin.
Was es war: Einst der führende Browser (bekannt als Netscape Navigator) und ein Unternehmen, dass seit 1994 das Internet und die Online-Welt prägend mitgestaltete.
Was passierte: Es war Microsoft. Die Zuständigen entschieden sich dafür, den Browser aus dem eigenen Hause, den Internet Explorer, standardmäßig mit dem bereits so verbreiteten Betriebssystem Windowsw auszuliefern. Selbstverständlich kostenlos. In kurzer Zeit war die Position von Netscape gebrochen und nur noch sehr wenige Anwender nutzten den Netscape Navigator. Das Unternehmen versuchte sich in anderen Gebieten und wurde 1998 an AOL verkauft. AOL hatte so wenig Interesse an dem gekauften Browser, dass es selbst den Internet Explorer auslieferte. 2007 entschied sich AOL schließlich, den Stecker ganz zu ziehen.
Aktuelle Situation: Wenn Sie ein Optimist sind, konzentrieren Sie sich auf diese Fakten: Firefox, der auf Mozilla-Code basiert, ursprünglich einer Open-Source-Version von Netscape, hat großen Erfolg. Aber der Name Netscape ist nicht mehr das was er mal war, wozu AOL kräftig beigetragen hat. Die Homepage ist mittlerweile eine Variante der AOL-Homepage, nur dass sich im Hintergrund das Netscape-Logo endlos wiederholt. Aber Firefox ist ja erfolgreich …
Was es war: Einst die weltweit populärste Tabellenkalkulationssoftware des Unternehmens Lotus Development Corporation. Sie verhalf dem IBM-PC zum Erfolg und lief erst unter DOS, dann unter Windows. Anfangs orientierte sie sich an VisiCalc, überholte ihr Vorbild dann aber und stieg zum Marktführer auf. Es war das Flaggschiff der Lotus SmartSuite, eines Office-Paketes, das Mitte der 90er-Jahre ein wirklicher Konkurrent von Microsofts Office war.
Was passierte: Ein ähnliches Schicksal, das auch andere einst weit verbreitete Anwendungen wie Word Perfekt und Harvard Graphics getroffen hat. Lotus ging davon aus, dass IBMs OS/2 das in die Jahre gekommene Betriebssystem DOS ersetzen würde und musste viel aufholen, als diesem Betriebssystem der Erfolg verwehrt blieb und Windows alle Rekorde brach. Ab 1990 konzentrierte man die Anstrengungen auf andere Entwicklungen und Desktop-Anwendungen gerieten in den Hintergrund, insbesondere als IBM Lotus 1995 übernahm. Microsoft hatte dadurch die Chance Excel konkurrenzfähig zu machen und hebelte den einstigen Tabellen-König dadurch aus. Ende der 90er-Jahre war Lotus 1-2-3 dann am Ende und wurde seit 2002 nicht mehr weiterentwickelt.
Aktuelle Situation: IBM verkauft die 2002er-Version noch immer und nennt sie optimistisch die "aktuellste Version". Für 313 Dollar, die anderen Anwendungen der SmartSuite obendrauf, kann man es erwerben. Aber letztlich hat IBM so wenig Interesse an dem Produkt, das Lotus einst zu einem Software-Giganten machte, dass ein kürzlich vorgestelltes Office-Paket mit Tabellenkalkulation den Namen Symphony erhielt, der früher ein anderes Anwendungspaket von Lotus bezeichnete.
Was es war: Ein Desktop-Publishing-Programm, dass 1985 von der Aldus Corporation auf den Markt gebracht wurde. PageMaker, zusammen mit dem Apple Macintosh und Apples LaserWriter (dem ersten Postscript-Laserdrucker), ermöglichte es erstmals, professionellen Satz auf einem Personal Computer zu erstellen.
Was passierte: Der Niedergang von PageMaker war langsam und hatte viele Ursachen. Als Textverarbeitungsprogramme nach und nach respektable Möglichkeiten boten, Texte grafisch anzupassen, fehlte für den herkömmlichen Anwender der Nutzen. Für professionelle Anwender bot QuarkXPress mehr Möglichkeiten. Adobe übernahm 1994 Aldus und hatte wenig Interesse an der Fortentwicklung von PageMaker, weil eine eigenes Desktop-Publishing-Programm von Grund auf in der Entwicklung war, InDesign. 2004 wurde dann verkündet, dass PageMaker nicht mehr weiterentwickelt wird.
Aktuelle Situation: Über die Website von Adobe kann man PageMaker noch immer kaufen, für 950,81 Euro. Beworben wird es wortreich als das ideale Layout-Programm für Firmen, Bildungseinrichtungen und Selbstständige die etwa Broschüren oder Rundschreiben in hoher Qualität erstellen wollen. Eine nette Beschreibung für ein Programm, das inkompatibel ist mit allen aktuellen Macs und mit Windows Vista. Wenn man etwas tiefer gräbt, kann man den wahren Grund erfahren - man soll stattdessen InDesign benutzen.
Was es war: Ein Serie von Bildschirmschonern von Berkeley Systems für Macs und PCs, die 1989 auf den Markt kam. Es waren nicht nur die ersten kommerziellen Bildschirmschoner, sondern auch die erfolgreichsten und einflussreichsten aller Zeiten.
Was passierte: Vielleicht kann man es gar nicht so genau sagen. Aber es lässt sich vermuten, dass der Niedergang einfach daher kam, dass Windows und Mac OS eigene Bildschirmschoner mitlieferte und auch ansonsten große Mengen kostenloser Bildschirmschoner verfügbar waren. Schlecht für kommerzielle Produkte. Daneben stellte sich nach und nach heraus, dass an dem Gerücht nicht viel dran war, dass ein Bildschirmschoner nötig ist damit sich das Bild nicht in den Monitor einbrennt. Später kam dann After Dark Game heraus; wie der Name vermuten lässt nicht mal mehr ein Bildschirmschoner.
Aktuelle Situation: Berkeley Systems gibt es nicht mehr. Aber Infinisy, ein japanisches Unternehmen, verkauft eine moderne Version von After Dark für Mac OS. Wobei diese nicht allzu modern ist, denn sie läuft nicht auf Intel-Macs. (Quelle: AOL Computer & Sicherheit in Zusammenarbeit mit PC Welt - 29.10.09)
Schulleiter Folkert Folkers ( 1.v.r.) begrüßte Kriminalhauptkommissar Harald Nienaber in der Schule.
BILD: ANDREAS NIEMANN
AUCH MOBBING UNTER SCHÜLERN IST IM WORLD-WIDE-WEB EIN PROBLEM. DER KOMMISSAR RÄT ZU SPONTANEN KONTROLLEN.
VON ANDREAS NIEMANN
FRIESOYTHE - Kinder und Jugendliche nutzen das Internet ganz selbstverständlich. Sie sind in „Chatrooms“, spielen online Computerspiele und greifen auf eine gigantische Fülle an richtigen und falschen Informationen zu. Mit „Jugendschutzfiltern“ versuchen Eltern, ihre Kinder zu schützen, doch oft laufen diese Bemühungen ins Leere. Ein paar Maus-Klicks sind die Kinder von Pornografie, Extremismus, Gewalt und Betrug entfernt.
100 Eltern hören zu
Kriminalhauptkommissar Harald Nienaber von der Polizeiinspektion Cloppenburg-Vechta kennt die Fallstricke im Netz und ist auf Einladung der Realschule am Mittwochabend nach Friesoythe gekommen, um vor rund 100 Eltern, Lehrern und Jugendlichen auf die Gefahren im Internet hinzuweisen. „Jeder zweite 14-Jährige hat einen Internetzugang und holt sich das ganze World-Wide-Web direkt ins Kinderzimmer“, sagte Nienaber. Eine besondere Anziehungskraft hätten dabei die Chatrooms. Auf speziellen Internetplattformen häufig regional agierender Anbieter könnten Nutzer durch Text oder Videoübermittlung miteinander kommunizieren. Statistisch sei im Landkreis Cloppenburg jeder dritte Einwohner in solch einer „Community“ angemeldet, rechnete Nienaber vor. So harmlos das auf den ersten Blick auch klingen mag, unzählige Gefahren sind dort versteckt. Ob sich die zwölfjährige Tochter mit einem gleichaltrigen Mädchen „unterhält“ oder ob sich hinter „Ina97“ ein 50 Jahre alter Kinderschänder verbirgt, sei N I C H T erkennbar.
Mit den Chatrooms kam auch eine neue Art von Beleidigungen auf die Liste der unendlichen Möglichkeiten im Netz. Als „Cybermobbing“ bezeichnet man das Bloßstellen von Personen, beispielsweise mit veränderten Fotos oder verletzenden Texten. Der Rat vom Experten: „Niemals den tatsächlichen Namen, das Alter oder die Adresse und Telefonnummer angeben und auf keinen Fall Einzelfotos ins Netz stellen“, so Nienaber, der die Eltern aufforderte, zu einer guten Medienkompetenz zu erziehen. Dazu gehöre auch, spontan die Internetnutzung zu kontrollieren und die Internetverläufe am Rechner nachzuvollziehen.
Auf Altersangabe achten
Auch die Handys der Jugendlichen sollten von den Eltern überprüft werden. „Wer das übelste Foto auf dem Handy hat, ist der Coolste in der Schule.“ Das weiß der Kriminalbeamte aus trauriger Erfahrung. Mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest richtete Nienaber einen dringenden Appell an die Eltern: „Achten sie beim Kauf von Computerspielen unbedingt auf die Altersangaben der Freiwilligen Selbstkontrolle.“ (Quelle: Nordwest Zeitung - 11.12.09)
WER BEZAHLT BEI BRANDSTIFTUNG?
Ratgeber Autoversicherung
Feuer-Terror in unseren Städten: Zu den Schrecken kommen die materiellen Schäden der Opfer – manche bleiben darauf sitzen. Glück im Unglück hat, wer für sein Auto eine Teilkaskoversicherung besitzt.
Eine erschreckende Zahl: Fast 500 Autos zündeten Brandstifter 2009 in Deutschland an. Vor allem in Berlin und Hamburg brannte es. Jede Tat versetzt nicht nur betroffene Autohalter in Angst und Schrecken, sondern auch die ganze Nachbarschaft. Und wenn die Flammen des Terrors gelöscht sind, folgt die Frage: Wer bezahlt eigentlich den Schaden? Glück im Unglück hat, wer für sein Auto eine Teilkaskoversicherung besitzt. Denn die begleicht alle Brandschäden, auch solche durch Brandstiftung. Sie zahlt den Wiederbeschaffungswert des zerstörten Autos, also den Preis eines gleichwertigen Fahrzeugs auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Bei den meisten anderen Schäden durch Vandalismus zahlt dagegen nur eine Vollkaskoversicherung. Angst, dass die Teilkasko bei Brandstiftung nicht eintritt, muss kein Betroffener haben. "Das gilt selbst dann, wenn bei Krawallen gleich mehrere Autos in Flammen aufgehen", erklärt Versicherungsexperte Alois Schnitzer von der HUK Coburg.
In Hamburg wurden 2009 bislang mehr als 150 Autos in Brand gesteckt – von den meisten Tätern fehlt jede Spur.Dass die Versicherung nicht zahlen müsste, wäre erst beim Tatbestand der "inneren Unruhe" der Fall. "Doch als solche gelten selbst schwere Krawalle mit fliegenden Brandsätzen nicht", so Schnitzer. Zusätzliches Pech dagegen hat, wer keine Teilkasko für seinen Wagen besitzt. Denn dann muss er den gesamten Schaden aus eigener Tasche zahlen. Und wie sieht es mit Schadenersatz durch den Täter aus, sofern er dingfest gemacht werden kann? "Dann hat der Geschädigte dem Täter gegenüber einen Anspruch auf Schadenersatz", erklärt Rechtsanwalt Uwe Lenhart (Frankfurt), "doch oft wird beim Täter nichts zu holen sein." Und das Opfer bleibt auf den Verfahrenskosten sitzen, sofern für die nicht eine Rechtsschutz eintritt.
Immerhin stehen auf Brandstiftung ("gemeingefährliche Straftat") Gefängnisstrafen von einem bis zu zehn Jahren. In Berlin ist gerade der erste Täter verurteilt worden. Ein polnischer Gelegenheitsarbeiter (34) wurde wegen zwei abgefackelter Autos zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Zum Motiv sagte er: "Weiß nicht, war besoffen." (Quelle: AOL Auto - 2.12.09)
Die EU-Kommission warnt vor einer dramatischen Zunahme von gefälschten Medikamenten. Bei Zollkontrollen beschlagnahmten die Behörden allein 34 Millionen Tabletten – innerhalb von zwei Monaten. Betroffen waren Schmerzmittel, Antibiotika, Krebsmedikamente und die Potenzpille Viagra.
"Die Zahl der gefälschten Arzneimittel in Europa, die beim Patienten landen, steigt immer mehr", sagte Industriekommissar und Kommissions-Vizepräsident Günter Verheugen WELT ONLINE. "Die EU-Kommission ist darüber äußerst besorgt." Es handele sich bei den gefälschten Arzneimitteln vor allem um Antibiotika, Krebs- und Malariamedikamente, cholesterinsenkende Arzneien, Schmerzmittel sowie die Potenzpille Viagra. Verheugen: "Die Europäische Union hat bei gezielten Zollkontrollen in allen Mitgliedsländern innerhalb von nur zwei Monaten allein 34 Millionen gefälschte Tabletten sichergestellt. Das hat alle Befürchtungen übertroffen."
Verheugen bezeichnete Medikamentenfälschungen als ein "Kapitalverbrechen", das mit aller Härte bestraft werden müsse. "Jede Fälschung von Medikamenten ist ein versuchter Massenmord. Selbst wenn ein Medikament nur unwirksame Stoffe enthält, kann es dazu führen, dass Menschen daran sterben, weil sie glauben, ihre Krankheit mit einem wirksamen Mittel zu behandeln".
Nach Verheugens Erwartungen wird sich die Europäische Union im kommenden Jahr auf Maßnahmen einigen, mit deren Hilfe sich der Weg einer Arznei von der Herstellung bis zum Verkauf minutiös zurückverfolgen lässt. "Dazu wird es Sicherheitszeichen auf den Medikamentenpackungen geben, darunter einen Barcode. Es wird auch ein Siegel geben, damit klar ist, ob und von wem die Packung gegebenenfalls geöffnet wurde, um Manipulationen der Medikamente zu verhindern", sagte der Industriekommissar. Er hatte bereits 2008 einen entsprechenden Vorschlag gemacht.
Laut Verheugen sind Maßnahmen gegen gefälschte Medikamente "auch ein wichtiger Beitrag zur Senkung der Gesundheitsausgaben, denn die Einnahme unwirksamer oder schädlicher Mittel produziert Kosten in Millionenhöhe". Allerdings wird sich der Preis der Medikamente durch die neuen Sicherheitszeichen erhöhen.
Der FDP (Freie Demokratische Partei)-Wirtschaftsexperte Jorgo Chatzimarkakis betonte, dass der Datenschutz bei den geplanten Maßnahmen sichergestellt werden müsse: "Die Hersteller der Arzneien dürfen nicht wissen, wer der Endverbraucher ist." Außerdem, so der EU-Abgeordnete, müsse Brüssel mehr gegen den Verkauf gefälschter Medikamente im Internet tun. "Wir brauchen im Internet eine zertifizierte Liste von geprüften Apotheken." Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind mehr als 50 Prozent der Medikamente, die im Internet von Apotheken ohne Adresse angeboten werden, gefälscht. (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 7.12.09)
WIE JUGENDLICHE DIE ERDERWÄRMUNG BEEINFLUSSEN
dpa (Deutsche Presse Agentur)
Viele Kinder und Jugendliche würden gerne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Doch das ist gar nicht so einfach. Die 17-jährige Sybille Fuld macht für WELT ONLINE den Praxistest. Sie will herausfinden, wie umweltfreundlich sie wirklich handelt und wo sie noch versteckten Klimasünden erliegt.
Sybille Fuld kann ihre Familie manchmal nerven. Zum Beispiel im Supermarkt. „Ich sage meinen Eltern immer, sie sollen weniger Fleisch kaufen, auch wegen der Umwelt“, sagt sie. Die 17-Jährige aus Bad Homburg bemüht sich, klimafreundlich zu leben: Zur Schule fährt sie mit dem Fahrrad, sie schreibt auf Recyclingpapier.
Doch wir wollten herausfinden, wie umweltfreundlich Sybille wirklich ist und wo ihre versteckten Klimasünden sitzen. Für „Klima kinderleicht“ machte die Schülerin den Praxistest: Kann man als Mensch leben, ohne der Erde zu schaden? Das Ergebnis: Ganz ohne den Ausstoß des Treibhausgases CO2 (Kohlenstoffdioxid) zu verursachen, geht es kaum. Denn das würde heißen, auf viel Schönes zu verzichten. Aber man kann schon als Jugendlicher einiges tun, um das Klima zu schonen.
Elektronik und Internet: In Sybilles Zimmer steht neben dem Bett eine Musikanlage, auf dem Schreibtisch liegt das Handy. „Ein altes Modell, das früher meinem Opa gehört hat“, sagt sie verlegen. Für die Umwelt ist das gut. Bleibt ein Handy länger als nur ein oder zwei Jahre im Einsatz, fallen weniger Treibhausgase bei der Produktion neuer Geräte an. Ein weiteres Plus: Das Handy hat keine Strom fressenden Extrafunktionen wie Kamera oder MP3-Spieler.
Der Computer hängt an einer Mehrfachsteckdose, die sie ausschaltet, wenn der PC aus ist. Die Musikanlage dagegen läuft immer auf Stand-by-Betrieb. „Wenn ich den Stecker ziehen würde, wären alle Radiosender gelöscht“, erklärt sie. Ein Elektrogerät nicht richtig auszuschalten verbraucht aber viel Strom. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel. Bei einer Hi-Fi-Anlage kostet das zum Beispiel 30 Euro pro Jahr. Ein Pluspunkt für Sybille ist, dass der Computer einen Flachbildschirm hat. Dieser braucht etwa drei Viertel weniger Strom als ein Röhrenbildschirm.
Was Sybille überrascht: Sogar beim Surfen im Internet kann man das Klima schonen. Eine Suchanfrage im Netz verbraucht so viel Strom wie eine Energiesparlampe, die eine Stunde leuchtet. Doch wer anstatt Google die Seite Forestle oder Znout benutzt, macht seine Suchanfrage CO2 -neutral oder schützt sogar den Regenwald. Das funktioniert, weil die Betreiber die Werbeeinnahmen für den Klimaschutz verwenden. Sybille hat sich Forestle nun als Startseite für ihren Internetbrowser eingerichtet. Jacob Bilabel von der Berliner Klimaschutzinitiative Thema 1, den wir als CO2-Experten für unseren Praxistest befragt haben, sagt, viel mehr Strom als eine Suchanfrage verbraucht das Anschauen eines YouTube-Films. „Das heißt aber nicht, dass man deshalb nie mehr auf YouTube gehen darf“, sagt Bilabel. Mehr bringt es, zu Hause auf einen Ökostromanbieter umstellen.
Klamotten und Shopping: Jeans und T-Shirt trägt unsere Testschülerin am liebsten. Sie legt nur wenig Wert darauf, immer die neueste Mode zu haben. „Ich ziehe auch oft Sachen von meiner älteren Schwester an, das stört mich nicht.“ Damit liegt sie aus Klimasicht genau richtig. Im Durchschnitt 40 Prozent der persönlichen Klimabilanz hängen vom Konsum ab, also zum Beispiel vom Klamottenkauf. Die Daumenregel: Modemarken, die auf Schnelllebigkeit setzen und mindestens viermal pro Jahr eine neue Kollektion auf den Markt bringen, sind in der Regel nicht auf Klimaschutz ausgelegt. Besser für die Umwelt ist es, seltener Kleidung zu kaufen und dafür hochwertige, die lange hält.
Klimacoach Bilabel empfiehlt Marken, die besonders auf CO2 -arme Herstellung achten. Dazu gehören Patagonia,Trigema oder der Versandhändler Otto. Möglichst gar nicht kaufen sollte man billige Produkte aus Plastik.
Schädlich fürs Klima sind übrigens auch Jeans – was Sybille erschreckt, denn in ihrem Kleiderschrank hängen sieben oder acht Paar. Der Grund ist, dass eine Jeans, bis sie bei uns im Laden liegt, im Schnitt schon 50.000 Kilometer gereist ist. Die Baumwolle wird in einem Land angebaut, in einem anderen weiterverarbeitet und gefärbt, in einem dritten vielleicht zur Hose zusammengenäht. Immerhin, sagt Sybille, seien ihre Jeans schon ein paar Jahre alt und immer noch in gutem Zustand.
Ernährung: Sybille ist Vegetarierin. Das ist gut fürs Klima, denn die Herstellung von Fleisch ist verantwortlich für fast drei Viertel aller Treibhausgase in der Landwirtschaft. Ein Kilo Fleisch verursacht zehn Mal so viele Gase wie ein Kilo Gemüse. Diskussionen gibt es in der Familie manchmal über die Tiefkühltruhe. Sybille selbst isst nie Tiefkühlpizza, sagt sie, ihr Vater und die Schwester schon. „Dabei verbraucht die Truhe viel Strom“, sagt Sybille.
Beim Einkaufen achtet Familie Fuld darauf, nicht zu viel Obst und Gemüse aus weit entfernten Ländern zu kaufen, zum Beispiel Mangos oder Ananas, und sich so gut es geht jahreszeitengerecht zu ernähren: „Ich würde zum Beispiel nicht im Juni Äpfel kaufen, weil die schon seit Monaten gelagert wurden. Stattdessen wachsen zu dieser Zeit bei uns ja die Erdbeeren“, sagt Sybille. Im Internet gibt es Tabellen, die zeigen, in welchen Monaten welches Obst und Gemüse wächst. Eine Alternative ist das „Klimakochbuch“ der BUNDjugend, das für jedes Rezept eine ungefähre CO2 -Angabe enthält.
Strom: Eine große Überraschung wartet hier auf Sybille. Sie schaltet die Heizung in ihrem Zimmer komplett aus, wenn sie ein paar Stunden nicht da ist. „Das spart doch Strom, oder?“, fragt sie. Klimacoach Bilabel erklärt, dass das nicht stimmt. „Besser ist es, konstant auf einer Temperatur zu heizen, am besten auf Stufe 2 oder 3. Denn das Aufheizen eines kalten Raums verbraucht extrem viel Strom.“
Ein anderer großer Stromfresser im Haushalt ist die Dusche. Klimaratgeber empfehlen, die Stoppuhr neben die Dusche zu legen und nicht länger als fünf Minuten zu brausen. „So lange dusche ich eh nicht, da wäre ich doch schon aufgeweicht“, sagt Sybille und lacht. Ob sie sich vorstellen kann, demnächst während des Einseifens den Hahn abzudrehen? Denn das soll pro Jahr etwa zehn Kilo CO2 -Einsparung bringen. „Ja, da denke ich mal drüber nach“, sagt sie zögerlich. Beim Shampookaufen will sie außerdem künftig darauf achten, ein Produkt auszuwählen, das schnell wieder aus den Haaren ausgespült wird. Denn 80 Prozent der CO2 -Bilanz eines Shampoos oder Duschgels gehen auf das Konto des Wasserverbrauchs. Sehr viel bringt es übrigens, sich einen Niedrigdruck-Brausekopf in die Dusche einzubauen. Man selbst merkt den Unterschied nicht, pro Jahr werden 230 Kilo CO2 eingespart.
Haustiere: Familie Fuld hat einen kleinen Kater, Freddy. Er schleicht sich gern in Sybilles Zimmer und verkriecht sich hinter dem Bett. Dass er schlecht für die Umwelt sein könnte, hätte Sybille nicht gedacht. Aber es stimmt. Ein neuseeländisches Ehepaar hat gerade ein Buch veröffentlicht („Time to Eat the Dog“), in dem erklärt wird, warum Haustiere dem Klima schaden. Durch das Futter, das sie fressen, wird demnach so viel CO2 freigesetzt wie bei einem Auto. Im Durchschnitt schadet eine Katze dem Klima so viel wie ein VW Golf.
Was Sybille von der Idee hält, ihren Kater abzuschaffen? „Nichts!“, sagt sie entrüstet. Das Buch ist auch nicht ganz ernst gemeint. Es geht, wie in unserem Praxistest, nur darum, zum Nachdenken anzuregen. Sybille sieht das genauso: „Leuten ein schlechtes Gewissen einzureden, bringt gar nichts. Besser ist, ihnen einfach zu zeigen, was man selbst für das Klima tun kann.“ (Quelle: AOL Nachrichten in Zusammenarbeit mit Welt Online - 29.11.09)
SO VIEL SCHMERZENSGELD ZAHLT DER FRISEUR
DPA (Deutsche Presse Agentur)
Der Friseur verschandelt die Haare, und der Tätowierer sticht nicht so wie vereinbart: Wenn Dienstleister ihren Kunden Kummer bereiten, müssen sie unter Umständen Schmerzensgeld zahlen. Doch Verbraucher sollten aufpassen: Ansprüche gibt es nicht bei jeder Kleinigkeit.
„Für die Frisur solltest du Schmerzensgeld von deinem Friseur verlangen“ – Solche spöttischen Urteile aus dem Bekanntenkreis für den neuen Haarschnitt haben einen wahren Kern. Denn über Geschmack lässt sich zwar streiten, eindeutig wird es aber, wenn ein Friseur handwerkliche Fehler macht. Dass Haare nachwachsen, ist für die Betroffenen nur ein schwacher Trost – ihnen steht in solchen Fällen häufig Schmerzensgeld zu. „Wer gegen die Regeln der Kunst verstößt, muss zahlen“, erklärt Rechtsanwalt Robert Schweizer von der gleichnamigen Münchener Anwaltskanzlei.
Missglückte Dauerwellen können teuer werden
Verpfuschte Dauerwellen, verfärbte Haare, zerstörte Perücken, dauerhafter Haarausfall – die Liste möglicher Verfehlungen von Friseuren ist lang. So ließ sich etwa eine Frau aus Erkelenz die Haare blondieren. Beim Kämmen zu Hause fielen sie ihr büschelweise aus und waren porös und verfilzt. Ein klarer Verstoß gegen die Regeln des Handwerks, urteilte das Amtsgericht Erkelenz im Mai dieses Jahres. Die Kosten des missglückten Friseurbesuchs wurden der Frau erstattet. Zudem sprachen ihr die Richter 1000 Euro Schmerzensgeld zu, weil sie unter der Frisur noch einige Zeit zu leiden hatte (Aktenzeichen 8 C 351/08).
Schlechte Karten hatte auch ein Friseur, der einer Kundin beim Legen einer Dauerwelle die Haare so zerstörte, dass sie sie anschließend kurz schneiden lassen musste. 500 Euro Schmerzensgeld musste er der Frau überweisen, die angab, infolge der zerstörten Frisur unter einer „reaktiven depressiven Verstimmung“ zu leiden. Für das Amtsgericht Hannover war das eine Körperverletzung (Aktenzeichen 510 C 705/94).
Gericht erkennt Tattoo als Körperverletzung
Nicht nur Friseure können ihren Kunden Kummer bereiten. So ließ sich etwa eine Kundin aus dem Badischen ein „Bio-Tattoo“ stechen. Laut Versprechen der Tätowiererin sollte es sich nach drei bis sieben Jahren von selbst auflösen und verschwinden. Nach über zehn Jahren war die Körperkunst jedoch immer noch deutlich zu sehen – weshalb die betroffene Kundin vor Gericht zog. Das Oberlandesgericht Karlsruhe gab ihr schließlich Recht. Sie habe Anspruch auf Rückzahlung des Honorars sowie ein angemessenes Schmerzensgeld, urteilten die Richter (Aktenzeichen 7 U 125/08). Das Anbringen des Tattoos stelle in diesem Fall eine Körperverletzung dar, die rechtswidrig war, erkannte das Gericht.
Kirschkerne können erwartet werden
Doch nicht jeder physische Schaden, den ein Mensch durch die Handlung anderer erleidet, ist gleich eine Körperverletzung im Sinne des Gesetzes. Wer seinen Bäcker verklagen möchte, weil er beim herzhaften Biss in einen Kirschtaler auf einen Kirschkern gebissen und dabei ein Stück seines Zahns eingebüßt hat, hat schlechte Karten. Ein Mann klagte und zog bis vor den Bundesgerichtshof (BGH), um Schadensersatz für die ----behandlungskosten und Schmerzensgeld zu erstreiten.
Die BGH (Bundesgerichtshof)-Richter fällten eine Leitsatzentscheidung: „Da es sich bei einem Gebäckstück um ein für den Endverbraucher bestimmtes Lebensmittel handelt, muss es zwar grundsätzlich erhöhten Sicherheitsanforderungen zu genügen.“ Jedoch wisse der Verbraucher, dass eine Kirsche eine Steinfrucht sei und einen Kern habe. Er könne also nicht erwarten, dass ein Kirschtaler keine Kirschkerne enthalte (Aktenzeichen VI ZR 176/08). (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 27.11.09)
SO FINDEN SIE DEN PERFEKTEN RIESTER-VERTRAG
Die staatliche Rente reicht im Alter selten aus. Umso wichtiger ist es, zusätzliche vorzusorgen. Ob Versicherungen, Banksparpläne oder Fondssparen, für alle Fälle gibt es die richtigen Riesterverträge und die entsprechende staatliche Förderung. Die Experten von "Finanztest" helfen dabei, den optimalen Vertrag zu finden.
Die Finanzkrise scheint an der Riester-Rente nahezu spurlos vorüber zu gehen. Während sich Anleger verunsichert von vielen Vorsorgeprodukten abwenden, steigen die Abschlusszahlen bei Riester kontinuierlich an. Mehr als zwölf Millionen Bundesbürger haben bereits einen solchen Vertrag, mit dem sie staatlich gefördert für das Alter vorsorgen. Riester ist auch in Krisenzeiten gefragt. Schließlich müssen die Anbieter zu Rentenbeginn mindestens die eingezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen garantieren. Ein Minus ist also auch in turbulenten Börsenzeiten ausgeschlossen. Doch für wen rechnet sich Riester überhaupt? Ob sich die staatlich geförderte Vorsorge überhaupt rentierte, hängt sehr stark davon ab, für welches Produkt sich der einzelne Anleger entscheidet.
Die Auswahl ist immens. Sparer können wählen, ob sie einen staatlich geförderten Banksparplan, einen Fondssparplan, eine Versicherung, einen Bausparvertrag oder eine Hypothekendarlehen abschließen. Jedes Angebot hat seine Vor- und Nachteile. "Die Anleger sollten jedoch unbedingt darauf achten, welche Kosten ihnen in Rechnung gestellt werden", rät Niels Nauhauser, Altersvorsorge-Experte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Denn die Gebühren unterscheiden sich je nach Riester-Produkt nicht unerheblich. In einigen Fällen müssen Sparer sogar deutlich mehr Kosten berappen, als ihnen der Staat mit den jährlichen Zulagen gut schreibt. In diesen Fällen rechnet sich Riester nicht.
Ein Fondssparplan lohnt sich insbesondere für Jüngere bis etwa 40 Jahre. Denn mit dieser Anlageform können sie theoretisch die höchstmögliche Rendite erwirtschaften. Ein Minus ist selbst bei zwischenzeitlichen Börsencrashs nicht zu befürchten: Auch bei Riester-Fondssparplänen greift die Garantie. Die Experten von "Finanztest" empfehlen Sparpläne mit dynamischer Absicherung. In diese Rubrik fallen etwa die UniProfirente der Union, die RiesterRente Premium der DWS sowie die Deka Zukunftspläne Classic und Select. Bei diesen Angeboten wird der Aktienanteil entsprechend der Börsenlage flexibel angepasst. Das erhöht insbesondere für junge Sparer die Chance auf eine ganz ansehnliche Rendite. Bei statischen Riester-Fondssparplänen fließt hingegen von vornherein ein bestimmter Prozentsatz der Beiträge in Renten- und Geldmarktfonds.
Den Sparern werden Ausgabeaufschläge von bis zu 5,5 Prozent und jährliche Verwaltungsgebühren von bis zu 2,1 Prozent in Rechnung gestellt. Einige Anbieter wie etwa die DWS verlangen 15,40 Euro Depotgebühren im Jahr. Aufpassen sollten Anleger, die sich für die DWS RiesterRente Premium entscheiden. Denn bei diesem Angebot stellt die Fondsgesellschaft gleich zu Beginn die Kosten für die Beitragssumme der gesamten Laufzeit in Rechnung. Wer bei Vertragsabschluss nur eine geringe Summe vereinbart, kann die Kosten reduzieren. Steigert der Anleger später seine Einzahlungen in den Vertrag, fallen keine weiteren Kosten an. Unterm Strich fallen die Gebühren bei Fondssparplänen niedriger aus, als bei vielen Versicherungen.
Die meisten Riester-Sparer haben eine Versicherung abgeschlossen. Die Experten von "Finanztest" haben sowohl fondsgebundene als auch klassische Versicherungen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: fondsgebundene Versicherungen mit einer dynamischen Absicherung sind nicht zu empfehlen, weil sie schlichtweg zu teuer sind. So verlangten beispielsweise die AachenMünchener und der Deutsche Ring von jedem eingehenden Betrag knapp zwölf Prozent. Hinzu kommen vier Prozent, die gleich bei Vertragsabschluss auf die Beiträge der gesamten Laufzeit fällig werden. Viel bleibt vom Ersparten dann nicht übrig. Riester-Sparer mit einer überteuerten Fondspolice sollten den Vertrag jedoch nicht kündigen, sondern schlicht zum Jahresende beitragsfrei stellen. So muss der Anbieter zu Rentenbeginn wenigstens die eingezahlten Beiträge und Zulagen garantieren.
Bei klassischen Rentenversicherungen erhalten Sparer derzeit auf jeden Fall die Garantieverzinsung von 2,25 Prozent. Wie bei fondsgebundenen Policen werden die Kosten in den ersten fünf Jahren in Rechnung gestellt. "Eine Versicherung rechnet sich allenfalls für Anleger, die bis zur Rente durchhalten", lautet daher das Fazit der Experten. Die Kostenunterschiede sind beträchtlich: Relativ günstig sind nach Analyse von "Finanztest die Angebote von Cosmos Direkt, HanseMerkus, Debeka und Asstel.
Für ältere Sparer lohnt sich am ehesten ein Banksparplan. Hier werden den Anlegern keine Kosten in Rechnung gestellt. Doch auch bei Banksparplänen werden die Kunden zur Kasse gebeten. Die Rendite auf das Ersparte wird einfach mit entsprechenden Abschlägen versehen. Ältere halten sich am besten an Sparpläne, deren Zins an die Umlaufrendite gekoppelt ist. Entsprechende Offerten haben beispielsweise die Deutsche Skatbank oder die Mainzer Volksbank. Jüngere sollten einen Sparplan mit Zinstreppe oder Bonus wählen, etwa bei den Sparkassen Günzburg-Krumbach, Schwerte oder Höxter.
Jeder Riester-Sparer – für welches Produkt er sich auch entschieden hat – erhält jährlich Zulagen vom Staat. Die Grundzulage beträgt 154 Euro, für jedes Kind gibt es 185 Euro und für jeden ab 2008 geborenen Sprössling 300 Euro dazu. "Die Anleger dürfen jedoch nicht vergessen, die Zulagen zu beantragen", sagt Bernd Katzenstein vom Deutschen Institut für Altersvorsorge. Zwar haben viele Anleger einen Dauerzulagenantrag abgeschlossen. Der sorgt dafür, dass die Extras vom Staat Jahr für Jahr automatisch auf das Konto fließen. Doch insbesondere die Riester-Sparer der ersten Stunde, die 2002, 2003 oder 2004 ihre Unterschrift unter den Vertrag gesetzt haben, hatten diese Möglichkeit noch nicht. Sie mussten Jahr für Jahr aufs Neue Zulagen beantragen. Die Möglichkeit, einen Dauerzulagenantrag auszufüllen, gibt es erst seit 2005. Für das Jahr 2007 hat – sieben Wochen vor Ende der Frist – noch rund jeder Vierte keinen Antrag gestellt. Die Maximalzulage erhalten ohnehin nur Riester-Sparer, die mindestens vier Prozent ihres Vorjahresbruttoeinkommens in den Vertrag einzahlen – maximal 2100 Euro abzüglich der Zulagen. Zahlt der Anleger weniger Geld ein, werden die staatlichen Extras entsprechend gekürzt. Ein kinderloser Arbeitnehmer mit 30.000 Euro Einkommen müsste demnach 1046 Euro einzahlen, um die vollen Zulagen zu erhalten.
Nicht immer erhalten Riester-Sparer über die Zulagen den höchstmöglichen Ertrag. Alternativ können die Anleger dem Finanzamt auch die eingezahlten Beiträge in Rechnung stellen – immerhin bis zu 2100 Euro. "Die eingezahlten Beiträge sollten Riester-Sparer unbedingt auch als Sonderausgaben in der Steuererklärung verrechnen", rät Peter Kauth vom Internetportal Steuerrat24.de. Doch diese Möglichkeit steht nur den Riester-Sparern zu, die selbst Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und somit unmittelbar förderberechtigt sind. Wer selbst keine Beiträge zahlt, aber mit einem Beitragszahler verheiratet ist, ist lediglich mittelbar zulagenberechtigt und kann die Beiträge in den Riester-Vertrag nicht als Sonderausgaben verrechnen.
Riester-Sparer müssen die eingezahlten Beiträge in der Steuererklärung in der Anlage AV angeben. Dann können sich die Anleger entspannt zurücklehnen und die Finanzbeamten arbeiten lassen. Rechnen sich eher die Steuervorteile, werden diese bei der Steuererstattung gut geschrieben. Ist dies nicht der Fall, bleibt es bei den Zulagen. Viele Riester-Sparer glauben jedoch fälschlich, dass es nicht nötig sei, Zulagen zu beantragen, weil der Steuervorteil ohnehin überwiege. Dieser Irrtum sie einiges Geld kosten. Denn der Fiskus geht davon aus, dass der Anleger die Zulagen erhalten hat und zieht sie von der Steuerersparnis ab.
So großzügig sich der Staat bei Anlegern in jungen Jahren zeigt, so knauserig zeigt er sich im Alter. Dann holt sich der Staat einen Teil der staatlichen Förderung zurück. Die Auszahlungen aus der Riester-Rente müssen Anleger komplett versteuern. So kommt auf all diejenigen, die sich 2040 oder später zur Ruhe setzen, eine ganz ansehnliche Steuerlast zu. Denn dann sind nicht nur Riester-Rente und betriebliche Altersvorsorge voll steuerpflichtig, sondern auch sämtliche Auszahlungen aus der gesetzlichen und der Rürup-Rente.
Anleger, die im Alter Grundsicherung beziehen, haben mit einem Riester-Vertrag kein gutes Geschäft gemacht. Denn die Auszahlungen werden auf die Grundsicherung angerechnet und diese entsprechend gekürzt. Riester hat jedoch den entscheidenden Vorteil, dass das Ersparte im Fall von Hartz IV sicher ist und nicht angetastet werden muss. Zu Rentenbeginn kann sich der Anleger 30 Prozent seines Ersparten auf einen Schlag auszahlen lassen. Den Vertrag kann der Sparer jederzeit kündigen. Dann muss er zwar Zulagen oder Steuerersparnisse zurückzahlen. Doch wenn nötig, kommt der Riester-Sparer also auf jeden Fall wieder an sein Geld.
Riester rechnet sich für Familien mit Kindern wegen der staatlichen Zulagen und für Besserverdiener wegen der Steuerersparnisse. Doch die staatlich geförderte Vorsorge lohnt sich nur, wenn der Anbieter dem Sparer nicht exorbitant hohe Kosten in Rechnung stellt. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 25.11.09)
SO ÜBERSTEHEN SIE IHRE FIESE PROBEZEIT
dpa (Deutsche Presse Agentur)
Gerade den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben und mit Freunden auf die neue Stelle angestoßen? Das ist toll. Doch eine erfolgreiche Bewerbung ist nur die halbe Miete. Denn nun folgt die echte Bewährungsprobe: die Probezeit. Personalexperten bezeichnen diese erste Zeit gern als "zweite Bewerbung".
Die Bewerbung hat eine ganze Menge Mühe gekostet, individuell sollte sie sein und aus dem Gros herausstechen. Wenn das gelungen und die Tinte unter dem Arbeitsvertrag getrocknet ist, ist das Gröbste schon geschafft: Der Bewerber hat die Stelle. Doch nun muss sich erst noch herausstellen, ob Arbeitnehmer und Arbeitgeber tatsächlich die gegenseitigen Erwartungen und Versprechen halten und der Mitarbeiter in das Unternehmen passt.
Schon arbeitsrechtlich ist die Probezeit etwas Besonderes: Der sonst relativ strikte Kündigungsschutz greift dann nämlich noch nicht. Ohne Begründung können Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Vertrag kündigen. Auch die Kündigungsfrist ist in den ersten sechs Monaten auf zwei Wochen verkürzt, bei einzelnen Tarifverträgen sogar auf zwei Tage. Grund ist aber nicht die Probezeit, sondern es gibt eine durch das Kündigungsschutzgesetz festgelegte gesetzliche Wartezeit. „Diese Frist lässt sich auch nicht durch eine kürzere Probezeit verringern“, sagt der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht, Bernhard Steinkühler. „Das ist ein Fehlglaube“.
Kündigungsschutz ist anfangs Verhandlungssache
Allerdings können Arbeitnehmer hier durchaus etwas für sich herausholen. Wer abgeworben wird, sollte vereinbaren, dass das Kündigungsschutzgesetz von Beginn an greift, empfiehlt Steinkühler. Denn: „Der Arbeitgeber kann freiwillig auf die gesetzliche Kündigungserleichterung verzichten.“ Auch eine Verkürzung der gelockerten Schutzregeln auf drei Monate können Arbeitnehmer mit ihrem neuen Arbeitgeber aushandeln. Ausdehnen lassen sich die gelockerten Regeln umgekehrt nicht. Deswegen können Arbeitnehmer auch unbesorgt Verträge mit längeren Probezeiten unterschreiben, etwa von neun Monaten wie manchmal bei Führungspositionen. „Die Frist von sechs Monaten gilt dann trotzdem, alles andere ist im Streitfall unwirksam“, betont der Arbeitsrechtler.
Was viele nicht wissen: Der Arbeitgeber kann bis zum letzten Tag der Frist noch zu diesen erleichterten Kündigungsschutzbestimmungen kündigen – auch wenn dies nicht die ganz feine Art ist. Dies ist selbst dann möglich, wenn die Kündigungsfrist dann erst nach Ablauf der Probezeit endet. „In dem Fall lohnt es sich auch gar nicht erst, zum Anwaltt zu gehen“, meint Steinkühler. Eine Chance hat ein Widerspruch gegen eine Kündigung seiner Einschätzung nach in der Probezeit allenfalls, wenn der Betriebsrat umgangen wurde. Und nicht nur der gelockerte Kündigungsschutz macht die Probezeit besonders: In den meisten Unternehmen dürfen Neulinge auch in den ersten sechs Monaten keinen Urlaub nehmen, obwohl sie bereits Urlaubsansprüche erwerben.
Viel beobachten und nicht allzu forsch vorgehen
Arbeitnehmer stellen in den ersten Tagen und Wochen im Betrieb wichtige Weichen für ihre weitere Karriere. Um erfolgreich Fuß zu fassen, zählt dabei Fingerspitzengefühl – nicht in erster Linie Fachwissen. Einsteiger sollten zunächst vor allem viel beobachten. „Und gerade in den ersten Tagen nicht zu forsch auftreten“, rät Hans-Rainer Vogel, Mitinhaber des Personal- und Karriereberatungsunternehmens Vogel und Detambel in Wiesbaden. Nur so bekommen sie heraus, welche ungeschriebenen Regeln an ihrem neuen Arbeitsplatz gelten. Gerade Berufseinsteiger vergessen hierbei oft die Sekretärin. „Sie ist die wichtigste Person überhaupt“, ist Jutta Boenig, Inhaberin der Boenig Beratung in Überlingen, überzeugt. Die Sekretärin sei nicht nur Herrin über Terminkalender und Vertraute ihres Chefs. Wer gut mit ihr könne, lerne leichter zwischen den Zeilen zu lesen.
Als regelrechten Karrierekiller handeln Personalexperten den Anspruch vieler Einsteiger, zu schnell etwas bewegen und ihr Fachwissen und Können aufdrängen zu wollen. „Abwartende Neugier ist die beste Haltung“, ist Personalberater Vogel überzeugt. Neulinge sollten viel beobachten. Und gerade die Anfangszeit auch für Fragen nutzen. Die sollten sie aber lieber gebündelt und einmal richtig stellen, als immer hier und da mit Einzelfragen anzukommen – das kostet nur scheinbar weniger Zeit. Und auch bei einem Bürojob können ein oder zwei Tage am Band wichtige Türen für die eigenen Interessen öffnen.
Vor dem Einstand die Gepflogenheiten erkunden
Arbeitnehmer sollten gerade zu Beginn besonders offen und freundlich auf ihre Kollegen zugehen und ihnen Anerkennung und Interesse entgegenbringen. Wer neu ist, sollte jede Gelegenheit zum Kontakt nutzen. Die Kollegen nehmen den Neuling oft von sich aus zum Mittagessen mit. Geschieht das nicht, sollten sich Neulinge aber ruhig selbst überwinden. „Auch wenn das schwer ist“, sagt Maren Lehky, Inhaberin der Personalberatungsgesellschaft Lehky Consulting in Hamburg. „Fragen Sie: ‚Ihr geht immer zusammen, kann ich mich anschließen?’“.
Wer noch keinen Einstand gegeben hat, sollte sich erst mal bei Kollegen erkundigen, welcher Rahmen dafür üblich ist. Beim Einstand dürfen Neulinge im Betrieb ruhig von sich erzählen. Dabei empfiehlt es sich jedoch, nicht allzu sehr aus dem Nähkästchen plaudern – über sein Privatleben oder kuriose Hobbys sollte er sich erst einmal nicht auslassen. Auch allzu engen Anschluss an Grüppchen oder Cliquen sollte er in der ersten Zeit vermeiden.
DARAN SCHEITERN FIRMENNEULINGE AM HÄUFIGSTEN
Enttäuschte Erwartungen: Wenn etwa die Einarbeitung eines Jobanfängers nach der Uni länger dauert als erhofft, weil es dem Einsteiger an Berufserfahrung fehlt. Umgekehrt ist nicht jede Stelle so spannend, wie sie der Chef im Bewerbungsgespräch beschrieben hat.
Fehlende Fachkompetenz: Während der Probezeit stellt der Chef manchmal fest, dass der neue Mitarbeiter fachlich weniger sattelfest ist, als er erwartet hat.
Unverträglichkeit: Teamfähigkeit und den Willen Konflikte zu lösen kann man einer Bewerbung und einem Gespräch oft nicht entnehmen. Wenn der Neue menschlich nicht passt, dann bleibt die Einstellung ein kurzes Gastspiel im Unternehmen.
Wirtschaftliche Gründe: Gerade in stark konjunkturabhängigen Branchen gehen derzeit auch eigentlich gute Mitarbeiter gleich wieder von Bord. Es gilt die alte Devise: Wer zuletzt kommt, geht zuerst.
(Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 19.11.09)
Kleine Gesten verraten oft mehr als tausend Worte - man muss sie nur richtig zu deuten wissen. Lernen Sie, Ihrem Gegenüber all die Wahrheiten zu entlocken, die eigentlich nicht für Sie bestimmt waren, und machen Sie sich bewusst, welche Signale ihr eigener Körper ständig aussendet. Das kleine Einmaleins der Körpersprache in der Galerie.
Echte Freude
Beide Mundwinkel zeigen nach oben, die Augen lachen mit, auch die Wangen werden mit angehoben. Ein aufgesetztes Lächeln mit unbeteiligten Augen wird schnell entlarvt. Oft verrät es sich spätestens durch abruptes Abbrechen oder es verschwindet stufenweise.
Einige Stars verblüffen die Medien immer wieder damit, wie schnell sie überschüssige Kilos abbauen und ihren Körper wieder auf Idealmaße und -gewicht trimmen.
So sieht Heidi Klum keine vier Wochen nach der Geburt von ihrer jüngsten Tochter Lou Sulola einfach großartig aus - das Topmodel ist schlank und wirkt dabei kein bisschen gestresst. Aber wie macht sie das?
Bestimmt nicht so, wie sich das Lieschen Müller vorstellt. Nehmen Sie sich vor den gefährlichsten Irrtümern in Acht, denen Frauen, die abnehmen wollen, immer wieder aufsitzen.
Eiswasser vor den Mahlzeiten macht schlank, da die Einnahme automatisch Kalorien verbrennt
Richtig ist, dass der Körper das Wasser erwärmen muss und dabei Kalorien verbrennt. Die Anzahl der verbrannten Kalorien beträgt allerdings nur unwesentliche 30 - 35 Kilokalorien pro Liter Eiswasser. Ein Wert, der sich bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von 2500 Kalorien nicht wesentlich auf die Gewichtsabnahme auswirkt.
Sie schlummern in Schubläden, Sparstrümpfen und ausrangierten Geldbeuteln: D-Mark, Francs, Peseten und andere nationalen Währungen der Euro-Länder. Doch die Scheine und Münzen haben mehr als nur nostalgischen Wert. In vielen Fällen können die "Schlafmünzen" wieder zu Barem gemacht werden.
Die gute, alte D-Mark fristet ein Schattendasein. Ob unter der Matratze oder hinterm Schrank, seit der Währungsumstellung 2002 wurden viele Münzen und Scheine schlichtweg vergessen. Das Problem der „Schlafmünzen“ erkannte die Bundesbank früh und schickte noch vor der Euroeinführung als DM-Münzen verkleidete Models in die Innenstädte, um an das Geld Kommoden und Schränken zu erinnern. Nach Schätzungen der Bundesbank schlummerten ein halbes Jahr vor der Euro-Einführung noch etwa acht Milliarden Münzen und Tausende Geldscheine im Wert von bis zu 100 Milliarden DM als stille Reserve in den Haushalten. In der gesamten Europäischen Union saßen die Bürger 2007 immerhin noch auf nationalen Währungen im Gesamtwert von umgerechnet 17 Milliarden Euro.
Bundesbank vermutet Milliardenbeträge in Schränken
Inzwischen wurde so mancher Schein und viele Münzen zurückgebracht, doch noch immer vermutet die Bundesbank, dass Milliardenbeträge unentdeckt herumliegen. Und wer heutzutage noch ein paar Münzen oder Scheine findet und diese abliefern will, muss möglicherweise weite Wege in Kauf nehmen: „Inzwischen sind ausschließlich die Filialen der Bundesbank für den Umtausch von Mark in Euro zuständig", sagt Bundesbank-Sprecherin Susanne Mehlhorn. In den meisten Bundesländern gibt es jedoch nur eine Filiale – das macht den Tausch nicht besonders attraktiv. Eine Marktlücke, die auch private Unternehmen entdeckt haben. Weil die nächste Bundesbank-Filiale für viele Bürger nicht in der Nähe liegt, bieten sie einen Umtauschservice an, den sie sich natürlich bezahlen lassen.
Die Quickborner GFC Holding beispielsweise hat sich neben dem D-Mark-Tausch auf die Euro-Vorläuferwährungen aus den übrigen Ländern spezialisiert. „Der Kunde schickt uns lediglich einen Kuvert mit Scheinen oder ein Paket mit Münzen, alles weitere erledigen wir", verspricht GFC-Projektleiter Axel Westerwelle. Er und seine Mitarbeiter sammeln die Münzen und Scheine der einzelnen Euro-Länder und bringen diese dann bei den Zentralbanken vorbei. Der Kunde bekommt sein Geld bereits zwischen fünf und sieben Tage nach Zählung seines Geldes. Ganz umsonst ist die Dienstleistung allerdings nicht: 30 Prozent bekommt die GFC vom Gegenwert der Münzen und Scheine. Trotz des stolzen Preises, wissen die Kunden den Service zu schätzen – bliebe doch sonst das ganze Geld wertlos in der Schublade. „Viele Leute wissen gar nicht, dass sie das alte Geld auch heute noch umtauschen können“, sagt Westerwelle. „Und wer es weiß, dem ist es oft zu kompliziert.“
Private Geldtauscher helfen
Die privaten Geldtauscher sind also vor allem für die Euro-Vorläufer aus dem europäischen Ausland hilfreich, denn wer alte Währungen in Euros wechseln will, muss das bei den Zentralbanken der jeweiligen Länder tun. Die Bundesbank tauscht nur altes deutsches Geld ein, nicht das aus dem europäischen Ausland. Doch fremdsprachige Formulare und die langfristige Urlaubsplanung sorgen dafür, dass viele Deutsche ihre Urlaubskleingeld aus vergangenen Jahren einfach liegenlassen. Wer noch Lira, Drachmen oder Francs aus Urlaubsreisen vor 2002 zuhause hat, muss sich jedoch mitunter beeilen. Neben Deutschland garantieren nur Österreich und Irland sowie Spanien eine zeitlich unbegrenzte Rückgabe von Münzen und Banknoten. In Finnland, Frankreich und Griechenland enden die Abgabefristen für Geldscheine im Februar 2012. Die Frist für Münzen ist in sechs Ländern, darunter Belgien, Frankreich und die Niederlande, dagegen schon abgelaufen.
Altes Geld für mildtätige Zwecke
Wer sein altes Geld ohnehin bereits abgeschrieben hat und es nicht unbedingt in klingende Münze für den eigenen Geldbeutel eintauschen will, kann es auch spenden. Viele soziale Einrichtungen freuen sich über das Geld, das eigentlich längst ungültig ist. Regelmäßig werden alte Markstücke eingesammelt und kommen mildtätigen Zwecken zugute. Derzeit sollen sich beispielsweise Schulklassen in ganz Deutschland auf die Suche nach dem alten Geld machen, um beim Wettbewerb „D-Mark-Detektive“ ihren Eltern und Großeltern ein paar Münzen abzuschwatzen und diese für Schulen in Afrika und Asien zu spenden. Zudem ermöglichen immer wieder Geschäfte die Bezahlung mit alten Münzen – beispielsweise in Morbach im Hunsrück, wo die Geschäftsleute ihre Kunden aufriefen, zuhause nach der alten Währung zu suchen. Dabei machte ein Morbacher, wie die örtliche Zeitung berichtete, einen überraschenden Fund: 1400 D-Mark fand er zwischen der Bettwäsche seiner Großmutter, die ihm ihr Haus nach ihrem Tod vererbt hatte. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 13.11.09)
Vor fast 50 Jahren kam die Antibabypille auf den Mark, startete die sexuelle Revolution und wurde zum unangefochtenen Star bei den Verhütungsmitteln. Doch der hormonelle Eingriff in den Körper schreckt heute immer mehr Frauen von der unkomplizierten Verhütungsmethode ab: Gibt es heute bessere Alternativen, die die Wechseljahre der Pille einläuten? Und wie gefährlich ist die Pille eigentlich wirklich?
Anti-Baby-Pille
Die Pille enthält Hormone - meist Östrogen und Gestagen. Diese verhindern den Eisprung, verändern den Schleim im Gebärmutterhalskanal und hemmen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Die Verhütungssicherheit ist sehr sicher. Ausnahmen bestehen vor allem, wenn die Einnahme vergessen wird, zusätzlich andere Medikamente eingenommen werden und bei Erbrechen oder Durchfall.
VERHÜTUNGSMITTEL IM VERGLEICH
MEDIKAMENTE, DIE N I C H T WIE ERHOFFT WIRKEN
Teuer, wirkungslos und sogar gefährlich! Stiftung Warentest hat rezeptfreie Medikamente getestet und ist zu dem erschreckenden Ergebnis gekommen, dass jedes dritte Medikament negativ zu bewerten ist. Auf der "Mängel-Liste" befinden sich auch so beliebte "Helferchen" wie Thomapyrin, Aspirin Complex oder Wick MediNait, die jedem von uns bestimmt schon einmal gegen Grippe oder Kopfschmerzen vom Apotheker empfohlen wurden. Die Ergebnisse sind im "Handbuch Rezeptfreie Medikamente" (29,90 Euro; ISBN: 978-3-868511-05-5) zusammengefasst. In der Galerie zeigen wir die 15 am wenigsten nützlichen oder sogar schädlichen Medikamente.
DIE ZEHN BESTEN SPAR-TIPPS FÜR DIE HEIZUNG
dpa (Deutsche Presse Agentur)
Noch hat der Winter gar nicht richtig begonnen, da bringt dieser Herbst schon Temperaturen wie sonst im Januar. Kein Weg geht daran vorbei, die Heizung anzudrehen. Doch wer clever heizt, kann prima sparen. Wer zusätzlich noch den Stromzähler im Blick hat, behält auch hier die Kosten im Griff.
Es sind die wenigen bitterkalten Tage im Jahr, die bei den Heizkosten so richtig reinhauen. Dagegen ist nicht viel zu machen, denn wenn es draußen hohe Minusgrade hat, muss man in der Wohnung dagegen anheizen. Bevor es richtig kalt wird, kann man allerdings schon übers Heizen nachdenken und die Wohnung fit machen für den Winteralltag. Es ist nicht nur einfach Konsumverzicht, der beim Sparen hilft, sondern „intelligenter Konsum: sparsam, kostenbewusst und nachhaltig", sagt Roman Leuthner, der für die Verbraucherzentrale den Ratgeber „Die Kostentreiber in den Griff bekommen“ geschrieben hat.
Gerade in der kalten Jahreszeit sollten Hausbesitzer genau überlegen, in welchen Räumen der Wohnung es warm sein soll. Die Temperatur in kurzfristig unbenutzten Zimmern kann auf 15 bis 16 Grad heruntergedreht werden – kälter sollte es allerdings nicht sein, weil der Wohnraum sonst zu stark auskühlt. Auch bei Räumen, die in einer Wohnung mehrere Tage nicht genutzt werden, reichen 15 Grad aus, länger leer stehende Zimmer können mit 12 Grad beheizt werden. Radikalkuren helfen wenig: Die Heizung sollte nie ganz ausgeschaltet sein, denn die Kälte wandert über die Wände in andere Teile der Wohnung.
Auch ein kräftiger Windstoß kann beim Sparen helfen, denn frische Luft wird schneller warm. Grundsätzlich gilt: Trockene Luft lässt sich besser heizen als Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit. Zudem sollten sich Verbraucher nach undichten Stellen umschauen.
Ritzen und Spalten an Fenstern und Türen müssen gut abgedichtet sein, damit die kalte Luft von draußen nicht unangenehm in die eigenen vier Wände bläst und Heizenergie verloren geht. Um herauszufinden, wo der Wind eine undichte Stelle gefunden hat, reicht an windigen Tagen meist ein einfaches Werkzeug aus: eine Kerze.
Stromsparen bremst Kosten übers Jahr
Nicht nur saisonal begrenzt sind die Sparmöglichkeiten beim Stromverbrauch. „Wer im Alltag alle Möglichkeiten zum Stromsparen nutzt, kann im Jahr zwischen 70 und 150 Euro sparen, ohne auf wichtige Helfer im Haushalt verzichten zu müssen“, schätzt Ratgeberautor Leuthner. Dabei sorgen schon kleinste Veränderungen für ein Plus im Portemonnaie: Wenn der Topf beispielsweise genau auf die Herdplatte passt, geht keine Energie verloren. Ist die Platte nur ein bis zwei Zentimeter größer als der Topf, wird bis zu 30 Prozent der anfallenden Wärme verschenkt. Zudem sollte stets ein Deckel auf den Kopftopf gelegt werden – ohne Deckel wird dreimal mehr Strom verbraucht. Beim Backen könne bequem aufs Vorheizen verzichtet werden, meint Leuthner. Das Sparpotenzial betrage 20 Prozent.
Effiziente Geräte zahlen sich aus
Auch die Suche nach Stromfressern in der Wohnung zahlt sich langfristig aus. Zwar reißt der Neukauf von Geräten mit einer guten Energieeffizienz – Geräte mit dem Schildchen A – zunächst ein Loch in die Haushaltskasse, auf lange Sicht jedoch helfen Kühlschrank, Waschmaschine & Co. jedoch beim Sparen – und schonen noch dazu das Klima. Die Stromkostenersparnis von besonders effizienten Kühlschränken mit Vier-Sterne-Fach gegenüber einem Modell mit höherem Verbrauch summiert sich in fünfzehn Jahren auf mehr als 300 Euro, rechnet Haushaltsexperte Leuthner vor. Insbesondere, wenn eine Reparatur ansteht, ist der Kauf eines neuen Gerätes meist lohnender. Bei der Anschaffung eines neuen Kühlschrankes entscheidet die Größe des Kühlfachs über den Energiebedarf der kommenden zehn bis 15 Jahre. Da sollte jeder seine eigenen Lebensgewohnheiten auf den Prüfstand stellen, um festzustellen, wie groß das Tiefkühlfach tatsächlich sein muss. Ein Blick lohnt sich auch auf die Sterne-Zahl des Gefrierfaches: Hat der Kühlschrank ein Fach mit drei Sternen, verbraucht er im Vergleich zu einem Modell ohne Gefrierfach etwa 30 Prozent mehr Energie.
Kühlschrank nicht neben die Heizung
Auch der Aufbau der Küche oder der gesamten Wohnung entscheidet über die Höhe der Strom- und Heizkosten. Ein Kühlschrank sollte beispielsweise nie direkt neben dem Herd stehen oder in der prallen Sonne.
Jedes Grad mehr oder weniger in der direkten Umgebung des Kühlschrankes bedeutet, dass der Energieverbrauch des Kühlschrankes um sechs Prozent gesteigert wird, rechnet Antje Bedbur von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vor. Oft stehen Schränkchen und Regale vor Heizkörpern und treiben damit die Kosten in die Höhe. Generell gilt: Heizkörper sollten zu allen Seiten frei von Möbeln, Handtüchern oder anderen Gegenständen sein, um einen Wärmestau zu verhindern. Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie ja auch gleich noch auf der Fläche hinter der Heizung Wärme reflektierende Folie ankleben. Auch damit lassen sich rund sechs Prozent Heizenergie sparen. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 2.11.09)
Plug-in-Hybrid von Axon Automotive
Das Hybridauto des britischen Startups Axon Automobile ist 100 Prozent Öko: Die Karosse des Zweisitzers besteht aus Kohlenstoff, Bioethanol treibt ihn an. Die Sitze sind aus Recycling-Jeans.
Grün ist die Insel: Das britische Startup Axon Automotive hat ein Fahrzeug auf die Räder gestellt, das von Kopf bis Fuß umweltgerecht sein soll. Das fängt an mit dem Elektroantrieb der dem Axon im Stadtverkehr Beine machen soll, steigert sich zum Bioethanol-Benzinmotor für längere Etappen und gipfelt in der Innenausstattung aus recycelten Jeans. "Der Hersteller will mit diesem Fahrzeug die Konkurrenz grün vor Neid machen", witzelte kürzlich ein englisches Blatt. Ob das gelingt? Weit innovativer als das doppelt grüne Antriebskonzept, das inzwischen weit verbreitet ist, wirkt die Konstruktion der Karosserie: Das Gerüst besteht nach Angaben des Herstellers komplett aus ultraleichter Karbonfaser. "Neue Verarbeitungsmethoden haben dazu geführt, dass die ursprünglich der Formel 1 vorbehaltenen Techniken nun auch Öko-Autos zugänglich sind", verkündet Axon Automotive. Nach eigenen Angaben ist der Hersteller ein Spezialist für diesen Werkstoff - eines des letzten Projekte war ein Caterham Seven , den die Bastler aus Wellingborough 100 Kilometer nördlich von London umbauten.
Der Clou im Innenraum: Die Sitze sind mit Stoffen bezogen, die von recycelten Jeans stammen. Das Design haben Modedesigner entworfen. Die Türverkleidungen ihrerseits sind aus wiederverwendeten Karbonfasern. "Man kann die Emissionen eines Autos radikal senken, indem man es besonders leicht und aerodynamisch konstruiert", sagt Axons Geschäftsführer Steve Cousins zu unser aller Überraschung. Das Fahrzeug soll ab 2011 bestellbar und ein Jahr später dann erhältlich sein. Nach den Berechnungen von Axon emittiert es knapp unter 50 Gramm CO2 pro Kilometer; das entspricht der Hälfte des Grenzwerts, unter dem Fahrzeugen in Großbritannien keine Kraftfahrzeugsteuer berechnet wird. Der Wagen ist mit zwei Sitzplätzen und einem adäquaten Kofferraum ausgestattet. Nach dem Willen seiner Väter soll das Baby in kleinen Fabriken auf den jeweiligen Märkten ohne Umwege zu den Kunden rollen - schön nachhaltig eben. (Quelle: AOL Auto)
Ob Billigkette oder Nobel-Körperschmiede – eines haben alle Fitnessstudios gemeinsam: Bei den Verträgen gibt es oft Probleme. Wann ist ein Ausstieg möglich? Wie lange darf der Vertrag laufen? Vorzeitige Kündigung ist nur drin, wenn ein "wichtiger Grund" vorliegt. Deshalb müssen häufig Gerichte entscheiden.
Eigentlich passte alles perfekt: Student Stefan R. war für ein zweimonatiges Praktikum in Hamburg, und gar nicht weit entfernt von seiner Wohnung fand er ein Fitnessstudio, das ihm gefiel. Dort wollte er während der zwei Monate regelmäßig trainieren. Kein Problem, versicherte die Mitarbeiterin am Tresen. R. solle zwar einen Halbjahresvertrag unterschreiben, nach Ablauf der zwei Monate würde aber kein Geld mehr abgebucht.
Dafür sorge eine Notiz an die Geschäftsleitung. Nach dem Ende des Praktikums buchte das Studium allerdings trotzdem weiter Geld von R.s Konto ab. Er habe ja einen Vertrag unterschrieben müsse deshalb auch zahlen, erklärte der Studio-Betreiber. Von der mündlichen Vereinbarung wollte niemand etwas wissen. Erst als Stefan R. mit einem Anwalt drohte, bekam er sein Geld zurück.
Das passiert häufig in Deutschland. Ob Billigkette oder Nobel-Körperschmiede: Die Verträge, die Fitnessstudios mit ihren Kunden abschließen, sorgen oft für Streit, der häufig vor Gericht ausgetragen wird. „Meistens geht es um die Vertragslaufzeiten und die Begründungen für eine vorzeitige Kündigung“, sagt Brigitte Sievering-Wichers von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Die Rechtsprechung sieht Verträge mit Fitnessstudios als sogenannte Dauerschuldverhältnisse an. Da die Kunden sowohl eine Dienstleistung in Anspruch nehmen als auch die Räumlichkeiten und Geräte nutzen, enthalten die Verträge sowohl dienstvertragliche als auch mietvertragliche Elemente. Eine Kündigung ist deshalb nur möglich, wenn ein „wichtiger Grund“ vorliegt. Was das ist, entscheiden im Zweifel die Gerichte. Dabei gilt der Grundsatz, dass einer Seite die Fortführung des Vertrages nicht mehr zumutbar ist.
Der Umzug in eine andere Stadt aus beruflichen Gründen kann solch ein wichtiger Grund sein, hat das Amtsgericht München entschieden (Aktenzeichen 212 C 15699/08). Geklagt hatte eine Kundin, die einen Zweijahresvertrag mit einem Fitnessstudio geschlossen hatte. Nach wenigen Monaten bekam ihr Ehemann eine neue Stelle, und die beiden mussten nach Wien umziehen. Das Studio bestand trotzdem auf dem laufenden Vertrag. Zu unrecht, urteilten die Richter. Schließlich könne die Kundin keine Leistungen mehr in Anspruch nehmen.
Auch Krankheiten werden häufig als Kündigungsgrund anerkannt. Mitglieder eines Fitnessstudios beispielsweise, denen ihr Hausarzt rät, auf weiteres Training zu verzichten, dürfen fristlos kündigen und müssen ihre Beiträge nicht weiter zahlen. Das geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Frankfurt (Aktenzeichen 32 C 3558/96-19) hervor. Geklagt hatte eine Kundin, die nach einigen Monaten im Fitnessstudio gesundheitliche Probleme bekommen und den Vertrag gekündigt hatte. Das Studio verlangte jedoch die noch ausstehenden Beiträge und verwies auf die Vertragsklausel, dass „Krankheit, Wohnungswechsel und ähnliches“ ein Mitglied nicht von seiner Zahlungspflicht entbinden. Diese Klausel sei jedoch unwirksam, da die Kunden dadurch unangemessen benachteiligt würden, urteilten die Richter.
Nicht länger als zwei Jahre
Eine Krankheit ist sogar dann ein Kündigungsgrund, wenn sie schon bei Vertragsabschluss bekannt war und beim Gesundheits-Check des Fitnessstudios festgestellt wurde. Dann nämlich ist das Studio schuld, wenn es trotzdem einen Vertrag mit dem Kunden eingeht, so das Amtsgericht Geldern (Aktenzeichen 4 C 428/05).
Ganz ohne wichtigen Grund können Kunden aus Verträgen aussteigen, die eine längere Laufzeit als zwei Jahre festlegen. Nach einer Entscheidung des Landgerichts Aachen ist eine Kündigung dann jederzeit möglich (Aktenzeichen 6 S 199/07).
N I C H T ZUM ÄRGERNIS WIRD.
1. Verschaffen Sie sich einen Überblick:
- Welche Studios gibt es in Ihrer Nähe?
- Welche Angebote haben sie?
- Wie sind sie ausgestattet?
- Sind die Trainer gut ausgebildet?
2. Vergleichen Sie Preise und Leistungen mehrerer Studios.
3. Vereinbaren Sie ein Probetraining.
Gute Anbieter machen das K O S T E N L O S möglich.
4. Studieren Sie die Verträge in Ruhe zu Hause.
5. Vereinbaren Sie eine möglichst kurze Vertragslaufzeit.
(Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 21.10.09)
WORAUF TELEARBEITER ACHTEN SOLLTEN
Arbeiten von zuhause aus – das wird auch in Deutschland immer beliebter. Zwar gelten im Home-Office grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie an allen anderen Arbeitsplätzen. Allerdings müssen Telearbeiter zahlreiche Details selbst klären. Dazu gehört auch, ob der Chef Zugangsrecht zur Wohnung hat.
Telearbeit boomt. Mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass Gesprächspartner am anderen Ende der Telefonleitung ihren Home-Office-Tag erwähnen. Vor allem in Großunternehmen wechselten viele Mitarbeiter – Männer wie Frauen – ins Heimbüro. Bei BMW etwa stieg die Zahl der Telearbeiter im Rahmen des Telearbeitsprojekts Twist von anfangs 300 auf mehr als 5000 Beschäftigte. In der IT-Industrie ist Telearbeit von jeher weit verbreitet, ebenso bei Außendienstlern. Aber auch in kleinen und mittleren Unternehmen sowie Behörden setzt sich der Trend zum Home Office zunehmend durch.
Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, sind zahlreiche Experten überzeugt. Einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge liegt der Anteil der Beschäftigten, die ganz oder teilweise im Heimbüro arbeiten, derzeit bei zehn Prozent. Eine vom Druckerhersteller Brother initiierte Studie des britischen Marktforschungshauses Future Foundation sagt voraus, dass es 2020 bereits ganze 80 Prozent sein werden.
Mitarbeiter sind zufriedener
Gerade für Berufstätige mit Familie ist die Arbeit im Heimbüro praktisch. „Vor allem weibliche Fachkräfte fordern zunehmend Home Offices“, sagt Unternehmensberater Alexander Greisle, der Firmen bei der Einrichtung von Telearbeitsplätzen berät. Die Mitarbeiter sind zufriedener, wie zahlreiche Studien bestätigen. Die Unternehmen steigern ihre Chancen im Kampf um begehrte Fachkräfte und sparen dazu noch hohe Quadratmeterkosten für Büros. Immer schnellere Datenleitungen und bessere Technik erleichtern zudem die Vernetzung.
Details selbst aushandeln
Anders als bei der Teilzeit, haben Arbeitnehmer allerdings keinen Rechtsanspruch auf Telearbeit. „Den Arbeitsort bestimmt der Arbeitgeber“, sagt Stefan Simon, Arbeitsrechtler und Partner der Clifford Chance Partnerschaftsgesellschaft von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Solicitors in Frankfurt. Auch ein Gesetz, das die Arbeitsbedingungen für das Heimbüro festlegt, fehlt bislang. Daher sollten angehende Telearbeiter vorab rechtliche Fragen klären und sich über die für sie geltenden Bestimmungen informieren. Das sind zwar grundsätzlich dieselben Regeln, wie bei jedem anderen festangestellten Arbeitsverhältnis auch. Doch Details müssen sie meist selbst aushandeln.
„Als erstes sollten angehende Telearbeiter klären, ob es einen Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung gibt, die bestimmte Dinge regelt“, empfiehlt Gisela Schamann, Mitarbeiterin des Projektes "Telearbeit" der Gewerkschaft Ver.di. Das würde die Vertragsverhandlung enorm verkürzen. Ist beides nicht vorhanden, sollten Mitarbeiter die Modalitäten ihrer Tätigkeit im Home-Office mit ihrem Arbeitgeber festlegen. „Und zwar möglichst detailliert“, rät Schamann.
Viele offene Fragen
So sollte ein Telearbeitsvertrag klären, wer die Arbeitsausstattung anschafft und gegen Schäden oder Diebstahl versichert beziehungsweise die Police bezahlt. Ebenso ist wichtig, ob Computer oder Laptop auch privat genutzt werden dürfen und wer die Telekommunikationskosten trägt. Auch, ob und wie viel Geld der Arbeitgeber für das Arbeitszimmer bezahlt, sei Absprachesache, sagt Schamann. Und es gibt noch viele weitere Fragen, betont Arbeitsrechtler Simon: Wann soll der Telearbeiter erreichbar sein? Ist die Telearbeit auf Dauer oder nur vorübergehend geplant? An wie vielen Tagen soll der Telearbeiter im Unternehmen präsent sein? Wer kümmert sich darum, dass gesetzliche Vorschriften, wie beispielsweise ergonomische Arbeitsschutzmaßnahmen, umgesetzt werden?
Vertraulichkeit ist Pflicht
Eindringlich sollten sich Telearbeiter aus Simons Sicht vor allem über ihre Vertraulichkeitspflichten klar werden. „Wenn Besuch kommt, muss alles – insbesondere Kundenlisten – weggeschlossen sein“, betont er: „Am besten in einem abschließbaren Schrank.“ Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse weiterzugeben, sei strafbar. Zudem sollten Telearbeiter vor Abschluss eines Vertrages auch einen Steuerberater zu Rate ziehen, sagt Simon.
Interessant ist auch die Frage, ob der Arbeitgeber ein Zugangsrecht zur Wohnung des Telearbeiters besitzt. Grundsätzlich behalten Beschäftigte alle Rechte – das im Grundgesetz fixierte Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung wird nicht eingeschränkt. Praktisch jedoch ist die Frage komplizierter: „Es kann durchaus ein berechtigtes Interesse des Arbeitgebers daran geben, beispielsweise wegen Veränderungen an der IT Zutritt zu verlangen“, sagt Arbeitsrechtler Simon. „Auch sämtliche Unterlagen gehören schließlich dem Arbeitgeber.“ Auf sein Recht zu pochen und den Arbeitgeber abzuweisen, hält er zumindest in diesem Fall nicht für klug.
DIESE FORMEN DER TELEARBEIT GIBT ES
Alternierende Telearbeit
Bei dieser wohl häufigsten Variante der Telearbeit verbringt der Mitarbeiter eine festgelegte Zahl von Tagen im Unternehmen und den Rest in seinem Home Office.
Supplementäre Telearbeit
Bei dieser Variante leistet der Mitarbeiter zusätzlich zum normalen Arbeitspensum einzelne Stunden von zuhause ab. Zu dieser Kategorie von Telearbeitern werden auch Mitarbeiter gezählt, die viele Kundenbesuche machen und ihre Arbeit per Laptop und Handy an die Zentrale senden.
Satellitenbüros oder Telezentren
Typisches Beispiel für diese Form der Telearbeit sind Call-Center. Die Telearbeitsplätze befinden sich dabei in sogenannten Satellitenbüros oder Telezentren, in denen Telearbeiter eines oder verschiedener Unternehmen sitzen können. Die mobilen Telearbeiter wählen sich dabei ortsunabhängig mithilfe moderner Kommunikationstechnologien bei ihrem Unternehmen ein.
Freiberufler im Home-Office
Auch die Tätigkeit von Freiberuflern in den eigenen vier Wänden – etwa von Journalisten oder Autoren sowie Beratern – wird als eine Form von Telearbeit eingestuft. Hierfür hat sich der Begriff des E-Lancers eingebürgert, des Freelancers also, der vor allem auf elektronischem Weg kommuniziert.
Heimarbeit
Klassische Heimarbeiter verrichten oft handwerkliche Tätigkeiten für das Unternehmen, bei dem sie fest angestellt sind. Meist sind sie nicht elektronisch mit dem Unternehmen vernetzt, sondern liefern lediglich die selbst erstellten Produkte zu.
Hier gibt es Hintergrundinformationen
- Ein Leitfaden des Bundesarbeits- und Bundeswirtschaftsministeriums (als pdf) findet sich im Internet unter der Adresse www.bmbf.de/pub/telearbeit.pdf .
- Informationen zur ergonomischen Gestaltung von Telearbeitsplätzen gibt es bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) im Internet unter der Adresse www.vbg.de . (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 19.10.09)
GRUNDREGELN FÜR JUNGE ONLINE-SURFER
Der Computer: Ein prima Spielzeug. (Foto: Fotolia / Pavel Losevsky)
1.) Denke dir einen originellen Phantasienamen aus, den du beim Chatten verwendest, benutze aber nicht deinen richtigen Namen.
2.) Gib niemals dein Passwort, deinen Nachnamen, deine Telefonnummer oder deine Adresse weiter und triff dich niemals mit Chatfreunden, es sei denn deine Eltern begleiten dich dabei.
3.) Sprich mit deinen Eltern, wenn du das Gefühl hast, dass dich jemand belästigt, dir Angst macht, oder dich sogar bedroht.
4.) Zeige deinen Eltern die eMails, die dir unangenehm sind, in denen du beleidigt oder über unangenehme Dinge ausgefragt wirst.
5.) Verlasse Chaträume, sobald du dich dort nicht mehr wohl fühlst, dich jemand beleidigt, oder dir sogar unanständige Fragen stellt. (Quelle: AOL Kinderclub - 28.9.06)
So funktioniert Phishing
Phishing ist eine zunehmend häufige Art von Spam, die zum Diebstahl Ihrer persönlichen Daten, wie z.B. Kreditkartennummern oder Online-Banking-Kennwörtern, führen kann. Phishing-Attacken erfolgen, indem der Betrüger gefälschte Mails sendet, die angeblich von einer legitimen Website stammen, mit der Sie Online-Geschäfte führen, wie z.B. einer Bank, einem Kreditkartenunternehmen oder einem ISP, also Websites, auf denen Benutzer persönliche IDs oder Konten haben. Die E-Mail kann den Benutzer auffordern, mit seinen Kontendetails zum "Update der Sicherheit" oder aus einem beliebigen anderen Grund zu antworten.
Die Phishing-E-Mail kann Sie außerdem zu einer gefälschten Website oder einem Pop-Up-Fenster leiten, die aussehen wie die echte Website aber ausschließlich für den Zweck erstellt wurden, persönliche Informationen zu stehlen. Unschuldige Benutzer werden dann oft dazu verleitet, ihre Kreditkartennummern, Kennwörter oder andere Details herauszugeben.
Berichten der Anti-Phishing Working Group zufolge können Phisher bis zu fünf Prozent der Empfänger überreden, auf Spam-Mails zu antworten.
So können Sie sich schützen:
1. Antworten Sie niemals auf E-Mails, die persönliche finanzielle Informationen verlangen
Phisher verwenden oft gefälschte, Aufmerksamkeit heischende Meldungen ("wichtig - Ihre Kontendaten wurden wahrscheinlich gestohlen"), um eine sofortige Reaktion zu erhalten. Seriöse Unternehmen fragen Ihre Kunden nicht nach Kennwörtern oder Kontendetails in einer E-Mail. Selbst wenn Sie glauben, die E-Mail sei legitim, antworten Sie nicht - wenden Sie sich per Telefon an das Unternehmen oder besuchen Sie deren Website. Seien Sie beim Öffnen von Attachments und Herunterladen von Dateien in E-Mails vorsichtig, egal von wem sie stammen.
2. Besuchen Sie die Bank-Websites, indem Sie die URL in die Adresszeile eingeben
Phisher verwenden oftmals Links in Mails, um Ihre Opfer zu einer gefälschten Website zu leiten, deren Adressen ähnlich der echten sind, wie z.B. meinebankonline.com anstelle von meinebank.com. Wenn auf diese Links geklickt wird, kann die URL in der Adresszeile authentisch aussehen, sie kann jedoch auf mehrere Weisen imitiert werden und Sie zur gefälschten Seite führen. Wenn Sie vermuten, dass eine E-Mail Ihrer Bank oder eines Online-Unternehmens gefälscht ist, folgen Sie keinen darin eingebetteten Links.
3. Prüfen Sie Ihre Konten regelmäßig
Melden Sie sich regelmäßig auf Ihren Online-Konten an und überprüfen Sie Ihre Kontoauszüge. Wenn Sie darauf verdächtige Transaktionen feststellen, melden Sie diese Ihrer Bank oder Ihrem Kreditkartenunternehmen.
Bevor Sie Ihre Bankendetails oder andere vertrauliche Informationen senden, können Sie einige Überprüfungen durchführen, um sicherzustellen, dass die Website Ihre persönlichen Daten durch Verschlüsselung schützt: Prüfen Sie die Webadresse in der Adresszeile. Wenn sich die besuchte Website auf einem sicheren Server befindet, sollte die Adresse mit "https://" ("s" für Sicherheit) anstelle von "http://" beginnen. Suchen Sie außerdem in der Statuszeile des Browsers nach einem Schloss-Symbol. Sie können die Verschlüsselungsebene prüfen, die in Bits dargestellt wird, indem Sie den Cursor über das Symbol halten. Beachten Sie, dass die Website trotz Verschlüsselung nicht unbedingt legitim sein muss. Dies bedeutet nur, dass die Daten in verschlüsselter Form versendet werden.
5.Seien Sie mit Mails und persönlichen Daten vorsichtig
Die meisten Banken haben eine Sicherheitsseite mit Informationen über sichere Transaktionen, sowie die üblichen Hinweise in Verbindung mit persönlichen Daten: teilen Sie niemals jemandem Ihre PIN-Nummern oder Kennwörter mit, schreiben Sie diese nicht auf und verwenden Sie nicht das gleiche Kennwort für all Ihre Online-Konten. Öffnen Sie keine Spam-Mails und antworten Sie nicht darauf, da damit dem Sender bestätigt wird, dass eine aktive Adresse erreicht wurde. Gehen Sie beim Lesen von Mails vernünftig vor. Wenn etwas zu schön um wahr zu sein erscheint, dann ist es wahrscheinlich auch so.
6. Sichern Sie Ihren Computer
Einige Phishing-E-Mails oder andere Spam-Mails enthalten Software, die Informationen über Ihre Internet-Aktivitäten speichern (Spyware) oder eine Backdoor öffnen können, um Hackern Zugriff auf Ihren Computer zu gewähren (Trojaner). Die Installation von Antiviren-Software und diese auf dem neuesten Stand zu halten, hilft bei der Erkennung und Deaktivierung schädlicher Software, während die Verwendung von Antispam-Software das Eingehen von Phishing-E-Mails blockiert. Es ist außerdem wichtig, besonders für Benutzer mit Breitbandverbindung, eine Firewall zu installieren. Auf diese Weise werden die Daten auf Ihrem Computer gesichert und Kommunikationen von unerwünschten Quellen verhindert. Stellen Sie sicher, dass Ihr Computer immer up to date ist und Sie die neuesten Sicherheits-Patches für Ihren Browser heruntergeladen haben. Wenn Sie keine Patches installiert haben, besuchen Sie die Website Ihres Browsers. Beispielsweise sollten die Benutzer des Internet Explorers die Microsoft-Website besuchen.
7. Melden Sie immer verdächtige Aktivitäten
Wenn Sie eine E-Mail erhalten, die Ihnen nicht echt erscheint, senden Sie diese an das Unternehmen weiter, das imitiert wurde (viele Unternehmen haben eine Mail-Adresse, die speziell für das Melden solchen Missbrauchs eingerichtet wurde). (Quelle: AOL Computer & Sicherheit in Zusammenarbeit mit PC Welt)
Hohe Energiepreise sorgen für einen kräftigen Anstieg der Heizkosten in Deutschland. Mit Hilfe des neuen Heizspiegels können Mieter vergleichen, ob ihre Wohnung preiswert oder zu teuer ist. WELT ONLINE gibt Tipps, wie Sie kostenlos herausfinden, wo Ihr Sparpotenzial liegt.
Die Bundesbürger haben im vergangenen Jahr nach kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreisen deutlich mehr für die Heizung ihrer Wohnung oder ihres Eigenheims ausgegeben. Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes (DMB) stiegen die Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 17 Prozent. Ein mit der co2online GmbH erarbeiteter bundesweiter Heizspiegel liefert jetzt Vergleichswerte zu Verbrauch, Kosten und Kohlendioxid-Emissionen für das Abrechnungsjahr 2008, getrennt nach den Energieträgern Erdgas, Heizöl und Fernwärme. Dafür wurden bundesweit 52.000 Gebäudedaten ausgewertet.
Das Heizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl kostete demnach im vergangenen Jahr 880 Euro. Das sind 180 Euro mehr als im Jahr zuvor. Mieter mit Erdgasheizung zahlten 800 Euro (plus 65 Euro), die Heizkosten für Fernwärme betrugen 840 Euro (plus 130 Euro). Damit stiegen die Heizkosten nach Angaben des Mieterbundes gegenüber 2007 bei der Nutzung von Heizöl um 26 Prozent, bei Erdgas um acht Prozent und bei Fernwärme um 17 Prozent. „Das liegt vor allem an den gestiegenen Energiepreisen“, sagt DMB-Direktor Lukas Siebenkotten. „Zudem musste mehr geheizt werden, weil der vergangene Winter kälter war als 2007.“ So sei der Heizenergieverbrauch im Schnitt um drei Prozent gestiegen.
„Auch 2009 bleibt das Heizen teuer“, prognostiziert der Mieterbund-Direktor. Zwar lagen die Kosten für Heizöl im ersten Halbjahr bis zu 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau, die Kosten für Gas und Fernwärme sind dagegen im ersten Quartal weiter gestiegen. Aktuell angekündigte Preissenkungen der Gasversorger würden sich kaum auf den Verbraucher auswirken.
Unabhängig von der Entwicklung der Energiepreise besteht nach Ansicht der Mieter-Organisation in Deutschlands Wohnhäusern noch ein enormes Sparpotenzial durch die wärmetechnische Modernisierung. Dabei gibt es regionale Unterschiede: „Im Osten des Landes ist lediglich jede vierte Häuserfassade gedämmt“, berichtet Johannes Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online. Im Westen gebe es aber noch mehr Nachholbedarf. Dort sei nur jedes zehnte Gebäude ordentlich gedämmt. Würden dort Sanierungsmaßnahmen kombiniert umgesetzt, ließe sich der Heizenergieverbrauch mehr als halbieren. Die Verbraucher wären dadurch unabhängiger von steigenden Energiepreisen.
Ob die zuletzt gezahlten Heizkosten im Durchschnitt lagen oder überhöht waren, können Mieter aus dem neuen Heizspiegel ermitteln. Dabei wird die aktuelle Abrechnung mit den Werten des Heizspiegels verglichen. Verbrauchen die Mieter zu viel Heizenergie, wird ein kostenloses Gutachten angeboten. Wohnungsfirmen üben allerdings Kritik an den Mieterbund-Angaben. Die Daten des Heizspiegels seien zu hoch, heißt es beim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU), zumal noch nicht alle Betriebskostenabrechnungen für 2008 vorlägen.
Für Berlin geht der BBU für das Abrechnungsjahr 2008 von einer durchschnittlichen Steigerung der Kosten für Heizung und Warmwasser um rund 13 Prozent von 0,77 Euro pro Quadratmeter auf 0,87 Euro pro Quadratmeter aus. Hintergrund sei der in der Hauptstadt hohe Anteil günstiger Fernwärme. Die Eigentümergemeinschaft Haus&Grund kritisiert den neuen Heizspiegel ebenfalls. „Heizkosten sind im wesentlichen vom Verbrauchsverhalten der Mieters abhängig“, sagt ihr Rechtsexperte Kai Warnecke. „Vergleiche anhand der Verbrauchsangaben sind unseriös.“ Wohnimmobilien hätten zudem je nach Alter und Region unterschiedliche energetische Standards.
Die aktuelle Heizspiegel-Broschüre und ein Gutschein für ein
K O S T E N L O S E S Heizgutachten sind auf www.heizspiegel.de und www.mieterbund.de verfügbar. Den Heizspiegel gibt es aber auch als 16-seitige Broschüre K O S T E N L O S beim Deutschen Mieterbund in 10169 Berlin. Dazu muss das Kennwort „Heizspiegel“ angegeben und ein mit 0,90 Euro frankierter DIN-lang-Rückumschlag beigelegt werden.(Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 7.10.09)
IHRE FAHRGASTRECHTE BEI DER BAHN
Seit Mitte diesen Jahres gelten einheitliche Rechte für Passagiere der Bahnunternehmen in Deutschland. Aber wissen Sie eigentlich genau, was Ihnen zum Beispiel bei Verspätungen zusteht? Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Regelungen und wie Sie zu Ihrem Recht kommen.
Entschädigung bei Verspätungen
Wenn der gewünschte Zug nicht pünktlich am Ziel ankommt, ist das meist ärgerlich. Nach den neuen Regelungen erhalten Sie aber ab einer einstündigen Verspätung ein Viertel des Fahrpreises zurück. Sollten über 120 Minuten zwischen geplanter und tatsächlicher Ankunft liegen, muss das Bahnunternehmen sogar die Hälfte der Ticketkosten erstatten. Da es eine Bagatellgrenze in Höhe von 4,00 Euro gibt, dürften Erstattungen im Normalfall nur bei Regional- oder Fernverkehrstickets möglich sein.
Erstattungen bei speziellen Zügen
Bei besonderen Zügen wie dem ICE Sprinter gelten spezielle Regelungen. Hier erhält man den Sprinter-Aufpreis bereits nach 30 Minuten Verzögerung zurück. Bei verspäteten Autoreisezügen bezieht sich die Kostenerstattung nur auf die Personenbeförderung, nicht aber auf die Kosten für den Transport des PKWs.
Rücktrittsmöglichkeit
Sollte bereits vor Abfahrt des Zuges klar sein, dass Sie Ihr Ziel mit mindestens einer einstündigen Verspätung erreichen, dürfen Sie von der Reise zurücktreten und erhalten Ihr Geld komplett zurück. Ab einer zwanzigminütigen Verzögerung dürfen Sie zumindest einen anderen Zug nehmen, selbst wenn dieser teurer ist und er eine andere Strecke zum Ziel fährt.
Übernachtungskosten
Wer nachts in einer fremden Stadt wegen Zugverspätungen oder Streckensperrungen nicht mehr weiterkommt, muss irgendwo übernachten. Die Bahn ist dazu verpflichtet "angemesse Übernachtungskosten" in einem Hotel zu erstatten. Dazu müssen Sie aber auf jeden Fall die Hotelrechnung dem Antragsformular beifügen.
Reisekostenerstattung
Gerade in den Nachtstunden kann man bei einem ausgefallenen oder verspäteten Zug richtig festsitzen. Die seit dem Sommer geltenden Fahrgastrechte haben die Heimreisemöglichkeiten für solche Fälle verbessert. Sollte der Zug zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens ankommen und liegt die erwartete Verzögerung bei über 60 Minuten, können Sie ersatzweise mit dem Bus oder dem Taxi fahren. Ihre Kosten werden dabei gegen Quittung bis zu einer Höhe von 80 Euro erstattet. Das gilt nicht, wenn das Bahnunternehmen einen Schienenersatzverkehr mit Bussen oder Sammeltaxen bereitstellt.
Pauschalbeträge bei Zeitkarten
Für Zeitkartenbesitzer und Inhaber der Bahncard 100 gelten pauschale Entschädigungsbeträge. Im Fernverkehr und mit der Bahncard 100 werden pro 60 Minuten Verspätung 5,00 Euro erstattet. Im Nahverkehr liegt die Höhe bei nur 1,50 Euro. Achtung: Die Bagatellgrenze, ab der überhaupt erst eine Erstattung beantragt werden kann, liegt bei 4,00 Euro. Ein Pendler müsste also mindestens drei solcher einstündigen Verspätungen geltend machen, um Geld ausgezahlt zu bekommen.
Fahrgastrechteformular
Um Ihr gutes Recht einzufordern, müssen Sie das sogenannte Fahrgastrechteformular ausfüllen. Sie erhalten dies bei Mitarbeitern am Bahnhof oder im Zug. Selbst online können Sie die notwendigen Angaben machen und eine Erstattung beantragen. Im Idealfall sollten Sie sich Verspätungen von den Zugbegleitern oder an einem Bahnhofsschalter bestätigen lassen und alle Reiseunterlagen wie S-Bahn-Tickets und Fahrkarten aufheben.
Hier geht es zum Online-Fahrgastrechteformular der Bahn
Auszahlung
Wenn Sie einen Erstattungsantrag gestellt haben, gibt es verschiedene Wege um an Ihr Geld zu kommen. Die Auszahlung kann entweder bar am Bahnhofsschalter erfolgen oder bargeldlos per Überweisung. Alternativ können Sie einen Gutschein verlangen, allerdings ist dieser im Normalfall nur ein Jahr gültig.
Regelungen gelten bei allen Bahnunternehmen
Neben der Deutschen Bahn gibt es noch zahlreiche private Bahnunternehmen in Deutschland. Bis auf einige Spezialregelungen wie zum Beispiel bei Autozügen gelten die hier genannten Rechte der Fahrgäste auch bei anderen Anbietern.
Lange Liste der Ausnahmen
Die Ansprüche des Reisenden bestehen nur, wenn das Bahnunternehmen die Gründe für die Verspätung selber zu verantworten hat. Verzögerungen durch unverschuldete Unfälle, blockierte Gleise, Schneestürme und ähnliches können also nicht geltend gemacht werden. Das gilt auch bei Baumaßnahmen der Eisenbahnunternehmen, wenn diese rechtzeitig angekündigt wurden. Bei Streitigkeiten soll ab dem 1. Dezember 2010 die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr vermitteln und zu einer hoffentlich zufriedenstellenden Einigung zwischen Fahrgast und Bahn führen. (Quelle: AOL Reisen)
Ob Joghurt, Müsli oder Eis: Luftige Pastellfarben und Aufschriften wie "light“, "fettreduziert“ oder sogar "ohne Fett“ auf der Verpackung suggerieren gesunden Genuss ohne Reue. Verschwiegen wird auf der Packung, dass häufig viel mehr Zucker in Light-Produkten enthalten ist, als in ihren "normalen" Pendants.
Sehen Sie in der Galerie Light-Produkte, nach deren Genuss Sie Ihr Fett nicht so schnell wieder wegkriegen.
Käse
Die Bezeichnung "fettreduziert“ darf laut EU-Verordnung vergeben werden, wenn 30 Prozent weniger Fett im Käse enthalten sind, als in einem "vergleichbaren“ Produkt. Mit welchem konkreten Produkt das Light-Produkt verglichen wird, ist aber nicht festgelegt. Der Hersteller kann sich also auch auf ein extrem fettreiches Produkt beziehen. Und teilweise sind "fettreduzierte" Light-Varianten des einen Herstellers genauso fetthaltig, wie normale Käse anderer Hersteller.
Virenprogrammierer sind ganz versessen auf Ihren Rechner, denn jeder neue verseuchte PC bringt den Programmierern und Kriminellen mehr Geld.
Haben Hacker etwa ein paar hundert PCs mit einem Bot infiziert, dann vermieten sie diese Computer an Spammer, die darüber millionenfach ihre Werbemails aussenden. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Schädlinge, die es auf Ihre Daten, Log-ins, Online-Banking-Infos und Kreditkartennummern abgesehen haben. Wir klären über die 10 fiesesten Viren-Fallen im Internet auf und sagen, wie Sie Ihren Rechner schützen.
Verbreiter von Malware nutzen den Hype um neue Software, um ihre Schädlinge unters Volk zu bringen. Beispiel Windows 7: Schon mehrere Tage, bevor Microsoft die Vorabversion (Release Candidate) zum Download bereitgestellt hat, zirkulierte in Tauschbörsen ein Download mit diesem Namen. Viele Anwender, die es nicht abwarten konnten, sind darauf hereingefallen. Statt des Betriebssystems erhielten sie eine Scareware, also ein betrügerisches, vorgebliches Antivirusprogramm. Bereits im Januar haben Online-Kriminelle auf die gleiche Weise das Interesse an Apples neuer Software iWork ’09 ausgenutzt, um einen Bot zu verbreiten. Sie haben damit ein Botnet aus gekaperten Macs aufgebaut.
Abwehr: Nicht jede Antiviren-Software erkennt Scareware und blockt sie ab, wenn sie gerade frisch in Umlauf gebracht wurde. Daher lautet die Abwehrstrategie, Software aus fraglichen Quellen entweder gar nicht herunterzuladen oder aber erst in einer virtuellen Maschine zu testen.
Phishing bezeichnet eine Methode, bei der eine Mail mit gefälschtem Absender den Nutzer auf eine gefälschte Website lockt. Dort soll das Opfer seine persönlichen Daten und Log-ins verraten. Ist die Seite gut gemacht, also etwa eine perfekte Nachbildung der Website einer Bank, dann stolpern tatsächlich etliche Anwender in die Falle. Trickreich gemacht war eine Phishing-Attacke auf Anwender von Microsoft Outlook Anfang Juni 2009. In der Phishing-E-Mail wurden die Benutzer aufgefordert, ihr E-Mail-Programm über ein Online-Verfahren neu zu konfigurieren. Der beigefügte Link führte angeblich zu Microsoft, tatsächlich aber auf eine Phishing-Site. Dort sollten die Anwender ihren Benutzernamen und ihr Passwort angeben. Dadurch erlangten die Kriminellen die Kontrolle über das Mailkonto des jeweiligen Benutzers. Andere Mails dieser Art verwiesen auf einen Virus.
Abwehr: Überprüfen Sie vor der Eingabe von Log-in-Daten immer, ob die Adresse oben im Browser die der gewünschten Website ist. Nutzen Sie zudem einen Link-Scanner und ein Antiviren-Programm.
Per Mail oder Suchmaschinen-Spam verbreiten Kriminelle Links zu angeblich besonders spannenden oder lustigen Web-Videos. Wer den Link anklickt, landet auf einer Seite, auf der es noch keinen Clip zu sehen gibt. Es wird nur ein Bild angezeigt, das ein abspielbereites Video vortäuscht. Wer dieses Video per Klick zum Starten bringen will, bekommt eine Aufforderung, die neueste Version von Adobe Flash Player herunterzuladen und zu installieren.
In besonders gut gemachten Fällen landet das Opfer auf einer Download-Site, die dem Original von Adobe täuschend ähnlich sieht. Der Server der gefälschten Site steht meist in Ländern mit einem unterentwickelten Internet-Recht. So bleiben diese Sites lange online. Damit aber nicht genug. Lediglich der eigentliche Download-Link und die Web-Adresse, in der jeweils "addobe" statt "adobe" steht, weisen bei genauer Betrachtung auf die Täuschung hin. Die zum Download angebotene Datei heißt wie das Original "install_flash_player.exe" und trägt das gleiche Symbol. Damit enden jedoch die Gemeinsamkeiten. Was unvorsichtige Web-Surfer mit der Datei tatsächlich erhalten, ist Malware: ein Trojanisches Pferd, das Anmeldedaten für das Online-Banking ausspionieren soll.
Abwehr: Das beste Mittel gegen solche Schädlinge ist erhöhte Wachsamkeit, wenn Sie von einer Web-Seite zum Download von Updates aufgefordert werden. Prüfen Sie die Download-Adresse genau, und installieren Sie zusätzlich einen Link-Scanner.
Online-Kriminelle adressieren die Neugier, indem sie mit Nacktbildern von Stars und Sternchen locken. Immer häufiger geschieht dies in sozialen Netzwerken. Bei Linkedin waren zum Beispiel eine Zeitlang gefälschte Profile von Britney Spears, Beyoncé, Shakira, Victoria Beckham und Hulk Hogan online. Darin waren Links zu Websites enthalten, auf denen es angeblich intime Fotos zu sehen geben sollte. Doch statt nackter Tatsachen erhielten arglose Anwender einen Trojaner über einen gefälschten Flash-Player oder per Drive-by-Download.
Abwehr: Unbekannte Websites sollten Sie über einen virtuellen PC oder mit Sandboxie aufrufen.
Websites von Prominenten sind ein beliebtes Ziel von kriminellen Hackern, die Malware verbreiten wollen. Der hohe Bekanntheitsgrad sichert eine große Zahl von Besuchern und damit potenziellen Opfern.
Im April dieses Jahres hatte es die offizielle Website von Ex-Beatle Paul McCartney erwischt. Nach dem Eindringen in den Webserver haben die Kriminellen etliche Seiten so präpariert, dass sie per Drive-by-Download automatisch Malware auf die Rechner der Besucher übertragen. Die Surfer hatten nichts auf der Site angeklickt und waren dennoch allein durch den Besuch der Seite infiziert.
Abwehr: Den besten Schutz bietet auch hier das Surfen innerhalb einer virtuellen Maschine oder in Sandboxie. Wenn es Ihnen zu umständlich ist, diese Methoden auch für bekannte und häufig genutzte Seiten zu nutzen, raten wir zumindest zu Antivirenprogramm und Link-Scanner.
Zusätzliche Symbolleisten im Browser sind beliebt – manche Anwender haben bereits so viele installiert, dass kaum noch Platz für die Inhalte der Web-Seiten bleibt. Diese Beliebtheit nutzen Kriminelle aus: Vor kurzem ist zum Beispiel eine manipulierte Internet-Explorer-Symbolleiste für das beliebte soziale Netzwerk StudiVZ aufgetaucht. Sie sieht absolut echt aus, hat aber einen Schädling im Gepäck, der auf mehreren Wegen Daten des befallenen PCs ausspioniert. Die Sicherheitsexperten von MCafee haben ihn als Variante des Trojanischen Pferds Backdoor-CEP klassifiziert.
Der Schädling verhält sich passiv, wenn bestimmte Sicherheitsprogramme laufen oder er in einer virtuellen Maschine ausgeführt wird. Ansonsten injiziert er Schad-Code in laufende Prozesse. Der Schädling ist nur schwer zu entdecken, denn er wird nie als Datei auf die Festplatte geschrieben.
Nach der Toolbar-Installation startet der Internet Explorer und ruft die Website von StudiVZ auf. Wenn sich der Anwender dort einloggt, greift der Schädling die Anmeldedaten ab. Die ausgespähten Daten werden an einen Server in Deutschland übertragen.
Schutz: Laden Sie Software jeglicher Art nur von absolut vertrauenswürdigen Quellen herunter, und prüfen Sie vor dem Download, ob die Web-Adresse im Browser stimmt oder gefälscht ist. Für StudiVZ gibt es übrigens keine offizielle Toolbar.
Durch so genannte Drive-by-Downloads ("Herunterladen im Vorbeifahren") werden beim Besuch manipulierter Websites heimlich Schädlinge in den Rechner geschleust. Es handelt sich also um einen verdeckten Angriff auf ahnungslose Besucher einer vermeintlich harmlosen Website. Der Browser des Anwenders dient dabei dem Angreifer als Hilfsmittel, um schädlichen Code in dem Rechner unterzubringen.
So funktioniert der Angriff: Zunächst präparieren die Kriminellen eine Website, auf die potenzielle Opfer gelockt werden sollen. Zum Teil hacken sie dazu bereits bestehende Sites. Eine andere Methode ist es, eine eigene Internet-Site zu eröffnen.
Auf einer solchen Web-Seite sind dann Javascripts und/oder unsichtbare Rahmen (Iframes oder Inlineframes genannt) eingebettet, die weiteren Code von einem anderen Server holen. Sie ermitteln den vom Besucher verwendeten Browser und laden passenden Exploit-Code, der eine Sicherheitslücke des Browsers ausnutzt.
Ohne dass der Besucher davon etwas bemerkt, wird so ein Trojanisches Pferd in seinen Rechner geschleust und ausgeführt. Der PC wird damit zum Beispiel Teil eines Botnets. Diese wiederum dienen etwa dazu, Spam zu versenden. Zudem spioniert der Wurm oft persönliche Informationen aus, etwa Passwörter zu Online-Diensten oder die Kreditkartennummer.
Abwehr: Installieren Sie eine Antiviren-Software, und installieren Sie jedes Browser-Update sofort nach Erscheinen. Installieren Sie zusätzlich einen Link-Scanner.
Virenverbreiter speichern seit Neuestem ihre Malware auch auf One-Click-File-Hostern, etwa Rapidshare. Dort kann jeder Anwender Dateien ablegen und für andere zum Download anbieten. Über solche Hoster umgehen Schädlinge die URL-Filter: Diese blocken im Prinzip recht zuverlässig Websites, auf denen sich Viren tummeln. Google führt eine ausführliche schwarze Liste mit gefährlichen Sites, die von Browsern wie Firefox und Chrome genutzt wird. Die One-Click-File-Hoster stehen aber in der Regel auf einer weißen Liste und werden von URL-Filtern nicht geblockt.
Der Sicherheitsspezialist Ralf Benzmüller von G-Data warnt: "Nicht nur Rapid-share ist betroffen. Auch andere Datei-Hosting-Dienste, etwa Mediafire.com, Uploaded.to und Uploading.com, werden zur Verbreitung von Malware missbraucht. Oft werden die Dateien als neueste Versionen von Software, aktuelle Tools oder gecrackte Software angepriesen."
Abwehr: Setzen Sie immer eine aktuelle Antiviren-Software ein. Laden Sie Software nur von Hersteller-Sites und bekannten Download-Archiven wie hier bei PCWelt herunter.
Über Sicherheitslücken in Browser-Plug-ins – etwa fürs Anzeigen von PDF-Dokumenten – schleusen Kriminelle Viren ins System. Das geschieht ohne Zutun des Anwenders. Man muss nur eine speziell präparierte Web-Seite im Browser aufrufen. Diese enthält einen Inlineframe, der etwa auf ein schädliches PDF-Dokument auf einem chinesischen Server verweist. Über eine Sicherheitslücke in älteren PDF-Plug-in-Versionen landet der Virus im System. Damit ahnungslose Anwender solche Web-Seiten auch aufrufen, haben die Kriminellen seit Anfang Juni 2009 mehrere hundert Domains mit anrüchigen Namen erstellt. So landen dort Internet-Surfer, die nach Erwachseneninhalten im Netz suchen.
Abwehr: Aktualisieren Sie stets alle Programme und Plug-ins, die auf Ihrem PC installiert sind. Setzen Sie zudem eine aktuelle Antiviren-Software ein.
Last.fm (www.lastfm.de) ist ein Online-Musik-Katalog, über den sich kostenlos Musik hören lässt und der von seinen Anwendern selbst zusammengestellt wird. Wer sich dort anmeldet, gibt dem System allerdings auch persönliche Infos preis. Auf diese haben es Phisher abgesehen, die über das interne Nachrichtensystem Botschaften verschicken.
Die Nachrichten lauten etwa "Hey, schau Dir mal Dein Bild in meinem Blog an." Die dazugehörige Web-Adresse ist durch einen URL-Verkürzer unkenntlich gemacht. Wer darauf klickt, wird auf eine Website gelenkt, die der Log-in-Seite von Last.fm zum Verwechseln ähnlich sieht.
Abwehr: Überprüfen Sie vor der Eingabe von Log-in-Daten immer, ob die im Browser angezeigte Adresse stimmt. (Quelle: AOL Computer & Sicherheit in Zusammenarbeit mit PC Welt - 25.9.09)
Hamburg - Klimaschutz fängt im eigenen zu Hause an. Ab 1. Oktober gilt deshalb die neue Energie-Einspar-Verordnung (EnEV 2009), die von Neubauten und Sanierungen künftig weitere 30 Prozent weniger Energiebedarf als bisher verlangt.
Die Energieberaterin und Architektin Andrea Grimm von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt, welche Baumaßnahmen und Kosten auf Hausbesitzer zukommen können:
Wer ist betroffen?
Hausbesitzer und angehende Bauherren von Mehrfamilienhäusern, die Sanierungsmaßnahmen vornehmen lassen oder einen Neubau planen. Einfamilienhausbesitzer sind nur bei dem Verkauf an einen neuen Eigentümer zum energieeffizienten Nachrüsten verpflichtet.
Welche Baumaßnahmen sind vorgeschrieben?
Der Energiebedarf von Neubauten muss durchschnittlich um weitere 30 Prozent reduziert werden, die Wärmedämmung soll um 15 Prozent erhöht werden. Zusätzlich zu der verbesserten Wärmedämmung kann die Reduzierung des Energiebedarfs unter anderem durch eine neue Heizungs-, Solar- oder Lüftungsanlage erreicht werden. Bei Altbauten müssen bis 2011 das Dach oder die oberste begehbare Geschossdecke gedämmt werden.
Eine Dämmung ist künftig auch für freiliegende Heiz- und Warmwasserleitungen im Keller vorgeschrieben. Außerdem müssen in Häusern mit mindestens sechs Wohnungen Nachtspeicherheizungen ausgetauscht werden, wenn diese älter als 30 Jahre sind.
Welche Kosten kommen auf Hausbesitzer zu?
Die vorgeschriebenen Sanierungsarbeiten zur Dämmung oberster Geschossdecken sollen sich nach Angaben der Verbraucherschützerin innerhalb eines Jahres amortisiert haben. Wer selber dämmt, müsse mit etwa 30 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für ein Einfamilienhaus seien dann insgesamt Kosten von bis zu 2000 Euro zu veranschlagen. Insgesamt könnten eine bessere Dämmung und eine neue Heizung die jährlichen Heizkosten um bis zu zwei Drittel reduzieren.
Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es?
Die KfW-Bank vergibt Kredite, Zuschüsse und Darlehen. Darüber hinaus gibt es regionale Förderprogramme: In Hamburg zum Beispiel können Einfamilienhausbesitzer für einzelne Wärmeschutzmaßnahmen noch eine zusätzliche Förderung durch die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt beantragen.
Weitere Infos zum EnEV 2009 können im Internet unter der Adresse http://www.bmvbs.de/Bauwesen-,1406.7567/Energieeinsparverordnung-EnEV.htm abgerufen werden. (Quelle: Nordwest Zeitung - 28.9.09)
Sie sind gerade umgezogen und statten die komplette Wohnung mit neuen Möbeln und Elektrogeräten wie Fernseher oder Stereoanlage aus? Dann dürfte Ihnen auch schon der Geruch des Neuen in der Nase liegen. Doch wie gefährlich sind diese Stoffe in der Luft?.
Lesen Sie in der Galerie, was sich für Giftstoffe in der Wohnung wann und wodurch tummeln, und was Sie dagegen tun können.
Spanplatten: Formaldehyd
Formaldehyd ist giftig, krebserregend, reizt die Schleimhäute und kann Allergien auslösen. Formaldehyd ist gasförmig und leicht in Wasser zu lösen, typisch ist sein stechender Geruch. Im Haushaltsbereich wird es eingesetzt in Spanplatten, Textilien und sogar in Kosmetik. Seit den achtziger Jahren glücklicherweise immer weniger. Textilien mit hohem Formaldehydgehalt müssen lediglich eine Kennzeichnung und eine Waschempfehlung erhalten. Auch an Möbeln - sogar an Kinderbetten - werden immer noch hohe Formaldehydausdünstungen gemessen. Lüften Sie nach dem Kauf eines solchen Möbels regelmäßig und lange.
In Fernsehern, Computern und anderen Elektrogeräten verhindern Flammschutzmittel, dass bei einem Kurzschluss gleich das ganze Gerät abbrennt. Das Mittel DecaBDE steht im Verdacht, hormonartig zu wirken und zu Schäden bei Embryonen und zu Unfruchtbarkeit zu führen. Auch Gefahren für Nerven und Immunsystem werden vermutet. Erst 2008 wurde der Einsatz des Mittels in Elektrogeräten verboten und ist daher noch in vielen Geräten zu finden. In Heimtextilien kommt es nach wie vor zum Einsatz. Stellen Sie ältere Geräte lieber in einen großen Raum, den Sie auch häufiger lüften.
Eine natürliche Möglichkeit, Schadstoffe in der Raumluft zu reduzieren, bieten Pflanzen wie die abgebildete Grünlilie. Auch Efeutute und Drachenbaum sind Schadstoff-Fänger. Problematisch ist aber, dass die Pflanzen giftig sind. Sie sind daher eher für Büros als für Haushalte mit Kindern oder Haustieren geeignet.
dpa (Deutsche Presse Agentur)
Feilschen lohnt sich auch im Online-Shop. Wer seinen Wunsch freundlich formuliert, kann schnell Rabatte aushandeln. Meist genügt eine Mail. Verbraucherschützer bekamen im Test durchschnittlich sieben Prozent Nachlass. Manche Händler legen auch Zusatzartikel drauf oder verzichten auf die Versandkosten.
Seit das Rabattgesetz im Jahr 2001 gekippt wurde, dürfen die Deutschen nicht nur im Warenhaus, sondern auch beim Internethändler feilschen – ohne Augenkontakt, sondern bequem per E-Mail: „Aber leider denken nur wenige Verbraucher an diese Möglichkeit“, sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Wir wollten wissen, ob das Internet tatsächlich zum Basar wird, wenn Kaufwillige versuchen zu feilschen. Per Mail baten Tester von WELT ONLINE bei 13 Internetgeschäften um einen Rabatt für die digitale Spiegelreflexkamera „Canon EOS 5D Mark II“ inklusive Objektiv, die normalerweise mehr als 3000 Euro kostet. Und tatsächlich: Vier Händler waren bereit, am Preis „etwas zu machen“.
Jeder dritte Händler gab Rabatt
Besonders attraktiv war das Angebot von „dvcut.de“ – hier sollte es nicht nur einen Abzug von vier Prozent oder umgerechnet rund 120 Euro geben, sondern auch noch eine Speicherkarte und einen Ersatzakku im Wert von 150 Euro. Mitbewerber „power-versand.com“ war immerhin bereit, 50 Euro zu erlassen. In den Angeboten von „cyberport.de“ und „NexxtDirect.de“ wurden die Versandkosten von zwölf beziehungsweise 14,99 Euro erlassen – immer genügte eine einzige Mail.
Ähnliche Erfahrungen haben auch Verbraucherschützer Georg Tryba und seine Kollegen gemacht. Sie mailten 60 Online-Verkäufer an und baten um einen Rabatt für Fahrräder und Küchengeräte. Jeder dritte Händler war zu einem Abschlag bereit. Durchschnittlich belief sich der erzielte Rabatt auf sieben Prozent. Das Fazit der Verbraucherschützer: „Das Feilschen mit Online-Händlern ist sehr einfach, und außer Zeit kostet es nichts“, sagt Georg Tryba.
Schokolade zur Bratpfanne
Bevor Verbraucher im Internet auf Schnäppchenfang gehen, müssen sie nur kleine Vorbereitungen treffen: Ein freundlich formuliertes Anschreiben, in dem das Kaufinteresse sowie der Rabattwunsch beschrieben werden, genügt. Wer besonders mutig ist, kann sogar ein konkretes Rabattziel angeben. Beim tatsächlich erzielten Nachlass sollten sich Verbraucher jedoch flexibel zeigen: Wie im Test von WELT ONLINE geben Händler attraktive Boni nicht immer in Form von Rabatten, sondern legen statt dessen auch mal einen kostenlosen Zusatzartikel obendrauf. Die Testkäufer der Verbraucherzentrale bekamen mal eine Packung Schokolade zu einer 90-Euro-Bratpfanne dazu, ein anderer Händler bot eine Garantiezeitverlängerung um zwei Jahre an. Fünfmal entfielen die Versandkosten.
Die Frage nach einem kleinen Rabatt kommt für die Internethändler keinesfalls unerwartet: „Bei einer anständigen und freundlichen Formulierung würde sich jeder die Mühe machen, den Taschenrechner zu schwingen, um eine für beide Seiten angenehme und akzeptable Lösung zu finden“, vewrsichert Andreas Vogelbacher von NexxtDirect. Der Händler bekommt nach eigenen Angaben jeden Tag gleich mehrere Anfragen, die den Preis betreffen.
Vorher Preise vergleichen
Vogelbacher warnt jedoch vor allzu großen Rabatterwartungen: „Durch die sehr gering bemessene Kalkulation im Onlinehandel ist es natürlich nicht immer möglich, den Preis zu mindern.“ Das bestätigt auch Verbraucherschützer Tryba: Bei Textil- und Möbelangeboten gebe es mehr Raum für Rabatte, bei Computern sei der Preiskampf unter den Verkäufern sehr hart. „Wichtig ist in jedem Fall, Kaufbereitschaft zu signalisieren und klar zu machen, dass man nicht nur aus Spaß handelt“, sagt Tryba.
Vor der Verhandlung mit dem Internethändler empfiehlt sich auch ein Blick auf die Konkurrenz. Internet-Preissuchmaschinen, bei denen die Kosten für ein und dasselbe Produkt bei den verschiedenen Händlern aufgelistet sind, können helfen, den Preis herunterzuhandeln, rät Georg Tryba: „Wer sich vorher im Internet informiert und die Preislage für das Wunschprodukt kennt, hat bessere Karten beim Feilschen.“ (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 24.9.09)
Nie war es einfacher, sich mit wenig Aufwand bei vielen Unternehmen zu bewerben. Durch Online-Bewerbungen wird zwar vieles leichter, doch nachlässig sollte trotzdem niemand sein. Auch für die digitale Bewerbung gibt es Regeln, damit sie nicht direkt im großen virtuellen Papierkorb landet.
Die klassische Stellenanzeige in der Zeitung verliert an Bedeutung: 94 Prozent der deutschen Unternehmen suchen heute ihre neuen Mitarbeiter auch über das Internet, hat der Hightechverband Bitkom in einer Umfrage herausbekommen. Angebote gibt es sowohl bei Online-Jobbörsen als auch auf den Homepages der Firmen. Viele Arbeitgeber ziehen inzwischen sogar die Online-Lösung einer Bewerbung auf dem Postweg vor. Der Grund für den Trend zur Digitalisierung ist klar: Mit jeder neuen Bewerbungsmappe wachsen in den Unternehmen die Papierstapel und der Verwaltungsaufwand. Kommt stattdessen ein strukturiertes Online-Bewerbungsformular zum Einsatz, bei dem der Bewerber nur noch vorgefertigte Felder zu Lebenslauf oder Qualifikationen ausfüllen muss, nimmt die EDV der Personalabteilung eine Menge Arbeit ab. Häufig arbeitet dabei im Hintergrund Software, die beispielsweise prüft, ob Mindestanforderungen erfüllt sind.
Massenmails landen im Papierkorb
Zwar spart eine Online-Bewerbung gegenüber dem klassischen Weg Geld, denn teure Mappen und Porto entfallen, aber auf eine Zeitersparnis sollte der Jobsuchende nicht unbedingt setzen. Eine Bewerbung via Internet ist meist nur auf den ersten Blick eine fixe Sache. Zeugnisse und das Foto sind schnell eingescannt, doch mit dem Anschreiben und dem Lebenslauf wartet doch eine Menge Arbeit.
Denn wie bei einer postalischen Bewerbung gilt auch hier: So individuell wie möglich. „Die Online-Bewerbung verführt viele Bewerber dazu, sich nicht ernsthaft mit sich selbst und den Wünschen des potenziellen Arbeitgebers auseinanderzusetzen“, warnt der Kommunikationstrainer Christian Püttjer. „Viele meinen, sich online an ein Unternehmen zu wenden, sei modern und allein deshalb schon gut.“ Doch das ist ein Trugschluss: Mails sind Massenware, da gilt es, sich abzuheben. Ist die Bewerbung beliebig, landet sie wie jede Massenmail dort, wo sie hingehört: im Papierkorb.
Korrekter Ton und richtige Grammatik
Wer ernsthaft Interesse an einem Job hat, sollte dieser Ernsthaftigkeit auch Ausdruck verleihen. Eine Online-Bewerbung lässt sich zwar mit einem Klick verschicken, aber das sollte nicht dazu verleiten, nachlässig zu sein oder den sonst im E-Mail-Verkehr lässigen Ton an den Tag zu legen.
Ein „Smiley“ in einer Online-Bewerbung ist genauso unmöglich wie ein Eselsohr in einem Anschreiben auf Papier. Wie oft im Leben zählt auch bei der Bewerbung der erste Eindruck. „Korrektheit geht vor Schnelligkeit“, sagt Kommunikationstrainer Püttjer. Wenn Rechtschreibung und Grammatik nicht stimmen, hat man beste Chancen, direkt aus dem Rennen zu fliegen. Genauso wichtig ist eine aussagekräftige Betreffzeile. Nur das Wort „Bewerbung“ reicht nicht – schlimmer ist nur noch, den Betreff ganz weg zu lassen. Ein Anruf beim Unternehmen hilft zudem, den richtigen Ansprechpartner und auch dessen E-Mail-Adresse herauszubekommen.
Niemand stellt „Kuschelbaer123“ ein
Gerade weil das Internet so schnelllebig ist, sollte ein Bewerber auf eine gewisse Etikette achten. Dazu gehört auch, selbst eine seriöse E-Mail-Anschrift zu haben. Empfehlenswert ist die Kombination aus Vor- und Nachnamen. „Mails vom 'Kuschelbaer123' lesen die wenigsten Personalchefs“, sagt Püttjer. Ebenso müsse am Ende der Mail eine aussagekräftige Signatur mit Telefonnummer und Anschrift stehen. Dateianhänge sollten möglichst im PDF-Format verschickt werden. Word-Dokumente können zwar in den meisten Unternehmen geöffnet werden, haben aber den Nachteil, dass sich die letzten Änderungen nachvollziehen lassen.
Das Foto gibt auch einer Online-Bewerbung den letzten Schliff. Wie in einer klassischen Mappe sollte das Bild professionell, aber nicht zu groß sein. Man sollte daran denken, dass kein Unternehmen das Foto auf Postergröße ausdrucken möchte. „Die Bewerbungsmail sollte insgesamt die Größe von drei Megabyte nicht überschreiten“, sagt Püttjer. Wer noch mehr Material über sich zu bieten hat, kann auf seine eigene Homepage verweisen. Allerdings ist das nicht immer angebracht. Zwar kann man sich dort ausgefeilt als idealer Mitarbeiter präsentieren, aber nur für wenige Berufsgruppen ist das sinnvoll. Web-Designer oder Grafiker können auf ihrer Homepage gut die eigenen Fähigkeiten demonstrieren. Für alle anderen gilt: In der Kürze liegt die Würze. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 22.9.09)
Sie sind auf einer Hochzeit oder Firmenfeier eingeladen und mal wieder unsicher, was sie anziehen sollten? Auf Dresscodes treffen wir immer wieder in unserem geschäftlichen, aber auch im privaten Leben. Dabei ist es mit ein paar Tipps und dem richtigen Wissen gar nicht schwer, immer gut gekleidet zu sein. Unser Styling-Knigge hilft ihnen, Mode-Fettnäpfchen zu umgehen und für jedem Anlass die richtige Garderobe zu finden.
Die passende Kleidergröße
Kaum zu glauben, dass man überhaupt darauf hinweisen muss, aber ein Blick auf Deutschlands Straßen belehrt schnell eines besseren: Kleidung bitte immer in der passenden Größe kaufen! Argumente wie "Ich trage schon immer Kleidergröße 38" oder "Größe 50 hat letzten Herbst noch gepasst" gelten nicht. Denn heraus quellende Speckrollen und "Brötchenhosen" sind wahrlich kein Augenschmaus und hinterlassen garantiert keinen guten Eindruck bei ihren Mitmenschen.
Dass man als Gast bei einer Hochzeit nicht hübscher als die Braut aussehen sollte, ist selbstverständlich - aber manchmal leider nicht zu vermeiden. Bei der Wahl der Farbe ist das anders: Weiße Kleidung ist für Frauen tabu - es sei denn, dies ist von der Braut ausdrücklich gewünscht.
Sie fühlen sich als Frau im Beruf nicht ernst genommen? Das könnte mit ihrem Kleidungsstil zusammenhängen. Im Büro oder auf repräsentativen Veranstaltungen hat ein tief ausgeschnittenes Dekolleté nichts verloren. Auch der Rocksaum sollte maximal eine Handbreit oberhalb des Knies enden.
Liebe Männer, das Unterhemd à la James Dean zu tragen, mag ja auf den ersten Anschein echt lässig wirken. Aber wer dieses grundehrliche Kleidungsstück drüber trägt, fällt jenseits von Balkonien nur unangenehm auf. Das Hemd ist immer die unterste, sichtbare Lage ihres Outfits. Auch hohe Temperaturen sind kein Argument, sich gehen zu lassen.
Apropos hohe Temperaturen. Kurzarmhemden und Shorts sind auch in der heißen Jahreszeit nur der Freizeit vorbehalten
Insbesondere in Kirchen, auch wenn man sie nur besichtigt, sollten sowohl Männer als auch Frauen möglichst wenig Haut zeigen.
Wer kennt nicht den unerfreulichen Anblick von Socken in Sandalen? Auch wenn diese Kombination für einen luftigen Tragekomfort sorgt, farbliche Kontraste sollten sie lieber an anderer Stelle setzen.
Ringel- und Comicsocken machen ihnen gute Laune? Trotzdem sollten Sie diese Lieblingsstücke das nächste Mal im Schrank liegen lassen, wenn Sie sich unter unter Menschen begeben. Die Socken sollten auf die Hose und die Schuhe stets farblich abgestimmt sein. Auch mit schwarzen Socken liegen Sie jedoch nicht immer richtig: Zu einem beigefarbenen Anzug und braunen Schuhen werden Socken in einem ähnlichem Ton kombiniert.
Was für die Comicsocken gilt, ist auch die Regel für andere Musterteile. Denn auch wenn Frauenbeine noch so sehenswert sind, hinterlassen Sie mit wild gemusterten Strumpfhosen keinen guten EIndruck. Der Herr sollte besser von Karosakkos und Motiv-Krawatten Abstand nehmen.
Im Büro und bei offiziellen Anlässen sollten Sie auf Kleidung aus Leinen oder Seide im besten Fall komplett verzichten. Denn Leinen knittert leicht und Seide verzeiht keine Schweißflecken.
Schmuck und Parfüm sollten das perfekte Auftreten dezent abrunden. Verzichten Sie deshalb sowohl als Mann als auch als Frau auf übermäßig viel Schmuck - und auch auf schwere Düfte.
In der Geschäftswelt gilt es generell, auf schwarze Anzüge zu verzichten. Besser sind dunkle Blau- oder Grau-Töne. Der Anzug sollte aber grundsätzlich perfekt sitzen.
Kein Grund über den Sitz ihres Sakkos zu verzweifeln, denn nun wissen Sie ja: Die Ärmel sollten gerade lang genug sein, um den Daumenansatz zu umspielen.
Die Hose mit der richtigen Länge knickt auf dem Spann des Schuhs einmal ein.
Ihr Hemd sitzt richtig, wenn es circa einen Zentimeter über den Sakkokragen reicht und die Hemdärmel sollten etwa zwei Zentimeter unter dem Sakkoärmel hervorlugen. (Quelle: AOL Leben & Leute - 20.9.09)
Von Peter-Uwe Lechner
Um Ihr WLAN zu schützen, müssen Sie bei der Konfiguration ein Passwort für den Zugang zum Funknetzwerk festlegen und eine Verschlüsselungsmethode auswählen. Die Grundeinstellung vieler Geräte sieht keine Verschlüsselung und auch kein Passwort vor. Das erleichtert es Ihnen, das WLAN einzurichten. Allerdings könnte dann ein "böser Nachbar" das Kennwort mitlesen, das beim Einrichten im Klartext übertragen wird. Deshalb empfehlen wir, für die erste Konfiguration ein Netzwerkkabel zu verwenden.
Manche Router verlangen für die Einrichtung das Eintragen eines Netzwerkschlüssels. Bei den Geräten vom Hersteller AVM zum Beispiel befindet sich diese Ziffernfolge auf der Unterseite des Gehäuses. Im Prinzip könnte man dann gleich ins Internet gehen. Doch vor dem Aufruf der erste Website sollte das Verschlüsseln stehen. Suchen Sie sich über die Konfigurationsoberfläche eine Methode aus. Nur eine gilt als sicher und ist bislang noch nicht von Hackern geknackt. Sie heißt Wireless Protected Access (WPA oder WPA2). Alle aktuellen Router unterstützen diese Methode.
Tipp: Insbesondere ältere WLAN-Komponenten beherrschen noch kein WPA2. Dann sollten Sie einen Blick auf die Site des Router-Herstellers werfen. Unter Umständen steht dort bereits ein entsprechendes Firmware-Update zum Download bereit.
Nur bekannte Clients akzeptieren
Für zusätzliche Sicherheit sorgt die MAC-Filterung: Dem Router werden dazu bei der Konfiguration die MAC-Adressen jener Geräte genannt, die Zugriff haben sollen. Die zwölfstellige Ziffernfolge ist einmalig und lässt daher eine Identifizierung zu. Sie bleibt immer gleich und kann nicht verändert werden. Trägt der WLAN-Betreiber die MAC-Adressen der gewünschten Clients in die ACL (Access-Control-Listen) des Routers ein, erhalten nur diese Zugang. Alle anderen WLAN-Stationen bleiben außen vor. Allerdings gilt auch hier: Eine hundertprozentige Sicherheit ist nicht gewährleistet, da sich MAC-Adressen von versierten Hackern fingieren lassen. Durch systematisches Ausprobieren von beliebigen Adressen kann dann ein Zugriff auf das WLAN möglich sein.
Firewall als Zugangskontrolle
In der Regel besitzt ein Router eine integrierte Firewall. Wenn Ihr Gerät eine entsprechende Option im Konfigurationsmenü bietet, sollten Sie diese aktivieren. Eine Firewall kontrolliert den Datenverkehr zwischen dem privaten Netzwerk und dem Internet anhand definierter Regeln. Die Grundregel lautet: Alles darf aus dem Netzwerk raus, doch hinein nur das, was ein Netzwerk-PC aus dem Internet angefordert hat. In der Regel sind in den Firewall-Einstellungen einige Standard-Ports freigeschaltet, etwa 21 (FTP), 25 (SMTP), 80 (HTTP) und 110 (POP3).
Wird eine Anwendung von der Firewall blockiert, müssen Sie den entsprechenden Port freigeben. Suchen Sie nach einer Option wie "Port-Forwarding", "Virtual Server" oder "Static Routing", und aktivieren Sie diese. Welche Ports eine jeweilige Anwendung braucht, entnehmen Sie etwa dem zugehörigen Handbuch oder der Hersteller-Site. Falls Sie hier nicht fündig werden, lohnt sich für Standard-Internet-Dienste ein Blick auf Sites wie
www.iana.org/assignments/port-numbers
oder
www.portforward.com/cports.htm (Quelle: AOL Computer & Sicherheit in Zusammenarbeit mit PC Welt - 4.9.09)
Köln - Wer als Autofahrer plötzlich ein Reh oder einen Hirsch vor sich auf der Straße sieht, sollte vier Dinge tun: Bremsen, abblenden, hupen und auf weitere Tiere gefasst sein.
Darauf weist der TÜV Rheinland zum Beginn des Herbstes hin, in dem vor allem in Waldgebieten immer wieder Tiere über Straßen huschen. Das führt Jahr für Jahr zu zahlreichen Wildunfällen. Allein 2008 wurden in Deutschland bei 2600 solcher Kollisionen Menschen verletzt oder sogar getötet.
Um überhaupt die Möglichkeit zu haben, wegen eines Wildtieres zu bremsen, ist in Wäldern oder an Waldrändern und dort insbesondere bei eingeschränkter Sicht eine angepasste Fahrweise das A und O: Tempo drosseln, Abstand zum Vordermann vergrößern und Wildwechsel-Schilder nicht nur als unverbindlichen Ratschlag zum vorsichtig Fahren sehen.
Kommt es zum Crash, kann das fatale Folgen haben: Schon ein nur 20 Kilo schweres Reh entwickelt im Fall eines Zusammenstoßes bei Tempo 50 ein Aufprallgewicht von nahezu einer Tonne. Und wer es schafft, auszuweichen, landet vor allem bei zu hohem Tempo womöglich im Straßengraben, an einem Baum oder prallt auf ein entgegenkommendes Auto. (Quelle: Nordwest Zeitung - 18.9.09)
SO SICHERN SIE IHRE FAMILIE GÜNSTIG AB
Risikolebensversicherung ist der beste Weg, um Kinder und Lebenspartner abzusichern. Wichtigstes Auswahlkriterium ist der Versicherungsbeitrag. Die Stiftung Warentest hat 47 Angebote unter die Lupe genommen.
„Eine Risikolebensversicherung ist ein Muss für alle, die ihre Kinder, Ehe- oder
Lebenspartner absichern möchten“, erklärt Heike van Laak, Sprecherin der Stiftung Warentest. Der Unterschied zur teureren Kapitallebensversicherung: Die Risikolebensversicherung ist ein reiner Todesfallschutz. Das bedeutet, dass der Kunde eine Versicherungssumme nach seinem Bedarf auswählt. Stirbt der Versicherte während der Vertragslaufzeit, wird diese Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt – aber auch nur dann. Bleibt der Versicherte am Leben, behält die Versicherungsgesellschaft die eingezahlten Beiträge.
„Kunden sollten bei der Auswahl des Versicherers nach dem Versicherungsbeitrag gehen“, rät Verbraucherschützerin van Laak. Denn die Leistungen der Risikolebensversicherer seien fast überall gleich. Grundsätzlich gilt: Männer zahlen höhere Beiträge als Frauen, denn sie haben eine geringere Lebenserwartung und damit ein höheres Risiko, während der Vertragslaufzeit zu sterben. Dies kalkulieren die Versicherungen ein. Außerdem erhöht sich das Sterberisiko mit steigendem Alter, weshalb die Beiträge für junge Leute niedrig sind – eine Risikolebensversicherung lohnt sich deshalb bereits in jungen Jahren.
Raucher zahlen mehr, Frauen grundsätzlich weniger
Die laut Stiftung Warentest günstigste Police für Männer gibt es bei Legal & General. 259 Euro Jahresbeitrag werden dort bei einer Versicherungssumme von 150.000 Euro fällig. Voraussetzung ist, dass der Versicherte Nichtraucher ist. Wer ein Nichtraucher ist, haben die meisten Versicherer präzise definiert: In den letzten zwölf Monaten vor Vertragsabschluss darf man nicht geraucht haben.
Raucher werden von den Versicherern mit höheren Beiträgen zur Kasse gebeten. Risikozuschläge fallen auch für Übergewichtige und Menschen mit erhöhten Blutfettwerten an. Entscheidend dafür, ob Versicherer einen Kunden überhaupt annehmen, sind die Angaben im Antragsformular. Danach wird auch entschieden, wie hoch der Beitrag ist. Die Fragen über den Gesundheitszustand müssen Kunden in jedem Fall wahrheitsgemäß beantworten. „Tun sie das nicht, können Kunden ihren Versicherungsschutz verlieren“, warnt die Stiftung Warentest. Wer allerdings bei einer Gesellschaft nur Policen mit Risikozuschlag angeboten bekommt, sollte sich an weitere Versicherungen wenden und dann das günstigste Angebot auswählen.
Versicherungssumme nicht zu niedrig ansetzen
Grundsätzlich gilt: Je höher die Versicherungssumme und die Vertragslaufzeit, desto höher ist auch der Beitrag. Trotzdem sollte man nicht am falschen Ende sparen. „Die Auszahlung im Todesfall sollte hoch genug sein, um den Lebensstandard der Hinterbliebenen auf Dauer zu sichern. Eltern mit kleinen Kindern brauchen daher eine höhere Versicherungssumme als Paare mit erwachsenen Kindern, die für sich selbst sorgen können“, sagt Arno Gottschalk, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bremen. Bei Eltern sollte die Versicherungssumme ausreichen, um die Kinder bis zum Ende der Ausbildung zu versorgen. Bei einigen Versicherungen gibt es die Möglichkeit, unter anderem bei Heirat, Geburt von Kindern oder einem Immobilienkauf die Versicherungssumme nachträglich ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
Für Geld aus der Lebensversicherung fällt für Ehepartner und Kinder keine Einkommensteuern an. Sichern sich die Ehepartner durch sogenannte Über-Kreuz-Verträge gegenseitig ab, fällt auch keine Erbschaftssteuer an. Auch in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft kann man durch durch eine clevere Vertragsgestaltung die Steuern sparen: Wenn der Hauptverdiener seine Partnerin absichern möchte, sollte der Vertrag auf ihren Namen ausgestellt sein, obwohl der Mann die versicherte Person ist. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 16.9.09)
SO LÄSST SICH DIE MIETE DRASTISCH KÜRZEN
Mieter haben Anspruch auf eine schadensfreie Wohnung. Treten Mängel auf, ist der Vermieter verpflichtet, sie umgehend zu beseitigen – oder er muss eine Mietminderung hinnehmen. Den Mangel selbst abstellen sollte der Mieter nicht, denn dann bleibt er oftmals auf den Kosten sitzen.
Egal ob Lärm, Schimmel oder kaputte Fenster: Weist die Mietwohnung einen eklatanten Mangel auf, der die Lebensqualität der Bewohner spürbar einschränkt, muss der Vermieter diesen sofort beheben. Das sieht das Mietrecht vor. Handelt der Vermieter nicht, stehen die Chancen für eine Mietminderung nicht schlecht. Die meisten Mieter jedoch nehmen selbst die größten Mängel klaglos hin, hat der Deutsche Mieterbund (DMB) festgestellt. Das ist allerdings eine zweischneidige Sache: „Wer weiterhin seine volle Miete zahlt und nichts unternimmt, um einen Schaden beheben zu lassen, verschenkt nicht nur eine Menge Geld, sondern verletzt auch seine Mieterpflichten“, sagt DMB-Geschäftsführer Franz-Georg Rips.
Schimmel, Feuchtigkeit und Lärm sind die häufigsten Mängel
Zu den häufigsten Wohnungsmängeln zählen nach Erfahrungen des Mieterbundes Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilz, gefolgt von Lärm aus Nachbarwohnungen sowie Heizungs- und Warmwasserausfall. Als Mangel gilt auch, wenn die Wohnung eine mehr als zehn Prozent kleinere Wohnfläche hat als im Mietvertrag beschrieben.
Auch Bauarbeiten am Haus oder morsche, undichte Fenster können als Mangel geltend gemacht werden. Wenn der Balkon unbenutzbar ist, haben Mieter ebenfalls allen Grund zur Klage. Auch mitgemietete Einrichtungsgegenstände wie etwa die Einbauküche, Herd, Spülmaschine, Rollläden, Badewanne oder Dusche sollten ordnungsgemäß funktionieren, tun sie es nicht, sind Abzüge vom Mietpreis möglich.
Mängel schriftlich beim Vermieter melden
Findet der Mieter solche Mängel, muss er sie dem Vermieter schriftlich melden und ihm eine konkrete Frist zur Beseitigung setzen.
Ein Anruf beim Vermieter oder dessen Hausverwalter reicht nicht aus, denn der Mieter muss im Streitfall belegen können, dass er den Mangel angezeigt hat. Um sicher zu gehen, sollten Betroffene den Brief per Einschreiben mit Rückschein schicken oder ihn selbst abgeben und sich den Empfang bestätigen lassen.
Eigeninitiative ist bei Mietmängeln nicht gefragt. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Mieter auf keinen Fall den Mangel selbst beheben sollten, ohne vorher den Vermieter informiert zu haben – sonst bleiben sie auf den Kosten sitzen. Dem Urteil zufolge steht eigenmächtig handelnden Mietern kein Anspruch auf den Ersatz der Aufwendungen zur Mangelbeseitigung zu. Die Begründung der Bundesrichter: Vermieter dürfen von ihren Mietern nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Sie haben ein berechtigtes Interesse daran, selbst zu entscheiden, wie sie die Mängel beseitigen wollen (AZ: VIII ZR 222/06). Einzige Ausnahme sind Notfälle: Wenn beispielsweise die gesamte Wohnung durch einen Rohrbruch gefährdet ist, dürfen Mieter sofort den Klempner rufen, ohne vorher beim Vermieter nachzufragen.
Nicht zu lange mit der Mietminderung warten
Reagiert der Vermieter nicht auf die Forderung des Mieters, kann dieser die Miete mindern, bis der Schaden behoben ist. Dazu braucht er keine gesonderte Erlaubnis, sollte jedoch das richtige Maß einhalten. Die Höhe der Mietminderung richtet sich grundsätzlich nach der Beeinträchtigung. Ein Heizungsausfall schlägt dabei stärker zu Buche als etwa kaputte Rollläden.
Es gibt aber keine verbindlichen Minderungssätze für bestimmte Wohnungsmängel. Deshalb sollte man sich vorher beim örtlichen Mieterverein oder dem Deutschen Mieterbund informieren. Allzu viel Zeit sollten sich die Mieter mit der Mietminderung allerdings nicht lassen: Das Oberlandesgericht Naumburg urteilte beispielsweise, dass ein Mieter, der einen Wohnungsmangel kennt und trotzdem über ein halbes Jahr die volle Miete zahlt, sie anschließend nicht mehr mindern darf (AZ: 9 U 186/01). Weigert sich der Vermieter trotz Mietminderung, den Mangel zu beseitigen, kann der Mieter zusätzlich noch einen Teil der Miete zurückhalten. Das bedeutet, er bezahlt solange einen Teil der laufenden Miete nicht, bis der Mangel beseitigt ist. Anschließend muss er das Geld jedoch an den Vermieter zurückzahlen. Die Mietervereine warnen allerdings davor, dieses Instrument ohne vorherige Beratung einzusetzen. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 10.9.09)
WAS SIE IN IHREM URLAUBSLAND
U N B E D I N G T VERMEIDEN SOLLTEN
Was bei uns völlig OK ist, kann woanders schon für Ärger sorgen. Auch freundlich gemeinte Gesten haben in anderen Ländern mitunter eine beleidigende Bedeutung. Wir sagen Ihnen, was Sie an Ihrem Urlaubsziel lieber N I C H T tun sollten.
USA: Falsches Verhalten bei Verkehrskontrollen
In den USA sollte man sich bei einer Verkehrskontrolle besonders ruhig verhalten. Bleiben Sie im Wagen sitzen, halten Sie Ihre Hände sichtbar am oberen Teil des Lenkrads und machen Sie keine schnellen Bewegungen zur Jacke oder unter den Sitz. Aufgrund von Angriffen auf Polizisten sind diese besonders vorsichtig und auf Selbstschutz bedacht. Ihr Verhalten könnte fatalerweise fehlinterpretiert werden.
Singapur: Kaugummis und Zigaretten
Schon vor der Einreise nach Singapur sollten Sie sich auf die dort herrschenden Regeln und Gesetze vorbereiten. So ist zum Beispiel die Mitnahme von Kaugummis verboten. Zigaretten müssen jeweils einzeln einen Zollstempel tragen, sonst werden schnell über 200 Euro Strafe pro Schachtel fällig.
Spanien: Fingerkreis
Die zu einem Kreis geformten Finger stehen bei uns für "ausgezeichnet" oder "alles bestens". In Spanien und anderen Ländern wie zum Beispiel Griechenland ist das allerdings eine obszöne Geste, die weder Kellner noch Zimmermädchen gefallen würde.
Dubai: Verbotene Stoffe
Drogenbesitz wird weltweit geahndet und ist nirgends ein Kavaliersdelikt. Aber im arabischen und asiatischen Raum sind die Strafen auch für kleinste Mengen drakonisch.
Wenn Sie in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen, sollten Sie gründlichst Schuhe und andere Kleidungsstücke überprüfen. Ein Brite hatte in einem Zigarettenstummel an seiner Schuhsohle 0,003 Gramm Cannabis und wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Ein Schweizer soll bei der Einreise in schwere Probleme geraten sein, weil sich an seiner Jacke nach dem Verzehr eines Mohnbrötchens ein Mohnsamen befand. Dieses Pflanzenprodukt ist in Dubai verboten.
Südeuropa: Daumen nach oben
In praktisch allen Mittelmeer-Ländern hat diese bekannte Geste eine gänzlich andere Bedeutung. Der Tramper-Daumen oder das Zeichen für "OK" könnte als Aufforderung zum Sex verstanden werden, gerade wenn man die Hand dabei auf und ab bewegt.
Türkei: Steine aufheben
Wer nicht aufpasst, für den endet ein entspannter Türkeiurlaub im Gefängnis. Damit etwaige archäologische Fundstücke und ähnliche Objekte nicht das Land verlassen, ist es strengstens verboten, Steine und Scherben zu sammeln. Werden bei der Ausreise die türkischen Zöllner darauf aufmerksam, kann es zu mehrmonatigen Haftstrafen kommen.
England: Gefährliche Witze
In allen Ländern der Welt sollte man Witze oder nicht ernstgemeinte Anspielungen in Bezug auf Sprengstoffe oder Attentate unterlassen. Aber gerade in Regionen, die in den vergangenen Jahren Todesopfer durch Bombenattentate beklagen mussten, werden solche auch beiläufig oder missverständlich formulierten Sätze schnell als Drohung interpretiert. Neben dem Stress als vermeintlicher Terrorist zu gelten, muss man in solchen Fällen auch häufig für die entstandenen Einsatzkosten aufkommen.
Australien: Umgedrehtes Victory-Zeichen
Die mit zwei gespreizten Fingern erhobene Hand gilt im Allgemeinen als das "Victory"-Zeichen. In Australien und anderen englischsprachigen Ländern wird es aber problematisch, wenn der Handrücken dabei nach vorne zeigt. Das bedeutet dann so viel wie ein ausgestreckter Mittelfinger und wird als Beleidigung empfunden.
Thailand: Bierdeckel klauen
Ein entspannter Abend in einer Bar in Thailand ist sicherlich nichts Schlimmes. Kommen Sie dabei aber nicht auf die Idee, einen Bierdeckel als Andenken mitzunehmen.
Für eine Australierin endete die unerlaubte Mitnahme eines Pappuntersetzers im Gefängnis. Grund für die Strafe war zwar eine Beleidigung der Polizisten während der Befragung, aber gerufen wurden die Ordnungshüter eben wegen des Diebstahls eines Bierdeckels.
Griechenland: Gruß mit offener Hand
In Griechenland gilt es als Beleidigung, jemandem seine Handinnenflächen entgegenzuhalten. Als besonders drastisch wird diese Geste wahrgenommen, wenn dazu beide Hände verwendet werden. (Quelle: AOL Reisen - 5.9.09)
Auslandserfahrung gehört heutzutage in den Lebenslauf. Viele Eltern scheuen daher keine Kosten und Mühen ihrem Kind schon in der Schulzeit einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen – trotz Kosten von bis zu 11.000 Euro. Bei soviel Geld sollten Eltern die Organisationen genau prüfen. Nicht alle arbeiten seriös.
Das Ausland ist bei Schülern beliebt. Rund 15.000 Jugendliche aus Deutschland drücken momentan eine Schulbank im Ausland und wohnen bei einer ausländischen Gastfamilie. Die Motive der Eltern, ihren Nachwuchs außer Landes zu schicken, sind vielfältig: Vom Spracherwerb über das Schnuppern an fremden Kulturen bis hin zu dem Wunsch, den pubertierenden Sprössling mal für eine Weile los zu sein, sind sämtliche Argumente vertreten.
Beim Austausch helfen spezielle Reiseveranstalter. Doch die arbeiten unterschiedlich gut. Von den rund 50 Anbietern, die allein um die Schüler wetteifern, die eine Zeit lang in die USA wollen, kann die Verbraucherorganisation Aktion Bildungsinformation e.V. (ABI) nur 33 wirklich empfehlen. Grundlage für die Bewertung, die ABI in der Broschüre "Schuljahresaufenthalte in den USA" veröffentlicht, sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der jeweiligen Organisation. Die sollten Eltern gut durchlesen, bevor sie ihre Unterschriften unter den Austausch-Vertrag setzen, rät die ABI.
Das empfiehlt sich schon alleine deshalb, weil so ein Austausch eine teure Angelegenheit ist. Selbst für ein Jahr im Austausch-Billigland USA kommen nach Berechnungen von ABI rund 11.000 Euro an Kosten auf die Eltern zu. In Ländern, in denen - anders als in den Staaten - Schulgeld kassiert wird, kostet der Aufenthalt entsprechend mehr. Damit der Austausch nicht zum Finanzdebakel gerät, sollte vor Vertragsabschluss der Endpreis fest stehen. In diesem Punkt ist besondere Vorsicht geboten. Zunächst günstig erscheinende Angebote entpuppen sich als finanzielles Überraschungsei, wenn Flugpreis oder Versicherung am Ende noch drauf geschlagen werden.
Viele Organisationen behalten sich vor, bis kurz vor Reisebeginn vom Vertrag zurückzutreten. Häufig werden Schwierigkeiten bei der Gastfamilien-Vermittlung als Begründung angegeben. Haben Gastschüler oder ihre Eltern die Absage nicht selbst zu verantworten, haben sie Anspruch darauf, ihr Geld zurückzuerhalten. Anspruch auf Stornierung und die Rückzahlung des bereits gezahlten Geldes haben Eltern auch, wenn der Veranstalter nicht spätestens zwei Wochen vor dem Abflug die Kontaktdaten der ausländischen Gastfamilie nennen kann. Helga Lerchmüller, Rechtsexpertin bei ABI, rät Eltern dringend davon ab, ihr Kind ins Flugzeug zu setzen, wenn sie nicht wissen, bei welcher Familie der Nachwuchs unterkommen wird.
Grundsätzlich seien die Veranstalter verstärkt darum bemüht, den Kontakt des Schülers zu seinen Eltern während des Austauschs zu beschränken, beobachtet die ABI-Rechtsexpertin.
Vor allem die Regeln der amerikanischen Organisationen, mit denen deutsche Anbieter kooperieren und die für den Austausch vor Ort verantwortlich sind, zeigten das. So untersagen viele Veranstalter, dass die Eltern den Austauschschüler im Gastland besuchen. Auch die Zahl der erlaubten Telefongespräche mit der Familie Deutschland vom Anschluss der Gastfamilie aus wird häufig auf ein Mal pro Monat begrenzt. Wer gegen die Regeln verstößt, muss mit einer Verwarnung rechnen oder sogar mit dem endgültigen Aus.
Mit Sorge betrachtet Lerchmüller auch die Entwicklung bei medizinischen Vollmachten. "Bei einigen Organisationen müssen die leiblichen Eltern die medizinische Sorge völlig aus der Hand geben", sagt sie. Dabei sei es in Zeiten von Handy und Internet doch kein Problem, die leiblichen Eltern zu kontaktieren. Die Vorgaben dienten dazu, dass Schüler im Austauschjahr möglichst unbeeinflusst von ihrem vertrauten Umfeld Freunde fänden und sich in Schule und Gastfamilie integrieren könnten, sagt Silvia Schill, Autorin des Ratgebers "Ein Schuljahr in den USA". Rechtsexpertin Lerchmüller sieht das jedoch anders: "Solche Regeln schränken Persönlichkeitsrechte ein."
Mit den strengen Vorschriften wollten die Veranstalter sich vor allem gegen eventuelle Schadensersatzforderungen schützen. Besonders wenn unzufriedene Eltern in den USA klagen, kann das für den Anbieter teuer werden. Um möglichst preiswert davon zu kommen, verpflichteten viele Anbieter die Eltern per Vertrag deshalb dazu, sich bei akuten Problemen mit dem Veranstalter in den USA an eine private Schiedsstelle und nicht an ein öffentliches Gericht zu wenden.
Und akute Probleme tauchen im Austauschjahr immer wieder auf: 25 Prozent der Gastschüler in den USA wechseln einmal die Gastfamilie, schätzt Autorin Schill. ABI rät, bei Problemen vor allem Beweise zu sichern, also alle Unterlagen der Organisation aufzubewahren und beispielsweise Fotos von der Wohnung der Gastfamilie zu machen, wenn man die Unterkunft als unzumutbar empfindet.
Wegen des hohen Konfliktpotentials hält Wilhelm Meyer, der als Anwalt einschlägige Erfahrungen gemacht hat, eine Rechtschutzversicherung für unabdingbar. "Ein Prozess vor Gericht ist mit hohen Risiken verbunden", sagt Anwalt Meyer. Das liege auch daran, dass es bisher wenige Präzedenzfälle gebe. Wegen der üblichen Karenzzeit von drei Monaten sollte eine Rechtschutzversicherung jedoch nicht erst dann abgeschlossen werden, wenn der Nachwuchs schon auf gepackten Koffern sitzt. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 26.8.09)
Sie ist meistens glatt, manchmal sogar kostenlos und vor allem eines: relativ sicher: Mit einer Prepaid-Kreditkarte riskiert man grundsätzlich nur den Betrag, der vorher aufgeladen wurde, und sogar Jugendliche können bargeldlos zahlen. Allerdings lassen sich manche Anbieter diese Kartenvariante vergolden.
Eine Prepaid-Kreditkarte bietet viele Vorteile: Risikoarmer Internet-Einkauf, keine Angst vor Kartendatenklau auf Reisen, kaum Missbrauchsmöglichkeiten und sogar die Bonitätsprüfung entfällt. Mit diesen „vorherbezahlten“ Kreditkarten kann fast nichts schief gehen. Die Handhabung ist relativ einfach und funktioniert ähnlich wie bei Aufladekarten für Handys. Leider ist die sichere Kreditkarte nicht immer günstig für die Kunden, denn zum Teil werden Jahresgebühren von fast 80 Euro verlangt. Wer vergleicht, kommt aber schon unter 20 Euro im Jahr oder sogar kostenlos in den Genuss des bargeldlosen Zahlens.
Prepaids sind „echte“ Kreditkarten, haben aber in der Regel keine erhabenen Nummern. Das hat leider auch Nachteile: Geschäfte oder Restaurants, die noch das alte „Ritsch-Ratsch“-Gerät benutzen, akzeptieren sie nicht, weil die Karte nicht lesbar ist. Auch einige Autovermieter bestehen auf einer „normalen“ Kreditkarte zur Zahlungsgarantie. In der Regel lässt sich aber auch eine glatte Karte an Millionen von Akzeptanzstellen und Geldautomaten weltweit einsetzen. Der Nutzer hat dabei einen ganz entscheidenden Sicherheitsvorteil: „Das Risiko kann vom Karteninhaber begrenzt werden, indem der seinen Aufladebetrag selbst festlegt“, sagt Bertram Eisele von der Schwäbischen Bank. Erbeutet ein Verbrecher die Daten der Kreditkarte zum Beispiel beim Einkaufen im Internet oder beim Bezahlen im Restaurant, kann er nur wenig damit anfangen. „Da ein potentieller Betrüger den Aufladebetrag nicht kennt, ja nicht einmal erkennt, dass es sich um eine Prepaid-Karte handelt, versucht er, höhere Beträge zu verfügen und wird vom Kartensystem abgelehnt“, erklärt Eisele. Daher kommt es bei Prepaid-Karten auch eher selten zu Missbrauch.
Karte ohne Schuldenfalle
Ein weiterer Vorteil dieser Kartenvariante ist, dass sie praktisch jeder bekommen kann. Voraussetzung für eine Prepaid-Karte ist in der Regel ein Ausweis, der bei der Post vorgelegt werden muss, und eine deutsches Girokonto. Selbst negative Schufa-Einträge spielen keine Rolle, weil es sich ja um eine „Haben“-Karte handelt und kein Kredit in Anspruch genommen wird. „Positiv ist, dass mit dieser Karte der Nutzer nicht direkt in die Schuldenfalle tappen kann, denn es kann nur soviel Geld ausgegeben werden, wie zuvor darauf geladen wurde“, sagt Andrea Hoffmann von der Verbraucherzentrale Sachsen. Damit finde zugleich eine Ausgabenkontrolle statt. „Das hilft auch Jugendlichen, den Umgang mit Geld zu erlernen.“ Für junge Menschen auf Reisen oder bei längeren Auslandsaufenthalten ist eine Prepaid-Karte ein hervorragendes Zahlungsmittel.
Bei speziellen Jugendkarten allerdings ist der maximale Aufladebetrag gedeckelt. Zum Beispiel gibt die Schwäbische Bank die "MyPrePaid"- Karte heraus, die nur mit 300 Euro aufgeladen werden kann. Einzige Voraussetzung ist ein deutsches Girokonto. Dafür ist bei der Karte gleich noch eine Portion Jugendschutz inklusive, denn im Normalfall lässt sie sich für das Bezahlen in Online-Casinos oder auf Pornowebsites nicht verwenden. Allerdings ist die Karte nicht kostenlos: Im Jahr werden 28 Euro fällig plus 15 Euro für die Plastikkarte.
Günstige Anbieter
Gebühren werden jedoch nicht für jede Prepaid-Karte fällig. Einige Anbieter von speziellen Kinder- und Jugendkonten bieten sie gemeinsam mit dem kostenlosen Girokonto an. Bei der Wüstenrot beispielsweise ist bei der Eröffnung eines kostenlosen Giro- oder Jugendgirokonto die Prepaid-Mastercard mit dabei. Allerdings kommen in der Regel nur Kunden mit einer relativ weißen Schufa-Weste in den Genuss des Angebots. Und vollkommen gebührenfrei ist das Ganze nicht, denn Bargeldabhebungen am Automaten kosten 99 Cent.
Wer so seine Probleme mit der Schufa hat, kommt bei der KarstadtQuelleBank noch immer recht günstig an eine Prepaid Mastercard. 19,90 Euro im Jahr sind derzeit dafür fällig. Allerdings sollte hier der Gang zum Geldautomaten eine eher seltene Ausnahme bleiben, denn der kostet mindestens 5,50 Euro oder drei Prozent des Auszahlungsbetrags. Wer öfter Bargeld mit seiner Kreditkarte abheben möchte, wird nur selten mit einer PrePaid-Karte glücklich. Da lohnt es sich eher parallel oder ganz auf eine „normale“ Kreditkarte zu setzen. Hier sind bei einigen Anbietern Bargeldabhebungen generell kostenfrei und das weltweit. Welche Karte dabei am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt, lässt sich schnell und einfach mit dem Kreditkartenrechner ermitteln. (Quelle: AOL Finanzen in Zusammenarbeit mit Welt Online - 26.8.09)