GESUND, SAFTIG, LECKER: SO WERDEN SIE ZUM GRILLPROFI


Die Grillsaison ist eröffnet: Steaks, Würste, Fisch und Gemüse brutzeln in den Gärten und Parks der Republik munter vor sich hin - und können unsere Gesundheit stark gefährden. Sollte man also besser nicht grillen? Nein, keine Angst. Grillen ist gesund und lecker, wenn man einfache Fehler vermeidet.

Der Kardinalfehler: Fett
, Öl und Fleischsaft tropfen in die Glut. Es entstehen giftige Dämpfe, so genannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die das Krebsrisiko erhöhen. Wie kann das vermieden werden? Wie verhindert man, dass Fleisch anbrennt und Gemüse seine Nährstoffe verliert? Was ist bei Fisch besonders wichtig und welcher Grill passt zu mir?

Zwölf Profitipps für gesundes und unwiderstehlich leckeres Grillen.

Verstecken Sie die Kräuter


Kräuter machen sich hervorragend zu Grillfleisch und sind obendrein sehr gesund. Tymian zum Beispiel regt den Appetit und die Verdauung an, Knoblauch
wirkt antibakteriell und blutverflüssigend, Dill beruhigt Ihren Magen und Darm. Streut man Kräuter und Co. allerdings nur auf das Fleisch, verbrennen sie binnen weniger Sekunden. Die anregende Wirkung der Kräuter verpufft, noch ehe Aromen entfaltet werden können. Schneiden Sie deshalb kleine "Taschen" ins Fleisch, vermischen Sie die Gewürze und Kräuter zum Beispiel mit Senf und verstecken Sie sie im Fleisch.

 

Gas? Elektro? Kohle?

 

Welcher Grilli passt zu mir? Das hängt ein wenig von den Orten ab, an denen Sie grillen wollen. Gasgrills eigenen sich zum Beispiel nicht für kleine Balkons und lassen sich auch schlecht in den Park mitschleppen. Elektrogrills hingegen sind meist leicht und handlich, brauchen aber eine Steckdose. Dem Kohlegrill sagt man nach, er sei ungesund. Das stimmt nur zum Teil. Wenn man darauf achtet, dass kein Öl oder Fleischsaft auf die Kohlen tropft und der Abstand zwischen Lebensmittel und Glut groß genug ist, ist der Kohlegrill nicht gesundheitsschädlicher als die Konkurrenz. Checken Sie deshalb vor dem Kauf das Einsatzgebiet Ihres Grills ab und meiden Sie windige Billigmodelle aus dem Disounter oder der Tankstelle.

 

Welches Fleisch ist geeignet?

 

Nicht jede Fleischsorte sollte auf den Grill. Wild wird zum Beispiel schnell trocken und verbrennt leicht. Gepökeltes Fleisch darf gar nicht auf den Grill, weil durch das Salz krebserregende Stoffe entstehen können. Am besten eignen sich Schwein sowie Rind, Pute und natürlich Fisch. Die letzten drei liefern wichtige Nährstoffe, haben wenig Fett und belasten so die Gesundheit kaum. Bei Schweinefleisch sollte man zu mageren Stücken wie der Lende greifen. Die üblichen Schweinesteaks sind oft von Fett durchzogen. Dieses wird über der Glut flüssig und tropft auf die Kohlen.

 

Marinade und Co

 

Bevor Sie ihr Steak auf den Grill legen, sollten Sie es trocken tupfen. Ist das Fleisch zu nass, schließen sich die Poren nicht schnell genug, Fleischsaft tritt aus und tropft in die Kohlen. Die Gesundheit wird belastet und das Fleisch wird zäh. Wenn Sie marinierte Steaks kaufen oder selbst zubereiten, dann verwenden Sie nicht zu viel Öl. Auch dieses darf nicht in die Glut gelangen. Salz entzieht dem Steak übrigens Wasser. Deshalb sollten Sie Ihre Steaks erst auf dem Teller salzen, wenn es nicht zäh werden soll

 

Gemüse in die Pfanne hauen

 

Gemüse darf bei keinem Grillabend fehlen. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen enthält Gemüse natürlich viele Vitamine, reguliert die Verdauung und ist obendrein gut für's Immunsystem. Außerdem töten zum Beispiel Paprika krebserregende Stoffe ab. Wenn also das Fleisch ein klein wenig anbrennt, müssen Sie es nicht gleich wegwerfen, solange Sie ausreichend Gemüse dazu essen. Bereiten Sie Gemüse immer auf Alufolie oder in einer Grillpfanne zu und legen Sie es in Marinade ein. So verbrennt nichts, die gesunden Inhaltsstoffe bleiben erhalten und Aubergine, Zucchini und Co. schmecken einfach köstlich.

 

Zaubermantel aus Speck

 

Geflügel ist sehr mager und gesund und schmeckt vom Grill richtig lecker - wenn man es richtig macht. Denn Pute und Huhn wird sehr schnell trocken und deshalb oft in kalorienreichen Grillsaucen ertränkt. Der Profi-Tipp: Wickeln Sie Speckscheiben um das Fleisch. So bleibt es saftig und erhält ein leckeres Aroma. Wem der Speck zu fett ist, muss ihn anschließend ja nicht mitessen. So bleibt Geflügel auch vom Grill ein leichtes, gesundes Gericht.

 

Feuern Sie an

 

Beim Anzünden des Grills können schon erste Fehler mit fatalen Folgen gemacht werden. Nicht speziell als Grillanzünder ausgewiesene, entflammbare Produkte haben nichts auf der Kohle verloren. Stichflammen oder giftige Dämpfe können entstehen und die Gesundheit stark gefährden. Wenn Sie Grillanzünder verwenden, dann sollten Sie darauf achten, dass keine Rückstände mehr an den Kohlen haften, ehe Sie Lebensmittel auflegen. Zwischen dem Anzünden und dem Auflegen sollten mindestens 15 Minuten vergehen. Wenn Sie die Kohlen zu einer Pyramide aufschichten und als Anzünder Holzsplitter verwenden, können Sie sich chemische Hilfen übrigens ganz sparen.

 

Anzündtipps der Profis 

 

Ein Geheimtipp: Verwenden Sie zum Anzünden Zweige von Obstbäumen. So sparen Sie sich nicht nur potentiell gesundheitsschädliche Grillanzünder, sondern bekommen auch unnachahmliche Aromen für Ihre Lebensmittel. Legen Sie auf gar keinen Fall lackiertes oder anderweitig behandeltes Holz auf den Grill. Auch Plastik, Zigarettenfilter oder sonstiger Abfall haben nichts in der Glut verloren. Die giftige Dämpfe erhöhen das Krebsrisiko enorm.

 

Ein heißes Eisen

 

Zwischen dem Grillrost und der Glut muss genügend Platz sein, damit das Fleisch nicht verbrennt und trotzdem durch wird. Halten Sie die flache Hand circa fünf Zentimeter über den Rost. Wenn Sie bis drei zählen können, ist die Hitze perfekt. Tipp: Richten Sie verschiedene Zonen à la "viel Kohle", "weniger Kohle", "kaum / gar keine Kohle" ein. So können Sie Fleisch sowohl scharf anbraten, als auch bei geringer Hitze ziehen lassen. Fertig Gegrilltes kann über der Zone mit der geringsten Kohlemenge warm gehalten werden und die Gefahr durch krebserregende Stoffe wird gebannt.

 

Bitte wenden

 

Verwenden Sie zum Wenden des Fleisches auf keinen Fall Gabeln oder Spieße. Fleischsaft tritt sonst aus, tropft ins Feuer und greift Ihre Gesundheit an. Grillzangen eigenen sich optimal. Die Faustregel beim Grillen: Wenden Sie das Fleisch zum ersten Mal, wenn sich die Oberseite leicht verfärbt. Ob das Fleisch die gewünschte Konsistenz hat, kann durch Druck mit einem Löffel oder der Zange festgestellt werden: Je mehr Widerstand Sie spüren, desto durchgegrillter ist das Fleisch. Rind darf auch "Medium" gegessen werden. Pute hingegen muss wegen der Salmonellengefahr unbedingt durchgegart werden.

 

In der Ruhe liegt der Saft

 

Legen Sie das Fleisch an den Grillrand, sobald Sie es über der größten Hitze scharf angebraten haben. Dort kann es in aller Ruhe durchgaren, ohne dass es verbrennt. Steaks und Würste bleiben so saftig, krebserregende Stoffe durch Verbrennungen werden vermieden und die Nährstoffe bleiben erhalten. Achten Sie weiterhin darauf, dass kein Öl oder Fleischsaft und keine Marinade in die Glut tropfen. Experten raten, eine Stelle im Grill kohlefrei zu halten und stattdessen eine Aluschale mit Rotwein hinein zu stellen. Das Fleisch erhält ein tolles Aroma, kann in aller Ruhe fertig garen und tropft es doch, gelangt nichts in die Glut.

 

Fische hinter Gitter

 

Fisch vom Grill ist eine leichte, gesunde Alternative zu fettigen Schweinesteaks oder Würsten und verwöhnt unseren Körper mit viel Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen. Forelle, Butt, Lachs, Seezunge und Steinbutt sind "grilltauglich", weil sie die starke Hitze verkraften können. Achten Sie darauf, Fische in speziellen Fischgittern oder auf Spießen zu grillen. Die Haut verbrennt nicht so schnell und schützt die gesunden Nährstoffe. Auch Alufolie eignet sich, allerdings kann sich das typische Grillaroma bei dieser Variante nicht so gut entfalten. (Quelle: AOL Fit & Gesund - 28.6.09)

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